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Der Regen nach dem Sturm

von

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Without a Reason – Without love

Es ging nicht. Es konnte nicht sein. Er hatte sich doch entschuldigt und ihm die Wahrheit gesagt. Es war zu naiv von ihm zu glauben, dass man ihm verzeihen würde. Nun rannte er, er rannte durch die Straßen Italiens. Er war wieder davongelaufen. Seit wann war er eigentlich so ein Feigling geworden? War es wirklich so schlimm, dass die einzige Lösung die sich ihm bot, weglaufen war? Mitten auf der Plaza blieb er stehen.
 

Schon wieder neigte sich die Sonne dem Abend zu und gestern um diese Zeit lagen beide noch glücklich im Bett. Nackt. Umschlungen. Sich liebend. Bis das Telefon klingelte. Bis jemand an der Haustür war. Bis beide zu Hause waren. Bis er weglief.
 

Welch eine Ironie. Denn er war wieder weggelaufen. Sein Herz hatte man zu Boden geschlagen. Verständlich. Vielleicht hätte er mit roten Rosen ankommen sollen. Vielleicht auch seine eigene Kleidung tragen solle, anstatt die eines anderen. Vielleicht hätte er es auch einfach totschweigen sollen. Doch irgendwann hätte es ihn von innen zerfressen. Früher oder später hätte er es gebeichtet. Und ist früher normalerweise nicht besser als später?
 

Oder hätte er warten sollen, bis sich die ganze Lage beruhigt hätte?
 

Er atmete tief durch, begab sich in eine demolierte Telefonzelle und wählte die Nummer.

Tuut…
 

Tuut…
 

Tuut…
 

Tuut…
 

Tuut…

„Hallo! Sie haben die Nummer von Takeshi Yamamoto und seinem geliebten…“

„Hayato Gokudera…“

„gewä…“
 

Er hängte den Hörer auf und lies sich zu Boden sinken.
 

Tränen liefen ihm hinunter als er seine Stimme und die seines Ex-Freundes hörte. Ex-Freund.

Nun kauerte er dort, In einer Telefonzelle. Zerstört. Überall waren Blutspritzer zu finden. Er erkannte die Spuren eines Kampfes sofort. Hatte er doch selbst unzählige Male solche Kämpfe geführt und die meisten auch gewonnen. Aber es stört ihn nicht zwischen den Trümmern zu sitzen und zu weinen. Es störte ihn auch nicht weiter, dass man ihn anstarrt, dass er Gedanken verloren in den regnerischen Himmel hinauf starrte, dessen Tropfen sich einen Weg zu ihm herab bahnten.
 

Er hatte die Augen geschlossen, als das Tropfen lauter wurde, aber er selbst kaum mehr Tropfen abbekam. Jemand stand vor ihm. Schweigend. Starrte ihn nur still an. Genoss es scheinbar, doch auch das Herz des stillen Betrachters war angeknackst. Verletzt. Von der Naivität des Fachidioten.
 

Liebe.
 

Er wusste noch genau wie sie sich das Erste Mal geküsst hatten. Es hatte auch geregnet. Es war ein schwüler warmer Sommertag. Um genau zu sein passierte es vor acht Jahren. Und sie waren alle acht Jahre glücklich. Auch wenn sie es anfangs geheim gehalten hatten. Einfach aus dem Grund, dass sie anders waren. Doch mit der Zeit fanden die anderen es heraus und es störte sie auch nicht. Sie hatten es eh alle geahnt. Zu Gokuderas entsetzen.
 

Der Kuss war die Reaktion eines Streits. Er hatte sich aufgeregt, dass Gokudera immer nur von seinem Boss sprach; Zehnter hier, Zehnter dort. Es war ein Streit angestachelt von Gefühlen. Ein Streit der fast in einen Kampf auf Leben und Tod ausartete. Die Waffen hatten beide gezückt. Wunden trugen beide vom Kampf. Sogar eine Narbe. Und nachdem beide Stunden in der Hitze gekämpft hatten flog Takeshi's Schwert in die eine Ecke und als Hayato merkte, dass die Nässe sein Dynamit unbrauchbar machte, pfefferte er es in die andere. Daraufhin wurde der Kampf nur noch Verbal fortgeführt, bis keiner von beiden sich mehr halten konnte. Und ein Feuerwerk an Gefühlen in ihnen hoch kam. Verdrängten. Ignorierten. Schweren. Tiefen. Und vor allem Leidenschaftlichen.
 

Einsamkeit.
 

Nun regnete es wieder. Der Zusammengekauerte zitterte. Der Schweigende fror. Er war nass. Der Betrachter konnte seine Gedanken nicht von dieser einen Nacht abwenden. Als man ihm das Herz brach. Immer hatte er sich gefragt, wie dumm die Menschen sein müssen. Und letztendlich hatte auch er sich verliebt. Liebte ihn mehr als zuvor. Seine Entschlossenheit, seine Stärke und zugleich seine Sanftmütigkeit hatten ihn in seinen Bann gezogen. An dem Tag als sie ihren Kampf um die Ringe austrugen, dort hatte er all diese Seiten gesehen, sich begeistern lassen. Und von jenem Zeitpunkt um die Nähe Yamamotos gekämpft. Vergeblich.
 

Wasser.
 

Es fiel einfach vom Himmel. Es lief an Yamamotos Gesicht entlang, tropfte vom Kinn hinab auf das sowieso schon voll gesogene Hemd und verlor sich dort in den Verflechtungen des Gewebes. Es hatte auch die Tage zu vor geregnet. Das Wasser fiel als die Liebe dieser fragwürdigen drei Personen entstand. Es regnete als Dummheit und Naivität sich zusammen schlossen um Herzen zu Boden zudrücken.
 

„Yamamoto?“, ungewöhnlich rau und leise.
 

Die Frage wurde vom Regen übertönt, nicht wahrgenommen und schließlich sickerte sie in den splittrigen Boden. Spülte auch die letzten Tropfen der rötlichen Substanz von dannen.
 

In der Ferne schlug ein Blitz ein. Reaktion? Keine Vorhanden. Beide regten sich nicht. Schwiegen nur. Der eine den anderen nicht bemerkend. Der Andere den einen beobachtend. Ein seltsamer Anblick, beide so zu sehen. Beide so wie sie sonst nie waren. Fast so, dass sie einem hätten Leid tun können.
 

„Yamamoto?“, ungewöhnlich rau und leise.
 

Die Tropfen hämmerten mittlerweile gegen den Regenschirm, der keinen von Beiden komplett bedeckte. Langsam aber sicher fingen die Tropfen an beiden ins Gesicht zu peitschen, so gesehen ziemlich kaltherzig. Ein Sturm tat sich auf und schlug auf beide ein.
 

Ein Donnern. Es grollte. Es schrie. Herzzerreißend. Gebrochen. Aufwachen.

Yamamoto zuckte zusammen.
 

„Yamamoto?“, ungewöhnlich rau und leise.
 

Mit verspäteter Reaktion schaute er wortlos auf. Konnte das Gesicht nicht erkennen, es war von Haaren bedeckt, die wild um ihn herum wehten. Die Vorstellung Medusa könne vor ihm stehen, mit ihrem Schlangenhaar, ließ Yamamoto kalt. Denn würde er zu Stein erstarren, würden diese schmerzlichen Gefühle in ihm ebenfalls erstarren. Ein Ende finden.
 

„VOOOOOI~!! Yamamoto!“, gewohnt rau und laut wurde geschrien.
 

Ein schwaches Lächeln gab es als Antwort. Eines das kaum die Augen erreichten, ein Leeres.
 

Im nächsten Moment wurde der Kauernde vom Beobachter aus der Zelle gerissen. Letztendlich wusste der Kauernde, dass er gerade nur den Beobachter für sich hatte. Er umarmte ihn und weinte. Suchte Halt. Halt in seiner zerbrochenen Welt.
 

Beide Herzen zu tiefst verletzt. Klaffende Einsamkeit und fragliche Geborgenheit. Spielte nicht einer dem anderen etwas vor?
 

„Hat dieser Abschaum dich verletzt? Was hat er getan? WAS? Ich bringe ihn um!“, nichts wissend von der Wahrheit war der andere voll in Rage.
 

Der eine schüttelte nur seinen Kopf, so dass Regentropfen von seinem pechschwarzen Haar abgeworfen wurden. Der blitzartige Sturm wurde heftiger, so dass beide sich nur noch schwer halten konnten. Auf der ganzen Plaza waren nur noch wenige Menschen. Vielleicht zwei Passanten, eine fragwürdige Gestalt in Schwarz und dann noch dieses ungleiche Paar, das so viel Verband und doch ihre Bindungen lose Filamente waren. Wenn man ihre Bindungen nur in einander verdrehen würde, hätten sie ein starkes Band. Doch der eine hatte noch seinen roten Faden. Schwach und fest um den Finger gewickelt. Um den Kleinen an seiner rechten Hand. Unsichtbar schien dieser sich abzureiben.
 

„Was ist dann passiert?“
 

Schweigend unterbrach der eine die Umarmung. Wollte sich der Antwort entziehen und in den Nebel fliehen.
 

„VOOOOI~! Wohin gehst du?“
 

Ein Lächeln, vielleicht einfach vergessen, „…nach Hause…“
 

Zuhause.
 

Dem einem sein Zuhause war bei Hayato, in der gemeinsamen Wohnung. Die sie sich mühsam erarbeitet hatten. Es hatte seine Zeit gebraucht und doch hatten sie, sie bekommen. Gerade so, in letzter Sekunde. Sie hatten sie fast komplett neu machen lassen. Aber es war ihr Heim. Sie hatten so viel Liebe hineingesteckt, die ganze Famiglia hatte geholfen. Früher hatte sich die Famiglia oft für Pokerspiele getroffen. Doch mit der Zeit hatte alles abgenommen. Anfangs konnte das frisch verliebte Paar sich fast jeden Tag zu Hause sehen. Die Geborgenheit von dem Partner genießen. Seine Wärme, seine Liebe und seine Lust. Wie oft sie es damals getan hatten, konnten sie schon in kürzester Zeit nicht mehr zählen und wo… womöglich gab es in der Wohnung kaum einen unberührten Flecken. Mit der Zeit gab es für beide immer mehr zu tun. Die gemeinsame Geborgenheit verwandelte sich in nackte Einsamkeit. Aber nicht diese Einsamkeit die dazu führen sollte, dass der kleine unschuldige Faden risse bekam. Viel eher bekam die gemeinsam aufgebaute Welt risse. Und nun war sie durch Dummheit zerfallen und beide klammerten sich an den Faden. Auch wenn keiner dem Anderen vergeben wollte. Zuhause war dort, wo man sich am Wohlsten fühlte.
 

Des Anderem sein Zuhause war bei seiner Gruppe der Attentäter. Es war ein Haus. Neu. Groß. Geräumig. Es war kalt, chaotisch und laut. Und für die meisten wirkten die Verhältnisse innen drin nicht sehr Familiär. Nicht Geborgen. Nur kaltherzig und grausam. Doch die kleine Gruppe zeigte auf diese Weise seine Zuneigung. Sie fühlten sich in dieser Grausamkeit wohl und würden es nur ungern missen wollen. Getrennt leben gab es für sie nicht. Genauso wenig wie ein Tag ohne Streit.
 

Doch einer von beiden hatte ein weiteres Heim. Nicht weit von der Plaza, in einer unbeleuchteten engen Seitenstraße. Es war eine alte Wohnung, die er einst mal vermacht bekommen hatte. Sie hatte lange keine Liebe mehr gesehen. Kein Menschengesicht. Keine Gefühle gehabt. Sie lag dort Verstaubt und muffig, ansonsten komplett eingerichtet. Nun stand der eine davor, gefolgt vom Anderem.
 

„…“
 

Pistolenschüsse.
 

Der andere zog sein Schwert und schaute sich vorsichtig um, während der eine gemächlich die Haustüre aufschloss und das alte Haus betrat.
 


 

|~~~~~~~~|
 

„Dieser Idiot… hat mich betrogen…“, wurde Hayato allmählich klar, als er diesen Trümmerhaufen vor ihn betrachtete.
 

„Go…Goku…dera?“, Tsunayoshi, der das ganze Geschehen noch immer nicht begreifen konnte, versuchte es mit aller Mühe zu verstehen und seinem Freund zu helfen.
 

Der Kaffe erreichte die ersten Blütenblätter, färbte das strahlende Gelb rot und spülte die gesamte Aussagekraft von dannen. Verzeihen. So schwer. Und doch wurde die rote Rose verschont. Keines ihrer Blütenblätter ließ sich vom Kaffee verfärben. Diese Rose wollte diese unantastbare Liebe symbolisieren, und doch musste sie sich eingestehen, dass sie dies nicht konnte. Sie musste sich selbst hingeben. Ihrem Schicksal, dass keine Vergebung gewährte. Diese überlappenden Ereignisse verflochten sich, breiteten in jedem ein Chaos aus. Klares denken – Unmöglich.

Tränen fielen zu Boden, dass keiner der Betroffenen einen Zusammenbruch erlitt, war nahezu unmöglich. Und doch schienen sie alle nur kurz davor zu stehen.
 

Tränen. Perlen die unaufhörlich zu Boden fielen. Wer nicht weiß, kann nicht begreifen, doch wer begreift, mag nicht wissen. Und die unantastbare Rose gab sich ihrem Unglück hin, begreifend und allwissend ging sie in Flammen auf. Nahezu leidenschaftlich gab sie sich den Flammen hin, wehte wild umher als es windig wurde und erlosch, als man Wasser über sie goss.
 

„Gokudera, bist du noch ganz bei Trost? Willst du das ganze Haus abfackeln?“
 

„…Erinnerungen…“, kalte, leblose Augen.
 

Und erneut versuchte die Rose zu entflammen. Vergebens. Wo kann bei Wind und Nässe Feuer entstehen.
 

Er begriff es. Regen und Sturm passten nicht. Passten noch nie. Die Leidenschaft konnte nie wirklich da gewesen sein. Aber sein Herz schmerzte. tat bei jeder Erinnerung weh.
 


 

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„Kannst du nicht endlich verschwinden? Siehst du nicht, dass ich meine Ruhe will?“, Takeshi schaute so ernst mit diesen verzweifelten Augen, die in dieser kalten Zweitwohnung nach Hayato riefen.
 

„VOOOI~! Ich passe nur auf dich auf!“, schrie Squalo zurück, während er Yamamoto gegen eine alte zart rote Wand der Wohnung schlug.
 

Staub sprang beiden entgegen. Setzte sich an ihnen ab. Und ein Bild raste zu Boden - Es war alt. Vor Jahren geschossen. Und doch bildete es Takeshi, lächelnd, und Hayato, rot und an genervt, ab. Doch das Glas hatte nun in der Mitte Risse. Nahezu gewaltsam wie es zersprungen war. Doch von beiden ignoriert.
 

„Aufpassen…? AUFPASSEN?“, wiederholte er sich mit schärferem Ton, „Aufpassen im Sinne von mit mir schlafen, um mir dann meine Beziehung zu zerstören? Um genau zu sein mich abfüllen, einen auf Freund machen und dann mit mir schlafen? Auf so ein ‚aufpassen‘ kann ich ernsthaft verzichten!“
 


 

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Eine Hand berührte Hayato an der Schulter.
 

„Kannst du ihm nicht verzeihen?“
 

„Verzeihen? Er… er hat mich betrogen! Ich war ihm immer treu…“
 

Wie wahr, wie wahr. Doch hatte Takeshi denn nie Angst, dass er für seinen Freund doch nur die Nummer Zwei war und der Boss die Nummer Eins? Wurde das nicht in dem Streit der beiden Liebenden hervorgehoben? War der Auslöser des Streites nicht ganz klar ihr Boss? War die Annahme dann nicht berechtigt? Sah er in seinem Boss vielleicht doch mehr?
 

Schweigen.
 

„Selbst wenn ich wollte… Ich könnte es nicht… Hätte dieser Idiot nicht einfach schweigen können? Ich hab ihn doch nie danach gefragt!“, maulte er, während er sein Gesicht in die Schulter seines Bosses vergrub.
 

Man tätschelte ihm zärtlich den Kopf.
 

„Es wird schon wieder. Es wird wieder…Mach dir keine Gedanken. Mit der Zeit wächst Gras über die Sache… Es wird schon… Es gibt dafür sicher einen Grund.“
 

„Einen Grund? Für wie freundlich hältst du ihn denn? Weißt du eigentlich, dass es seine Schuld ist, dass ich dir nie gesagt habe, dass Kyoko mit Hibari zusammen ist? Du weißt nicht, wie er sein kann… Ich wünschte, er wäre der Familie nie beigetreten… Es wäre so viel besser für ihn gewesen. Das… Die Kämpfe… haben ihn mit der Zeit skrupellos gemacht… Auch wenn es dir nicht auffallen mag. Es ist wahr… Es ist… es hat ihn so verändert…“
 

Wahrheit.
 

Man mochte es eigentlich nicht wissen, und doch hört man davon. Widerwillig oder gewollt, doch danach will man sie vergessen. Hass und Wut entflammen. Fragen werfen sich auf. Doch die Wahrheit verschlägt einem die Sprache.
 

„…und… und ich kann diesen Idioten nicht aus meinen Kopf schlagen. Er hat sich so sehr hinein gefressen… Ich… ich mag dieses warme Gefühl in meinem Bauch verdrängen. Ich will dass es aufhört, dass mein Herz so schmerzt. Ich will aufhören, ihn zu Lieben. Rette mich!“
 


 

|~~~~~~~~|
 

„Als hättest du es nicht gewollt!“, fuhr Squalo Takeshi an, „Hätte ich dich lieber sterben lassen sollen?“
 

Erneutes Schweigen. Was sollte man auf so eine Frage denn schon antworten?

Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn er einfach ertrunken wäre. Dann wäre die Liebe nicht so zerbrochen wurden. Dann wäre es doch alles einfacher gewesen. Warum also so? Warum so schmerzlich?
 

„Ich hab ja nichts gegen das Retten… Aber das danach!“
 

„Das danach? Ich wollte doch nur, dass du wieder lächelst. Dass du glücklich bist…“
 

„Und das willst du erzeugen in dem ich mit dir schlafe?“
 

„Das war keine Absicht!“
 

„…“
 

Niedergeschlagen entfernte sich Squalo. Gestand sich seine scheinbare Niederlage ein. Drehte sich um, und verschwand im Unwetter.
 

Einsam blieb der eine zurück. Am Boden zerstört. Nicht fähig sich seiner nassen Kleidung zu entledigen.
 

Das alte Telefon klingelte. Wer hatte die Nummer? Es war so lange her, dass die Wohnung genutzt wurde, da war es unmöglich, dass noch irgendwer die Nummer besaß. Er eilte zu dem Gerät. Versteckt unter einer Plane, auf dem kleinen Ahorn Tisch.
 

Das Display des Telefons war noch wie neu. Und zeigte einen Namen an:
 


 

‚Yamamoto ♥ Gokudera‘
 

It's lost - It's love

Noch immer klingelte dieses Gerät in seinen Händen. Es schien, als wolle es gar nicht mehr aufhören.
 

‚Soll ich dran gehen? Ich sollte die Sache klären, es Hayato noch mal erläutern. Wir werden darüber reden und dann wird alles wieder gut. Ich muss es ihm nur erklären.‘
 

„Hayato?“ endlich lächelte er wieder, er hatte neuen Mut gefasst, er war er selbst. „Es tut mir wirklich unheimlich Leid, dass ich dich mit Squalo betrogen habe. Das war al..“
 

„Yamamoto…“, unterbrach eine Stimme ihn. Es war nicht Hayatos.
 

„Tsu…Tsuna? Was? Wieso? – Ist was ist mit Hayato?“, fragte er aufgewühlt und irritiert.
 

„Ich möchte, dass du deine Sachen abholen kommst. Hayato möchte dich vorerst nicht wieder sehen“, erwiderte dieser nur kühl und distanziert.
 

„Deshalb möchte ich es ja noch mal erklären! In Ruhe…“
 

„Das wird nicht nötig sein“, immer noch diese distanzierte Stimme.
 

„Aber…?“
 

„Du wirst morgen vorbeikommen… um Siebzehn Uhr. Hayato wird dann nämlich nicht anwesend sein.“
 

„Kann ich es wenigstens dir erklären, damit du es an Hayato weitergeben kannst? Ich will wirklich, dass alles wieder so wird wie früher!“,versuchte es Yamamoto weiter.
 

„NEIN! Versteh es doch einfach! Das wird nichts mehr!“
 

„Aber…!“
 

„Yamamoto! Du kannst es ja gerne versuchen, wenn sich die Lage beruhigt hat, aber jetzt nicht! Du hast schon genug Schaden angerichtet, mit deiner sorglosen Art!"
 

Sorglos.
 

Eine simple Farce. Ein Lächeln, das jeden davon überzeugt hatte, dass er sich keine Sorgen machte. Ein Verhalten das er sich angewöhnt hatte. Doch hinter jedem Lächeln, verbergen sich Kummer und Sorgen. Sorgen, die sich in dem Fall tief in die Seele gebrannt hatten, die er erfolgreich verdrängt hatte. Nun wollten sie raus. Alle. Es waren Dinge in seinem Kopf, die seit Jahren da waren. Die nie hätten rauskommen sollen und nun aber wollten. Raus in die Welt. An alle, die es hören sollen.
 

„Sorglos…? Schaden…?“ Ganz benommen war Takeshi. „Weißt du eigentlich wie oft ich mir Gedanken gemacht habe, ob Hayato etwas für dich empfindet?“ Jetzt war es raus. „Weißt du wie sehr nur die Vorstellung davon in mir schmerzte? Weißt du wie verletzt ich war, als Hayato so zerstört und zerstreut von eurem Treffen nach Hause kam und mich dann auch noch anschrie, er sagte sogar, dass er mich hasse? Weißt du wie sehr mich das verletzt hat?“
 

Schweigen.
 

Sollte die Person an der anderen Leitung Verständnis zeigen, ihn vielleicht doch anhören, Reue zeigen und ihm verzeihen? Und somit diesem Telefonat eine ganz andere Wendung geben?

Weiteres Schweigen.
 

„Tsu…Tsuna? Mit wem telefonierst du? Ich ich..“, die Stimme klang wie aus der Ferne und weinte.
 

Takeshi bekam große Augen.
 

„Hayato? Ist das Hayato? Ist er das? Gib ihn mir! Ich muss ihm das ganze erklären“, er war ganz aufgeregt, seine Stimme hetzte und hatte den depressiven Ton verloren.
 

„Du kommst morgen vorbei, um die Zeit die wir abgemacht haben und holst deine Sachen ab“, die Stimme war ernst und kurz darauf ertönte ein Besetztzeichen.
 

Auf der einen Seite der Leitung legte man das Telefon behutsam zur Seite, schaute kurz traurig und lächelte dann gezwungen den Freund an. Auf der anderen Seite wurde das Telefon fassungslos angestarrt, dann brach er wieder in Tränen aus.
 

|~~~~~~~~|


 

Eine salzige Brise zog über den körnigen Böden. Wehten Haare durch den Wind und die klare Nacht verbarg das ausdruckslose Gesicht. Nicht mal mehr grimmig. Der Mann starrte einfach auf das offene Blau hinaus. Schaute wie es Wellen schlug. Wie das kühle Nass immer näher getragen wurde. Und wie der weiße Schaum an grauen Gestein zerbarst.
 

Wieso war er noch gleich hier? Ach ja. Er wollte den letzten Tag verarbeiten.
 

Seine große Hand fasste in seine Hosentasche, um etwas hinaus zu nehmen. Er hielt es dem Vollmond entgegen. Es glänzte auf. Es war golden und auf der Innenseite war etwas eingraviert:
 

‚In Liebe Hayato.‘


 

Die Worte, die er las, rammten ihm augenblicklich und schmerzhaft ein Messer ins Herz. Es zog sich zusammen, der Stich war so schmerzlich. Wutentbrannt holte er aus und wollte den metallenen Gegenstand zu Boden werfen. Doch kurz bevor er ihn losließ, hielt er inne. Schaute den kreisrunden Gegenstand noch einmal an und dann steckte er den Ring zurück in seine Hosentasche.
 

‚Ich werde ihn dir zurückgeben, Takeshi. Ich werde ihn dir geben. Ich werde aber nicht aufhören, um dich zu kämpfen. Gestern Nacht mag ich zu weit gegangen sein. Doch dazu gehören immer zwei…‘
 

Ja, zur Liebe gehören immer zwei. Somit konnte Squalo ihn doch nicht so kalt lassen. Und unter Freunden schläft man doch nicht mit dem Anderem, auch nicht unter Alkoholeinfluss. Bestimmt fühlte er auch etwas für ihn. Ganz bestimmt, daran wollte er festhalten.
 

|~~~~~~~~|


 

Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Immer wieder. Einmal rechts herum, einmal links herum. Letztendlich wusste er nicht mal worum sie eigentlich kreisten. Er vergaß sie. Doch sein Kopf fühlte sich so schwer an, gefüllt doch zugleich leer. Etwas fehlte ihm. Seine Liebe fehlte ihm. Er konnte sich aber auch nicht aufraffen ihm zu verzeihen. Wollte er ihm überhaupt verzeihen? Es war doch nur einmal? Ein einziges Mal das Takeshi Fremd gegangen war. Doch es tat ihm im Herzen weh. Der Gedanke allein reichte aus, damit sich sein Körper verkrampfte und bittere Tränen sein Gesicht zierten.
 

Er stand vorm Spiegel, das eiskalte Wasser ins Gesicht schlagend. Er schüttelte sich, trocknete sein Gesicht ab, betrachtete sein Spiegelbild.
 

Seine Augen waren rot und verquollen, seine Nase und Lippen aufgeplustert vom vielen Weinen. Seine Haare fielen ihm schlaff ins Gesicht. Er streifte sie hinters Ohr doch sie fielen immer wieder zurück.
 

Er nahm eine Spange in die Hand. Sie war Türkis. Und es hafteten Erinnerungen an ihr. Wie festgeklebt.
 

»Hayato?«, flötete man ihm ins Ohr.

Er war über Bücher gebeugt in denen komplizierte Formeln geschrieben waren. Nah an seinen Körper lag ein Heft mit lauter Notizen, die sein Freund nicht verstand. Er nagt an seinen Bleistift um sich besser konzentrieren zu können und zwischendurch pustete er immer wieder seine Haare aus dem Gesicht.

»Was willst du, Baseballidiot? Siehst du nicht das ich zu tun habe?«, fragte er gereizt ohne Aufzublicken.

Sein Freund lachte. Zog sich gegenüber von ihm einen Stuhl heran und ließ sich so darauf nieder, dass er seine Arme bequem auf der Rückenlehne ablegen konnte.

Wiederwillig schaute Hayato auf. Das Gesicht seines Freundes strahlte. Er grinste über beide Ohren, lachte lautlos, aber immer noch zu laut für Hayato. Grimmig betrachtete er seinen Freund und wendete sich wieder seinen Formeln zu.

Schon wieder lachte sein Freund auf. Metall klimperte in seinen Händen. Er beugte sich ganz weit über den Tisch und flüsterte seinen Freund ins Ohr: »Mach die Augen zu, Ha-ya-to <3~«

Eine Gänsehaut durchfuhr ihn, als sein Freund ihn so nannte. Er liebte es, er konnte nicht anders, auch wenn er nicht gewollt hätte, er hätte die Augen geschlossen.

Zwei große, warme Hände strichen ihm übers Gesicht. Sein entspannter Gesichtsausdruck sprach Bände, denn er genoss jede noch so kleine Berührung und sein Freund musste wieder lachen. Gewärmtes Metall berührte seinen Kopf und mit etwas Druck schnallte Yamamoto die Spange zu.

Die Hände hielten zärtlich das Gesicht, als sich sanft zwei Lippen berührten und in beiden einen Sturm an Schmetterlingen freisetzten.

»Du darfst die Augen jetzt öffnen«, er lächelte über beide Ohren, wie vorhin auch, und erfreute sich auch noch mehr daran, dass Hayato mit gerötetem Gesicht ihm gegenübersaß. Erst tastete er über seine Lippen und dann über seinen Kopf, als er die Augen aufriss.

Seine Sicht war frei.


 

Nun hielt er eben diese Spangen in den Händen. Innerlich musste er Lächeln. Ihre Beziehung hatte so viele Glücksmomente, das es fast zu Schade war sie zu beenden. Doch der Betrug saß zu tief in ihm drin. Es nagte an ihm, es schien ihn fast komplett auszufüllen.
 

Was sollte er denn dagegen tun?
 

Mit einem hellen Ton klappte die Spange zu, und kein nervendes Haar fiel ihm mehr ins Gesicht.
 


 

|~~~~~~~~|
 

Immer wieder läutete es an der Tür. Es war noch nicht sehr spät; vielleicht elf Uhr. Er drehte sich um, wollte das Geläute und Gebimmel ignorieren. Nur um festzustellen, dass dieser ungebetene Gast wohl sehr hartnäckig und überzeugt sein musste, dass er zuhause war.
 

‚Vielleicht ist es der Zehnte‘, schoss es ihm durch den Kopf, nur um den Gedanken direkt zu verwerfen.
 

Tsuna hatte ihm, bevor er früh morgens die Wohnung verlassen hatte, noch Bescheid gesagt, dass er einiges zu tun hat. Er würde es also kaum sein. Das es jemand anderes aus der Famiglia war, bezweifelte er auch, dass es seine Schwester war erst recht; Sie war mit irgendeinen Typen unterwegs und faselt was von der absoluten, großen Liebe.
 

‚Frauen…‘
 

Aber wer war es dann? Die Vermieterin? Nein, was wollte sie denn auch? Die Rechnungen wurden immer pünktlich bezahlt. Zu viel Lärm wurde in der Regel auch nie gemacht, oder ging es letzte Nacht doch etwas laut zu? Anderweitige Beschwerden schloss er aus.
 

Genervt erhob er sich von seinem Stuhl am leeren Küchentisch. Bahnte sich in aller Ruhe einen Weg zur Tür und ließ eine kalte schwarze Kaffeetasse zurück.
 

„Ja?“, fragte er genervt den ungebetenen Gast als er die Tür öffnete.
 

Sofort sprang ihm ein wilder Strauß an Rebecca Rosen entgegen. Er schaute auf, über den Strauß hinweg, in das ihm wohlbekannte Gesicht.
 

„Hayato!“, strahlte man ihn an.
 

Dieses Schönwetter Gesicht, das er so liebte, stand vor ihm. Ein riesen Strauß Rosen wurde ihm entgegengehalten. Ungläubig schaute er ihn an.
 

„Was willst du? Deine Sachen abholen?“, die Stimme klang kalt und abwesend, doch das Herz freute sich, es wollte ihn, es wollte ihn so sehr, doch der Verstand verbot es ihm.
 

„Nein!“, das Lächeln seines Gegenübers wurde etwas schwacher, „Ich wollte mit dir reden… Um Verzeihung bitten. Es dir erklären“, der Rosenstrauß wurde ihm entgegengehalten, alle waren gelb, oben rot, in voller Blüte.
 

Ohne den Strauß weiter zu beachten, machte er kehrt.
 

„Was gibt es da noch zu reden? Du hast mich betrogen. Du hast mir mein Herz gebrochen. Nicht andersrum.“
 

„Aber…“
 

„Kein aber! Ich kann das nicht. Ich kann das einfach nicht!“
 

„Hayato…?“
 

„In mir schwirrt der Gedanke rum… Die Vorstellung wie du… und er…“
 

Er wagte es gar nicht auszusprechen. Er sträubte sich so sehr dagegen.
 

„Dann vergiss es einfach und verzeih mir“ pure Zärtlichkeit waren diese Worte, genau wie die große Hand die sanft über Hayatos Wangen strich. Kurz schmiegte er sich an die Hand, fing an zu Träumen. Und schon im nächsten Moment spürte er die Lippen, die auf seine gepresst wurden. Er genoss diesen sinnlich, langen Kuss.
 

Als sich die Lippen der beiden lösten hielt er Hayato erneut den Rosenstrauß entgegen. Er lächelte, und seine Hand näherte sich dem Rosenstrauß.
 

Sein Gegenüber hustete, hielt sich schützend die noch freie Hand vor dem Mund. Sofort änderte sich die Richtung die Hayatos Hand eingeschlagen hatte, sie nahm vollen Kurs auf die schützende Hand. Hayatos Augen weiteten sich. Er schaute sein Gegenüber mit großen entsetzen Augen an.
 

„Ta…Takeshi?“, Hayatos Stimme zitterte, wobei sie eher bebte, vor Entsetzen und auch vor Wut.

Irritiert schaute Takeshi Hayato an. Er legte den Kopf schief. Verstand nicht. Ließ den herrlich dufteten Rosenstrauß enttäuscht sinken. Sein Arm hing schwer und schlaff an ihm hinunter. Unsicher schaute er auf die Hand, die Hayato immer noch fest im Griff hielt. Er verstand es, er bemerkte es.
 

Er fehlte. Das was die beiden seit Jahren verband fehlte. Es war nicht mehr an seinen rechtmäßigen Ort. Nie hatte er ihn abgelegt, immer zierte er den Ringfinger. Jeden Tag. Jede Nacht. Sollte kommen was wollen, das war ihm hoch und heilig. Beiden. Das Ablegen war ausgeschlossen. Das fehlende Stück war ein Teil von ihm.
 

Er schaute irritiert immer weiter auf die beiden Hände.
 

„Wie kann das sein?“, Takeshis Stimme zitterte.
 

Sonst war immer ein heller Ton zu hören, wenn sich die Hände berührten, doch diesmal war nichts. Er spürte an seiner Hand nur kühles Metall. Metall, das Hayato nicht spüren konnte.
 

„Du… Du hast…? Unser…? Wie… wie…?“
 

Eine wässrige Perle fiel zu Boden. Dann noch eine. Und wieder eine.

This was our past - This was our love

„Wie… Wieso? Wieso hast du unseren Ring abgelegt?“, eine Mischung aus Schmerz und Zorn klang in der Stimme.
 

„Ich muss ihn verloren haben!“, die Antwort kam schnell, fast unglaubwürdig und verloren? Wo sollte er den Ring verloren haben? Vor allem wann? Hatte er ihn vielleicht einfach abgelegt, nur um den Betrug mit Squalo nicht zu sehr spüren zu müssen?
 

‚Da war was. Irgendwo kann ich das klirren noch in meinem Kopf hören‘, dachte er angestrengt an.
 

„Verloren? Wo solltest du ihn denn verloren haben?“
 

,Ich war in Eile.. Ja, ich war ganz sicher in Eile.‘
 

Langsam wurde die Erinnerung klarer; Er war weggerannt als er nicht mehr weiter wusste, als er dachte, dass alles verloren sei. Er war gerannt und hatte jemanden gestreift.
 

„Ich habe ihn verloren, als ich weggelaufen bin. Du weißt doch? Du hattest mir gesagt… Du…“, er wollte nicht dran denken, er wollte es nicht aussprechen, es nicht sagen, aus Angst es könnte real sein. Er brach einfach ab zu Reden und schaute betreten zu Boden.
 

Schweigen trat ein, denn Hayato wusste was Takeshi meinte. Doch das genaue Wissen, wann dieser den Ring verloren hatte und wo, das wusste er nicht. Dass musste er nach hacken.
 

„Und weiter…?“, er klang angesäuert.
 

„Ich habe jemanden an gerempelt. Ich kann mich nicht mal genau daran erinnern, wie die Person aussah und wo es war. Ich glaub’ ein Obststand stand in der Nähe. Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube die Person die ich an gerempelt hatte, hatte…“
 

„Egal! Was ist genau passiert?!“, nun war Hayato eindeutig an genervt von dem herum Gestotter seines Gegenübers, der noch immer betreten die Rebecca Rosen gen Boden hielt.
 

Das genaue Nachdenken, wer die Person war, wurde ihm verwehrt. Er dachte nach, was dann geschehen war: „Ich hab die Person gestreift. Und muss wohl an ihr…“, er brach ab, „Verdammt Hayato ist das dein Ernst?“
 

„Ja.“
 

„Du willst das jetzt nur an einem Ring aus…“
 

„An einem? Vielleicht nicht besser noch irgendeinen Ring? Das war unser Ring! UNSER! Hörst du?“, er hätte am liebsten zu geschlagen, „Hat er dir denn gar nichts bedeutet?“, die Stimme wurde leiser als Hayato traurig zur Seite schaute.
 

Machte Hayato denn wirklich die Liebe nur an einen Ring aus? War das nicht nur ein Weg eine Ausrede zu finden, nicht Verzeihen zu müssen? Kann man denn seine Gefühle so sehr unterdrücken?
 

„Ich bin… wohl hängen geblieben. Dann fiel er sicherlich zu Boden… Hayato… Ich kann mich nicht erinnern… Ich stand so unter Schock, mir ist nicht mal aufgefallen das er fehlte!“

Verzweiflung.
 

„Du gibst mir daran die Schuld? Die Schuld daran, dass dein Ring weg ist? Dass du ihn verloren hast?“
 

„Nein… Aber es ist auch…“
 

„Es ist nicht meine Schuld! Wer ist weggelaufen? Wer hat mich allein zurückgelassen? Wer hat mir nicht beigestanden? Wer? Sag mir: Wer war das?“
 

„Du hattest doch gesagt, dass du…!“
 

„Weißt du… Vielleicht hast du das auch nur als Vorwand verwendet…“
 

„Bist nicht du es wohl eher, der hier gerade einen Ring als Vorwand nimmt?“
 

„Kannst du dich denn noch erinnern, als du mir den Ring geschenkt hast?“
 

Traurig schauten beide auf den einsamen Ring, der so perfekt Hayatos Ringfinger schmeichelte. Das glänzende Gold, spiegelte lauter Rosen, und strahlte so unendlich viel Wärme aus, dass die beiden Männer fröstelten.
 

Erinnern? Ob sich Takeshi erinnern könne? Natürlich konnte er, wie könnte er nicht. Beide lächelten sich schwach an. Etwas Wärme war zwischen den beiden wieder zu spüren.
 

„Es war nach diesem verfluchten Baseballspiel. Verdammt heiß in dem September.“
 

„Der dreißigste war es und du hast nur geschwitzt.“
 

„Aber nur weil ich so aufgeregt war, wegen dir!“
 

Beide lachten. Es war herzlich. Total unnatürlich zur vorigen Situation. Wie als wäre nichts gewesen, als würden sie einfach nur in Erinnerungen schwelgen.
 


 

»Yamamoto? Das ist unsere letzte Chance! Hörst du? Wehe du versämmelst sie!«

Takeshi stand auf seiner besten Position, die des Hitters. Er konzentrierte sich auf den Pitcher, dieser holte aus und warf. Der Baseball raste auf Takeshi zu. Es kam ihm vor, als würde er mit den Schläger in Zeitlupe ausholen.

»Ball!«, schrie der Schiedsrichter.

Der Ball war nicht durch die Stricke Zone, die ein Rechteck zwischen Knie und Ellbogen des Hitters bildete und die breite der Home Plate, auf der Takeshi stand, hatte, geflogen. Ein eindeutiger Fehlwurf, anscheinend war der Pitcher genauso nervös wie Takeshi. Er musste nämlich nur einen Home Run schlagen und ihm würde der Sieg gehören. Wenn der Pitcher Strickes werfen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass Takeshi den Baseball trifft und seinen Home Run schlägt, mit vier Balls wäre das aber schier unmöglich. Er könnte zwar bis zur ersten Base gehen, aber das würde ihm auch nichts mehr bringen.

Suchend schaute sich Takeshi immer wieder zu Tribüne um.

‚Irgendwann wird er sicher kommen‘, dachte er hoffend ohne daran zu zweifeln. Jeder andere hätte längst die Hoffnung aufgeben. Das Spiel war fast zu Ende. Takeshi müsste nur einmal den Ball treffen und das Spiel wäre beendet und dennoch hoffte er immer noch.

Er wollte so unbedingt siegen. Er hatte keine andere Wahl als einen Home Run zu schlagen. Er hatte sich etwas vor genommen, wenn er siegen würde, das würde er nicht aufgeben wollen. Doch dafür müsste der Gesuchte auch irgendwann auftauchen.

Der Baseball wurde zurück zum Pitcher geworfen. Erneut baute sich Anspannung in Hitter und Pitcher auf. Der Pitcher schaute zielsicher Takeshi an, dann den Ball. Er umschloss den Ball mit beiden Händen, ging mit dem rechten Fuß einen Schritt zurück holte mit dem ganzen Arm aus. Nur noch Millisekunden davon getrennt, die Hand vom Baseball zu lösen.

»Takeshi! Konzentriere dich!«

Takeshi schaute sich irritiert um, bis er den Besitzer der Stimme fand. Er stand auf der Tribüne, ganz weit nach vorne gelehnt. Er strahlte ihm entgegen, während er gehetzt sich eine Zigarette anzündete. Endlich war er da. Endlich!

»Strike«, rief der Schiedsrichter schon wieder. Takeshi hatte genau in dem Moment seinen Freund angestrahlt, als der Ball an ihn vorbei raste, diesmal sogar innerhalb der Strike Zone. Der Fänger konnte problemlos den Ball fangen, anscheinend hatte der Pitcher die Unachtsamkeit des Hitters genutzt, um einen Strike zu werfen.

Takeshis Freund war das ganze Spiel über nicht da gewesen. Daraus folgte, dass Takeshi keinen klaren Gedanken fassen konnte. Nun ging es. Seine Nervosität verschwand. Er hielt den Baseballschläger fest in der Hand. Konzentrierte sich wieder auf den Pitcher, der von neuem zielsicher ausholte, aber diesmal um den Ball außerhalb der Strike Zone zu werfen.

Dennoch holte Takeshi ebenfalls mit dem Schläger aus, als der Ball sich in seine Richtung bewegen wollte. Der Blick des Hitters verfinsterte sich augenblicklich zu einer todernsten Miene. So ernst wie er nur beim Baseball schaute. Nicht einmal bei einem Kampf auf Leben und Tod war er so ernst. Es war eindeutig seine Leidenschaft. Ein dumpfes Knallen ertönte, als er den Baseball außerhalb der Spielfeldbegrenzung schlug. Das war seine Chance. Er ließ blitzartig den Schläger zu Boden fallen und rannte los. Über die erste Base; die Zweite Base; die Dritte Base und zurück zu Home Plate. Ein perfekter Home Run. Aus dem Unentschieden wurde ein knapper Sieg für ihn.

Die Menge tobte sie jubelte. Takeshi lief zu seinem Team, das ihn augenblicklich feierte. Sie lachten sie gratulierten ihn, doch er wollte schnell in die Umkleide. Es schien als wollte man ihn gar nicht erst gehen lassen. Doch wollte er unbedingt weg. Er ließ sich von seinem Team gratulieren, winkte ab, sagte, dass das alles doch keine große Sache war schaute ernst zum gegnerischen Pitcher und wollte gehen als man ihn an der Schulter ergriff. Es war sein Couch und der Couch der japanischen Nationalmannschaft. Sollte er? Wollte er? Er schaute auf die Uhr dann auf die Tribüne, wo er immer noch gefeiert wurde. Er winkte ab, er meinte er sei zufrieden mit dem Team in dem er spielte, doch war es nicht alles gelogen? Wollte er nicht was erreichen? Takeshi drehte sich um und eilte wieder in die Umkleide. Verschwand unter der Dusche während der Rest des Teams noch draußen war, sich feiern ließ und sich über die Sinneswandlung des Hitters wunderte.

Als er die Umkleide verließ waren seine Haare perfekt gestylt und er trug ein feines Hemd, so als wäre er verabredet. Der Couch des Nationalmannschaft wollte noch mal mit ihm reden, doch er winkte wieder ab und schwang sich so gleich mit samt seiner Tasche auf die mittlerweile leerere Tribüne.

In der noch übrig gebliebenen Menschenmasse stand die eine Person zu der er wollte. Die ihn angefeuert hatte. Sein Lächeln wurde breit. Stürmisch umarmte er den kleineren, als er ihn erreichte.

»Du warst aber nicht sehr in Form Baseballidiot und wer war dieser Typ der dich dauernd angeschwaffelt hatte?«, wurde er mehr angeblafft als freundlich begrüßt.

»Niemand… Das war niemand wichtiges…«, kam eine geknickte Antwort zurück, mit einem ausnahmsweise mal gezwungenen Lächeln. Er wollte nicht sagen, welches einmalig tolle Angebot er einfach fallen gelassen hatte. Wie hätte er gekonnt? Seine Liebe bedeutete ihn viel mehr und wäre er drauf eingegangen wäre der heutige Abend auch reserviert gewesen.

»Wenn du das sagst…«, eine kühle Reaktion, als würde er nicht merken, dass es doch sehr wichtig war.

Langsam entfernten sich beide aus dem Menschenmob. Es wurde stiller um sie herum und auch dunkler. Mittlerweile roch die Luft auch mehr nach Meer als nach Autoabgasen.

»Wieso kamst du erst so spät? Ich konnte mich gar nicht konzentrieren. Hattest du es vergessen?«, erkundigte sich der Größere neugierig.

Schweigen. Ein simples »Ich hab es vergessen« bekam Takeshi nur zuhören. Auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprach. Es kam ihm etwas Wichtigeres dazwischen und er wusste Takeshi würde es nicht verstehen, wenn er es ihm sagen würde.

Sofort beäugte Takeshi Hayato etwas gekränkt.

»Du weißt doch wie wichtig, das für mich war… Ich hab es dir der ganzen Zeit gesagt. Wie konntest du es nur vergessen? Ich hatte dich sogar angerufen«, er war wirklich enttäuscht, doch sogleich lächelte er wieder, »Naja ist doch jetzt auch egal. Du kamst ja doch noch um mich gewinnen zu sehen.«

In Hayato bauten sich Unmengen an Schuldgefühlen auf, die er sich aber versuchte nicht anmerken zu lassen. Er versuchte auch nur zu lächeln.

»Wohin schleppst du mich eigentlich diesmal, Yamamoto?«

»Kannst du mich nicht endlich Takeshi nennen? Machst du dir Gedanken, dass Tsuna dahinter kommt?«

Ein Nicken.

»Dann nenn mich doch wenigstens ‚Takeshi‘, wenn nur wir beide alleine zusammen sind. Sonst… Es fühlt sich so seltsam an.«

»Okay, Ta-ke-shi.«

Der Größere fing an zu strahlen, blieb vor seinem Freund stehen, ergriff beide Hände von ihm und küsste ihn genüsslich auf die Lippen.

»Danke«, flötete er leise in Hayatos Ohr.

Sie gingen eine kleine Steintreppe hinunter zum Strand. Der Sand war immer noch warm und bei einer kleinen Klippe war ein herrliches Picknick vorbereitet. Der Kleine staunte nicht schlecht als er das sah, versuchte aber seine Freude zu unterdrücken.

»Ist das für mich?«

»Für wen denn sonst?«

»Aber…?«

»Sag bloß du hast vergessen, dass heute unser Jahrestag ist…?«

»Natürlich nicht!«, schnelle eingeschnappte Antwort, er freute sich die ganze Zeit nur auf diesen einen Tag, wie konnte er ihn da vergessen?

Beide erreichten gemächlich das süße Picknick, während die Sonne anfing hinterm Horizont zu verschwinden. Das rötlich, gelbe Licht, dass die Sonne ausstrahlte erzeugte mit dem Rauschen des Meeres eine wundervolle Atmosphäre.

»Hayato? Ich liebe dich aus tiefsten Herzen…«, er kam seinem Liebsten immer näher, bis Hayato unsicher zurückwich, über einen Stein stolperte und Takeshi schließlich über ihn lag.

Takeshi lachte nur »Sorry, das war jetzt nicht geplant«, machte aber auch keine Anstalten aufzustehen und so fuhr er fort, »Ich weiß ja, dass du mich niemals heiraten würdest, erst mal weil es hier nicht geht und dann weil wir ja auch noch recht jung sind und auch wegen…«, eine kleine Pause, in der er traurig wegschaute nur um nicht in Hayatos Gesicht zu sehen, um zu bemerken wie sehr er recht hatte, »…wegen Tsuna…«

Hayato drehte Takeshis Kopf so, dass die beiden sich wieder in den Augen sehen konnte und meinte ganz trocken, »Was hat Tsuna bitte damit zu tun?«

Der Schwarzhaarige schaute wieder zu dem kleineren, mehr überrascht, dann aber auch glücklich.

»Also worauf willst du hinaus?«, sagte Hayato lächelnd.

Takeshi nahm aus seiner Hosentasche zwei Ringe, hielt sie kurz ins Licht ehe er einen zurück in seiner Tasche verstaute, ergriff dann zielsicher nach Hayatos linker Hand und war kurz davor ihm einen goldenen Ring anzustecken, er schaute Hayato ernst ins Gesicht.

»Bist du ganz mein? Für immer?«, er meinte es voll und ganz ernst.

Der gefragte lief ganz rot an drehte sich kurz weg, schaute ihn wieder an.

»Idiota!«

»Ich… Ich mein das Ernst!«

»Ich weiß«
 


 

___________________________________________________________

OMG ich hoffe das mit dem Baseball ist irgendwie verständlich geworden >.< Und auch richtig =O Hab mir extra in Ruhe die Regeln durchgelesen xD''

Meine BETA Leserin hats jedenfalls nicht so verstanden~ also würde ich mich besonders freuen Feedback über den Teil zu bekommen >-<
 

Und Sorry das ich so lang mit uploaden brauch~ xD Die Story lässt sich nur schlepend schreiben~ Weils noch nciht ganz so verläuft wie meine BETA Leserin und ich es wollen xDD''

Ich hoffe ihr könnt mir das ewige warten verzeihen <3~

Und wenn ihr Ideen habt wie die Story weiter verlaufen könnte~ könnt ihr das gerne äußern <3 Ich würde mich über Kreative Anregung freuen <3~ Und vlt lässt sich das ein oder andere sogar einbauen xD
 

LG Bakamoto

Here is the end - Here is the love

„Aha. Du denkst also wirklich, dass ich meine Gefühle nicht begreifen kann? Du aber deine? Du hast nicht zufällig Gefühle für Squalo? Du bist so naiv! Du hast mich mit jemand anderem betrogen, nicht ich dich mit dem Zehnten. Nicht ich… Du warst das! Verdammt noch mal Takeshi! Warum hast du mir das angetan?“
 

„Hayato… Das war keine Absicht… Glaub mir doch! Das war ein Versehen! Ich hatte versucht mich umzubringen!“, versuchte er zu entgegnen und seinen Betrug zu erklären.
 

„Du hast was?“, Hayato war entsetzt über das was Takeshi gesagt hatte, er war ganz bleich, wollte es sich aber auch nicht eingestehen, „Wegen mir, du Idiot?“, hackte er direkt unsicher nach.
 

„Hayato… Ich liebe dich! Du bist alles für mich. Absolut alles!“
 

Wie viele Leute sagen das daher. Ist es ernst gemeint oder nicht? Heißt Lieben, denn immer zu verzeihen? Zu vergeben? Einsicht zu zeigen? Heißt Lieben nicht eigentlich auch los lassen? Wie sollte man es deuten? Wie? Liebte Hayato seinen besten Freund wirklich auch? Wurde ihm erst jetzt bewusst, wie sehr er an Tsunas Lippen hing, sobald dieser anfing zu reden, wurde ihm das erst jetzt klar? Wurde ihm erst jetzt klar, dass wenn sein Boss und Takeshi in Lebensgefahr wären, dass er zuerst seinen Boss retten würde und nicht die Person, die er doch eigentlich wirklich liebte?
 

„Takeshi… Das… Ich…“, er versuchte die richtigen Worte zu finden, „Takeshi… Ich glaube es ist zu spät.“
 

„Du glaubst?“, er versuchte sich an die Wand zu lehnen um Halt zu finden. Er fühlte sich plötzlich so schwach, „Sag mir nicht, dass du es nur glaubst… Kannst du mir nicht noch eine Chance geben?“, war es wieder Verzweiflung, die in der Stimme lag?
 

„Du hast mich betrogen.“
 

„Ein Mal… Nach so vielen Jahren… Es war nur ein einziges Mal. Ich war verzweifelt, ich hatte Alkohol getrunken. Ich war eh nicht ganz da…“
 

„Diese läppischen Ausreden spielen doch keine Rolle! Du hast… und damit Ende!“
 

Zitternd versuchte Hayato, sich eine Zigarette anzuzünden, denn sowohl seine Stimme, als er selbst auch, zitterte ebenfalls, auch wenn es diesmal keine Entzugserscheinungen waren.
 

Takeshi lachte schwach wollte es nicht wahr haben, versuchte es zu ignorieren, dabei wurde sein Atem immer schwerer bis hin zu einem Keuchen. Regungslos, fassungslos, ganz ohne Gefühl dafür, was er noch hätte tun sollen. Hatte Reden denn wirklich keinen Sinn?
 

„Wie war’s denn als du in ihm warst? War’s ein besseres Gefühl, du Arsch!?!“, wurde angriffslustig gefragt.
 

„Ich war nicht in ihm… Es war… Aber das ist doch egal… Ich liebe dich trotzdem“, kam die Antwort ganz kleinlaut entgegen.
 

Sie versuchten beide mit einander zu reden. Doch redeten sie an einander vorbei. Warfen sich Dinge aus längst vergangenen Tagen entgegen, ob gleich es mit all dem nichts zu tun hatte.

Das war nicht der erste Streit den sie hatten, doch der erste der derartig ausartete. Am liebsten hätten beide auf der Stelle angefangen zu kämpfen. Doch waren beide zu kraftlos dafür. Jede Erinnerung an noch so schöne Erlebnisse, wurden versucht zu verdrängen, denn sie wollten nicht in der Vergangenheit rasten, sie wollten im „jetzt“ sein, sie wollten die naheliegenden Taten zu Rechenschaft ziehen. Doch auf einen Schluss kamen sie nicht. Sie stritten nur noch mehr, und die Tatsache, dass beide derart stritten machte alles nur noch schlimmer. Dabei sollte doch ein Streit eine Beziehung doch auch festigen nicht wahr? Hatten die beiden denn etwa zu viele schöne Erlebnisse gehabt, dass sie eine derartige Krise nicht bewältigen könnten? War es denn wirklich so schwer zu verzeihen?
 

„Steck dir deine Liebe sonst wo hin! Gib sie diesem vermaledeiten Haifisch!“
 

Hayatos dritte Zigarette fing mittlerweile an zu rauchen und die Person, der immer noch sein Herz gehörte, fiel ganz leicht eine wässrige Perle nach der anderen zu Boden. Schwer und lautlos tropfte jede auf dem Boden. Eine nach der anderen. Es surrte in Hayatos Kopf, wenn eine Perle zersplitterte; jedes Mal hatte er das Gefühl als würde der Boden beben, wenn eine aufschlug, dabei war er es der immer noch am zittern war.
 

„Weißt du…. Mir ist das alles jetzt echt egal… Wirklich. Ich will damit nichts mehr zu tun haben…“
 

„Hayato…?“
 

Takeshi schluchzte und Hayato seufzte. Es fiel mittlerweile beiden unerträglich schwer zu Atmen. Es fiel Hayato so schwer jedes einzelne Wort über seine Lippen zu bringen. Mittlerweile machten die Sätze, welche die beiden sagten auch keinen großen Sinn mehr. Sie waren belanglose ungeordnete Wörter, die einfach in den Raum geschmissen wurden, fern vom Sinn. Den hatten sie nämlich verloren. Doch versuchen beide dem andern die Gefühle, die in einem drin sind mitzuteilen. Doch sind beide letztendlich nur noch mehr am leiden, als sie es eh schon taten; Nun nur komplett ohne Hoffnung.
 

Sie kamen sich so fremd vor…
 

„Ich will das wirklich nicht mehr…“
 

„Du hattest aber gesagt…“
 

Die Köpfe leer, doch will der eine zu Ende bringen, was er versucht hatte anzufangen. Doch ist es so schwer über die eigenen Lippen zu gehen, wenn doch noch so viel von dem Guten da ist, aber tut er es jetzt nicht, endet es nie. Trotzdem kein Laut ertönt. Kein einziges. Nur Stille und Erinnerungen, die versuchen wollen alles wieder ins Lot zu bringen. Das Unterbewusstsein, das sich zu Wort melden will. Doch bringt das alles noch was?
 


 

»Hahahaha«, Takeshis Lachen erklang in Hayatos Ohren, so herzlich so fröhlich, als wäre die Welt wirklich ein Paradies.

»Du solltest dich nicht immer provozieren lassen«, er stand vor ihm lächelte ihn mit seinem jugendlichen Gesicht einfach an und streckte seine Hand nach ihm aus, um ihm aufzuhelfen.

Takeshi hatte seinem Freund aus der Patsche geholfen… Mal wieder. Er hatte ihn zurück gehalten. Nur damit er niemanden tötet. Es ging um den Zehnten… Mal wieder.

Des Größeren seine Hand war damals so warm und weich - Als man sie wegschlug. Mit einem Satz war der kleinere von beiden auf den Beinen, packte den größeren am Kragen und knallte ihn gegen die nächstbeste Wand.

Takeshi lächelte.

Nicht eine Sekunde schaute er überrascht. Er lachte seinen Freund einfach nur an. Der wollte schon zuschlagen. Doch Takeshis Strahlen ließ Hayato frösteln. Er ließ ihn los und noch im Umdrehen zündete er eine Zigarette an. Das Feuer loderte in ihm. Und der Blick des anderem fraß ihn förmlich auf.

Es durfte nicht sein. Augenblicklich glitt die Zigarette aus Hayatos Hand zu Boden. Fiel in Sand. Erlosch. Eine Hand hatte ihn am Handgelenk gepackt. Ganz unverhofft. Ganz plötzlich. Der Kleine drehte sich um, während Takeshi ihn schon zärtlich jede Träne wegwischte.

Er zog ihn so schnell an sich, dass Hayato nicht reagieren konnte und im nächsten Moment flogen Tausende von Schmetterlingen, durch einen Sturm, der vom Regen angeleitet wurde.


 

Damals dachte Hayato, er wäre es nicht wert so jemanden zu haben.
 

Und nun flogen sie nicht mehr. Keiner. Kein funke Leidenschaft. Und wenn es jetzt doch noch ein Schmetterling versuchte, dann wurde er nach unten gedrückt. Denn die Luft war schwer und knapp für ihn.
 

Damals war das einer der ersten Momente, in denen sie ihre Liebe in der Öffentlichkeit zeigten, auch wenn es niemand sah, der ihnen nahe stand. Das Bewusstsein, dass das was sie taten nicht richtig war, war da. Mit den Jahren verdrängt und nun wurde es ihnen wieder klar gemacht. Wieder klar, dass ihre Liebe schon immer zum Scheitern verurteilt war. Aber war es das, was die Erinnerung ihnen sagen wollte? War es nicht viel eher, dass ihre Liebe schon immer Leidenschaft hatte? Dass sie füreinander da waren? Krisen durchstanden? Wollten beide das nicht begreifen?
 

Hayato warf weiterhin Takeshi Worte entgegen, die er lieber für sich hätte behalten wollen. Mit unter fiel sicher auch ein „Ich liebe dich“, auf das nicht weiter eingegangen wurde, wegen Hayatos Redeschwall, doch zauberten diese kleinen Worte Takeshi ein Lächeln auf die Lippen, ehe er in Tränen ausbrach und Hayato bewusst wurde, wie viel sein Freund für ihn empfand und er auch für ihn, doch wollte er das jetzt durchziehen, auch wenn Takeshi sich die Worte zu Recht drehte nur weil das begreifen zu schwer schien.
 

Nun kauert Takeshi am Boden. Zitternd. Weinend. Fast leblos… und blass. Kein Wort vom Ende konnte mehr von Hayato zu ihm dringen. Kein Einziges. Und das Meer aus Tränen wurde größer und größer. Denn irgendwo tief in sich drin, begriff Takeshi die Bedeutung von dem was man ihm sagte.
 

Der kleine grauhaarige drehte sich um. Leise und langsam. Die Vergangenheit zurücklassen. Doch hoffte er inständig darum, dass Takeshi seine Hand ergriff. Ihn zu sich zog. Ihm sagte, dass er nicht aufgibt, dass das was Hayato selbst gesagt hatte nicht der Wahrheit entsprach. Obgleich Takeshi es doch schon längst versucht hatte. Und vielleicht deshalb versuchte er es kein zweites Mal. Weinend ging Hayato fort. Einen Regen zurücklassend.
 

Zu dem Jetzigen Zeitpunkt denkt er anders, und ist sich sicherer darüber.
 

Umdrehen. In die Vergangenheit blicken. Das wäre doch eigentlich leicht. Doch kann Hayato nichts sehen, denn seine Sicht ist verschwommen. Unklar und glänzend. Welch Ironie des Schicksals.
 

Seine Schritte hallten bei jedem Schritt wieder, den er im Flur zurück lag. Immer lauter und lauter. Bei jedem Schritt fallen mehr und mehr Perlen zu Boden. Sie segeln fast schwerelos - wie Rosenblätter - zu Boden. In Gedanken drehte sich Hayato schon um, um zurück zu laufen, um zu sagen, dass er es doch nicht so meinte. Aber er geht seinen Weg. Er folgt strickt seinen Schicksal, bis man ihn davon abbringt. Aus dem Weg schubst.
 

„VOOOOOI~ Ich hoffe für dich das Takeshi ok ist, du Vollpfosten!“, paffte man ihn an, als er unsanft gegen die Wand geschubst wurde. Er landete auf den Knien, die Hände auf den Boden gestützt, langsam fielen Tränen auf den kalten Boden.
 

Womit hatte Hayato, diese Kaltherzigkeit verdient? War nicht eher er es der Zuwendung braucht? Zuwendung und Liebe? Oder war es weil er letztendlich wirklich jemanden das Herz gebrochen hatte, der Grund für sein Leid?
 

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So nach einer halben Ewigkeit habe ich jetzt mal Kapitel vier hoch geladen>.<~

Ich hoffe es ist zufriedenstellend xD'' War am überlgen die letzten beiden Abschnitte doch wegzulassen... Aber naja xD'' Mal gucken, vielleicht hab ich ja momentan mehr Lust(vorhanden) und Motivation(vorhanden) und vor allem auch noch Zeit(sehr schwer vv) weiter zuschreiben ^^

Ich hoffe dass sich mein Schreibstil in all der Zeit auch nicht so sehr verändert hat... (Das Kapitel hier zählt in dem Bezug aber noch nicht richtig xD'')



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MaiMiracle
2011-11-20T09:59:30+00:00 20.11.2011 10:59
OIIIII :O
Ich finde das echt toll das du endlich weiter geschrieben hast xD
aber ich hoffe für dich wirklich das die beiden wieder zsm kommen ...
sonst werde ich nämlich ganz traurig >.<


Gute Kapitel und LG .
Von:  cira87
2011-08-14T01:05:36+00:00 14.08.2011 03:05
Ich hoffe die beiden kommen am Ende wieder zusammen Q.Q

Von:  Kalahari
2011-05-02T16:44:13+00:00 02.05.2011 18:44
XD
ich fand das kappi gut... bis auf den ein oder anderen kleinen fehler... z.b. ich glaube nicht, dass hayato takeshi anstrahlen würde...oder auch... süßes picknick? das klingt komisch... vorallem, weil er ja noch nicht mal weiß, ob das essen auch süß ist ect.
aber gut, das sind nur ein paar kleinigkeiten...
ich find das gut, dass hayato sich so an den ring festklammert... allerdings nur, wenn takeshi ihm dann auch mal klar machen kann, dass das iwi schon albern ist, weil der ring nunmal nicht alles ist... aber gerade weil hayato sich so verhält find ich, dass es sehr realistisch wirkt^^ (hitzkopf eben)
den rückblick fand ich auch süß^^ find es auch toll, dass du die sache eingerbacht hast, dass hayato takeshi jetzt auch mal mit vornamen anspricht^^
zum baseball kann ich leider nix sagen, kenne mich da nicht sonderlich gut aus, außer in animes hatte ich damit noch nicht viel zu tun, allerdings klang es für mich plausibel und so auf meinen unerfahrenen, ersten blick war auch nix falsches dabei^^
wie weiter geht?
das kann ich euch bzw. dir leider nicht sagen, bis auf... wehe die beiden kommen nicht zusammen!! XD
aber ich könnte mir vorstellen, dass es noch ärger gibt, wenn hayato rauskriegt, dass squalo den ring hat...und naja, iwi hab ich das gefühl, dass tsuna sich son bisschen zwischen hayato und takeshi drängt... vllt könnte sich da auch noch iwas ergeben
aber wie gesagt: wehe die beiden kommen nicht zusammen!!!
Von:  Kalahari
2011-04-08T20:46:52+00:00 08.04.2011 22:46
T_T
das is alles so traurig
tsuna is echt gemein.... und es ist einfach so traurig, wie yamamoto verzweifelt und erfolglos versucht hayato alles zu erklären, dass er schließlich aber zu ihm geht, finde ich gut
der rückblick war echt tottal niedlich :3
aber dann die sache mit dem ring T_T hoffentlich rastet hayato nicht völlig aus... das is echt schlechtes timing, wo die beiden doch zumindstens mehr oder weniger vernünftig miteinander reden konnten
das is echt SO gemein
schreib bitte schnell weiter
soviel herzschmerz hält man nicht lange aus
LG
Von:  Kalahari
2011-03-08T20:53:19+00:00 08.03.2011 21:53
schreib weiter... weiter, los!!!
ich mag das kappi^^
ich find es auch sehr schön geschrieben^^
die sichtwechsel sind sehr gut gelungen... das squalo wieder auftaucht, damit hätte ich rechnen können, aber dennoch bin ich nicht sofort drauf gekommen, dass er da hinter yamamotot steht...
aber verdammt, warum hast du an SO einer stelle aufgehört?? ich will wissen wie es wieter geht..
LG


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