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Alle guten Dinge sind Drei

von

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Wenn das Schicksal seine Finger im Spiel hat

Der ganze Tag war schon verregnet und das schwere Unwetter wollte kein Ende nehmen, die Blitze erhellten immer wieder den geschwärzten Nachthimmel.

Man zuckte schon gar nicht mehr zusammen, denn das schwere Grollen des Donners kündigte ja die lichtartigen Entladungen des Himmels jedes Mal Sekunden vorher an.

Der starke Regen prasselte an die Fenster der Häuser und Gebäude und auf den Straßen waren eigentlich keine Leute mehr zu sehen. Nur ein paar wenige Fahrzeuge, deren Fahrer keine andere Wahl hatten, waren noch unterwegs.

So auch der Grünhaarige. Die Wischblätter seiner Scheibenwischer kamen kaum nach, die Wassertropfen auf der Windschutzscheibe bei Seite zu schieben und da sie auch nicht mehr die neusten waren, schmierte alles irgendwie.

Wenn mal Zeit war, musste sich Zorro unbedingt darum kümmern, dass die neu kamen.

Aber im Moment plagten ihn ganz andere Sorgen.

Denn vor wenigen Minuten hatte ihn ein Anruf ereilt, es war irgendein Polizist gewesen und er hatte sich den Namen des Beamten auch gar nicht behalten.

Viel wichtiger war eh gewesen, was der Mann ihm zu sagen gehabt hatte, nämlich, dass seine Schwester im Krankenhaus lag.

Was mit ihrer Tochter und ihrem Mann war, wusste Zorro nicht, er wusste ja nicht einmal, was überhaupt passiert war, nur das Zoey auf der Intensiv lag und dass er dorthin kommen sollte.

Sicher hatte man den Ärzten mitgeteilt, dass er bis auf ihre Familie der einzige war, den sie noch hatte…

Diese Unwissenheit machte den jungen Mann aber rasend. Es war einfach grauenvoll, nicht zu wissen, was denn überhaupt los war.

Zorro hatte ja keine Ahnung, ob sie ein bisschen verletzt war, oder ob mehr passiert war.

Außerdem wusste er nicht mal, wie es seiner siebenjährigen Nichte ging.

Zwar sahen sie sich alle nicht so oft, aber er liebte die Kleine abgöttisch und deshalb machte er sich nun auch Sorgen, dass ihr ebenfalls etwas zugestoßen war. Klar, sein Schwager war ihm auch nicht egal, aber seine Schwester und deren Tochter bereiteten ihm die größten Kopfschmerzen.

Außerdem gefiel es ihm nicht, dass er gerade bei so einem Wetter eine solche Nachricht erhielt, immerhin ließ das schon Schlimmes erahnen.

Die Fahrt zum Klinikum dauerte auch eine gefühlte Ewigkeit, trotz, dass nicht viel los war auf den Straßen, hatte man immer wieder jemanden vor sich, der träumte oder nicht aus dem Knick kam, ja und natürlich nahm man auch jede rote Ampel mit. Wie sollte es aber auch anders sein, wenn man es eilig hatte, immer dann wurde einem der Weg, den man zurückzulegen hatte, erschwert.

Hinzu kam dann noch, dass man beim Krankenhaus mal wieder keinen Parkplatz bekam, das war doch immer das gleiche, ständig war hier alles zugestellt und die Angestellten vom Gebrauchtwagenhändler gegenüber meinten auch, dass sie sich hier noch kreuz und quer breitmachen mussten.

Maaaaaan, konnten die nicht auf dem eigenen Firmengelände mal ein paar Stellplätze mehr schaffen?

Nein, das ging ja nicht, ganz und gar nicht!

Zorro parkte dann einfach beim Supermarkt, der drei Gebäude weiter war und spurtete im strömenden Regen zurück zu dem hässlich verklinkerten Altbau, den sie in dieser Stadt Krankenhaus nannten.

Also freiwillig würde er ja nie hier herkommen, aber nun ging es nicht anders und er wollte auch langsam mal wissen, was denn überhaupt los war.

Völlig durchnässt betrat Zorro also den Eingang und sah sich nach der Rezeption um.

Vor der stand aber eine ganze Traube von Menschen und überhaupt war es hier drin arg laut und unruhig.

Ständig war von draußen Blaulicht zu sehen und die Sirene zu hören und es kam einem vor, als würde alle paar Minuten ein Helikopter auf dem Dach des Klinikums landen.

Zorro wusste nicht, ob das immer so war, aber es kam ihm schon recht extrem vor, was hier abging.

Irgendwie müde, aber gleichzeitig sehr aufgeregt, drängte sich der junge Mann also durch die vielen Menschen, um den großen Tresen zu erreichen, hinter dem drei Frauen saßen, die sich wirklich die Mühe machten, alle Patienten und Besucher zufriedenzustellen.

Bei einigen schien das gar nicht so einfach zu sein.

Endlich kam dann auch Zorro an die Reihe und die brünette Empfangsdame sah ihn freundlich an.

„Was kann ich für Sie tun?“ Sicher war das ihre Standardfrage, aber das war Zorro auch ziemlich egal.

„Ähm. Ich wollte zu meiner Schwester, ich bekam vor einer halben Stunde den Anruf, dass ich kommen soll.“

Die junge Frau nickte und lächelte Zorro weiterhin an.

„Natürlich, der Name Ihrer Schwester ist?“

Erraten konnte sie das wohl schlecht und Zorro wischte sich einmal übers Gesicht, denn er merkte selber, wie dumm seine Antwort gerade gewesen war.

„Zoey, Zoey Herer…“ Wieder schüttelte Zorro den Kopf.

Sie hieß ja gar nicht mehr wie er, quatsch! Zoey hatte ja Victor geheiratet und dessen Namen angenommen.

„Ihr Name ist Zoey Dvorak.“ Jetzt! Jetzt hatte Zorro es zusammen und die Frau nickte auch.

Dann tippte sie etwas auf ihrer Tastatur und sah wieder zu ihm auf.

„Tut mir leid, sie ist gerade im OP und daher nicht ansprechbar, aber ich werde jemanden versuchen zu erreichen, der Bescheid weiß und Sie aufklären kann.“

Zorro klappte der Mund leicht auf. Was hatte die da gerade gesagt?

Zoey war im OP? Gott verdammt, was war eigentlich passiert? Was war das denn für ein beschissener Tag und überhaupt, warum sprach keiner Klartext mit ihm?

Weiterhin blinzelte Zorro die Empfangsdame ungläubig an und wusste nicht so recht, wie es nun weiter ging.

Die Frau blieb aber ruhig und sprach weiter.

„Sehen Sie da drüben, da sind ein paar Sitzplätze und dort können Sie warten, ich werde nur eben oben anrufen und das für Sie klären, es kommt sicher gleich jemand, der mit Ihnen spricht.“

Als die Brünette quer durch den Raum zeigte, sah Zorro ihrem Finger nach und blickte auf eine Reihe von Stühlen.

Dann sah er zurück zur Rezeption und verzog das Gesicht.

„Ich soll hier einfach sitzen und warten? Wie stellen Sie sich das vor? Ich weiß nicht mal, was da passiert ist!“

Seufzend strich sich die junge Frau eine Strähne aus dem Gesicht und nahm schon mal den Hörer vom Telefon ab.

„Das erklärt Ihnen ja auch gleich jemand, wie ich sagte, melde ich das oben auf Station und dann kommt auch sofort jemand, aber solange müssen Sie eben dort Platz nehmen.“

Ihre Stimme war nun etwas bestimmter und Zorro gab sich nun erst mal damit zufrieden.

Wenn es zu lange dauerte, konnte er ja immer noch Terz machen.

Etwas wiederwillig schlurfte Zorro dann also zu den Stühlen und ließ sich auf einen von ihnen plumpsen.

Hoffentlich kam auch gleich jemand, sodass er endlich wusste, was hier los war.

Wie die Dame am Empfang versprochen hatte, kam auch wirklich bald Jemand, der sich Zorro annahm.

Zwar waren nur zehn Minuten vergangen, aber für den Grünhaarigen war es eine halbe Ewigkeit gewesen.

Ein älterer Mann im weißen Kittel sprach ihn dann an und Zorro stand auch sofort auf.

„Tag, ich bin Dr. Zagner, Sie sind dann sicher der Bruder von Fr. Dvorak?“

Zorro nickte und gab ihm kurz die Hand, denn der Arzt hatte ihm seine gereicht.

„Ja und ich würde wirklich langsam mal wissen wollen, was passiert ist.“

Der ältere Mann nickte und legte eine Hand zwischen Zorros Schultern und schob ihn ein Stückchen.

„Ich werde es Ihnen erklären, aber nicht hier, also bitte folgen Sie mir.“

Gemeinsam fuhren sie dann mit dem Aufzug in den ersten Stock und dann geleitete der Arzt ihn in ein kleines Nebenzimmer. Dort bat er Zorro, sich zu setzen, was dieser auch tat, er selbst nahm daneben Platz.

„Ich werde es mal gleich direkt sagen und nicht um den heißen Brei reden“, begann er dann.

„Ihre Schwester und Ihr Mann hatten einen schweren Autounfall und dabei kam ihr Mann ums Leben. Ihre Schwester ist auch noch nicht über den Berg und befindet sich nun gerade in einer Not-OP.“

Von Wort zu Wort wurde Zorro übler, er wusste gar nicht, was er nun sagen sollte…

Victor war tot, das hatte der Arzt gerade gesagt und was aus Zoey wurde wusste man nicht, ihr Leben hing noch an einem seidenen Faden…

Der Grünhaarige wurde immer blasser und seine Brust schien sich zusammenzuschnüren.

„W…wa…was ist mit der Kleinen?“, brachte Zorro dann stotternd hervor und sein Blick wich immer wieder dem des Arztes aus. Der Arzt aber setzte gleich wieder zu sprechen an.

„Dem Kind ist nichts passiert, sie war noch in der Schule, als sich der Unfall ereignete“, erklärte er dann knapp.

„Und wo ist sie jetzt?“, wollte Zorro dann gleich wissen.

„Und wie ist das überhaupt alles passiert?“ Man baute ja nicht einfach einen Unfall…

Beschwichtigend hob der Doktor die Hände und fuhr dann fort.

„Laut der Polizei wurde der Wagen Ihrer Schwester von einem LKW mitgenommen, sie befanden sich kurz vor der Stadt und bei der Bergkuppe überholte der Kraftfahrer einen Trecker ohne den Gegenverkehr zu bedenken.“

Zorro war fertig mit den Nerven, nur weil so ein Idiot mal wieder keine fünf Minuten Geduld gehabt hatte…

„Ihr Schwager war sofort tot und um Ihre Schwester kämpfen wir ja noch, aber ich denke, sie kommt durch.“

Nachdem der Arzt gesprochen hatte, herrschte dann erst einmal Stille.

Zorro konnte das einfach alles nicht glauben, es war wie in einem schlechten Traum, das durfte doch alles nicht wahr sein. „Ich hab auch gefragt, wo meine Nichte ist…“, murmelte er dann schließlich.

Der Doktor stand auf und öffnete die Tür des Zimmers.

„Ihr geht es gut, sie war wie gesagt in der Schule, aber ein Lehrer hat sie nach unserem Anruf hierher gebracht.“

Zorro sah nun auf und erhob sich ebenfalls aus dem Stuhl.

„Dann nehm‘ ich sie erst mal mit…“, gab der Grünhaarige zur Antwort.

Der Arzt nickte und ging dann voraus. „Das ist ein Hauptgrund, weswegen wir Sie gerufen haben.“

Zoey hatte ja nur ihre Familie und ihren Bruder, wo sollte die Kleine denn auch sonst hin, jetzt, wo ihr Vater tot war und ihre Mutter schwer verletzt im Krankenhaus lag.

Die kleine Zowa saß mit verquollenen Augen und noch immer schluchzend in einem Einzelzimmer auf einem der großen Betten und drückte ihr Gesicht ins Kissen, das auf ihrem Schoß lag.

Als Zorro die Tür öffnete, sah sie auf und schniefte ganz laut.

Der Grünhaarige machte auch gleich ein paar große Schritte auf sie zu und nahm sie dann in die Arme.

Zowa sprang auch gleich von dem Bett und warf sich Zorro laut schluchzend an den Hals.

Sie war ja so froh, dass sie nicht mehr alleine war und dass ihr Onkel jetzt da war.

Zorro zögerte auch nicht lange, er nahm Zowa hoch und schnappte sich dann ihre Schultasche, die neben dem Bett stand, um sich dann auf den Heimweg zu machen.

Bevor er das Zimmer allerdings verließ, wandte er sich noch mal zu dem Arzt um.

„Sie sagen doch Bescheid, wenn sie mehr wissen, oder?“

Der Mann in Weiß nickte und strich noch mal über den Kopf des kleinen grünhaarigen Mädchens.

„Natürlich, wenn wir wissen, wie es der Mama geht, dann rufen wir euch an“, versprach er.

Die Telefonnummer hatten sie ja, sonst hätte man Zorro ja nicht erreichen können.

Tja… nun hatte es sich als nützlich erwiesen, dass sich die Geschwister jeweils als Notfallperson angegeben hatten.

Wer weiß, was mit Zowa geworden wäre, wenn man keinen Verwandten oder Bekannten gefunden hätte.

Aber nun war sie ja bei ihrem Zorro und der würde das schon machen, da war sich die Kleine sicher.

Zwar hatte sie noch Angst um ihre Mama und wusste auch nicht so recht, was sie ohne ihren Papa machen sollte, aber es war gut, nicht mehr alleine zu sein.

Eng an Zorro geschmiegt, ließ sie sich von ihm zum Auto tragen und auf dem Beifahrersitz platzieren.

Ehe sie dann aber raus aus der Stadt und bei Zorro zu Hause waren, war es schon recht spät.

Die ganze Sache war ja aber auch am Nachmittag passiert und bis man dann Zorro erreicht hatte und alles geklärt war, war es abends geworden. Dann noch im Feierabendverkehr durch das Stadtzentrum, das war schon mal schnell die Zeit weg.

Zu Hause verfrachtete der Grünhaarige die Kleine noch auf das Sofa und ging dann in die Küche.

Sicher hatte sie Hunger, deswegen bestückte Zorro schnell das Tablett und kam dann zurück ins Wohnzimmer.

Aber als er dort ankam, lag die kleine Maus schon zusammengerollt auf der Couch und schlief tief und fest.

Leise und schwer ausatmend ließ sich Zorro neben ihr nieder, denn er wollte schnell etwas essen und, ach ja, ein Telefonat musste er ja auch noch führen.

Also kaute er den Happen Brot auf, den er sich in den Mund gesteckt hatte und nahm den Hörer zur Hand.

Kurz auf die Schnellwahltaste gedrückt und gewartet, bis Antwort kam.

Der Anruf landete bei einer orangehaarigen jungen Frau, die gerade dabei war, sich zurecht zu machen.

„Hallo“, antwortete sie fröhlich und wühlte nebenbei im Schrank nach einem Kleid, das sie anziehen konnte.

Zorro grinste ein bisschen, denn es tat gut, ihre Stimme zu hören.

„Hi, ich bin’s“, begann er und wurde dann quasi gleich von ihr unterbrochen.

„Hey, was ist denn los, du klingst so fertig.“ Nami spürte es eben, wenn ihn etwas bedrückte.

„Ach… ich bin nur irgendwie kaputt und müde und hier ist viel los gewesen und…“

Wieder ging Nami dazwischen, sie wollte es ihm abnehmen, die Verabredung abzusagen.

„Das macht ja nichts, ruh dich lieber aus und mach dir keine Gedanken, ich komm einfach morgen nach der Arbeit zu dir und dann kannst du mir alles erzählen.“

Völlig erleichtert atmete der Grünhaarige auf und nickte, auch wenn sie das natürlich nicht sehen konnte.

„Danke, ich weiß nämlich grade nicht, wie ich das alles machen soll.“

Die junge Frau grinste und seufzte dann aber auch leicht. „Schon gut, dann sehen wir uns eben morgen.“

Wieder nickte Zorro und seine Augen lagen wieder auf dem kleinen Mädchen.

„Okay, dann bis morgen und schlaf gut“, erwiderte er noch.

„Ja, du auch mein Schatz bis dann.“ Nami machte noch einen Kusslaut in das Telefon und legte dann auf.

Schade eigentlich, aber da ließ sich eben nichts machen, sicher war etwas Schlimmes passiert oder so, jedenfalls hatte Zorro ganz schön fertig und neben sich geklungen.

Lange blieb dann auch Zorro nicht mehr wach, er räumte die Lebensmittel und das Geschirr weg und dann schnappte er sich die Kleine.

Auf dem Sofa sollte sie ja nicht schlafen und im Bett oben war ja genug Platz.

Außerdem wusste er ja nicht, ob sie in der Nacht wach werden würde und dann etwas brauchte.

Als er allerdings mit ihr oben ankam und sie auf die weiche Matte legte, blinzelte sie ihn an.

Zowa setzte sich dann auch ein bisschen auf und sah sich um.

„Ich darf bei dir schlafen???“, fragte Zowa und rieb sich dann die Augen.

Zorro zog sich dann aus und wandte sich zu ihr um.

„Na klar, du musst nicht alleine bleiben.“ Das wollte Zorro nämlich nicht.

„Und morgen? Bist du morgen auch bei mir?“, wollte sie dann wissen und blickte ihn mit großen Augen an.

Zorro seufzte ein bisschen und setzte sich dann zu ihr aufs Bett.

„Naja, ich muss morgen früh auf Arbeit und komm dann auch erst spät am Nachmittag wieder, aber ich versuche dann für die nächsten paar Wochen frei zu kriegen, ja?“

„Hm…“ Zowa fand das gar nicht gut, ganz alleine zu sein, aber es ging wohl nicht anders.

„Und was soll ich dann morgen essen?“ Kochen konnte sie ja noch gar nicht.

Zorro weitete etwas die Augen, da hatte er ja gar nicht dran gedacht…

„Ähm, ich stell dir alles hin, also Brot und so und was zu trinken und wenn ich wieder da bin, koch ich uns was, okay?“

Die Kleine nickte und seufzte dann. „Ist gut, aber das Brot musst du mir schneiden!“

„Ja klar, wird alles gemacht und ich sehe auch, ob ich eher nach Hause komme.“

„Hmmmmmm…“, brummte Zowa wieder und ließ sich dann ins Kissen fallen.

Zorro legte sich daneben und warf die Decke über sie beide.

„Gut, dann schlaf jetzt und morgen sieht die Welt schon ganz anders aus, versprochen.“

Zowa nickte, dann kuschelte sie sich an Zorro und machte die Augen zu.

Beide schliefen recht schnell ein, obwohl Zorro noch eine ganze Weile über alles nachdenken musste.

Er wusste gar nicht, wie er das alles schaffen sollte.

Er musste arbeiten, sich um Zowa kümmern, naja und die Beziehung mit Nami fing ja auch gerade an, so richtig zu laufen…
 

Am nächsten Morgen klingelte dann auch der Wecker recht früh und Zorro ging seinem gewöhnlichen Ablauf nach. Erst kurz bevor er los musste, stellte er in der Stube alles hin, was er Zowa versprochen hatte.

So richtig gut fühlte er sich nicht dabei, sie allein zu lassen, aber es ging nicht anders.

Aber sie war sieben und würde schon mal ein paar Stunden allein klar kommen, ganz bestimmt.

Außerdem konnte sie auch fernsehen, die Bedienung lag ja mit auf dem Tisch und sonst war auch alles da.

Im Haus kannte sich seine Nichte auch aus, da sie ja schon öfter zu Besuch gewesen war.

Der Grünhaarige fuhr also zur Arbeit und Zowa versorgte sich im Laufe des Tages ganz allein.

Sie hatte genug zu essen und zu trinken und den Fernseher hatte sie auch in Gang bekommen.

Brav hockte sie also auf dem Sofa, in eine Wolldecke gekuschelt und sah den ganzen Vormittag etliche Trickfilme.

Gern wär sie ja raus zu den Pferden gegangen, aber sie wusste ja von selbst, dass sie da nicht allein hin durfte und deshalb ließ sie das auch. Zorro würde sicher am Nachmittag mit ihr raus gehen.

Leider dauerte das aber bestimmt noch gaaaaaaaanz lange.
 

Das Schicksal nahm nun aber seinen Lauf und das Chaos würde beginnen!

Zorro hatte gleich, als der Chef gegen Mittag in die Firma kam, mit ihm gesprochen und sich seinen restlichen Urlaub genommen, außerdem durfte er schon gehen, sodass das Kind nicht so lange allein bleiben musste.

Nami hatte auch schon Schluss, denn sie hatte in dem kleinen Blumenladen die frühe Schicht übernommen und konnte so zum Mittag hin gehen. Allerdings hatte sie sich vorgenommen, zu Zorro zu fahren und etwas für ihn zu kochen, sicher würde er sich freuen, wenn er heute Nachmittag kam und es stand etwas Leckeres auf dem Tisch.

Zwar hatte sie seinen Schlüssel uns er ihren, da sie ja schon ein gutes halbes Jahr zusammen waren, war das ja nichts ungewöhnliches, aber sie wusste nicht, dass schon eine kleine junge Dame bei ihm zu Hause war!

Auch als die Orangehaarige auf den Hof fuhr, ahnte sie noch nichts, sie nahm die Tüten mit den Einkäufen aus dem Kofferraum ihres Opel-Tigras und stiefelte dann zur Haustür.

Dann kramte Nami den Schlüssel raus und sperrte die Tür auf.

Zowa, die gerade noch auf dem Sofa gesessen hatte, hörte natürlich das Auto, deswegen stand sie auch auf und lief zu der Tür, die das Wohnzimmer von dem kleinen Flur trennte.

Sicher war das Zorro, er hatte ja versprochen, dass er versuchen würde, eher hier zu sein.

Doch als sich die Tür dann öffnete, sah sie die Orangehaarige, die aus ihren Stiefeln schlüpfte und die Papiertüten in den Armen hielt. „Wer bist du denn?“, fragte Zowa gleich.

Nami, die ja im Leben nicht damit gerechnet hatte, dass schon jemand im Haus war, erschrak und schrie auch auf, dabei ließ sie eine der Tüten fallen und der Inhalt purzelte durch den Flur.

„Das gleiche könnte ich dich fragen!“ Gott, hatte sie sich verjagt!

Und… Moment mal, ein kleines grünhaariges Mädchen?! Nami zuckte innerlich zusammen.

Hatte der Kerl jetzt etwa ein Kind, von dem sie nichts wusste? Na klar! Das passte doch perfekt zusammen.

Erst war er so durcheinander und sagte ihr Date ab und dann stand die Kleine hier.

Das glaubte Nami nicht, Zorro hatte ihr nie davon erzählt, das konnte doch einfach nicht…

Tja, und genau in dem Moment fuhr auch Zorro in den Auffahrt und kam schnurstracks auf die Haustür zugelaufen. Wie er die Tür öffnete, stand Nami noch im Flur, einen Stiefel an, den anderen aus.

Die halben Einkäufe lagen auf dem Boden und Zowa stand immer noch mit fragender Miene in der Tür.

Doch der Grünhaarige kam gar nicht zu Wort, denn als Nami ihn hörte, fuhr sie zu ihm um und funkelte ihn an.

„Du Mistkerl! Du hast ein Kind und erzählst mir nichts davon?!“ Sie ließ die andere Tüte auch noch fallen und stapfte auf ihn zu. „Ich glaube, ich spinne, da macht man sich die Mühe und will sich um dich kümmern und dann belügst du einen nach Strich und Faden!“

Zorro konnte gar nicht so schnell gucken, wie er noch eine geschossen bekam und dann war aber plötzlich das Lachen des kleinen Mädchens zu hören. Nami und Zorro, der sie hatte festhalten und ihr alles erklären wollen, blinzelten die Kleine an und sahen dann einander in die Augen.

Zowa grinste und kletterte dann über die verstreuten Sachen.

„Zorro ist doch gar nicht mein Papa! Er ist mein Onkel und soll auf mich aufpassen.“

Als Zorros Nichte ausgesprochen hatte, sah man augenblicklich, wie Nami rot anlief. Sofort ließ sie von Zorro ab und drückte ihm einen Kuss auf die Stelle auf der eben ihre Finger gelandet waren.

„Ach so… sie ist deine Nichte…“ Tja das… das erklärte dann doch wieder einiges.

Im Flur wollte dann aber auch keiner mehr stehen bleiben, deshalb sammelten sie gemeinsam die Einkäufe ein und begaben sich dann ins Wohnzimmer.

Während Zowa dann wieder ihre Aufmerksamkeit der Glotze widmete, ging Zorro mit Nami in die Küche.

Dort erzählte er ihr erst mal, was hier überhaupt los war und was gestern passiert war.

Nami sah auch ganz schön geschockt aus, als sie das alles erfuhr, aber trotzdem war sie froh, dass Zorro nicht schon eine Tochter hatte. Denn ob sie damit klar gekommen wäre, wusste sie nicht so ganz.

Nun wollte sie aber trotzdem kochen und deshalb ging sie kurz ins Wohnzimmer, wo die kleine Grünhaarige saß.

„Hör mal Zowa, du und Zorro, ihr könnt ja die Stube mal etwas auf Vordermann bringen und ich koch uns in der Zeit was Schönes, ja?“

Zowa sah zu Nami auf und nickte. „Okay, aber ich mag nichts mit Zwiebeln oder Pilzen und Erbsen will ich auch nicht, weil davon muss ich immer pupsen!“

Ja, das stellte sie gleich mal alles klar.

Nami lachte und strich ihr einmal durch die Haare.

„Gut, dann weiß ich das ja schon mal!“

Grinsend kam sie also wieder zu Zorro in die Küche und gab ihm einen kleinen Schubs.

„Na los, ab mit dir und aufräumen!“

Bevor er dann aber ins Wohnzimmer ging, holte sich Nami noch einen Kuss von ihm und machte sich dann ans Werk.

Das konnte ja eine wilde Zeit werden, aber die junge Frau hatte absolut nichts dagegen, für eine Zeit zu dritt zu sein.
 

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Ende Kapitel 1



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  -B-chan-
2011-10-16T14:12:32+00:00 16.10.2011 16:12
Arme kleine Zowa >____< der Unfall ist wirklich schrecklich...gut, dass ihr nichts passiert ist. Und gut, dass Zorro ihr Onkel ist :D

Er mag wirklich etwas unbeholfen sein, aber er machts schon sehr gut und zum Glück wird ihm Nami helfen^^ Da wird alles gut!
Ich musste ja lachen, wie sie zuerst dachte, dass Zowa Zorros Tochter war xD

bis zum nächsten Kapitel :D
Liebe Grüße,
B-chan
Von:  OnePieceFan
2011-03-02T18:51:43+00:00 02.03.2011 19:51
:DDD
sehr schön
obwohl das ja eigentlich ne traurige story is -.-
lass zorros schwester bitte nicht sterben!!!!!! :(
das arme kind
aber die 3 passen echt gut zusammen :D (das haben ja auch schon einige kommischreiben gesagt :D)
freu mich aufs näcshte kappi
lg romina ♥
Von:  DarkDragon
2011-03-02T17:17:17+00:00 02.03.2011 18:17
Eine interressante Idee das mit Zorro´s Nichte. Ich fand Namis Reaktion auf die kleine klasse. Bin gespannt wie es weiter geht.
lg
Von:  missfortheworld
2011-02-27T17:50:06+00:00 27.02.2011 18:50
hach, die zwei werden bestimmt süße ersatzeltern abgeben ;)
freu mich aufs nächste Kapitel!
glg missfortheworld
Von:  nami_swan
2011-02-27T12:01:48+00:00 27.02.2011 13:01
Numero UNO!!!!!!!!!!
Viva la Revulotión xD

Hach die drei ergeben ne schöne Patchworkfamilie ♥
Die Vorstellung ist echt knuffig^^
bin gespannt, was für probleme noch auf die beiden zukommen

glg nami_swan


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