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Ein Hauch von Liebe

Wietske x Annemieke | Oneshot- Sammlung
von

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Feenstaub

…Ich weiß, dass ich aus mehr, als Schwärze und Staub bestehe…nämlich aus Licht und Feenstaub…

Dicke Kullertränen rannen über die gerötteten Wangen des kleinen Mädchens mit den kurzen blonden Haaren. Die kleinen Kinderhände vor das Gesicht gelegt, drückte sie ihren Teddy an sich und schluchzte herzergreifend. Aber die anderen Kinder lachten nur noch lauter und bewarfen das kleine Mädchen mit kleinen Steinchen. „So eine Heulsuse.“ rief eines der Mädchen, ein wenig älter, als das blonde Mädchen am Boden. „Hau bloß ab, mit so einer wie dir wollen wir nicht spielen.“ Es folgten noch mehr Steine und das Mädchen erhob sich mühsam.
 

Verzweifelt wischte sie über ihre brennenden Wangen, aber es traten immer wieder Tränen aus ihren Augen hervor. Ohne noch einmal zurück zu sehen, rannte das kleine Mädchen weg von den fiesen Kindern. Zum Glück rannten sie ihr heute nicht hinter her und so führten die kleinen Füße sie zum Bach, der sich quer durch den Ort zog, in dem sie wohnte. Dort ließ sie sich in das Grass sinken und fing wieder bitterlich an zu weinen.
 

Für das kleine Mädchen war das Leben wahrlich nicht schön, es war unfair und teilweise sehr grausam. Ihre kleine Kinderseele musste jeden Tag diese Sticheleien und diese Verletzungen ertragen. Früher war sie ein sehr fröhliches Kind gewesen, aber heute war davon nicht mehr viel zu sehen. Sie betete jeden Tag nur dafür, dass der Tag enden möge und sie sich in ihr Zimmer legen konnte und dann für ein paar Stunden in Sicherheit war.
 

Sie hielt ihren Teddy in die Luft, eine dicke Naht zog sich über seinen Bauch. Gedankenverloren strichen ihre feinen Finger darüber und sie seufzte leise. Das kleine Mädchen wollte seine Eltern nicht anlügen, aber es konnte ihnen auch nicht sagen, dass die großen Nachbarskinder ihren Teddy kaputt gemacht hatten und nicht sie selbst.
 

Ihre Mama hatte keine Zeit für sowas. Sie musste sich um ihre kleine zweijährige Schwester Lieke kümmern und erwartete schon bald das dritte Kind. Alle freuten sich schon sehr darauf, es sollte ein Junge werden, aber das kleine Mädchen konnte sich nicht freuen. Noch weniger Zeit für sie und noch mehr Verantwortung.
 

Vor ein paar Wochen erst, hatte sie ihren 5.Geburtstag gefeiert. Eine einsame Träne lief über die langsam trocknenden Wangen. Viel gefeiert hatten sie nicht. Lieke war krank gewesen und ihre Mama hatte sich um ihre Jüngste gekümmert. Ihr Vater musste arbeiten und war sogar erst so spät abends heim gekommen, dass seine Töchter schon längst im Bett gelegen hatten.
 

Aber das Mädchen wollte nicht undankbar sein, sie hatte von ihren Großeltern einen Zauberstab bekommen, den ihr Großvater nur für sie gemacht hatte. Begeistert hatte sie ihm gelauscht, als er von Feen und Trollen erzählt hatte und ihr dann ein kleines Säckchen mit kostbarem Feenstaub geschenkt hatte.
 

Sie konnte sich noch daran erinnern, wie er ihr gesagt hatte, dass gute Menschen aus Licht und Feenstaub emporstiegen und böse Menschen oder auch Trolle, aus Schwärze und Staub. Seitdem beschäftigte sie aber auch die Frage, ob sie denn nun gut oder böse war. Immer öfter kam sie zu dem Schluss, dass sie böse sein musste.
 

Kein Kind wollte mit ihr spielen, die Eltern hatten oft keine Zeit und gaben ihr für alles, dass Lieke anstellte die Schuld. Ja böse Kinder wurden mit Einsamkeit und Schmerz bestraft.
 

„Wietske?“ Das kleine Mädchen vernahm die Stimme ihrer Mutter, die mit Lieke an der Hand des Weges kam. „Ich bin hier Mama.“ Sie erhob sich, klopfte sich den Staub von der blauen Latzhose und wischte nochmal über ihr Gesicht. Sie setzte ein Lächeln auf und rannte zu ihrer Mama. „Da bist du ja Wietske, ich hab dich schon überall gesucht.“ Für einen Moment hatte Wietske das Gefühl ihre Mutter war wirklich in Sorge gewesen, aber als sie dann vor ihrer Mutter zum Stehen kam, verfinsterte sich deren Miene. „Du kannst doch nicht einfach so abhauen ohne Bescheid zu sagen.“ Wietske senkte den Blick und nuschelte eine Entschuldigung.
 

„Ich mach das nie wieder versprochen.“ „Na davon kann ich mir viel kaufen.“ Murmelte ihre Mutter, aber Wietske hatte es kaum verstanden und hoffte, dass was sie verstanden hatte, nicht das war, was ihre Mutter gesagt hatte. Lieke streckte ihre Patschehände nach ihrer Schwester aus. „Wietsi.“ quiekte sie vergnügt und strahlte ihre Schwester an. Wietske strich ihr durch das blonde Haar und steckte ihr ein Gänseblümchen in eben diese. „Hör schon auf mit dem elenden Grünzeug und komm jetzt.“
 

Ihre Mutter zog die Blume aus dem Haar und zertrat es beim los gehen auch noch zusätzlich. Wietskes Blick blieb kurz traurig an dem Blümchen hängen, ehe sie ihrer Mutter folgte. Sie versuchte zu ignorieren, wie liebevoll ihre Mutter mit Lieke umging und versuchte sich einzureden, dass es sie nur war, weil sie eben noch so klein war und sie selbst ja doch die große Schwester war, aber bei aller Kraft, die sie darauf verwendete, konnte sie die dunklen Gedanken nicht vertreiben.
 

Sie war anders, auf welche Art wusste das kleine Mädchen nicht, aber sie war es nun mal. Tanzen, Singen und Schauspielern war ihre Leidenschaft, aber ihre Eltern, besonders ihre Mutter fühlte sich davon zunehmend genervt und verbat es ihrer Tochter. Und weil Wietske nicht wollte, dass ihre Mutter sauer wurde und ihr dann nicht mehr erlaubte zum Ballett zu gehen, versuchte sie so artig und lieb wie möglich zu sein. Nur bei ihren Großeltern dürfte sie so sein, wie sie es wollte. Diese guckten ihrer Enkelin begeistert beim Singen und Tanzen zu und bezahlten auch die Balettstunden und den Unterricht in Querflöte.
 

Schon vom Weiten sah Wietske einen großen weißen Lastwagen und fragte sich was das wohl zu bedeuteten hatte, aber noch ehe sie die Frage stellen konnte, sprach ihre Mutter schon die Antwort aus. „Wir haben neue Nachbarn bekommen.“ Wietske lächelte und schickte ein Stoßgebet zum lieben Gott, das es eine Familie mit Kindern war. Hatte sie denn nicht auch endlich eine Freundin verdient, mit der sie ihre Geheimnisse und Sorgen teilen konnte?
 

„Nun trödel doch nicht auch noch…Wietske!“ Das kleine Mädchen war stehen geblieben und in Gedanken versunken, zuckte aber bei den Worten ihrer Mutter zusammen und rannte schnell hinter her. „Tut mir leid.“ „Komm jetzt.“ Ihre Mutter zog sie etwas unsanft auf das Grundstück ihrer Familie. Wietske konnte nur einen kleinen Blick auf das Nachbargrundstück werfen, hatte aber so schnell kein Kind gesehen. Aber sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben, manchmal da erfüllte der liebe Gott, ja auch Wünsche und Sehnsüchte.
 

Zusammen mit Lieke ging sie in den großen Garten und setzte sich mit ihrer kleinen Schwester in den Sandkasten. Ihr beider Vater saß auf der Terrasse und studierte die Zeitung. Es war Samstag und er hatte heute frei, wo er gerne seine Ruhe genoss. Wietske wusste das und versuchte deshalb beim Spielen mit Lieke nicht zu laut zu sein. Ihre Schwester konnte es noch nicht besser wissen, aber sie bekam ja auch nicht den Ärger, wenn ihren Eltern etwas nicht passte.
 

Plötzlich flog ein Ball über den Zaun und direkt auf einen der Blumentöpfe die an der Treppe standen. Ein kleinerer fiel zu Boden und zerbrach. Wietskes Vater erschrak sich und ließ die Zeitung sinken. Wütend sah er zum Sandkasten.
 

„Wietske van Tongeren! Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst nicht mit dem Ball spielen.“ Er war aufgestanden und ging in schnellen Schritten zu seinen Töchtern. Abwehrend hob sie die Hände und wollte sagen, dass sie es nicht war, aber sie kannte den Ausdruck, es würde nichts ändern, er hatte die feste Meinung, dass sie Schuld war.
 

Noch ehe er am Sandkasten ankam, schlüpften zwei Kinder durch die Hecke und rannten auf die Drei zu. Es waren zwei Mädchen, ebenfalls blonde Haare, das eine Mädchen war schon etwas älter, das andere mochte so alt sein wie Wietske vielleicht auch etwas jünger. „Es tut uns ganz schrecklich leid, unser Ball hat wohl ihren Blumentopf getroffen.“ sagte das ältere Mädchen und legte ihren Arm beschützend um die Schultern ihrer kleinen Schwester, die offensichtlich Angst vor dem Mann hatte.
 

Er runzelte die Stirn und sah zwischen den beiden Mädchen und seinen Töchtern hin und her. „Naja kann schon mal passieren, aber ihr solltet wirklich auf passen.“ Kleine Lachfältchen bildeten um seine Augen. „War ja nur ein kleiner Blumentopf und unter uns, ich fand ihn nie besonders schick.“ Die Mädchen kicherten und auch Wietske musste leicht schmunzeln. „Ich bin Catharina van Dam und das ist meine kleine Schwester Annemieke, wir ziehen gerade hier her.“ Sie streckte ihre Hand aus und er ergriff sie freundlich. Annemieke jedoch war immer noch etwas verängstigt und versteckte sich hinter ihrer Schwester.
 

„ Mein Name ist Pieter und das sind meinte Töchter Wietske und Lieke.“ Wietske gab den Mädchen die Hand und diesmal traute sich auch Annemieke. Während sich ihre Hände berührten lächelten sie einander an und plötzlich wurde Wietske ein bisschen rot um die Nase. Als Pieter wieder das Wort erhob, schreckten sie auseinander und begnügten sich damit einfach nur lächelnd da zu stehen. „Wie alt ist denn Annemieke, sie müsste doch im Alter von Wietske sein?“ Catharina nickte. „Ich bin 8 und sie ist 4.“ „Wietske ist 5 und Lieke ist 2.“
 

Lieke verzog ihr Gesicht und zog einen Schmollmund. „Papa…Toilette.“ Er lächelte und hob seine Jüngste hoch. „Na ich muss dann mal wieder und wegen dem Blumentopf macht euch mal keine Sorgen, ich verrate es keinem.“ Wietske wunderte sich darüber wie gelassen ihr Papa sein konnte, solange es sich nicht um sie drehte. „Komm Annemieke wir gehen wieder rüber.“ Catharina schnappte sich den Ball und ergriff die Hand ihrer Schwester.
 

„Du kannst gern noch bleiben.“ Wietske sah Annemieke an und diese ihrer Schwester, welche lächelnd nickte. „Ich sag Mama und Papa Bescheid ja?“ Annemieke lächelte und sah ihrer Schwester noch kurz nach. Dann sahen sie einander wieder lächelnd an. „Soll ich dir mein Zimmer zeigen?“ Wietske lächelte verlegen und streckte ihre Hand nach der von Annemieke aus. „Gerne.“ Ohne zu zögern legte sie ihre kleine Hand in die von Wietske und folgte ihr in das große Haus.
 

Immer wieder sahen sich die beiden lächelnd an. Wietske fand, dass Annemieke wie eine Fee aussah und guckte aus dem Augenwinkel, ob sie vielleicht Flügel vor ihr verbarg. „Suchst du was?“ Annemieke sah sie lächelnd und schwang ihre kleine Hand vor Wietskes Gesicht hin und her. „Nein…also doch…ja. Glaubst du an Feen?“ Sie waren oben angekommen und gingen in das Zimmer von Wietske. Annemieke sah sich kurz um und drehte das dann wieder zu ihrer neu gewonnenen Freundin. „Ja glaube ich. Guck mal.“ Sie zog eine Kette unter ihrem roten Kleid hervor. Eine kleine silberne Fee war daran befestigt. „Papa sagt immer ich bin seine kleine Fee und deshalb hat er sie mir geschenkt.“
 

Wietske berührte den kleinen Anhänger und war ein bisschen neidisch, dass Annemiekes Papa seine Tochter so sehr zu mögen schien. „Ich finde auch, dass du wie eine kleine Fee aussiehst.“ Annemieke kicherte und freute sich offensichtlich sehr über diese Aussage. „Sagt dein Papa auch sowas zu dir? Zu Catharina sagt er immer Schmetterling, ich finde Fee aber besser.“ Annemieke setzen sich auf den flauschigen Teppich im Schneidersitz gegenüber. „Papa sagt zu mir eigentlich immer Wietske, aber zu Lieke sagt er immer „kleine Rose.“ Wietske musste kurz ihre Tränen wegblinzeln und drehte sich kurz zur Seite.
 

„Geht’s dir gut Wietske?“ Annemieke sah sie aus besorgten Augen an und strich über ihre rechte Hand. „Ja alles gut.“ Wietske setzte wieder ein Lächeln auf. „Lieke sagt aber immer Wietsi zu mir, dafür sage ich dann Lieki. Wir bekommen bald noch einen Bruder, dann suchen wir auch noch einen Spitznamen für ihn.“ Annemieke lachte. „Wietsi ist aber kein schöner Name, ich bleib lieber bei Wietske ja?“
 

Wietske nickte, erzählte Annemieke alles was ihr gerade so zum Thema Feen einfiel und zeigte ihr auch den Zauberstab und den Feenstaub. Wietskes Begeisterung wurde noch größer, als sie merkte mit welcher Ehrfurcht auch Annemieke den Feenstaub betrachtete. Alle anderen hatten sie ausgelacht, aber Annemieke schien sie ernst zu nehmen. Das kleine Mädchen hatte das Gefühl ihr Herz würde vor Freude fast aus ihrer Brust hopsen und ein Tänzchen aufführen.
 

„Glaubst du, dass der Feenstaub uns vielleicht Flügel schenkt?“ Wietske neigte ihren kleinen Kopf hin und her und befand diese Frage, für durch aus berechtigt, aber sie wusste leider keine Antwort. „Ich weiß nicht, aber wir fragen einfach meinen Großvater.“
 

ca. 2 Wochen später
 

Wietske saß wieder an dem kleinen Bach und wieder liefen dicke Kullertränen über ihre Wangen. Sie hatte sich so gefreut an diesem Tag. Sie hatte gestern schon bei Annemieke geschlafen und dabei kannten sie sich gerade mal etwas mehr als 2 Wochen und trotzdem mochten sich die beiden kleinen Mädchen schon sehr. Auch war Annemiekes Familie ganz anders, als Wietskes eigene und sie fühlte sich im Haus der van Dams viel aufgehobener, als in ihrem eigenen zu Hause. Es hatte sich heraus gestellt, dass Annemieke ebenso wie sie auch, sehr an Tanzen und Singen interessiert war und Annemiekes Eltern das auch unterstützten.
 

Heute wollte sie ihrer neuen Freundin, die mit ihr so viel gemeinsam hatte, den großen Spielplatz im Ort zeigen, aber da waren auch wieder die anderen Kinder gewesen, an die Wietske vor lauter Freude gar nicht gedacht hatte. Eine Zeit lang hatten die beiden geschaukelt und vor sich hin gesungen, ausgelassen und fröhlich, bis die Anderen zu ihnen rüber gekommen waren, Und von da an war alles ganz schnell gegangen. Ihre Sticheleien hatten angefangen und sie hatten Wietske hin und her geschubst.
 

Annemieke war noch kleiner und zierlicher, als Wietske und konnte kaum etwas machen. Sie stand weinend daneben und schrie die größeren Kinder an, aber sie beachteten sie fast gar nicht. Irgendwann war Wietske geflüchtet und die anderen hinter her. Annemieke auch, aber irgendwann hatten alle Wietske aus den Augen verloren und sie gingen zurück, nur Annemieke suchte ihre Freundin und rief deren Namen. Die kleine Annemieke hatte etwas Angst hier ganz allein, aber dann hörte sie das Rauschen des Baches und sie wusste wieder wo sie war. Wietske hatte ihr diesen Ort schon gezeigt.
 

„Wietske?“ Sie schob die Äste auseinander und sah dann den zusammen gesunkenen Körper ihrer Freundin. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen und flüsterte heißer ihren Namen. „Wietske?“ Diese drehte sich um und blickte in Annemiekes grün-funkelnde Augen. Diese zog eine Packung Taschentücher aus der Tasche und wischte mit einem davon, so gut sie konnte, die Tränen von den Wangen ihrer Freundin.
 

„Geht es dir gut?“ Annemieke hatte sich neben Wietske in das frische Grass gesetzt und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. „Ja.“ Annemieke wandte den Blick nicht vom Himmel ab. „Dafür wirkst du aber ganz schön traurig.“ Wietske lehnte sich gegen Annemieke und schloss auch die Augen. „Ich bin oft traurig.“ Annemiekes Hand suchte die ihrer Freundin und legte sie zärtlich darauf. „Ich weiß und das ist schade, ich möchte nicht, dass du traurig bist.“ Wietske lächelte matt. „Das will ich auch nicht, aber ich bin böse, ich hab es verdient oft traurig zu sein.“
 

Annemieke schlug ihre Augen auf und sah ihre Freundin aus großen Kulleraugen an. „Aber du bist doch nicht böse! Die Großen Kinder sind böse, du bist eine Fee genauso wie ich auch. Und Feen sind immer gut, lieb und sie sind fröhlich.“ Wenn das Leben doch bloß so einfach war, dachte Wietske und kuschelte sich an den warmen Körper von Annemieke. „Ich glaube ich bin eher ein Troll, aus Schwärze und Staub geboren.“ „Du siehst aber nicht aus wie ein Troll. Wie sieht denn ein Troll überhaupt aus?“ Wietske musste leise kichern. „Großvater sagt immer, dass sie dick sind, schrumpelige Haut haben, unordentliche Haare und ganz viele Warzen. Ach ja und sie haben eine große Keule.“ Annemieke stand auf und zog Wietske auf die Beine. Musternd glitt ihr Blick über Wietskes Körper. „Ich kann nichts davon an dir finden. Da ist nur ein Leberfleck.“ Sie berührte Wietskes Arm und tippte auf den dunklen Punkt.
 

„Ich bin innerlich böse.“ gab Wietske zurück und ließ sich wieder ins weiche Grass fallen. „Pah! Das glaube ich nicht, ich finde du bist ein ganz lieber Mensch und ich hab dich ganz doll lieb.“ Annemieke beugte sich über Wietske und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Du weißt schon, dass nur Frauen und Männer sich ganz doll lieb haben können oder?“ Annemieke zuckte mit den Schultern.
 

„Ist doch egal, ich hab aber dich lieb. Wir sind zwei Feen wird gehören zusammen.“ Wietske sah in das Gesicht von Annemieke und musste auch lächeln. Sie glaubte ganz fest daran und irgendwie wollte Wietske auch daran glauben.„Ja du hast recht. Ich hab dich auch ganz doll lieb.“ Sie schloss wieder die Augen.
 

Annemieke zog einen Beutel aus ihrer Tasche und öffnete das Säckchen. Zum Vorschein kam Feenstaub. Vorsichtig streute sie es über Wietskes Gesicht und küsste sie auf die Lippen, ein stummes Versprechen immer zusammen zu bleiben.



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