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Möchten Sie ihm die Brust geben?

Eine frisch gebackene Mama und ihre täglichen Kriesen.
von

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Kinder und ihre eigene Sprache

Es ist ja weithin bekannt, daß Babys erstmal nicht sprechen können. Der Mensch lernt es in etwa den ersten drei Jahren seines Lebens. Während dieser Zeit ist der Mensch aber nicht nur sehr begabt, was schnelles Lernen betrifft, sie sind auch sehr begabt was die Erfindung neuer Worte für bekannte Dinge zu erfinden.

Meistens ist es lediglich die Mutter, die ihr Kind halbwegs verstehen kann. Aber auch diese steht manchmal mit offenem Mund da und hat keinen Plan, was der kleine Drops jetzt meinen könnte.

So habe auch ich manches Mal da gestanden und lange überlegt, was mein zweijähriger Sohn mir jetzt sagen wollte. Oft bin ich erst nach Wochen hinter diese Geheimnisse gekommen.

Ein Mal zum Beispiel stand ich mit meinem Kurzen in der Küche.

"Mami I Dus!" sagte er zu mir. Ich verstand, daß er etwas haben wollte, aber nicht was.

"Was ist denn 'Dus'?" fragte ich ihn hilfsbereit.

"Mami, I Dus." wiederholte er nur.

"Ja, aber was ist 'Dus'?" fragte ich wieder.

"DUS!" antwortete das inzwischen leicht genervte Kind lauter.

Das half mir allerdings wenig bei der Interpretatin von 'Dus'

"Zeig mir, was du möchtest." schlug ich dann vor und der kleine Knopf stürzte auf den Schrank zu, in dem unser Brot lag, machte die Tür auf und zog die Packung mit dem Toast-Brot heraus.

Da wäre ich nicht wirklich drauf gekommen.
 

Ein anderes Wort, dessen Bedeutung mir über einen ziemlich langen Zeitraum vollkommen verborgen war, war "Sentakor"

Ich hab mir wirklich tagelang den Kopf zerbrochen. Zeigen konnte er es mir anscheinend auch nicht, er rannte immer nur in das Wohnzimmer an den Schrank mit der Bar, in der statt Alkohol diverses Knabberzeug lagerte.

Ich verstand, daß er etwas zu Essen haben wollte und daß es sich um etwas handeln musste, was ich mittags nicht unbedingt auf den Tisch stellen würde. Aber nichts von dem, was in der Bar war, wollte er. Ich zeigte ihm die Salzstangen, er schüttelte den Kopf.

Die Butterkekse?

Heftiges Kopfschütteln.

Gummibärchen?

"Sentakor!" beharrte der Kurze.

Ziemlich bald hatte ich den kompletten Inhalt der Bar vorgezeigt aber alles was ich ihm hinhielt war falsch.

Einige Tage später musste ich zum Einkaufen und nahm meinen Sohn mit. In der Süßigkeitenabteilung schrie er unvermittelt "SENTAKOR!!!" und wäre fast aus dem Einkaufswagen gehopst.

Ich folgte seinem kleinen Ärmchen, das er drängend in eine Richtung ausgestreckt hatte und stand bald vor einer Palette mit Kinderriegeln.

Aha, Sentakor war also Kinderschokolade...
 

fast einen ganzen Sommer lang hab ich gebraucht um herauszufinden, was denn bitte schön "Fetan" war.

Er rief dieses Wort oft, wenn wir draußen waren. Er zeigte dann begeistert in die Richtung, wo er "Fetan" ganz offensichtlich entdeckt hatte, aber ich konnte nichts sehen und alles, was ich nachfragte, war nicht "Fetan"

Einige Monate später, als der Sommer inzwischen zum Spätsommer geworden war, da hatte sich das Wort etwas verändert und endlich konnte ich es übersetzen!

Aus "Fetan" wurde "Fetanbling" und als er auf ein Insekt mit großen bunten Flügeln zeigte war mir mit einem Schlag klar: "Fetan" und "Fetanbling" konnte nur "Schmetterling" heißen!



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