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Nothing is, like what it seems

von

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I need someone to rely on

Zwei Wochen waren vergangen seit dem Missverständnis.
 

Vor einer Wohnung in den besseren Wohngegenden Oxfords, saß eine zusammengekauerte Gestalt. Sie zitterte vor Kälte und ihr Blick war stur auf den Fußboden, auf dem sie saß, geheftet. Ihr blondes Haar war zerzaust und klare Tropfen des Regens, der draußen vor ihrem Unterschlupf niederprasselte, ließen es triefend in ihrem Gesicht hängen.
 

>Wann er wohl nach Hause kommt? Ich hoffe nur, dass vor Gericht alles gut gelaufen ist, immerhin ist heute seine erste Verhandlung! Und ich? Ich sitze hier, wie ein Häufchen Elend und warte in der Kälte auf ihn. Ich bin wirklich erbärmlich! Ich bin doch sonst nicht so verweichlicht, warum jetzt? ...Ich hoffe, dass er bald kommt, sonst gehe ich hier noch vor Kälte und Selbstmitleid ein! Hätte ich ihm doch bloß nicht den Zweitschlüssel zurückgegeben, dann könnte ich jetzt drinnen auf ihn warten… Ich möchte jetzt von ihm umarmt werden und ich möchte hören, dass er mich liebt…<, Joanna saß neben Sams Wohnungstür, hatte ihre Beine angewinkelt, ihre Arme um diese geschlungen und ihren Kopf darauf gelegt.

Sie blickte erschrocken auf, als sich plötzlich ein Schatten über sie legte.

Ohne weitere Worte, schloss Sam die Tür auf und hob sie hoch. Er trug sie in sein Bett, zog ihr die Schuhe aus und wickelte sie in die warme Decke ein.
 

„Wie ist es vor Gericht gelaufen?“, fragte sie, ohne ihn anzusehen.
 

„Gut, wir haben gewonnen.“
 

„Das freut mich.“, sagte sie, ohne dass sich ihre Miene veränderte.
 

„Was ist passiert, Jo?“, fragte er und strich ihr sanft mit einer Hand über die Wange.
 

Bei dieser zärtlichen Berührung perlten klare Tränen ihre zarte Haut hinab, wie so oft in letzter Zeit. Sanft legten sich seine Lippen auf die ihren und sie genoss die Zärtlichkeit und Wärme, die von ihm ausgingen.
 

„Bei mir… ist eingebrochen worden.“, sagte sie leise.
 

„Warum hast du nicht die Polizei angerufen?“, fragte er sanft, aber doch sichtlich überrascht.
 

„Es wurde nichts entwendet.“
 

„Das ist ja wirklich merkwürdig. Woher weißt du, dass wirklich eingebrochen wurde und du nicht vielleicht vergessen hast, die Tür abzuschließen?“
 

„Alle Schubladen waren aufgerissen und durchwühlt worden, Schränke sind ebenfalls ausgeräumt und Pflanzen auseinandergenommen worden. Ich glaube nicht, dass ich mich täusche…“, sagte sie traurig.
 

„Willst du erst einmal hier bleiben?“, sie nickte.
 

„Am besten beruhigst du dich erst einmal und wärmst dich auf. Wir holen dann morgen deine Sachen.“
 

„Nein!“
 

„Was ist los, Jo?“
 

„Bitte, bitte… ich will nicht zurück.“, sie begann erneut zu weinen.
 

Sam zog sie fest in seine Arme.
 

>Was ist nur los mit ihr? Nur, weil jemand bei ihr eingebrochen ist, wird sie doch nicht gleich so ängstlich, oder doch? Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen, sie ist so eine starke Frau. Da muss in ihrer Vergangenheit irgendetwas vorgefallen sein, was sie jetzt so traumatisiert… Aber was kann das nur gewesen sein?<
 

Es dauerte in dieser Nacht sehr lange, bis sie eingeschlafen war. Ihr Schlaf war unruhig und immer wieder rief sie seinen Namen und begann zu weinen. Wenn sie aufwachte, dann brach sie regerecht in Panik aus und fasste neben sich, wo Sam lag. Sie beruhigte sich erst, wenn er ihr sagte, dass alles in Ordnung und er bei ihr sei.
 

>Sie ist total panisch, ich sollte vorsichtig versuchen herauszufinden, was da los war. Wie kann ich sie nur beruhigen? Eigentlich hatte ich vor, sie morgen zu beurlauben, aber vielleicht wäre es besser, wenn ich bei ihr bleiben würde und ihr zeige, dass ich für sie da bin…?<
 

Am nächsten Morgen weckte er Joanna liebevoll.
 

„Morgen Jo.“
 

„Morgen…“, sie schien sich erst jetzt der Situation bewusst zu werden.
 

„Es tut mir leid, dass ich dir solche Umstände gemacht habe.“
 

„Ist schon in Ordnung, ich habe dir doch gesagt, dass ich für dich da bin.“
 

„Danke Sam… wie spät ist es?!“, fragte sie erschrocken.
 

„Es ist 10 Uhr. Du musstest anscheinend deinen Schlaf nachholen.“
 

„Wir sind spät dran, warum hast du mich nicht früher geweckt?!“
 

„Ich habe mich heute krank gemeldet und dich beurlaubt. Wir sollten wirklich darüber reden, was passiert ist. Hast du mir etwas Wichtiges verschwiegen?“
 

„Nein, es ist wirklich nicht mehr passiert, glaub mir Sam.“, er sah ihr tief in die Augen.
 

„Gut, ich glaube dir, aber du verschweigst mir trotzdem etwas. Irgendetwas muss in deiner Vergangenheit passiert sein, dass du jetzt so panisch bist.“
 

„Es hat etwas mit meiner Ex-Freundin zu tun, aber ich möchte nicht so gerne darüber reden.“
 

„Erzählst du es mir irgendwann?“, fragte er mit sanftem Blick.
 

„Wenn ich mich dazu bereit fühle, dann werde ich von alleine zu dir kommen und mit dir darüber sprechen, versprochen.“, sagte sie ein wenig betreten.
 

„Dann ist es in Ordnung für mich. Komm, jetzt lass uns erst einmal Frühstücken.“
 

Nach dem Frühstück entschlossen sie sich doch, zu Joannas Wohnung zu gehen und das Nötigste zu packen. Was sie jedoch nicht wussten war, dass sie beobachtet wurden:
 

„Boss?“
 

„Ja?“, fragte eine strenge Stimme am Telefon.
 

„Ich sehe ihn und er hat noch jemanden bei sich.“
 

„Finde raus, wer das ist! Wir werden ihn dieses Mal endgültig vernichten.“
 

„Natürlich, Sir.“, sagte der Anrufer unterwürfig und legte auf.
 

Zu dieser Zeit bei Joanna und Sam:
 

„Oh mein Gott, das sieht hier ja wirklich furchtbar aus!“
 

Was Sam sah, beschrieb wirklich das Bild, dass Joanna ihm vermittelt hatte. Alle Schubladen waren rausgerissen und durchwühlt. Pflanzen waren umgeschmissen worden, selbst die Küchenschränke standen offen und das Geschirr war rausgerissen worden. Zwischen Scherben und Trümmern suchte Joanna sich ihre nötigsten Sachen zusammen. Was allerdings auffiel war, dass der Wohnzimmertisch völlig unberührt war. Auf ihm lag nur eine einzelne blaue Feder.
 

>Hatte sie einen Kanarienvogel oder einen Wellensittich? Ich kann mich nicht erinnern, dass sie so etwas erwähnt hat, aber was sucht dann diese blaue Feder hier?!<
 

„Ja, ich suche nur schnell meine Klamotten und Zahnputzzeug zusammen und dann lass uns hier abhauen… ich denke, dass ich die Wohnung kündigen werde.“
 

„Willst du dann nicht lieber noch mehr mitnehmen? Du kannst doch unmöglich die ganzen Sachen hier lassen!“
 

„Doch, ich halte es hier nicht länger aus! Du hattest recht, ich hätte mir wirklich schon viel früher eine andere Wohnung nehmen sollen…“, sagte sie hektisch.
 

„Beruhig dich, Jo! Pack in Ruhe deine Sachen und dann ziehst du vorerst zu mir, ich möchte dich ungern in dem Zustand alleine wohnen lassen.“
 

>Wenn ich bei ihm bleibe, dann könnte er es womöglich entdecken… oder viel schlimmer noch, er könnte in Gefahr geraten! Das kann ich unmöglich machen! …Aber auf der anderen Seite, kenne ich im Moment keinen sicheren Ort, als die Arbeit und sein Zuhause… Ich habe wohl keine andere Wahl, ich werde vorerst bei ihm wohnen, doch so schnell wie möglich wieder ausziehen…<
 

„In Ordnung, aber ich will dir nicht zur Last fallen.“
 

„Nein, ich habe dir doch schon einmal gesagt, dass du das nicht tust. Jetzt komm, hast du alles?“, sie nickte, während sie ihre Kulturtasche in ihren Koffer stopfte.
 

Sam nahm ihre Hand und eilig verließen beide das Haus, in dem die Wohnung lag. Sie stiegen in den Blue Will und fuhren los.
 

„Danke Sam, dass du das alles mitmachst, ohne Fragen zu stellen.“
 

„Ich vertraue dir, aber ich würde trotzdem gerne ein paar Fragen beantwortet haben.“
 

„Das ist mir klar, aber glaub mir, es wird nicht mehr lange dauern und dann klären sich all deine Fragen von selbst.“, Sam wunderte sich über diese Aussage, ging aber nicht weiter drauf ein.
 

„Weißt du, was diejenigen gewollt haben, die in deine Wohnung eingebrochen sind?“
 

„Wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich es. Sie wollten mir Angst machen, und genau das ist ihnen auch gelungen.“
 

„Weißt du auch, wer so etwas tun würde?“, fragte Sam vorsichtig.
 

„Ja, aber ich kann es dir nicht sagen.“
 

„Naja, wenigstens bist du ehrlich.“
 

„Ich will dich einfach nicht anlügen, wo du mir schon so viel Vertrauen schenkst.“, Sam war glücklich über ihre Worte.
 

„Ist es nicht besser die Polizei zu informieren?“, fragte er nachdenklich.
 

„Nein, es würde alles nur noch schlimmer machen. Irgendwann muss ich mich dem ganzen Stellen, aber im Moment bin ich noch nicht bereit dafür.“, sie schaute sehr ernst und entschlossen.
 

Der Regen, der plötzlich begonnen hatte, prasselte auf den Blue Will und bestärkte Joannas Entschluss.
 

>Ich werde nicht noch einmal davonlaufen, nein, ich werde die Zeit, die mir noch bleibt, genießen und dann werde ich mich ihm stellen. Mein Leben ist erfüllt, ich habe einen guten Job, einen Menschen der mich liebt und irgendwo auch ein neues Zuhause. Ich brauche nur noch ein wenig mehr Zeit, nur ein paar Wochen noch in seiner Nähe, das würde mir schon reichen!<
 

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Sooo~

dies ist bis jetzt mit eines meiner Lieblingskapis! >.<

Ich hoffe ihr seid genauso begeistert davon wie ich selbst...

(Ich weiß, Eigenlob ist nicht so toll, aber ich mag dieses Kapi halt so gerne.^^)

An dieser Stelle gebe ich euch das Versprechen, dass ihr auf jeden Fall noch bis Kapi 24 mitfiebern dürft, eher noch viel länger!^^
 

lg~

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-06-20T14:36:54+00:00 20.06.2011 16:36
Das klingt schon echt interessant...Kaethchen hat recht, dass sie beobachtet wurden kann nix gutes heißen...und meine Vermutungen, was mit Jo ist werden auch immer abwegiger @_@
Man ey, das macht mich ganz wuschelig!
^^
Von:  KaethchenvHeilbronn
2011-06-20T11:11:11+00:00 20.06.2011 13:11
Ohjeh, ich seh's schon kommen...! *bibber* Es wird - SCHRECKLICH!! XD

Das ist gar nicht gut, dass die beiden in Jo's Wohnung beobachtet wurden...! Wären sie lieber nicht nochmal hin! Jetzt wissen die Verfolger bestimmt schon, wo Sam wohnt...! *angst*

Jo ist aber ziemlich tapfer. Will sie sich etwa opfern? Noch paar schöne Tage mit Sam verbringen und sich dann opfer? - Abgesehn davon, dass ich nicht damit einverstanden bin, hat bestimmt auch Sam entschieden was dagegen! ;)

Mann, das Kapi ist dir wirklich gelungen - und ich bin sooo gespannt, wie's weitergeht...! XD

PS: OMG! O.o Ich bin mal nicht die letzte, die mitbekommt, dass es ein neues Kapi gibt XP


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