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Gedanken eines Schattenläufers

Eine Liebe, geboren für die Ewigkeit
von

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Die einzig, wahre Liebe

Nun stehe ich hier, den Wind in den Haaren, die so viel länger sind, als du sie vielleicht in Erinnerung hast.

Meine Augen zeugen von den Reisen und den Kämpfen, die ich ausgefochten habe, doch mein Gesicht ist das Gleiche geblieben.

Ich altere nicht, dank deiner Liebe und deines Opfers. Ich werde nie mehr das Vergehen der Zeit widerspiegeln, da ich so unsterblich bin wie du selbst.

Ein paar neue Narben, ja, die zeichnen mein Gesicht und vielleicht sind die Züge ein wenig rauer geworden, da ich nicht nur Glück meinen Begleiter nannte auf meinen Wegen.

Ich blicke hinunter auf die Stadt, die ich vor so vielen Monden verließ, um die Reise anzutreten, zu der mich mein Wesen drängte.
 

Ich trat sie an, ohne dir ein Wort zu sagen.

Ohne ein Wort des Abschiedes, denn ich wusste, du hättest mich nie allein gehen lassen. Niemals.

Unsere Schicksale waren so verwoben und so tief vereint wie nur die Bestimmung es für uns vorgesehen haben konnte.

Allein konnte eigentlich keiner von uns existieren...
 

Ich sehe zu Boden auf das grüne Gras, welches die ersten Blüten des Frühlings beherbergt und dem letzten Winterfrost den Kampf angesagt hat.

Ich fühle mich müde und leer, denn das, was nie hätte getrennt werden dürfen, wurde zerrissen.

Ich habe dich verlassen.

Ich spüre Sehnsucht, als die Sonne den Horizont erklimmt und die Türme der Stadt zum Leuchten bringt. Aber da ist auch Angst.

Angst, vor deinen Augen, die mich vielleicht nicht mehr erkennen werden.

Angst vor deinen Lippen, die vielleicht nie mehr die Worte der Liebe sprechen werden.

Angst, dass du mir den Rücken zukehren wirst.
 

Ich hätte es nicht anders verdient. Ich weiß es.

Ich ließ dich einfach zurück. Dich, die Liebe meines Lebens.

Dich, den Mann, dem ich einst doch die Treue und die ewige Zweisamkeit geschworen hatte.
 

Ich schließe die Augen, um die hartnäckigen Tränen zurückzudrängen, die schlimmer brennen als die Feuer der Hölle.

Ich schließe die Augen und sehe dich… nur dich allein. Immer und immer wieder habe ich dich so im Herzen und in Gedanken behalten, wenn die Sehnsucht und Verzweiflung sich wie ein dunkles Tuch über mich legte in den vergangenen Tagen.

Ich sehe dein Lächeln, das so sehr und so oft einem verspielten Kind ähnelte und ab und an gar nicht zu dem Ritter passen wollte, den du verkörpern musstest.

Ich erinnere mich an deine Augen, die in eisigem Feuer glommen und mich immer mit solch einer Wärme ansahen, dass ich wusste, dass ich nur bei dir zuhause sein kann.

Ich sehe deine Bewegungen und höre dein Lachen, ich erinnere mich an den Duft deiner Haut und den Klang deiner rauen Singstimme, wenn du mir in der Dunkelheit der Nacht deine Liebe ins Ohr flüstertest.

Ich kann mich noch genau an die Zartheit deiner Lippen erinnern und die Sanftheit deiner Hände, wenn sie meinen Körper in Besitz nahmen…
 

Ich schlucke und öffne die Augen wieder, lasse den Tränen nun freien Lauf, da ich sie zu lang zurückgehalten habe.

Warum nur habe ich dich verlassen?

Wie konnte ich es fertig bringen, von dir zu gehen, ohne mich zu verabschieden? Ohne nur den kleinsten Versuch zu unternehmen, mich zu erklären?

Ich weiß es nicht mehr…

Ich weiß nur, dass jetzt, da ich zurückkehrt bin, alles wieder auf mich einbricht wie eine große Flut, der ich nicht entkommen kann und die mir den Atem raubt.

Ich sehe alles vor mir, so glasklar, als wäre es erst gestern gewesen.

Unsere erste Begegnung und deine schüchterne Einladung zum Essen…

Unser erster Kuss unter dem Licht der Sterne am Meer…

Deine alles entscheidende Frage in diesem lichtdurchfluteten Baum…

Unser Versprechen für die Ewigkeit im Kreis unserer Freunde…

Dein großes Opfer, das Licht deiner wunderschönen Augen, für meine Unsterblichkeit…
 

Ich weine nun ungehemmt, hier allein auf diesem Hügel vor der Stadt, die einst der Ort war, an dem du mich verzaubert hast.

Der Ort, an dem ich mir eingestehen musste, dass ich mich in einen dunklen Ritter mit silbernem Haar verliebt hatte.

Ich wollte dich nie verlassen, denn ohne dich war ich immer nur ein Teil meiner selbst. Nie war ich vollständig, wenn du fehltest.

Ich glaube, es war damals Schicksal, dass ich dich traf, ebenso, dass wir uns die ewige Liebe geschworen haben.
 

Ich sacke in die Knie, spüre das weiche Gras unter meinen rauen Händen, während ich mich abstütze und das Gesicht in das warme Licht der Sonne hebe, deren zarte Strahlen ich eigentlich nicht verdient habe.

Nicht mehr.

Ich bin gegangen, da ich es musste.

Du wusstest, dass ich der Letzte meines Volkes war, doch ich musste mir Gewissheit verschaffen. Ich musste wissen, ob es vielleicht doch noch irgendwo andere gab. Andere von meinem Volk.

Ich habe niemanden gefunden, mein Liebster…

Ich habe dich verlassen, um einen Geist zu jagen. Um festzustellen, dass ich wirklich der Letzte meines Volkes bin. Ein Prinz ohne Gefolge.

Allein.

Doch ich musste diesen Weg gehen. Ich weiß, du hättest es vielleicht verstanden, wenn ich es dir erklärt hätte…
 

Ich durchfahre mit zittrigen Händen mein dunkles Haar und mein Blick bleibt auf dem glänzendem Ring an meinem Finger hängen. Zeugnis meiner Liebe zu dir.

Ich habe ihn nie abgenommen, weißt du das?

In all der Zeit habe ich ihn in Ehren gehalten, weil ich weiß, dass ich nie wieder jemanden so lieben kann wie dich.

Ebenso wird mich der Name in meinem Nacken immer an dich erinnern.

Wenn ich den Schritt wagen sollte und dich aufsuchen, um mich meinen Taten zu stellen und du mich nicht mehr ansehen wirst…
 

In meinem Herzen wird es trotz allem nur dich geben. Für alle Ewigkeit.

Nur dich. Das schwöre ich dir hier, einsam und allein am Beginn dieses neuen Tages beim Angesicht der Sonne und dem Aufblühen der ersten Friedensblume.

Du warst das fehlende Stück meiner selbst. Du warst der Teil meiner Seele, den ich ein Leben lang suchte.

Niemals mehr wird jemand mein Herz so erwärmen können wie du.

Ich werde es für dich wegschließen und dich darin bewahren, bis meine Knochen irgendwann am Ende der Zeit zu Staub zerfallen und die Welt ihren Tribut fordert.

Bis dahin werde ich die Augen schließen und dein Lächeln sehen…

Dein Lachen hören, dass in meinen Gedanken nur für mich allein erklingt.
 

Ich erhebe mich wieder, das Leder meiner schon alten Rüstung knirscht protestierend, als würde selbst das Material endlich nach Ruhe und Frieden verlangen.

Ich stehe hier, endlich zurückgekehrt und doch wage ich keinen Schritt.

Ich habe Angst…

Nie habe ich viel gefürchtet, doch nun habe ich furchtbare Angst…

Angst, dich verloren zu haben.

Ich bin mir nur einer Sache gewiss, ganz gewiss.

Dass ich dich liebe, so wie am ersten Tag, als ich dich sah. So, wie am Tag unserer Vereinigung. So, wie am Tag meines Wegganges.

Das ist die einzige Sache, derer ich mir immer gewiss war.

Ich liebe dich, Sinár del kior. Einzige Liebe meines Lebens.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  _-THE_JOKER-_
2011-06-02T19:11:33+00:00 02.06.2011 21:11
Ah,
eine schöne Liebesstory.
Sie ist sehr bewegend, gefällt mir wohl.
Schade, dass man nicht sonderlich viel Hintergrundwissen bekommt.
Trotzdem finde ich es so gut, es geht hier um eine sehr tragische Liebesgeschichte, die einen sehr in den Bann zieht.
Mir gefällt vor allem, dass du davon sprichst, dass die Protagonisten ihn Ewig lieben wird, egal was kommt, das ist sehr schön.
Auch dein Schreibstil gefällt mir sehr gut, ein zwei stellen waren etwas holprig, aber sonst alles in bester Ordnung.
Fehler habe ich ebenfalls keine Gefunden, aber manchmal hatte ich das Gefühle, dass etwas mit den Kommas nciht stimmt (bin aber selbst nciht so gut darin).
Mach weiter so, bis jetzt gefällt mir das gut.


lg joker
FCY
Von:  Jihye-Yoon
2011-04-09T19:11:53+00:00 09.04.2011 21:11
Euine nette geschichte...

am meisten mag ich deine gedankengänge, ich selbst bin auch so xD

Eigentlich hab ich nix auszusetzen also HGW für den ersten platz!!!!!!

*mit konfetti schmeiß*
*dir nen keks geb*
*dir die hand schüttel*
*sich verbeug*

LG MinMin_Choco
Von:  LoLoLein
2011-02-16T09:53:20+00:00 16.02.2011 10:53
ich mag deine art von lyrik sehr^^
und ich wünsche dir viel erfolg beim wettbewerb ^o^
du hast nen sehr schönen satzklang... (ich glaub den ausdruck gibs gar net XDDD aber ich hoffe du weißt was ich mein^^)
wird auf jedenfall eines meiner favos^^
würde dich gerne in meinen zirkel einladen^^ da herscht zur zeit noch mangel an schreibern -.- ist zwar ein doujinshi zirkel, aber auch für fanfics gedacht^^ bitte nicht abschrecken lassen^^

(ich freue mich auf jeden fall auf mehr von deinen geschichten *g*)
Von: abgemeldet
2011-02-15T11:00:46+00:00 15.02.2011 12:00
Das ist echt gut.
Du wirst es echt weit bringen, wenn du so weiter schreibst.
Respekt


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