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Behind Closed Doors

can you find the truth?
von

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harassed

Kapitel 10: harassed
 

Samstag
 

Erschrocken drehte sie sich in die Richtung, aus der sie glaubte etwas gesehen zu haben und verzog im nächsten Moment wenig begeistert das Gesicht.

„Was willst du, Nathan? Ich glaube, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt. Verschwinde!“, knurrte sie wütend und öffnete dann ihre Haustür, durch die sie anschließend trat und dem unerwünschten Gast bereits vor der Nase zuschlagen wollte, als eine große Hand sich dagegenstemmte.

„Komm schon Süße, sei nicht so!“ Grinsend versuchte der Angesprochene die Tür wieder aufzuschieben, doch Sarah wusste dies zu verhindern. „Du nimmst jetzt sofort deine Pfoten von meiner Haustür und verschwindest oder ich mache meine Drohung war und verhafte dich wegen Belästigung, ist das bei dir angekommen?“, fauchte sie und blickte ihm dabei mit funkelnden Augen entgegen. Sie hatte einen beschissenen Tag hinter sich und wollte nur noch so schnell es ging unter die Dusche und dann ins Bett, um all die Geschehnisse in der hintersten Ecke ihres Kopfes zu verdrängen. Dieser aufgeblasene Idiot hinderte sie allerdings erfolgreich an der Umsetzung dieses Vorhabens, was ihr gewaltig gegen den Strich ging.

„Wir könnten doch noch mal über alles sprechen, findest du nicht? Ich will dich nicht so einfach aufgeben, das kann ich gar nicht.“

„Spar dir deine Heuchelei für jemanden den es interessiert. Dieser jemand bin aber ganz sicher nicht ich und jetzt hau endlich ab!“ Mit aller ihrer verbliebenen Kraft stemmte sie sich gegen das massive Holz der Tür. Zu ihrer Verwunderung gab Nathan mit angesäuerter Miene nach. Mit einem Klicken fiel die Tür ins Schloss und trennte Sarah von ihrem ungebetenen Besucher. Erleichtert seufzte sie auf und machte sich dann auf den Weg nach oben in ihre Wohnung. „Vollidiot“, murmelte sie, als sie ihre Wohnungstür aufschloss, sich ihrer Schuhe entledigte und direkt ins Bad durchging, um sich eine heiße Dusche zu gönnen.
 

Mit einem Seufzen schlug Daniel die Tür seines Wagens zu, nachdem er diesen in der Einfahrt geparkt hatte und ging zur Haustür. Der Tag war beschissen verlaufen und zwischen Sarah und ihm hatte sich bisher rein gar nichts geklärt. Eine Tatsache, die ihn innerlich wurmte, doch er musste erst nach seiner Schwester sehen, bevor er mit diesem Tag abschließen konnte. Keith hatte ihn vorhin angerufen und er fragte sich, was der Junge wollte. Sie hatten sich ausgesprochen und der Jüngere hatte sich entschuldigt, was aber nicht hieß, dass sie nun zu so etwas wie Freunden geworden waren. Davon waren sie sicherlich noch weit entfernt. Das ließ jedoch nur einen Schluss zu, wieso Keith ihn angerufen hatte. Es musste etwas mit Trish zu tun haben und dieser Gedanke schmeckte ihm überhaupt nicht.

Mit einem Klicken sprang die Tür auf und er wurde von der kühlen Luft der Klimaanlage empfangen. „Trish? Bist du daheim?“, fragte er hörbar, als er sich im Flur die Schuhe auszog und in die Küche ging, um sich ein Glas mit kaltem Wasser zu holen.

„Ja, wir sind im Wohnzimmer“, rief sie ihm zu, wo er seine Schwester und ihren Freund kurze Zeit später auf dem Sofa sitzend vorfand. Sie hatte eine Stoffdecke eng um sich gewickelt und ihr Gesicht wirkte bleich. Das tat es häufig in den letzten Tagen und dennoch gab es Daniel zu denken. Irgendwas stimmte nicht, das merkte er eindeutig.

„Was ist los? Wieso hast du mich heute Mittag angerufen?“, fragte er nun und wandte dabei den letzten Teil seiner Frage direkt an Keith.

Dieser seufzte und schenkte seiner schweigenden Freundin einen kurzen Blick, ehe er zu sprechen begann: „Wir waren heute Mittag bei Ivan und Trish spielte mit dem Hund im Garten. Plötzlich begann er unaufhörlich zu bellen, also sind wir raus um nachzusehen. Trish stand wie angewurzelt da und als wir genauer hinsahen, bemerkten wir einen Mann, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand und unentwegt auf sie gestarrt hat. Ivan ist ihm dann hinterher, hat ihn aber irgendwo ein paar Gärten weiter verloren. Sein Gesicht konnten wir nicht erkennen, aber er hatte einen braunen Hut auf. Trish ist davon überzeugt, denselben Mann am Abend zuvor bei mir gesehen zu haben, als sie in meinem Zimmer aus dem Fenster geguckt hat. Aber als ich raus sah, war da niemand mehr.“

Daniel ließ das Gesagte kurz auf sich wirken, bevor er sich seiner Schwester gegenüber auf die Couch setzte: „Und du bist dir sicher, dass es derselbe Mann war, Trish?“

Sie nickte zaghaft und er seufzte. „Und du konntest beide Male sein Gesicht nicht erkennen?“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, er war immer zu weit weg und der Hut hat seine Frisur verdeckt.“

„Schön. Im Moment können wir nichts weiter tun, als abzuwarten. Ich möchte, dass du dich möglichst nicht alleine draußen aufhältst und mich sofort anrufst, wenn etwas sein sollte, okay? Ich werde mein Handy möglichst immer anhaben, wenn du mich nicht erreichst, versuchst du es bei Sarah.“

Wieder nickte sie, ehe sie aufstand und sich aus ihrer Stoffdecke schälte. „Ich bin müde und geh ins Bett. Kommst du, Schatz?“, murmelte sie, ehe sie ihrem Bruder eine gute Nacht wünschte und nach oben verschwand. Der Schwarzhaarige wollte ihr bereits folgen, als er von Daniel aufgehalten wurde.

„Keith?“

„Hm?“

„Pass auf sie auf.“

„Klar.“ Ein leichtes Grinsen schlich sich auf Keiths Züge, ehe er ebenfalls nach oben ging. Vielleicht waren Daniel und er auf einem guten Weg sich besser zu verstehen. Leise schlich er zu seiner Freundin ins Zimmer und musste zufrieden feststellen, dass sie bereits eingeschlafen war. Er losch das Licht und legte sich vorsichtig zu ihr ins Bett.
 

Das Vibrieren ihres Handys riss Sarah am nächsten Morgen unsanft aus ihrem erholsamen Schlaf. Mit zu Schlitzen verzogenen Augen griff sie nach dem klingelnden Ding und las die ankommende SMS. Im nächsten Moment schmiss sie es mit einem Schnauben zurück in ihr Kissen. Was bildete sich dieser aufgeblasene Idiot eigentlich ein, ihr um sieben Uhr morgens zu schreiben? Nein, was bildete er sich ein, ihr überhaupt zu schreiben? Sie schwang die Beine aus dem Bett und beschloss, dass es erst mal Zeit für einen Kaffee war, um den Morgen noch irgendwie zu retten. Sich die Augen reibend trottete sie in die Küche. Während die Kaffeemaschine mit einem gurgelnden Ton ihre Arbeit begann, ging Sarah zurück ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Ein Blick auf ihr Handy verriet ihr, dass aus einer SMS mittlerweile zehn geworden waren. Was dachte dieser Spinner? Dass sie auch nur eine dieser Nachrichten lesen würde? Mit einem abschätzigen Blick verschwand sie im Bad und saß wenig später fertig gerichtet in der Küche, um ihren Kaffee zu genießen. Dabei versuchte sie Nathan und seine aufdringliche Art einfach zu vergessen. Sie konnte sich nicht einmal erklären, was sie jemals an diesem Versager gefunden hatte. Hatte sie die ganze Beziehung über vielleicht unter Drogen gestanden? Musste wohl so sein. Wenn sie genau darüber nachdachte, wusste sie auch nicht, was sie jemals an Alex hatte finden können. Mal davon abgesehen, dass er immer noch ihr Boss war, war er verheiratet und ein arrogantes, aufgeblasenes Arschloch. Und dann war da noch Daniel. Sie seufzte ergeben auf. Ihr Leben war wirklich eine einzige Katastrophe.

Bevor sie noch mehr Zeit damit verschwendete, sich im Selbstmitleid zu suhlen, beschloss sie, sich auf den Weg zu Daniel zu machen. Sie schnappte sich ihr Handy, ohne auf die ankommenden SMS zu achten und verließ kurz darauf das Haus.
 

Als sie vor Daniels Haus angekommen war, parkte sie den Wagen am Straßenrand und beschloss zu warten. Dabei versuchte sie das nun konstante Vibrieren ihres Handys zu ignorieren, denn Nathan war mittlerweile dazu übergegangen, es bei ihr sturmklingeln zu lassen. Er hatte wohl verstanden, dass sie auf seine Nachrichten nicht reagierte. So ein Blitzmerker.

Sarah seufzte erneut, der Tag fing wirklich bereits äußerst beschissen an. Wenig später riss das Klicken der Autotür sie aus ihren Gedanken und sie blickte in Daniels lächelndes Gesicht.

„Morgen! Du bist heute ja überpünktlich.“

„Hm ja, ich war früh wach und konnte nicht mehr schlafen.“

Das war zwar nur die halbe Wahrheit, denn eigentlich war ihr toller Ex dafür verantwortlich, dass ihr Schlaf kürzer ausfiel als geplant, aber sie hatte nicht vor Daniel diese Tatsache unter die Nase zu reiben. Generell hielt sie es für besser, Daniel nicht von ihrer momentanen Situation mit Nathan zu erzählen. Sie wollte vermeiden, dass er etwas Falsches dachte, vor allem solange dieser Kuss zwischen ihnen nicht geklärt war.

„Verstehe. Willst du da nicht rangehen?“

Sarah sah ihren Partner eine Sekunde lang irritiert an, ehe sie seiner Hand folgte, die auf ihr erneut vibrierendes Handy gerichtet war.

„Nein, kein Bedarf.“

Ohne ein weiteres Wort der Erklärung setzte sie den linken Blinker und fuhr los in Richtung P.D. Dabei versuche sie angestrengt Daniels fragenden Blick zu ignorieren, der sich zwangsweise immer wieder auf sie richtete, da ihr Handy in kurzen Abständen weiterhin vibrierte.
 

Als sie wenig später am P.D. ankamen, stellten sie zufrieden fest, dass Alex noch nicht aufgetaucht war. Sie waren zwar nicht zu spät, aber nach dem Boss aufzutauchen bedeutete in Alex‘ Fall oftmals dennoch Ärger.

Zwischen Daniel und Sarah hatte sich mittlerweile eine unangenehme Stille gelegt. Er merkte eindeutig, dass etwas mit seiner Partnerin nicht stimmte. Wieso sollte jemand einen Anrufer konstant ignorieren? Wer war schon so hartnäckig und versuchte es weiterhin ohne Pause? Er beobachtete die Blonde eine Weile und stellte fast erleichtert fest, dass sie dem nervtötenden Vibrieren Einhalt gebot, indem sie den Anruf endlich entgegennahm.

Was zum Henker willst du noch?“, fauchte sie ins Telefon und wirkte dabei wenig angetan von ihrem Gesprächspartner. Daniel beobachtete, wie sich ihr bis dahin genervter Blick plötzlich in puren Schock verwandelte und alle Farbe schlagartig aus ihrem Gesicht wich. Er stand auf und wollte bereits auf sie zugehen, als sie den Anruf hastig beendete, das Telefon auf den Tisch schmiss und auf der Toilette verschwand.
 

Mit einem Ruck knallte sie die Tür hinter sich zu, drehte hastig den Schlüssel im Schloss und übergab sich über der Toilettenschüssel. Ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen und ihr Rachen brannte fürchterlich, da sich außer Kaffee und Magensäure nichts in ihrem Magen befunden hatte.

Sei artig Sarah.“ „Sei ein braves Mädchen Sarah.

In ihrem Kopf begann sich alles zu drehen. Sie hatte das Gefühl, es würde eine unsichtbare Hand sich um ihren Hals legen und ihr die Luft abdrücken. Panik machte sich allmählich in ihr breit, je mehr die so sorgsam verdrängten Erinnerungen auf sie einprasselten und ihr die Luft zum Atmen nahmen.

Ich hab dich doch lieb Sarah.

Verzweifelt griff sie mit ihren Händen an ihren Kopf und krallte ihre Finger fest in ihre Haare. Der Schmerz lenkte sie vielleicht ab. Allmählich gelang es ihr, ihren Atem wieder zu kontrollieren und obwohl er immer noch abgehackt und schwer ging, hatte sie das Gefühl, dass ihr Körper langsam wieder besser mit Sauerstoff versorgt wurde. Zittrig vom Adrenalin, welches noch immer durch ihre Adern schoss, erhob sie sich von dem kalten Fliesenboden. Auf wackeligen Beinen schleppte sie sich zum Waschbecken, um kaltes Wasser über ihre Hände fließen zu lassen.

Ein Klopfen an der Tür ließ sie aufschrecken und reflexartig die Luft anhalten.

„Sarah? Ist alles in Ordnung?“

Daniel. Es war nur Daniel. Erleichtert stieß sie die Luft wieder aus und bemühte sich, ihre Stimme normal klingen zu lassen.

„Ja, alles ok. Mir ist wohl mein Frühstück nicht so gut bekommen.“

Er schien einen Moment über das Gesagte nachzudenken, ehe er mit einem „ok“ verschwand. Sarah schloss müde die Augen. Die erste Panikattacke in fünf Jahren und das hatte sie nur diesem Penner zu verdanken. Normalerweise hatte sie sich besser unter Kontrolle. Sie warf einen letzten bestätigenden Blick in den Spiegel, um sich zu versichern, dass ihr kleiner Zusammenbruch keine sichtbaren Spuren hinterlassen hatte, ehe sie sich auf den Weg zurück ins Büro machte, in dem sich mittlerweile auch Alex eingefunden hatte.

Noch nie in ihrem Leben war sie so froh gewesen, ihren Vorgesetzten zu sehen, denn dessen Anwesenheit bewahrte sie in diesem Moment vor Daniels skeptischen Fragen. Sie fing kurz seinen fragenden Blick auf und für einen Augenblick war ihr, als würde sie ernsthafte Sorge in seinen Augen erkennen. Schnell verdrängte sie diesen Gedanken und versuchte sich professionell auf die Arbeit zu konzentrieren.

Mit einem lauten Klatschen landete eine dicke Aktenmappe auf dem Tisch, hinter dem sich Alex nun in seinen großen Bürostuhl fallen ließ.

„Das kam heute Morgen aus dem Labor. Unter Brook Colemans Fingernägeln konnte DNA sichergestellt werden. Sie passt allerdings zu keinem Eintrag im System.“

„Dann hilft sie uns vorerst nicht weiter“, stellte Daniel nüchtern fest, die Arme vor der Brust verschränkend.

„Dem ist wohl so“, nickte Alex und gönnte sich dabei einen Schluck aus seiner Kaffeetasse.

„Wasilenko wird gleich zum Verhör vorgeführt. Eure Aufgabe ist es, ein Geständnis aus ihm raus zu bekommen, klar? Ich fahre solange noch einmal zur Turnhalle, in der Elena Wasilenko gefunden wurde. Dieser Hausmeister verschweigt uns etwas, da bin ich mir sicher.“ Mit diesen Worten erhob er sich und verließ mit einem Nicken sein Büro, in dem die beiden Detectives alleine zurückblieben.

Bevor Daniel die Chance nutzen konnte, Sarah auf ihr merkwürdiges Verhalten anzusprechen, machte sie sich eilig auf den Weg zum Verhörraum. „Kommst du?“, mit dieser Frage, war sie bereits aus der Tür verschwunden und Daniel beeilte sich ihr hinterher zu kommen.
 

Mit einem Knallen flog ein Stapel Blätter vor dem Mann auf den Tisch und ließ diesen kaum merklich zusammenzucken. Auf seinen Anwalt hatte er verzichtet, was Sarah und Daniel nur recht war. Diese Schlipsträger erschwerten ihnen grundsätzlich die Arbeit und versuchten das meist Unumgängliche zu verhindern.

„Wissen Sie was das ist?“, fragte Daniel mit bedrohlicher Stimme, während er sich mit den Händen auf dem Tisch abstützte und sich seinem Gegenüber entgegenlehnte. Dieser drückte sich instinktiv der Stuhllehne entgegen, um der unangenehmen Nähe zu entgehen und schüttelte dann den Kopf.

„Das sind die übersetzten Tagebucheinträge ihrer Tochter. Aus diesen geht eindeutig hervor, was wir bereits wussten. Sie haben ihre Tochter missbraucht. Jahrelang. Daran besteht kein Zweifel, also geben Sie es endlich zu.“ Daniel starrte seinem Gegenüber direkt in die Augen und rührte sich dabei keinen Millimeter von der Stelle.

Wasilenko starrte genauso ungehalten zurück und sagte kein Wort.

Sarah währenddessen lehnte etwas abseits an der Wand und versuchte angestrengt ihre Atmung unter Kontrolle zu halten. Sie mussten dieses Verhör abschließen und zwar zügig, damit sie diesen Raum und vor allem Wasilenko hinter sich lassen konnte. Es kostete sie all ihre Selbstbeherrschung die immer wieder aufkommenden Gedanken zu verdrängen. Würde sie sich jetzt gehen lassen, wäre eine erneute Panikattacke sicher nicht weit und das konnte sie sich nicht erlauben. Dann hätte sie keine Möglichkeit mehr, Daniels Fragen aus dem Weg zu gehen. Mal davon abgesehen, was Alex davon halten würde, wenn sie so ein unprofessionelles Verhalten an den Tag legen würde.

Sie ging auf den Tisch zu und schnappte sich den Stapel Papier. Sie atmete tief durch und begann dann, aus einem der Einträge vorzulesen: „Er hat es schon wieder getan. Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. Selbst stundenlanges Duschen kann meine Haut nicht von dem Schmutz befreien, der sich auf mir befindet. Am liebsten würde ich aus meinem Körper ausbrechen. Am liebsten würde ich sterben.

„Hat sich das toll angefühlt? Hm? Hat Sie das angemacht?“, fragte sie nun, als sie die Blätter neben sich legte und ihren Gegenüber abschätzig betrachtete. Daniel warf ihr kurz einen nachdenklichen Blick zu, ehe er beschloss, sie machen zu lassen und sich bedeckt zu halten.

„Wann hat das angefangen? Als sie Zwölf war? Oder haben Sie diese Gedanken nicht schon viel früher mit sich getragen? War die Begierde irgendwann zu groß? Als sich das Verlangen wie Maden in Ihren Kopf gefressen hat? Oder war Ihre Frau einfach nicht mehr gut genug im Bett?“ Ihr Stimme wurde immer lauter und ihr Atmen ging angestrengt.

Antworten Sie mir gefälligst!

„Ja! Ja, verdammt noch mal, ich habe es getan!“, brüllte der ältere Mann ihr nun entgegen.

„Und so wie du dich aufführst, Liebes, könnte man glauben, dass dir diese Tatsache persönlich näher geht, als du zugeben willst.“ Ein abschätziges Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und seine stechenden Augen bohrten sich in ihre.

Für einen Moment begann sich alles zu drehen, doch sie riss sich zusammen.

Fick dich, du widerliches Schwein!“, fauchte sie, ehe sie, ohne auf Daniels Proteste zu hören, den Verhörraum verließ und mit einem Türknallen nach draußen verschwand.

Sie ignorierte die fragenden Blicke ihrer Kollegen so gut es ging, denn alles an was sie in diesem Moment denken konnte, war Luft. Sie brauchte frische Luft. Sofort.

Mit aller Kraft stieß sie die Tür zum Hinterausgang auf, die mit einem lauten Knallen an die Hauswand prallte und sich letztendlich hinter ihr schloss.

Erschöpft ließ sie sich auf dem Treppenansatz nieder, zog die Beine fest an ihren Körper und verschränkte die Arme darum, ehe sie ihren Kopf darauf bettete und die Augen schloss.
 

Genüsslich drehte Trish sich auf ihrem Handtuch auf den Rücken und genoss die Sonne, die auf ihren Rücken schien. Es war eine gute Idee gewesen, mit Lena und Natasha einen Mittag am Strand zu verbringen. Ein wenig Entspannung konnte sie wirklich gebrauchen. Und sie war nicht allein, was sie momentan unheimlich beruhigte.

„Es ist schon fünf, meine Mom wollte, dass ich pünktlich daheim bin und bei den Vorbereitungen fürs BBQ helfe. Unsere Nachbarn kommen vorbei“, mit einem Augenverdrehen erhob Lena sich und streifte den Sand von ihren Beinen.

„Ach komm schon, stell dich nicht so an. Mein Bruder wird auch da sein, also kannst du mir nicht erzählen, dass du allzu lange dem Essen beiwohnen wirst, sondern dir viel mehr deinen Nachtisch wo anders holst“, grinste Natasha ihr keck entgegen und erntete dafür eine Ladung voll Sand.

„Da könntest du vielleicht Recht haben“, gab die Braunhaarige grinsend zu, als sie sich bereits ihr dünnes Sommerkleid überzog und ihr Handtuch in ihre Strandtasche stopfte.

„Sollen wir auch los?“, fragte Natasha nun an Trish gewandt, die einen Moment zu überlegen schien, ehe sie nickte.

„Ja, ich wollte noch bei Keith vorbei.“

„Aber heute Abend steht noch?“

„Klar. Ich lass mich einfach von ihm zu dir fahren, um neun dann.“

„Wunderbar, dann lasst uns mal gehen.“

Sie packten ihre Sachen zusammen und verließen kurz darauf den Strand. Ein paar Kreuzungen weiter trennte sich Trishs Weg von dem ihrer Freundinnen.

„Also, dann bis heute Abend und denk daran, die Filme auszuleihen“, lächelte Trish, ehe sie ihre Freundinnen kurz zum Abschied umarmte und dann eine andere Straße einschlug, um zu ihrem Freund zu gelangen.

Gedankenverloren lief sie durch die Straßen und bemerkte so anfangs nicht, dass ihr eine Person folgte. Erst als diese den Abstand zu ihr verringerte, wurde ihr diese Tatsache mit einem Schlag bewusst und das Adrenalin schoss schlagartig durch ihren Körper. Sie beschleunigte ihre Schritte etwas und musste entsetzt feststellen, dass die Person hinter ihr es ihr gleich tat.

Die Angst überwiegte letztendlich und als sie nur noch zwei Blocks von Keiths Haus entfernt war, begann sie zu rennen. Die Person hinter ihr setzte ihr nach und getrieben von der mittlerweile unbändigen Panik rannte sie so schnell sie ihre Beine trugen, bog auf dem Grundstück ab, sprintete zur Haustür und drückte mehrmals die Klingel, ehe sie dazu überging mit den Händen gegen die massive Tür zu hämmern. Aus Angst flossen ihr mittlerweile die Tränen in Strömen über die Wangen. Als die Tür endlich geöffnet wurde, drängte sie ihren Freund, der ihr entsetzt entgegenblickte, zurück ins Haus, um sich selbst Zutritt zu verschaffen. Ihr Atem war abgehackt und kurz, in ihrem Kopf begann sich alles zu drehen, sie spürte Keiths warme Hände auf ihren Oberarmen, die sie festhielten und nahm seine Stimme war, die weit weg schien. Langsam wurde sie in einen Strudel voller verzerrter Stimmen und Bilder gezogen, während ihre Beine unter ihr nachgaben. Weit entfernt konnte sie Keith nach seinem Vater rufen hören. Dann wurde alles schwarz.
 

Nachdem Wasilenko von einem Officer abgeführt worden war, blieb Daniel allein im Raum zurück. Sarah war nicht wieder aufgetaucht und langsam begann sich die Sorge durch seine Eingeweide zu brennen, wie ein unaufhaltsames Lauffeuer. Was zum Teufel war nur los mit ihr? Erst diese Sache mit den andauernden Anrufen und ihre letztendliche Reaktion darauf. Anfangs war er gewillt gewesen, ihr die Geschichte mit dem Frühstück zu glauben, aber was sollte dann ihre Reaktion auf Wasilenkos Spruch? Außerdem war sie seither nicht wieder reingekommen.

Er beschloss nach ihr zu sehen, bevor Alex wieder zurück war und von all dem Wind bekam.

Er verließ den Verhörraum und ging zu Molly an den Empfang.

„Hast du Sarah gesehen?“

Die ältere Frau blickt von ihren Papieren auf und nickte dann in Richtung Hintereingang.

Daniel bedankte sich knapp und ging dann zielstrebig auf die Tür zu, die auf den Hinterhof des Gebäudes führte.

Die Tür gab ein quietschendes Geräusch von sich, als er sie aufschob und kurz darauf erblickte er Sarah, die auf dem Treppenansatz saß und den Kopf auf ihre Arme gebettet hatte. Kommentarlos setzte er sich neben sie und wartete darauf, dass sie in irgendeiner Weise reagierte, doch nichts geschah.

Vorsichtig legte er ihr seine Hand auf die Schulter und konnte kurz ein kaum merkliches Zusammenzucken seiner Partnerin spüren, ehe sie zaghaft den Kopf hob und ihm stumm in die Augen sah. Eine ganze Weile geschah gar nichts, bis Daniels Hand zu ihrer Wange wanderte und sanft über diese streichelte.

„Es tut mir leid. Das war unprofessionell. Heute ist nicht mein Tag“, murmelte die Blonde letztendlich nach einer Weile und bedauerte insgeheim, dass ihr Partner seine Hand wieder von ihrer Wange genommen hatte.

„Schon in Ordnung. Was war mit dir los?“

Sie wusste, dass diese Frage kommen würde und bis eben hatte sie sich den Kopf darüber zerbrochen, wie sie eine möglichst plausible Ausrede für ihr Verhalten finden konnte, um Daniels unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.

Sie öffnete den Mund und wollte zu einer Antwort ansetzen, als das Klingeln seines Handys sie unterbrach. Er schenkte ihr einen entschuldigenden Blick, ehe er nach einem kurzen Blick auf das Display den Anruf entgegennahm.

„Keith, was gibt’s?“

Sarah beobachtete ihn von der Seite. Obwohl sie nicht hören konnte, was am anderen Ende der Leitung gesprochen wurde, zogen sich ihre Eingeweide schmerzhaft zusammen, als plötzlich alle Farbe aus Daniels Gesicht wich.

Was? Gib mir zehn Minuten!“ Damit hatte er bereits aufgelegt und sich von der Stufe erhoben.

Ohne ein weiteres Wort riss er die Tür auf und rauschte durch den Gang, machte am Büro halt, schnappte sich Sarahs Autoschlüssel und lief dann zügig weiter Richtung Hauptsaugang. Sarah hatte Mühe ihm so schnell wie er war hinterherzukommen und hatte nicht einmal mehr die Zeit sich anzuschnallen, als er bereits in rasantem Tempo vom Parkplatz setzte.

„Was ist passiert?“, fragte sie atemlos, als sie es endlich geschafft hatte ihren Gurt zu sichern und dabei versuchte, aus Daniels emotionsloser Miene schlau zu werden.

Daniel!

„Keith hat angerufen. Meine Schwester ist vollkommen in Panik bei ihm aufgetaucht, sie hat regelrecht gegen die Tür geschlagen. Als er ihr diese öffnete, ist sie zusammengebrochen.“

Sarah blickte ihm fassungslos entgegen und brauchte einen Moment, bis ihr Gehirn diese Information verarbeitet hatte. Sprachlos ließ sie sich in ihren Sitz sinken, während Daniel alle Geschwindigkeitsbegrenzungen missachtend die Straßen entlangraste.
 

„Wo ist sie?“, fragte Daniel aufgebracht, als Keith den beiden die Tür geöffnet hatte und er feststellen musste, dass der Junge selber reichlich blass um die Nase wirkte.

„Im Wohnzimmer“, murmelte er und schloss die Haustür, während Daniel bereits an ihm vorbei gegangen war und zügig in besagten Raum lief. Sarah und Keith folgten ebenfalls.

Auf der Couch lag Trish, eine dünne Stoffdecke über ihr und blickte ihren Bruder aus erschöpften Augen an. Dieser hatte sich neben sie gesetzt und strich ihr behutsam eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.

Ein Mann Ende 40 betrat ebenfalls den Raum und musterte Sarah einen Moment, ehe er sich Daniel zuwandte. „Es geht ihr gut. Das war nur ihr Kreislauf. Irgendetwas muss ihr wohl einen mächtigen Schrecken eingejagt haben.“

Daniel nickte verstehend, ohne den Blick von seiner Schwester abzuwenden.

„Was ist passiert?“, fragte er dann leise und blickte ihr abwartend entgegen. Auch Keiths Blick lag nun fragend auf seiner Freundin. Ja, was um alles in der Welt war nur passiert?

Er hatte sich selber zu Tode erschrocken, als plötzlich jemand gegen die Haustür gehämmert hatte und er kurze Zeit später seine bewusstlose Freundin ins Wohnzimmer tragen musste.

Einen langen Moment blickte Trish ihrem Bruder schweigend entgegen, ehe sie doch zu einer Antwort ansetzte.

„Ich war mit Lena und Natasha am Strand. Als Lena gehen musste, beschlossen Natasha und ich uns auch auf den Weg zu machen. An der Kreuzung trennte ich mich von den beiden, weil ich spontan beschlossen hatte, noch mal kurz hier her zu kommen, bevor ich mich später mit Natasha bei ihr für einen DVD-Abend treffen wollte. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass mir jemand zu folgen schien, also lief ich schneller und die Person hinter mir begann auch schneller zu laufen, bis ich letztendlich los gerannt bin und die Person mir auch dann noch folgte, indem sie ebenfalls losrannte. Ich… ich hatte solche Angst, also bin ich blindlings zur Haustür gerannt und habe sturmgeklingelt. Als Keith mir die Tür aufgemacht hat, begann sich plötzlich alles zu drehen, dann wurde alles schwarz und als ich wieder zu mir kam, lag ich hier auf der Couch.“

Sarah konnte sehen, wie Daniel mit seiner Fassung zu ringen schien, als seine Schwester ihre Erzählung beendet hatte. Auch Keith merkte man an, wie unglücklich er mit den jüngsten Ereignissen war.

„Du gehst nirgendwo mehr allein hin, Trish, hörst du? Nirgends“, war das Erste, was Daniel sagte, als er seine Sprache wieder gefunden hatte.

„Im Moment können wir nicht viel machen, da wir keinerlei Anhaltspunkte haben, um wen es sich handelt. Vielleicht möchte dir irgendjemand aus unbekanntem Grund Angst machen, vielleicht steckt mehr dahinter. Bis wir rausgefunden haben, um wen es sich handelt, wirst du nicht mehr alleine aus dem Haus gehen.“

Trish nickte ergeben und blickte dann entschuldigend zu ihrem Freund, der immer noch in der Tür lehnte und dessen Gesichtsfarbe nur langsam wieder gesündere Töne annahm.

Daniel erhob sich von der Couch und nickte Keith vielsagend zu, der sich daraufhin vom Türrahmen abstieß, sich zu seiner Freundin setzte und ihre kalte Hand fest in seine schloss. „Soll ich Natasha absagen?“, fragte er dann und Trish schüttelte den Kopf.

„Nein, ich hab es ihr versprochen. Fahr mich bitte einfach um neun zu ihr. Aber ich möchte nicht mehr bei ihr übernachten. Wenn du mich später wieder abholen könntest, wäre das super.“

Keith nickte verstehend und streichelte ihr dann behutsam durch die Haare. Er war unheimlich erleichtert, dass ihr nichts Schlimmeres passiert war. Das hätte er sich niemals verzeihen können.

„Wir gehen jetzt, pass auf dich auf und ruf mich sofort an, sobald dir etwas auffällt“, sagte Daniel an Trish gewandt, als sich Sarah bereits vom Sofa erhob und sich ebenfalls verabschiedete. Wenig später hatten sie das Haus der Robinsons verlassen und machten sich auf den Weg zurück zum P.D.
 

Wütend knallte Alex die Tür seines Büros hinter sich zu und ließ die beiden Detectives zusammenzucken.

„Wir haben eine neue Vermisstenanzeige“, erklärte er übelgelaunt, während er ihnen eine Akte hinwarf.

„Angelina Dorman, 17 Jahre, vermisst seit gestern Abend. Sie kam von einem Footballspiel nicht zurück nach Hause“, erläuterte er, während Daniel und Sarah die Unterlagen studierten. Ein Mädchen mit mittelbraunen, langen Haaren und dunkelbraunen Augen lächelte ihnen auf dem Foto entgegen. In Sarah begann es zu arbeiten. Irgendetwas störte sie. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht, sie wusste nur nicht was es war.

„Das ist das dritte Mädchen in einer Woche, wir gehen damit an die Öffentlichkeit, eine Pressekonferenz ist für morgen Vormittag um neun angesetzt. Außerdem wurde eine Fahndung nach ihr ausgegeben. Wasilenko wird morgen dem Haftrichter vorgeführt. Aus dem Hausmeister ließ sich nichts rausbekommen. Der bleibt stur bei seiner Aussage und im Moment haben wir dem nichts entgegenzusetzen. Ihr könnt gehen, wir sehen uns morgen pünktlich um acht.“

Mit einem Nicken erhoben sich die Beiden aus ihren Stühlen und verließen ohne ein weiteres Wort das Büro.

Die Fahrt verlief schweigend und Sarah war froh, dass Daniel wohl zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war, um erneut auf ihren Ausbruch vom Vormittag zu sprechen zu kommen. Erst als sie vor seinem Haus zum Stehen kam, sagte er etwas.

„Danke fürs Heimfahren. Wir sehen uns dann morgen früh.“ Er schenkte ihr noch kurz ein müdes Lächeln, welches sie erwiderte, bevor sie sich auf den Weg nach Hause machte.
 


 

Sonntag
 

Nervös wippte Daniel mit seinem Fuß auf und ab, während Alex ihm gegenübersaß und immer wieder einen prüfenden Blick auf die Uhr an der Wand warf. Sarah war bereits 25 Minuten zu spät und das sah ihr überhaupt nicht ähnlich. Daniel hatte selbst beinahe verschlafen, da sie ihm nicht wie üblich Bescheid gegeben hatte, ob sie ihn abholen würde und so war er selber gefahren. Mittlerweile begann er sich ernsthaft zu sorgen. Es sah der Blonden überhaupt nicht ähnlich, unentschuldigt einfach nicht aufzutauchen.

Plötzlich wurde die Bürotür geöffnet und als er Alex‘ entsetzten Blick wahrnahm, drehte er sich ruckartig der Tür entgegen, durch die Sarah gerade kam.

Ihr vollkommen leerer Blick traf seinen, das Adrenalin schoss mit einem Schlag durch seinen Körper und bewegte ihn zum Handeln. Fluchtartig stand er auf und überwand die wenigen Meter, die ihn von seiner Partnerin trennten. Am ganzen Leib zitternd stand sie vor ihm und starrte noch immer apathisch vor sich hin. Erst jetzt bemerkte Daniel, dass sie nicht ihn ansah, sondern einen undefinierbaren Punkt an der Wand fixiert hatte.

Selbst Alex war aufgestanden und sein Gesicht konnte das Entsetzen nicht vollkommen verbergen.

Daniel streckte seine Hand aus und wollte diese behutsam auf Sarahs Schulter legen, doch diese schreckte sofort panisch vor ihm zurück. „Sarah was ist passiert?“, fragte er nun ernsthaft besorgt und versuchte dabei verzweifelt seine Stimme ruhig zu halten, um sie nicht noch mehr zu verschrecken.

„Sarah bitte, rede mit mir, ich bin‘s Daniel“, versuchte er es erneut, als sie schwer atmend den Rückzug antrat. Wenig später hinderte sie die Wand am Weitergehen und Daniel konnte in ihrem wirren Blick erkennen, dass sie diese Tatsache noch mehr beunruhigte. Ihr Atem ging mittlerweile nur noch stoßweise, abgehackt rang sie nach Luft und ihr zierlicher Körper wurde von unkontrolliertem Zittern durchgeschüttelt.

„Sarah, du musst langsamer atmen. Hörst du mich?“ Langsam bekam es Daniel mit der Angst zu tun und auch Alex schien zutiefst entsetzt.

Die Blonde hörte ihn gar nicht, langsam verließen sie die Kräfte, ihre Augen schlossen sich unaufhaltsam und ihr Körper hielt der Belastung nicht mehr stand.

Daniel reagierte schnell, schlang seine Arme um ihren zitternden Körper und bewahrte sie so vor dem harten Aufprall.

Nun kam auch in Alex wieder Bewegung, er durchquerte mit wenigen großen Schritten sein Büro, riss die Tür auf und brüllte Molly an, sie solle 911 rufen.

Daniel hatte sich mittlerweile mit seiner bewusstlosen Partnerin im Arm auf den Boden sinken lassen und schützend seine Arme um sie geschlungen. Langsam kroch die pure Panik in ihm hoch und er konnte seinen Blick nicht mehr von ihrem aschfahlen Gesicht nehmen.

Ihr leerer Blick hatte sich unaufhaltsam in sein Gedächtnis gebrannt und ihm wurde speiübel.
 


 

to be continued...

by Fairytale_x3



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DieJESSYcA
2015-08-31T21:45:51+00:00 31.08.2015 23:45
Nun, ich versuche jetzt doch mal, mich kürzer zu fassen :P
Haha ...

Nathan schon wieder? o.o Na hoffentlich knallt sie ihn diesmal ab :P
Also das mit Nathan ist mir immer noch ein Rätsel o.o' Der Sinn seines wiederholten Auftauchens erschließt sich mir noch nicht ... aber da er jetzt schon zum zweiten Mal augenscheinlich grundlos auftaucht, frage ich mich, ob nicht doch irgendein tieferer Sinn dahinter steckt. Am Ende ist er der Mörder xD

„Und du konntest beide Male sein Gesicht nicht erkennen?“ Haha, Hellseher Daniel xD Das weiß er doch gar nicht. Keith könnte das einwerfen.

Ich werde mein Handy möglichst immer anhaben Wiederholung von "möglichst". Das steht im Satz davor schonmal

Wow, Trish muss ja quasi schlafend ins Bett gefallen sein, wenn der kurze Wortwechsel zwischen Keith und Daniel ausgereicht hat xD

Er losch das Licht und legte sich vorsichtig zu ihr ins Bett. --> löschte

Während die Kaffeemaschine mit einem gurgelnden Ton ihre Arbeit begann --> nur ein Verbesserungsvorschlag: Während die Kaffeemaschine gurgelnd ihre Arbeit begann

Ihr Leben war wirklich eine einzige Katastrophe. Haha xD First-World-Problems ;P

So ein Blitzmerker. In der Tat xD Sehr penetrant der Kerl o.o Mir würde der Satz auch ohne das "So ein" gut gefallen :D Also nur: Blitzmerker.

wie sich ihr bis dahin genervter Blick plötzlich in puren Schock verwandelte Also entweder war jetzt Alex dran, oder irgendjemand hat ihr was echt gruseliges ins Ohr geflüstert o.o

Nach dieser Reaktion ... Wetten, es was ihr Vater? :D
Im Übrigen finde ich, dass das sehr "schön" beschrieben war. Also "schön" ist das falsche Wort für die Szene xD Aber du weißt, was ich meine. Hat mir gefallen^^

„Fick dich, du widerliches Schwein!“, Huch o.o Ja offenbar geht es ihr wirklich näher, als es sollte. Ich hatte schon so eine Vermutung, als sie alleine durch die Situation im Verhörzimmer einen leichten Panikanflug hatte. Hat ihr Alkoholkranker Vater sie auch vergewaltigt? o.o ... Also ... rein theoretisch könnte ich mir das vorstellen, allerdings muss man bedenken, dass Alkohol sich sehr sehr negativ auf die Stehkraft des Mannes auswirkt. d.h. wenn er zu besoffen war, dann hätte er sie gar nicht vergewaltigen können und wenn man über viele Jahre hinweg Alkohol in rauen Mengen konsumiert, kann es grundsätzlich zu einem Problem werden. Ehm ja, ich mutmaße ja nur, dass sie von ihrem Vater vergewaltigt wurde, aber falls ich Recht habe, solltest du das im Hinterkopf behalten u.u Vielleicht war sein Alkoholkonsum am Anfang noch nicht so ausgeprägt und da ging es noch und später, als er völlig im Alk versumpft ist, ging es dann nicht mehr.

Argh wie fies, dass du hier die Szene wechselst Q.Q Gemein!

Genüsslich drehte Trish sich auf ihrem Handtuch auf den Rücken und genoss die Sonne, die auf ihren Rücken schien. Ehh ... xD Du meinst "Bauch"

Ein paar Kreuzungen weiter trennte sich Trishs Weg von dem ihrer Freundinnen. Oh-oh ... ich ahne nichts Gutes o.o
Die Angst überwiegte letztendlich --> überwog

und nahm seine Stimme war, --> wahr

Oh Maaaaann!!! Ich dachte Trish wird gekidnappt! >.< Also ... gut für Trish xD
Wäre vielleicht auch etwas auffällig gewesen, ein Mädchen mitten am Tag zu entführen xD
Ich hoffe mal, dass wir spätestens beim nächsten Zusammentreffen mit dem Stalker erfahren, was er überhaupt will, oder wer es ist *__*

Ach verflixt! Jetzt folterst du mich aber Q.Q ARgh >.<
Jetzt wollte sie ihm gerade was sagen und ich hatte auf die Lösung des Rätsels gehofft und dann ruft Keith an Q.Q Penner! :P
Nee, aber im Ernst, so ganz objektiv betrachtet, ist der Cliffhanger spitze platziert xD

sie hat regelrecht gegen die Tür geschlagen. Nein, sie HAT gegen die Tür geschlagen. Nicht "regelrecht". Alternativ: "Sie hat die Tür fast eingeschlagen."

und strich ihr behutsam eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. "verirrte Haarsträhne" gefällt mir xD Hab ich noch nie gelesen, aber das ist irgendwie süß^^

Ein Mann Ende 40 betrat ebenfalls den Raum und musterte Sarah einen Moment, ehe er sich Daniel zuwandte. Keiths Vater? Wenn ja, dann schreib doch auch "Keiths Vater" xD Die beiden kennen ihn ja eigentlich schon aus dem Krankenhaus

Ich war mit Lena und Natasha am Strand. Als Lena gehen musste, beschlossen Natasha und ich uns auch auf den Weg zu machen. An der Kreuzung trennte ich mich von den beiden, weil ich spontan beschlossen hatte, noch mal kurz hier her zu kommen, bevor ich mich später mit Natasha bei ihr für einen DVD-Abend treffen wollte. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass mir jemand zu folgen schien, also lief ich schneller und die Person hinter mir begann auch schneller zu laufen, bis ich letztendlich los gerannt bin und die Person mir auch dann noch folgte, indem sie ebenfalls losrannte. Fuhh, das ist ne ganz schön lange Wiederholung der Ereignisse, die der Leser sowieso schon kennt. Ich würde es stark kürzen und einfach nur schreiben, dass sie verfolgt wurde, nachdem sie sich von Lena und Natascha verabschiedet hatte. Da wir ja alle schon wissen was passiert ist, brauchst du das nicht nochmal komplett wiederzugeben. Entweder Trish gibt ihnen die Kurzfassung (was auch logisch wäre, da sie sicher noch etwas unter Schock steht), oder du schreibst nur, dass sie es ihnen erzählt, aber nicht genau was sie erzählt. Also ungefähr so: Trish erzählte den Anwesenden von ihrem Verfolger. <-- Kann auch gerne noch etwas ausgeschmückt werden.
Das "Ich ... Ich hatte solche Angst." ist gut, damit könntest du ihren Bericht eigentlich auch beenden. Dass sie geklopft hat und dass Keith die Tür geöffnet hat, etc. wissen die Leser ja auch schon. Sie kann aber auch noch sagen, dass sie dann einfach umgekippt ist und auf dem Sofa wieder zu sich gekommen ist. Bissle Wiederholung ist schon okay, aber nicht die ganze Geschichte doppelt^^

Haus der Robinsons Woah, ich hatte voll nicht auf dem Schirm, dass Keith mit Nachnamen Robinson heißt o.o'

Oh Gott, was ist denn mit Sarah los? o.o
Das kam jetzt doch überraschend. Erst dachte ich sie kommt vielleicht gar nicht, dann war ich erleichtert, dass sie doch kam und jetzt bin ich verwirrt und besorgt o.o Shit ... und eigentlich ist es zu spät um das nächste Kapitel zu lesen >.<

Schnell ein Fazit, dann fang ich vielleicht doch noch an mit Kap. 11 xD
So, dieses Kapitel hat mir sehr gut gefallen^^ Von Trishs megalangem Rückblick mal abgesehen, hatte ich nicht viel zu meckern^^ Paar Kleinigkeiten und Verbesserungsvorschläge hier und da, da kommst du nicht drum rum :P
Ich bin jetzt aber wirklich wirklich neugierig, was mit Sarah los ist!
Mein Fazit fällt also diesmal etwas kürzer aus :D

Ohh!! Aber eins noch, bevor ich aus nächste Kap klicke: Der Titel "harassed" ist ja wunderbar doppelt zu deuten xD Weiß nicht, ob das Absicht war, aber man kann das ja sowohl auf Trish wie auch auf Sarah beziehen ;D wobei ich mir jetzt nicht ganz sicher bin, ob du damit "belästigt" oder "mitgenommen" meinst xD Haha, egal, passt beides^^


Liebe Grüße

♪♫

Von:  Phoenix_
2015-06-14T12:21:40+00:00 14.06.2015 14:21
Hey Fairy <3

So, ich habe jetzt das Kapitel verschlungen und mein Herz schlägt gerade noch immer etwas zu flott.
Ich muss auch gestehen, dass ich die letzten Kapitel nicht mehr durchgelesen habe, bin aber recht schnell wieder in die Geschichte gekommen und konnte alles nachvollziehen.

Schrecklich, dass Trish so am Ende ist, kann man aber auch verstehen, bei der ganzen Belastung, die sie ertragen muss. Hoffentlich wird sie nicht doch noch von dem Mann geschnappt, der es da anscheinend vehement auf sie abgesehen hat. Nur warum?
Und das entführte Mädchen, irgendwie hab ich den Verdacht, dass sie Trish ähnlich sieht. Oder zumindest ins Opferprofil passen würde... Bin gespannt, ob Alex und seine Leute das raus finden.

Krass, was mit Sarah los ist o.o Ich hatte auch seit dem Anfang, wo sie sich übergibt und dann diese Satzfetzen in ihrem Kopf widerhallen, das Gefühl, dass ihr Vater dasselbe mit ihr getan hat, wie Wasilenko mit seiner Tochter. Aber zumindest kann er jetzt festgenommen werden, weil sie ihm die Aussage entlockt haben :)

Dennoch: Arme Sarah! Was ist mit ihr passiert? Wieso ist sie jetzt vollkommen zusammengebrochen? Ich bin sehr gespannt darauf, was es damit auf sich hat und ob ihr ExFreund da auch seine Finger im Spiel hat, schließlich hat er sie am Samstag den ganzen Tag terrorisiert mit seinen Anrufen und SMS .__.

Sarah und Trish tun mir so Leid, beide sind irgendwie zur Zielperson von zwei Verrückten geworden... Oder doch nur einem? Ich bin neugierig und gespannt!

Und dein Schreibstil ist besser geworden, finde ich o.o Es lässt sich flüssiger gelesen :)

liebste Grüße
Snow
Antwort von:  Fairytale_x3
14.06.2015 14:26
Vielen Daaaaaaaaaaank *abknusch*

freut mich sehr, dass es dir nach all der Zeit immer noch gefällt :) Es war auch für mich anfangs etwas schwer, wieder in die Story reinzukommen und die Charaktäre dabei auch nicht zu sehr zu verändern ^^
Warum Trish verfolgt wird, wird sich im Laufe der Story noch aufklären und auch was es mit dem Opferprofil auf sich hat kommt noch raus, Sarah hegt da ja schon so ihren Verdacht ^^
Was es mit Sarah auf sich hat, wird sich zumindest teilweise im kommenden Kapitel aufklären auch wenn ihr mich dann alle hassen werdet *augen zuhalt*

Und danke für das Kompliment, mein Betali hat angemerkt, dass meine Sätze teilweise zu verschachtelt sind, aber schön wenn es dir so gefällt wie es ist :)

liebe Grüüüüße :*


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