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Die Personentombola

Eine kleine Shounen-Ai-Protest-FF
von

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Prolog

„Zum letzten Mal, Mokuba, ich zieh das nicht an!“ Seto Kaiba steht in seinem Zimmer vor dem Spiegel ohne jedoch einen Blick hineinzuwerfen. Sein Bruder steht mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck daneben. In der Hand hält er einen Kleiderbügel mit einer eleganten, anthrazitfarbenen Smokinggarnitur samt dazu passendem dunkelblauem Hemd. Nachdrücklich streckt er die Kleidung seinem Bruder hin.

„Lieber Himmel, Seto, musst du dich jedes Mal so anstellen? Es ist ein öffentlicher Empfang und Anzug und Krawatte ist da nun mal Pflicht!“

„Zunächst mal ist es eine Benefizveranstaltung“, erwidert Kaiba ungerührt, und sein Tonfall erweckt fast den Anschein, als wäre das etwas Unanständiges, „Und zum anderen, wenn man einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat, gelten solche Regeln nicht länger für einen.“ Der letzte Satz klingt fast schon ein wenig trotzig.

„Was für ein dämliches Argument!“, Mokubas Miene untermauert diese Äußerung noch, „Es schadet gar nicht, wenn die Leute mitbekommen, dass auch ein Seto Kaiba weiß was sich gehört.“

Der junge Firmenchef seufzt gereizt. „Ich sehe lächerlich darin aus!“

„Du siehst gut darin aus!“, widerspricht sein Bruder augenblicklich, „Elegant! Ein Mann von Welt!“

„Das bin ich auch so.“

„Schon klar, aber das unterstreicht es nur noch.“

„Darauf kann ich gerne verzichten.“

„Damit liegen dir die Frauen zu Füßen.“

„Oh bitte, alles nur das nicht!“

Herrgott, Seto, du führst dich auf wie'n Mädchen! Entweder zu ziehst das blöde Ding jetzt an, oder ich rede eine Woche lang nicht mehr mit dir!“

Erneut seufzt der hochgewachsene, junge Mann und mit einer säuerlichen Miene rupft er seinem Bruder den Kleiderbügel aus der Hand. Wortlos rauscht er nach nebenan in das angrenzende Badezimmer und lauter als nötig schließt er die Tür hinter sich.

Mokuba atmet leicht aus. „Puh, das ging grad noch mal gut!“ Eigentlich mag er es gar nicht, bei seinem Bruder zu solchen Methoden greifen zu müssen, aber heute soll sein Bruder mal einen guten Eindruck machen. Besonders bei dem, was er noch für ihn geplant hat heute. Und am besten er sorgt schon jetzt dafür, dass sein Bruder einen leichten Groll auf ihn hat, denn den wird er spätestens nachher ohnehin auf ihn haben. Hoffentlich bringt er mich nicht um, wenn er herausbekommt, dass ich ihn für die Personentombola angemeldet habe.

Verraten und verkauft

Das Hotel in dem die Benefizveranstaltung stattfindet, liegt in der Innenstadt. Gerade hat Kaibas Limousine ihn und seinen Bruder vor der Tür abgesetzt. Dort tummeln sich bereits jede Menge Leute von der Highsociety Dominocitys. Die beiden Kaibas bahnen sich nun den Weg ins Innere des Hauses, vorbei an Frauen in aufwendiger und kostspieliger Abendgarderobe und Herren in eleganten Anzügen.

Die Eingangshalle ist angefüllt mit Gästen, fotografierenden Reportern und umhereilenden Hotelbediensteten. Einige Haustafeln weisen den Weg für die geladenen Gäste zum Saal in dem die Veranstaltung stattfindet. Es dauert nicht lange bis die beiden den Saal, sowie ihre Plätze ausfindig gemacht haben. Wie es aussieht, sitzen sie nicht am selben Tisch. Scheinbar hat man Mokuba zu den jüngeren Angehörigen anderer Gäste gesellt.

Seto Kaiba runzelt die Stirn. Für gewöhnlich sitzt er mit seinem Bruder zusammen, aber da Mokuba die Karten organisiert hat, wird er Bescheid gewusst haben und er hat sich nicht beschwert. Außerdem ist es vielleicht ganz gut, dass sie beide heute ein wenig Abstand von einander haben. Unwillkürlich rückt Seto seine Krawatte zurecht. Er ist diese Kleidung nicht gewohnt und er fühlt sich unbehaglich darin. Mokuba kennt seine Schwachpunkte einfach viel zu gut und er weiß nicht, ob es ihm gefällt, dass er sie so schamlos ausnutzt.

Mit gemischten Gefühlen nimmt er an seinem Tisch Platz. Dabei lässt er den Blick durch den Raum streifen. Der Saal ist geschmackvoll in dezenten Farben dekoriert und alles was Rang und Namen hat scheint hier zu sein. Am Nachbartisch sitzt sogar der Bürgermeister mit seiner Frau.

An seinem Tisch sind bisher nur drei Plätze besetzt. In dem etwas korpulenten Mann mit dem dunklen Blazer erkennt er den Chef der örtlichen Stadtwerke. Er hatte schon verschiedene Male Kontakt mit ihm. Bei Großveranstaltungen wie dem Battlecity-Turnier bleibt das gar nicht aus.

Die auf jung geschminkte Frau in dem roten, trägerlosen Röhrenkleid neben ihm, könnte seine Frau sein. Möglicherweise ist sie aber auch ein alterndes Filmsternchen. Er wird das Gefühl nicht los, ihr Gesicht schon mal irgendwo gesehen zu haben. Doch letztlich ist das ja auch unwichtig.

Die dritte Person am Tisch kennt er nicht. Es ist ein junger Mann mit einer blonden Kurzhaarfrisur. Er ist schlank und vermutlich fast ebenso groß wie er selbst. Er trägt ein dunkles Sportsakko und ein beerenfarbenes Hemd mit einer lockeren, dunklen Krawatte. Lässig stützt er seinen Arm, in dessen Hand er eine Zigarette hält, auf der Tischplatte auf und beobachtet durch seine schlichte Designerbrille mit leicht gelangweiltem Gesichtsausdruck die Band die am vorderen Ende des Saales die musikalische Unterhaltung bestreitet. Es scheint eine jüngere Gruppe zu sein, jedenfalls kann Seto eine E-Gitarre ausmachen. Nun, für seine Ohren ist das nicht wirklich das Richtige, aber zumindest scheinen sie ihr Handwerk einigermaßen zu verstehen.

Sein Blick geht wieder zu dem jungen Mann an seinem Tisch. Sein Gesicht hat asiatische Züge, also sind die Haare aller Wahrscheinlichkeit nach gebleicht. Was für eine alberne Modeerscheinung. Sein gesamtes Äußeres wirkt leger. Soviel zu dem „man weiß was sich gehört“. Setos Gesicht verfinstert sich etwas und er verzieht den Mund. Vermutlich ist dieser Typ irgend ein Filmstar. Für einen Musiker wirkt er zu gepflegt. Naja, es kann ihm ja egal sein. Nach diesem Abend wird er nie wieder mit ihm zu tun haben.

Steif nimmt Seto Kaiba auf seinem Stuhl Platz und meidet demonstrativ den Blick der anderen. Vielleicht kann er so diesen Abend hinter sich bringen, ohne in irgendwelche überflüssigen Konversationen verwickelt zu werden.

Doch in diesem Moment hat der Chef des Energiewerkes ihn bemerkt. Sein Gesicht hellt sich auf. „Ah, Kaiba-san, sie sind ebenfalls hier?“

Dämliche Frage, denkt Seto bei sich, könnte ich mir sonst Ihr Geschwafel anhören? Laut sagt er: „Es sieht wohl so aus!“ Weiter hört er gar nicht zu, obwohl der Mann neben ihm eifrig damit beschäftigt ist, enthusiastisch auf ihn einzureden. Genau aus diesem Grund hasse ich solche Veranstaltungen, denkt Kaiba bei sich. Smaltalk ist einfach nicht mein Gebiet.

Gerade endet das Lied der Band und nun kommt Leben in den jungen, blonden Mann. Mit einer geschmeidigen Bewegung setzt er sich auf, dreht sich mit einer leicht zynischen Miene zu den anderen um und drückt demonstrativ seine Kippe im Aschenbecher aus. „Vielleicht ist es ja möglich, dem Programm zu folgen, ohne die penetrante Geräuschkulisse, die sich um diesen Tisch gebildet hat. Es würde dazu beitragen, das man etwas von dem versteht, was vorne gesagt wird, ohne dass ständig jemand dazwischen redet.“ Der missmutige Blick geht unmissverständlich in Richtung des Energiechefs. Obwohl der junge Mann nicht sonderlich laut oder vorwurfsvoll geklungen hat, verfehlen seine Worte nicht ihre Wirkung. Der Mann sagt kein Wort mehr sondern, nickt ihm lediglich entschuldigend zu.

Seto Kaiba kann sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Besser hätte er es vermutlich nicht ausdrücken können. Er legt zwar keinen gesteigerten Wert darauf, dem Programm zu folgen, aber er ist dankbar dafür, dass sein Geschäftspartner ihm nicht länger das Ohr abkaut. Zum Glück scheint die Dame neben diesem, mehr Interesse an dem Bild in ihrem Handspiegel und den Utensilien ihrer Handtasche zu haben, als an einer Unterhaltung.

In diesem Maße zufrieden wendet sich Kaiba jetzt dem Moderator des Abends zu, der vorne ans Rednerpult getreten ist. Was erzählt wird, ist eigentlich nicht weiter von Interesse für ihn. So wie es aussieht geht es um sozial benachteiligte Kinder; gut zu wissen. Verschiedene Beitrage verleihen dem Programm Farbe. Ein paar Vorträge, zwei Sologesangsbeiträge und ein Kinderchor. Das Übliche also. Inzwischen bereut Seto es sehr, dass er sich von Mokuba dazu hat überredet lassen. Er langweilt sich schrecklich und hofft nur, dass das Ganze endlich vorbei ist. In Gedanken, geht er ein paar ausstehende Finanzprognosen für morgen durch. Gelegentlich ist es von Vorteil, ein photographisches Gedächtnis zu besitzen.

Doch plötzlich hat er das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden. Er hebt den Blick und stellt fest, dass die grau-grünen Augen seines blonden Tischnachbarn ihn leicht spöttisch beobachten.

„Sozial benachteiligte Kinder scheinen dich nicht sonderlich zu interessieren“, stellt er sarkastisch fest. Seto Kaiba lässt sich nicht anmerken, dass er die vertrauliche Du-Anrede als unangebracht empfindet.

„Davon kann kaum die Rede sein“, entgegnet Kaiba unwirsch und wendet jetzt doch lieber den Blick dem Redner zu, der irgendeinen neuen Programmpunkt ankündigen will.

„Vom Interesse, oder von der Tatsache, dass deine Aufmerksamkeit in der letzten Stunde allem anderen gegolten hat nur nicht dem Programm?“ Der junge Mann lehnt lässig, den Kopf auf die Hand gestützt auf der Tischkante und blickt Kaiba leicht belustigt an.

Der junge Firmenchef verzieht ein wenig den Mund. Sein Blick wandert flüchtig zu dem Namensschild seines Nachbarn; es ist äußerst ärgerlich von jemandem gemaßregelt zu werden, dessen Namen man nicht mal kennt. Doch das Aufstellschildchen ist von ihm abgewandt. Kaiba flucht innerlich.

„Beides kann dir herzlich egal sein!“, wenn ihm schon mal das Du angeboten wurde, „Am besten du befolgst deinen eigenen Rat und sorgst für eine Geräuschkulisse bei der man dem Programm folgen kann.“

Der braunhaarige Firmenchef hofft, dass damit die Angelegenheit erledigt ist, doch zu seinem Ärgernis mustern ihn die durchdringenden Augen des anderen noch immer mit fast schmerzlicher Intensität. Der Blonde verzieht keine Miene sondern blickt ihn nur ausdruckslos an. Doch dann bekommen seine Mundwinkel etwas Abfälliges. „Arschloch!“, mit diesem Wort wendet er sich von Kaiba ab und blickt wieder nach vorne zur Bühne, als wäre nichts gewesen.

Neben Kaiba murmelt sein Geschäftspartner einige unschöne Bemerkungen über Fäkalsprache in gehobeneren Kreisen. Setos Augen weiten sich und ein wenig irritiert ist er schon. Irgendwie hätte er jetzt mit einer bissigen wenn auch rhetorisch raffinieren Bemerkung gerechnet, denn irgendwie schätzt er den Mann vor sich als durchaus intelligent ein. Diese dreiste Beleidigung kommt eher unerwartet. Und zu seiner eigenen Überraschung ist er nicht gewillt, das auf sich sitzen zu lassen, obgleich er für gewöhnlich über so etwas steht.

„Ich hab mich wohl verhört?“, fragt er also scharf zurück.

„Was gibt es an 'Arschloch' misszuverstehen?“, erwidert der Blonde, ohne sich umzudrehen.

Kaiba schnappt empört nach Luft. Scheinbar ist dieser Typ auch nur wieder einer dieser niveaulosen Neureichen, denen der Wohlstand gerade erst ins Haus geflattert ist. Irgendwie schade, jemanden mit halbwegs vorhandener Intelligenz am Tisch zu haben, wäre mal eine Abwechslung gewesen

„Wie charmant!“, entgegnet Kaiba nun spitz, „Du stammst aus Vulgarien, oder?“ Unwillkürlich wird ihm bewusst, dass ihn dieses kleine Wortgefecht wesentlich mehr interessiert als diese gesamte Veranstaltung. Er hat nicht einmal mitbekommen, was der nächste Programmpunkt ist.

Nun wendet sich der Blonde doch zu ihm um und schaut ihn genervt an. „Ist dir das nicht zu billig, dich auf so eine Diskussion einzulassen? Ich dachte, du wolltest dem Programm folgen.“

Der hochgewachsene, junge Mann beißt die Zähne aufeinander. Muss er sich von diesem Emporkömmling Moralpredigten anhören? Das wäre ja noch schöner! „Was geht dich das an?“, schnauzt er den anderen missmutig an, „Es ist doch ohnehin immer dasselbe. Sieh dir das an!“, er weist auf die Bühne, „Was machen die da? Eine Personentombola? Wie albern! Menschen mit zu viel Geld lassen sich von anderen reichen Leuten ersteigern und müssen dann einen Tag lang tun, was diese Leute von ihnen verlangen. Ein ziemlich lächerlicher Zeitvertreib für erwachsene Personen! Und das alles unter dem Mäntelchen der Wohltätigkeit. Als ob sie nicht auch einfach etwas spenden könnten, ohne diese dämliche Spielerei!“

„...und unser nächster Kandidat ist der Besitzer der Kaiba Corporation, Seto Kaiba! Ein Applaus für Seto Kaiba, der sich für unserer Tombola zur Verfügung gestellt hat!“

Anhaltender Applaus ist die Folge dieser Ankündigung. Seto Kaiba entgleisen sämtliche Gesichtszüge. Das hat er gerade nicht wirklich gehört, oder? Das muss ein furchtbarer Irrtum sein! Doch inzwischen sind sämtliche Blicke im Saal auf ihn gerichtet und schauen ihn auffordernd an. Gehetzt fliegt Setos Blick hinüber zu seinem Bruder und stellt mit Erschrecken fest, dass Mokuba bemüht ist, sich, hinter dem Rücken seines Nachbarn, vor ihm zu verbergen. Er hat die Schultern eingezogen und versucht seinem Blick auszuweichen.

Dem jungen Firmenchef entfährt beinah ein Fluch. Dieser durchtriebene, kleine Gauner! Na warte, wenn er ihn erst mal in die Finger bekommt. Was fällt ihm ein, ihn einfach für dieses dämliche Spielchen anzumelden? Nun wird ihm einiges klar. Kein Wunder, dass er für sich einen Platz an einem anderen Tisch besorgt hat. Ihm war völlig klar, wie er reagieren würde. Dieses Früchtchen!

Neben sich sieht er nun den blonden, jungen Mann süffisant lächeln. Lässig nimmt er einen Zug von seiner Zigarette: „Wie war das gerade noch?“ Kaiba ballt die Faust. Am liebsten würde er einfach sitzenbleiben, aber der gesamte Saal erwartet, dass er sich nun Richtung Bühne bewegt und außerdem geht ihm dieses triumphierende Grinsen des Blonden auf die Nerven. Also beschließt er, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Seufzend erhebt er sich von seinem Platz und bahnt sich langsam den Weg nach vorne.

Gespielt begeisterte „Aaah!“ und „Oooh!“ Rufe werden laut und Seto möchte am liebsten im Erdboden versinken..., oder einfach nur irgendwen verklagen. Mit übertriebenem Lächeln empfängt der Moderator den jungen Firmenchef bei sich.

„Wie schön, dass Sie dabei sind!“, dann wendet er sich wieder an die Menge, „Nun, wie viel sind Sie bereit für dieses Prachtexemplar eines Mannes zu zahlen?“ Vereinzelte ist folgsames Lachen zu hören. Kaiba verdreht innerlich die Augen. Ich bin doch kein Preisbulle!

„Beginnen wir mit 5000 Yen (ca. 40 Euro)!“ Der hochgewachsene Firmenchef verzieht leicht das Gesicht. Wenn er schon verkauft werden soll, dann sicher nicht zu diesem Spottpreis.

„Ich biete 5000!“, kommt der Ruf von einer Dame an einem der vorderen Tische, bis eben hat sie noch mit ihren Freundinnen getuschelt und gekichert. Na, das geht ja gut los! Kaiba muss sich schon wahrlich zwingen, nicht einfach die Bühne zu verlassen.

„6000!“, ruft nun die Freundin der Dame am vorderen Tisch.

„7000!", wird sie von der dritten im Bunde übertrumpft.

„10.000!“, meldet sich nun die Schminktäschchen-Liebhaberin von Kaibas Tisch zu Wort. Täuscht er sich, oder sind es ausschließlich Frauen, die auf ihn bieten. Das kann ja heiter werden!

„20.000!“, vernimmt man nun die Stimme des Bürgermeisters, „Ich brauche noch jemanden, der mir die Hecken schneidet.“ Allgemeines Pflichtlachen ist zu hören. Seto Kaiba verzieht ebenfalls ein wenig gequält das Gesicht zu einem Lächeln. Zumindest besser als das, was diese Weiber vermutlich mit ihm vorhaben.

„Ich biete 60.000 (ca. 500 Euro)!“, ruft nun eine elegante, alte Dame mit zahlreichen Diamanten an Hals und Handgelenken. Frau Tokinaka, wie Kaiba weiß. Eine sehr einflussreiche Dame in der Stadt. Sie ist Schirmherrin des Waisenhauses, in dem er mit seinem Bruder damals gelebt haben. Er weiß nicht wirklich, ob ihm das recht ist oder nicht, zu viele schlechte Erinnerungen hängen an der Zeit. Allerdings gibt es vermutlich Schlimmeres, als gerade von ihr ersteigert zu werden.

„80.000!“, hört man wieder den Bürgermeister.

„100.000!“, erhöht Frau Tokinaka.

„150.000!“

„300.000!“

„Ich habe 300.000 Yen von Tokinaka-sama! Bietet jemand mehr als 300.000 Yen?“, der Moderator blickt aufmerksam im Saal umher. Eifriges Getuschel ist zu hören und anerkennendes Geraune, aber kein weiteres Gebot. Kaiba seufzt innerlich. Das wird es also vermutlich gewesen sein.

„500.000!“ Das Gemurmel im Saal wird lauter und alle sehen sich nach dem Verursacher der Stimme um. Hoch aufgerichtet sitzt Mokuba in seinem Stuhl, hat die Hand erhoben und lässt keinen Zweifel an seinem Gebot aufkommen. Seto ist nicht sicher ob er seinen Bruder schlagen, oder küssen soll. Das hat er also die ganze Zeit über damit bezweckt. Vermutlich will er einfach mal wieder ein bisschen Zeit mit ihm verbringen. Aber ist es wirklich nötig dafür jedes Mal solch einen Aufwand zu betreiben, kann er ihn nicht einfach darum bitten? Er wird vermutlich mal ein ernstes Wort mit seinem Bruder reden müssen.

Der Moderator lacht auf: „Na, ist es denn eigentlich erlaubt, auf den eigenen Bruder zu bieten?“ Allgemeine Heiterkeit folgt diesen Worten. Kaiba wirft dem Mann einen bitterbösen Blick zu. Wehe er kommt hier jetzt mit irgendwelchen obskuren Regeln, dann könnte es sich möglicherweise zu einem Mord hinreißen lassen.

Zum Glück lenkt der Moderator rasch ein: „Also schön, 500.000 Yen ist das Gebot. Bietet irgendjemand mehr?“ Leises Murmeln ist die Antwort. „Nicht? 500.000 Yen zum Ersten... zum Zweiten...“

„Eine Million (ca.8100 Euro)!“ Augenblicklich wenden sich sämtliche Köpfe dem Rufer zu. Seto Kaiba ist unwillkürlich zusammengezuckt und ihm wird bewusst, dass er die Luft angehalten hat. Welcher Idiot wagt es hier eine Million Yen auf ihn zu bieten..., und dabei seinen Bruder auszustechen, nur mal nebenbei bemerkt, verdammt noch mal! Er reckt den Hals und seine dunkle Ahnung bestätigt sich. Natürlich ist es sein blonder Tischnachbar. Ah ja, dieser Idiot!

Der schlanke, junge Mann lehnt noch immer lässig an der Tischkante aufgestützt auf seinem Platz und besitzt sogar die Dreistigkeit, so auszusehen, als würde ihn das Ganze überhaupt nicht betreffen.

Unheilheraufbeschwörend fährt der Moderator mit seinem Programm fort. „Höre ich weitere Gebote? Eine Million, zum Ersten... zum Zweiten...“

Mit einem Anflug von Panik geht Seto Kaibas Blick hinüber zu seinem Bruder, doch der unterhält sich gerade angespannt mit einem jungen, blonden Mann der neben ihm sitzt. Dieser Verräter!

Da fällt auch schon das schicksalhafte Urteil: „Zum Dritten! Verkauft für Eine Million Yen an Herrn Yuki Eiri! Gratulation, ein stolzer Preis für einen prächtigen, jungen Mann!“

Zähneknirschend funkelt Kaiba den Auktionator an. Vermutlich würde es keinen guten Eindruck machen, jemandem auf einer Benefizveranstaltung die Nase blutig zu schlagen. Unter dem allgemeinen Applaus verlässt der Braunhaarige steif die Bühne und kehrt mit resoluten Schritten zu seinem Platz zurück.

Zwei grau-grüne Augen empfangen ihn gelassen. Kaiba schießt ein wenig die Zornesröte ins Gesicht. Ein gehässiges Grinsen oder ein genüssliches Schmunzeln hätte er erwartet, aber nicht dieses offene Desinteresse. Der junge Mann, der sich nun als Yuki Eiri herausgestellt hat, sitzt noch immer mit aufgestütztem Arm, übergeschlagenen Beinen und einem fast gelangweiltem Gesichtsausdruck da und zieht bedächtig an seiner Zigarette. Dafür macht er absolut nicht den Eindruck wie jemand, der gerade eine Million verspielt hat.

„Zufrieden?“, Kaiba verschränkt die Arme und durchbohrt den Blonden mit eisigen Blicken.

Unbeeindruckt schaut dieser ihn an. Dann drückt er seelenruhig seine Zigarette im Aschenbecher aus. „Durchaus“, ist die einzige Antwort. Dann nimmt er sein Bein herunter, erhebt sich gemütlich von seinem Platz, schiebt eine Hand in die Hosentasche und winkt Kaiba, ihm zu folgen. „Komm mal mit!“

Um sie her werden feixende Gesichter aufgesetzt und ein amüsiertes Getuschel ist zu hören. Im ersten Moment spielt Kaiba mit dem Gedanken, sich einfach wieder an seinen Platz zu setzen, doch vermutlich würde es etwas seltsam wirken, wenn der, der ihn gerade für teures Geld ersteigert hat, den Raum verlässt und er keinerlei Anstalten macht, ihm zu folgen. Auf die dummen Bemerkungen von den Nachbartischen kann er gerne verzichten. Verdammter Eiri, das hat er ganz bewusst so gemacht! Innerlich brummelnd fügt sich Seto Kaiba seinem Schicksal und folgt dem blonden Kettenraucher aus dem Saal.

Mit einer Hand an der Wand aufgestützt, wartet Yuki Eiri bereits auf den Hotelfahrstuhl. Seto Kaiba gesellt sich missmutig zu ihm. „Und, was hast du jetzt mit mir vor?“, fragt er gereizt.

„Wart's ab!“, kommt die knappe Antwort.

Damit will sich Kaiba nicht zufrieden geben. Er kann es auf den Tod nicht leiden, die Initiative zu verlieren. „Wo gehen wir hin?“, fordert er zu wissen.

„In mein Hotelzimmer“, lässt sich der andere zu einer Antwort herab. In diesem Moment öffnen sich die Fahrstuhltüren und Yuki steigt ein. Zögernd folgt Seto ihm. Irgendwie hat er ein ungutes Gefühl bei der Sache.

Yuki Eiri, wenn ihm doch nur einfallen wollte, woher er diesen Namen kennt. Ein Filmstar ist er nicht, das würde ihm einfallen, aber woher dann? Auf einmal blitzt eine Schlagzeile durch seinen Kopf. „Yuki Eiri, erfolgreicher Liebesromanautor und Frauenschwarm, bekennt sich öffentlich zu Beziehung mit Bandleadsänger!“ Richtig, jetzt fällt es ihm wieder ein. Mit leichter Abscheu hat er es damals zur Kenntnis genommen, dann jedoch nicht weiter beachtet.

Er schielt ein wenig zur Seite, das also ist der berühmte Schriftsteller Yuki Eiri. Kein Wunder, dass er ihn nicht kennt, ihm würde es nicht im Traum einfallen, diese schnulzigen Schundromane zu lesen. Und ausgerechnet dieser bekennende bisexuelle, exzentrische Erfolgsautor hat ihn nun ersteigert und fordert ihn auf, mit auf sein Zimmer zu kommen. Der junge Firmenchef verschränkt die Arme, schließt seufzend die Augen und lässt den Kopf nach hinten an die Fahrstuhlwand sinken.

„Scheiße!“, murmelt er resigniert. Dann gleitet die Fahrstuhltür vor seiner Nase zu.

Jungenliebe

Das Hotelzimmer des blonden Schriftstellers ist geschmackvoll eingerichtet. Es scheint eines von den Besseren zu sein. Kaiba ist im ersten Moment etwas überrascht, dass der Beruf des Schriftstellers tatsächlich so einträglich sein soll. Nun, immerhin war dieser Mann in der Lage eine ganze Million für ihn hinzublättern, so etwas schüttelt man auch nicht so einfach aus dem Ärmel.

Kaiba blickt sich um. Das Zimmer wirkt ein wenig unordentlich. Der junge Firmenchef nimmt an, dass der blonde Mann erst heute zur Veranstaltung angereist ist und trotzdem liegen hier und da Sachen auf dem Boden und auf den anderen Möbeln. Der Aschenbecher auf dem Schreibtisch quillt auch schon über und in der Luft hängt der muffige Geruch abgebrannter Zigaretten. Ein bisschen schlampig, der Gute. Sogar das Bett sieht schon zerwühlt aus. Bei diesem Gedanken wird Kaiba nun doch ein wenig unwohl zumute. Langsam möchte er doch wirklich zu gern wissen, was dieser Typ mit ihm vorhat.

Kritisch mustert er den blonde Schriftsteller der gerade wie beiläufig ein Sweatshirt von einem der Stühle, um den Tisch in der Mitte des Raumes, zupft und achtlos hinter sich auf das Bett wirft.

„Also?“, verschränkt Kaiba missmutig die Arme, „Bringen wir es hinter uns! Was soll ich machen?“

Nun blickt Yuki Eiri auf. Gemächlich zieht er an seiner Zigarette. Dann sagt er. „Zunächst mal setzt du dich da auf den Stuhl!“ Er weist auf den Tisch vor sich. Steif nimmt Kaiba Platz wie geheißen. Dann schlägt er die Beine übereinander und verschränkt die Arme. „Sonst noch was?“, fragt er gehässig.

Argwöhnisch beobachtet er wie der junge Mann nun zu dem Nachttisch seines Bettes hinüberschlendert, sich dort einen dicken Packen Papier greift und dann schließlich auf dem Stuhl gegenüber von Kaiba Platz nimmt. Den Papierordner in seiner Hand legt er demonstrativ vor sich ab. Dann nimmt er noch einen Zug von seiner Zigarette und blickt dann zu Kaiba auf.

Zunächst sagt er kein Wort sondern mustert Kaiba nur abschätzend. Es ist schwer zu deuten was er denkt. Schließlich ergreift Kaiba wieder das Wort.

„Also schön, was genau soll das hier werden?

Nun drückt Yuki seinen Zigarettenstummel im Aschenbecher auf dem Tisch aus, lässt eine letzte Rauchfahne entweichen und setzt sich auf.

„Ich dachte mir, wir zwei sollten uns mal in aller Ruhe unterhalten“, meint er gelassen, doch Kaiba spürt den leichten Zynismus in seinen Worten.“

„Tatsächlich?“, meint er abfällig, „Und worüber?“

Lässig klopft Yuki mit der Hand auf die Mappe vor ihm auf dem Tisch. „Hierüber!“

Setos Augen verengen sich. „Was ist das?“

„Gut, dass du fragst!“, meint der junge Schriftsteller trocken. Dann lehnt er sich in seinem Stuhl zurück und schlägt ebenfalls die Beine übereinander. Dann schaut er Seto leicht spöttisch an. „Ich schätze mal, du weißt womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene, hmm?“

„Liebesschnulzen!“, entgegnet Seto trocken.

Yuki nickt. „Ja, kann man wohl so sagen. Relativ erfolgreich, wie ich nebenbei anmerken möchte.“

„Schlechter Geschmack ließ sich immer gut bezahlen“, meint Kaiba abfällig.

Doch der blonde Mann scheint davon keinesfalls beleidigt zu sein. „Ich kann mich nicht beschweren“, gibt er achselzuckend zu. „Was der Erfolg allerdings zu meinem Leidwesen mit sich bringt, ist die Tatsache, dass auf einmal jeder Hans und Franz der Meinung ist, mir seine kreativen Ergüsse zusenden zu müssen, in der Hoffnung ich würde bei meinem Verleger ein gutes Wort für sie einlegen.“

Aufmerksam, wenn auch mit einer großen Portion Skepsis, lauscht Kaiba seinen Worten. „Und weiter?“, fragt er unmutig.

„Nun ja“, meint Yuki nun, „Einige dieser, ich nenne es jetzt mal großzügigerweise Geschichten, befassen sich auch mit realen und prominenten Personen. Meist behandeln sie Situationen in denen sich die Autoren, mit der Person ihrer Anbetung, schon immer mal sehen wollten, oder aber mit Handlungen, die die Autoren sich schon immer mal für die betreffenden Person gewünscht haben. Im Fachjargon nennt man dieses Geschreibsel auch Fanfictions.“

Kaiba hebt eine Braue. „Ist ja schön und gut! Komm endlich zum Punkt!“

„Der Punkt ist“, hier setzt der blonde Schriftsteller sich ernst wieder auf, „dass mir praktisch täglich solche Machwerke ins Haus flattern, und dass sich alle die hier“, er klopft noch einmal auf die Mappe, „mit dir befassen.“

Setos Augen weiten sich. Ein Anflug von Ärger zieht über sein Gesicht. „Du willst mir sagen, dass dieser ganze Ordner da voller Geschichten ist, wo sich irgendwelche pubertierenden Mädels, mich als Freund angedichtet haben?“

Nun zieht ein leichtes Schmunzeln über Yukis Gesicht. „Wer redet denn davon?“, meint er amüsiert, „Die paar Geschichten wo es darum geht, hab ich gar nicht erst mitgebracht. Das hier sind alles Geschichten in denen Frauen eigentlich kaum eine Rolle spielen.“

Irritiert blickt Seto ihn an. „Was soll das jetzt wieder heißen?“

Yuki verschränkt nun sichtlich belustigt die Arme hinter dem Kopf. „Sagt dir zufällig der Begriff 'Shounen-Ai' etwas?“

Augenblicklich sackt Seto entgeistert die Kinnlade runter. „Moment!“, meint er entgeistert, „Soll das heißen, das sind Geschichten... wo man mich mit... Männern verkuppelt?“ Fassungslos starrt er den blonden Autor an.

„Darauf kannst du Gift nehmen!“, entgegnet Yuki trocken, „Und nicht gerade zimperlich, will ich anmerken. Kaum zu glauben, was manche Leute für eine schmutzige Fantasie haben.“

Sprachlos starrt der junge Firmenchef ihn an. Diese Neuigkeit muss er erst mal verarbeiten. Das allerdings nutzt sein Gegenüber inzwischen schamlos aus und schlägt willkürlich den Ordner auf um ihm ein Blatt zu entnehmen. Es ist pink und hat ein paar Bleistiftherzchen am Rand.

„Großer Gott!“, murmelt er kopfschüttelnd, „Die Rechtschreibung ist ja katastrophal!“ Dann beginnt er laut zu lesen. „Die Sonne brannte heiß vom Himmel, vielleicht zuheiß für diese Jahreszeit. Unter dem kühlen schattigen Baum lagerte er. Niemand war bei ihm. Seine großen Dunkelblauen augen durchdrangen die Gegend und unter dem Baum mit den Unzähligen tausend puffigen zartrose Blütenblättern, sah er plötzlich ihn. Heute war das Kirschblüten fest und Er saß einfach da unter dem Nachtbarbaum auf der Nachtbardecke, und hatte sich wohlig zurückgelehnt. Seine kastanjenbraunen Haare hingen in in den nacken und seine Asurblauen Augen waren behaglich brummend halb geschlossen.

Sein Herz pochte biss zum Hals und zögernd streckte er seine hand nach ihm aus. Er konnte nichts anders. Irgendetwas zuog ihm zu ihn hin. Drängt ihn, unwiderstelich...“ Hier hält Yuki plötzlich inne. Dann urplötzlich nimmt er das Blatt Papier, knüllt es verächtlich zusammen und schmeißt es hinter sich. „Was für ein Müll!“ Dann blickt er wieder zu Kaiba hinüber.

Sprachlos sitzt der junge Firmenchef da. Scheinbar bringt er vor Fassungslosigkeit kein Wort heraus. Kritisch beäugt Yuki ihn. Ein leichtes Schmunzeln legt sich um seine Lippen.

„Tröste dich!“, ermuntert er den jungen Firmenchef, „Die meisten anderen sind besser!“

Nun scheint sich Setos Starre zu lösen. „Und das soll mich trösten?“, meint er verächtlich, „Allein schon die Tatsache, dass irgend so ein völlig überdrehtes Fangirl es fertig bringt, so etwas über mich zu schreiben, hat meines Erachtens bereits die Grenze zum guten Geschmack überschritten und sollte dringend therapiert werden.“

Mit schmalen Augen schaut der blonde Schriftsteller ihn an. Dann zückt er ohne ein Wort zu sagen ein weiteres Stück Papier aus seiner Mappe und meint: „Dann solltest du dir erst mal das hier anhören!“

Doch Seto erhebt sich ruckartig von seinem Stuhl und funkelt ihn nur eisig an. „Danke vielmals! Mein Bedarf ist für heute gedeckt!“ Damit will er sich zum Gehen wenden. Doch eine ruhige Stimme hält ihn zurück.

„Wohin denn so eilig? Wir sind noch lange nicht fertig miteinander! Ich denke bei der Summe die ich für dich bezahlt habe, stehen mir wohl noch ein paar Minuten zu, oder?“

Ärgerlich dreht Seto sich zu ihm um. „Soll das jetzt die ganze Zeit so weitergehen?“

Doch statt einer Antwort deutet Yuki nur unmissverständlich auf den Stuhl ihm gegenüber. Mit verdrießlicher Miene nimmt Seto wieder darauf Platz. „Von mir aus, wie schlimm kann es schon werden?“, brummt er schlecht gelaunt.

„Du würdest staunen!“, entgegnet Yuki ungerührt. Dann greift er wieder nach dem Papier vor sich und beginnt zu lesen.

„Schreie drangen durch die dunklen Flure, Schreie denen nur schwer anzuhören war, ob ihnen Schmerzen zugrunde lagen, oder anderes. Möglicherweise war es auch beides, doch der braunhaarige, junge Mann schenkte ihnen keine Beachtung. Sein Interesse lag gerade an einer ganz anderen Stelle. Nämlich bei dem ledergewandten, schlanken, jungen Mann, die sich gerade an seinem besten Stück zu schaffen machte...“

„Danke, das genügt! Mir ist schon schlecht!“, unterbricht ihn Seto kategorisch.

Mit einem schiefen Grinsen schaut Yuki ihn an. „Das Beste hast du doch noch gar nicht gehört“, lächelt er unverschämt, „Das geht noch richtig hart zur Sache später.“

„Keinerlei Bedarf!“, stellt Seto frostig klar.

„Reg dich ab!“, meint Yuki ungeniert, „Du bist eine Person des öffentlichen Interesses, da musst du mit so was leben.“

„Wozu gibt es Anwälte?“, erwidert Kaiba kühl.

Doch Eiri ignoriert ihn. Stattdessen zückt er ein weiteres Blatt. „Der hier ist gar nicht übel. Ich lese dir mal die beste Stelle vor.“

„Wenn's denn sein muss!“, schnaubt Kaiba genervt.

„Nein! Wie konnte das sein? Er hatte schon wieder verloren! Ärgerlich starrte Seto Kaiba zu Boden. Warum musste das immer wieder ihm passieren? Jedes Mal das Gleiche! Da kam er auch schon wieder. Mit diesem nachsichtigen Lächeln und der kameradschaftlich ausgestreckten Hand. Wie er ihn hasste! Und trotzdem... Da war diese kleine Stimme in ihm, die sich so sehr wünschte, er könnte die Mauern um sein Herz endlich einreißen und all das hinter sich lassen, was ihn bisher davon abhielt, diese liebenswürdige, sanfte Hand zu ergreifen. Sein Herz wurde ihm schwer dabei. Wenn er ihm in seine großen, violetten Augen sah, in denen nichts als Unschuld und Arglosigkeit lag und solche brennende Warmherzigkeit, dann fiel es ihm gleich noch mal so schwer, die dargebotene Hand beiseite zu schlagen. Vielleicht gelang es ihm ja diesmal. Vielleicht konnte er diesmal seinen Hass zum Schweigen bringen. Vielleicht boten diese zarten Lippen ja mehr als nur ein scheues Lächeln. Möglicherweise waren sie ja auch zu anderen Geräuschen in der Lage als nur sanft zu sagen: Kopf hoch Kaiba! Wenn du nur fest an das Herz der Karten glaubst, wirst du beim nächsten Mal vielleicht gewinnen...“

„Warte mal!“, fällt ihm Kaiba erneut ins Wort, „Versteh ich das richtig, dass der Schreiberling da mich gerade mit Yugi zu verkuppeln versucht? Wie um alles in der Welt kommen die denn auf diese Schnapsidee?“

„Wundert dich das wirklich?“, hebt Yuki gelassen eine Braue, „Das Battelcity-Finale wurde im ganzen Land ausgestrahlt. Ihr beide wart in aller Munde. Yugi Muto ist mindestens so eine Berühmtheit wie du. Und offenbar finden ein paar Leute, dass ihr ganz gut zueinander passt.“

„Was? Ein paar?“, stößt Kaiba ungläubig hervor, „Soll das heißen, es gibt noch mehr Leute die so kranke Ideen haben?“

„Eigentlich ist das sogar eines der beliebtesten Pairings“, gibt Yuki ungerührt zurück.

„Pairings?“, schnauft Kaiba entgeistert, „Was soll das jetzt wieder sein?“

„Ach, stell dich nicht dumm!“, wehrt Yuki gnadenlos ab, „Ein Pairing bezeichnet die Personen, die in dieser Geschichte zueinanderkommen. Und nebenbei bemerkt, meist auch miteinander! Es gibt sogar Namen für die einzelnen Pairings.“

„Das ist ein Witz, oder?“ Ungläubig starrt der junge Firmenchef ihn an.

„Mitnichten!“, erwidert Yuki trocken, „Du und Yugi als Paar das nennt man zum Beispiel 'Rivalshipping'.“

„Ach du Schande!“, murmelt Kaiba geringschätzig.

Doch der blonde Schriftsteller lässt sich davon kein bisschen aus dem Konzept bringen. „Dann gibt es noch 'Powershipping', du und Marik Ishtah. Dann noch 'Gameshipping', du und Ryuji Otogi...“

„Großer Gott!“, Seto verdreht die Augen.

„Und dann natürlich noch mein persönlicher Favorit: 'Puppyshiping'!“, fügt Yuki ungeniert fort, wobei er Kaibas Protest gnadenlos überhört. „Vielleicht hast du ja eine Ahnung wer das sein könnte?“

„Ich fürchte, du wirst es mir gleich erzählen!“, meint Kaiba düster.

„Hier habe ich grade eine davon“, geht Yuki über seinen Zynismus hinweg und beginnt dann zu lesen. „Wütend stand der junge Mann mit den goldblonden Haaren da und seine Augen blitzten den Braunhaarigen mit den eisigblauen Augen herausfordernd an. “Ich sagte, Nein!“ Doch der Braunhaarige zeigte sich davon gewohnt unbeeindruckt. „Ich versichere dir, du wirst genau das tun, was ich von dir verlange, Köter!“ „Soweit kommt es wohl noch!“, wetterte der schlanke Blonde, „Ich bin doch nicht dein Sklave!“ „Wenn man es genau nimmt“, meinte Kaiba verächtlich, „Dann bist du das, was dem noch am nächsten kommt. Immerhin hast du einen legalen Arbeitsvertrag als Zimmermädchen unterschrieben.“ „Als Reinigungsfachkraft!“, wetterte der Blonde. „Das läuft aufs Gleiche heraus!“, meinte der Braunhaarige verächtlich, „Außerdem, du als Fachkraft? Dass ich nicht lache!“ „Warum hast du mich dann eingestellt?“, schimpfte der Blonde. „Damit ich gleich jemanden habe, der den Dreck wegmacht, den ein Hündchen wie du in meinen Zimmern hinterlässt!“ „Mach deinen Dreck gefälligst selber weg! Du hast schließlich die ganzen Klamotten auf dem Boden verteilt.“ „Nun, soweit ich mich erinnere, warst du daran nicht völlig unbeteiligt, Jonouchi“, sagte der Braunhaarige kühl mit verschränkten Armen...“

Hier blickt Yuki einmal kurz von seinem Blatt zu Kaiba auf. Der junge Mann, erwidert seinen Blick mit ungläubiger Abscheu.

„Puppy...shipping?“, fragt er langsam und Verachtung tropft von jeder Silbe. „Die dichten mir diesen Jonouchi als Liebhaber an? Unfassbar!“

„Du weißt doch, was sich neckt das liebt sich“, bemerkt Eiri gelassen, „Deinen Fans gefällt eben die Vorstellung von euch beiden zusammen. Vermutlich denken sie, dass zwei Personen die sich ständig so sehr angiften wie ihr zwei, im tiefen Inneren einfach was für einander empfinden müssen. Ist doch nett, sie wollen dich besser sehen als du bist.“

„Zu deiner Information!“, stellt Kaiba finster klar, „Ich 'gifte' diesen kleinen Versager nicht an. Dazu ist mir meine Zeit einfach zu schade. Diese Abneigung war immer schon eine einseitige Sache, weil Jonouchi einfach ein mieser Duellant und ein schlechter Verlierer ist. Mir ist er schlicht und einfach egal.“

„Deine Fans sehen das offenbar anders!“, bemerkt Yuki mit leichtem Achselzucken.

„Ich möchte davon absehen, diese Personen als meine Fans zu bezeichnen“, bestimmt Seto kühl, „Im Übrigen, selbst falls ich jemals der geistigen Umnachtung anheimfallen sollte und mich aus einem irgendwie gearteten Grund plötzlich zu Männern hingezogen fühlen sollte, dann ganz bestimmt nicht zu einem der hier aufgeführten und schon gar nicht zu diesem vorlauten Bengel Jonouchi. Abgesehen davon sollte man mir doch vielleicht ein wenig mehr Stil zugestehen, dass ich nicht einfach über meinen nächstbesten Bediensteten herfalle. Ich bin sicher es gibt wesentlich dezentere Möglichkeiten.“

„Klingt, als hättest du bereits darüber nachgedacht“, stellt Yuki mit leichtem Schmunzeln fest.

„Vorsicht!“, funkelt Seto gefährlich, „Du bewegst dich grad auf sehr dünnem Eis, klar?“

„Wie auch immer“, setzt Yuki beiläufig nach, während er den Ordner vor sich durchblättert, „Dies sind die Wunschvorstellungen deiner Fans und die sind da ein bisschen kreativer. Außerdem scheinen sie wirklich einen Narren an dir und Katsuya Jonouchi gefressen zu haben. Was haben wir hier? Jonouchi als dein Dienstmädchen, als dein Sexsklave, ihr beide auf einer Geburtstagsfeier, auf einer Weihnachtsfeier, im Schwimmbad, in ner Dreierbeziehung mit Yugi, beim Picknick, bei eurer Hochzeit, noch mal Dienstmädchen, du bist schwanger von ihm...“

„Was?“, ruft Kaiba entsetzt aus.

Doch Yuki fährt völlig gelassen fort, „Ja, das war schon etwas schräg. Ihr beide in Ägypten, am Strand, in einem Stundenhotel, noch mal Geburtstag, Fasching, Fasching, vor deinem Kamin... Ach nein“, unterbricht er sich kurz, „Das hier ist schon Mokuba...“

„Das reicht!“ Wütend schlägt Seto mit seiner Hand auf den Tisch und reißt Yuki dabei die Mappe mit den Geschichten aus der Hand. Zornig funkelt er den blonden Schriftsteller an. „Ich hab endgültig genug davon! Mich mit meinem Bruder zu verkuppeln, ist ja wohl das Allerletzte! Wer so was verzapft, der hat sie doch nicht mehr alle! Ich werde mir das auf keinen Fall länger anhören, klar?“

Mit einer grimmigen Bewegung erhebt er sich und blitzt tödlich auf seinen Gegenüber hinab. Ein belustigtes Lächeln legt sich nun um Yukis Mundwinkel.

„Du scheinst das wirklich zu genießen!“, stellt Kaiba finster fest, „Gibt es eigentlich, abgesehen von der Tatsache, dass du dich offenbar an so was aufgeilst, irgendeinen sinnvollen Grund, dass ich mir diesen ganzen abartigen Scheiß antun muss? Falls dem nicht so ist, werde ich jetzt auf der Stelle gehen!“

Für einen Moment mustern die grünen Augen des blonden Schriftstellers ihn eingehend. Dann setzt sich Yuki Eiri auf und packt seine Brille in ein Etui in seiner Brusttasche. Dann faltet er die Hände vor sich auf dem Tisch. „Also schön“, sagt er ruhig, dann erhebt auch er sich von seinem Stuhl. „Es gibt in der Tat einen Grund.“

„Und der wäre?“, meint Kaiba gereizt.

Gemächlich beginnt der junge Mann die Zettel des Ordners wieder zusammenzupacken. Dabei meint er: „Ich war ein wenig überrascht, dass sich so viele dieser Fanfictions über dich, ausgerechnet mit diesem Thema befassen. Ich hab das noch bei keiner anderen Person erlebt und das hat mich ein wenig ins Grübeln gebracht.“ Nun blickt er auf. Aus seinem Blick ist nun jeder Humor verschwunden. Langsam umrundet er nun den Tisch und baut sich lässig vor Seto auf. Mit äußerster Skepsis beäugt dieser ihn.

„Und letztlich bin ich zu der Überlegung gelangt, ob deine Fans womöglich etwas in dir sehen, was mir bisher entgangen ist. Du bist egoistisch, kalt berechnend, kompromisslos und unhöflich. Zumindest war das immer mein Eindruck von dir. In den vergangenen Minuten hat sich diese Meinung nicht sehr geändert. Allerdings besteht ja noch immer die Chance, dass diese Vielzahl an Geschichten nicht vollständig danebenliegen.“

Nun macht Eiri einen Schritt auf ihn zu. Entgeistert starrt Seto ihn an. Der eigenartige Blick der nun in den Augen des blonden Schriftstellers liegt, behagt ihn gar nicht. Unwillkürlich weicht er einen Schritt zurück. „Was soll das werden, bitte?“ Nun spürt er die Zimmerwand in seinem Rücken und direkt vor ihm steht Yuki Eiri und ein leichtes Schmunzeln liegt um seine Mundwinkel.

„Ich überprüfe lediglich eine Theorie“, sagt er und dann packt er mit erstaunlich kräftigem Griff dessen Schulter und Arm, und ehe der junge Firmenchef recht begreift wie ihm geschieht, presst der blonde Schriftsteller seine Lippen auf die seinen.

Setos Augen fliegen fassungslos auf. Das gibt’s nicht! Das passiert gerade nicht wirklich! Doch er hat auf einmal den Geschmack von Zigaretten im Mund und spürt die festen, nicht gerade zärtlichen Lippen, die gerade die seinen bearbeiten und den harten Griff um seine Schultern, der ihn unbarmherzig an die Wand presst.

Im ersten Moment, kann Seto gar nicht glauben, was hier passiert, doch je klarer ihm das wird, um so mehr packt ihn auf einmal die Wut. Unwillkürlich krampfen sich seine Fäuste zusammen und dann auf einmal entlädt sich sein Ärger. Mit einem heftigen Aufbäumen stößt er den jungen Schriftsteller von sich und schon im nächsten Augenblick findet ein wütender Faustschlag sein Ziel, der Yuki Eiri mitten im Gesicht trifft und ihn unsanft zu Boden gehen lässt.

Aufgebracht schnaufend steht Kaiba über ihm und er zittert am ganzen Körper vor unterdrückter Wut. „Das... wird ein Nachspiel haben, du perverser Irrer!“, keucht er empört.

Ein wenig benommen sitzt Yuki Eiri da. Behutsam betastet er mit der Hand seine Nase und betrachtet wortlos seine roten Fingerspitzen. Schließlich meint er. „Offensichtlich hat sich meine Theorie nicht bestätigt.“

„Da hast du verdammt recht!“, schnaubt Kaiba erbost. Dann zupft er sich steif seinen Anzug zurecht. „Wir sind hier fertig! Alles Geld der Welt gibt dir nicht die Erlaubnis, so was mit mir zu machen!“ Ruckartig wendet er sich zur Zimmertür um. „Freu dich schon mal darauf, von meinen Anwälten zu hören!“

„Ach, bevor du gehst“, ruft ihn eine Stimme noch mal zurück, „Da wäre noch eine Sache!“

Ärgerlich dreht sich Kaiba um. „Was noch?“

Yuki Eiri hat sich wieder aufgerappelt und ist gerade dabei, sich ein Taschentuch unter die Nase zu halten. „Da ich es mir ja nun offenbar mit dir verscherzt habe, machen wir es jetzt auf die geschäftliche Tour.“

Wild funkelt Kaiba ihn an. „Was soll das jetzt wieder heißen?“

Bedächtig macht Eiri einen Schritt zum Tisch und ergreift die Mappe. Da sind einige interessante Geschichten dabei. Ich spiele mit dem Gedanken, sie in einem Sammelband zusammenfassen zu lassen.“

Was?“, stößt Seto fassungslos aus, „Kommt ja überhaupt nicht in Frage!“

Yukis Augen bekommen nun einen gefährlichen Glanz. „Wollen doch mal sehen!“

„Dazu hast du kein Recht!“, schnaubt Seto.

„Also rechtlich betrachtet“, meint Eiri ruhig, „wurden mir die Zettel zur freien Verfügung zugesandt und sind somit mein Eigentum. Solange ich die Urheber angebe, steht einer Veröffentlichung eigentlich nichts im Weg. Es sei denn...“

„Es sei denn was?“, hakt Kaiba grimmig nach.

„Es sei denn, ich finde eine andere Verwendung für diese Dinger“, er wedelt kurz mit der Mappe, „Oder einen anderen Interessenten.“

Nun tritt Kaiba mit einem gefährlichen Blick näher. „Soll dass heißen, du willst mir diese schmierigen Schundfetzen verkaufen? Du hast sie wohl nicht mehr alle! Was soll ich denn mit dem Müll anfangen?“

Yuki zuckt mit den Achseln. „Mir doch egal! Schmeiß sie weg! Verbrenn sie, benutz sie als Toilettenpapier, mir wurscht! Hauptsache, du bezahlst dafür.“

„Den Teufel werd ich tun!“, ruft Kaiba wütend, „Dieser perverse Schweinkram ist keinen Yen wert. Und ich würde dir tunlichst davon abraten, das Zeug zu veröffentlichen, sonst hetzt ich dir eine Rufmordklage an den Hals, die sich gewaschen hat!“

Einen Moment lang halten sich die beiden Männer mit ihren Blicken gefangen. Schließlich dreht sich Eiri zur Seite und legt die Mappe wieder auf dem Tisch ab. „Bitte, wie du willst. Auch gut.“ Dann schaut er wieder auf und ein herablassender Zug liegt nun um seine Lippen. „Dann hätte ich noch eine Frage: Welche Geschichte möchtest du morgen lieber in der Boulevardpresse lesen, dass wir uns geküsst haben, oder dass du mich verprügelt hast?“

Wie zur Salzsäule erstarrt steht Kaiba da. Dann verfinstert sich seine Miene. „Das wagst du nicht!“

„Verlass dich drauf!“, meint Yuki trocken, ohne den Blick abzuwenden. „Mir kann das ja egal sein, die Presse zerreißt sich ja eh schon das Maul über mein Privatleben. Ob dir das allerdings so recht wäre, steht auf einem ganz anderen Blatt.“

„Du mieser, kleiner Erpresser!“, grollt Kaiba tödlich, „Wenn du das tust, bring ich dich vor Gericht! Ich werde dich so mit Schadensersatzklagen zupflastern, dass dir Hören und Sehen vergeht, und ich werde dafür sorgen, dass man dich so lange wegsperrt, dass dein schwuler, kleiner Lover dir später im Altersheim die Windeln wechseln muss, wenn du wieder rauskommst! Du legst dich hier zweifelsfrei mit dem Falschen an.“

Einen Moment lang blickt Eiri den aufgebrachten Firmenchef mit einer unergründlichen Miene an. Doch dann sagt er: „Du hast es noch nicht kapiert, oder? Von mir aus, kannst du so viel Staub aufwirbeln wie du willst, aber dadurch zerrst du diese Angelegenheit nur noch mehr ins Rampenlicht. Und eines sage ich dir: Wenn ich eh nichts mehr zu verlieren habe, könnte ich auf die Idee kommen noch ganz andere Sachen zu behaupten, als nur, dass wir uns geküsst haben.“

Für einen Moment bleibt Kaiba glatt die Spucke weg, als er bemüht ist, die auftauchenden Bilder aus seinem Kopf zu verdrängen. Doch Eiri redet schon weiter.

„Sieh es ein! Ganz gleich was du tust, es kommt auf jeden Fall an die Öffentlichkeit. Und ich habe hier den Beweis dafür, dass es genügend Leute gibt, die diesen Gerüchten Glauben schenken werden. Das wird dir ewig anhängen. Und je mehr du es abstreitest, um so überzeugter werden sie innerlich davon sein. Es ist wie die Büchse der Pandora, einmal geöffnet, gibt’s kein Halten mehr. Ich glaub allerdings ehrlich gesagt nicht, dass dir das recht ist.“

„Du hast mich geküsst!“, funkelt Kaiba brodelnd.

„Glaubst du wirklich, das spielt eine Rolle?“, entgegnet Yuki ungerührt. „Aber ich bin ja kein Unmensch. Ich denke, ich werde diese Angelegenheit für mich behalten. Für ein kleines Entgegenkommen deinerseits.“

„Mieser Erpresser!“, grollt Kaiba, „Also sag schon, was willst du für den Schund haben?“

Yuki überlegt kurz. „Na mal sehen. Wie viel hatte ich gleich noch für dich bezahlt? Leg noch mal die selbe Summe obendrauf und wir sind im Geschäft!“

„Was? Zwei Millionen? Dafür? Bist du irre?“, platzt Kaiba ungehalten heraus.

„Nun mach nicht so einen Aufstand“, meint Yuki abfällig, „So was zahlst du doch aus der Portokasse. Das ist doch keine unbescheidene Summe für deinen guten Ruf.“

Wütend zückt Seto sein Scheckheft und energisch kritzelt er etwas hinein. Dann rupft er unsanft einen Zettel heraus und drückt ihn dem blonden Schriftsteller grob in die Hand, woraufhin dieser dem wutschnaubenden Firmenchef lächelnd die Mappe überreicht.

„Es war mir ein Vergnügen, mit dir Geschäfte zu machen!“

„Das Vergnügen liegt ganz auf deiner Seite!“, grollt Seto tödlich, „Damit das klar ist, das war das erste und letzte Mal! Ich will von dir nie wieder etwas sehen, oder hören, hab ich mich verständlich ausgedrückt?“

„Durchaus!“, kommt die gelassene Antwort.

Nach diesen Worten dreht sich Kaiba energisch um und schon wenige Augenblicke später ist er wütend aus dem Zimmer gerauscht. Vernehmlich schlägt die Tür hinter ihm zu und in dem Hotelzimmer kehrt wieder Ruhe ein.

Einen Moment lang steht Yuki Eiri schweigend da. Dann seufzt er schwer und schüttelt leicht den Kopf. Vorsichtig kontrolliert er das Taschentuch an seiner Nase, die Blutung hat inzwischen aufgehört. Beiläufig steckt er das Taschentuch wieder in die Tasche und holt stattdessen eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug heraus. Gedankenverloren steckt er sich eine an und pafft ein paar Züge. Dann schlendert er zum Fenster des Zimmers und bückt sich zu dem kleinen, zusammengeknüllten, rosa Zettel hinunter und hebt ihn auf. Behutsam glättet er das Papier. Kopfschüttelnd überfliegt er die Zeilen in krakeliger Handschrift. „Meine Güte, was für ein Schund!“, murmelt er, dann faltet er es zweimal zusammen und schiebt es in die Hosentasche.

Er streckt sich noch einmal, dann geht er hinüber zur Zimmertür, öffnet sie, tritt hinaus in den Flur und dann fällt die Tür hinter ihm ins Schloss.

Epilog

Als sich der Fahrstuhl öffnet und Eiri Yuki die Eingangshalle betritt, stellt er fest, dass die Veranstaltung offenbar beendet ist, denn in der Halle wimmelt es nur so vor Menschen. Ein flüchtiger Blick zum Eingangsportal sagt ihm, dass Kaibas Limousine gerade abfährt. Schweigend blickt er ihm noch eine Weile nach.

Plötzlich vernimmt er hinter sich einen spitzen Aufschrei. „Yuki! Da bist du ja! Ich hab dich schon überall gesucht!“ Und schon hängt ihm eine quirlige, schlanke Person am Arm und hakt sich schmachtend bei ihm ein.

Der blonde Schriftsteller verdreht genervt die Augen. „Lass meinen Arm los, oder ich knote dir deine Hände auf den Rücken!“, brummt er verstimmt. Sofort gibt die Person mit den pink gefärbten Haaren seinen Ellenbogen frei. „Mach doch nicht schon wieder so ein Gesicht!“, schmollt Shuuichi, „Ich hab mich doch bloß gewundert, wohin du mit Seto Kaiba so plötzlich verschwunden bist. Du hast ja nicht mal mehr unsere letzten Lieder mitbekommen.“

„Wir waren in meinem Zimmer!“, gibt Yuki ungeniert Auskunft, „Wir hatten etwas Wichtiges zu erledigen. Es war sehr unterhaltsam.“

„Unterhaltsam?“, Shuuichis Augen weiten sich, „Was heißt hier unterhaltsam? Yuki du hast doch nicht etwa...!“, sprachlos gafft er seinen Freund an. Dann heult er los. „Yuki! Warum tust du mir das an! Ich weiß ja, dass Seto Kaiba einfach unglaublich heiß ist, aber ich dachte, wir zwei hätten was besonderes...“

„Willst du wohl still sein, du irrer, kleiner Spinner!“, zischt Eiri Yuki aufgebracht und packt Shuuichi grob am Kragen, „Unfassbar, was du dir hier wieder für einen Schwachsinn zusammenreimst! Wenn du hier weiter so eine Szene machst, war es das letzte Mal, dass ich mit dir irgendwo hingegangen bin, klar?“

„Ja, schon gut!“, mault der junge Musiker kleinlaut.

In diesem Moment hebt Eiri Yuki den Kopf. Gerade steuert ein blonder, junger Mann auf die beiden zu. Er trägt ein weinrotes Hemd und darüber ein schwarzes, legeres Jackett. Auf dem Kopf trägt er einen dazu passenden schwarzen Hut und über dem Arm hängt ihm ein langer dunkler Mantel mit einem breiten Pelzkragen. Freundlich lächelt er den schlanken Schriftsteller an.

„Hallo, Eiri!“, meint er, „Hast du alles erledigt?“

Yuki schnippt ein Häuflein Zigarettenasche in den nahen Aschenbecher. Dann nickt er leicht.

„Ausgezeichnet!“, entgegnet Touma Seguchi fröhlich, „Im ersten Moment war ich schon in Sorge, als sein Bruder für ihn mitgeboten hat.“

„Ich hoffe, du warst nett zu ihm“, meint Yuki nachdrücklich, „Wenn es um seinen Bruder geht, versteht der gute Kaiba wirklich keinen Spaß. Der Knabe hat einen ganz schönen Schlag am Leib!“

„Was?“, Shuuichis Augen fliegen auf, „Er hat dich doch nicht etwa geschlagen, oder?“ Argwöhnisch nimmt er das Gesicht seines Freundes in Augenschein und dann entdeckt er den kleinen Blutrest und die leicht geschwollene Oberlippe und er wird blass! „Mein Gott, Yuki! Du bist ja verletzt! Du musst sofort zum Arzt!“

„Ach Blödsinn!“, wischt ihn der Schriftsteller beiseite.

„Keine Bange, Eiri!“, meldet sich nun Touma wieder zu Wort, „Ich hab ihn nur höflich gebeten, sich an unsere Abmachung zu erinnern, und dass seinem Bruder schon nichts passieren wird. Damit hat er sich dann zufrieden gegeben.“

Verwirrt schaut Shuuichi auf. „Was denn für eine Abmachung? Habt ihr das etwa geplant, dass Yuki Seto Kaiba ersteigert? Wieso das denn?“

Die beiden Männer sehen sich bedeutsam an, doch dann wendet sich Eiri Yuki wieder an den jungen Musiker. „Ist das wichtig?“

„Nein, aber...“, meint Shuuichi zögernd, doch dann sieht er wie sein Freund in seine Jackentasche greift und einen Zettel herausholt. Dann reißt er ihn einmal in der Mitte durch und reicht dem jungen Musiker vor ihm, die Hälfte vom Scheck auf der Seto Kaibas Unterschrift zu sehen ist.

„Da, das wolltest du doch haben, oder?“, brummt er missmutig.

Der junge Mann reißt die Augen auf. „Das ist ja ein Autogramm von Seto Kaiba!“, ruft er entzückt aus und sofort fällt er seinem Geliebten stürmisch um den Hals. „Oh danke, Yuki! Wo hast du das denn bloß her? Ich dachte Seto Kaiba gibt keine Autogramme!“

„Ich hab ihn gekauft“, bemerkt Yuki schlicht, „Da konnte er nicht nein sagen.“

„Du bist ja so lieb, Yuki!“, aufgeregt drückt Shuuichi seinen Freund an sich.

„Man ey, geh weg von mir, du Klette!“, drückt Eiri ihn unsanft von sich. Gehorsam löst sich der Musiker von ihm und betrachtet mit glänzenden Augen das Stück Papier in seiner Hand.

Ein eigenartiger Zug legt sich nun auf das Gesicht des blonden Schriftstellers. „Und?“, fragt er nach einer Weile, „Ist jetzt alles wieder gut? Mir geht nämlich deine Depriphase seit neulich gehörig gegen den Strich, kapiert? Du hast jetzt dein Autogramm, jetzt musst du mir nicht mehr jeden Tag die Ohren vollheulen, weil er dich so heftig runtergeputzt hat, als du ihn letztens drum gebeten hast.“

„Na ja“, meint Shuuichi, „Er war ja auch echt gemein zu mir. Dabei hab ich ihn doch ganz höflich gefragt“, doch dann hellt sich seine Miene wieder auf, „Aber jetzt ist alles wieder ok. Ich hab mein Autogramm und ich bin sicher Seto Kaiba hätte sich Schlimmeres vorstellen können, als nur ein Autogramm auszustellen, wenn man ihn ersteigert.“ Glucksend kichert er in sich hinein bei dem Gedanken.

„Ja“, meint Eiri Yuki mit unergründlicher Miene, „Wer hätte gedacht, dass das so einfach geht. Ich hätte mir ja auch etwas Fieseres ausdenken können, dafür dass er dich angeschnauzt hat.“

„Das hättest du für mich getan?“, große, tiefblaue Augen glühen ihn schmachtend an.

„Träum weiter!“, meint Yuki verächtlich, „Wenn überhaupt hätte ich das für mich getan. Deine Launen waren einfach nicht mehr länger zu ertragen.“ Dann wendet er sich an Seguchi. „Denk dran, dass du noch den Veranstalter ausbezahlen musst, wegen der Tombola!“

„Alles längst geschehen!“, meint Touma mit einem freundlichen Zwinkern.

„Danke noch mal!“

„Keine Ursache!“, meint Touma vergnügt, „Wozu hat man denn Verwandtschaft.“ Dann winkt er den beiden noch einmal und verschwindet dann in der Menge.

„Wir sollten langsam auch wieder verschwinden“, meint Yuki nun. Mit diesen Worten packt er seinen Freund am Oberarm und bugsiert den jungen Musiker, der noch immer verträumt an seinem Zettel hängt, unbarmherzig durch die Menge.

„Ein Autogramm von Seto Kaiba!“, strahlt er selig, dann blickt er noch mal auf. „Sag mal, Yuki, was ist denn eigentlich aus deinem Seto-Kaiba-Shounen-Ai-Fanfiction-Wettbewerb geworden?“

Yuki würdigt ihn keines Blickes, als er ihn weiterschiebt. „Der hat sich inzwischen erledigt!“

„Ach, und wer ist der Gewinner?“

„Also du ganz bestimmt nicht!“, schnaubt Yuki verächtlich.

„Och echt?“, meint der junge Musiker enttäuscht.

Streng funkelt Yuki ihn an. „Ich hatte dir doch sowieso verboten, mitzumachen, oder?“

„Ja...“, meint Shuuichi zaghaft, „Aber ich weiß immer noch nicht warum.“

„Ganz einfach!“, entgegnet Yuki kühl, „Weil ich dein Gekrakel einfach nicht ertrage. So was kann man echt nicht lesen. Ich hab dir doch schon gesagt, dass du kein Talent für Liedtexte hast, also verschone mich bloß mit dem jämmerlichen Versuch, meinen Job machen zu wollen!“

„Aber ich dachte...“

„Ja, das hab ich gemerkt!“, meint Yuki ärgerlich, „Hältst du mich für blöde? Glaubst du, ich erkenne deine Handschrift nicht? Was bitte hatte dieser dämliche Zettel in meiner Mappe verloren?“

„Es war doch nur ein Versuch! Ich steh nun mal auf Seto Kaiba. Er ist cool!“

„Ach, auf den stehst du, ja?“, unwillkürlich bleibt Yuki stehen und blitzt den jungen Musiker ärgerlich an.

„Ach Yuki!, nun sei doch nicht gleich sauer“, versucht Shuuichi seinen Freund zu beschwichtigen, „Seto Kaiba ist cool, ja, aber dich liebe ich! Du glaubst mir doch, oder?“

Eiri Yuki seufzt vernehmlich. „Es fällt mir schwer, es nicht zu glauben.“

„Keine Angst, Yuki“, meint Shuuichi nun aufrichtig, „Du bist schließlich der Einzige den ich liebe. Du wirst mich nie mehr los, verlass dich drauf!“

„Ich hab's befürchtet!“, stöhnt Yuki genervt, „Dann versprich mir wenigstens eins, ja?“

„Alles was du willst, Yuki!“

„Tu unbedingt was mit deiner Rechtschreibung! Das kriegt man ja Augenkrebs von! Nur zu deiner Information: 'Azurblau' schreibt man mit Z nicht mit S, und Nachbardecke gefälligst ohne T. Ist doch kein Rotlicht-Accessoire, Grundgütiger! Und mit deiner Groß- und Kleinschreibung muss auch unbedingt was passieren. Und, ach ja...“, er zieht ein rosafarbenes Stück Papier aus seiner Hosentasche und mit einem eisigem Blick drückt er es ihm gegen die Brust, „wenn ich noch mal auf irgendetwas, was du geschrieben hast, Herzchen finde, mach ich dich kalt!“

„Das meinst du nicht, echt“

„Es ist mir todernst damit!“

„Ach komm, Yuki! Das ist n Scherz, ja?“

„Willst du es drauf ankommen lassen?“

In diesem Moment öffnen sich die Fahrstuhltüren und der blonde Schriftsteller steigt umgehend ein. Ein wenig verdattert steht Shuuichi da und blickt traurig zu seinem Freund hinüber.

Ein paar Sekunden herrscht betretenes Schweigen zwischen ihnen, doch dann verdreht Eiri Yuki die Augen. „Nun steig endlich ein, du Nervensäge, oder willst du da draußen versauern!“

Ein Strahlen kehrt auf das Gesicht des Musikers zurück und sofort springt er munter in den Fahrstuhl und fällt dem schlanken, jungen Mann um den Hals. Mit leichtem Kopfschütteln lässt dieser es mit sich geschehen. Ein leises: „Idiot!“, entfährt ihm noch und dann wuschelt er dem anderen ein wenig halbherzig über den Kopf, und dann fällt die Fahrstuhltür vor ihnen zu.



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Yvibel
2016-02-12T02:08:58+00:00 12.02.2016 03:08
Und schon bin ich am Ende angekommen. Das hätte ich nicht erwartet und es hat mir definitiv gefallen. Vor allem da ich doch mit Lachen und Schmunzeln zu ende lesen konnte. Nochmal gerettet. ^^
Schöne Idee, die du da hattest, auch wenn ich die Leutchen da eigentlich nicht kenne. Nun hab ich´s eben, sagen wir neutral gelesen und wenn ich´s mir so überlege, war es ganz süß, wie sich das dann so aufgelöst hat. Das muss Liebe sein, wenn man sich nur für eine simple Unterschrift ne blutige Nase verpassen lässt. *g* Aber auch echt schlau ausgedacht dazu.
Und das ich deinen Humor dabei liebe, weißt du ja inzwischen auch. *schmunzelt*
War auch mal erfrischend, was zu lesen das mal aus meinem üblichen Rahmen fällt, auch wenn es nur kurz war.
Bis zur nächsten Geschichte! ^-^
Yvi
Von:  Yvibel
2016-02-12T01:45:08+00:00 12.02.2016 02:45
Soo, puuhh...wieder ein gewohnt langes Kapi von dir. hehe
Oh man ey, das ist irgendwie wieder so typisch du...
Erst hab ich voller Eifer und Spaß gelesen, hatte fast nen Lachkrampf und dann...vergings mir schlagartig und ich konnte nur seufzend den Kopf auf meinen Schreibtisch hauen. Vorbei die Lässigkeit und die Belustigung. Stattdessen, Streit, Schlägerei und natürlich Blut das fließt...*grummel*
Echt schade, das hat die Stimmung in den Keller gekloppt, im wahrsten Sinne. *seufz*
Aber trotzdem schön zu lesen gewesen.
Na denn noch auf zum nächsten Kapi.^^
Yvi
Von:  Yvibel
2016-02-12T00:54:31+00:00 12.02.2016 01:54
Also ich kam gerade aus dem Kichern und Grinsen nicht mehr raus. XD
Kommt davon wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnt. Das hat er jetzt davon der Kaiba. thihi
Aber so ist es ja meistens. Da kann er jetzt draus lernen und nächstes Mal noch etwas vorsichtiger sein.
Wirklich sehr amüsant und toll geschrieben, wie immer.
Ich hab´s mir ja schon gedacht, dass es vermutlich genau so kommt mit den beiden.
Liegt ja sozusagen auf der Hand.
Na dann sehen wir mal, wie es mit den Herren nun weiter läuft...^^
Yvi
Von:  Yvibel
2016-02-12T00:05:48+00:00 12.02.2016 01:05
Sooo, noch eine Geschichte zu später Stunde. Und mal ausnahmsweise so gar nicht aus meiner üblichen Sparte...*räusper*
Keine Ahnung was mich hier geritten hat...XD Der Titel klang einfach interessant.
Na gut, also der Anfang war schon mal sehr lustig. Konnte mir diese Situation wieder mal so gut vorstellen.
Und wie´s aussieht braucht man da keine Feinde mehr, wenn man Geschwister hat...*g*
Manchmal muss man die Leute aber auch einfach mal ins kalte Wasser werfen und Familienmitgliedern kann man sowieso noch viel leichter irgendeinen Blödsinn verzeihen.
Bin sehr neugierig darauf wie´s weiter geht.^^
Yvi
Von: abgemeldet
2013-05-29T14:53:19+00:00 29.05.2013 16:53
Hallo Quellchen =)

Wir haben ja schon lang nichts mehr voneinander gehört, da es mich aber nun auch in den FF Zirkel verschlagen hat, dachte ich, da ich deine Geschichten ja kenne, schnapp ich mir hier mal wieder was ^^.
Ich bin schon ein wenig neugierig auf die FF, muss zugeben, dass ich vorher schon darüber gestolpert bin, aber da damals noch unser kleiner Disput in dem einen YGO Zirkel so frisch war, wollte ich lieber Abstand nehmen, sie zu lesen.
Ich bin allerdings auch immer offen für humoristische Parodien, solange sie nicht ins Bashen abdriften und bin daher mal gespannt, was mich hier erwartet ^^

So, der Prolog ist ja recht kurz, dennoch gefällt er mir (als wär das ein Ausschließungsgrund *lol*)
Du gibst die Charaktere sehr realistisch wieder und diese kleine Geplänkel zwischen den Kaiba-Brüdern kann ich mir sehr gut vorstellen.
Ein sehr erfrischender kleiner Einblick in die Szenerie ^^
Ich bin gespannt.
Einzige, was mir jetzt aufgefallen ist, dass du irgendwo im letzten Absatz dreimal hintereinane Bruder geschrieben hast, eins oder zwei würde ich mit Setos Namen ersetzen.

Und noch eine kleine Sache, aber das mag nur mein persönliches Empfinden sein ... Ich finde das 'Protest' etwas abschreckend im Untertitel, das deutet doch so leicht auf Bashen hin (ich meine, ich kenne dich ja und weiß, dass du sowas NICHT schreibst, aber für andere könnte es eben wie gesagt abschreckend wirken) meinst du nicht zB 'Eine Shônen ai Parodie-FF' wäre eine viel freundlicher klingende Alternative ;)?

LG Lelio

✖✐✖
Von:  Lunata79
2012-04-22T19:39:25+00:00 22.04.2012 21:39
Die Geschichte ist ja voll genial und vor allem so zutreffend.

Armer Seto, und das alles nur, wegen einem Autogramm.

Ich konnte mich kaum halten vor Lachen beim Epilog.

Lg
Lunata79
Von:  Asmodina
2011-12-05T07:47:44+00:00 05.12.2011 08:47
Diese Geschichte hat mir eine gemeinsame Freundin empfohlen XD. Und mal abgesehen davon, das ich zeitweise sehr lachen musste, finde ich, das es höchste Zeit für eine solche FF war. Denn auch ich finde es schade, das es in bestimmten Bereichen wirklich zu 95% nur Shonen-Ai gibt. Außerdem kann ich mir vorstellen, das gerade reale Personen öhnlich reagieren würden wie die Charaktere in deiner Geschichte.
Von:  Wolkenfee
2011-11-06T22:00:54+00:00 06.11.2011 23:00
Hallo!
Ich muss sagen, ich hab mich wegen des Titels für diese Geschichte entschieden, obwohl ich Shonen Ai eigentlich mag und sogar mal ein ziemlicher "Puppyshipper" war. Aber wie auch immer, ich finde deine Idee sehr gut und du hast absolut Recht damit, dass es kaum Nicht - Shonen Ai Geschichten zu Yu Gi Oh gibt, was ich auch ziemlich schade finde.
Da ist das hier auf jeden Fall etwas anderes und sehr unterhaltsam zu lesen. Du hast Kaibas Charakter sehr gut getroffen, seine Genervtheit ist fast greifbar und die Szene auf der Feier ist sehr gut beschrieben, konnte ich mir gut vorstellen.
Das Gespräch zwischen Kaiba und Yuki gefällt mir auch sehr, da haben sich aber auch zwei getroffen ;)
Besonders gefallen hat mir dann das Ende, als rauskam, dass Yuki das alles eingefädelt hat. Vor allem, dass er auch noch einen Fanfictionwettbewerb gestartet hat, hat mich sehr amüsiert. Hach, er liebt Shuichi eben doch :)
Ich fand es übrigens sehr nett, dass du die Eurobeträge auch erwähnt hast, ich frag mich bei Yenbeträgen sonst immer, wie viel das so ist, also danke dafür!
Alles in allem hat mich deine Geschichte sehr gut unterhalten! Ich mag die Idee und du hast das sehr gut umgesetzt und die Charaktere gut getroffen!
Liebe Grüße
Fee
Re-✖✐✖
Von:  Vanilla_Coffee
2011-11-05T18:36:15+00:00 05.11.2011 19:36
Ach nein wie süß^^
Echt ne tolle FF und mal was anderes zu den ganzen Shonen Ai FFs dies hier wie Sand am Meer gibt -.-

LG
Mila-chan
Von:  Vanilla_Coffee
2011-11-05T18:32:04+00:00 05.11.2011 19:32
Man man armer Kaiba o.o
Aber ledier Gottes isses ja die Wahrheit T_T
Aber echt ne tolle FF die du dir da einfallen lassen hast^^

LG
Mila-chan


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