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Black Angel

Wo bitte geht es zur Wirklichkeit?
von

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Einbildung oder Wirklichkeit?

Und der Engel stürzte. Er durchbrach die Wolkenschichten und fiel – vom Schein der untergehenden Sonne angestrahlt – auf die Erde hinab.

Ich riss meine Augenlider auf und mein Atem ging stoßweise, während ich in die kalte und einsame Dunkelheit der Nacht starrte. Schon wieder der Traum. Der, der mich schon seit Jahren verfolgt. Viele Traumdeuter, Psychologen und andere gebildete Leute haben sich darüber schon den Kopf zerbrochen, bis sie es als unwichtig abgestempelt haben.

Mit einem Marathon laufendem Herzen setzte ich mich auf und stützte meinen Kopf in meinen Händen ab. So verharrte ich, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte. Danach stand ich auf und zog mir meine bequemste Kleidung an. Eine graue Jogginghose und ein übergroßes blaues T-Shirt. Warum auch nicht? Immerhin war ich hier zuhause und niemand konnte mich so sehen...

Als ich in den Flur trat und den Lichtschalter gefunden hatte, spiegelten die ganzen weißen Fliesen am Boden das künstliche Licht wieder. Dieser Anblick ließ ich kurz verweilen, jedoch wurden die Fliesen auch verdammt kalt und an meinen nackten Füßen.

Das flauschige meines roten Teppichs in der Küche zwischen meinen Zehen zu spüren war da schon viel angenehmer. Ich konnte aus dem Fenster hinaus sehen, als ich da nichts ahnend in meiner Küche stand und meinen extrem gesüßten Milchkaffee trank. Ein Schemen schien sich am Himmel zu bewegen und aus den Wolken zu stürzten. Ich blinzelte zweimal vollkommen perplex, ehe ich zum Lichtschalter rannte und das Licht ausschaltete, damit ich mehr sehen konnte.

Tatsächlich... Da fiel, verdammt nochmal, ein geflügeltes etwas. Meine Hand fing unkontrolliert zu zittern an und etwas von der Flüssigkeit im Becher schwabbte über. Fluchend stellte ich die Tasse hin, doch als ich nun wieder aus dem Fenster sah konnte ich nur noch die einsame, kalte Nacht sehen.

„Ich hab mir das eingebildet... Muss wohl ein Rest meines Traumes sein.“, redete ich mir ein und trank meinen Milchkaffee in einem Zug aus.
 

Schließlich schlenderte ich durch die Einkaufspassagen meiner Stadt und versuchte mich abzulenken. Die Sonne stand hoch am Himmel und es war so warm, dass ich meine Jacke ausgezogen hatte und sie nun locker über meinem Arm hing. Endlich kommt der Sommer wieder..., dachte ich erleichtert. Der Winter war dieses Mal nicht nur lang sondern auch schrecklich kalt gewesen.

Als ich gerade in ein Schaufenster hineinblickte und die prachtvollen Abendkleider unseres heimischen Künstlers betrachtete, da hörte ich eine fröhliche bekannte Stimme.

„Syrene!“, rief sie und noch bevor ich in die Richtung blickte wusste ich schon was ich sehen würde. Susanne sah wie immer perfekt aus. Ihre blonden langen Haare lagen wieder ordentlich und ihr Kostüm wies nicht eine einzige Falte auf. Ihre ganze Aufmachung war bis in das kleinste Detail abgestimmt.

„Schön dich zu sehen, Susanne.“, erwiderte ich und nach einem recht kurzem Gespräch musste Susanne auch schon wieder weiter. Ihre Kunden warteten. Jedoch verabredeten wir uns für heute Abend.
 

Als ich wieder zuhause war hatte ich nun doch nichts gekauft, aber es war auch nichts weiter nennenswertes passiert. War das gut oder schlecht? Ich konnte mich nicht so wirklich entscheiden.

Aber als es dann an der Zeit war suchte ich in meinem Kleiderschrank nach etwas, was ich anziehen konnte. Am Ende entschied ich mich für einen schwarzen Mini. Nicht zu elegant aber auch nicht zu normal. Genau richtig.

Während ich im Badezimmer mit meinen Haaren kämpfte, hörte ich das Klingeln von Susanne. Ich stöhnte auf und blickte noch einmal in den Spiegel, bevor ich aus dem Bad ging und die Tür öffnete.

Susanne strahlte mich an und wie ich leicht neidisch feststellte sah sie natürlich wieder wie aus dem Ei gepellt aus.

„Hallo, Syrene. Schon fertig? Können wir los?“, begrüßte sie mich freundlich und ihre braunen Locken umschmeichelten ihr Gesicht. Egal, wie sie ihre Haare färbte, es passte irgendwie immer.. Was wohl ihre wirkliche Haarfarbe war?

„Klar. Einen Moment noch.“, bat ich und suchte schnell meine Sachen zusammen, um sie in meine Tasche zu stopfen. Noch einen kurzen Blick in den Spiegel, um zu sehen wie unmöglich ich jetzt wieder aussah. Dann wandte ich mich mit einem Seufzen der Tür zu. „Gut, ich komme jetzt.“, meinte ich und schloss die Tür hinter mir ab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zuckerschnute
2011-06-29T15:06:59+00:00 29.06.2011 17:06
Tja, manche Träume werden eben doch wahr, auch wenn man das nicht will. Wenn ich da an den Traum über meine Prüfung denke den ich neulich hatte... Nein danke!
Braune Locken? War Susanne nicht einen Absatz vorher noch blond? War sie beim Friseur? Ich dachte sie hätte gearbeitet. Naja, auch egal.


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