NO. 1
So, dann wäre hier der erste OS.
Pairing: Sooseop
Genre: Irgendwo zwischen Fluff & Schnulz. :'D
Ich hoffe, er gefällt.
Ich wollte einfach nur, dass es mehr U-KISS FFs auf dieser Welt gibt.
Zumindest mal DEUTSCHE. x'D
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NO. 1
„Na ajikdo neoreul jiul su eobseo...“
Es war kurz vor halb vier, als Soohyun gut gelaunt den Gang entlang zum Proberaum von U-KISS lief und noch mal seine Zeilen ihres neuen Songs übte. Natürlich sang er lauthals, damit auch jeder ihn hören konnte. Außerdem genoss er es irgendwie, wenn seine Stimme von den Wänden widerhallte.
„...Jakkujakku niga saenggakna...“
Heute würde bestimmt ein guter Tag werden. Eigentlich war die Probe erst für vier angesetzt, aber er kam immer ein bisschen früher, damit er allein noch mal für sich üben konnte. Das hatte er schon immer so gemacht und das würde wohl auch immer so bleiben. Außerdem war er doch jetzt Leader – er musste also doppelt so hart arbeiten, wie sonst.
„...Niga neomu bogo shipeo...“
In seinem Kopf hörte er die Stimmen der anderen, die begleiteten und dann machte er ohne zu zögern die Tür des Proberaums auf.
Hätte er nur besser geklopft. Dort, wo das Klavier stand, saß Kiseop und flog vor Schreck vom Klavierhocker. Dabei lies er einen Schrei los.
„Kiseop-ah?!“
Soohyun knallte die Tür zu und rannte zu seinem Freund, der sich immer noch von seinem Schreck erholen zu schien. Seine Brille saß ihm schief auf der Nase und er schaute auf wie ein Reh, das man nachts auf der Straße mit Fernlicht anstrahlte.
„Mach das NIE wieder!“, heulte er dann los und lies sich von Soohyun auf die Beine bringen.
„Ich wusste doch nicht, dass du da bist! Tut mir so leid!“, brabbelte der frisch gebackene Leader und vergewisserte sich, dass Kiseop nichts fehlte.
„Geht's dir gut? Hast du dich irgendwie verletzt? Rippen gebrochen?“
„Was zur... Soohyun! Ich bin nur vom Hocker geflogen!“
Soohyun lies vom anderen ab und sah sich im Raum um. Sonst war keiner da.
„Was machst du hier?“, fragte er deshalb und Kiseop drehte sich von ihm weg.
„Ach nichts.“
Kiseop brachte den Hocker wieder in die Ausgangsposition, um sich dann wieder draufzusetzen. Danach fing er an, sich langsam im Uhrzeigersinn zu drehen. Soohyun stellte seine Tasche neben das Klavier und betrachtete den anderen ganz genau.
„Du sitzt wegen nichts vor dem Klavier, eine halbe Stunde vor eigentlichem Probenbeginn?“
„Du bist doch auch früher da!“
„Ja, aber das bin ich doch immer.“
Kiseop sendete ihm einen Todesblick, dann fing er an, dilettantisch das C vom 0330 Intro zu spielen. Aber weiter ging er nicht. Soohyun seufzte, dann nahm er sich einen Stuhl vom hinteren Teil des Raumes und setzte sich neben Kiseop, der immer noch auf dem C herumhackte.
„Kannst du auch weiterspielen?“, fragte Soohyun einige Momente später, weil's langsam auf die Nerven ging.
„Nein“, kam es zurück und Kiseop ließ den Finger auf der Taste liegen, bis der Ton verklungen war.
„Okay, und warum nicht?“
„Weil ich's nicht kann“, war die trotzige Antwort und Soohyuns Leader-Alarmglocken schlugen an.
Soohyun sah schnell auf die Uhr an der Wand und vergewisserte sich, dass noch etwas Zeit war, bis die anderen aufkreuzen würden. Eli würde sowieso zu spät kommen. Und mit ihm Kevin. AJ und Hoon würden allerdings pünktlich kommen. Bei Dongho wusste man allerdings nie so genau, wann er zur Probe kam.
„Was ist denn los, Kiseop?“
Oh Gott, sein erster Job als Leader! Hoffentlich würde er das jetzt gut machen...
„Nichts, hab ich doch gesagt!“
Abwehrhaltung!
„Aber Seoppie~~~!“
„Nichts!“
Soohyun zog eine Schnute und betrachtete Kiseop, der jetzt die Arme verschränkt hatte und die Wand hinter dem Klavier fixierte.
„Nichts sieht anders aus. Warum bist du so früh hier? Normalerweise kommst du immer mit Kevin und Eli, weil ihr euch immer vor dem Gebäude trefft...“
Kiseop antwortete nicht und Soohyun beschloss, einfach weiter zu reden.
„Ich mein, wenn dich irgendwas bedrückt, dann kannst du mir das wirklich sagen... Ich hör dir zu, und...“
„Okay, ich bin früher gekommen, weil ich üben wollte!“
Die Worte brachen aus Kiseop regelrecht heraus, aber man sah ihm an, dass er das Gesagte eigentlich schon wieder bereute – er wusste, dass Soohyun jetzt nicht mehr locker lassen würde.
„Üben? Für was?“
„Ja, klar, für was. Ich mein, ich hab ja keine Songzeilen zu üben oder so. Eigentlich dumm von mir, oder?“
„Öh.“
Soohyun war von Kiseops zynischem Unterton ein wenig überfahren worden und der andere warf dem Leader einen schnellen Blick zu, ehe er seufzte und sagte:
„Weißt du, ich bin seit fast drei Jahren bei euch – und jedes Mal, wenn wir neue Songs aufnehmen, hoffe ich insgeheim, auch mal irgendwas zu singen. Nicht nur im Hintergrund beim Refrain, sondern auch mal sowas wie ein Solo oder so zu kriegen. Nicht, dass ich jemals an dich oder Kevin rankommen würde. Aber ja, es wäre mal ganz schön.“
Der Leader sah Kiseop aus großen Augen an. Er hatte sich eigentlich nie über sowas beschwert. Und er schien in Fahrt gekommen zu sein, denn er wartete keine Antwort von Soohyun ab - die hätte er eh nicht parat gehabt - und fuhr fort:
„Als unser Manager sagte, dass zwei Leute ausgewechselt werden, dachte ich, dass ich es wäre. Ich mein, ich hab noch nie eine große Rolle für die Band gespielt. Und dann hat es Alexander und Kibum getroffen und ich hab nicht verstanden, warum ich nicht anstelle Kibums gehen musste. Oder Alexanders. Beide hatten irgendwelche wichtigen Positionen in der Gruppe. Und dann hab ich nachgedacht. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich deshalb nicht rausgeschmissen wurde, weil jeder sagt, ich wäre das Ulzzang-Face. Wahrscheinlich bin ich nur deshalb hier. Um niedlich auszusehen. Mehr kann ich wohl nicht. Und ich dachte, wenn ich vielleicht mehr übe, würde ich nächstes Mal vielleicht auch mal was abbekommen. Ich finde es nämlich auch ein bisschen unfair... AJ und Hoon sind erst seit März dabei und haben schon mehr Parts bekommen als ich in den ganzen drei Jahren. Ich mag die beiden, wirklich – aber warum muss ich fast schon auf Knien um Audienz im Tonstudio betteln, während AJ einfach mal so locker bei den Songs mitschreibt und sich mit dem Produzenten fetzt?“
Soohyun musste beim letzten Kommentar schmunzeln und dachte sofort an den Streit, den AJ mit dem Produzenten vom Zaun gebrochen hatte, wegen 0330 und der Sache mit den Rap Parts. Aber das verschwand sofort, nachdem gesackt war, was Kiseop gerade gesagt hatte.
„Du hast aber nie was gesagt, Kiseop!“
„Was soll ich denn sagen? 'Hey, ich bin auch noch da?' Kibum und Alexander haben mir mit ihrem Rausschmiss gezeigt, dass man lieber den Mund hält und die Company machen lässt. Bestimmt hat Kibum zu oft Kritik geübt. Dass er nämlich zu wenig Talent hatte, kann ich mir nicht vorstellen, sonst hätten die ihm ja nicht immer Parts gegeben.“
Soohyun gab ihm schweigend Recht. Und dann suchte er fieberhaft nach Worten, die Kiseop trösten könnten, vielleicht auch sogar sein Problem lösen.
„Weißt du eigentlich, dass ich dich beneide, Kiseop?“
„HÖ?“
Kiseops Hand landete vor Überraschung auf der Klaviertastatur und ein unglaublich grässliger Ton hallte im Raum wider, der die Stille zerriss. Soohyun nickte zur Bestätigung.
„Du bist so hübsch und kapierst es wahrscheinlich nicht mal richtig.“
„Äh...“
„Am Besten hast du mir mit den blonden Haaren gefallen. Ich muss mich irgendwann bei deinen Eltern bedanken, dass sie dir die ganzen guten Gene mitgegeben haben.“
„Aber Soohyun! Du bist doch auch...“
„Nein, nicht sonderlich“, widersprach Soohyun und fuhr gleich fort, „Mein Gesicht ist viel zu rund, meine Nase ist zu groß und meine Zähne waren grausig, bevor ich die mir richten lassen konnte. Als ich hier her kam sah ich aus wie ein Bauer. Auf der Straße hätte man sich sicher nicht ein zweites Mal nach mir umgedreht. Das ist bei dir anders. Sogar deine Bilder von der Mittelschule haben kein Photoshop nötig. Bei meinen würde man entweder schreiend wegrennen oder lachend zusammenbrechen.“
„Aber du bist nicht hässlich!“, fuhr Kiseop trotzig auf und Soohyun lachte.
„Im Gegensatz zu dir fühl ich mich wie das hässliche Entlein, mein Hübscher. Wie schaffst du es nur, jeden Tag gut auszusehen?“
„Ich... ich...!“
Kiseop war diese Komplimente nicht gewöhnt und lief rot an. Dann schlug er die Hände vors Gesicht, weil er nicht wusste, was er tun sollte.
„Du, wir haben uns doch mal in Japan ein Hotelzimmer geteilt.“
„Ja...?“
„Kannst du mir mal verraten, wie du aufstehen kannst und deine Haare einfach sitzen?“
„HÖR AUF DAMIT!“, rief Kiseop, was aber durch seine Hände gedämpft wurde, „Ich kann mit Komplimenten nicht umgehen!“
„Aber irgendwie muss ich doch dein Ego wieder pushen!“
„Aber warum werde ich immer nur auf mein Aussehen reduziert?“
„Das ist der Fluch der Schönen. Du wirst immer sofort bemerkt. Nach dir drehen sich alle um. Ich muss erst mit meiner Stimme aufmerksam machen.“
Kiseop wollte schon wieder widersprechen, weil er fand, dass Soohyun sehr wohl gutaussehend und das alles war und sich nicht schlechtreden brauchte, nur weil Kiseop gerade seinen Emotag hatte – aber Soohyun kam eine Idee, die er gleich verkündete:
„Ich üb' mit dir!“
Soohyun sah zu Kiseop, der unverwandt zurücksah.
„Du kannst mir vielleicht nicht beibringen, wie man gut aussieht - NEIN, sei ruhig und widersprich mir nicht, es ist nämlich so! -, aber ich kann dir beibringen, wie man besser singt. Deine Stimme ist ja gut. Nur musst du lernen, sie besser zu nutzen!“
„Wie willst du DAS hinkriegen?“
„Jetzt sei mal nicht so negativ eingestellt! Ich krieg das hin und beim nächsten Album kriegst du dann auch deinen verdienten Part!“
„Wenn du dir da nicht zu viel vornimmst!“
Soohyun rutschte näher an Kiseop ran, legte einen Arm um ihn und drückte ihn an sich. Für einen Moment hielt er inne, vergrub seine Nase in den Haaren des anderen, die trotz des ganzen Färbens weich und geschmeidig waren und sagte dann:
„Ich bin der Leader, ich krieg das hin!“
Kiseop prustete, immer noch nicht wirklich überzeugt, aber zumindest ein bisschen glücklicher. Und keine zwei Sekunden später ging die Tür auf und Dongho stand im Raum.
„Eh?! Ihr seid schon da?“
Soohyun und Kiseop drehten sich zum Jüngsten, der seine Mütze abnahm und sich durch die Haare fuhr.
„Sieht ganz danach aus!“
Dongho ging zur spartanischen und eher notdürftigen Sitzecke und beschwerte sich über die Rush Hour, die er in der U-Bahn miterlebt hatte, aber Kiseop und Soohyun hörten nicht wirklich zu.
„Wir fangen morgen am besten gleich an“, beschloss Soohyun und ging schon den morgigen Tag im Kopf durch, um Kiseop dort irgendwo reinzuschieben.
„Danke, Soohyun.“
„Bitte, Hübscher.“
Das nächste, was Soohyun spürte war Kiseops Ellenbogen in seinen Rippen. Aber das war ihm eigentlich egal. Der rosa Ton auf Kiseops Wangen verriet schon genug, dass er sich an diesen Spitznamen gewöhnen konnte.
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Soohyun würde gern wissen, wie ihr seine erste Amtshandlung fandet! xD
LOL. Omg, der war schlecht.
Bis zum nächsten Mal? ^^"
