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Midsummernight-Princess

Eine Dunkelheit im Herzen
von

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Verschwunden

Eine besondere Berechtigung fand mein Neid vielleicht, wenn man bedachte, dass es mehr nicht für mich zu besitzen gab.

Nur für sie.

Sie allein bekam immer alles.

Und was bekam ich?
 


 

„Link?“, ertönte eine ruhige, kaum hörbare Stimme neben ihm, „Bist du wach?“

Er sah zum Sprecher, der ihn sanft aufweckte, indem er kurz seine Schulter berührte.

„Shan“, stellte er ebenso still fest, „Verbirgst du dich vor ihr?“, wollte er mit einem kaum merkbaren Kopfnicken Richtung Terra, die noch schlief, erfahren.

Zur Antwort erhielt er ein entschlossenes Nicken. „Unsere Existenz soll weiterhin kaschiert vom einfachen Volk bleiben. Stell dir vor, die Bösen unter euch würden erfahren, dass es noch Wesen gibt, die Magie nutzen. Die Weltordnung wäre in noch größerer Gefahr.“

Er verstand sie. Sie hatte wahrscheinlich Recht, wobei er nicht glaubte, dass sich Terra viel daraus machen würde. Nicht, dass er sie nach einem Tag des Reitens bereits sehr gut einschätzen hätte können … aber er vermutete es. Für sie schien es nur die See zu geben, die es anzustreben wert war.

„Wo sind wir gerade?“, informierte sich Shan, während sie sich neben ihm niederließ und ebenfalls gegen den Baum lehnte, an dem er bis eben gedöst hatte. Sie sah in den klaren Nachthimmel. In wenigen Tagen würde strahlender Vollmond sein.

„An den Außengrenzen des Reichs. Durch Terras Hetzerei sind wir schneller unterwegs, als es eigentlich möglich sein sollte.“

Das Mondlicht zeichnete auf Shans Gesicht ein amüsiertes Lächeln ab. „Wir sind wirklich schon weit“, stimmte sie ihm zu, „Aber unser Weg ist mit ihrem Ziel noch nicht beendet.“

Nun sah er ebenso in den sternenklaren Horizont, der sich weit über sie erstreckte. Irgendwo dort oben warteten die Göttinnen und sahen auf sie herab. Vermutlich war ihnen längst bekannt, wo Ganondorf sich aufhielt und wer den unangenehmen Versuch unternahm, ihn wiederzuerwecken.

Doch sie schritten nicht ein.

Triforceträger waren dafür zuständig.

Das Problem war, dass mindestens einer von denen auf der falschen Seite stand.

Und genau dank diesem hatten sie nun ein Problem.

Er hoffte wirklich, dass der dritte von ihnen Link wohl gesonnen war.

„Du bist bestimmt sehr müde“, läutete Shan ihre Verabschiedung ein, „Ich lasse dich besser schlafen. Vielleicht sehen wir uns morgen. Gute Nacht.“

Er hätte nicht einmal die Zeit dazu gehabt, sie aufzuhalten. Sie verschwand einfach im Schatten.

„Gute Nacht“, flüsterte er zurück.

Doch er konnte lange nicht mehr einschlafen, da seine Gedanken um das Triforce, seine Reise und die seltsamen Gedankengänge der Göttinnen kreisten.
 


 

Er irrte sich nie in uns.

Denn er wusste, wer wir waren.

Er … dass es genau ihn traf …
 


 

Schmerzen in seiner Seite rissen ihn aus dem Schlaf. Die erste Bewegung führte ihn zu seinem Schwert. Doch als er bemerkte, dass keine Gefahr vorhanden war, streckte er sich.

„Auch endlich wach?“, fauchte Terra, die wieder fest auf beiden Beinen stand, forsch, „Muss ich dich jetzt immer wach treten? Die Pause habe ich dir nur Epona wegen gegönnt! Eigentlich solltest du die ganze Nacht über Wache schieben und – dementsprechend – wach bleiben!“

„Wieso bist du eigentlich so schlecht gelaunt?“, entgegnete er, ohne auf ihre Befehle einzugehen, „Der Morgen lacht, die Sonne scheint und die Blumen blühen … ein süßes Mädchen wie du könnte leicht fröhlich lachen.“

Mit dieser Antwort schien sie nicht gerechnet zu haben, womit Link sein Ziel erreichte.

Terra schwieg und starrte ihn lediglich sehr überrascht an.

Doch sie fing sich bald wieder und verschränkte in einer Mischung aus Scham und Wut die Arme vor der Brust und sah finster auf ihn herab. „Du Kielratte“, murmelte sie, „Was glaubst du eigentlich wer du bist?“

Sie zückte ein Fernrohr und schlug Link damit auf den Kopf.

Es tat ihm kaum weh, was wohl bedeutete, dass sie nicht beabsichtigte, ihn zu verletzen. Zumindest nicht ernsthaft.

Danach wurde auf ihren Lippen ein Lächeln sichtbar – erst freundlich, dann amüsiert, danach belustigt … und schlussendlich verzerrte es sich zu einem grausamen Grinsen.

„Du darfst neben mir und Epona herlaufen! Als Strafe für deine Unverschämtheit.“

Sofort erhob er sich.

„Epona ist mein Pferd. Und ich kann euch besser beschützen …“

Er wurde harsch unterbrochen. „… wenn ich schlafe“, beendete sie seinen Satz, wobei der Spott kaum zu überhören war. Danach hallte ihr Lachen wider und sie stieg auf die Stute, „Aber … es gibt natürlich eine Möglichkeit, es wieder gut zu machen. Laufe zum nächsten Wald, sammle Essen und hole Wasser – danach lasse ich dich vielleicht wieder aufsetzen.“

„Wieso bist du so herrisch?“, murmelte Link, in der Hoffnung, dass sie es nicht hörte. Und seine Hoffnung wurde wahr.

Laut antwortete er: „Wenn wir uns die Arbeit teilen, wären wir schneller. Dann kämst du eher nach Marine.“

Sie sah ihn verdutzt an. Dann begann sie nachzugrübeln.

Schlussendlich strich sie sich eine Strähne des langen, braunen Haares aus dem nachdenklichen Gesicht und stimmte zu. „Gut … Aber … ich lasse mir eine andere Strafe für dich einfallen. Eine, die dir jegliche freche Bemerkung verdirbt!“
 


 

„Link!“, rief er, „Link!“

Keine Antwort. Eigentlich antwortete er immer, wenn man nach ihm rief. Wie ein Hund. Vor allem so früh morgens. Als Bauer musste man früh raus.

„Link!“, probierte Taro es zum letzten Mal.

Dann blieb er vor dem Haus des Mannes stehen und sah nach oben.

Niemand kam.

Ob Link schon trainierte?

Plötzlich vernahm er hinter sich eine Bewegung.

Sofort schnellte er herum, realisierte dann aber lediglich Colin, der gedankenverloren an ihm vorbei schlich.

„Hey, Held“, sprach Taro diesen an.

Der Junge zuckte zusammen und sah dann kurz erschrocken zu ihm. Ein Lächeln trat im Nachhinein auf seine Lippen. „Guten Morgen, Taro. Suchst du auch nach Link?“

„Ja, wo hat sich dein Meister denn schon wieder herumgetrieben?“

„Ist er nicht da?“, wunderte sich Colin, „Ich habe bemerkt, dass Phard noch nicht bei der Weide ist. Die Ziegen sind also noch drinnen … Darum dachte ich, Link sei noch hier. Eigentlich wollte ich ihn mit einem Überraschungsangriff auf die Probe stellen.“

Taro lachte schallend. „Als würde Link da hineinfallen.“

Colin sah kurz finster drein, dann wandte er sich ab, sagte aber nichts mehr.

Darüber lächelte Taro.

„Vielleicht ist er ja bei Betty“, brachte Colin dann ein.

Das war wieder ein Schlag gegen Taro. „Wieso sollte er denn bei der sein?“, konterte er.

Colin zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hilft er ja im Laden aus. Bettys Mutter wird ja auch langsam alt …“

Sie waren Konkurrenten. Er und Link konkurrierten in der Liebe um Betty! Jeder wusste, dass Betty Link charmant und anziehend fand. Aber Link blockte. Taro jedoch war an Betty interessiert, die ihn allerdings weitgehend ignorierte.

Colin war immer auf Links Seite, Taro mochte Link nicht, war also auch gegen Colin.

Es war ein verzwicktes Verhältnis, doch er behielt den Überblick.

Taro reagierte auf Colins Stichelei nicht.

„Was willst du eigentlich um diese Zeit von Link?“, fragte der andere Junge und warf ihm einen freundlichen – vermutlich nur gespielt – Blick zu.

„Was soll ich von dem denn wollen?“, wehrte Taro ab und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf, „Link hätte eigentlich nur mein Schwert schleifen sollen – sonst nichts.“

„Oh, soll ich das für dich machen?“

Nun lachte Taro erneut. „Bitte? Dich an mein Schwert lassen? Bist du auf den Kopf gefallen oder so etwas? Hüte lieber das Baby! Dazu bist du besser geschaffen, Versager.“

Nach dieser Aussage schlenderte Taro lässig davon und ließ den verdutzten Colin zurück. Vermutlich würde dieser in Links Haus laufen, um dort nach diesem zu suchen. Tja.

Aber Taro hatte Geduld. Er war ein Krieger. Er konnte auf Link warten, sodass dieser ihm endlich dieses blöde Schwert schliff.

Moe hätte dazu sowieso keine Zeit. Und Colin käme dann bestimmt wieder zu diesem und heulte. Dazu hatte Taro keine Lust. Link war sowieso die bessere Wahl.

Mit dem Schwert, das von einer Berühmtheit geschliffen worden war, kam man bestimmt besser bei Betty an, als mit dem Schwert, das vom Bürgermeister bearbeitet worden war.

„Link ist fort!“, ertönte plötzlich ein verzweifelter Schrei von Colin hinter ihm, „Hier!“

Taro drehte sich um und sah den Jungen mit einem Zettel winken. „Und? Der Kerl ist erwachsen! Ich glaube, auf den muss man nicht aufpassen.“

„Aber …“, Colin, der aus der die Tür hinter sich schloss, sprang zu Taro hinunter und zeigte ihm das Schriftstück, „… wir müssen es jemandem sagen! Ohne Link läuft alles aus der Ordnung!“

Wut stieg in Taro auf.

„Hör mal! Link ist mir egal! Das Dorf kommt auch ohne ihn klar! Link ist nicht so wichtig! Nur weil er berühmt ist, ist er kein besserer Mensch!“

„Das habe ich ja nicht gesagt. Aber … er hilft doch jedem. Und er ist für alle da. Er hat dir dein Schwert gegeben, mir Unterricht und Betty hat er sogar ein Ziel gegeben! Maro hat doch auch etwas bekommen … Was, wenn Hyrule Unheil droht? Es muss doch wichtig sein! Ansonsten hätte er sich persönlich verabschiedet.“

Taro dachte kurz nach. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Schau schnell nach Lin! Vielleicht ist wieder jemand gekommen, der die Kinder entführt! Dann ist es diesmal MEINE Chance!“

„Hätten wir das nicht bemerkt?“, konterte Colin.

„Ach! Soll Link doch gehen, wohin er möchte! Ich hasse ihn! Hoffentlich stirbt er!“

Der gleichaltrige Junge riss die Augen ungläubig auf. „Taro …“, murmelte er entgeistert.

Er jedoch begab sich erst aufstampfend davon.

Doch er wurde immer schneller.

Bevor er sich versah, lief er von Colin weg.

„Immer dieser Link!“, zischte er aufgebracht, „Immer wieder dieser …“

Als er irgendwo dagegen lief, blieb er fluchend stehen.

Er schritt zurück und nuschelte: „Pass gefälligst auf …“

„Hallo, mein Kleiner“, antwortete die Gestalt, „Suchst du etwas Bestimmtes?“

Die Hand der Gestalt berührte seine Stirn.

„Hey, was …“

Er trat weiter zurück.

Plötzlich ereilte ihn ein Schwindelanfall.

Und danach fühlte er sich gut. Sehr gut … Glücklich … Sorglos …

Was tat er hier überhaupt …?
 


 

Eine weitere Schar von Monstern griffen nach einer Weile wieder an. Mit lediglich zwei Kratzern kam Link leicht davon und zerschlug die kleine Gruppe grüner Wichte.

„Es sind dieselben wie damals“, murmelte er vor sich.

„Damals?“, echote sein gewähltes Wort hinter ihm.

Er schreckte auf.

Terra hatte sich hinter ihn geschlichen und kicherte jetzt vergnügt. „Habe ich dich erschreckt?“

Er verdrehte kurz die Augen, antwortete aber nicht weiter auf ihre Frage.

Die Monster wurden hier draußen weniger. In Hyrule-Feld waren es mehr. Es konnte an vielen verschiedenen Dingen liegen, doch sein Gefühl sagte ihm, dass es etwas mit Ganondorfs Aufenthaltsort zu tun hatte, wie viele Monster sich wo aufhielten. Natürlich hätte es auch geographischer Natur sein können, dass auf flachem Land mehrere Dämonen hausten, als im Gebirge, doch …

„Steig endlich auf“, befahl sie, „Wir müssen weiter. Wenn wir morgen Nacht und in Eiltempo durchreiten, dann können wir in zwei Tagen Marine erreichen!“

„Durchreiten?“, wiederholte er und sah sie erstaunt an, „Das kannst du Epona wirklich nicht antun. Sie ist sehr stark, aber sie hat auch ihre Grenzen. Sie durchlebt sowieso die doppelte Anstrengung, weil sie zwei Reiter auf sich tragen muss.“

„Dann gehst du eben zu Fuß. Ich will in zwei Tagen Marine erreicht haben! Das wäre nämlich perfekt.“

„Und warum können es nicht drei oder vier Tage sein?“

„Weil in zwei Tagen mein Schiff ausläuft. In zwei Tagen ist nämlich Vollmond.“

Er antwortete nicht darauf, sondern sah sie nur fragend an.

„Es existiert ein Märchen, das besagt, dass derjenige, der bei Vollmond mit seinem Schiff den Hafen verlässt, unendliches Glück hat. Und ich will eben Glück haben!“

„Kann dein Schiff nicht einfach warten? Glück hin oder her – mit Glück alleine backt man keinen Kuchen.“

„Sie wissen noch nicht, dass ich komme. Es soll eine Überraschung werden“, entgegnete sie – und wirkte dabei gekränkt. Über die Glücksbemerkung verlor sie kein Wort mehr.

Link seufzte.

„Na gut“, stimmte er zu, „Ich werde zu Fuß gehen.“

Das Erstaunen war ihr deutlich anzusehen, doch dann lächelte sie. Sie lächelte ehrlich und von ganzem Herzen. „Wirklich? Danke, Link! Das ist das netteste, was je eine Person für mich getan hat!“
 


 

Wir ignorierten uns eigentlich.

Auch, wenn er mich kannte.

Er war seltsam.

Wahnsinnig.
 


 

Schwer atmend ließ er sich fallen.

Terra war bereits eingeschlafen, als sich Link erschöpft gegen einen Baum lehnte.

Das Feuer knisterte fröhlich und strahlte Wärme aus.

Er hoffte, dass keine Monster durch dieses Licht angelockt wurden.

„Sie zieht ziemlich an“, ertönte Shans leise Stimme neben ihm. Wieder lehnte sie am selben Baum wie er. „Es ist ihr besonders wichtig, rechtzeitig anzukommen … Wieso sie wohl nicht schon früher aufgebrochen ist?“

„Soll ich sie für dich fragen?“, bot Link lächelnd an.

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, schon gut. Ich fände es nur besser, wenn du hier nach Ganondorf suchen könntest. Aber mir erscheinst du zu erschöpft. Das müssen wir dann wohl am Rückweg erledigen.“

„Aber dort sollten wir ebenso zügig unterwegs sein“, wandte er ein, „Auch wenn es hoffentlich nicht so schnell geht wie bei Terra – Ganondorf wird bald erwachen. Die Monster sind ein Beweis dafür.“

Sie nickte. „Hier triffst du aber aufgrund der Berge auf weniger. Sie sind einer Umgebung angepasst. Bergmonster dürften die seltensten sein, wobei Wälder diese Kalkulation wieder unnutzbar machen.“

Er legte seinen Kopf auf die angezogenen Knie, da er es für möglich hielt, dass dieser ihm noch abfiel, wenn er nicht gestützt wurde. „Also liegt es doch nicht am Ort des Erwachens“, stellte Link müde fest, „Wäre auch zu schön gewesen.“

Shans durchdringender Blick lag auf ihm.

Kurz schaute er zu ihr auf.

Sie sah zurück in den Himmel. „Der Mond ist wunderschön. Und die Sterne auch. Dann kann die Sonne nicht so schrecklich sein …“

„Nicht alles, was glänzt, ist Gold“, entgegnete Link mit einer alten Weisheit, „Sei lieber vorsichtig.“

Sie strich sich durchs rötliche Haar, das nicht von einer Kapuze verdeckt wurde, dafür aber der Tanzplatz für das Feuer war. „Irgendwann werde ich in die Sonne gehen“, nahm sie sich vor, „Und dann können wir gemeinsam reisen.“

„Irgendwann schaffst du das“, stimmte er ihr zu, „Ich bin mir sicher.“

Sie lächelte ihn freundlich an. Dann stand sie auf. „Ich habe den ganzen Tag nichts zu tun. Ich werde mich nützlich machen“, verkündete sie, „Verlasse dich ruhig auf mich – ich suche hier in der Umgebung nach Ganondorfs Unterschlupf.“

Nun lag es an ihm, dankbar zu lächeln. „Das ist sehr beruhigend. Wenn du etwas Verdächtiges findest, weck mich sofort“, bat er sie.

Sie verschränkte die Arme am Rücken und ging davon.

„Gute Nacht“, wünschte er ihr.

Doch er erhielt keine Antwort mehr.
 


 

Terra erwachte, als sie ein unangebrachtes Geräusch vernahm. Plötzlich ertönten Stimmen.

Eine davon war Links.

Sie öffnete ein Auge und wurde sofort vom Feuer geblendet, neben welchem sie unvorsichtig eingeschlafen war.

Nein … als sie sich zur Ruhe legte, war kein Feuer da.

Link hatte es alleine für sie gemacht! Dass es sie wärmte …

Vielleicht hatte sie ja gezittert und er sorgte sich?

„Ganondorf wird bald erwachen“, vernahm sie Links besorgte Stimme.

Sie unterdrückte ein leises Aufkeuchen. Sie hoffte, sich verhört zu haben.

Ganondorf.

Das einzige Ereignis, das nicht mit dem Meer zusammenhing, das Terra interessierte, war jener ungeheuerliche Mann, der vom mutigen Helden zurückgedrängt worden war, sodass Hyrule nun wieder friedlich leben konnte.

Weshalb sollte er wieder erwachen?

Alle hatten ihr versichert, dass er tot war!

Und mit wem sprach Link überhaupt?

Als sich ihre Augen wieder einigermaßen erholt hatten, konnte sie neben Link jemanden sehen. Die Person – wahrscheinlich eine Frau – saß neben ihm.

Was machte die da?

Wieso war eine Frau bei Link? Wo kam sie her? Verfolgte sie sie?

Das Gespräch der beiden wechselte das Thema.

Der Himmel war sehr interessant für die Fremde – aber auch für Terra. Denn der Himmelkörper Mond beeinflusste Ebbe und Flut. Und für jemanden, der am Meer lebte, war es sehr wichtig, sich damit auszukennen. Auch wenn es für sie noch nicht so weit war, dass sie am Meer lebte …

Sie hatte sehr viel Zeit in ihrem Leben darauf verwendet, des Wissens über den Mond mächtig zu werden. Nun hielt sie sich für eine Art Expertin.

Die Frau stand auf.

Link legte sich dann wohl wieder schlafen.

Er hatte mit dieser Entscheidung auch völlig Recht. Sie hatte ihn heute sehr gefordert. Ihn und Epona. Aber sie mussten es eben schnellstmöglich schaffen. Und Link hatte sich ihr freiwillig angeschlossen.

Irgendwie tat er ihr schon leid …

Was wohl sein Auftrag war, wegen dem er sich entschied, bei ihr zu bleiben?

Sie schreckte auf und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.

Wie konnte sie nur so blöd sein!?

Unverhofft nahm sie eine Bewegung in den Büschen wahr. Ein leises, unscheinbares Rascheln.

Doch ihre von der Nacht geschärften Sinne vernahmen es. Es hätte der Wind sein können, hätte er geweht. Doch es war windstill. Nicht der kleinste Hauch streifte diese Lichtung.

Sie musste jemanden erschreckt haben, der sich dann schnell versteckt hatte.

Vielleicht die Verfolgerin?

Terra starrte in die Richtung des Geräusches.

Doch nichts regte sich mehr.

Sie blieb aufrecht sitzen.

Links Auftrag war es, Ganondorfs Rückkehr aufzuhalten! Sie hatte es hier nicht mit einem Link zu tun – sondern mit DEM Link. Dem Helden!

Sie scheuchte eine Legende herum, als wäre sie eine lästige Ratte!

Sofort fühlte sie sich schlecht.

Aber sie konnte doch ihre Maske nicht einfach fallen lassen.

Sie war der Kapitän und musste das Schiff schaukeln.

Auch wenn Wellen kamen, die sie nicht vorhersehen konnte – sie musste das Schicksal bestimmen.

Sollte sie sich nun dafür entscheiden, die Welt zu retten, indem sie Link ziehen ließ … oder sollte sie ihre eigene Welt retten, indem sie ihn behielt?

Sie legte sich zurück.

Von der Frau, die bei Link war, ging keine Gefahr aus. Und wenn es doch nicht sie war … konnte es auch ein Tier sein. Sie war hier sicher. Niemand kam an sie heran.

Schließlich war Link ein Held.

„Gute Nacht“, murmelte sie – mehr zu sich, als zu sonst jemanden.

„Gute Nacht“, ertönte eine Antwort aus Links Mund.

Sie erschreckte.

… Er war also doch wach …

Sie lächelte.

Link … eine besondere Person.
 


 

Sich der Welt zu widersetzen konnte tödlich enden.

Ja, es war schauderhaft. Ungemein.

Man musste es nehmen, wie es war.

Und es war nun so: Ich war ein Spiegel im Schatten des sich Spiegelnden.

Unwirklich. Unreal.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Ciel_Phantomhive-
2011-05-20T05:56:08+00:00 20.05.2011 07:56
Ich bin echt sprachlos....
ich finde die FF wirklich so super >.<
un Terra ist echt wie Tetra xDDD un ich bin ma gespannt was nun Taro für ne Person gesehn hat x'D (falls du überhaupt nochmal dahin zurück gehst ^^°) aber des Kap is echt auch toll <3333
freu mi wieda total wenns weiter geht ;)


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