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Leiden eines Kriegers

Mia und Keysha
von

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Das Zeichen (*)

Das Zeichen
 

Das war unmöglich und konnte nicht sein! Das … das durfte einfach nicht sein! „Vegeta?...“. Langsam kam er zu sich und bemerkte, dass jemand seinen Namen rief. „Alles in Ordnung, du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“, witzelte Son Goku und verzog dabei seine Augenbraue, denn er konnte sehen, dass die Geister neben ihm standen. Son Goku wollte gerade noch etwas sagen, verstummte aber sofort, als er bemerkte, dass etwas passiert sein musste. Vegeta wand sich, ohne die beiden zu beachten, ab und ging langsam auf die beiden Mädchen zu. „Wo kommt ihr her?“, fuhr er Keysha harsch an und diese blickte ihm wütend entgegen, sagte jedoch kein Wort. Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie. „Wo kommt ihr her, verdammt?!“, schrie er nun. Keysha stieß ihn weg und richtete sich bedrohlich auf. „Was fällt dir ein? Wir kommen vom Planeten Infanar. Wir sind Kriegerinnen der zweiten und dritten Klasse. Dass du es überhaupt wagst zu fragen Kriegerprinz…“, sagte sie kühl und stellte zufrieden fest, dass die Antwort ihn aus der Bahn warf. Ja, er wusste von dem Volk der Infanar und wahrscheinlich hatte er auch die ganzen Geschichten über sie gehört, welche durchaus wahr waren.

Er wich einen Schritt zurück. Dann gab es diese Krieger wirklich. Sie standen leibhaftig vor ihm. Die anderen Kämpfer hatten sich mittlerweile um ihn versammelt. Sich drohend aufgebaut, damit es nicht zur Auseinandersetzung kam. Es würde nicht zum Kampf kommen, das wusste er. Doch eins ließ ihm keine Ruhe. Er fixierte die kleine vernarbte Stelle, die durch Mias zerschlissenen Anzug hindurch schimmerte. „Und das da? Was ist das?“, fragte er und sprang auf das wehrlose Mädchen zu, um sich die Haut näher anzusehen. „Was fällt dir ein?“, schrie Keysha und sprang auf Vegeta zu, um ihn von ihrer Schwester fern zu halten. Doch dieser hatte den Kampfanzug bereits weiter aufgerissen. Ungläubig starrte er auf die kreisförmige Narbe. Sie war schon alt, aber doch gut zu sehen. In dem kleinen Kreis befand sich ein V umschlungen von einem L. „Unmöglich!“, sagte er leise und bemerkte erst dann, wie ihn unsanft eine Faust im Gesicht traf.
 

*
 

„Wenn wir in einer Situation sind, die es uns nicht mehr erlaubt für unsere Familie da zu sein, dann können wir unsere Seelen voneinander trennen. Wir können dies bewusst oder unbewusst tun. Während die eine irgendwo kämpft oder lebt, kann ein anderer Teil über unsere Lieben wachen. Selbst im Tod kann dieser Teil bestehen bleiben. Wichtig ist nur, dass es jemanden gibt, den man beschützen möchte. Es ist eine Gabe, die uns Sayajins gegeben wurde. Und dafür müssen wir dankbar sein, kleiner Prinz.“, flüsterte eine raue Stimme. Der kleine Junge blickte mit großen Augen zu seiner Großmutter hinauf. Die Geschichten die sie ihm so oft erzählte, faszinierten ihn immer wieder aufs Neue. Die goldene Kriegerin war an diesem Abend zu ihm gekommen, um wie jedes Mal, bevor sie in eine der Schlachten zog noch einmal Zeit mit ihm zu verbringen. Sie sagte, es würde ihr Kraft und Ruhe geben. Es würde ihr stets vor Augen führen, für was sie kämpfte. Sie wollte ein großes Imperium für ihre Nachfahren, eines, auf das sie mit Stolz herabblicken konnten. „Merk dir das!“, sagte sie noch einmal und strich sanft über seine pechschwarzen Haare. Es war das letzte Mal, dass er sie sah und immer hatte er sich gewünscht, dass die Geschichten, die sie erzählt hatte doch wahr werden würden. Besonders, als sie nicht mehr wieder kehrte.
 

*
 

„Was fällt dir ein du Bastard?“, brüllte Keysha erneut und schlug immer und immer wieder auf ihn ein. Son Goku und Piccolo zogen sie von Vegeta herunter, doch ihre Blicke straften ihn. Sie schäumte vor Wut und schien kurz vor einer Raserei zu stehen. „Was soll das Vegeta? Bist du jetzt total durchgeknallt?“, fragte nun auch Son Goku, während er und Piccolo die wild gewordene Bestie in Schach hielten. Der Prinz richtete sich wieder auf und fuhr sich mit dem Handrücken über den rechten Mundwinkel. „Seit wann lebt ihr auf Infanar?“, fragte er weiter, ohne eine der gestellten Fragen zu beantworten. „Wir leben schon immer auf diesem Planeten. Wir wurden dort geboren und sind dort aufgewachsen. Sonst noch irgendwelche Fragen, bevor ich dir sämtliche Knochen breche?“, schrie Keysha aufgebracht. Er überlegte eine Weile. „Was ist mit euren Haaren …?“, fragte er schließlich und starrte auf die kleinen Mädchen, die neben ihm aufgetaucht waren. Langsam griffen sie sich an die schwarzen, blutverschmierten Haare und blickten dann zu der tobenden Frau. „Was soll damit sein?“, brüllte sie ihm entgegen und wand sich aus dem Griff von Piccolo. Sofort sprang er wieder auf sie zu, um sie in Zaum zu halten. „Warum sind sie nicht schwarz?“, fragte Vegeta weiter und ging wieder auf Mia zu. „Fass sie nicht an du Widerling.“, schrie Keysha schrill und mobilisierte ihre Kräfte. Als sich Vegeta vorbeugte, erkannte er im Haaransatz des wehrlosen Mädchens einen schwarzen Schimmer. Gefärbt!
 

*
 

„Wenn unser Körper sich nicht mehr an seine gespaltene Seele erinnert, wandelt diese ruhelos umher. Sie bleibt so, wie sie unseren Körper gekannt hat und wird sich nie wieder ändern. Niemand weiß, ob der Teil der gespaltenen Seele jemals wieder in sein Selbst zurück kehren kann, wenn es einst vergessen wurde.“, sagte die goldene Kriegerin und fuhr ihm sanft durchs Haar. „Hoffe, dass du nie in eine solche Situation kommst, denn du wirst nie wieder der Alte sein, wenn ein Teil von dir verloren geht. Du wirst mit der Zeit alles um dich herum vergessen. Du wirst nicht mehr wissen was war. Du lebst nur noch für das was dir die Zukunft bringt. Doch deine Seele, die du zurück gelassen hast, wird sich immer an dich und das Vergangene erinnern. Sie wird nach dir oder den anderen suchen, um ihre Aufgabe zu erledigen. Und schließlich wird sie in der Ewigkeit allein wandeln. Für immer und ewig, bis sie selbst den Übergang in das Nichts findet.“.
 

*
 

Die gewaltige Explosion einer Kraft ließ Vegeta aus seinen Überlegungen aufschrecken. „Heilige Scheiße…“, murmelte Piccolo und ging einen Schritt von dem Supersayajin, den er eben noch in Schach gehalten hatte, weg. Es war also doch wahr. Sie waren wahr. Er konnte es nicht fassen. Sein Herz schlug immer schneller und ein Gefühl der Euphorie machte sich in seinem Bauch breit. Sein Körper begann unkontrolliert zu zittern. Es war wahr. Sie waren wahr! Er lächelte bevor ihn die geballte Kraft traf und gegen die Wand katapultierte. „Wage es noch einmal meiner kleinen Schwester zu nah zu kommen und ich bringe dich um, du dreckiger Bastard!“, schrie Keysha. „Was fällt dir ein?“, fuhr sie fort und schlug weiter auf ihn ein, während er es über sich ergehen ließ. Noch immer lächelnd. „Weißt du was ich glaube? Dass du gar nicht weißt, wer du überhaupt bist.“, sagte er leise und blickte dann zu Son Goku, der seine Energie sammelte. „Ihr seid keine Bewohner der Infanar. Ihr seid nicht dort geboren. Wie so viele Krieger die bei euch leben. Ihr seid genauso ausgesucht und ausgebildet worden wie all die anderen.“, lachte er und konnte noch immer nicht fassen, was er hier gerade erlebte. Keysha setze zum nächsten Angriff an, als sich Mia bewegte. „Keysha wo bist du?“, fragte sie leise und die Kriegerin wand sich von ihrem Opfer ab. Langsam sank Vegeta an der Wand hinunter. Er lachte noch immer. „Ich bin hier.“, sagte sie sanft und ließ sich neben Mia nieder. „Was ist mit dir geschehen?“, fragte die jüngere Schwester und starrte sie an. Langsam griff sie in das blonde Haar. „Das was mit jedem Sayajin passiert, wenn er genug Kraft und Wut besitzt. Was euch beweisen sollte, dass ihr nicht die seid, die ihr zu glauben scheint.“, sagte Vegeta und beobachtete zufrieden, wie auch Son Goku zu einem Supersayajin wurde. Vegeta sah hinüber zu den beiden Geistern, die das Ganze schweigend und Hand in Hand beobachteten. Er seufzte und legte die Stirn in Falten. Kali deutete auf etwas und er folgte ihrem Hinweis. „Weißt du was ich glaube Keysha? Dass du auch so eine Narbe hast, wie deine Schwester. Sie befindet sich auf deinem rechten Fuß. Ein V und ein K! Habe ich recht?“, fuhr er fort und triumphierte innerlich, als sie erschrocken aufsah. „Woher…?“, begann sie leise. „Weil ich weiß, dass du es hast. Genau wie ich!“, antwortete er und hob den Arm, um ihr das Symbol auf der Innenseite seines Oberarmes zu zeigen.
 

„Das ist eine Lüge!“, flüsterte Keysha leise und blickte Vegeta wütend entgegen. Ein Stechen breitete sich in seinem Körper aus. Sie konnte sich an nichts erinnern. Er war so kurz vor seinem Ziel, seinem größten Traum. Doch sie konnten sich an rein gar nichts mehr erinnern. Das durfte doch nicht wahr sein. Es war genauso, wie es die goldene Kriegerin einst gesagt hatte. Wenn sich die Seelen trennten, dann kam irgendwann der Punkt, wo sich ein Teil von ihr nicht mehr erinnern konnte. Er ging einen Schritt auf die Mädchen zu, doch sofort war Keysha aufgesprungen und ging in Angriffsposition. Was hatten sie nur mit seinen kleinen Schwestern gemacht? „Ich habe genug von deinen Ammenmärchen. Verschwinde!“, knurrte sie und sprang auf Vegeta zu. Ehe sie einen Treffer landen konnte, ging Son Goku dazwischen. „Es reicht. Lass uns dies in einem fairen Kampf austragen. Wenn ich mich nicht täusche, bist du sowieso mein nächster Gegner.“, sagte er ernst. Sie hielt inne und sie willigte nach kurzer Bedenkzeit ein.
 

Mia indes hatte sich stöhnend von ihrem Lager erhoben und blickte Vegeta interessiert an. „Die Narbe die du da hast. Was bedeutet sie?“, fragte sie und griff sich dabei an die Seite, wo sich ihre Narbe befand. Keysha wollte sofort wieder zu ihr eilen, doch sie hob die Hand, um ihr zu bedeuten, dass sie auch allein klar kam. Vegeta wandte sich zu ihr. „Es ist ein königliches Symbol. Es steht für den Planeten Vegeta und für die Person die es trägt.“, antwortete er leise. Sie legte die Stirn in Falten. „Aha also bist du Prinz Vegeta vom Planeten Vegeta?“, fragte sie ungläubig und zog eine Augenbraue nach oben: „Das war ja sehr einfallsreich.“. Ihr Gegenüber nickte und beachtete die Spitze, die sie geworfen hatte nicht: „Genau das bedeutet es.“. Sie lehnte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück und hielt sich ihren hämmernden Schädel. Der Kopfschmerz schien ihr fast die Sinne rauben zu wollen. Sie dachte über ihre eigene Narbe nach, die der des Kriegerprinzen so sehr ähnelte. Vegeta war nun wieder einige Schritte auf sie zu gegangen. Er erhob wieder das Wort und sie blickte zu ihm auf. „Und du bist Leokardia. Tochter und Prinzessin des Planeten Vegeta. Meine kleine Schwester.“, flüsterte er. Es war so leise, dass nur sie es verstanden hatte. Sie öffnete kurz den Mund, um etwas zu entgegnen. Sie wollte ihm sagen, dass er sich nicht lächerlich machen sollte. Doch irgendetwas in ihr sagte ihr, dass er sich nicht lächerlich machte. Und dann plötzlich sah sie es. Das kleine Mädchen mit dem zerfetzten Kleid und dem blassen Gesicht. Die blutverschmierten Haare hingen ihr wild im Gesicht herum. Aber sie lächelte und kam auf sie zu. Die Arme weit geöffnet, als wolle sie eine alte Freundin begrüßen. Langsam streckte Mia die Hand nach Leokardia aus. „Was tust du da?“, fragte Keysha, die den Geist nicht sehen konnte. Tränen liefen über Mias Gesicht als sie und Leokardia sich berührten und das kleine Mädchen sich auflöste. Das kleine, blutverschmierte Mädchen, das war … sie selbst. Sie waren wieder Eins geworden.



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