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Das Tor der Dimensionen

von

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Woraus bestehen Bogensehnen?

Sorry an alle, die es überlesen haben. Mystica hat mich darauf aufmerksam gemacht ^^ Indûrin ist ja erst um die 2500 Jahre alt, also kann er auch keine 3000 Jahre verbannt worden sein. Ich habe es auf 2000 geändert! ^^ Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen ^^' In diesem Teil werden einige Fragen wie nach Liaras Familie geklärt. Ich mache Einblicke bei ihr zu Hause daher nur so selten, da viel weniger Zeit vergeht. Aber das kommt schon noch ^^

Also dann viel Spaß bei der ultimativen Fortsetzung von................
 


 

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Das Tor der Dimensionen
 

......~*~......~*~......
 

Woraus bestehen Bogensehnen?
 


 

Ein gellender Schrei schrillte durch das Einfamilienhaus der Grifters. In ihm waren Panik und Angst vereint und an Kraft fehlte ihm auch nichts. Bei weitem nicht. Er durchdrang die Wände, als wären sie aus Pappe und dadurch aufgeschreckt, hetzten ein Mann Anfang 40 und ein Junge um die 16 Jahre die Treppe hinauf.
 

"Was ist denn nun schon wieder los!?", brüllte der Schwarzhaarige zornig und schmiss die Tür zum Zimmer seiner Tochter auf. Gleich darauf stutzte er. Das Zimmer, in das er gestürmt war, war vollkommen leer. Nur ein Koffer lag auf dem Boden. Ebenfalls mit Luft gefüllt.
 

"Was...?", fragte er verständnislos und riss die Augen noch etwas weiter auf. Allmählich schien es ihm zu dämmern. Der blonde Junge hinter seinem Rücken schluckte schwer, als auch er die Lage begriff. Ein Koffer, der auf dem Boden lag, konnte nichts anderes bedeuten. Und dann noch, wenn seine Schwester nicht aufzufinden war. Mit wackligen Schritten trat Frau Grifter aus dem Badezimmer. Ihr Gesicht war kreidebleich. Zu tief saß noch der Schock, als dass sie hätte weinen können.
 

"Wo ist sie!?", fragte Herr Grifter ruhig und starrte seine Ehefrau streng an, als vermutete er, sie hätte etwas davon gewusst.
 

"Ich...ich weiß es nicht.", brachte diese weinerlich hervor und schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen, ehe sie wieder zu Boden sank.
 

"Ich...ich weiß es wirklich nicht. Sie...sie war schon fort, als ich ins Zimmer kam." Nun endlich kämpfte sich ein Schluchzen aus ihrem fest zusammengepressten Mund hervor. Sogar eine Träne bahnte sich den Weg über ihre Augenwinkel auf ihre Wangen.
 

"Weißt du, wo sie ist!?", herrschte der zweifache Vater nun seinen Sohn an. Er vermutete, dass er es wissen musste. Schließlich teilte das Mädchen all seine Geheimnisse mit dem jüngeren Bruder. Doch dieser stand einfach nur stumm da, und starrte in das Zimmer, das vor ihm lag, einer Antwort unfähig. Er konnte nicht glauben, dass Liara sie verlassen hatte. Auch wenn sie genügend Andeutungen ihm gegenüber hatte verlauten lassen, sie wolle alles hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen. Doch immer war es nur bei ihren Worten geblieben. Es war unwahrscheinlich, dass sie ihre Pläne nun in die tat umgesetzt hatte, ohne ihm etwas davon zu sagen.
 

Ein kräftiges, fast grobes Schütteln rüttelte ihn aus seinen Gedanken und er starrte ausdruckslos in das wütende Gesicht des Vaters.
 

"Wo ist sie!?", fauchte er immer wieder und der Griff um die Arme des Jungen wurde fester und zugleich schmerzhafter. Eric versuchte sich aus dieser irren Umklammerung zu befreien, doch es misslang. Immer wieder schüttelte ihn sein Vater, sodass dem Blonden beinahe schwindelig wurde.
 

"Hör auf.", hauchte Frau Grifter matt, als sie die Taten ihres Mannes realisierte, doch der redete immer weiter auf den völlig verstört dreinblickenden Jungen ein. Auch das Schütteln wurde nicht eingestellt.
 

"Wo ist sie!? Ich weiß, dass du es weißt du Dreckshund! Du kleiner Bastard!!! Du steckst doch immer unter einer Decke mit dieser verfluchten Göre!!! Also rück endlich mit der verdammten Sprache raus!!", brüllte Herr Grifter lautstark. Seine Geduld war am Ende angelangt und wieder einmal entglitten ihm die Zügel der Kontrolle über sich selbst.
 

"Hör auf! Hör auf!", rief Frau Grifter verzweifelt dazwischen. Tränen standen in ihren blauen Augen. Auch sie hatte Angst, wo Liara sein könnte. Aber nichts hasste sie mehr, als wenn ihr Mann die Kinder beschimpfte.
 

"Es ist doch deine Schuld verdammt!" Nach diesem Satz ließ das Rütteln an dem Jungen sofort nach und der schwarzhaarige Mann wandte sich stumm und sprachlos an seine hübsche Frau. Seine Augen sahen verwirrt aus und sein Blick war fragend.
 

"Was soll das heißen!? Natürlich ist es nicht meine Schuld!", flüsterte er beherrscht. Doch Wut kontrollierte seine Stimme. Die Blonde wich entsetzt über ihre Worte ein paar Schritte zurück, ehe sie mit der Erklärung fortfuhr.
 

"Dir ist doch überhaupt nichts recht! Egal was wir alle hier tun! Wir können gerade das, das und das gemacht haben und du findest immer noch etwas, was dich an uns stört! Nichts können wir dir recht machen! Immer hast du schlechte Laune und scheuchst uns durch das ganze Haus, nur damit wir putzen können!" Nun schrie sich die kleine Frau in Rage, ließ ihren Mann erst gar nicht zu Wort kommen.
 

"Und du lässt mich jetzt aussprechen! All die Jahre mussten wir alles Schlucken! Egal, was du falsch gemacht hast! Egal was! Denn ansonsten hättest du ja schon wieder für Wochen nicht mehr mit uns gesprochen! Nicht, dass du es ohnehin nicht schon tatest! Aber wenn wir etwas gemacht hatten dann wurde aus der Mücke gleich ein Elefant! Sag, hast du jemals auch nur versucht, deine Kinder kennen zu lernen!?" Diese Frage klang fast verzweifelt und immer mehr Tränen rollten ihre hübschen Wangen hinab. All die Jahre hatte sie ihm das sagen wollen. Sie schien auf eine Antwort zu warten, doch er schwieg. Daraufhin beschloss Frau Grifter fortzufahren.
 

"Hast du nur eines unserer Kinder einfach mal so in den Arm genommen, um ihnen zu zeigen, wie lieb du sie hast? Nein. Hast du nicht! Warum auch!? Sind ja nur unsere Kinder! Aber genau das hättest du tun sollen! Nicht immer nur herumnörgeln, was sie gerade wieder falsch gemacht haben! Sondern auch mal loben, wenn sie etwas richtiges gemacht haben! Aber dich kann man ja nicht glücklich machen! Nichts ist dir recht! Kein Wunder, dass Liara langsam die Schnauze voll hatte! Sie hat das getan, was ich mir nie zu tun traute!" Mit diesen Worten stürmte sie die Treppe hinunter und schmiss die Küchentür hinter sich zu. Ihr Sohn und ihr Mann blieben wie angewurzelt auf dem Flur stehen.
 

Lange Zeit sagte keiner ein Wort, bis Herr Grifter sich zum Gehen wandte. Sein Gesicht Eric abgewandt.
 

"Denkst du genauso?", fragte er mit kratziger Stimme. Der Junge schluckte.
 

"Ja...", hauchte er leise, doch sein Vater verstand es. Mit hängenden Schultern betrat er das Schlafzimmer und schloss es hinter sich.
 

"Und Liara?", fragte Eric unsicher. Sein Vater stockte an der Tür und lächelte matt.
 

"Warten wir erst einmal ab. Sie kann nicht länger als 1 Stunde verschwunden sein. Eine Anzeige bei der Polizei kann man erst nach 24 Stunden beantragen." Mit diesen Worten schloss er die Tür. Und als auch er gegangen war, kullerten endlich die Tränen über Erics Wangen, bis sie als Tropfen auf dem Teppich verblieben.
 

"Liara? Wo bist du nur? Liara!"
 


 

~*~
 

Verwundert schreckte das Mädchen aus dem Halbschlaf auf, den es vor kurzem noch gehabt hatte und hob den Kopf, um sich umzusehen. Hatte sie da nicht wer gerufen? Und war es nicht die Stimme ihres Bruders gewesen? Aber er konnte doch nicht hier sein!
 

"Liara. Endlich bist du wach. Ich dachte du würdest nie mehr dem Reich der Träume entfliehen." Legolas Stimme war sanft und freundlich. Das Mädchen beugte den Kopf nach hinten und lächelte ihn an. Es war doch nicht ihr Bruder gewesen, sondern Legolas, der sie wecken wollte. Welch ein absurder Gedanke zu glauben, es wäre Erics Stimme gewesen. Wie es ihm wohl gehen mochte?
 

"Glinno nin Liara.", bat Legolas sanft. Verwundert hob das Mädchen den Kopf, woraufhin Legolas amüsiert lachte.
 

"Du gehorchst ja aufs Wort." Ein breites Grinsen unterstützte den schelmischen Klang seiner Stimme. Das Mädchen schüttelte jedoch vehement den hübschen Kopf.
 

"Nein! Ich hörte nur meinen Namen! Was bedeutet ,Glinno nin'?", fragte sie und sah Legolas erwartungsvoll an. Der Elb lächelte gutmütig in ihre Augen. Liara zwinkerte. Irgendwie war es beruhigend, ihm in die Augen zu sehen und Legolas erging es ebenfalls so. Ihre Augen strahlten etwas beruhigendes aus, was er nicht zu deuten vermochte. Noch nie hatte er bei einem Menschen einen solchen Glanz in den Augen bemerkt.
 

"Huhu Legolas! Wolltest du ihr nicht etwas sagen!? Oder ist deine Stimme eingefroren, während deine Zunge schläft?", stichelte Gimli genervt und ungeduldig. Denn während Legolas Liara in die Augen starrte, hatte er die Geschwindigkeit seines Pferdes verringert. Doch der Elb schien den Zwerg nicht zu hören. Oder jedenfalls ignorierte er ihn prächtig.
 

"Es bedeutet ,sieh mich an'", flüsterte er. Liaras Lächeln bekam noch mehr Glanz.
 

"Es hört sich schön an! Ich muss unbedingt elbisch lernen, Legolas!" Dieser nickte bedächtig. Auch für ihn wäre es besser. Er benutzte zwar die Allgemeinsprache, jedoch liebte er das Sindarin der Elben. Es hatte einen melodischeren Klang, als die burschikose Aussprache der Menschen.
 

Liara konnte und wollte sich noch immer nicht von seinen strahlenden Augen losreißen. Sie fesselten ihren Blick zu sehr. Außerdem versprachen sie Wärme und Zuneigung, die das Vertrauen zu Legolas wachsen ließen. Doch urplötzlich unterbrach dieser den Blickkontakt und sah wieder nach vorne. Unter dem beleidigten Kommentar des Zwerges das nach ,Schön das du uns nicht vergessen hast' klang, bemerkte das Mädchen, das sie schon längst wieder unter einem schützenden Blätterdach ritten, dessen Laub in wundersamen Farben schillerte.
 

"Wo sind wir?", fragte Liara erstaunt und betrachtete die großen Bäume mit weit aufgerissenen Augen.
 

"Wir haben bald die Grenzen Lothloriens erreicht. Also am besten verhältst du dich still.", zischte Gilelthil, die die ganze Szene zwischen dem Prinzen und dem Mädchen natürlich mitbekommen hatte und eifersüchtig dreinschaute.
 

"Warum das denn?", fragte Liara erstaunt und musterte Legolas mit großen Augen.
 

"Weil Menschen hier nur selten willkommen geheißen werden. Auch wenn Aragorn und Arwen das Verhältnis zwischen den Völkern gestärkt haben, indem sie sich ewige Liebe schworen, herrscht noch immer Misstrauen gegenüber den verschieden Völkern.", erklärte der Elb bereitwillig, jedoch schweifte sein Blick nicht zu ihr ab sondern beobachtete die Bewegungen des Waldes genau. Ein Rascheln im Gebüsch ließ ihn auffahren und noch aufmerksamer umherspähen. Auch Gilelthil sah sich aufgescheucht um, konnte jedoch nichts erkennen, außer einen Falken, der auf dem unteren Ast eines Baumes hockte.
 

"Was sucht ein Falke im Goldenen Wald?", murmelte Legolas nachdenklich, denn auch er hatte den Vogel entdeckt. Dieser musterte sie aufmerksam und feindselig durch seine hellen, scharfen Augen. Gilelthil zuckte mit den Schultern, als sie an ihm vorbeiritt.
 

"Ich kann es kaum erwarten die Herrin Galadriel wieder zu Gesicht zu bekommen!", frohlockte Gimli und hubbelte immer mehr auf seinem Sattel hin und her.
 

"Wer weiß, wie sie sich verändert hat.", murmelte er gespannt. Die Vorfreude war ihm anzusehen. Doch Gilelthil verpasste ihm wieder einmal einen Dämpfer.
 

"Elben altern nicht. Zumindest rein äußerlich wird sich die Herrin nicht verändert haben.", erklärte sie stolz und sah dem Zwerg herausfordernd in die Augen. Gimli wusste daraufhin nichts zu erwidern. Dafür half ihm Liara aus der Patsche.
 

"Ach was! Eure Faltencreme ist auch irgendwann einmal alle.", warf sie ein. Der Gedanke an Unsterblichkeit war ihr unheimlich und irreal. Synchron schnappten beide Elben nach Luft und Gimli griente. Doch noch ehe auch nur ein Wort fallen konnte, brachte Legolas sein Pferd zum Stehen. Ruhig sah er sich um und erhob dann seine königliche Stimme.
 

"Wächter Loriens! Banget nicht eurer Sicherheit, denn hier steht der Prinz Legolas aus dem Düsterwald. Mit ihm reisen Gilelthil, die Elbe, Gimli Gloinssohn, einer der Gefährten und Liara, ein Mensch. Zögert nicht länger und zeigt euch." Seine Stimme klang wie eh und je melodisch und zart. Jedoch hatte sie etwas befehlendes an sich. Kurze Zeit herrschte Stille im Wald doch dann standen plötzlich 3 Elben vor ihnen, die sich verbeugten und den Prinzen ehrwürdig begrüßten.
 

"Seid willkommen Legolas. Man berichtete uns von eurem Verschwinden, doch wie ich sehe, seid ihr Wohlauf. Und auch euch Gimli, heiße ich herzlich willkommen im Goldenen Wald.", richtete der kleinste der 3 Elben das Wort an die 4 Ankömmlinge. Ein Grinsen breitete sich auf Legolas' Gesicht aus und er sprang vom Pferd. Leichtfüßig landete er im Gras und schritt auf den ebenfalls blonden Elben zu.
 

"Aber, aber Glorfindel! Wie sprichst du zu einem Freund?", fragte er neckisch und reichte dem anderen beide Hände, der sie freudig ergriff und drückte.
 

"Es ist meine Aufgabe Gäste und Fremde so willkommen zu heißen. Doch nun ist auch diese Pflicht erfüllt und ich kann dich als mein Freund in die Arme schließen." Glücklich umarmte er den jungen Prinzen, der ihn ebenfalls fest an sich drückte.
 

"Sieh sich einer diese Elben an.", brummte Gimli mürrisch.
 

"Die können sich auch nicht entscheiden zwischen Männlein oder Weiblein! Umarmen eben den, der ihnen gerade passt. Ich sage euch, bei den Zwergen läuft das nicht so unsittlich ab. Da gibt es Zucht und Ordnung!"
 

"Du meinst...alle Elben sind Bi?", fragte Liara schockiert und starrte wieder zu Legolas hinüber. Wenn das wahr war...
 

"Was weiß ich denn? Jedenfalls müssen sie jeden umarmen den sie kennen und der ihnen gerade in die Quere kommt. Und bei guten Bekannten heißt es Küsschen hier, Küsschen da...", brummelte der Zwerg. Doch nun schmunzelte das Mädchen nur. Die Elben glichen den Menschen bei ihr zu Hause. Bei ihnen war es ebenfalls Sitte gute Bekannte zu umarmen.
 

Als Legolas auch noch die anderen 2 Elben begrüßt hatte, wandte er sich wieder seinem Freund zu, der die Mitreisenden aufmerksam musterte. Vor allem Gilelthil gebührte die meiste Aufmerksamkeit. Ihr kurzes Haar und die spitzen Ohren irritierten ihn ein wenig. Noch nie hatte er eine solche Haartracht bei einem Angehörigen der elbischen Rasse gesehen. In seinem ganzen Leben noch nicht. Und dann war sie auch noch eine Frau. Kopfschüttelnd wandte er sich von ihr ab, die seinen Blick kühl erwiderte.
 

"Legolas du musst wissen, dein Vater ist in größter Sorge. Er ritt von Düsterwald hierher, nur um die Herrin um Rat zu bitten.", eröffnete Glorfindel dem Düsterwäldischen die Neuigkeit. Dieser horchte sofort auf.
 

"Mein Vater ist hier? Er sucht nach mir?", fragte er aufgebracht. Glorfindel nickte.
 

"Ritt er allein?", fragte der Elb nochmals besorgt. Der andere räusperte sich hörbar und ein Grinsen wollte seine Lippen überfallen.
 

"Nein. Seine Wachen begleiteten ihn. Und unter ihnen ritt noch jemand..." Nun musste er sich schon auf die Lippen beißen, um nicht los zu lachen, als er seinem Freund berichtete, wer den König sonst noch begleitete. Auch Legolas schien nun zu verstehen, wen Glorfindel meinte und so grinste er ebenfalls.
 

"Du meinst doch nicht.... Indûrin hat sich wirklich wieder in den Goldenen Wald getraut?", platzte es aus dem Prinzen heraus. Glorfindel nickte zustimmend und wie auf Kommando lachten beide Elben los unter den verständnislosen Blicken der 4 anderen.
 

"Und Haldir?", fragte der Prinz. Seine Stimme klang besorgt jedoch keineswegs minder erheitert.
 

"Ich traf Indûrin nur in der Empfangshalle an. Da war Haldir noch nicht bei ihnen.", antwortete der Blonde.
 

"Waaaaaas!? Indûrin ist in Schlotlorien?", rief Liara aufgebracht. Den elbischen Namen des Waldes hatte sie unabsichtlich falsch ausgesprochen.
 

"Es heißt Lothlorien!", brummte Gimli beleidigt. Alles was der Herrin gehörte, liebte er. Und wer die Herrin oder ihren Besitz beleidigte, stimmte den Zwerg unwillig und mürrisch.
 

Legolas drehte sich grinsend zu dem jungen Mädchen um und lachte wieder.
 

"Ja, Indûrin! Er ist vor kurzem hier eingetroffen.", berichtete er. Das Mädchen strahlte.
 

"Das ist ja prima! Da sehe ich ihn endlich einmal wieder!! Ich habe ihn schon so vermisst. Wie es ihm wohl geht?" Gilelthil horchte überrascht auf und drängte sofort ihr Pferd Richtung Liara die glücklich in die Gegend strahlte.
 

"Ich denke du liebst Legolas?", zischte sie leise, woraufhin das Mädchen glühend rote Ohren bekam. Sie sah zu Legolas, der sie aufmerksam musterte. Sicher hatte er es gehört. Sein Gehör war um einiges besser als das der Menschen und sein Blick verriet, dass er geradezu eine Antwort erwartete, doch sie empfand es zu früh und unpassend es ihn wissen zu lassen und so wandte sie den Kopf ab und schwieg. Sie sah nicht, wie er sich traurig abwandte und sich wieder Glorfindel widmete.
 

"Lass uns aufbrechen. Wir sind müde und unsere Reise war hart und Kräfte zehrend. Wir verlangen nach Ruhe und gutem Essen." Der lorische Elb nickte zustimmend und bedeute den Gefährten, ihm zu folgen.
 

~*~
 

Eine wunderschön verzierte Tür wurde achtlos aufgeworfen und eine Hand deute ins Innere des gut ausgestatteten Raumes. Ein Kopf folgte ihr durch die Tür und betrachtete sich das Ganze. Langes, schwarzes Haar umrahmte das Gesicht. Doch plötzlich stolperte der Elb mit den spitzen Öhrchen nach vorn. Es fiel ihm schwer, das Gleichgewicht zu behalten, doch schaffte er es irgendwie, ehe auch Haldir das Zimmer betrat. Mit verschränkten Armen und eiserner Miene stand er vor seinem Bruder.
 

"So! Ich habe dich in dein Zimmer geführt! Reicht dir das oder brauchst du mich noch als Kindermädchen? Ich muss Gureldon nämlich noch sein Gemach zeigen!", knurrte er böse und musterte den älteren Elben scharf.
 

"Nein nein nicht nötig.", wehrte Indûrin ab. Es war ihm unbehaglich in der Nähe seines Bruders.
 

"Gut. Dann achte darauf, dass du mir nicht wieder unter die Augen kommst! Ansonsten töte ich dich mit meinen eigenen Händen!" Somit schritt er auf die Tür zu und wollte gerade gehen, als er sich wieder umdrehte um Indûrin noch etwas zu sagen.
 

"Amin delotha le[1], Indûrin! Und daran wird sich nichts ändern, egal was du tust!" Mit diesen Worten ließ er Indûrin allein in seinem Zimmer zurück. Doch kaum war er auf dem Flur und unbeobachtet, zückte er seinen Bogen und drehte ihn lange Zeit betrübt zwischen seinen Händen hin und her. Viele Erinnerungen verbanden sich mit dem guten Stück. Seien es gute oder schlechte gewesen, Haldir hing an diesem Bogen, der einzigartig in Mittelerde war.
 

Mit einer Hand schlug er wütend gegen die Wände des Ganges, sodass ein stechender Schmerz bis zu seinem Gehirn geleitet wurde. Er konnte nicht verleugnen, dass er sich das Wiedersehen mit Indûrin herbeigesehnt hatte. Jedoch, als er dem Bruder gegenüberstand überkam ihn wieder eine Welle des Hasses.
 

"Kein Wunder, nach dem was er mir angetan hat.", flüsterte er zur Selbstermutigung vor sich hin. Immer wieder klammerte er sich an das Argument, Indûrin zu hassen, weil er in seiner Kindheit schreckliches getan hatte. Er hatte es sich als junger Elb bei den Sternen geschworen dem Schwarzschopf niemals zu vergeben und daran hielt er eisern fest.
 

Die Erinnerungen zurückdrängend, steckte er den Bogen wieder weg, straffte die Schultern und schritt von dannen, um seinen Aufgaben als Hauptmann nachzukommen.
 

~*~
 

Hastige Schritte konnte kein Ohr vernehmen und doch eilte ein Kurier die schön geschwungenen Gänge des Schlosses entlang bis hin zum Arbeitszimmer seines Königspaares. Immer wieder kam er an prunkvollen Schnitzereien und himmlischen Gemäldedarstellungen vorüber, denen er jedoch nicht einmal die geringste Aufmerksamkeit schenkte. Jede Verzierung, jede Pflanze, alles war ihm über die Jahrtausende vertraut geworden, sodass er nur die Augen schließen musste, um die genauen Details vor sich zu sehen. Kurz vor einer mächtigen Holztür blieb er verschnaufend stehen, ehe er kräftig dagegen klopfte. Ein ,Tretet ein', veranlasste ihn dazu, die Tür zu öffnen. Kaum hatte er das getan, sah er sich drei königlichen Antlitzen gegenüber. Das Licht der Sonne fiel leicht schräg in das Gemach mit runden Wänden ein und brach sich in einem kleinen Wasserbecken in der Mitte des Raumes, in denen junge Seerosen gediehen. Die Herrin Galadriel liebte die Natur über alles und selbst ein Teich im eigenen Zimmer war ihr nicht zu viel Aufwand. Zudem zierten die meisten Wände des lorischen Schlosses wunderschöne Gewächse, exotischer Pflanzen, die so manchen atemberaubenden Duft fabrizierten.
 

"Meine ehrwürdigen Hoheiten! Es gedachte mir nicht euch zu stören, doch habe ich wichtige Kunde für euch! Der Prinz Legolas aus Düsterwald ist auf dem Weg hierher!"
 

Ein Stuhl ratzte über den Holzboden, als diese Worte ausgesprochen waren und Thranduil stand mit zittrigen Beinen auf. Sein Gesicht war eingefallen, denn alle Anspannung der Tage wich der Erleichterung.
 

"Seid ihr sicher, dass es Legolas ist?", rief er aufgebracht. Der Kurier nickte.
 

"Ich muss zu ihm!", rief der Vater des Prinzen hastig und sah sich nach Galadriel und Celeborn um, die ihn aufmunternd anlächelten.
 

"Wir reiten ihm mit euch entgegen.", antwortete die Herrin des Waldes hoheitsvoll. Thranduil nickte zustimmend und dankbar. Wie sehr freute er sich auf das Wiedersehen mit seinem einzigen Sohn.
 

"Ist mit ihm noch jemand gereist?", wandte sie sich wieder an den elbischen Kurier. Dieser nickte wieder eifrig.
 

"Jawohl, Hoheit. Eine Elbin, ein Zwerg, bei dem es sich um einen der Gefährten handelt und ein Menschenmädchen.", berichtete er knapp. Galadriel nickte dankend und kurz darauf rauschten alle drei Elben an dem Boten vorbei aus dem Zimmer. Tief atmete der Kurier den herrlichen Duft seiner Königin ein. Es war immer wieder ein Geschenk, ihr nahe sein zu dürfen.
 

"Wo ist Haldir?", fragte die Herrscherin im Vorbeigehen eine Grenzwache. Dieser deutete einen Weg entlang, der in Richtung einer Lichtung verlief.
 

"Gerade eben sah ich ihn dort entlang eilen. Er schien nicht sehr glücklich.", antwortete der Wächter, woraufhin Galadriel abwinkte.
 

"Lasst euch nicht davon irritieren. Sein Bruder ist zurückgekehrt. Aber nun geht und bringt ihm die Botschaft, Legolas sei an der Ostgrenze des Waldes entdeckt worden! Sicher wird er ihm entgegen reiten wollen." Sofort eilte der junge Elb davon, um seinen Hauptmann zu suchen.
 

"Und ihr unterrichtet Indûrin. Auch er ist ein Freund des Prinzen und wird erleichtert sein, ihn wohlauf zu wissen.", wandte sich nun Celeborn an eine hübsche Dienerin, die kurz darauf auch schon davon eilte.
 

"Ich frage mich, wie das Mädchen in seine Begleitung kommt! Denn wenn mich nicht alles täuscht, ist es Liara, die wir mit Indûrin gen Mina Tirith entsandten. Doch auch sie verschwand auf einmal. Dieser kleine Lauseelb! Wenn er mit dem Kind durchgebrannt ist dann....", fluchte Thranduil. Allein der Gedanke daran, Legolas könnte ein Verhältnis mit einem Menschen haben, stimmte ihn tobend, doch das er dafür einfach so verschwand wollte er nicht wahrhaben. Jedoch redete ihm Galadriel ins Gewissen.
 

"König Thranduil. Ihr dürft keine voreiligen Schlüsse ziehen. Vielleicht trafen sie sich zufällig. Wir werden es erfahren, wenn wir sie sehen. Aber verurteilt euren Sohn nicht schon zuvor." Der Elbenkönig nickte geschlagen und folgte den beiden anderen zu den Stallungen, an denen sie auch Indûrin antrafen. Schwer keuchend stand er vor ihnen.
 

"Ich hörte, Legolas sei gesichtet worden und ich sollte mich bei den Stallungen einfinden.", keuchte er hervor. Offensichtlich war er so schnell gerannt, wie es ihm möglich gewesen war, um pünktlich zu sein.
 

"Der will doch nicht etwa auch mit uns reiten!", ertönte plötzlich eine aufgebrachte Stimme und alle wandten sich nach Haldir um, der mit dem Finger auf seinen Bruder deutete.
 

"Entschuldige Haldir, aber Legolas ist auch mein Freund!", beschwerte sich Indûrin und sah den Bruder herausfordernd an. Haldirs Stirnader pochte gefährlich und doch hatte er sich unter Kontrolle. Er wollte nicht schon wieder einen Streit vor Galadriel vom Zaun brechen.
 

"Ich frage mich sowieso, warum er sich mit solchem Abschaum wie dir abgibt!", zischte er. Diesen Kommentar hatte er sich nicht verkneifen können.
 

"Haldir! Nehmt euer Pferd und sitzt auf. Ich dulde keinen Streit in meiner Gegenwart.", schritt Galadriel erneut ein. Daraufhin verbiss Indûrin sich seinen Kommentar, den er auf der Zunge hatte und wandte sich seinem Pferd zu. Es hatte nur kurz die Möglichkeit gehabt, sich zu erholen. Ebenso erging es auch Fergil, dem Pferd des Königs. Als dieser Hand an seines Pferdes Zügel legen wollte, hinderte ihn jedoch Celeborn daran.
 

"Euer Pferd ist der Erschöpfung nahe. Ein erneuter Eilritt könnte seine vollständige Erlahmung bedeuten. Ich gebe euch und Indûrin eines von den meinen. Sucht euch eines aus." Thranduil lächelte dankbar und flüsterte Fergil noch etwas auf elbisch zu, ehe er sich auf den Rücken eines anderen schwang. Indûrin tat es ihm gleich und nach ihnen Haldir, Celeborn und als letzte Galadriel.
 

~*~
 

Das gemächliche Hufgeklapper der Pferde vermischte sich monoton mit den reizvollen Stimmen der Vögel, die den Wald noch viel freundlicher gestalteten. Ein tiefer Atemzug verriet dem gelähmten Mädchen ebenfalls, dass selbst die Luft keinerlei Verschmutzungen aufwies. Nicht einmal Staub kitzelte in ihrer Nase. Die gleichmäßigen Bewegungen ihres Reittieres glichen einer Wiege, die das Baby in den Schlaf schaukeln sollte. Und dennoch fühlte sich Liara hellwach. Sie hatte das Gefühl, etwas wichtiges zu verpassen, sollte sie wirklich einschlafen.
 

"Was gibt es neues, Glorfindel? Trägt Haldir den Bogen noch immer, oder hat er sich endlich davon getrennt?", fragte Legolas belustigt und grinste dem Elben ins Gesicht, der sich auf dem Rücken seines Pferdes nach dem Prinzen umwandte.
 

"Legst du je etwas ab, das du lieb gewonnen hast?", ertönte die Gegenfrage. Daraufhin lachten beide belustigt und auch die anderen beiden Elben stimmten ein. Liara, Gilelthil und Gimli konnten nur verständnislos zusehen und doch interessierte es 2 von ihnen brennend, was an Haldir so lustig war. Vor allem Gimli brannte die Frage auf der Seele, hatte ihn doch ebendieser Elb so schändlich behandelt, als er das erste mal die Wälder der Fürstin betrat. Der Zwerg konnte sich noch genaustens daran erinnern und er wollte keine Gelegenheit verstreichen lassen auch einmal über Haldir lachen zu können. Auch Liara wollte den Grund der allgemeinen Heiterkeit nicht missen und so zupfte sie schüchtern an Legolas' Hemdärmel woraufhin sie auch sofort seine Aufmerksamkeit erlangte.
 

Sein Blick war belustigt aufgrund des unbekannten Vorfalls mit Haldir und doch erkannte sie jene Wärme in seinen Augen, die er seit kurzer Zeit immer darin hatte, wenn er sie ansah. Konnte es wirklich sein, dass sie ihm etwas bedeutete?
 

Indem sie einmal kräftig schluckte, verbannte sie diese Gedanken und mahnte sich zur Vernunft. Schließlich wollte sie ihn etwas ganz anderes fragen.
 

"Wer ist denn Haldir und was...hat er denn gemacht, dass ihr so über ihn lacht?", fragte sie schüchtern. Ein Zucken ging über Legolas' Lippen doch noch ehe er zur Antwort ansetzen konnte, fiel ihm Gimli ins Wort.
 

"Haldir ist ein lorischer Elb, der keinerlei Anstand und Gastfreundlichkeit besitzt. Wenn man ihm begegnet, werden einem gleich einmal die Augen und Hände verbunden! Bis auf den hohen Legolas und Aragorn, versteht sich.", machte er seinem Ärger Luft. Liara und der Zwerg zuckten erschrocken zusammen, als sie Legolas' glockenklares Lachen vernahmen.
 

"Es amüsiert mich immer wieder, lieber Gimli, wie perfekt dein Gedächtnis doch arbeitet! Du scheinst nichts zu vergessen und bist einem selbst noch nachtragend, wenn mehr als 4 Jahrzehnte die Erde haben altern lassen.", stellte er belustigt fest. Auf seine Worte hin, färbten sich plötzlich die Ohren des Zwerges rot, was Liara amüsiert von der Seite betrachten konnte.
 

"Besser als alles über sich ergehen lassen, wie das Volk der Elben es nicht besser gelernt hat!", brummte Gimli zurück. Die alte Atmosphäre zwischen ihm und Legolas kehrte allmählich wieder zurück.
 

"Glaube mir. Haldir vergisst sogar nach 2000 Jahren nicht, Gimli. Unsereins fragt sich, ob er nicht von einem dickköpfigen Zwerg abstammt." Wieder hatte Legolas die Lacher auf seiner Seite.
 

"Der!? Niemals Legolas! Ein Zwerg besitzt Ehre und Anstand. Doch dieser Elb hat keines von beiden.", wehrte sich Gimli tapfer gegen die Attacken seines Freundes.
 

"Nun. So müssen diese Worte eine andere Bedeutung bei den Zwergen haben. Vielleicht meinten sie damit ein vorlautes Mundwerk. Aber das muss natürlich nicht an der Bedeutung liegen sondern an der Übersetzung der Sprachen."
 

"Verfluchtes Spitzohr! Anstand und Ehre sind Fremdwörter in euren angespitzten Lauscherchen! Außerdem, wer hat denn den Mist mit dem Ringkrieg fabriziert?" Gimli und Legolas fühlten sich sichtlich in ihrem Element. Sie schenkten sich nichts.
 

"Die Elben sind von Sauron getäuscht worden.", erwiderte Legolas kühl und auch die anderen Elben setzten eine verbissene Miene auf. Gimli hatte einen wunden Punkt getroffen.
 

"Wie jetzt? Getäuscht? Ich dachte ihr wäret allen anderen Völkern überlegen.", warf Liara verwirrt ein. Immer hatte Legolas die besonderen Gaben seines Volkes gepriesen und nun sollte durch eben dieses Volk ein Krieg ausgebrochen sein? Sie verstand es ehrlich gesagt nicht. Doch ihr Einwurf blieb in der Luft hängen wie ein Geist über seinem Grabstein.
 

"Und soll ich dir auch sagen, warum? Weil sie leichtgläubig und unachtsam sind! Jawohl! Das Volk der Zwerge ist ein Volk von Kriegern und Strategen!", setzte der Zwerg immer noch einen drauf. Liara bemerkte, wie sich Legolas' Hand noch fester um das Leder des Zügels spannte. Gimli durfte es nicht zu weit treiben. Ohne zu wissen, was sie tat, legte sie eine ihrer zierlichen kleinen Hände sanft auf die des Elben. Sie spürte an ihrem Rücken, wie er überrascht zusammenzuckte und dennoch ließ sie sich nicht beirren sondern lächelte ihn aufmunternd an. Gimli konnte nervtötend sein, das war ihr bekannt. Aber Legolas sollte sich nicht aufregen.
 

Mit verwundertem Ausdruck blieb der Blick des Prinzen in den Augen des Mädchens hängen. Eine solche Geste hatte er gar nicht erwartet. Doch er musste sich eingestehen, dass ihre Hand auf der seinen beruhigend auf ihn wirkte und seinen Zorn verrauchen ließ. Welche Macht sie doch nicht schon über seine Gefühle hatte. Als sie ihm dann auch noch aufmunternd zulächelte, formte auch er seine Lippen zu einem Lächeln und nickte ihr zu, ehe er sich abermals an den Freund wandte.
 

"Und wie erklärst du dir dann das Unglück mit dem Balrog in Moria, wo selbst der König Balin sein Ende fand?", antwortete Legolas ruhig und ein allgemeines Aufatmen der Elben war die Reaktion. Sie wollten dem Zwerg nicht das letzte Wort überlassen.
 

"Das hast du nicht umsonst wieder angesprochen, Legolas!", brummte Gimli beleidigt und es erschien Liara als würde er für die nächsten paar Tage kein einziges Wort mehr mit dem Prinzen wechseln.
 

"Still!", mahnte Glorfindel plötzlich und brachte sein Pferd zum Stehen. Alle anderen Reiter taten es ihm gleich, denn auch die übrigen Elben hatten etwa vernommen. Liara sah verwirrt von einem zum anderen, zuletzt zu Legolas.
 

"Was haben sie? Hörst du etwas?", fragte sie neugierig und lehnte sich etwas weiter im Sattel vor, um um die Biegung des Weges sehen zu können. Doch auch dies nützte nichts. Es führte nur dazu, dass das Mädchen das Gleichgewicht verlor und vornüber kippte. Doch noch ehe sie zu einem Schrei ansetzen konnte, hatte ein starker Arm sie liebevoll von hinten gepackt und wieder in den Sattel gezogen. Schwer atmend und mit fürchterlichem Herzklopfen lehnte sie sich gegen den Rücken ihres Retters. Unwillkürlich fuhr sie zusammen, als sie seinen heißen Atem sanft an ihrem Ohr spürte.
 

"Du musst acht geben. Ein Pferd kann gefährlich sein. Und es wäre eine Schande, wenn du verletzt würdest. Du wirst noch gebraucht.", hauchte er in ihr Ohr, woraufhin sie sofort wieder eine gesunde Röte im Gesicht annahm, die das blasse Erscheinungsbild verscheuchte.
 

"LEGOLAS Thranduilion!!!!!!", hallte es plötzlich den Weg entlang. Durch den Schreck, der durch den lauten Klang des Rufes seines Namens hervorgerufen wurde, presste der Elbenprinz seine Hacken unwillkürlich ruckartig in die Flanken des Pferdes hinein, worauf es sich erschrocken aufbäumte, seine beiden Reiter abwarf und davon galoppierte. Ehe es sich der Prinz versah, saß er im weichen Gras des Waldweges, das Mädchen in seinen Armen. Er hatte noch im Fall verhindern können, dass er sie unter sich begrub.
 

Eilige Schritte näherten sich ihnen und wurden von verwunderten, teilweise resignierenden Blicken verfolgt. Den Kopf hielt Legolas noch gesenkt, so konnte er nur 20 Pferdebeine erkennen und ein Paar, das auf ihn und Liara zugestiefelt kam. Seufzend rieb er sich den Rücken und hob dann den Kopf, als die Beine vor ihm zum Halten kamen. Schon die Stimme, die ihn gerufen hatte, verhieß nichts gutes.
 

Der Schmerz an ihrem Arm war erträglich und der Sturz noch einmal glimpflich ausgegangen, da Legolas sie im Fallen auf seinen Schoß gezogen hatte, um ihr nicht noch mehr Verletzungen zuzufügen. Sie wusste nicht mehr, wie es gekommen war, jedoch hatte die laute Stimme sie zur Genüge erschreckt, dass auch sie vom Rücken des Pferdes fiel. Sie nahm es Legolas auch nicht übel, dass er sie vom Pferd herunter gerissen hatte, sonst wäre sie immer noch auf dem Rücken des aufgebrachten Tieres. Oder nicht. Vielleicht hätte das schöne Ross sie längst abgeworfen. Jedenfalls sah sie aus den Augenwinkeln, dass der aufgescheuchte Hengst wieder von einem Elben eingefangen wurde.
 

Ein Räuspern unter sich ließ sie aus ihren Gedanken auffahren. Das Mädchen wagte gar nicht, den Kopf zu drehen und Legolas unter sich anzusehen. Dennoch musste sie. Doch gleich nachdem sie einen Blick gewagt hatte, errötete sie bis über beide Ohren. Die Stellung, in der sich beide befanden, war mehr als unanständig. Während des Sturzes war ihr Gewand an einem Steigbügel hängen geblieben und hatte nun einen großen Schlitz an der Seite wohin durch man ihren roten BH sehen konnte. Außerdem waren ihre Beine gespreizt und so lag sie mehr oder weniger auf dem Unterleib des Prinzen. Die Brust war leicht gegen die seine gedrückt und sie konnte ohne Probleme in seine wunderschönen blauen Augen sehen. Außerdem spürte sie sein Herz, das heftig gegen seinen Brustkorb schlug. War sie etwa der Grund für seine Aufregung? Aufgrund dieses Gedanken verfiel sie in ein verschmitztes Grinsen, was Legolas sofort erwiderte.
 

Gleich Legolas vernahm sie die hastigen Schritte, die auf beide Gestürzten zuhielten und hob gleichzeitig mit ihm den Kopf, um sich einem ziemlich wütend dreinblickenden Elbenkönig gegenüber zu sehen.
 

"Alea[2]... adar[3]...", wisperte Legolas schwerfällig und legte die Hände um Liaras Hüfte, um sie über sich zu heben, damit er aufstehen konnte.
 

~*~
 


 

Lange Zeit ritten die 5 Elben schweigend nebeneinander her. Was zum einen durch das angespannte Lauschen und Reaktion auf jede Bewegung oder auch nur das kleinste Geräusch, zum anderen aber durch die eisige Kälte hervorgerufen wurde, die sich Indûrin und Haldir entgegenbrachten. Den ganzen wunderschönen Weg entlang sprachen sie kein einziges Wort miteinander, noch würdigten sie sich eines Blickes. Außerdem liefen Indûrin die Schweißperlen an der Stirn herab, war Haldir doch nicht für leere Worte bekannt sondern für seine Taten. Und der Todesschwur, den er Indûrin gegeben hatte lastete wie ein schwerer Schatten auf dessen Herz.
 

So wagte er es auch nicht, seine Meinung kund zu tun, als er etwas gehört hatte, bevor nicht Haldir ein Zeichen merken ließ, dass auch er es vernommen hatte. Er wollte den Zorn des Bruders nicht noch mehr herausfordern.
 

"Horcht! Ertönet dort nicht die Stimme meines Freundes Legolas?", durchbrach er die eisige Stille. Galadriel und Celeborn wie auch Thranduil atmeten erleichtert ein und aus. Das gefährlichste war vorübergehend überwunden. Alle drei hatten schon befürchtet, Haldir würde wieder einen Streit vom Zaun brechen, wenn er nur den Mund öffnete. Doch zu ihrem Glück war dem nicht so. Dies lag auch teilweise an Indûrins vorrausichtiger, zurückhaltender Art.
 

"Auch ich höre die Stimmen. Sie gehören einem Elben und einem Zwerg. Es ist nicht zu verkennen.", säuselte Galadriel und ihre Stimme glich dem Rauschen der Blätter, die sich vom Winde streicheln lassen. Unverkennbar schwang das Lachen in ihrer Stimme mit. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie Gimli errötet war, als er sich eine goldene Locke aus ihrem, der Herrin des Waldes, Haar gewünscht hatte. Und wie strahlend hatten seine Augen geleuchtet als sie ihm dies gewährt hatte.
 

"Dies ist unverkennbar die Stimme meines Sohnes. Eru sei gesegnet! Er ist am Leben!", frohlockte Thranduil und trieb sein Pferd noch etwas schneller an. Der Weg war eben und leicht begehbar, sodass das Tier keinerlei Schwierigkeiten hatte, behände der Biegung nachzugeben, die der Weg vor ihnen tat.
 

Die Augen des Elbenkönigs von Düsterwald strahlten pure Freude aus. Jedoch war er lange genug König, um sonstige Gefühlsregungen zu unterdrücken und keinem anderen preis zu geben. Schwachpunkte wurden gnadenlos ausgenutzt in seinem hohen Amt und somit durfte man keinen einzigen davon offenbaren. Sein einziger Schwachpunkt waren seine Frau und sein einziger Sohn. Und er schämte sich auch schon, so Hals über Kopf nach Lothlorien aufgebrochen zu sein, wo er Legolas doch sonst nie so behandelt hatte, als würde er ihn lieben.
 

Es tat ihm im Innersten leid und so mancher böse oder verletzte Blick seines Sohnes traf ihm tief in das eigene Herz. Doch er war ein Prinz und der Thronfolger Düsterwaldes. Würde er nicht lernen keine Schwäche zu zeigen, würde er später ein grausames Ende finden. Es gab genug Wesen und, wie Thranduil immer wieder mit Entsetzen erfahren musste, genügend Elben, denen es nach Macht dürstete.
 

,Ich hoffe, er ist unverletzt. Oh Eru! Lass ihn keinen Schaden genommen haben!', flehte er still in sich hinein. Doch sobald er um die Ecke ritt, traf ihn fast der Blitzschlag. Und sofort verwünschte er sein Gebet, seinem Sohn solle es gut gehen.
 

Zorn wallte in dem König auf und die Ader auf seiner Stirn pulsierte eifrig. Da saß er. Sein Sohn! Auf einem fremden Pferd und vor ihm im Sattel das junge fremdartige Mädchen. Und als wäre dies nicht genug, zog sein Sohn sie noch etwas näher zu sich heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf sie zu erröten schien.
 

Indûrin betrachtete die anschwellende Ader mit Unbehagen und bereitete sich auf einen möglichen Wutausbruch vor.
 

"LEGOLAS Thranduilion!!!", brüllte auf einmal Thranduil neben ihm durch den Wald, sodass die Vögel erschrocken aufflatterten und ihre Ruheplätze verließen.
 

Von weitem sah der schwarzhaarige Elb, wie Legolas erschrak und rücklings vom Pferd rutschte. Das Mädchen zog er unglücklicherweise mit sich und beide landeten im Gras. Sicherlich hätte Indûrin gelacht über die Tollpatschigkeit seines Freundes, aber die Miene des Königs ließ ihm den Lacher im Hals stecken bleiben. Er registrierte wie Thranduil sich vom Pferd schwang und mit eilenden Schritten zu den Gestürzten hastete, die zugegebener Maßen nicht sehr anständig im Gras lagen.
 

Mit einem gekonnten Satz war Thranduil vom Pferd und hastete, soweit es noch einem König würdig war, Richtung der im Gras Liegenden. Nun konnte sich Indûrin ein breites Grinsen erlauben, außerhalb der Sichtweite des Königs. Doch auch das erhielt kurzerhand einen Dämpfer, indem ihm jemand mit hartem Holz einen Schlag auf den Kopf versetzte. Stöhnend und sich die geschundene Stelle reibend sah er sich nach Haldir um, der wütend zu ihm herüberblickte.
 

"Grins nicht so doof, du dämlicher Elb! Es gibt keinen Anlass in dieser Situation zu lachen! Aber du hattest ja schon immer einen Galgenhumor! Und das im wahrsten Sinne des Wortes.", wies sein Bruder ihn zurecht. Der geschlagene Elb hatte schon einen bissigen Kommentar auf den Lippen, verbiss sich diesen jedoch als sein Blick abermals zu Legolas und Liara wanderte, vor denen sich nun sein König großspurig aufgebaut hatte.

Fürwahr. Haldir hatte recht behalten. Dies war nicht zum Lachen. Auch wenn es in einem der ersten Momente so ausgesehen hatte, war es alles andere als das. Indûrin riss die Augen noch etwas weiter auf als zuvor. Die Stellung, in der Liara auf Legolas lag, hatte etwas beunruhigendes. Er wusste nicht warum, aber es störte den schwarzhaarigen Elben einfach. Wohl lag es daran, dass es keinem von beiden etwas auszumachen schien, denn sie grinsten sich schelmisch an. Zorn und Wut stiegen in Haldirs Bruder auf. Hatte ihm Legolas nicht versichert er interessierte sich nicht für das Mädchen? Wie also kam sie dann in seine Begleitung? Hatten sie das vereinbart? In jener Nacht auf der Wiese?
 

Sein Herz verkrampfte sich noch einmal mehr als er mit ansah, wie Legolas das Mädchen sanft an der Hüfte packte, als wäre es etwas selbstverständliches, und sie über sich hob. Mit ihr in den Armen stand er dann auf und blickte seinem Vater ins Gesicht. Er senkte nicht schüchtern und ergeben den Kopf, wie er es sonst immer getan hatte, sondern sah Thranduil ruhig und ausgeglichen an. Liara in seinen Armen hatte einen unschuldigen Ausdruck im Gesicht.
 

Thranduils Stimme drang auch in der Entfernung noch laut an Indûrins Ohr, sodass er jedes einzelne Wort verstehen konnte. Einerseits durch sein, von Natur aus überdurchschnittlich gutes Gehör, andererseits brüllte Thranduil so laut, dass nicht einmal ein schwerhöriger Mensch ihn hätte ignorieren können. Dennoch ergaben die Worte in seinen angespitzten Ohren keinen rechten Sinn. Ihn interessierte nur das Bild, das sich ihm bot. Wie Legolas das Mädchen in seinen Armen hielt war nun wichtiger als irgendeiner alltäglichen Predigt des Königs zu lauschen.
 

"Jetzt macht er ihn zur Schnecke.", zischte Indûrin dennoch seinem Nebenmann zu. Doch da er zu seinem Leidwesen wieder einmal vergessen hatte, wer der Angesprochene war, bekam er abermals einen Schlag auf den Kopf mit Haldirs geliebten und gehassten Bogen.
 

"Halt die Klappe! Das vernehmen meine Ohren auch selbst!", meckerte er zurück. Langsam setzten sich die Pferde der 4 Personen in Bewegung um neben Glorfindel und den Grenzwachen zu halten.
 

~*~
 

"Und ich sage es dir noch einmal, Legolas Thranduilion! Du setzt dieses Mädchen auf der Stelle ab und lässt sie auf ihren eigenen Füßen stehen! Ich dulde keine Unzüchtigkeiten meines Sohnes!" Thranduils Gesichtsfarbe wies die einer überreifen Tomate im Sommer auf, fand Liara. Und wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte sie sich sicher darüber amüsiert.
 

"Aber Vater! Ich habe dir doch schon erklärt, dass es ein Unfall war.", antwortete sein Sohn etwas entnervt aufgrund der Lautstärke seines Vater. Mit dem König Düsterwalds war wirklich nicht gut Kirschen essen. Dennoch hielt er das Mädchen weiterhin eisern auf seinen Armen.
 

"Unfall. Unfall!", äffte Thranduil nach und seine Stirnader drohte in Liaras Augen fast zu platzen. Sicher hatte ihm der Anblick, wie beide aufeinander lagen dieses Bild von Legolas und ihr vermittelt.
 

"Ich möchte nicht wissen wie viele ,Unfälle' da schon vonstatten gegangen sind, während du mit diesem Gör durch Mittelerde reistest! Allein! Versteht sich.", polterte er weiterhin. Unabsichtlich war er in Sindarin übergegangen, was Legolas freudig begrüßte, da so Liara nicht viel von dem Gespräch mitbekommen konnte. Da Legolas wie auf Knopfdruck errötete weil nur die Vorstellung allein schon peinlich war und sein Vater genau das ausgesprochen hatte, woran er manchmal zu denken wagte, deutete der König dies als ein Zeichen, dass er richtig lag.
 

"Mit Verlaub, eure Hoheit, er reiste nicht allein. Meine Wenigkeit und die der jungen Elbe dort drüben begeleiteten beide.", wagte Gimli einzuwerfen. Er hatte 20 Jahre lang die sindarische Sprache der Elben erlernt, um mit zu bekommen, wenn die Elben hinter seinem Rücken wieder einmal auf eben jener Sprache tuschelten. Das konnte er nämlich auf den Tod nicht ausstehen. Doch das hätte er lieber nicht tun sollen. Denn nun wandte sich Thranduils Zorn gegen den armen Zwerg.
 

"Ach sieh an. Ein ZWERG! Auf deine Anwesenheit pfeife ich! Zwerge haben nicht mindestens so viel Anstand, wie ihn sogar ein Ork besitzen würde! Ich will gar nicht wissen, was in euren Augen ,ANSTAND' bedeutet!", brüllte der König nun ihn an. Gimli schwieg daraufhin tiefst verletzt und setzte eine Allwettermiene auf. Entschlossen, sich künftig nicht mehr in Legolas' Probleme einzumischen, zupfte er an den Zügeln seines Pferdes und brummte etwas das verdächtig nach ,Alter tattriger Meckerelb klang.
 

"Anstand ist etwas, Thranduil, was du gerade nicht an den Tag legtest." Eine Hand legte sich beschwichtigend auf die Schulter des Tobenden. Sein Zorn wollte aufgrund der Berührung erneut entflammen, doch als er sich umwandte blickte er in die hellen Augen von Celeborn, der ihn in sanftem aber bestimmtem Ton zurechtwies. Ein Rotschleier überzog nun des Königs Wangen, während er sich bewusst wurde, vor wem er sich gerade so aufgeführt hatte. Dieses Benehmen war einem König mehr als unwürdig gewesen. Das sagten ihm auch die verdutzten Mienen Glorfindels und seiner beiden Begleiter. Auch der Zwerg musterte ihn nicht gerade freundlich.
 

Peinlich berührt räusperte sich der alte Elb und wagte es erst dann wieder vom Boden aufzusehen. Als erstes traf er mit dem Blick seines Sohnes zusammen, der ihn unschuldig musterte. Oh wie scheinheilig er tat! Wenn er ihn das nächste Mal allein erwischte, konnte sein Sohn etwas erleben. Doch nun hieß es erst einmal, sich zu entschuldigen. Daher wandte er sich zuallererst dem höchst beleidigten Zwerg auf dem Pferde zu.
 

"Meister...Gimli. Verzeiht mir meine...ordinären Worte euch gegenüber. Ich wusste nicht, wo mir der Kopf steht. Dennoch will ich nicht eure Missgunst erlangen. Daher wäre es mir eine Ehre Euch zur Entschädigung ein Festmahl bereiten zu lassen, wenn die Herrin Galadriel es erlaubt." Er warf einen prüfenden Seitenblick auf die Fürstin, die aber nur zustimmend nicken konnte. Auch Gimli bemerkte es aus den Augenwinkeln und frohlockte innerlich. Also hatte sie ihn doch noch nicht vergessen. Er hatte die Gunst der Galadriel und das war Entschädigung genug. Daher brummte er sein Einverständnis dem König gegenüber, was diesen sichtlich zu erleichtern schien.
 

Inzwischen hatte Legolas seine ,Last' wieder auf das Pferd gehoben, das Haldir am Zügel hielt. Liara klammerte ihre Hände fest in die Zügel des Tieres und als Legolas sicher war, sie würde nicht hinunterfallen, wandte er sich Haldir zu.
 

"Alea Legolas. Sern caitar na i batho en calad en meleth.[4]", begrüßte Haldir seinen Freund. Er hatte sofort den Stand der Lage erfasst. Zu gut kannte er Legolas. Die Elben gingen immer sofort in ein direktes Gespräch über, ohne die Nachfrage wie es dem anderen erginge. Und dennoch wussten beide, dass der jeweils andere glücklich war, den Freund endlich wiederzusehen. Deswegen bedurfte es keiner weiteren Worte.
 

"Einer davon ist dein Vater.", flüsterte er mit einem spitzbübischen Lächeln, woraufhin Legolas nur zustimmend nicken konnte und dann seinen Freund umarmte, der sich vom Rücken seines Reittieres herabbeugte. Es verwunderte ihn immer wieder, wie schnell Haldir sein Herz zu durchschauen vermochte.
 

"Alea Haldir mein Freund. Mell anwa caita na batho tan. [5]", sagte er und saß wieder hinter Liara auf. Dann nickte er hinter ihrem Rücken zu ihr hin, was Haldir sofort verstand und beide lachten. Sie hatten aus Vorsicht sehr leise gesprochen. So leise, dass sie selbst sich kaum verstanden hatten.
 

"Seid Willkommen, Legolas Thranduilion. Ihr habt sicher eine anstrengende Reise hinter euch, die von Gefahren bestückt war. So reitet mit uns und genießt die Ruhe des Heiligen Waldes." Galadriel hatte ihr Pferd in die Nähe von Legolas gelenkt und redete nun auf ihn ein. Ihre Stimme hatte einen gutmütigen Klang. Sie empfand es als ihre Aufgabe den Prinzen an seines Vaters statt gebührend zu begrüßen. Denn sein Vater hatte sich stillschweigend auf sein Pferd geschwungen und vertiefte sich nun mit ihrem Gatten in ein langwieriges Gespräch.
 

"Der Spiegel offenbarte mir dein Gesicht nicht. Wir waren lange Zeit in Sorge um dein Wohlergehen. Doch nun stehst du vor uns und wir danken Eru, über dich gewacht zu haben." Legolas nickte dankbar. Auch Galadriel hatte mit ihm in der mystischen Sprache kommuniziert, sodass Liara kein Wort verstand.
 

"Ich versteh nur Bahnhof! Tut mir echt leid Leute.", machte sie ihrer Verwirrung Luft. Gleich darauf hingen alle Augenpaare an ihr. Einschließlich das von Legolas.
 

"Le quena i'lambe tel' Eldalie?[6]", wandte sich nun die hohe Frau ihr zu. Das Mädchen mit den schwarzen Haaren weckte ihre Aufmerksamkeit. Irgendetwas ging von ihr aus, dass Galadriel spannend und unerklärlich empfand. Doch anstatt eine Antwort zu geben glotzte Liara Galadriel aus großen Augen verständnislos an, so, als würde sie überlegen. Geduldig warteten alle auf ihre Antwort. Nach kurzer Zeit jedoch drehte sie den Kopf zu Legolas hoch und sah ihn entschuldigend an.
 

"Kannst du mir sagen, was die Nachthemdtante da eben gefaselt hat?", fragte sie irritiert und hilfesuchend. Sie wusste nicht, dass Galadriel jedes Wort verstand und konnte daher deren säuerliche Miene nicht deuten. Legolas warf der Herrin einen entschuldigenden Blick zu, ehe er dem Mädchen ihre Worte übersetzte.
 

"Sie hat dich gefragt, ob du elbisch sprichst.", erklärte er ruhig und lächelnd. Indûrin sah es mit Unbehagen. Sobald die Worte übersetzt waren schüttelte Liara vehement den hübschen Kopf, sodass Legolas die Haare ins Gesicht flogen und er sie sanft zur Seite schob um freie Sicht zu haben.
 

"Nun...", setzte Galadriel nun in der Allgemeinsprache an. Das Gesicht des Mädchens wurde blass. Anscheinend verstand diese Elbe sie doch. Wie peinlich. Warum hatte sie auch nur so scheinheilig getan?
 

"Erst einmal muss es dir nicht peinlich sein, mich so genannt zu haben.", klärte sie lächelnd auf woraufhin die Umstehenden lachten während Liara bis unter die Haarwurzeln errötete.
 

"Und dann hätte ich eine Frage an dich." Liara nickte zustimmend.
 

"Gut."
 

Der Wind strich sanft um die Bäume und die Vöglein zwitscherten. Der Tag war warm für Frühlingsverhältnisse. Wunderbar warm. Doch dem Mädchen fröstelte trotzdem als ein etwas kühlerer Hauch durch den Schlitz ihrer Bluse strich. Entsetzt stellte sie das Ausmaß des Risses fest, doch hielt sie den Blickkontakt mit Galadriel aufrecht. Kein Wunder, dass Indûrin ihr auf die Seite starrte. Er wollte es zwar immer verhindern doch unbewusst wanderte sein Blick eben dorthin. Gespannt wartete das Mädchen auf die Frage, die Galadriel ihr stellen würde.
 

"Was...", begann diese bedächtig und schaute Liara aus glänzenden Augen an.
 

"Was meintest du mit deinem Ausdruck ,Ich versteh nur Bahnhof'?" Ein allgemeines Stöhnen war die Reaktion auf diese Frage doch Galadriel schien dies nicht zu stören. Das Mädchen musterte die edle Frau mit verwunderten Augen.
 

"Also ehm...ein Bahnhof...also das ist ein Gebäude oder Ort, an dem die Züge halten. Also die Endstation für einen Zug." Durch das allgemeine Schweigen, dass auf ihren Ausspruch folgte merkte sie, wie verzwickt die Sache werden würde. Stimmt ja. Züge kannten die hier auch nicht! Seufzend stützte sie den Kopf in die Hand, woraufhin der Riss einen noch weiteren Einblick hinter das Gewand zeigte. Legolas bemerkte dies und zupfte das obere Ende ein wenig nach unten, woraufhin Liara aufschreckte und ihm eine schallende Ohrfeige gab.
 

"Wofür war das denn?", beschwerte sich der geschundene Elb und hielt aus Reflex eine Hand an die rot werdende Wange. Etwas irritiert und leicht zornig sah er auf das Mädchen herab. Sie hatte den Kopf ihm zugewandt.
 

"Hör gefälligst auf, mich zu befummeln!", zischte sie und ihre Augen schienen Gift zu sprühen. Legolas verstand die Welt nicht mehr. Schließlich hatte er doch nur ihr Oberteil zurecht gezupft. Aber sie schien es wieder einmal falsch gedeutet zu haben. Doch noch ehe er etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, war Indûrin direkt neben ihm und funkelte ihn an.
 

"Alea Legolas! Es freut mich sehr, dich wohlauf zu wissen. Doch denke ich, dass Liara nun bei mir reiten wird.", erklärte Indûrin eisern. Legolas' Augen verengten sich zornig. Was wollte Indûrin nur damit bezwecken? Er hatte Liara nicht ,befummelt'.
 

"Alea Indûrin." Der Prinz versuchte gelassen zu bleiben und umarmte den Freund herzlich, was dieser auch erwiderte.
 

"Es freut mich, dich im Goldenen Wald anzutreffen. Bitte verzeih mein plötzliches Verschwinden, aber Haradrim machten es mir schwer.", entschuldigte sich der Prinz für sein wochenlanges Fortbleiben. Indûrin nickte.
 

"Und mir dünkt es, nicht nur Haradrim, lieber Freund." Der königliche Elb wusste nicht genau, was er davon halten sollte, jedoch entschied er sich einfach zu lächeln.
 

"Indûrin!!!", rief Liara vor ihm plötzlich. Sie hatte es nicht mehr aushalten können noch länger zu schweigen, während sich die Elben unterhielten und so platzte sie einfach den Namen des liebgewonnenen Elben hervor.
 

"Es freut mich so, dich zu sehen!! Ich habe mich oft gefragt, wie es dir wohl geht! Aber wie ich sehe, blendend.", lachte das Mädchen. Indûrin strahlte zurück.
 

"Erlaubst du, Legolas? Ich würde auf dem Ritt gerne erfahren, was Indûrin so erlebt hat.", plapperte das Mädchen munter weiter. Die Freude, den netten Elben wieder bei sich zu haben war einfach zu groß, als dass sie nun an Legolas dachte. Ein Stich tat sich durch des Prinzen Herz als er Liara behutsam aus dem Sattel hob und auf das Pferd von Indûrin setzte, der sie sogleich vor sich festhielt. Die Wärme, die ihr Körper sonst vor ihm verbreitet hatte, war schlagartig verschwunden und schon verlangte es Legolas, das Mädchen wieder zurückzuziehen. Doch beherrschte er sich unter den geierhaften Augen seines strengen Vaters und schluckte die Enttäuschung hinunter. War er denn nur ein Übergang gewesen, bis sie Indûrin wieder hatte? Aber was war dann mit dem Kuss, als sie dachte, er schliefe noch? War dies denn auch nur...als Trost für sie?
 

Wie in Trance folgte er den anderen, die sich langsam Richtung Hauptstadt in Bewegung setzten. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er Gimli, wie er strahlend wie ein Goldstück die Fürstin begrüßte und sie ihm ein Lachen schenkte, dass den Zwerg bis zum Haaransatz erröten ließ. Er realisierte kaum, wie Haldir sein Pferd zügelte, um schließlich auf gleicher Höhe mit Legolas zu reiten. Sein Gesichtsausdruck war einfach nicht zu deuten, fand der Prinz, als er zu dem etwas Jüngeren aufschaute.
 

"Ich habe sie nicht befummelt.", murmelte Legolas leise beleidigt vor sich hin. Haldir lachte leise doch dann wurde seine Miene wieder ernst.
 

"Da hätten wir einen weiteren Stein.", brummte der lorische Hauptmann mit wutverzerrter Miene. Und Legolas musste sogar lächeln, da ihm der Grund für sein Unbehagen bekannt war.
 

"Es macht mir nichts aus, Haldir. Indûrin ist mein Freund.", erklärte Legolas lächelnd. Doch die eigenen Worte kamen ihm wie die größte Lüge seines Lebens vor.
 

"Ja! Bis er dich im Schlaf überfällt!", murrte Haldir bitter und betrachtete den Rücken seines älteren Bruders. Auch Legolas richtete nun den Blick auf das vor ihnen hertrottende Pferd. Der lange Schweif tanzte hin und her. Manchmal schlug er gegen die Beine, um die lästigen Fliegen zu verscheuchen. Dann wieder gegen die Flanke, wo er fast Indûrins Bein streifte. Doch sein Blick galt dem Mädchen auf diesem Tier. Wie es schien, unterhielt sie sich prächtig mit dem Schwarzschopf von einem Elben. Und wie sie lachte. Richtig fröhlich und ausgelassen. Wie sie es bei ihm nur ganz selten getan hatte. Lag es an ihm, dass sie so schüchtern in seiner Nähe war?
 

"Du bist was!?", hörte er Indûrin entsetzt rufen. Sicher hatte sie ihm gerade von ihrer Lähmung berichtet.
 

"Ja.", sie lachte wieder, als machte ihr dieser Umstand nichts aus. Wenn Legolas noch ein paar Tage zurückdachte, hatte sie ganz anders reagiert. Was für ein Theater das gewesen war.
 

"Oder ist es dir nicht aufgefallen, dass Legolas immer so freundlich ist und mich trägt?", fragte sie verschmitzt.
 

"Achso! Daher also seine fremdartige Höflichkeit.", erwiderte der Elb prompt und beide lachten wieder, während Legolas auf seinem Pferd zu kochen begann. Sollten sie sich ruhig auf seine Kosten lustig machen!
 

"Nein wirklich. Er war sehr nett zu mir in letzter Zeit. Außerdem hat er gesagt, ich würde hier in Lorien Heilung finden. Und ich vertraue ihm.", flüsterte sie leise. Ungeachtet dessen, dass Legolas und die restlichen Elben sie wohl hören konnten. Zum Glück waren es aber nur Haldir, Glorfindel und Legolas selbst, die sich auf das Gespräch konzentrierten. Galadriel ritt an Seiten von Gilelthil und schien sie über ihre Herkunft auszuquetschen. Ein unmögliches Unterfangen, fand Legolas. Denn auch er hatte sie gefragt und viel hatte sie wahrlich nicht preis gegeben. Und Celeborn und sein Vater waren in ein Gespräch vertieft, während die restlichen 2 voran ritten.
 

Wärme breitete sich im Herzen des Elben aus und ließ es einen Takt aussetzen. Sie vertraute ihm? Welch wunderbares Gefühl es zu wissen. Sein Blick verklärte sich und er fühlte ein übermächtiges Glücksgefühl in sich aufsteigen. Doch ein Rippenstoß holte ihn aus Wolke 7.
 

"Na? Haben unsere Öhrchen da etwas vernommen, was das Herzlein höher schlagen lässt?", neckte Haldir und grinste den anzüglich Prinzen an. Ein amüsiertes Lachen folgte darauf als Legolas doch tatsächlich an den Ohrenspitzen errötete.
 

"Oh! Das Prinzlein errötet ja! Auch ein Wunder, das die Welt noch nie gesehen hat.", stichelte der blonde Elb weiter. Legolas versuchte währenddessen, ihn so gut wie möglich zu ignorieren.
 

"Hmm...Also wenn du mich fragst, schwimmen oder besser ,reiten' da deine Lorbeeren davon.", stellte Gimli brummend fest und deutete auf Indûrin, der nun Liaras Hüften umfasst hielt. Auch Legolas und Haldir sahen es.
 

"Dich hat aber keiner gefragt!", zischte Legolas böse. Jetzt fing auch noch der Zwerg mit diesen Andeutungen an. Gimli zuckte nur mit den Achseln.
 

"Ist ja nicht mein Problem." Er hatte recht. Es war in der Tat nicht sein Problem, wenn sich der Elb an Liara heranmachte.
 

"Hast du ihm eigentlich schon verziehen?", fragte Legolas unvermittelt und deutete wieder auf einen seiner Freunde. Haldir schüttelte entschieden den Kopf.
 

"Nie! Nie werde ich ihm das verzeihen.", rief er empört und zwar laut genug, dass es auch sein Bruder hören konnte. Langsam drehte er sich um und starrte Haldir an.
 

"Können wir das nicht vergessen, Haldir? Kannst du mir nicht endlich verzeihen? Diese Sache ist mehr als 2000 Jahre her.", flehte Indûrin. Sein Ton klang etwas überstrapaziert.
 

"Ach nein? In Begleitung eines Mädchens werden wir wohl mutiger, Bruder?", bemerkte Haldir zynisch. Nun drehte sich auch Liara um.
 

"Was ist denn vorgefallen?", wollte sie neugierig wissen. Doch Haldirs Bruder winkte ab.
 

"Das ist nicht so wichtig.", wehrte er schnell ab. Die ganze Sache schien ihm peinlich zu sein.
 

"Ich möchte es aber wissen! Bitte sag's mir!", bettelte sie.
 

"Ja Indûrin! Erzähl es ihr! Erzähl ihr, was du mir angetan hast! Wie du mich verstümmelt hast!", keifte der Lorische herausfordernd.
 

"Verstümmelt?", wiederholte der andere ungläubig, dann lachte er los.
 

"Mein lieber Haldir! Du warst immer schon eitel!", prustete er. Doch sein Lachen verstummte, als Haldir seinen Bogen ergriff und einen angespannten Pfeil auf seinen Bruder richtete.
 

"Los doch! Erzähl ihr, was es mit diesem Bogen auf sich hat! Erzähl ihr die ganze Wahrheit oder ich bringe dich um.", zischte er. Seine Stimme war kalt und er meinte es wirklich ernst. Das sah auch Indûrin ein.
 

"Gut...ich erzähle es...", gab dieser klein bei.
 

~*~ ca. 2000 Jahre zuvor ~*~
 

"Indûrin! Haldir! Wo seid ihr denn! Los beeilt euch, es gibt essen!", rief eine Elbin laut und vernehmlich, dass es sogar noch 10 Bäume weiter zu hören war. Doch ihr lautes Rufen nützte wie immer nichts und so stand sie, von allen verlassen wieder einmal wartend in der Tür.
 

"Wo stecken sie nur wieder?", richtete die schöne Elbe das Wort an eine Nachbarin, die neugierig aus dem Fenster schaute. Doch diese zuckte nur nichtswissend mit den Schultern und lächelte.
 

"Sicher sind sie wieder mit den anderen spielen gegangen. Zur Zeit ist Bogenschießen die neuste Mode. Es ist immer gut, wenn sich künftige Krieger schon frühzeitig mit Pfeil und Bogen vertraut machen.", redete die nette Elbe auf die 2 fache Mutter und Witwe ein. Sie hatte es nicht leicht, 2 Söhne groß zu ziehen. Obwohl sie Unterstützung ihrer Schwester Galadriel erhielt. Ihr Mann, ein hoch angesehener Elb, fiel bei einer der vielen Schlachten um Mittelerde. Die kleinen Elben Haldir und Indûrin waren erst 96 und 305 Jahre gewesen. Und schon damals ahnte die junge Elbe, das sie nie den Vater für ihre Kinder ersetzen konnte. Das alles war nun schon über 200 Jahre her.
 

"Mama! Hier sind wir! Hast du uns gerufen?" 2 Völlig verdreckt dreinschauende junge Elben winkten ihr aus sicherer Entfernung zu. Sie kannten die Reaktion der Mutter auf schmutzige Wäsche nur zur Genüge. Und sie wurden nicht enttäuscht.
 

"Wo um Erus Willen habt ihr euch heute schon wieder herumgetrieben!? Ihr seid ja völlig verdreckt und mit Schlamm bespritzt!", schimpfte sie ausgelassen. Beide Brüder ließen die alltägliche Standpauke über sich ergehen, ohne nur ein einziges Mal mit der Wimper zu zucken. Sie beteuerten wie jedes Mal, dies nie wieder zu tun und wurden dann von der Mutter zum Waschen geschickt. Nachdem sie sich auch die Kleider gewechselt hatten, durften sie an den Tisch, wo sie ihnen das Essen auftrug.
 

"Du-hu Mama?", fragten beide zugleich und lugten vorsichtig hinter ihrem Teller hervor. Zwischen den Zähnen hatten sie jeweils noch ein kleines Stückchen Lembas.
 

"Was wollt ihr?", fragte sie amüsiert. Dieser Ton und gleichzeitig dieser Blick hatten nichts gutes zu bedeuten.
 

"Wir würden gern unsere eigenen Bögen haben.", plapperte Indûrin hervor und kassierte prompt von Haldir eine Kopfnuss.
 

"Idiot! Ich sollte es ihr doch sagen!", schimpfte er.
 

"Haldir! Wie oft habe ich dir gesagt, dass du deinen Bruder nicht schlagen sollst!?", wies die Mutter ihren Jüngsten zurecht. Dieser setzte sich wieder aufrecht hin und zog einen Schmollmund.
 

"Soso. Einen eigenen Bogen wollt ihr haben?", fragte sie liebevoll woraufhin beide eifrig nickten.
 

"Das ist in der Tat eine sehr gefährliche Waffe, seid ihr euch darüber im Klaren?", fragte sie forschend und zog eine Augenbraue hoch um ihren Jüngsten eingehend zu mustern. Sicher hatte Indûrin ihn dazu überredet die Mama darum zu bitten, denn Haldir war eigentlich noch etwas jung für solche Späße.
 

"Bitte Mami!!", flehte Haldir mit einem Blick mit Indûrin um die Wette, dem keine Mutter widerstehen konnte. Seufzend gab sie klein bei und gab den Knirpsen ihre Zustimmung, woraufhin die beiden Söhne jubelnd und jauchzend aufsprangen, um um den Tisch herum zu tanzen, bis es der Mutter zu viel wurde.
 

"Nun aber raus hier mit euch!", lachte sie heiter. Die Freude ihrer Kinder steckte auch sie an.
 

"Das müssen wir gleich Legolas erzählen!", jauchzte Indûrin. Seine Mutter schaute ihn ziemlich verwundert an.
 

"Was sagst du da? Der Prinz des Düsterwaldes verweilt mit seinem Vater im Goldenen Wald?", fragte sie erstaunt. Wieder nickten ihre Söhne glücklich.
 

"Aber damit ihr eins wisst. Die Bogen müsst ihr selbst anfertigen! Mit allem drum und dran.", mahnte die Mutter noch einmal, bevor die Kinder außer Sichtweite waren. Dann ging sie zurück ins Haus.
 

~*~
 

Ein junger blonder Elb, etwa im Alter von 1000 Jahren, saß allein am Rande einer Wiese und schien auf etwas oder jemanden zu warten. Er hielt eine Blume in der Hand, deren blaue Blütenblätter im Licht der Sonne noch eine intensivere Farbe erhielten. Verträumt sah er sie an.
 

"He! Legolas! Wir haben Mama überredet! Wir dürfen uns einen eigenen Bogen anfertigen!" Indûrin kam angehetzt und hinter ihm der kleine Haldir.
 

"Renn doch mal nicht so schnell Indûrin! Ich komm ja gar nicht nach.", schimpfte der Kleine wie ein Rohrspecht, woraufhin sich der Bruder nur umdrehte und ihm die Zunge herausstreckte. Dann lief er weiter zu Legolas, der ihn lachend empfing. Die Blume hatte er vorher schnell zurück ins Gras gelegt.
 

"Das ist doch klasse! Na los erhebt euch! Dann werde ich euch gleich mal in die Bogenbaukunst einweisen.", erklärte der junge Prinz mit stolzgeschwellter Brust. Er war nicht einmal größer als 1 Meter und 40 cm, dennoch kam er sich wichtig vor als Prinz. Indûrin und der schnaufende Haldir strahlten um die Wette, als er ihnen diese Neuigkeit verkündete. Sie hatten Legolas immer mächtig beneidet, weil er schon längere Zeit einen Bogen besaß. Zum einen war er älter als die kleinen Brüder zum anderen war er ein Prinz und musste somit früh den Umgang mit Waffen erlernen.
 

Schon stolzierte er voraus, die Kleinen dicht hinter ihm. Obwohl er sich des öfteren sehr wichtig nahm, wohnte doch in seinem kleinen Herzen Großmut und viel Liebe, Freundschaft und Gerechtigkeit. Es kam ihm nicht einmal annährend in den Sinn, die Brüder herumzukommandieren. Entweder sie folgten ihm, oder sie gingen ihrer eigenen Wege. Damit hatte er keinerlei Probleme. Doch Haldir und Indûrin unter sich fochten immer wieder einen kleinen geschwisterlichen Machtkampf aus, um den anderen bevormunden zu dürfen. Legolas saß dann immer abseits und betrachtete es schmunzelnd. Einmischen durfte er sich nicht, denn dann richtete sich der Zorn der beiden gegen ihn. Die blauen Flecken an seinem Unterarm zeugten vor einem nicht allzu lang entfernten Streitereignis.
 

Vor einem besonders großen Mallornbaum machte er halt und wartete auf die Brüder. Es war nicht schwer, sie kommen zu hören. Ihre Schritte waren noch ziemlich unsicher im Gegensatz zu den seinen und deshalb knackte hier und da mal ein Zweiglein unter ihren scheuen Schritten. Aber sie würden es noch lernen, schließlich war er 500 Jahre älter als Indûrin.
 

Als die beiden ihn erreicht hatten (auf dem Weg hatten sie sich gegenseitig Fallen und Finten gelegt, damit der eine vor dem anderen ankam, was schlussendlich dahin führte, dass beide zugleich bei Legolas ankamen) deutete er ernst nach oben in die Krone des Baumes.
 

"Seht ihr? Dort muss man hinauf klettern. In den Kronen befinden sich die besten Zweige, die man für ein Bogengestell verwenden kann. Nicht zu biegsam und auch nicht zu steif. Eben gerade recht. Eine Legende besagt, dass jeder Elbenjunge allein hinauf klettern muss, um seinen Ast zu finden, der am besten zu ihm passt.", erklärte Legolas, stolz über sein immenses Wissen. Sein Vater hatte ihm diese Worte eingetrichtert. Das Material für seine Waffen musste jeder Krieger allein wählen, damit es auch gut in der Hand lag. Die beiden kleineren hörten nur staunend, den Kopf in den Nacken gelegt und mit großen Augen zu.
 

"Und woran erkennt man den Ast?", fragte Haldir sogleich, doch wurde seine Konzentration durch das Flattern eines Schmetterlings abgelenkt. Mit seinen kleinen Fingerchen versuchte er, den Flattermann zu erhaschen. Doch vergeblich. Enttäuscht wandte er sich wieder Legolas zu, der geduldig auf ihn gewartet hatte.
 

"Du erkennst ihn einfach. Eru zeigt ihn dir.", antwortete Legolas ernsthaft. Die beiden anderen nickten.
 

"Gut. Wer von euch möchte zuerst hochgehen?", fragte der Sohn des Königs und brach alsbald in schallendes Gelächter aus, als beide äußerst kleinlaut die Köpfe senkten und mit der Schuhspitze ein Loch in den weichen Waldboden zu scharren versuchten. Die Hände hatten sie hinter dem Rücken verschränkt.
 

"Was ist denn nun los?", fragte er ehrlich verwundert und musterte die Brüder amüsiert. Indûrin hob zuerst den Kopf.
 

"Na weißt du....unsere Mama sagt, wir dürfen uns nicht dreckig machen.", brachte er schüchtern hervor und wagte es gar nicht, Legolas in die Augen zu sehen. Haldir neben ihm nickte nur. Verblüfft hingen Legolas stahlblaue Augen an Indûrin, bis ein gemeines Grinsen seine Lippen zierte.
 

"Gebt es zu! Ihr habt einfach Angst davor!", lachte er und deutete mit dem Finger auf den Älteren, der ertappt zusammenzuckte.
 

"N...nein!", wollte Indûrin sich und den Bruder verteidigen.
 

"Aber ihr macht euch doch sonst auch dreckig ohne an eure Sachen zu denken.", stichelte Legolas weiter. Der ältere der Brüder hob trotzig den Kopf.
 

"Wir haben keine Angst!", behauptete er wacker und kletterte auf den Baum. Haldir sah ihm bewundernd nach, als sein Bruder zwischen den Blättern verschwand. Es dauerte nicht allzu lange, da tauchte er auch schon wieder mit dem gewünschten Ast auf, über das gesamte Gesicht strahlend.
 

"Ich hab ihn!", rief er triumphierend.
 

"Gut gemacht.", lobte Legolas gnädig und ebenfalls zierte ein Grinsen sein Gesicht. Nun war der kleine Haldir an der Reihe und er machte sich wacker an den Aufstieg. Sein langes Haar behinderte ihn etwas am Klettern, jedoch verschwand er geschwind zwischen den grünen Zweigen.
 

"Weißt du schon, was für Haar du als Bogensehne verwendest, Indûrin.", fragte Legolas anteilnehmend.
 

"Pferdehaar ist gut.", antwortete er prompt. Doch Legolas verneinte dies mit einem Kopfschütteln.
 

"Nein."
 

"Nein?", fragte Indûrin erstaunt und überrascht nach.
 

"Es ist nicht schlecht, aber auch nicht das beste. Es gibt eine Legende.", flüsterte der Ältere geheimnisvoll, während er weiterhin stur in die Baumkrone starrte.
 

"Erzähl mir davon!", forderte er neugierig auf und Legolas tat ihm diesen Gefallen.
 

"Es heißt, dass ein großer Elbenkrieger einmal einen Bogen besaß, dessen Sehne er aus dem abgeschnittenen Haar seines ärgsten Feindes gefertigt hatte. Man sagt, dass dieser Feind ebenfalls ein Elbenkrieger war. Das lange Haar des Elben hielt den Bogen fantastisch zusammen und brachte genau die Spannung auf, die man benötigte, einen Pfeil mit großer Anstrengung perfekt ins Ziel zu setzen. Doch die Sehne aus Elbenhaar hatte die Eigenschaft, alle Pfeile ins Ziel zu lenken, mochte man auch noch so schlecht zielen. Dieser Bogen zerbrach nie doch der Elbenkrieger segelte in die Unsterblichen Lande und nahm seinen Bogen mit, damit niemand diesen missbrauchen konnte..", schloss Legolas seinen Bericht. Indûrin hatte mit offenem Mund und großen Augen dem Freund gelauscht. Es war unfassbar, was er da eben gehört hatte. Er wollte ebenfalls einen solchen Bogen besitzen und ein berühmter Krieger werden.
 

"Ich habe auch meinen Ast!", rief Haldir glücklich, als er ein wenig plump auf den Boden sprang, den Ast stolz in den Fäustchen haltend. Indûrin bemerkte nicht mehr wie Legolas seinen Bruder beglückwünschte, er starrte nur auf Haldir und er fasste den unweigerlichen Entschluss sich noch an diesem Tag einen legendären Bogen anzufertigen.
 

~*~
 

Ein dunkler Schatten huschte zwischen den Bäumen hindurch. Der Himmel war verhangen von Wolken, die Mond und Sterne bedeckten. Etwas blitzte jedoch im Schein einer Fackel auf. Eine Faust ballte sich darum.
 

Vorsichtig und so lautlos wie es nur Elben und Katzen möglich war, verschwand die Gestalt mal hier und mal dort, um dich scheu umzusehen, dass keiner sie bemerkt hatte. Dann huschte sie weiter von Ecke zu Ecke, von Baum zu Baum. Ein Schrei der Nachteule ließ sie schreckhaft zusammenfahren, da sie sich so sehr konzentriert hatte, dass jedes Geräusch in seinen Ohren einem schrecklichen Lärm gleichkam.
 

"Dummes Vieh!", murrte der kleine Elb leise. Die Luft zischte zwischen seinen Zähnen, was ihn wiederum zusammenfahren ließ. Die eigene Stimme erschien ihm unheimlich. Mit weichen Knien und klopfenden Herzen, stahl sich der Elb mit den schwarzen langen Haaren bis zu einem Baumhaus vor, dass abseits der Stadt lag.
 

In diesem Baumhaus, schlief sein Bruder. Er wachte stets bei alltäglichen Geräuschen aufm, die leider auch in der Nacht zu hören waren. In der Nähe ihres Hauses, befand sich seit ewigen Zeiten schon eine Art Kneipe, in die die Elben gerne einkehrten, um neuste Nachrichten auszutauschen. Wollte man etwas Wichtiges erfahren, musste man dorthin gehen und es gab immer eine Geschichte, die die spitzen Öhrchen begeisterte. Auch in dieser Nacht herrschte reges Treiben in der guten Stube.
 

Da Haldir nie schlafen konnte wegen der Geräusche, die ihn verängstigten und des lauten Gelächters, wenn wieder über die Zwerge gesprochen wurde, hatte ihm die Mutter ein eigenes kleines Häuschen gebaut, welches er stets zum Schlafen nutzte.
 

Lautlos kletterte der junge Indûrin den Stamm empor. Die Treppe, die eigentlich hinaufführte, knarrte zu sehr, als dass man sie unbemerkt überwinden konnte. Ebenso lautlos wie zuvor, stieg er durch das Fenster und stahl sich an das Bett seines kleinen Bruders, der ruhig und friedlich darin schlummerte.
 

Indûrin streckte zittrig die Arme nach dem Kopf des Jüngeren. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn und eine Stimme in seinem Inneren schrie immer lauter, je näher er seinem Ziel kam, er solle dies auf gar keinen Fall tun. Doch der eiserne Wille und der Wunsch nach einem legendären Bogen ließen ihn die Hände wie automatisch ausstrecken.
 

Überelbisch schnell fasste er mit den Händen das lange, blonde Haar seines Bruders, während in der anderen das Messer aufblitzte und sie mit einem sauberen Schnitt abtrennte. Erschrocken fuhr Haldir aus dem Schlaf und richtete sich auf. Eben noch erkannte er die Gestalt und das Gelächter seines Bruders, der triumphierend und mit dunkel glitzernden Augen etwas in der Hand schwenkte.
 

"Ich habe es!!", rief er glücklich. Haldir fuhr sich durch das blonde Haar. Was machte sein Bruder denn hier um diese Zeit?
 

"Indûrin? Was machst du hier?", fragte er irritiert, doch dann stutzte er, als seine Finger ins Leere griffen. Dort, wo eigentlich noch Haare sein müssten, war nun nichts mehr. Entsetzt und panisch tastete der Elb seinen Kopf ab. Doch es half nichts. Seine Haare fielen ihm nur noch bis unter die Ohren. Entsetzt starrte er Richtung Indûrin und nun erkannte er auch das Bündel, dass er stolz in der Hand hielt. Es waren seine eigenen Haare!
 

"In...Indûrin!!!", schluchzte er. Kleine Tränchen bildeten sich in seinen Augen und durch ihren Schleier sah er, wie der Bruder schnell verschwand. Er wollte noch rufen, doch eine unbekannte Macht schnürte ihm die Kehle zu. Außerdem übermannte ihn Dunkelheit und eine gähnende Leere.
 

~*~ Flashback Ende ~*~
 

Ein lautes Lachen lief den Reisenden voraus und verriet ihre Anwesenheit. Alle Vöglein hörten auf zu singen und glotzten verdutzt unter sich. So viel Krach waren sie nicht gewöhnt. Und das der Lärm auch noch von einem kleinen Zwerg kam, war mehr als verblüffend.
 

Tatsächlich lachte Gimli aus vollster Kehle und es schien, als wollte er sich nicht wieder so schnell einkriegen. Der Lachkrampf hatte ihn zu sehr gepackt, als dass er Haldirs roten Kopf bemerkt hätte.
 

"Soso! Der Hauptmann der lothlorischen Armee mit gekürztem Haar! Gab's noch nicht oft! Muss ja ein Pottschnitt gewesen sein!", grölte er immer wieder. Es bereitete ihm schon Schwierigkeiten, sich auf dem Rücken seines Pferdes zu halten.
 

"Und Indûrin! Ihr hättet besser Friseur werden sollen anstatt Hauptmann in der königlichen Garde!", krakelte er munter fort. Sofort bekamen Indûrins Ohren eine noch rotere Färbung. Den Brüdern schien es peinlich zu sein und Haldir verfluchte sich in Gedanken, darauf beharrt zu haben, Indûrin sollte die Geschichte erzählen. Doch nun war es nicht mehr rückgängig zu machen und der Zwerg hatte seine Freude, was er nur allzu deutlich zeigte.
 

"Ich verstehe ehrlich nicht, was so schlimm daran ist, einen Kurzhaarschnitt verpasst zu kriegen.", gestand Liara ehrlich. Jedoch musste sie ihre Worte noch einmal wiederholen, damit auch der letzte es verstand, denn Gimlis Gelächter war mehr als betäubend.
 

"Gilelthil hat doch auch kurze Haare. Und es sieht nicht einmal so schlecht aus.", gestand sie lächelnd in Richtung der kleinen Elbe, die sich darauf jedoch nur demonstrativ wegdrehte. Liara seufzte. Diese Elbe meinte es ernst mit der Rivalität.
 

"Das wundert mich allerdings auch.", gestand Legolas und warf Gil ebenfalls einen Seitenblick zu, woraufhin sie verlegen zu Boden schaute.
 

"Mit kurzen Haaren, ist bei Elben nämlich nicht zu spaßen.", gestand Legolas, woraufhin sich Liara etwas zur Seite beugte und dann hinter schaute, um ihn sehen zu können.
 

"Warum denn? Ist es gefährlich?", fragte sie erschrocken und streifte Indûrin mit einem Seitenblick, der nichts gutes verhieß.
 

"Nun ja gefährlich nicht DIREKT.", mischte sich Haldir ein. Offensichtlich betrachtete er es als seine Pflicht als Betroffener die Begebenheiten zu erläutern.
 

"Da Elben unsterblich sind, erlangen sie während ihres Lebens große Weisheit und wichtige Erfahrungen. Ich war damals 300 Jahre alt und hatte für mein Alter schon immer einen hohen Wissensstand.", berichtete er ohne angeberisch zu klingen.
 

"Unsere gesamten Fähigkeiten, die wir uns angeeignet haben, unser Wissen, lassen wir wachsen. Immer wenn wir etwas mehr geschafft haben, wachsen unsere Haare ein Stück mit.", versuchte er weiter zu erklären. Liara stutzte und sah Haldir aus großen Augen an.
 

"Wollt ihr damit sagen, euer Wissen wird in den Haaren gespeichert?", rief sie verblüfft doch der Elb schüttelte den Kopf.
 

"Nein. Nicht so, wie du es vielleicht denkst. Jedenfalls...wenn uns die Haare abgeschnitten werden, behalten wir zwar unser Wissen über bestimmte Tätigkeiten, können sie aber nicht mehr ausführen. Ich musste damals neu anfangen. Ich musste alles wieder ,erlernen' und ich war dem Spott ausgesetzt, den mir andere Elben entgegenbrachten. Und das alles ist INDÛRINS Schuld! Die Schuld der Dummheit meines einzigen, eigenen Bruders!", schrie Haldir und spannte seinen Bogen abermals um ihn gegen Indûrin zu richten. Seine Augen blitzten in einem stürmischen Blau, als er den Bruder musterte. Doch das wurde gar nicht vom Rest registriert. Die allgemeine Aufmerksamkeit galt einzig und allein dem Bogen, den Haldir in den Händen hielt. Die Sehne schimmerte golden.
 

"Willst du damit sagen...", platzte Gimli hervor, als er ihn genauer betrachtete.
 

"...das diese Sehne deine....?", er ließ die Frage unvollendet, doch Haldir nickte grimmig.
 

"Ganz recht! Nachdem mein Bruder verbannt wurde, wurden mir die Haare wieder gegeben, die ich dann für meinen Bogen verwendete. Seitdem ich ihn trage habe ich noch nie ein Ziel verfehlt."
 

"So kann man sein Toupet auch aufbewahren!", spöttelte Liara, doch als sie bemerkte, wie aller Augen wieder einmal verwundert in ihre Richtung schnellten, senkte sie leicht den Kopf und hob abwehrend die Hände.
 

"Das tut jetzt nichts zur Sache.", grinste sie verlegen. Warum kannte man auch so gebräuchliche Ausdrücke hier nicht!? Es war zum Verrückt werden!
 

"Das ist gemein! Ich wollte mir den Bogen machen.", beschwerte sich Indûrin leise, doch Haldir hörte es sehr wohl.
 

"Oh! Du kannst gerne einen haben, mein Lieber!", zischte er zuckersüß. Das machte seinen Bruder stutzig.
 

"Aber wenn schon, dann mit deinen eigenen!!!", rief Haldir wutentbrannt und gab dem Pferd die Sporen, seine Hand am Griff des verzierten Dolches.
 

~*~
 

[Fortsetzung folg!]
 


 

[1] Ich hasse dich!

[2] Hallo

[3] Vater

[4] Hallo/Sei gegrüßt Legolas. Steine liegen auf dem Weg des Lichtes und der Liebe.

[5] Ein echter Schatz liegt jedoch auf jenem Weg.

[6] Sprichst du Elbisch?
 


 

Puh...........Das...war....laaaaaaaaaaang *argh* *verzweifelt ist* Ich hoffe, es war ein Überraschungseffekt? ;) Einige haben ja auf eine gemeinsame Elbe getippt, in die sich beide Brüder verschossen haben. Lag auch nahe, wollte ich auch zuerst nehmen, aber durch eine kleine Hilfe, hat mich eine liebe Leserin auf diese Idee gebracht ^.^ *froi* Dafür ist es aber auch ziemlich lang geworden. Schließlich wollte ich euch nicht einfach hinklatschen...Indûrin machte das woraufhin Haldir das machte. :o) Ich hoffe sehr der Teil hat euch gefallen.
 

Ach ja. Bitte verzeiht mir mein Elbisch ^^ Ich habs mir zusammengesucht und irgendwo rausgeschrieben :o) Also falls ein Elbischexperte unter euch ist, nehmt es mir nicht übel ja?'^^'
 

Zu euren Kommentaren:
 

@Arviel: *kräftig auf den rücken klopft* Ich hab dich gewarnt! ;) Vielleicht sollte ich meine Geschichte einstellen, wenn du dir immer vor Begeisterung etwas tust ^.^ *zwinker* Tja! Das sind wohl 2 heikle Fragen. Und ich kann eine davon beantworten. Das mit der Unsterblichkeit ist heikel ich weiß. Aber ich habe bisher schon Hinweise gegeben, die eigentlich zeigen, wie ich es lösen werde. Mehr verrat ich nicht. Ach und noch etwas:
 

MEINE STORY WIRD KEINE "UND SIE HEIRATETE DEN PRINZEN; BEKAM SO UND SO VIELE KINDER UND LEBTE GLÜCKLICH BIS AN IHR ENDE." GESCHICHTE. Liara WIRD SICH IRGENDWANN ENTSCHEIDEN MÜSSEN. :o)
 

*knuddel* Danköö für dein Kommi und nimm das Risiko ruhig wieder auf dich, mir ein Feedback zu schreiben *sich immer wie ne Irre darüber freut*
 

@Málwen: *schnauf* Der Teil war hoffentlich länger ^^ Aber ich sehe schon...lang genug kann es nicht sein, stimmts? ;) Ich hoffe du musst deine Meinung nicht ändern ^^ Ich strenge mich auch extra an :o)
 

@Alina: *knuddel* Hab mich echt über dein Feedback gefreut ^^ Und über das Lob erst recht :o) Ja du hast recht. Ich habe das Ende des Buches etwas abgeändert, aber das hatte ich glaube ich ganz am Anfang irgendwo mal geschrieben. Ist aber nicht weiter schlimm, wenn du es überlesen hast. Meine Kommentare sind manchmal etwas unübersichtlich ^^'
 

@Shana: Ja ich weiß, was du sagen willst ^^ Und so etwas kommt natürlich auch irgendwann ^^ Aber sie sind ja erstmal am ,Kennenlernen' sie gleich ins Bett zu schicken wäre etwas voreilig. Außerdem wären das 2. und 3. Mal immer nur Wiederholungen und so kann man sich freuen, wenn's dann wirklich mal passiert ^.^ *hüstel* Ehrlich gesagt wird das bestimmt ganz schön heikel werden, wenn ich so was schreiben muss *sich jetzt schon versteckt* Aber ich verspreche dir, solch eine Szene wird es geben ^^
 

@meldisil: *g* Umgebracht hat er keinen *lach* Wie du sehen konntest aber es ist immer schön zu lesen, wie ihr euch Gedanken über den Fortgang macht :o) Das freut mich ungemein ^^ *reknuddel* Stimmt. Ein paar Glückshormone können nie schaden ^^ Und ich brauch zur Zeit echt viel davon *schokolade mampft*
 

@feanen: Frage nun geklärt, was Indûrin böses angestellt hat? :o) Ich glaube du warst das mit Liaras zu Hause, nicht? ^^ na ja...dort läuft es ungefähr so ab wie bei mir =/ Also schreib ich auch nicht gerne drüber....
 

@Tanwehtiel: *gg* Ich weiß schon, was du mit einfallslos meintest. Aber dein Kommentar war aufbauen und echt lieb von dir ^^
 

@Miss_Sixty: Also wie Indûrin reagieren wird, wenn sich der allgemeine Zustand wieder etwas beruhigt hat, ist hoffentlich schon etwas durchgekommen ^^ Ist eben so ein Typ wie Legolas' Papi ^^
 

@Piandoria: Danke für das Lob *sich so mächtig freut, dass sie auf dem stuhl tanzt* Naja...zappeln lassen und dann ein langer Teil oder nicht zappeln lassen und monoton weiter schreiben regelmäßig eine Seite posten? Das ist hier die Frage ^^ So freut man sich irgendwie viel mehr (Jedenfalls geht es mir so ^^)
 

@Himmelslied: *G* *schokolade schenkt* Das beruhigt die Nerven ^.^ *s* Ja...der Kampf und Legolas hat gerade erst begonnen ^^
 

@mystica: Danke dass du mich auf den Altersfehler aufmerksam gemacht hast ^^ Lieb von dir *knuddel*
 

@Atap: Ich hab beide deiner Wünsche bestmöglich erfüllt *G*
 

@Dax: Papi Thranduilchen ist sehr erfreut, nicht wahr? ;)
 

@Sakurajima: *lach* Das freut mich ^^ Ich fand die Sprachversuche auch niedlich ^.^ hast du dir die Reaktion des Papis so vorgestellt? ;) Seine Freude ist verraucht ^^ *lach* Er ist eben ein Dickkopf :o) Noch ein Schreikrampf? ;) Ich fand den hier echt lieb ^.^
 

Ein gaaaaaanz liebes Dankeschön an alle, die mir ein Kommi geschrieben haben!!! ^^
 

Hab euch alle ganz doll lieb
 

Ciao Seoko/Sleepy Bird ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dusk
2007-09-22T21:40:01+00:00 22.09.2007 23:40
Hey!!
puhh...das war mal etwas länger, aber hat mir gut gefallen^^
ich könnt mich kringeln:D dieser schuss humor gibt der story den letzten schliff^^
und zu indurins 'anschlag'...so ganz unschuldig ist legolas ja nicht...wer hat denn die geschichte von dem legendären bogen erzählt...^^ naja, haldir scheint ja äußerst nachtragend zu sein...ich würde nach 2000 jahren nicht dauernd versuchen meinen bruder zu erschießen;)
hmm...der könig ist ja mal total konservativ!! oh oh oh und legolas ist eifersüchtig...das wird sicher interessant^^
nya bin gespannt, ob legolas auch mal so austickt wie sein vater^^
lg
Dusk
Von:  KasumiTendo
2003-06-10T13:12:52+00:00 10.06.2003 15:12
Hi Seoko!
Sorry, dass ich es vorher nicht geschafft habe, einen Kommi abzugeben, aber ich war mit dem Schüleraustausch in Frankreich und deshalb konnte ich nicht weiterlesen!
Aber jetzt kriegst du einfach für beide Kapitel zusammen einen giga-Kommi!
Also erst mal: Geil! Hat mir echt wieder spitzenmäßig gefallen!

Knubbliger Zwerg, also wirklich! Sind nicht alle Zwergen knubblig? *gg* Unterirdischer Maulwurf! Ich hab noch nie nen überirdischen gesehen! Aber egal, ich liebe diese Außernandersetzungen zwischen Gilethil und Gimli! Gimli for President! *lol*
Aber als ich gehört habe, dass Haldir "Du Mörder!" sagt, war ich schokiert, aber Gottseidank war das ja net so gemeint!
Aber du hast bei mir für mit Schlotlorien einen starken Lachanfall ausgelöst, ebenso wie mit dem Wort "Lauselb" *gg*
Aber was gibt es niedlicheres als kleine Elben? Aber ich möchte mal behaupten, dass es nicht grade klug von Idûrin war, dem Haldir die Haare abzuschnippeln (Woher hast du die Idee bloß??? *zwinker*)
Und: Ja, schneid ihm die Haare! Los, Haldir! *freu*
Naja, ich hoffe mal der nächste Teil wird wieder so gespickt sein mit süßen Legolas/Liara-Szenen sein!
Bis zum nächsten Teil,
Kasumi
Von:  Marmideria
2003-06-09T15:09:42+00:00 09.06.2003 17:09
Hi Seoko. Total geniale Geschichte, und vor allem mega lang. Wenn ich da an meine denk...Schreib bitte, bitte, schnell weiter *aufknienanfleh*
Von: abgemeldet
2003-06-08T19:46:10+00:00 08.06.2003 21:46
SUUUUUUUUUPEEEER!!!
hab mich echt schräg gelacht wo thranduil seinen sohn und liara in dieser "unanständigen situation" erwischt. und dann noch haldir als zurückgebliebender elb *ROOOFL*
mach weiter so!!!
hdl
mystica

P.S:wenn liara mit legolas zusammenkommt (ich hoffe doch!!!), willst du indûrin dann nicht mit gil verkuppeln (oder soll der arme kerl leer ausgehen *fg*)?
allerdings würde dann der haldir den indûrin wirklich umbringen (jaja, geschwisterliebe muss doch auch in diesem fall vorhanden sein...)...glaub ich mal

also dann
atenio, mellon *g*
Von:  Sakurajima
2003-06-08T14:32:58+00:00 08.06.2003 16:32
jjaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa *vor Freude in die Luft spring* Und wieder ein geniales Kapitel. Und doch... mag das Kapitel noch so lang sein, wenn es zu ende ist, empfindet man es als viel zu kurz und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. So eine geniale Fic zieht einen in den Bann. Ahhhhhhhh schreib weiter weiter weitaaaaaaaaa!! ^^
Die kleine Eifersuchtsattacke Legolas' finde ich niedlich und wie Liara auf ihm drauf saß, als sie vom Pferd stürtzten *gröll* *big grins* Herrlich!! ^o^
also, ran an die Tastatur und schreiben bis diese qualmt! ^o^
Von: abgemeldet
2003-06-08T13:15:51+00:00 08.06.2003 15:15
Hi! War wieder echt super. Du hast schon recht, mir gefallen lange Kapitel auch besser. Eigentlich meinte ich auch eher den Inhalt und nicht Zeit zwischen deinen Updates. Hab mich da wohl etwas undeutlich ausgedrückt ;-). Na ja macht ja auch nix...
Echt lustig die Geschichte zwischen Haldir und Indúrin, wäre glaub ich an Haldir's Stelle auch ziemlich sauer auf ihn - aber gleich 2000 Jahre? Wohl eher nich...
Nochmals, großes Lob! Freu mich schon auf den nächsten Teil!

Bis hoffentlich bald :-D!
Von: abgemeldet
2003-06-08T13:15:23+00:00 08.06.2003 15:15
Hi! War wieder echt super. Du hast schon recht, mir gefallen lange Kapitel auch besser. Eigentlich meinte ich auch eher den Inhalt und nicht Zeit zwischen deinen Updates. Hab mich da wohl etwas undeutlich ausgedrückt ;-). Na ja macht ja auch nix...
Echt lustig die Geschichte zwischen Haldir und Indúrin, wäre glaub ich an Haldir's Stelle auch ziemlich sauer auf ihn - aber gleich 2000 Jahre? Wohl eher nich...
Nochmals, großes Lob! Freu mich schon auf den nächsten Teil!

Bis hoffentlich bald :-D!
Von:  Sinia
2003-06-08T10:44:16+00:00 08.06.2003 12:44
Jaaaaa! Mach schnell weiter!
Bis denn ciao siane
Von: abgemeldet
2003-06-07T11:44:19+00:00 07.06.2003 13:44
Wieder ein sehr gutes Kapitel:-) Schreib bitte schnell weiter!
Von: abgemeldet
2003-06-07T07:47:04+00:00 07.06.2003 09:47
P.S.: Sag mal was is denn dann mit Gil????????? Die hat ja kurze Haare.


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