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Das Tor der Dimensionen

von

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Fishermen's Friend

Huhu! ^_^ Danke für die lieben Kommis!!!! :o) Ich hab mich vielleicht gefreut!!! :-D Danke!!! *alle knuddel*
 

Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an den Figuren und Charakteren noch sonstiger geistiger Machenschaften von J.R.R Tolkien und auch seinem Sohn. Ich verwende sie lediglich, um meiner Fantasie Ausdruck zu verleihen
 


 

Fishermen's friend
 

~*~
 

"Dir wird es noch leid tun, dass du mich fast erschlagen hättest, Mensch!", hörte sie eine weit entfernte Stimme fauchen und sie schloss die Augen, kurz, um sie sofort wieder aufzuschlagen und dem Ork stur in das hässliche Gesicht zu sehen.
 


 

"Was hat dir der Prinz denn getan?" Komisch, sie war total verängstigt und doch schmetterte sie ihrem Angreifer eine trotzige Frage entgegen. Der Ork gurgelte gefährlich und riss das Maul noch etwas weiter auf, sodass man die gelben, zum Teil auch fast schwarzen Zähne genaustens erkennen konnte. Ein selbstgefälliger Ausdruck verzerrte seine Fratze noch enormer. Sicherlich dachte er, leichtes Spiel mit einem Menschen zu haben, der auch noch ein weiblicher war. (Das wusste der Ork nicht, denn er kennt nur das männliche Geschlecht ;-)) Nun war er schon so weit an sie herangetreten, dass sie den stinkig faulen Atem direkt ins Gesicht bekam. Liara wurde schlecht von dem fürchterlichen Gestank und sie versuchte weitestgehend zurückzuweichen, bis auch das nicht mehr klappte, denn eine kalte Mauer hinderte sie daran, auch nur einen weiteren Schritt rückwärts zu gehen. Sie hörte plötzlich die gedämpfte Stimme des Elben.
 


 

"Liara!? Liara wo bleibst du? Ist etwas passiert?" Das Mädchen schluckte, den Blick nicht von dem Monster anbwendend, dass ihr den heißen Atem ins Gesicht blies und nun hämisch grinste.
 


 

"Hat das Prinzlein Angst um dich? Ich sage dir, Elben sind nichts weiter als stinkende Schaumschläger-", Liara schluckte heftig, denn der Atem war betäubend. Ihre Gedanken schwirrten schon lange nicht mehr klar in ihrem Kopf herum. "- die immer groß und herrlich tun. Lass dich nie mit einem ein, sonst wirst du es bereuen. Aber ich geb dir den Tipp für das Leben in der Hölle mit!" Deutlicher hatte er es nicht ausdrücken können. Liara bekam Angst. Sie hatte auch schon vorher Angst gehabt, aber nun sah die Lage wirklich hoffnungslos aus.
 


 

"Legolas!", schrie sie hysterisch und unheimlich schrill, sodass der Ork kurz zurückzuckte und sich die Ohren hielt. Legolas horchte in seiner Zelle auf. Die Stimme des Mädchen hatte verzweifelt und aussichtslos geklungen. Waren doch noch mehr Orks in der Nähe gewesen? Panisch riss er an seinen Ketten, die eigenen Schmerzen missachtend und Gimli, der Zwerg spitzte nun auch die Öhrchen, sah dabei hilfesuchend in die Ecke, wo der Elb verzweifelt versuchte, sich seiner Ketten zu entledigen.
 


 

"Hör auf Legolas! So reißt du dir vielleicht Arme und Beine aus, aber ganz sicher wirst du nicht freikommen!", versuchte Gimli auf ihn einzureden, doch der Prinz versuchte es weiter. Angst hatte sich seines Herzens bemächtigt, die den unterdrückten Hass schürte. Wieder ertönte ein gellender Hilferuf in Form seines Namens und der Elb verstärkte den Zug an den Ketten. Er musste dem Mädchen helfen, unbedingt! Wenn sie umkäme, könnte er sich das nie verzeihen.
 


 

"Dein Geschrei wird dir hier nichts nützen!", knurrte der Ork das Mädchen an und griff genüsslich nach seinem Schwert. Es war viel reizvoller, Menschen in Angst und Schande dahinsiechen zu sehen, als der Folter ein rasches Ende zu setzen. Er wusste nicht, ob er ihr den Bauch aufschlitzen sollte oder doch lieber die Halsschlagader.
 


 

"Legolas!", schrie sie zum dritten Mal. Tränen der Verzweiflung rollten ihr über die Wangen. Wie konnte sie dieser Situation nur entkommen? "Hast du ein Hausmittel gegen Orks?"
 


 

Das grässliche Monster stutzte und sah sie betreten an. Hausmittel? Gegen Orks? Was wollte diese Göre? Ebenso verdutzt, wenn nicht noch mehr als Liaras Verfolger, schauten Legolas und der Zwerg drein.
 


 

"Was denn für ein Hausmittel?", fragte Gimli verwirrt. "Will sie ihn wegputzen, wie beim Frühjahrszwergen? Wo die Zwergenfrauen die ganzen Gänge von jedem Staub befreien?" Legolas ging nicht auf das unnötige Kommentar des Freundes ein sondern versuchte seine Gedanken zu sammeln. Etwas zu finde, dass dem Mädchen helfen konnte. Wo waren Orks verwundbar. Waffen trug sie offensichtlich keine bei sich.
 


 

"Ich weiß nur, dass sie die Sauberkeit hassen!", rief er zurück und ein lauter ,Plumps' folgte auf seinen Ruf. Gimli war seitlings umgekippt und mit dem Helm gegen einen Mauervorsprung geprallt.
 


 

"Was soll ihr das denn bringen, Legolas? Hast du deine Worte auch schon mal überlegt?", brummte Gimli höhnisch. Jedoch waren sämtliche Sinne des Prinzen auf das Geschehen außerhalb gerichtet.
 


 

Liara dachte ähnlich wie Gimli. Darauf war sie auch selbst gekommen, dass sich Orks nie die Zähne putzten. ,Widerlich!' dachte sie angeekelt und vergaß für einen kurzen Moment ihre beklemmende Lage. "Du könntest wirklich mal einen Fishermen's friend lutschen, du Stinktier!", rief sie erbost und mit wackeligen Knien, als der Ork wieder ausatmete. Dieser stutzte wieder und sah sie mit überrascht glitzernden Augen an.
 


 

"Was soll'n das sein?", knurrte er gefährlich. Liara zuckte mit den Schultern und sah ihn herblassend an. "Wüsstest du wohl gerne, hm?" So grausam die Orks auch waren, so waren sie doch von Natur aus sehr neugierig. Deshalb nickte er nur unwirsch und das Mädchen musste sich ein fieses Grinsen verkneifen.
 


 

"Lass mich nur mal schnell zu meinem Gepäck gehen, dann gebe ich dir eins.", bot sie sich höflich an und sie musste sich auf die Lippen beißen, um nicht laut loszulachen, als sie die unschlüssige Miene des Stinkers, bemerkte. Er schien hin und hergerissen zwischen der Auswahl jemanden zu foltern oder aber etwas neues kennen zu lernen.
 


 

"Los beweg dich! Aber keine faulen Tricks! Sonst sind deine Knochen mein Zahnstocher für das morgige Frühstück", herrschte er und Liara stolperte vorwärts auf ihren Rucksack zu. Ein Schauer lief ihr bei seinen Worten über den Rücken. Sie konnte sich erinnern irgendwo eine Packung der kleinen Bonbons eingesteckt zu haben. Hastig durchwühlte sie ihr Gepäck, die Schwertspitze des Orks piekste in ihrem Rücken. Der Angstschweiß floss ihr über das Kinn, aber sie musste einen kühlen Kopf bewahren. Vielleicht kam sie ja doch noch hier heraus.
 


 

Endlich stieß sie mit ihrer zitternden Hand auf das Päckchen Fishermen's friend und Liara atmete erleichtert auf. Jedoch besann sie sich sofort wieder, als die spitze noch etwas fester in den Stoff ihres Gewandes und somit auch gegen ihren Rücken gepresst wurde. Langsam drehte sie sich um und schwenkte das Tütchen in der Luft.
 


 

"Das sind sie!", berichtete Liara triumphierend und Tücke flammte in ihren Augen auf. Wenn sie das Vieh richtig einschätzte, war es sehr gierig. Und sie hatte recht. Sofort wurde ihr die Packung aus der hand geschlafen, wobei die Klauen des Untieres eine tiefe, blutige Spur auf ihrer rechten Hand zurückließen. Sie schrie schmerzerfüllt auf und starrte entsetzt auf ihre Hand, wo das Blut nur so aus der tiefen Wunde quoll und langsam auf den Boden tropfte. Der Ork kümmerte sich nicht darum. Er war viel zu beschäftigt, das Tütchen genaustens unter die Lupe zu nehmen.
 


 

"Und was soll ich damit!?", fauchte er nach einiger Zeit hasserfüllt. Liara kauerte stöhnend auf dem Boden und presste den verletzten Arm gegen den Körper, um die Blutung aufzuhalten. Grausam und hart riss er sie nach oben und schüttelte den Mädchenkörper mit ekelhafter Befriedigung durch. Seine Wut wurde durch den Anblick der gequälten jungen Frau etwas gedämpft und eine ekelhafte Befriedigung war ihm anzusehen. Liara war ganz blass und die Knie taten auch nicht mehr das, was sie tun sollten. Jedoch war das dem Ork egal.
 


 

"Aufmachen...", brachte sie leise und gequält stöhnend hervor. Immer noch floss das Blut nur so aus der Wunde und sickerte in den sanftgewobenen Stoff ein, färbte ihn dunkelrot. "Tüte...zerreißen...", stammelte sie weiter und der Ork stieß sie ruppig von sich, sodass sie schmerzvoll auf dem Boden lag. Ihr war schwindlig und sie konnte nicht aufstehen, jedoch musste sie. Gleich war der Moment da. Unter Schmerzen richtete sie sich auf und schwankte auf das grässliche Untier zu. Beobachtete genaustens, wie es die Tüte zerriss und die kleinen Pillen auf den Boden kullerten und sich in jeweils eine andere Richtung davonmachten. Der Anblick ließ sie spöttisch lächeln. Warum nahm sie nur keine Drogen? Dann hätte sie dieses schreckliche Biest high machen können.
 


 

Liara spürte plötzliche eine breite Klaue in ihrem Nacken, die schmerzhaft fest zudrückte. Und wieder schrie das Mädchen vor Schmerz. Der Elb und der Zwerg hinter der verriegelten Tür, hörten gespannt und hilflos zu. So sehr sie es sich auch wünschten, so konnten sie ihr jetzt nicht helfen.
 


 

"Sammle es auf!", knurrte er gefährlich in ihrem Rücken, ohne seinen griff zu lockern. Dann stieß er sie so grob von sich, dass sie abermals fiel und das genau auf die verletzte, starkblutende Hand. Ein ohnmächtiger Schmerz benebelte ihre Sinne und ließen die Geräusche des fackelnden Feuers und des rasselnden Atem des Orks verstummen. Auch ihre Hand schmerzte nicht mehr. Ein ohnmachtähnlicher Zustand ergriff von ihrem Körper und dessen Geist Besitz. Erst als sie einen dumpfen, für sie schmerzlosen Stoß in die Rippen bekam, richtete sie sich auf und kroch auf allen vieren auf dem Boden herum, sammelte die Bonbons ein. Als sie genug zusammenhatte, richtete sie sich mühsam auf und reichte sie dem Ork. Dieser sah sie misstrauisch an.
 


 

"Du zuerst!", herrschte er, als fürchtete das Vieh, die Bonbons wären giftig. Liara tat, wie ihr geheißen und schob sich eines zwischen die Lippen. Sofort durchzuckte ein beißendes Brennen ihren zierlichen Körper, jedoch verzog sie keine Miene. Der scharfe, schneidende, aber erfrischende Geschmack, brachte wieder Klarheit in ihre Gedanken und der Schmerz an den geschundenen Stellen kam mit aller Macht wieder zurück. Jedoch nahm sie die Chance wahr, die restlichen Pillen in ihrer Hand dem stinkenden Gegenüber zu reichen.
 


 

"Ihr...müsst sie lutschen...", presste das Mädchen hervor, denn das Atmen fiel ihr schwer. Jedes Mal durchzog ein stechender Schmerz den Brustkorb. Überzeugt und gierig schüttete sich das Biest die Bonbons in den Rachen. Gierig fuhr seine Zunge über den Gaumen. Doch dann....ein brennender Schmerz wütete in seiner Mundhöhle und Tränen stiegen in seine Augen. Schreiend und kreischend wand er sich ab, hielt sich die Augen zu und keuchte. Er hätte die Bonbons ja ausspucken können, wenn sie nicht zwischen seinen lückenhaften Zähnen festgesteckt hätten.
 


 

"HILFE!!!! Ich verbrenne von innen! Das Miststück hat mich überlistet!!" Blind und immer noch entsetzlich kreischend, die Hände vor den Augen, rannte er den Gang entlang, stieß jedoch gegen eine nichtbemerkte Mauer und verlor das Bewusstsein. Das Mädchen nahm sofort seine Chance wahr und krabbelte, so schnell es ihr möglich war, auf den bewusstlosen Überlisteten zu. Zwar scheuerte sie sich so die Knie auf, jedoch riss sie sich zusammen und machte vor dem Ork halt. Wenigstens roch er jetzt nicht mehr aus dem Mund. Er konnte ihr dankbar sein! Mit klammen Fingern zog sie die Schlüssel von seinem Gürtel ab und hetzte geschwind zurück zu der Tür, hinter der Legolas und noch ein anderer eingesperrt waren.
 

~*~
 

Als sie endlich den richtigen Schlüssel im rostigen schloss umdrehen konnte, quietschte es laut. Dann zog sie mit letzter Kraft die Tür auf, schnappte sich eine Fackel von der Wand und kroch erschöpft in die kaltnasse Zelle. Ihr Licht fiel auf eine Gestalt in der rechten Ecke, jedoch war es nicht Legolas. Sie war kleiner und dicker. Die junge Frau vermutete, dass es der Mann sein musste, der so witzig gesprochen hatte. Rasch krabbelte sie in die Ecke, in der sie Legolas vermutete.
 


 

"Liara!? Du...du hast es geschafft?", fragte der Elb verwundert und äußerst erleichtert, als sie mit der Fackel durch die Tür kam. Dennoch schloss er schnelle die, an Dunkelheit gewöhnten, Augen, denn es schmerzte zu sehr. Aber er versuchte zu blinzeln, um sie zu sehen. Er spürte, wie sie sich an seinen Ketten zu schaffen machte, hastig nach dem Schlüsselloch suchte, es schließlich fand und rasch aufschloss, bis sie den Elben gänzlich von seiner Last befreit hatte. Er sackte sofort zusammen. Die Ketten, die ihn aufrecht gehalten hatte, hielten ihn nicht mehr und die Beinmuskeln versagten unter der Belastung.
 


 

"Hilf Gimli.", keuchte er vor Anstrengung, als er abermals den Versuch startete, sich aufzurichten. Im Schein der Fackel konnte er den fragenden Ausdruck in den Augen des Mädchens erkennen. Sie musterte ihn besorgt. Langsam aber sicher gewöhnte er sich an das Licht. Mit einem Kopfnicken deutete er in die andere Richtung. Liara verstand und ging nun mit schwankenden Schritten Richtung Zwerg. Legolas sah ihr nach, mit seinen Beinen ringend. Was hatte sie nur? War sie verletzt? Nun schalt er sich selbst. Sicher war sie das. Sie hatten ja ihre Schreie gehört. Er stutzte, als er in eine warme Flüssigkeit fasste. Es roch nach Blut und vorher hatte dort Liara gekauert. Entgeistert starrte er auf seine Hände, die deutlich rot schimmerten. Die schwache Fackel tat ihren Dienst. Und plötzlich stieg Hass in das Elbenherz. Ein Gefühl, dass ihm vorher noch nie begegnet war. Hass auf den, der ihnen das hier angetan hatte.
 


 

"Könnt ihr aufstehen?", hörte er ihre weiche Stimme und kurz drauf das zustimmende Knurren seines Freundes. Nun konnte Legolas wieder stehen. Zwar schwankend, aber in ein paar Minuten würde auch das vorübergehen. Er war ja ein Elb. Und ein reinblütiger noch dazu. Auch Gimli stand wieder auf seinen kurzen Beinchen und tat ein paar vage Schritte. Liara folgte beiden aus der Zelle. Alle waren zu schwach, um etwas zu sagen.
 


 

Im hellen Gang, warf das Mädchen einen Blick auf die beiden und urplötzlich überzog eine dunkle Rötung ihre Wangen. Der Zwerg steckte in dünnen, hellbraunen Stoffen, die hier und da Risse vorwiesen. Viel war nicht zu sehen, außer verkrustete Blutstriemen, die nicht weiter schlimm zu sein schienen. Aber bei Legolas... Schüchtern und züchtig senkte sie den Kopf, versuchte, ihre Verlegenheit zu überspielen. Legolas stand vor ihr, nur in einer dünnen Leggins und entblößtem Oberkörper. Die starke, muskulöse, jedoch nicht protzige Brust, überzogen viele tiefe und nicht so tiefe Peitschriemen. Das Blut war schon längst verkrustet und trotzdem sah es grauselig aus. Das lange silbern - blonde Haar fiel ihm locker und zerzaust über die Schulter. Sein Gesicht sah weiß und abgemagert aus und in seinen Augen glühte es verdächtig und doch hatte er nichts von seiner Schönheit und Königlichkeit eingebüsst. Es fiel ihr unheimlich schwer den Blick von seinem nackten Oberkörper abzuwenden, obwohl ihr bewusst war, dass er längst bemerkt haben musste, wie sehr sie ihn anstarrte. Schließlich riss sie sich von seinem betörenden Anblick los.
 


 

"Ihr seht schrecklich aus.", presste sie mühsam hervor und sie meinte ein verschmitztes Lächeln in seinen Augen zu bemerken. Irgendwie war ihr schon wieder so schwindlig. Die Farben verschwommen vor ihren Augen und ihr war kalt. Dennoch ging sie unter den höchst erstaunten Blicken beider Freunde zu ihrem Gepäck und kramte in ihrem Rucksack. Eine Decke kam zum Vorschein. Sie reichte sie dem Elb.
 

"Hier. Legt euch ....das...über die Schulter." Liara schwankte. Legolas betrachtete sie eingehend und es entsetzte ihn, welch arge Wunden sie hatte. Die rechte Hand wies tiefe, lange Kratzspuren auf und immer noch troff Blut heraus. Arme und Beine hatten Schürfwunden, die vom Hinfallen herrührten. Die schwarzen Haare des Mädchen fielen wirr durcheinander auf ihren Rücken und mit der gesunden Hand hielt sie ihm nun eine Decke hin, versuchte sogar zu lächeln. Das gab dem Prinzen einen schmerzhaften Stich ins Herz und er drehte sich um. Liara wackelte unschlüssig und verwirrt über seine Reaktion. Hasste er sie? Ihre Beine wollten die Kraft, sie zu tragen, nicht mehr hergeben und sie sackte auf die Knie. Jedoch bemerkte dies nur Gimli, denn Legolas hatte den bewusstlosen Ork entdeckt und ging auf ihn zu. Das Mädchen sah es halb scharf, halb verschwommen.
 


 

"Geht es euch gut?", hörte sie die raue Stimme des kleinen untersetzten Mannes dicht an ihrem Ohr. Sie bejahte und Gimli nahm wieder etwas Abstand von ihr. Jedoch nicht ohne ihre Worte zu bezweifeln und eine Augenbraue zu heben.
 


 

Indes trat Legolas an den Ork heran. Das Schwert desselben lag in unmittelbarer Nähe und erst in dem Augenblick, in dem Legolas es ergriff, registrierten Zwerg und Mensch, was er zu tun vorhatte. Und beide schrieen ihm aus Protest hinterher, wenn auch aus jeweils anderen Gründen.
 


 

"Legolas!", rief Gimli entrüstet und sprang auf die kurzen Beine. Liara und er hatten den Namen des fürstlichen Elben gleichzeitig herausgeschleudert. "Du kannst ihn doch nicht einfach alleine töten! Ich will mich auch an ihm rächen!" So schnell er konnte, eilte Gimli auf den 20 m entfernten Elben zu, der das Schwert schon gehoben hatte.
 


 

"Legolas!", schrie Liara noch einmal. "Du kannst ihn doch nicht einfach so töten!"
 


 

"Jetzt sag nicht, du willst auch Anteil daran haben! Nichts da nur Legolas und ich werden ihm das Lebenslicht ausknips...", knurrte Gimli gierig. Nichts wollte er lieber, als den Ork, der ihn geschlagen und gefoltert hatte, mit eigenen Zwergeshänden, wenn nötig zu erwürgen. Doch das geschwächte Mädchen fiel ihm ins Wort.
 


 

"Will ich nicht! Aber ihr könnt ihn doch nicht einfach so töten! Ja er mag grausam gewesen sein, aber vielleicht...reicht es nicht wenn wir einfach fliehen?", fragte sie mit erstickter Stimme. Der Gedanke, gleich einem Mord beiwohnen zu müssen, war erdrückend. Zwar sah man so etwas immer in Filmen oder Fernsehen, aber live dabei zu sein, war schon nicht mehr so witzig. Der Gestank und die Kälte machten ihr ohnehin schon schwer zu schaffen.
 


 

"Willst du ihm vielleicht noch ein Kissen unter den Kopf legen, damit er besser schlafen kann?", fauchte der Zwerg mit dem bauschigen Bart erbost über ihre Naivität und drehte sich nach ihr um. In diesem Moment gellte ihm ein Schrei entgegen und er hörte ein Zischen in der Luft. Wie ein Blitz fuhr er herum und starrte seinen Freund entsetzt an. Ärger breitete sich auf seinem Gesicht aus und er stampfte wütend mit dem Fuß auf. Die Zornesröte zierte sein Gesicht.
 


 

"Verdammt Legolas! Was sollte das!? ICH wollte dieses dreckige, stinkende Biest töten! ICH! ICH! ICH!!!!", polterte er los. Ein leicht spöttisches Lächeln glitt über die erschöpften Züge des Elben.
 


 

"Gimli, Gimli! Du hörst dich an wie ein kleines Kind, das sein Lembasstückchen nicht bekommen hat. Übrigens war das Nummer 46!" Der Prinz versuchte ein Grinsen. Gimli brummelte nur beleidigt, ehe er sich zu einer Antwort durchrang.
 


 

"Legolas! Ich esse überhaupt gar kein Lembas! Elbenküche war noch nie mein Ding, also vergleiche mich nicht mit so etwas! Außerdem ist es unfair, wenn du die Orks aus dem Ringkrieg mitzählst! Die sind doch längst Geschichte!!" Er polterte erneut los, jedoch ging der Elb gar nicht auf seinen Wutausbruch ein, sondern eilte schnellen Schrittes zu dem, auf dem Boden zusammengesunkenen, Mädchen hinüber. Besorgnis stand in seinen edlen Zügen geschrieben. Gimli unterbrach mürrisch seine Aufführung, von wegen Zwergenküche sei delikater als die der Elben und hastete ebenso zu ihrer kleinen Retterin. Verwirrt starrte er Legolas an, als er sie mit geschlossenen Augen, sich nicht rührend auf dem Boden gewahrte. Legolas erwiderte den besorgten Blick.
 


 

"Sie ist ohnmächtig! Ihr Blutverlust war zu hoch. Und dann noch die Aufregung und die Zustände hier unten. Das war wohl etwas zu viel für das Mädchen." Er fühlte sanft ihre Stirn, die mit Schweißperlen bedeckt war. Ihr Atem ging flach, aber sie lebte, war nur ohnmächtig. Gimli verfolgte jede noch so kleine Bewegung seines Freundes.
 


 

"Sag Legolas. Du kennst sie? Woher?", ein äußerst neugieriger Ton schwang in seiner Stimme mit, doch Legolas winkte genervt mit der Hand.
 


 

"Sie war plötzlich da, Gimli. Lass uns vielleicht später noch einmal darüber diskutieren, mein Freund, aber nun müssen wir so schnell wie möglich hier entkommen. Jedoch müssen wir vorher die Blutung stoppen!" Legolas machte sich im Schein der Fackeln und der eisigen Kälte, die hier unten herrschte daran, das Mädchen vom kalten Boden aufzuheben und in seinen Schoss zu betten. Ohne dass er es bemerkte, trat eine Sanftheit in seine Augen, die das mit Kratzer übersäte Gesicht des jungen Mädchens liebkosten. Und ohne das er es wollte, breitete sich eine wohlige Wärme in seinem Herzen aus und ließ es schneller schlagen. Langsam hob er die Hand an, um zärtlich über ihre Wange zu streichen. Vielleicht hatte Indûrin Recht gehabt und die Vorfälle vor 2 Wochen waren keine ,Unfälle' gewesen. Vielleicht hatte er es selbst wirklich darauf angesetzt. Aber er, Prinz und Thronerbe Düsterwalds, hatte schon seit ewigen Jahren keinem Mädchen mehr sein Herz schenken können, was ihm einst so grausam wieder zurückgegeben wurde, als Dalâdir starb. Warum also schlug sein Herz nun so hoch? Es war sicherlich nur die Angst um ihr Wohlergehen, versicherte er sich in Gedanken. Indem er sich diese Tatsache zuredete, normalisierte er den unregelmäßigen Herzschlag wieder etwas.
 


 

"Klar! Sie war plötzlich da! Sicher doch. Mädchen fallen ja auch einfach so vom Himmel. Und dazu noch so verdammt hübsche!", brummelte der Zwerg spöttisch und riss den Elben somit aus seiner zärtlichen Betrachtung. "Ich dachte du wolltest gehen, aber vielleicht meintest du damit auch nur mich, um mit ihr allein zu sein!" Und der Zwerg konnte es kaum glauben, als seinem Freund bei diesen Worten die Röte in den Kopf schoss. Er gluckste leise vor sich hin. Ein Elb der errötete. Das konnte er sogar noch seinen Urenkeln erzählen. Legolas war wirklich äußerst verlegen und erbost über den Zwerg und sah ihn giftig an.
 


 

"Zieh dein Hemd aus, Gimli!", sagte er plötzlich freundlich und ruhig, jedoch ohne irgendwelchen Widerspruch zuzulassen. Sofort verstummt das Gekicher und die unverhohlene Häme wich dem Zwerg aus dem Gesicht. Seine Augen funkelten plötzlich.
 


 

"Oh nein Legolas! Ich entkleide mich nicht noch einmal! Das kannst du vergessen! Vielleicht lege ich für dich noch einen Strip-Tees ein!", wetterte er los und zog sein Oberhemd noch fester um sich. Legolas Blick blieb ernst und auch seine Miene veränderte sich nicht.
 


 

"Bitte Gimli. Wir müssen ihre Blutung stoppen! Gib mir dein Hemd!", flehte der Elb den sturen und äußerst roten Freund an. Gimli schüttelte vehement den Kopf und blieb eisern so stehen, wie er war, die Hände in das Hemd gekrallt. Es sah beinahe lächerlich aus, wie er so posierte.
 

"Gimli! Wir müssen hier so schnell wie möglich weg! Und außerdem müssen wir sie verarzten!", versuchte der Prinz ihn zu überreden und seine Stimme klang härter als vorher. Das Mädchen gab einen stöhnenden Laut von sich und kuschelte sich noch enger an die Wolldecke, die Legolas um die Schultern geschlagen hatte. Er nahm diese rasch ab und wickelte das Mädchen sanft darin ein. Dann drehte er sich wieder zu Gimli, machte einen Schritt auf ihn zu.
 


 

"Nein! Nimm doch etwas von deinen Sachen!!", rief der Zwerg empört, als er die flehenden Blicke seines Freundes sah. Der Elb verzog spöttisch die Mundwinkel.
 


 

"Klar! Dann kannst du mich in voller Blöße bestaunen!", entgegnete er kühl und deutete auf das einzige Kleidungsstück, was er trug. Gimli begutachtete ihn und schien sich das bildlich vorzustellen, denn ein breites Grinsen tauchte auf. Er zog sich das Hemd über den Kopf und reichte es Legolas.
 


 

"Wir wollen ja keinen Sehschaden erleiden.", sprach der bauchfreie Gimli. Legolas nickte nur abwesend und versuchte nicht auf den Wabbelbauch des Zwerges zu sehen. Dem schien die ganze Sache sowieso schon peinlich genug zu sein. Schnellen Schrittes ging er zu Liara, kniete neben ihrem Kopf nieder, nahm die verletzte Hand und verband sie fürsorglich. Der helle Stoff färbte sich sogleich darauf rot und der Elb verband es noch etwas fester.
 


 

Gimli mit den persönlichen Rettungsringen, stand etwas abseits und hielt die Arme vor dem Bauch verschränkt. Das Hemd hatte ja vorher noch verdecken können, dass die Hose fürchterlich kniff, aber nun musste er vor dem Elb entblößen, dass es keine Muskeln waren, die er stets unter dem Kettenhemd verbarg. Doch dieser schien sich nicht dafür zu interessieren sondern sammelte die fremdartigen Gepäckstücke des Mädchens zusammen, reichte Gimli einen viereckigen Kasten und ein großes langes etwas. Er selbst schulterte den Rucksack (eine Höchstleistung!) und nahm Liara wieder auf die Arme.
 


 

"Los beeil dich Gimli!" Dieser hob die Sachen an, verblüfft, wie schwer sie waren und trottete dem Elben langsam durch die Gänge nach. Sie kamen nur langsam voran, da sie hinter jeder Ecke lauschen mussten, ob sich nicht doch noch irgendwo ein paar Wachen aufhielten. Aber sie schienen Glück zu haben, denn kein einziger Ork oder sonst irgendwelches Getier, kreuzte ihren Weg. Von den großen Ratten und Mäusen einmal abgesehen. Die Last, die beide zu schleppen hatte, war ziemlich groß für ihren körperlichen Zustand, jedoch wollten sie so schnell es ging diese Mauern hinter sich lassen.
 


 

Gimli keuchte, sein Bauch stach und der Oberkörper glänzte vor Schweiß. Kurz, der Zwerg war am Ende seiner Kräfte. "Noch eine Biegung nach links und dann zweimal rechts und die Gänge werden immer dunkler!", stöhnte Gimli und ließ sich mitten im Lauf auf den dreckigen Boden plumpsen. Legolas hielt inne, jedoch sprach sein Blick Bände. Er war strikt gegen eine Pause.
 


 

"Gimli! Wenn wir hier nicht verschwinden, werden sie uns entdecken! Sehnest du dich danach?", fragte er und setzte das Mädchen für kurze Zeit sanft ab. Ein Blick streifte sie und er hoffte inständig, sie möge nicht aufwachen, bevor sie nicht in Sicherheit waren. Denn ihr Erwachen würde sicherlich nur Probleme herbeiführen.
 


 

(Fortsetzung folgt)
 

So ^.^ Ich hab den 8 Teil fertig! :o) *freu* Ich hoffe es ist langsam etwas spannender ^^
 

Bye bye

eure Seoko



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dusk
2007-09-20T19:51:18+00:00 20.09.2007 21:51
Hey!!
also echt...du könntest komiker werden....ein ork und fishermen's friend??!! das ist gut, wirklich gut :D!!!!
nya bin mal gespannt, ob sie die gitarre nur als schlagstock benutzt, oder auch mal richtig^^
lg
Dusk
Von:  lyoro
2003-04-16T18:08:45+00:00 16.04.2003 20:08
@ Atap:
neeee,das war ich!!!!! UU

*seoko knuddl*
Von: abgemeldet
2003-04-16T10:26:09+00:00 16.04.2003 12:26
Kommentar: Das war voll super!! Schreib schnell weiter!!
Von:  Atap
2003-04-14T10:44:28+00:00 14.04.2003 12:44
Hallo,
eine Frage, war die Stimme(letztes Kapitel) die von Daladir?
Ich hoffe du schreibst bald weiter.
bye
Von:  KasumiTendo
2003-04-14T07:16:44+00:00 14.04.2003 09:16
*freu* Es geht weiter!
Also ich muss schon sagen, es ist echt süß, wie der Lego(baustein *flachwitz*) sich um die Liara kümmert!
Ich kann mich meinen Vorgängerinnen nur anschließen, denn acuh ich hatte den Verdacht, dass zwischen den beiden eine Verbindung besteht, und ich tippe da auf Fall 1: Wiedergeburt!
Noch in einer weiteren Sache muss ich mich den andern anschließen:
Mach schnell weiter!
Mfg, Kasumi
Von: abgemeldet
2003-04-13T19:10:56+00:00 13.04.2003 21:10
@ Miss_Sixty: Was, du auch? Ich habe genau dieselbe Vermutung. Vielleicht ist sie eine Art Wiedergeburt, Verwandte (eher weniger) oder einfach doch nur ein ganz gewöhnliches Mädchen (wohl eher am wenigsten^^").
Aber stimmt, dass würden wir alle gern wissen (ich auch!)
Von: abgemeldet
2003-04-13T19:09:04+00:00 13.04.2003 21:09
Zweite!!!!!
...
-.-"
...
Fishermens Friend, noch nie gehört aber sollte ich vielleicht mal probieren (nichts falsches denken- ich hab keinen Mundgeruch!)
Weiter so, ich kann den nächsten Teil kaum erwarten!

Estel
Von: abgemeldet
2003-04-13T10:33:54+00:00 13.04.2003 12:33
Erste!!!!! Wieder grooooooßes Lob. Freu mich schon auf den nächsten Teil. Mir gefällt dein Schreibstil übelst gut, diese Spannung gemixt mit Humor und Romantik. Ehrlich, ich lag am Boden vor Lachen bei der Rettungsaktion.
Weißt du eigentlich schon wie es enden soll. Hoffe nicht so bald.
Mal als Frage nebenbei. Könnte es sein, das Liara und Legolas Ex irgendwie in Verbindung stehen? Is mir so in den Sinn gekommen, als Liara am Fluss diese Vision/Traum? hatte, da ging es doch um Dalâdir, oder? Ok, das waren jetzt 2 Fragen, aber beantwortest du sie mir trotzdem? Ciao und schreib schnell weiter


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