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Flying

von

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Flying

Here I am

I'm on my own
 

Ich war alleine in meinem Schlafsaal. Heute Abend sollte der Valentinstagsball in der Großen Halle stattfinden. Er fand jedes Jahr statt.
 

Ich war nun im siebten Schuljahr und es würde also der letzte Valentinstagsball sein, an dem ich teilnehmen würde - zumindest in Hogwarts. Der Valentinstagsball war nie eine große Sache gewesen, fand ich jedenfalls. Ich hatte immer irgendeine gehabt, die mit mir hingegangen war. Es war auch jedes Jahr das Selbe gewesen: Jedes Jahr ab Mitte Januar ging ein Hauen und Stechen unter den weiblichen Bewohnern von Hogwarts los, wer mit mir zum Ball gehen würde. Und jedes Jahr "gewann" irgendeine von ihnen dieses Ritual, immer dann, wenn Sirius es nicht mehr mit ansehen konnte und der nächst Besten, die mich fragte, zusagte, noch bevor ich die Chance hatte irgendetwas Gegenteiliges zu sagen. Ich war dagegen immer völlig unbeeindruckt gewesen. Der Valentinstagsball eben.
 

Doch dieses Jahr war es anders. Komplett anders! Ich war noch nie so nervös gewesen, noch nie so aufgeregt! Dieses Jahr hatte nicht irgendeine von den dummen Puten "gewonnen". Dieses Jahr würde ich nicht mit irgendeiner zum Ball gehen. Dieses Jahr hatte Lily endlich einem Date zugestimmt und so würde sie nun also mit mir zum Ball gehen!
 

So will I make it, will it work alright?

Can I make it through the night?
 

Jetzt war ich also in meinem Schlafsaal und bereitete mich auf nachher vor. Lily und ich hatten uns für um sieben im Gemeinschaftsraum verabredet. Nach quälend lange fünfzehn Minuten. Und die schlichen nur so dahin.
 

Ich wartete also, dass die Zeit verging. Ich hatte mich schon vor - gefühlten - Stunden umgezogen, aber was sollte ich nun die ganzen fünfzehn - jetzt waren es "nur" noch vierzehneinhalb - Minuten machen???
 

Ich warf mich noch einmal auf mein Bett. Sirius kam rein. Er grinste mich an. Er hatte sich vorhin schon über mich lustig gemacht, weil ich schon so früh im Schlafsaal verschwunden war, um mich umzuziehen. Jetzt grinste er nur und verschwand im Badezimmer, um sich selbst umzuziehen. Ich ignorierte ihn. Als er irgendwann - nach weiteren gefühlten Stunden - wieder heraus kam, war es fünf vor um.
 

Ich sprang auf.
 

And I go:

Ooho ooho ooho

I am flying

Ooho ooho ooho

In open space
 

Und trotzdem war ich noch zu früh. Verdammt! Warum schlich die Zeit immer dann nur so quälend dahin, wenn man es eigentlich gar nicht gebrauchen konnte?
 

Endlich kam sie die Treppe zu ihrem Schlafsaal runter. Sie sah umwerfend aus! Sie trug ein elegantes weißes Kleid mit einem weiten Ausschnitt. Es war eher schlicht. Nur an einem mintgrünem Schleifenband, das etwas unterhalb ihrer Brust, seitlich zusammen gebunden war, steckte eine Brosche in Form einer Lilie. Doch trotzdem sah sie aus, als würde sie in einem strahlenden Licht stehen.
 

Ich konnte mein Glück noch gar nicht fassen. Ich würde endlich mit ihr zum Ball gehen. Endlich!
 

Look at me. I'm riding high

I'm the air-born master of the sky
 

"Hey", grüßte sie mich verlegen. Sie schien ebenso nervös zu sein, wie ich. Aber vielleicht kam mir das auch nur so vor, weil ich so nervös war. Jedenfalls fand ich den Gedanken beruhigend, dass es mir nicht nur alleine so ginge. Ich wollte, dass der Abend für sie so schön wie möglich wurde, dass er unvergesslich für sie wurde.
 

"Hey", grüßte ich sie zurück. "Ich wünsche dir einen schönen Valentinstag." Ich holte ein kleines Schmuckkästchen hervor, noch bevor sie etwas erwidern konnte. Sie war überrascht.
 

"Danke", sagte sie und nahm das Schmuckkästchen in die Hand. "Dir auch", fügte sie lächelnd hinzu, bevor sie es öffnete.
 

Ich sah zu, wie ihre strahlend grünen Augen vor Freude aufleuchteten, als sie die feingliedrige Goldkette in dem Kästchen erblickte. Ich freute mich über diese Reaktion. Ich hatte noch nie Schmuck geschenkt. Sonst immer nur Schokolade, weil ich halt nich mit leeren Händen zum Valentinstagsball aufkreuzen wollte. Das war einfach unverfänglicher. Aber Lily war etwas Besonderes! Ich war froh, dass ihr die Kette gefiel.
 

"Danke!", hauchte sie sprachlos vor Freude und Überraschung. Ich lächelte und legte ihr die Kette um den Hals. Sie stand ihr unglaublich gut und passte super zu ihrem Kleid.
 

"Nur ne Kleinigkeit", erwiderte ich lächelnd. "Sie steht dir sehr gut!"
 

Sie strahlte mich an. Das hatte sie noch nie so getan. Es war als ob ein Feuerwerk in mir explodierte und mich mit ihr in den Himmel beförderte.
 

And everything beneath me seems to fate

Without a trace, without a shade
 

Sie lächelte, während wir zusammen runter in die Große Halle gingen. Ich liebte es, wenn sie lächelte und es freute mich, dass sie lächelte, weil wir zusammen zum Ball gingen.
 

Sirius war schon da, als wir in der Halle ankamen. Er hatte sich mit seiner Freundin - seine Beziehung hielt schon erstaunlich lange - gleich hier in der Großen Halle getroffen, weil sie aus Ravenclaw kam. Und so war er halt schneller gewesen, als Lily und ich. Doch ich nahm nur am Rande wahr, dass er mich breit angrinste, als wir uns zu ihnen an den runden Tisch setzten.
 

Die Halle war schön dekoriert. Alles war in weiß gehalten und auf den Tischen lag Herzchen-Kofetti. Normalerweise hätte ich es kitschig gefunden, aber heute mochte ich es irgendwie. Ich sah mich einen Moment lang in der Halle um. Dann wandte ich mich wieder Lily zu, die sich gerade mit Sirius' Freundin unterhielt.
 

"Möchtest du ein Glas Bowle?", bot ich ihr an.

"Ja, danke", antwortete sie und lächelte wieder.
 

Ich lächelte zurück, als ich mich erhob und zu dem langen Tisch rüber ging, auf dem die Bowle stand. Sirius kam mir nach. Offenbar hielt er es für eine gute Idee Bowle zu holen. Er grinste immer noch breit. Ich konnte es nicht mehr wirklich ignorieren. Es irritierte mich.
 

"Sag mal, hab ich heute irgendwas Komisches angestellt?", wollte ich von ihm wissen.

"Nein," erwiderte er, "du bist heute nur so aufgekratzt. Entspann dich!"
 

Ich schnaubte . Das sagte er so leicht! Sein Grinsen wurde noch breiter, doch er kommentierte es nicht weiter und ging zurück an den Tisch. Ich folgte ihm.
 

"Danke", sagte Lily noch einmal, als ich ihr die Bowle hinstellte.
 

"Gern geschehen", erwiderte ich lächelnd. Ich fragte mich, ob sie mir auch anmerkte, dass ich aufgekratzt war oder ob es nur Sirius auffiel, weil er mein bester Freund war. Aber fragen wollte ich sie nicht. Das passte grade überhaupt nicht! Also versuchte ich einfach Sirius Rat zu beherzigen und versuchte etwas mehr Gelassenheit auszustrahlen. Es irritierte jedoch ungemein, dass Sirius' Grinsen während der gesamten Unterhaltung eingerastet zu sein schien. Offensichtlich war ich nicht besonders erfolgreich bei meinem Versuch.
 

Irgendwann kündigte Dumbledore die erste Tanzrunde an und ich forderte Lily zum Tanzen auf. Sie lächelte und ihre wunderschönen smaragd-grünen Augen leuchteten bei dieser Geste. Und das Leuchten in ihren Augen galt nur mir. Wieder war es, als ob ich fliegen würde.
 

And I go:

Ooho ooho ooho

I am flying

Ooho ooho ooho

In open space
 

Ich weiß nicht, ob überhaupt noch jemand anderes auf der Tanzfläche war oder ob wir die einzigen waren. Aber es war mir egal. Ich hatte sowieso nur Augen für sie.
 

Es war wie in einem Traum. Wir tanzten, unterhielten uns und es war einfach ein perfekter Abend. Irgendwann sagte sie, dass sie etwas frische Luft bräuchte. Also begleitete ich sie mit nach draußen.
 

Für Mitte Februar war es verhältnismäßig angenehm, aber trotzdem noch zu kalt für sie und sie zitterte etwas. Ich legte ihr meinen Umhang um und sie blickte mich dankbar an.
 

"Danke", erwiderte sie. "Ich hoffe, jetzt frierst du nicht."

"Nein, mach dir keine Gedanken", versicherte ich ihr und streichelte ihr über das Gesicht.
 

Sie versank etwas in Gedanken. Dann wandte sie sich irritiert an mich.
 

"Wie hältst du diese Blicke aus?", wollte sie wissen.
 

Ich wusste überhaupt nicht, wovon sie sprach.
 

"Welche Blicke?", fragte ich ebenso irritiert. Sie hob eine Augenbraue.

"Die von all den Mädels in der Großen Halle", antwortete sie. "Die gucken alle die ganze Zeit nur auf uns. Es ist, als wär ich nicht erwünscht."
 

Ich überlegte etwas. Aber ich hatte absolut nichts mitbekommen, also waren diese Blicke wohl entgangen.
 

"Mir ist ehrlich gesagt nicht mal wirklich aufgefallen, dass überhaupt noch andere in der Großen Halle waren, außer wir", erwiderte ich wahrheitsgemäß. "Gut Sirius und Francesca, weiß ich. Remus und Peter hab ich, glaub ich, auch irgendwo gesehen. Aber sonst …"
 

Sie blickte mich ungläubig an. Ich merkte, dass sie es unglaublich fand.
 

"Wirklich!", versicherte ich ihr. "Ich hab auf niemanden weiter geachtet. Die anderen sind mir sowieso egal. Und wenn irgendeine von diesen dummen Puten dich irgendwie beleidigen sollte, nur weil sie selber eingeschnappt ist, weil sie dieses dumme Ritual nicht "gewonnen" hat, dann werde ich ihr für dich die Meinung sagen."
 

Lily musste kurz auflachen.
 

"Welches Ritual?", fragte sie.

"Dieses Gezanke darum, wer mit mir zum Ball gehen würde", antwortete ich. Lily konnte es all die Jahre zuvor unmöglich nicht mitbekommen haben. "Die haben jedes Jahr nur darauf gewartet, dass du mir wieder einen Korb gibst."

"Ach das meinst du", erwiderte sie. "Tut mir Leid, dass ich dran Schuld bin. Es schien immer so, als ob du es mögen würdest …"

"Mögen?", erwiderte ich. "Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die alle so an mir dran hängen, wie die Kletten."

"Aber du bist jedes Mal mit einer von ihren zum Ball gegangen", wunderte sich Lily.

"Naja, ehrlich gesagt hat Sirius immer irgendwann für mich geantwortet und mich förmlich dazu gezwungen", antwortete ich. "Ansonsten wäre ich gar nicht zum Ball gegangen."
 

Sie hob eine Augenbraue an. Mit dieser Antwort schien sie nicht gerechnet zu haben. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte und wandte den Blick ab. Ich streichelte ihr weiter über die Wange. Ihre Reaktion hatte mich irritiert. Ich hatte immer geglaubt, meine Gefühle für sie waren eindeutig. Aber offensichtlich sah sie es anders.
 

"Dachtest du, eine von diesen Hühnern hätte mir je etwas bedeutet?", wollte ich wissen.
 

Sie senkte den Kopf.
 

"Ich habe das Gefühl, dass dir keine etwas bedeutet", antwortete sie. "Dass du es einfach nur genießt, ihre Aufmerksamkeit zu haben, mit ihnen ausgehst und sie dann wieder fallen lässt, wie heiße Kartoffeln."
 

Sie seufzte und sie wirkte bedrückt. Diese Meinung traf mich. Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass sie so von mir dachte.
 

"Es stimmt, dass mir keine von diesen Hühnern mir je etwas bedeutet hat", sagte ich. "Aber die einzigen Male, an denen ich mit einer ausgegangen bin, war jedes Jahr zum Ball, weil Sirius mich dazu genötigt hat. Ansonsten habe ich sie nie weiter beachtet. Ich habe auch nicht mit ihnen gespielt und keine von ihnen je fallen gelassen, wie heiße Kartoffeln."
 

Ich wusste nicht, was ich noch dazu sagen sollte. Ich war einfach nur baff. Sie blickte wieder zu mir und ich sah sie ebenfalls ernst an.
 

"Ich liebe dich", machte ich ihr klar. "Und keine andere hat je etwas daran geändert. Ich dachte, es wäre immer eindeutig gewesen."
 

Sie schien peinlich berührt zu sein.
 

"Es tut mir Leid, dass ich dich verletzt habe", antwortete sie schließlich. "Ich hatte Angst."

"Und wie kann ich dir die Angst nehmen?", wollte ich wissen. Sie sollte keine Angst vor mir haben.
 

Sie überlegte und musste lächeln.
 

"Du hast mir noch nie so gesagt gehabt, dass du mich liebst", stellte sie schließlich fest.
 

Ich war mir nicht sicher, ob es als Antwort auf die Frage gemeint gewesen war, aber mir fiel auf, dass sie Recht hatte. Warum hatte ich es ihr noch nie gesagt? Ich konnte es nicht wirklich erklären.
 

"Ich liebe dich", wiederholte ich. "Ich hab gar nicht gemerkt, dass ich es nie ausgesprochen habe. Es war für mich immer so selbstverständlich gewesen, dass ich so fühlte."
 

Offensichtlich schien ihr das ihre Angst zu nehmen. Sie umarmte mich.
 

"Ich dich auch", hauchte sie ganz leise, aber laut genug, dass ich es noch hören konnte und mein Bauch machte einen Hüpfer.
 

Plötzlich, ganz ohne Vorwarnung, gab sie mir einen Kuss auf die Wange. Ich hätte die ganze Welt umarmen können in diesem Augenblick.
 

And everything beneath me seems to fate

Without a trace, without a shade
 

Ich erwiderte den Kuss. Ich weiß nicht, wie lange wir dort so standen und uns einfach in den Armen lagen. Es war mir mittlerweile egal. Ich war froh, dass das es die ganze Zeit über nur ein Missverständnis gewesen war, dass sie mich nicht hasste.
 

Irgendwann bot ich ihr an, mit in den Gemeinschaftsraum zu kommen. Es würde noch keiner weiter da sein. Also würden wir unsere Ruhe haben und nur für uns sein.
 

Sie lächelte erneut und nickte.
 

Oben angekommen, machten wir es uns vor dem Kamin gemütlich. Sie kuschelte sich an mich. Ich legte meine Arme um sie.
 

"Heißt das jetzt, dass wir jetzt also, dass wir jetzt ein Paar sind?", fragte ich schließlich. Die Frage brannte mir immer noch auf der Seele.
 

Sie überlegte einen Moment. Es waren nur Sekunden, aber sie kamen mir wieder quälend lang vor. Dann leuchteten mir wieder ihre unendlich schönen grünen Augen entgegen.
 

Sie nickte. Und mein Herz begann so laut zu schlagen, dass ich dachte, es würde mir gleich raus hüpfen.
 

Sie küsste mich und ich gab mich ihrem Kuss hin.
 

And I go:

Ooho ooho ooho

I am flying

Ooho ooho ooho

In open space
 

Ooho (nananana) ooho (nananana) ooho (nananana)

I am flying

Ooho (nananana) ooho (nananana) ooho (nananana)

In open space.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-04-30T19:14:51+00:00 30.04.2011 21:14
super lied super ff
super romantisch <3<3<3<3
gott, was hab ich gegrinst zwischendurch! vor allem, wo er so nervös war!! hihihi

ach die beiden sind doch einfach perfekt zusammen!

danke für die ens
Von: abgemeldet
2011-04-25T11:49:14+00:00 25.04.2011 13:49
wie schön :3 dein schreibstil ist auch richtig klasse, su per~ ;)
und das lied macht echt gute laune i-wie xD
ein hoch auf das pairing lilyxjames!

lg


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