Zum Inhalt der Seite

Beyblade Metal Masters

Rebirthing of Fighting Spirit
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rache ist... schockierend

Kapitel 5: Rache ist… schockierend
 

Zwei Tage später war die Situation immer noch nicht besser. Ashley versuchte auf Kyoya zuzugehen, aber er gab ihr einfach keine Chance.

Er hatte gesagt, dass er eine gewisse Zeit brauchte, um über alles nachzudenken, aber Ashley konnte sich nicht in Geduld üben, denn immerhin hatte Kyoya ein falsches Bild von der Lage.

Die Blonde lag auf ihrem Bett und versuchte verzweifelt ihn übers Handy zu erreichen, doch nachdem sie schon das gefühlte tausendste Mal von ihm weggedrückt wurde, verlor sie langsam die Hoffnung, dass sich die Wogen wieder glätteten.

Kyoya selbst war ziemlich hin- und hergerissen, weil er langsam nicht mehr wusste, was er glauben sollte. Er braucht seine Zeit, doch Ashley schien ihm die nicht zu lassen. Er würde ihr vermutlich auch noch einige Zeit aus dem Weg gehen, zumindest bis er wusste, wie er weiter vorgehen sollte.

Nile entging die Angespanntheit seines besten Freundes nicht. So unruhig hatte er ihn noch nie erlebt. Kyoya versuchte es zu verstecken, doch er war emotional ziemlich aufgewühlt.

„Was ist denn los?“ fragte Nile leicht entnervt, denn diese Nervosität machte auch ihn ziemlich unruhig.

„Seit du von Ashley zurück bist, benimmst du dich seltsam.“

„Es ist nichts“ winkte Kyoya ab.

„Das glaub ich dir beim besten Willen nicht. Du bist total aufgekratzt“ erwiderte Nile und legte seinen Bey, den er gerade poliert hatte, auf die kleine Kommode neben seinem Bett.

Kyoya schnaufte, setzte sich auf sein Bett und fuhr sich unruhig durch die Haare.

Nile bedachte ihn mit einem mitfühlenden Blick. So hatte er ihn schon lange nicht mehr erlebt. Es musste schon was Ernstes passiert sein, wenn er sich so benahm und seiner Freundin so aus dem Weg ging.

Der junge Ägypter seufzte. Er gehörte zu einem der wenigen, die Kyoyas Geschichte kannten. Er hatte ihn damals als aufgeschlossenen, immer fröhlichen Jungen kennengelernt – aus einer Zeit, in der er diese furchtbaren Narben noch nicht trug und einfach frei sein konnte. Als er noch Menschen an sich herangelassen hat.

>Ob er es Ashley erzählt hat? Ich denke nicht. Sie kennen sich nicht mal ein Jahr und er muss sich absolut sicher sein, dass er ihr vertrauen kann, ansonsten wird er ihr das nie sagen< dachte Nile bei sich.

„Was ist?“ fragte Kyoya auf einmal und riss ihn damit aus seinen Gedanken.

Nile hatte gar nicht gemerkt, dass er Kyoya die ganze Zeit angestarrt hatte.

„Oh, entschuldige. Ich war in Gedanken“ winkte er lächelnd ab.

Kyoya schnaufte.

Einen Moment war es still, dann vibrierte sein Handy wieder. Entnervt nahm er das Ding in die Hand, drückte Ashley ein weiteres Mal weg und machte es aus. Er legte es wieder auf den Tisch und sah eine Weile nachdenklich darauf, bevor er sich auf sein Bett warf und tief durchatmete.

„Verdammt…“ flüsterte er leise und starrte an die Decke.

Nile fragte nicht weiter nach. Wenn Kyoya es ihm nicht sagen wollte, war nichts zu machen.

„Wenn du reden willst…“ bot Nile schließlich an, doch wieder winkte Kyoya ab.

„Nein“ erwiderte Kyoya sofort.

„Es geht dir nicht gut und das sieht man dir an der Nasenspitze an. Vielleicht solltest du mir mal sagen was los ist, ich-“ fing Nile an, doch Kyoya unterbrach ihn.

„Nile, das ist nett gemeint, aber ich muss allein damit klar kommen“ sagte er ernst.

Der Jüngere sah ihn erstaunt an, nickte dann aber.

„Okay.“
 

Ashley schluchzte verzweifelt, setzte sich auf ihrem Bett auf und schlug mit der Faust in ihr Kissen.

„Scheiße…“ fluchte sie mit tränenerstickter Stimme.

>Jetzt hat er sein Handy auch noch ausgemacht und ich weiß nicht mal, in welchem Hotel er mit seinem Team ist! Ich muss ihm das doch erklären! Kyoya…< dachte die Blonde und wieder liefen ihr die Tränen über ihr Gesicht.

Plötzlich ging die Tür auf. Ashley sah zur Seite und erkannte Kayla, die sie mitfühlend anblickte.

„Hey“ begrüßte Kayla sie ruhig.

„Hallo“ erwiderte Ashley.

Kayla ging auf sie zu und setzte sich neben sie.

„Hast du Kyoya erreicht?“ fragte die Teamchefin nach.

„Nein. Er hat mich die ganze Zeit weggedrückt und jetzt ist sein Handy aus. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll!“ weinte Ashley unglücklich.

Kayla seufzte leicht.

„Soll ich vielleicht mal mit ihm reden?“ fragte Kayla nach.

Ashley sah sie an.

„Und was soll das bringen?“ wollte sie wissen.

„Mir wird er eher zuhören und vielleicht glaubt er mir sogar, wenn ich ihm in aller Ruhe erzähle, was los ist“ erwiderte Kayla zuversichtlich.

„Kannst du damit noch bis morgen warten? Wenn er sich bis dahin nicht gemeldet hat, dann redest du mit ihm“ sagte Ashley entschieden.

Kayla nickte.

„Ist gut.“

Damit stand sie auf und verließ den Raum. Draußen lehnte sie sich gegen die Tür und atmete tief durch.

„So ein Mist“ flüsterte Kayla leise und machte sich auf den Weg in ihr eigenes Zimmer.

>Das Turnier ist in vier Tagen. Wenn sich die ganze Situation bis dahin nicht beruhigt, haben wir ein ernsthaftes Problem. In dem Zustand kann sie nicht konzentriert kämpfen. Und wenn wir dann noch gegen Kyoyas Team antreten… Verdammt< dachte die Teamchefin und schnaufte.

Sie sah kurz auf ihren Bey, der auf ihrem Schreibtisch lag. Die ganze Situation drückte die Stimmung erheblich – nicht nur bei Ashley, sondern auch bei Kayla und Jayden. Rafael hatte sich seit gestern nicht mehr groß bei seinen Kameraden gemeldet. Offenbar fing er an, über seinen Mist, den er da verbockt hatte, nachzudenken.

Kayla seufzte schwer. Wenn das so weitergehen würde, dann konnten sie zu zweit an dem Turnier teilnehmen – und das durfte einfach nicht passieren.

Sie setzte sich unschlüssig an ihren Schreibtisch, nahm ihren Bey und betrachtete ihn nachdenklich.

>Das wird schon werden< dachte sie zuversichtlich und lächelte leicht.
 

Am nächsten Tag war Ashley wirklich am verzweifeln.

Schon am frühen Morgen stand sie bei Kayla im Zimmer und bat sie um Hilfe.

Die Teamchefin gähnte herzhaft und streckte sich.

„Ich brauch erst einen Kaffee – dann können wir reden“ meinte sie müde und trottete aus ihrem Zimmer.

Ashley nickte verstehend.

Immer noch ziemlich verschlafen, setzte Kayla den Kaffee auf und setze sich an den Tisch.

„Hat sich Kyoya gemeldet?“ wollte sie wissen.

Die Blonde schüttelte niedergeschlagen den Kopf.

„Nein. Ich konnte die ganze Nacht kaum schlafen. Kayla, bitte! Du musst mir helfen“ sagte Ashley.

Nachdenklich sah Kayla einen Moment vor sich hin und nickte schließlich.

„Keine Sorge. Ich rede mit Kyoya. Versprochen.“

Ashley lächelte glücklich und umarmte ihre beste Freundin.

„Danke!“

„Keine Ursache“ erwiderte Kayla noch leicht verschlafen.

Ashley löste sich wieder von ihr und sah sie schief an.

„Man, du bist echt der totale Morgenmuffel. Nicht, dass du schlechte Laune hast, oder so, aber man merkt, dass du noch schlafen willst“ meinte sie grinsend.

Kayla rang sich zu einem kleinen Lächeln durch.

„Da hast du gar nicht so unrecht“ gähnte sie zurück.

Ashley lachte.

Sie sah kurz nach der Kaffeemaschine, nahm dann den vollen Behälter aus dieser heraus und füllte die Tasse, die auf dem Tisch stand.

„Dankeschön…“ murmelte Kayla zurück und nahm sich die volle Tasse.

Ashley lächelte sie kurz an.

Sie war froh, dass sie so eine gute Freundin hatte, denn die zögerte nicht lange und war nach dem Frühstück wach genug, um sich auf den Weg zu machen.

Fertig angezogen stand die Teamchefin nun im Flur und schnappte sich noch den Haustürschlüssel, der am Brett hing, bevor sie gehen wollte.

„Also, versprechen kann ich dir nichts, aber was ich dir auf jeden Fall sagen kann, ist, dass ich alles versuchen werde, damit er es sich anders überlegt“ meinte Kayla zu Ashley, die mit ihr im Flur stand.

Ashley nickte verstehend.

„Versprich mir einfach nur, dass du es versuchst.“

Kayla lächelte zuversichtlich.

„Na klar.“

„Okay, dann bis später“ verabschiedete Kayla sich und verließ die WG.

Nachdenklich starrte Ashley auf die Tür. Kayla war ihre letzte Chance. Wenn sie es nicht schaffte, Kyoya umzustimmen, sah es nicht gut für die Beziehung aus – um ehrlich zu sein, sogar rabenschwarz.

Eine grauenhafte Vorstellung, vor allem weil Ashley schon seit über acht Monaten mit Kyoya zusammen war.
 

Wegen des Turniers war in der Stadt eine Menge los. Es waren schließlich nur noch drei Tage bis zum Turnier. Die Beyarenen waren alle belegt. Kayla stand gerade im Park und fragte sich, wo sie wohl anfangen sollte zu suchen. Wenn sie wenigstens Benkei treffen würde. Die anderen beiden aus Kyoyas Team kannte Kayla nur vom Namen. Wie sie aussahen, wusste sie nicht.

>Das hilft alles nichts. Ich muss Kyoya einfach finden. Irgendwie wird das doch zu machen sein!< dachte sie und seufzte leise.

Gedankenversunken trottete sie schließlich weiter und lief am Fluss entlang. Sie machte sich wirklich Sorgen – gerade um Ashley. Aber, auch den Rest des Teams ließ sie dabei nicht außer Acht. Rafael war einfach zu weit gegangen, aber wahrscheinlich hatte er es selbst eingesehen, denn seit zwei Tagen hatte er sich nicht mehr viel blicken lassen. Offenbar brauchte auch er seine Zeit zum Nachdenken.

Kayla seufzte leicht. Sie sah auf und blieb mit einem erstaunten Blick stehen, als sie Kyoya sah. Das war der Zufall, der ihr mehr als gelegen kam.

Kyoya hatte beide Hände in den Hosentaschen und kam ihr gerade entgegen. Auch er war ziemlich verwundert darüber, Kayla anzutreffen.

Kayla ging ihm entgegen und blieb vor ihm stehen.

„Hast du mal kurz Zeit?“ fragte sie direkt heraus.

„Was ist?“ wollte er wissen.

„Es geht um Ashley“ erwiderte Kayla wahrheitsgemäß.

Kyoyas Blick wurde ernster.

„Schickt sie dich jetzt schon vor?“ fragte er und man merkte, dass er ziemlich sauer war.

„Nein“ widersprach Kayla sofort fest.

„Da du Ashley ja nicht zuhörst, hab ich für mich beschlossen, dir zu sagen, was eigentlich los ist. Denn, ich bin die einzige, die gesehen hat, was passiert ist.“

Kyoya wurde hellhörig. Dennoch blieb er ziemlich stur.

„Willst du sie jetzt noch in Schutz nehmen, oder was? Sie hat mich mit Rafael betrogen und-“

„Nein“ unterbrach Kayla ihn abermals.

„So war es eben nicht. Das ist deine Ansicht und Rafael wollte, dass du genau das denkst.“

Kyoya stutzte.

„Was meinst du damit?“ fragte er schließlich nach.

„Es stimmt, was Ashley gesagt hat. Rafael hat ihr diesen Knutschfleck gegen ihren Willen verpasst, damit du in dem Irrglauben bist, dass sie dich betrogen hat. Und dabei war es nicht so. Ich hab Rafael noch von Ashley runtergezerrt, ansonsten wäre es wahrscheinlich schlimmer ausgegangen. Er ist schon seit Längerem in Ashley verliebt und es passt ihm überhaupt nicht, dass du mit ihr zusammen bist.“

Kyoya sah sie erstaunt an.

„Ist das dein Ernst?“ wollte er wissen.

Kayla nickte.

„Mein voller Ernst.“

Kyoya sah sie einen Moment unschlüssig an. Wenn es stimmte, was Kayla ihm eben gesagt hatte, änderte das die Sache grundlegend. Jetzt, wo er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass Rafael ihm das ein ums andere Mal ziemlich böse Blick zugeworfen hatte – warum wusste Kyoya bis eben nicht.

Kayla wandte sich zum Gehen.

„Ich hab dir jetzt gesagt, wie es war. Was du damit anfängst, ist deine Sache. Nur, ich würde dir raten mit Ashley noch mal zu reden. Sie hängt wirklich ziemlich an dir und es wäre schade um die Beziehung“ meinte sie schließlich.

Kyoya nickte langsam.

„Vielleicht sollte ich wirklich noch mal mit ihr reden.“

„Gut“ sagte sie.

„Wir sehen uns dann beim Turnier. Hoffentlich krieg ich noch mal die Chance gegen dich zu kämpfen. Es war nämlich ärgerlich, dass ich es bei Battle Blader nicht konnte.“

„Stimmt. Das ist blöd gelaufen. Auf das Match würde ich mich auch freuen“ gab Kyoya ehrlich zu.

Kayla grinste.

„Ja, ich mich auch. Also, dann. Bis in zwei Tagen“ verabschiedete sie sich und ging.

Kyoya sah ihr einen Moment hinterher.

„Der kann was erleben…“ murmelte er leise und seine rechte Hand ballte sich zur Faust.
 

Jayden versuchte inzwischen Ashley etwas aufzumuntern. Er saß zusammen mit ihr in der Küche am Tisch und die beiden hatten sich einen Kaffee gemacht.

Ashley saß immer noch recht betrübt da und versuchte sich nicht irgendwelche Horrorszenarien auszumalen. So ein seltsames, erdrückendes Gefühl hatte sie schon einmal gehabt – kurz nachdem Kayla und Kyoya bei Battle Blader besiegt wurden. Damals hatte sie wirklich schon fast Todesängste um die zwei wichtigsten Personen in ihrem Leben ausgestanden.

„… was hältst du davon?“ fragte Jayden plötzlich und riss sie damit aus ihren Gedanken.

Ashley schreckte hoch und sah ihn an.

„Von was?“ fragte sie monoton.

Jayden seufzte.

„Schon okay. Vergiss es. Ich will dich damit nicht behelligen, wenn du sowieso schon so viel um die Ohren hast“ meinte er schließlich.

Ashley nickte einfach nur abwesend.

Dann hörten die beiden, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Sie sahen sich verwundert an und Jayden sprang auf. Ashley blieb sitzen und sah zur Tür.

„Du bist schon wieder da?“ fragte Jayden erstaunt.

Kayla hängte ihren Haustürschlüssel ans Schlüsselbrett und nickte.

„Ja“ erwiderte sie nur leicht lächelnd.

Nun kam auch Ashley dazu. Sie sah ihre beste Freundin mit einer Mischung aus ängstlich und hoffnungsvoll an.

„Und? Hast du Kyoya getroffen?“ wollte sie wissen und schluckte leicht.

„Ja, hab ich. Ich hab ihm gesagt, was Sache ist. Was er jetzt mit der Erkenntnis macht, ist seine Sache, aber ich glaube, dass er noch mal auf dich zurückkommt, da er mir offenbar geglaubt hat“ erzählte Kayla.

Ashley fiel ein kiloschwerer Stein vom Herzen. Jetzt ging es endlich wieder bergauf. Und sie hoffte, dass Kyoya sich noch einmal ihre Version der Geschichte anhören würde.

„Gott sei Dank“ seufzte Ashley.

„Nein, Kayla sei Dank“ lachte Jayden zurück.

Ashley lächelte und umarmte ihre beste Freundin.

„Kein Thema“ sagte Kayla nur.

„Trotzdem vielen Dank!“
 

Am nächsten Morgen wachte Ashley das erste Mal seit ein paar Tagen endlich wieder gut gelaunt auf. Sie ließ ihren Blick zu ihrem Wecker schweifen und der sagte ihr, dass es bereits viertel nach zehn war.

Ausgiebig streckte die Blonde sich und stand schließlich auf. Sie schnappte sich ihre Klamotten, verschwand im Bad und zog sich um, bevor sie sich auf den Weg in die Küche machte, um zu Frühstücken. Auch Rafael und Kayla saßen am Küchentisch und schienen sich zu unterhalten.

„Guten Morgen!“ sagte Ashley gut gelaunt und zog damit die Aufmerksamkeit der beiden auf sich.

„Morgen! Wow, du siehst ja mal wieder morgens richtig gut aus. So super gelaunt hab ich dich seit drei Tagen nicht mehr gesehen“ meinte Kayla erstaunt.

Ashley grinste.

„Ja, ich fühl mich auch wesentlich besser“ erwiderte sie.

Sie wandte sich an Rafael.

„Dir auch einen guten Morgen“ meinte sie schief lächelnd.

„Morgen“ grüßte Rafael nur monoton zurück.

Ashley seufzte unmerklich und wandte sich wieder an Kayla.

„Was steht heute an?“ wollte sie wissen.

„Noch nichts Besonderes. Du und Rafael solltet noch trainieren. In zwei Tagen ist das Turnier. Ansonsten nichts weiter“ erwiderte Kayla und stellte ihren Kaffee auf den Tisch.

„Okay, dann sollte ich-“ fing Ashley an, wurde aber durch das Klingeln an der Tür unterbrochen.

Die drei sahen verwundert in Richtung Haustür und schenkten sich dann erstaunte Blicke.

Ashley zeigte mit dem Daumen auf die Tür.

„Hat Jayden seinen Schlüssel vergessen?“ fragte sie.

„Nein, den hat er mitgenommen“ erwiderte Kayla.

„Ich geh mal hin“ beschloss Ashley und öffnete die Tür.

Ihre Augen wurden groß und sie schwankte plötzlich zwischen überschwänglicher Freude und großer Verwunderung, als da auf einmal Kyoya vor ihr stand.

„Hey“

Ashley schluckte.

„Hi. Was machst du denn hier?“ fragte sie erstaunt.

„Was klären“ erwiderte Kyoya.

Ashley trat einen Schritt zur Seite und ließ ihn rein.

Kayla kam aus der Küche und blieb im Türrahmen stehen. Auch Rafael trat neben ihr hervor, da er noch dahinter gekommen war, wer denn jetzt da war und irgendwie rutschte ihm bei Kyoyas Anblick mit einem mal das Herz in die Hose.

Ashley war immer noch ziemlich erstaunt, über Kyoyas Auftauchen. Aber, sie sollte gleich merken, dass er nicht nur wegen ihr gekommen war.

Ohne Umschweife wandte er sich an Rafael.

„Kann ich dich mal kurz sprechen?“ fragte Kyoya ruhig.

Irgendwas beunruhigte Ashley an seinem Tonfall. Es hörte sich ziemlich drohend ruhig an.

Obwohl Rafael nicht ganz wohl bei der Sache war, nickte aber trotzdem und die beiden gingen ins Wohnzimmer.

Ashley ging auf Kayla zu, die den beiden Jungs misstrauisch hinterher sah und auch keine Sekunde zögerte, sondern sofort hinterher ging.

„Ich hab da kein gutes Gefühl“ meinte die Blonde besorgt.

Kayla stimmte ihr mit einem Nicken zu.

Rafael und Kyoya blieben im Wohnzimmer stehen.

„Was ist?“ fragte Rafael nach.

Kayla und Ashley, die im Türrahmen standen, ahnten schon nichts Gutes, denn die Frage von ihrem Teamkollegen war taktisch ziemlich unklug.

Kyoya zögerte noch einen Moment, bevor er etwas sagte.

Dann, völlig unerwartet, hob er seine rechte Faust und schlug Rafael mit aller Kraft auf die linke Wange. Der Schwarzhaarige war so überrascht über dieses plötzliche Kontra, dass er sein Gleichgewicht nicht halten konnte und rücklings nach hinten umfiel.

Kayla sah völlig geschockt zu Rafael, der wie in Zeitlupe zu fallen schien, bevor er auf dem Boden aufknallte.

Selbst Ashley war vollkommen perplex von seinem Handeln.

Kalt sah Kyoya auf Rafael hinab.

„Wenn du Ashley noch einmal gegen ihren Willen anfasst, wirst du nicht mehr in den Spiegel sehen können, wenn ich mit dir fertig bin!“ sagte er drohend.

Rafael hielt sich die schmerzende Wange. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

Kyoya steckte die Hände in die Hosentasche und ging zu Ashley.

„Musstest du ausgerechnet meinen Tag-Partner verkloppen?“ fragte sie leicht vorwurfsvoll.

Kyoya sah zu Rafael, der sich gerade wieder auf die Beine kämpfte.

„Das nennst du verkloppen? Er blutet ja nicht mal!“ erwiderte er schulterzuckend.

„Für das, was er angestellt hat, sollte ich ihn eigentlich zusammenschlagen.“

„Und warum machst du das dann nicht?“ wollte Ashley wissen.

„Weil das Turnier in zwei Tagen ist, und ihr zu dritt nicht teilnehmen könnt“ erklärte er sachlich.

„Warum müsst ihr Männer eigentlich immer gleich draufhauen? So was kann man doch auch anders klären“ meinte sie skeptisch.

Kyoya zog eine Augenbraue hoch und sah sie etwas zweifelnd an.

„Schon gut. Vergiss was ich gesagt hab“ seufzte Ashley schließlich.

Die beiden verschwanden im oberen Stockwerk.

Kayla stand im Türrahmen, lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen und musterte Rafael, der sich immer noch die Wange hielt.

„Ich hab dich gewarnt. Du wolltest ja nicht hören“ sagte sie beiläufig.

„Ja, ich weiß“ schnaufte Rafael.

„Soll ich dir ein Eis zum Kühlen bringen?“ fragte Kayla nach.

Rafael nickte leicht.

„Wäre nett. Kyoya hat nämlich einen ganz schönen Wumms drauf.“

Kayla verschwand in der Küche.

„Wie gesagt: Hättest du dir alles sparen können, wenn du die Finger von Ashley gelassen hättest“ hörte Rafael sie sagen.

Kurze Zeit später stand sie wieder vor ihm und hielt ihm einen Kühlakku im Handtuch eingewickelt hin.

„Ich hoffe, das war dir eine Lehre.“

„Auf jeden Fall“ erwiderte Rafael mürrisch und presste das kühle Handtuch an die Wange.

Die beiden hörten, wie die Haustür aufgeschlossen wurde und kurz darauf stand Jayden im Wohnzimmer.

„Hallo!“ begrüßte er die beiden fröhlich.

„Hi“ kam es einstimmig zurück.

„Raff, was ist denn mit dir passiert?“ wollte Jayden verwundert wissen.

„Kyoya hat ihm eine Reingehauen“ erklärte Kayla kurz und seufzte.

„Wegen der Sache mit Ashley?“ hakte Jayden nach.

Kayla nickte.

„Toll“ freute der Blauhaarige sich.

„Kameradenschwein“ grummelte Rafael.

„Hey, du hast es wirklich nicht anders verdient“ erwiderte Jayden.

„Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“ fragte Rafael leicht verärgert.

„Wie immer auf meiner!“ grinste Jayden gut gelaunt zurück.

Rafael knurrte.

>Na super!<



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nonaka
2011-06-18T11:42:50+00:00 18.06.2011 13:42
zuersteinmal: story ist bis jetzt richtig genial, ich freu mich schon auf das nächste kapi (deine FF macht süchtig XD)
ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich sie zu meinen favos hinzugefügt habe.

LG, Nonaka


Zurück