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Blood Painted

von

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Acedia ( Sloth )

Die folgenden Tage verschwammen in einem Nebel aus Arbeit zu einem einzigen Sumpfloch aus Dokumenten und Berichten und Analysen und Vermutungen und Fotos, die sich sowieso schon in meinen Kopf gebrannt hatten. Ich sortierte Befragungen, machte Stichpunkte, suchte Verbindungen und Parallelen zwischen den Morden, um den Täter zu verstehen. Shikamaru hätte mir sicher helfen können, aber ich hatte nicht die Kraft, ihn hierher zu bitten. In dieser Zeit sah ich nicht mal Hinata, weil ich vermutete, dass selbst ihre Anwesenheit mich hätte explodieren lassen. Der einzige Mensch, den ich um mich ertrug, war Sasuke, aber der saß sowieso hauptsächlich in seinem Zimmer und wenn er doch mal bei mir war, war er so leise, dass ich ihn meist schon nach wenigen Minuten hatte.

Er hatte aufgehört, spitze Bemerkungen über mich zu machen, was ihn zwar offenbar der Stimme gänzlich beraubt hatte - Er sprach selten mehr als zehn Wörter am Tag - Aber das war mir lieber, weil ich nicht wusste, wie ich reagiert hätte, wenn er weitergemacht hätte wie bisher. Unglücklicher Weise hatte ich mir seinen Essstil angewöhnt, was wirklich eine hundertachtzig Grad Wendung meines Verhaltens war, da ich sonst während der Büroarbeit immer gedankenverloren tonnenweise Süßkram in mich gestopft hatte. Jetzt bestand mein Vorrat an Lebensmitteln aus drei Packungen Fertig-Ramen, einer halben Schachtel muffiger Cornflakes und ein paar Scheiben Brot aus der letzten Woche.

Darüber, dass ich mich nicht an Sasukes Ernährungsplan hielt, erwähnte ich in seinem zweiten Statusbericht, den ich zusammen mit den anderen Dokumenten bald abgeben würde, lieber nichts. Außerdem nahm er weder ab noch zu, was ich einfach mal als positiv wertete; Sobald ich wieder Zeit hatte, würde ich mich um sein Essverhalten kümmern.

Im Moment brütete ich über den Aufnahmen des Verhörs des sogenannten Pärchens, das die Leichen der Kinder gefunden hatte.

Es war offensichtlich, dass die ´Dame` gar keine solche war, so, wie sie Kaugummi kaute und mich abschätzig musterte aus ihrem müden, eingefallenen Gesicht. Ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt wirklich mitbekommen hatte, was passiert war oder ob sie sich ihr Mitleid weggesoffen hatte, jedenfalls schien sie der Tod dieser Menschen kaum zu kümmern.

"Was haben Sie getan, bevor Sie die Leichen gefunden haben?", hatte ich wissen wollen, nachdem ich die Personalien aufgenommen hatte. Das Aufnahmegerät, von dem ich gerade die Aussage abhörte und abschrieb, hatte zwischen uns auf dem Tisch gelegen und leise gesurrt. Man hörte ein Knallen - Das Platzen einer Kaugummiblase. Sie hatte die Brauen hochgezogen, die Schultern gezuckt, aber nicht geantwortet. Ich hörte mich selbst tief seufzen: "Hatten Sie Sex?"

"Berufsgeheimnis." Eine weitere Blase beendete lautstark aufbegehrend ihr kurzes Dasein.

"Hören Sie, Sie sind eine Verdächtige für einen Massenmord, also geben Sie sich lieber etwas mehr Mühe mit Ihrem Alibi. Hier geht es nicht um Ihre Arbeit... Miss."

Nachdenklich runzelte sie die Stirn, dann hatte sie erneut die Achseln gehoben. "Nö, wir haben nicht gefickt. Er wollte in das Lagerhaus. Hat gemeint, draußen in der Kälte kriegt er keinen hoch." Der nächste Knall klang in meinen Ohren genauso abfällig wie die Stimme der Zeugin.

"Aha... Beschreiben Sie bitte, wie Sie die Toten gefunden haben.", verlangte ich betont nüchtern.

"Na ja, wir waren halt so am rummachen, als mein Kunde meinte, er wolle wohin, wo´s etwas geschützt ist. Wir waren zuerst zwischen den Bäumen, weißte, die Fabrik steht ja in nem Wald... Logisch, war ja auch mal nen Sägewerk." Sie sah mich fragend an und ich bestätigte mit einem Nicken, bedeutete ihr dann aber mit einer Handbewegung, weiter zu sprechen, wodurch auf der Aufnahme eine kleine Pause entstanden war. "Jaa... Zuerst haben wir die Kleinen halt wegen den Bäumen nich gesehen, aber als wir um die Ecke kamen... E-Es hat ekelhaft gestunken und wir dachten erst, da feiern nen paar Teenies oder jemand verbrennt illegal seinen Müll oder so, aber dann ham wir die kleinen Körperteile gesehen und halt die Polizei gerufen." endete sie leicht atemlos.

"Haben Sie am Tatort irgenjemanden gesehen? Einen Mann vielleicht?"

Beim Schütteln ihres Kopfes zerplatzte die erstaunlich große Kaugummiblase, die sie zuvor produziert hatte. "Wir warn allein."

"Danke, Miss. Bitte halten Sie sich für weitere Rückfragen unsererseits bereit." Ich erhob mich, das Kratzen der Stuhlbeine auf dem Lenoleumboden war zu hören, dann Schritte und schließlich die sich öffnende Tür, doch die Frau zögerte und ich erinnerte mich noch genau an die erste Emotion, die ihre Augen zeigten: Angst.

"Ihr findet den Spinner, oder?"

"Natürlich.", hatte ich gelächelt und sie aus dem Verhörsaal bugsiert. "Das ist mein Job."
 

Mit dem Mann war es nicht so einfach gewesen, denn er hatte Schock und Panik nicht mit Drogen unterdrückt. Er hatte so lange, bis man ihn mit einer Packung Beruhigungsmitteln nach Hause geschickt hatte, geheult. Am nächsten Tag hatte er sich genug eingekriegt, um mir etwa dasselbe wie die Frau zu erzählen. Sie hatten die Toten gegen vier Uhr Morgens gefunden, da waren diese durchschnittlich schon etwa drei Stunden tot, wie ich aus der Pathologie wusste. Wir hatten die Knochen noch nicht ihren Familien zugeordnet, aber Gentests mit den Familien, die in besagter Nacht Kinder verloren hatten, würden Aufklärung bringen.
 

Ich starrte die Pinnwand in meinem Büro an, an denen die Fotos von sechzehn grausam ermordeten Menschen hingen. Das tat ich schon eine Weile, während die Aufzeichnung des Verhörs mit dem Mann weiter lief.

Ich war einfach nicht fähig, weiter an meinem Bericht zu arbeiten, es kam mir schon zu anstrengend vor, auch nur zu atmen.

Sechzehn Tote.

Sechzehn Menschen mit Müttern, Vätern, Tanten, Onkeln, Geschwistern, Großeltern, Freunden, Kollegen, Kindern, die jetzt alle trauerten. Die Schuld für all das Leid schien mich zu erdrücken. Ich lag mit dem Gesicht auf die Tischplatte gepresst da, rührte mich keinen Millimeter, während der Freier aus dem Aufnahmegerät schniefend den großen Kohlehaufen beschrieb, den er in der Nacht gefunden hatte.

Ich hätte auch gerne geweint, aber diese Erleichterung hätte ich nicht verdient.

Wie lange ich reglos dagelegen hatte wusste ich nicht - Die Aufnahme hatte jedenfalls schon lange geendet - Doch irgendwann erhob ich mich mühsam. Ich durfte jetzt nicht zusammenbrechen. Ich hatte Verantwortung, nicht nur für den Fall und für Sasuke, sondern auch für Sakura. Wenn ich jetzt nämlich aufgäbe, würde mein Schützling zu ihr ziehen - Und ich wollte nicht, dass auch noch sie an ihm zerbrach.

Sasuke saß im Wohnzimmer und las, als ich in den spartanisch möblierten Raum trat. Dabei kniff er die Augen fest zusammen und legte die Stirn in konzentrierte Falten, die sich erst glätteten, als er aufblickte und mich erkannte.

"Bist du fertig?", wollte er wissen.

"Hat Sakura-chan dir das gegeben?" Ich deutete auf das Buch in seiner Hand. Über meine Arbeit wollte ich gerade nicht sprechen und wahrscheinlich würde ich es später auch nicht wollen.

Er musterte mich, ging aber ohne weitere Nachfragen auf meinen Themawechsel ein: "Ja. Ich habe noch nie so einen Mist gelesen."

"Mh...? Worum geht es denn?", fragte ich und machte die Cola auf, die ich zuvor aus dem sonst fast leeren Kühlschrank geholt hatte. Ich musste wohl mal wieder einkaufen.

"Glitzernde Vampire.", war die mehr als knappe Inhaltsangabe des Buches, das jetzt zugeklappt und auf den Tisch gelegt wurde. Ich schmunzelte; Sakura war schon immer hoffnungslos romantisch gewesen, aber das?

"Verstehe... Sorry, ich hab nicht so viele Bücher."

"Das erklärt vieles."

Überrascht zog ich eine Braue hoch; War das so etwas wie ein Witz? "Und was, zum Beispiel?"

"Nun, etwa deine mangelnde Motivation, die Berichte zu schreiben und die einseitige und unkreative Grammatik."

"Glaubst du, die Mordberichte würden sich mit ein paar glitzernden Vampiren besser lesen?" Der Galgenhumor war nicht zu überhören und ich fragte mich, wann ich unter die Zyniker gegangen war.

"Vielleicht ist es in deinem Fall nicht essentiell, aber ein ausgefeiltes Sprachbild zeugt auf jeden Fall von Kompetenz und würde deiner geistigen Verarmung vorbeugen."

Kurz starrte ich ihn verdattert an, dann lachte ich, zum ersten Mal seit Wochen ehrlich. "Vielleicht bist du auch ein essentieller Klugscheißer."

"Du weißt nicht mal, was das Wort bedeutet. Der Satz, so, wie du ihn gerade gesagt hast, würde heißen, dass ich ein lebenswichtiger Klugscheißer bin.", erklärte Sasuke nüchtern, doch ich lächelte nur herausfordernd.

"Und was, wenn ich weiß, was das Wort heißt?"

Sasuke musterte mich, lehnte sich auf der Couch etwas vor. "Ausnahmen bestätigen die Regel."

"Aha? Und ist das noch eine Ausnahme, dass du Frauenromane ließt, oder doch eher schon die Regel?"

"Da du genau zwei Bücher dein eigen nennst und ich alleine nicht hier raus darf, blieb mir nichts anderes übrig." Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber in der betont emotionslosen Stimme meines Mitbewohners schwankte schon ein Hauch von Missmut mit, was mich zum Grinsen brachte.

"Pfff... Ich wette, eigentlich bist du ein riesen Fan.", behauptete ich rotzfrech und besah mir den Einband des Wälzers, ehe ich mir damit Luft zufächelte und wieder mein Gegenüber anblickte. "Aber ich muss sowieso einkaufen: Wenn du willst, können wir in einer Buchhandlung Halt machen."

"Du willst echt raus?"

"Von wollen kann nicht die Rede sein. Aber ich muss, wir haben nämlich nichts mehr zu Essen."

Daraufhin nickte er nur und wandte sich seinem Buch zu. Ich beobachtete ihn einen Moment irritiert und wollte dann aufstehen, bemerkte aber, dass mir die psychische Kraft dazu fehlte. Es erschien mir unendlich mühsam, jetzt aufzustehen, mich anzuziehen und das Haus zu verlassen - Vor allem für etwas Banales wie Essen, wo ich doch seit Tagen kein echtes Hungergefühl mehr hatte. Es dauerte ewig, bis ich meine Cola ausgetrunken hatte und auch danach saß ich eine Weile einfach so herum, ohne irgendetwas zu tun. Ich konnte einfach nicht mehr, drei Monate Dauerstress forderten ihren Tribut.

Ich hörte, wie Sasuke eine Seite nach der anderen umblätterte und fragte mich träge, wieso er trotz seiner schlechten Augen so schnell lesen konnte. Tsunade hatte schon ziemlich am Anfang seines Aufenthalts, als seine körperlichen Wunden verheilt waren, seine schwindende Sehkraft diagnostiziert und ihm eine Brille verordnet, doch die lag unberührt in einer Ecke. Er weigerte sich, sie zu tragen und ich ließ ihn damit in Ruhe, denn immerhin war Eitelkeit eine Regung seines alten Charakters.

Genauso, wie er sich weigerte, die Sehhilfe zu tragen, weigerte ich mich gearde, am aktiven Leben teilzunehmen, wie mir in dem Moment bewusst wurde.

Seufzend kämpfte ich mich auf die Beine, auch Sasuke erhob sich, ohne ein Kommentar, als hätten wir unseren Aufbruch vor ein paar Sekunden erst beschlossen. Wir schwiegen, weil es nichts zu der Situation zu sagen gab, verstanden uns ohne Worte; Wir waren alle beide fertig mit der Welt, er nur schon viel länger als ich, und die Aussicht darauf, mich in ein paar Monaten auch noch wie ein wertloses Stück Scheiße zu fühlen, machte mir Angst.

In der Stadt war viel los, weil in drei Tagen Weihnachten sein würde, was ich zwischen den Berichten völlig vergessen hatte. Es wäre mein erstes Weihnachten mit Freundin. Aber wir hatten nichts ausgemacht und ich wusste nicht, ob sie mich überhaupt sehen wollte, immerhin hatten wir uns während der letzten fünf Tage kein einziges Mal gesehen und davor auch eher mäßig Kontakt gehabt. Dass es bei uns nicht so gut lief war mir klar, aber ich wollte Hinata eben, genau wie Sakura, vor Sasukes selbstzerstörerischem Einfluss beschützen. Außerdem fand ich nach wie vor, er wäre noch nicht bereit für Streitgespräche und das würde unweigerlich passieren, wenn ich Hinata als meine Freundin vorstellte. Nicht, weil sie seine Anwesenheit missbilligte - Sie war für alles, was mich glücklich machte - Sondern viel mehr, weil ich bissige Bemerkungen vonseiten meines Schützlings erwartete und diese bezüglich meines Mädchens keinesfalls dulden würde.

Die Buchhandlung, die wir besuchten, war rammel voll und eigentlich hatte Sasuke keine Ahnung, was für eine Art Buch er lesen wollte, sodass wir durch den ganzen Laden stromerten. Am Ende warteten wir mit einem riesigen Stapel Bücher, der mich ein Vermögen kostete, eine halbe Stunde lang an der Kasse, aber irgendwie ging es mir, als ich mit einer dicken Tüte voller Krimmis, Fantasy-Romanen, Thrillern und Sachbüchern neben Sasuke durch die Straßen lief, wieder besser. Es war mir egal, ob das an der begahlichen Annonymität der Weihnachtskonsumenten lag, an dem einfach guten Gefühl, Geld auszugeben oder an dem warmen Gebäck und dem Glühwein, die ich uns am Rand eines Weihnachtsmarktes kaufte, Hauptsache, die Reglosigkeit verschwand aus meinen Gliedern.

Wir kauften viel zu viel ein und kochten Mengen, die unter anderen Umständen eine Kleinstadt hätten ernähren können, aber auch das war in Ordnung, ich hatte nämlich Riesenhunger nach einer Woche Zwangsdiät. Selbst Sasuke aß erstaunlich viel, als wir es uns mit Töpfen, Pfannen und Schüsseln auf der Couch bequem gemacht hatten. Nein, dachte ich und lehnte mich gemütlich zurück, um den Fernseher einzuschalten, heute mache ich die Berichte nicht mehr fertig. Alles, was mir jetzt noch zu meinem Glück gefehlt hätte, wäre Hinata, aber auch darum würde ich mich am nächsten Tag kümmern, wenn ich Sasuke bei Sakura abgegeben hatte - Mit der ich eigentlich wohl auch noch ein Gespräch führen sollte. Und dann würde ich auch Sasuke von meiner Freundin erzählen und...
 

Ich wachte mitten in der Nacht plötzlich auf und wusste nicht, wo ich war. Dann erinnerte ich mich an unser Abendessen vor dem Fernseher, der mich mit einem lauten Geräusch wohl geweckt hatte; Ich lag immer noch im Wohnzimmer. Die Bilder, die über den Schirm flackerten, tauchten das Zimmer in ungleichmäßiges Licht, doch es reichte, um zu erkennen, dass sich noch eine Person im Zimmer befand - Und sie sah mich an.

Das Glitzern, welches das unnatürliche Flimmern des Fernsehers in Sasukes Augen warf, jagte mir eine Gänsehaut den Rücken runter. Irritiert von der abwehrenden Reaktion meines Körpers setzte ich mich auf und fuhr mir verschlafen durch die zerstrubbelte Mähne. "Voll eingepennt... War wohl zu viel der Völlerei.", lächelte ich und tastete nach dem Lichtschalter.

"Das ist eine Todsünde."

"Häh?", machte ich, im selben Moment, in dem ich das Licht anknipste.

"Vergiss es.", knurrte Sasuke, vom Licht geblendet, und erhob sich. Sein Shirt war hochgerutscht und bevor er es runterschieben konnte, erhaschte ich einen Blick auf seinen bloßen Bauch, der zwar nicht mehr ganz so ausgemergelt wie vor ein paar Wochen, aber noch immer dürr genug war.

Als er meinen Blick bemerkte, wurde sein Gesichtsausdruck kalt. "Ich gehe ins Bett."

"Möchtest du ein bisschen trainieren?", fragte ich plötzlich, als er schon fast aus dem Raum war. "Also... Morgen, meine ich."

Mein Schützling wirkte erstaunt, nickte dann aber langsam, ehe er sich endgültig zurückzog. Ich brachte ein halbes Lächeln zustande, dann erhob und streckte ich mich ausgiebig. Mal sehen, ob wir nicht doch den alten Uchiha aus ihm herauskitzeln konnten!
 

Nur wenige Stunden später war ich bereits wieder wach, denn ich hatte einiges vor.

Im Moment war ich mit der Fertigstellung des Berichtes beschäftigt, den ich anschließend Tsunade und den ANBU aushändigen würde, die jetzt für den Fall verantwortlich waren. Während ich danach unterwegs sein würde, um zuerst zu tun, was auch immer die Hokage mir auftragen mochte und dann meine Freundin zu besuchen, würden sich meine beiden besten Freunde gemeinsam die Zeit vertrieben. Am späten Nachmittag würden Sasuke und ich dann das geplante Training absoliveren, wozu ich mir noch ein paar Tipps von meiner Chefin erhoffte, immerhin wollte ich nicht, dass mein Schützling kollabierte.

Der Tag Pause gestern hatte mir gut getan; Ich fühlte mich zwar bisweilen noch immer unkonzentriert, aber zumindest schaffte ich es, meinen Bericht zu verfassen, ohne stundenlange Pausen, in denen ich mich nicht einen Millimeter bewegte. Ich heftete alles ordentlich ab, dann betrachtete ich den dicken Ordner, in dem nichts stand außer Spekulationen. Seufzend machte ich mich auf den Weg zu Tsunade, wobei ich die übervollen Wege mied, die ich am letzten Tag mit Sasuke genommen hatte; Sakura hatte ihn bereits abgeholt. Trotz der Vorsichtsmaßnahme wurde ich vor dem Hokage-Anwesen von einer Menschenmenge empfangen, welche die Tür blockierte und nur mit Mühe von einer Reihe von Wächtern zurückgehalten werden konnte.

Verwirrt versuchte ich, mich durch das Gedränge zu quetschen, bis das Unvermeidliche geschah und ich jemanden anrempelte. Unter Entschuldigungen wollte ich mich weiter schieben, doch der Mann packte mich am Unterarm.

Ich hätte mich wohl losmachen können, ließ es aber erst mal und blickte ihn fragend an. "Kann ich Ihnen...?" fing ich an, konnte aber nicht zu Ende fragen.

"Du bist doch dieser Uzumaki, oder?" Die Leute in der Nähe wandten sich mir zu und langsam setzte statt der lauten Protestrufe unruhiges Gemurmel ein, das mich weit mehr beunruhigte als die Schreie. Der Mann vor mir schupste mich an der Schulter ein Stück zurück. "Traust dich ja ganz schön was, hier aufzutauchen."

Betont sanft machte ich mich von ihm los und lächelte. "Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen."

"Schieb dir deine Höflichkeiten sonst wo hin! Das beschützt meine Kinder auch nicht besser!", keifte der Demonstrant, sodass ich zumindest wusste, was der Aufruhr hier sollte. Schlechtes Gewissen brannte mir in der Kehle wie starker Schnaps.

"Wir tun wirklich unser Bestes, Sir, aber..."

"Euer Bestes sind sechzehn Tote?!" blaffte mich ein anderer Mann an. Inzwischen war ich der Mittelpunkt des Protestes und fühlte mich in dieser Rolle denkbar unwohl. Jemand rempelte mich von hinten an, verbarg sich dann aber in der inzwischen wieder rasenden Menge. Viele Beschimpfungen waren zu hören und ich spürte, dass die Stimmung gleich kippen und es zu einer Schlägerei kommen würde, als sich drei der Torwachen zu mir schoben, um den Mob etwas zurück zu drängen.

"Alles klar?" fragte einer der Männer, den ich vom Sehen kannte. Ich nickte, angespannt wegen der noch gegenwärtigen Gefahr durch die Menge, welche sich etwas zurückgezogen hatte, jetzt, wo wir zu viert waren; Sie hatten einen natürlichen Respekt, der nicht zuletzt auf Angst basierte, wenn es um Shinobi ging. "Komm, wir bringen dich rein."

Gemeinsam kämpften wir uns einen Weg zur Tür, von der die anderen Shinobi die Zivilisten nur mühsam zurückhalten konnten. Ich sah eine Frau weinend zusammenbrechend und wollte ihr helfen, doch der Mann, mit dem ich gerade ein paar Worte gewechselt hatte, fasste mich an der Schulter, schüttelte den Kopf; Es sei zu gefährlich, ich solle lieber verschwinden, nachher wäre es auch besser, ich würde das Gebäude durch den Hinterausgang verlassen. Wiederwillig fügte ich mich und schlüpfte in das Anwesen. Von draußen waren noch gedämpft die Stimmen der Demonstranten zu hören, doch als ich die erste Treppe erklommen hatte, war es ganz still auf den leeren Fluren. Ich begegnete keinem einzigen Kollegen auf dem Weg in das Büro der Hokage und auch davor standen keine Wachen. Es gefiel mir nicht, dass Tsunade auf diese Sicherheitsmaßnahme verzichtete, aber es war wohl die richtige Entscheidung, immerhin wurden die Männer und Frauen ihrer Leibgarde für die Überwachung der Zivilisten gebraucht - Und sie hatte ja noch Shizune.

Die junge Assistentin war nicht die einzigste, die ich außer meiner Chefin noch im Büro Letzterer antraf. Drei ANBU standen vor dem Schreibtisch, eine Frau mit Wolfsmaske und dunkelgrünem Haar, eine zweite mit Adlermaske und hellbrauner Kurzhaarfrisur und ein als Tiger maskierter Mann mit schwarzem Zopf.

Ich gab mir keine Mühe, überrascht zu wirken oder meine Verärgerung zu verbergen.

"Naruto.", begrüßte mich Tsunade, die meinen wütenden Blick gelassen erwiderte. "Wir haben schon auf dich gewartet."
 

~ ♥ ~
 

Hey meine Lieben! :D

Da es letztes Mal so lange gedauert hab, dachte ich mir, ich beeile mich dieses Mal ein wenig und ´schenke` euch noch was zum Abschluss des Jahres. ^^

Ich wünsche euch schöne Weihnachten ( heute ist ja noch ein Weihnachtsfeiertag... <.<° ) Und einen guten Rutsch! :D
 

lG SaSi



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jackiieh-Chan
2011-12-27T14:33:00+00:00 27.12.2011 15:33
Was in deinem Kopf so vor geht.
Ich mein es ist leicht sich den anfang einer geschichte auszudenken doch...
alles jedes detail klug mit einander zu verstricken ist schwer.
Richtig, schwer.

Hahaha Twilight.
Kein Fan!?

Mhm.
Solln die Zivilisten doch mal versuchen Sasuke zu schnappen ich bin gespannt. Mit nichts was als Anhaltspunkt dienen könnte.
Große Töne spucken und drohen können aber sonst nichts.
Ich mag die Stadt nicht ^^

Lg Jacky


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