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Vampire Love (2) - Blutkuss

Zero Kiryu & Yume (Teil 1 muss zum Verständnis nicht bekannt sein)
von

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Veränderungen

Veränderungen
 

Yume trat ihren letzten Gang zu Kanames Arbeitszimmer an. Man sollte wohl meinen, dass es ihr schwer fallen würde, dass sie weinen würde oder wenigstens unglücklich aussähe, doch nichts davon war der Fall.

Sie war leer. Nichts war noch da, ganz so als hätte ihr Großvater ihr Herz gegriffen, es herausgerissen und nur ein Loch in ihrer Brust zurückgelassen.

Sie klopfte an die Tür, wurde hineingebeten und stand Ihrem Prinzen gegenüber. Er war allein.

„Ihr geht?“

„Ja, es ist das Beste so. Der Grund, der mich hiergehalten hat, ist bedeutungslos geworden.“

Kaname sah sie eindringlich an, ihm schien etwas an ihrer Antwort nicht zu gefallen und da sie wusste, dass sie ihn nun um etwas bitten musste, hatte Yume das Gefühl, ihm eine Erklärung zu schulden. Sie berichtete ihm alles, offenbarte ihm ihre ganze Seele, in der Hoffnung, es möge ihn milde stimmen und tun, wozu sie von nun an nicht mehr fähig sein würde.

„Ich habe eine Bitte an Euch, Kaname-sama.“

Allein die neue Art ihn anzusprechen, ließ Kaname noch hellhöriger werden als er es aufgrund ihrer schonungslosen Ehrlichkeit ohnehin schon war.

„Nehmt Chiyo und Sakura unter Euren Schutz. Chiyo gehört zu Ichijo-kun und nichts sollte sie jemals wieder trennen können. Meine Schwester hingegen ist Euch absolut treu ergeben. Sie wird Euch unterstützen, wo immer sie kann und eine große Hilfe sein, diese Akademie zu leiten und zu fördern. Ich muss sie vorerst mitnehmen, doch ich werde einen Weg finden, auf dem sie hierher zurückkehren kann. Werdet Ihr sie dann aufnehmen?“

Kaname dachte einen Augenblick über die Situation nach, in der Yume sich befand und auch über alles andere, worauf dieses Handeln Einfluss haben würde, schließlich nickte er und reichte ihr die Hand: „Ich gebe dir mein Wort. Chiyo und deine Geschwister werden unter meinem Schutz stehen, solange wie sie mich nicht verraten.“

Yume entzog ihm ihre Hand wieder und verneigte sich vor ihm: „Ich danke Euch, Kaname-sama. Ich weiß, ich verlange viel und womöglich wird es gar nicht möglich sein, doch bitte denkt auch darüber nach, was Ihr womöglich für Zero tun könnt. Lebt wohl.“

Mit diesen Worten wandte sie sich zur Tür, ging hinaus und schritt die Treppe in die Eingangshalle hinunter. Zu ihrer Überraschung verabschiedeten sich alle Vampire von ihr, die sie stets in ihrer Nähe gehabt hatte. Was sogar Ruka Souen einschloss. Nur die Anwesenheit von Maria Kurenai, der entfernten Verwandten Shizuka Hios, der Mörderin von Zeros Familie und Verantwortlichen für seinen derzeitigen Zustand, bereitete Yume Unbehagen.

Sie war vor wenigen Tagen eingetroffen, nachdem sie eine Zeit lang wegen Krankheit nicht an der Akademie gewesen war.
 

Zero hatte derweil versucht einen Weg zu finden, mit Yume reden zu können, doch als er durch ihr Fenster stieg, war ihr Zimmer bereits leer und als er das Haupttor der Akademie wieder erreichte, wo auch Yuki und Chiyo standen, traf sein Blick für ein letztes Mal auf die kristallblauen Augen Yumes, welche ihn leer und ohne jeden Glanz ansahen. Er konnte nichts in ihnen erkennen. Nicht nur die Liebe in ihnen, die Wärme, welche ihn stets berührt hatte, war verschwunden, es war nichts mehr dort. Sie erschien nur noch wie eine Puppe, ganz so als hätte jemand ihre zarte Seele einfach ausgepustet wie eine Kerze.

Sakura mied Zeros Blick gänzlich, aus Angst sich zu verraten. Misaki war hingegen geübter in diesem Spiel der versteckten Blicke und Zero kannte sein Wesen gut genug, um zu wissen, dass er ihm auf seine Weise zu verstehen geben wollte, dass es ihm leid tat, jedoch keine andere Möglichkeit bestand als diese.

Die Türen fielen zu und der Wagen verschwand in der Ferne.

Zeros nächste Wochen hatten alle ein und den gleichen Ablauf. Er tat seine Arbeit, er aß, er schlief, er träumte. Jede Nacht suchte ihn ein neuer Albtraum heim und jeder zeigte ihm Yume.

Sein Leben fügte sich in seine alten Bahnen ein, das Gefühl verraten worden zu sein brannte sich erneut in seine Seele und der Geschmack der Verbitterung hatte sich eisern auf seiner Zunge festgesetzt.

Nach etwa zwei Monaten kehrte Sakura plötzlich an die Akademie zurück. Sie war blasser geworden, sah erschöpft und ausgemergelt aus, doch sie schwieg über das, was in ihrer Familie geschah. Nicht einmal Chiyo konnte oder wollte sie etwas erzählen.

Eines Nachts jedoch, stand sie plötzlich vor Zero und sah ihn mit tränennassem Gesicht an, denn sie konnte das Gewicht ihrer Schuldgefühle ihm gegenüber nicht ertragen.

„Ich kann meinen Schwur nicht brechen, meinem Wort meiner Schwester gegenüber nicht untreu werden, Zero. Ich kann dir nur eines sagen, du musst sie vergessen, wenn du es nicht tust, sondern weiterbohrst, weiter nachdenkst, dann wirst du sie irgendwann hassen. Hasse sie nicht Zero, bitte.“

Zero verstand Sakura nicht. Wieso sollte er Yume hassen? Weil sie ihn geliebt hatte? Weil er ihr geglaubt hatte? Weil er angefangen hatte zu hoffen, um doch wieder in die Dunkelheit zu fallen? Er kannte all dieses längst. Er tat sich selbst auch nicht leid, er verabscheute es, ekelte sich davor, ein Vampir zu sein. Es war alles beim Alten, denn es gab niemanden mehr, dem er glaubte, dass es in Ordnung war, so wie es war und er verstand nicht, er konnte einfach nicht begreifen, was seine Welt dieses Mal zerstört hatte. Wieder einmal war ein Vampir in sein Leben getreten und hatte alles geraubt, was ihm wichtig gewesen war und er würde es rächen. Er würde es genauso rächen wie er seine Familie rächte. Ganz gleich wie lange es dauern mochte.
 

Nach dieser Nacht versuchte Sakura nicht noch einmal, mit Zero zu reden. Jedenfalls nicht über den normalen Schulalltag hinaus. Sie reihte sich in die Gruppe um Kaname Kuran ein, schien aber immer eine etwas nach außen verrückte Rolle zu besitzen. Zero erkannte in ihrem Verhalten dem Reinblüter gegenüber eine Ähnlichkeit zu dem Verhalten, das Yume ihm selbst häufiger gezeigt hatte. War es tatsächlich eine Ähnlichkeit der beiden?

Sakuras Auftreten Kaname gegenüber war nicht so unterwürfig wie das der übrigen Vampire, sie stellte ihn nicht offen in Frage, diskutierte aber mit ihm, sobald sie alleine mit ihm war und nach und nach begann sich etwas zwischen ihnen zu entwickeln, was Zero nicht genau zu betiteln wagte.

Er hatte jedoch auch nicht die Gelegenheit dazu. Es dauerte nicht mehr viel länger, da gerieten so viele Steine ins Rollen, dass Zero nicht einmal mehr Zeit hatte, an Yume zu denken.

Yuki stellte sich als Kanames verlorengeglaubte Schwester heraus, sie erhielt ihre Erinnerungen zurück, wurde von ihrem Bruder wieder zu einem Reinblut gewandelt und begegnete ihrem Onkel und dem König der Vampire, Rido Kuran.

Die gesamte Akademie wurde zu einem Schlachtfeld, Vampire gegen Vampire, Vampire gegen Hunter. Es war ein Blutbad, das in der nahezu vollständigen Vernichtung der Akademie, dem Tod von Zeros Zwillingsbruder Ichiru und dem Beinahe-Fehlschlagen eines Friedens zwischen Mensch und Vampir endete.

Zeros Verwandlung zu einem Level-E wurde durch Kaname gestoppt, jedoch begründete er dies mit Yukis Gefühlen, da sie sehr verzweifelt gewesen wäre, ihren Kindheitsfreund zu verlieren.

Letztlich fiel Rido, doch es war nicht die letzte Katastrophe, welche die Monate mit sich brachten.

Kurze Zeit nachdem die Akademie wieder stand und alle Vampire dorthin zurückgekehrt waren, kam auch Misaki wieder dorthin, begleitet von zwei Mädchen, die sich als Taiyo und Yuri vorstellten. Beide waren Vampirjägerinnen, Schwestern und wie Zero von Yume gerettet worden. Nun ja, in ihrem Fall erfolgreich denn Yume hatte sie nicht verlassen und ihnen damit ihr Blut entziehen müssen, ehe die Verwandlung in einen Level-E Vampir vollkommen gestoppt war.

Misaki war neben Yuki auch der erste Vampir, der wieder zu Zero durchdrang, auch wenn seine Brutalität und sein Hass mit der Zeit doch wieder etwas abgenommen zu haben schienen.

Dies lag unter anderem daran, dass er Neuigkeiten von Yume mitbrachte.
 

Zero stand mit Yuki, Chiyo, Kaname und jenen bekannten Gesichtern, denen dieser vertraute in einem ruhigen Raum des Mond Wohnheimes und wartete darauf, dass Misaki anfing.

„Doku ist tot, der Clan meiner Mutter wurde nach seinem Verrat an Kaname-sama und ihrer Unterstützung für Rido exekutiert und mein Vater zum neuen Oberhaupt des Kuroi-clans ernannt.“

Sakura griff nach der Hand ihres Bruders, den sie so lange nicht gesehen hatte: „Wie ist das passiert und was ist mit Yume?“

„Yume hat ein halbes Jahr gebraucht, um sich von den Ereignissen jener Nacht zu erholen. Die Neuigkeit, dass ihr Vater noch am Leben sei, erreichte uns und hauchte ihr neuen Willen ein. Sie begann nachzuforschen, entdeckte, dass Doku-san versucht hatte ihren Vater zu ermorden und auch an Ridos Wiedererweckung beteiligt war. Sie hat ihn persönlich zur Verantwortung gezogen und seine Ketten gesprengt.

Ich kam hierher, nachdem sie aufgebrochen war, nach ihrem Vater zu suchen. Es braut sich ein weiterer Krieg zusammen. Die meisten Reinblüter und der Senat sind nicht sehr erfreut über Kanames Vorhaben und seine Sympathie für die Menschen. Yume ist dir treu ergeben, ich bin als ihr Stellvertreter hier.“

Kaname war von dieser Wendung offenbar überrascht, auch Zero war so verwirrt wie immer. Er hatte sich wieder auf Yuki konzentriert, auch wenn seine Gefühle für sie nie wieder die gleichen geworden waren. Nun wirbelte Misaki erneut alles durcheinander.

Misaki nahm Zero noch in derselben Nacht ein weiteres Mal beiseite, diesmal allein, nur zu zweit, brach er zum ersten Mal sein Wort Yume gegenüber und offenbarte Zero, was in der Nacht geschehen war, in der sie ihn verlassen hatte.



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