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six weeks of liberty

von

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Freedom

Die Schulklingel läutete mal wieder mit diesem unglaublich nervtötendem Geräusch, dass mich immer aus meinen Tagträumen riss. Doch dieses eine Mal verfluchte ich nicht gedanklich die Schule mit ihrer dummen, ohrenbetäubenden Klingeln, denn dieses eine Mal klang das Läuten wie Musik in meinen Ohren. Ihr könnt euch inzwischen sicher denken wieso. Jedenfalls nicht weil der Direktor auf die Idee gekommen ist eine neue Schulklingel einbauen zu lassen (nein, dazu ist er viel zu geizig), sondern weil genau ab diesem Moment die Freiheit begann...

Sommerferien!
 

Es ist nicht so, dass ich die Schule hassen würde. Zumindest nicht mehr als jeder andere Schüler und Schülerin auch. Nur waren die letzten Wochen oder sollte ich besser sagen: die letzten zwei Monate total sinnlos gewesen!

Ich bin 16 Jahre alt und hatte soeben die Schule abgeschlossen. Unsere letzte Prüfung hatten wir vor etwa zwei Monaten gehabt und knapp danach hatten wir auch schon unsere Zeugnisse bekommen.

Weswegen ich noch in der Schule bin? Tjaa... die selbe Frage stellte ich meinen Eltern seit 59 Tagen! Aber die beiden bestanden darauf das ich mich bis zum offiziellen Schulschluss jeden morgen um halb7 aus dem Bett quälte. Um den sogenannten freiwilligen Unterricht zu besuchen. Welcher bescheuerte Mensch kam eigentlich auf die Idee das wir uns nach dem Abschluss noch gerne freiwillig in dieses hässliche Gebäude quälen würden?! Offensichtlich jemand noch hirnvernebelteres als meine Eltern. Doch zu meiner ungemeinen Befriedigung musste ich feststellen das scheinbar ALLE Eltern mit ihren Gehirnen in der Steinzeit (als es noch keinen freiwilligen Unterricht gab) stecken geblieben waren. Denn wirklich jeder einzelne meiner Klassenkameraden kam bis zum heutigen Tag, mit einem mindestens ebenso leidendem Gesichtsausdruck wie meinem, in die Schule. Geteiltes Leid ist halbes Leid, oder etwa nicht?
 

Doch nun war Schluss mit diesen unnötigen Gedanken. Wozu auch nur eine Sekunde meiner Freiheit vergeuden um an etwas groteskes wie.. Schule zu denken? Ich würde nach den Sommerferien genug Gedanken daran verschwenden müssen, denn dann würde ich mein Abitur machen. Aber jetzt erstmal Urlaub.
 

Ich saß als eine der wenigsten noch auf meinem Platz und träumte von meinem bevorstehendem Urlaub als ich grob aus meinen Gedanken gerissen wurde.

„Amu-chan!!“ schrie mir meine beste Freundin Rima, ein kleines, äußerst niedliches, blond gelocktes Mädchen, ins Ohr und fuchtelte mit ihrer Hand wie wild vor meinem Gesicht herum.

„Amu jetzt komm endlich!!“ quengelte sie weiter während sie anfing an meinem Arm zu zerren, weil ich immernoch auf meinem Platz saß. Inzwischen waren wir die einzigsten die noch im Klassenzimmer waren.

„Huh“ gab ich perplex zurück und realisierte erst jetzt dass ich Frei war. Frei frei frei :D Innerlich führte ich einen Freudentanz auf.

Rima konnte sich bei meinem seltsamen Gesichtsausdruck ein kichern nicht verkneifen und ich stimmte in das Gelächter mit ein.

„Na komm lass und gehen. Wir müssen das mit Eis und Kuchen feiern“ grinste ich meine Freundin an. Diese war natürlich sofort Feuer und Flamme und konnte garnicht schnell genug loslaufen. Wenn es um Süßigkeiten (und damit meine ich auch süße Boys) ging konnte man sie mit absolut keinem Mittel aufhalten. Aber wer ist schon nicht begeistert von Süßkram??
 

Schnell stand ich auf und rannte meiner Freundin hinterher. Ich konnte sie vage am anderen Ende der Straße ausmachen und sie schien nicht langsamer werden zu wollen. Also biss ich die Zähne zusammen und rannte weiter. Ich fragte mich nur... wie zum Teufel kann man bei dieser verdammten Hitze rennen?! Egal.. nicht denken Amu, sondern rennen!!

Zum Glück kannte ich den Weg, denn Rima konnte ich jetzt weit und breit nirgends mehr sehen. Stattdessen zog ein stöhnendes Häufchen Elend am Straßenrand meine Aufmerksamkeit auf sich. Oh oh... Rima hatte wohl jemanden über den Haufen gerannt.

Schnell lief ich rüber um nachzusehen ob alles in Ordnung war. Ich bückte mich zu ES hinunter und... oh ein Junge!

„Heyy... bist du in Ordnung?“ fragte ich ihn und piekte ihn mit einem Stock der zufällig in der Nähe gelegen hatte. Ich wusste (noch) nicht wer er war, denn er lag mit dem Gesicht nach unten und irgendwie seltsam häufchenartig herum.

Er stöhnte noch einmal und saß plötzlich grad und aufrecht vor mir.

„Amu“ begrüßte er mich mit einem leicht erstauntem lächeln.

Woooooooooah! Geschockt starrte ich in das Gesicht meines Gegenübers. Wie lange hatte ich nicht mehr in diese Augen geblickt?! Mein Hirn ratterte schon als ich die Tage, die Wochen, die Monate zusammen zu zählen begann. Doch das machte keinen Sinn... ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich war zu geschockt. So muss ich auch ausgesehen haben, denn Kukai brach in schallendes Gelächter aus. Das riss mich aus meinem Schockzustand und ich viel ihm grinsend um den Hals.

„Kukai du Depp, wo hast du solang gesteckt?!“ quiekte ich ihm ins Ohr während ich ihn mit meiner Umarmung zerquetschte.

„L-Luft...“ röchelte er während sein Geschicht anfing sich bläulich zu verfärben. Ups. Schnell lies ich ihn los, da ich meinen besten (männlichen) Freund nicht ermorden wollte. Obwohl die Idee schon etwas verlockendes an sich hatte...

„Was machst du hier?“ fragte er mich grinsend und riss mich dabei aus meinen gerade teuflisch werdenden Gedanken. Besser so.

„Die Frage ist wohl eher: was machst DU hier?“ entgegnete ich neugierig. Ich hatte schließlich schon letztes Jahr hier gewohnt, als er plötzlich ins Ausland ging, und lebte noch immer hier.

„Haha“ lachte er, „du hast recht. Naja was soll ich sagen? Ich bin eben wieder zurückgekommen“ meinte er und zeigte wieder sein niedliches Kukai Grinsen. Goooott wie ich diesen Jungen vermisst hatte!

„Du musst mir aaaaaalles erzählen“ drängte ich ihn mit strahlenden Augen.

„Ehm... Klar.. wie wärs wenn wir dazu in irgendein Cafee oder so gehen? Ich hab keine große Lust weiter am Straßenrand zu sitzen.“ entgegnete er, „ich glaub die Leute halten uns schon für Obdachlose Penner“. Und tatsächlich lief in dem Moment eine Frau an uns vorbei und warf und ein 50 Cent Stück zu... krass! Ich stand schnell auf bevor wir von noch mehr Passanten mit so einem komischen, mitleidigem Blick gestraft wurden, während Kukai sich vor lachen auf dem Boden rollte.

„Kukai!“ schrie ich ihn an. „Steh auf das ist peinlich“ und das war mir auch wirklich peinlich. Aber bei Kukais Anblick konnte ich mir ein kichern nicht verkneifen.

„Jaja schon gut“ lachte er mich an, während er aufstand und sich kurz den Straßendreck von den Klamotten klopfte. „Wir wollten in ein Caffee oder nicht?“ erinnerte er mich nochmal.

Caffee... Caffee... da war doch irgendwas...

„SCHEIßE!!“ rief ich entsetzt aus. Ich hatte Rima komplett vergessen. Sie würde mich in einer Tasse Kaffe ertränken wenn ich mich jetzt nicht beeilte.

Kukai zuckte bei meinem lauten Aufschrei zusammen und die umherlaufenden Passanten schauten nichtmehr mit mitleidigen sondern mit verwirrten und ängstlichen Blicken zu uns herüber. Ab jetzt hielt man mich wohl für eine entflohene Irre. Hurra -.-

„Was ist denn los?“ fragte mich Kukai verwirrt und lenkte mich damit von meinen leicht depressiv werdenden Gedanken ab. Ich mein... wer wird schon gern als Irre gehalten und will im zarten Alter von 16 in einer Tasse Kaffee ums Leben kommen? Egal

„Rima... Stammcaffee!“ gab ich knapp zurück und fing schon an loszulaufen.

Kukai begriff sofort und lachte los. „Na dann, Wettrennen!!!“ schrie er und hatte mich schon überholt. Das würde sich bei ihm wohl nie ändern. Und wieder fragte ich mich... wiso verdammt nochmal alle in dieser Hitze rennen wollen?! Naja wenn ich nicht sterben wollte blieb mir nichts anderes übrig als zu rennen, also rannte ich.

Schnaufend und Keuchend kam ich kurz nach Kukai am Kaffee an.

Mit einem fetten „Gewonnen“ begrüßte er mich. „Dafür darfst du mich auf ein Stück Kuchen einladen“

Was dachte er sich eigentlich?! Ich war doch keine Millionärin!

„Du hast geschummelt“ gab ich kaltherzig zurück. „Frühstart! Also lädst du mich ein“

Kukai sah mich entsetzt ein. „Hallo?! Ich bin Opfer einer Art Überfall. Ich wurde niederträchtig zu Boden getrampelt. Wie kannst du da noch verlangen das ich meinen Geldbeutel plündere?“ Fragte er mich mit gespielten Entsetzen. Was sollte ich darauf noch antworten? Hmm... ich könnt es ja auf... Rima schieben. Muahahahah.

„ICH hab dich nicht umgerannt. Das war Rima, also beschwer dich bei ihr“ meinte ich trotzig. Darauf würde ihm keine Antwort mehr einfallen, dass wusste ich einfach.

Noch bevor Kukai auch nur daran denken konnte zu Antworten, spürte ich wie ich von hinten von einer böösen, dunklen Aura getroffen wurde. Kukai spürte es offensichtlich auch, denn man konnte genau sehen wie sich seine Nackenhäärchen aufstellten. Mir standen die Haare zu Bergen. Ganz super oder? Dabei war das immer so eine Arbeit sie zu kämmen..

Gleichzeitig und sehr, sehr langsam drehten ich und Kukai uns um. Wir beide blickten in das furchteinflößende Gesicht von der sonst so süßen Rima. Sie strahlte diese schreckliche Aura aus und ihre Augen blitzen wütend. Ich muss mich korrigieren. Ich würde nicht in Kaffee ertränkt werden, denn ich würde in fünf Sekunden an einem Herzinfarkt sterben (und jeder andere würde das auch tun, wenn er oder sie unter Rimas giftigen Blicken zu leiden hätte).

Fünf...

Vier...

Drei...

Zwei...

Eins...

Einhalb...

Einen winzigen Bruchteil von einer Sekunde, vor meinem Infakt wurde ich von Rima unterbrochen.

Sie strahlte eine noch grusligere Aura aus, falls das überhaupt möglich war. Somit war das Todesurteil für meine Haare gefällt.

„Willst du mir etwa noch Geld aus der Tasche ziehen, nachdem du mich eine Ewigkeit warten gelassen hast?“ fragte sie bitterböse. „Noch nie von dem Sprichwort: Zeit ist Geld gehört?“ fügte sie fast noch kälter hinzu.

Ich hatte auf einmal das Gefühl als wäre der Winter über uns hereingebrochen. Um des Friedenswillen gab ich mich geschlagen...

„Okay ich bezahle unser Eis, einverstanden. Aber euren Kuchen bezahlt ihr selbst“ seufzte ich und plötzlich war es wieder Sommer und Rima und Kukai strahlten sich an.

War das etwa geplant?!?!

Wir saßen also wie früher zu dritt in unserem Stammkaffee. Alle bestens bedient mit köstlichem Eis und Kuchen. Und wenn ich köstlich sagte, meinte ich das auch so! Dieses Caffee war nicht umsonst unser Liebstes. Aber es gehörte auch zu den Teuersten des ganzen kleinen Kaffs in dem wir lebten. Mein Geldbeutel hatte sich in eine gähnende Leere verwandelt.Äußerst deprimierend wenn man bedenkt dass es erst in einer Woche wieder Taschengeld geben würde. Beinah hätte ich mich in Depressionen gestürzt und mich weinend in eine Ecke gesetzt... Emo-Time. Aber als Kukai und Rima anfingen wie gierige Geier auf meinen Kuchen zu starren, hatte ich es mir ganz schnell um überlegt. Dieses wunderbare Stückchen Erdbeerschnitte würde ich, wenn nötig, auch mit meinem Leben verteidigen.

„Sooooo Kukai... erzähl uns endlich von deinem Auslandsjahr“ unterbrach ich ihn bei seinem glücklichen Geschmatze. Kukai wollte schon zu quatschen anfangen, als mir auffiel das Rima uns komplett ignorierte. Tz tz tz... Das Mädchen war einfach unmöglich wenn sie Süßigkeiten vor sich hatte. Innerlich schüttelte ich den Kopf über sie.

Um ihre Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, trat ich ihr kurz gegens Schienbein.

„Whaaaaa Auaaaaaaaaa“schrie sie auf. Hatte ich sie echt so fest getreten? Ups.

„Wieso tust du sowas?“ pienste sie weiter rum und rieb sich ihr schmerzendes Bein.

„Sssht nicht so laut“ warnte ich sie. Der süßeste Kellner des ganzen Kaffees schaute schon äußerst seltsam herüber. Gooooott... hielt der uns jetzt auch noch für Irre? Womit hat ich das bloß verdient?

Vielleicht sollte ich auf einen anderen Kontinent ziehen, wo mich keiner kannte und für eine durchgeknallte Irre hielt..

„Alsooo ich war in Frankreich, war dort im Disneyland hatte ne Menge Spaß, kann immernoch kein Französisch und bin jetzt wieder hier... Cool oder?“ Erzählte Kukai und grinste dann wieder meinen Kuchen an. Ja genau, MEINEN!

„Wie hast du dich denn zurecht gefunden wenn du kein französisch kannst?“ fragte ich ihn weiter und lenkte ihn somit erfolgreich von meinem Kuchen ab.

Kukai dachte kurz nach bevor er antwortete:“ Eigentlich ganz gut. Zeichensprache machts möglich. Und ein paaar Sätze und Wörter kenn ich ja...“
 

Flashback

PoV Kukai
 

Woooooooah Disneyland ist sooooooooo obercool. Wenn Amu und Rima hier sein könnten... Naja dann muss ich mir halt jemand anderes zum Achterbahn fahren suchen.

Ich schlenderte ein wenig umher und begutachtete die hübschen Französinnen. Ou la la... was hatten wir denn da?

Knapp 3 Meter vor mir, eine hübsche Französin ganz allein. Die perfekte Fahrtgesellschaft.

Ich ging zu ihr hin und sprach sie kurz entschlossen an.

„Eh... Excuse-moi“ quatschte ich sie an, und griff mir verlegen an den Hinterkopf. Was heißt wohl: willst du mit mir Achterbahn fahren auf französisch... hm...

„Oui Oui?“ antwortete mir das süße Mädchen und lies mir somit keine weitere Zeit zum Überlegen.

„eh... Voulez vous... coucher avec.. moi?“ fragte ich sie und setzte meinen liebsten Blick auf. Zumindest hoffte ich das ich jetzt lieb aussah und nicht irgendwie furchteinflößend.

Das Mädchen starrte mich entsetzt an.

„ Tu es pervers!“ schrie sie mich, und verpasste mir eine schallende Ohrfeige. Dann lief sie weg.

Hatte ich was falsches gesagt?
 

Flashback ( und PoV Kukai) ende
 

„Ne also ich hatte wirklich keine Probleme“ fügte er noch mit einem Grinsen hinzu. Irgendwie glaubte ich ihm das nicht so ganz...

Naja. Wir wandten uns alle wieder unsren Kuchen zu und ich verschlang meinen schnell, damit er Sicher vor meine 2 besten Freunde war.

„Wie spät ist es eigentlich“ fragte Rima nachdem sie sich zufrieden über die Lippen geschleckt hatte.

„Kurz nach Knapp“ antwortete ich grinsend. Hach... Erdbeerschnitten waren ein Geschenk Gottes.

„Ha ha“ gab Rima entnervt zurück. „Ich meins Ernst, wir haben noch was vor, vergessen?“

Scheiße sie hatte Recht!

„Kukai wie spät ist es?“ fragte ich den Wuschelkopf hektisch.

„Öhm...“ Er warf einen kurzen Blick auf sein Handy. Auf die Idee hätten wir auch kommen können. Das Eis hatte wohl unser Hirn eingefroren.

„Es ist jetzt dreiviertel fünf“ antwortete er endlich auf meine Frage.

Scheiße.

Ich und Rima standen gleichzeitig auf und warfen dabei unsere Stühle um.

„Wir müssen los, tschühüüüüüüüüüüüüüüüss“ rief ich Kukai noch zu während ich dicht hinter Rima, aus dem Café rannte.

Ja, wiedermal rannten wir. Und das obwohl es so verdammt heiß war, dass ich mich wie ein Toast im Toaster fühlte.

Ein Wunder falls ich nicht als Pfütze an unserem Ziel ankam...

Wir waren da. Und ein Wunder: Ich war immernoch ganz. Obwohl ich fürchtete, dass mein Gehirn aus meinem Ohr rausfließen würde wenn ich den Kopf schief legte. Egal! Wer braucht schon ein Hirn? Es waren schließlich Ferien! Wuhuu! Ich freute mich immernoch riesig darüber.

„Komm jetzt wir müssen uns beeilen“ drängte Rima, und zerrte mich durch das Tor zu ihrem gigantischem Anwesen. Richtig, wir waren bei Rimas Haus. Oder sollte ich lieber Schloss sagen?! Ich hatte das Gefühl das es seit letztes Mal noch größer geworden wäre. Wenn ich Rima besuchte, befielen mich Minderwertigkeitskomplexe und ich hatte den Eindruck, dass mein Heim schäbig wäre... Aber jedes durchschnittliche Haus würde neben ihrem wie eine Kakerlakenunterkunft aussehen, also nahm ich mir das nicht so zu Herzen. Trotzdem war es mir lieber wenn wir bei mir zu Hause rum saßen. Rimas Schloss-Haus hatte was grusliges an sich...

„Willst du hier draußen Wurzeln schlagen, oder was? Komm endlich rein!“

rief mich meine putzige Freundin. Ich hatte garnicht bemerkt, dass sie schon ins Haus gelaufen war. Schnell ging ich hinterher. Rima packte mich am Arm um mich nicht nochmal hinter sich zu lassen und lief mit mir die ewig lange Wendeltreppe zu ihrem Zimmer hoch. Urgh... mir wurde schon ganz schwindlig. Ein weiterer Grund wieso ich lieber bei mir daheim war. Aber wir hatte heute ja ein triftigen Grund um hier zu sein.

„Ach übrigens hab ich einen neuen Kleiderschrank“ erzählte Rima mir während wir weiterhin hoch liefen „In dem alten haben meine Klamotten nicht mehr reingepasst.“

„Huh?“ erwiderte ich verwirrt. Ihr alter Kleiderschrank war etwa so groß wie mein Zimmer gewesen... Okay ich übertrieb, aber mindestens 3mal so groß wie mein Schrank!

„Dein alter Kleiderschrank war doch schon gigantisch“ fügte ich außer Atem hinzu. Boaah wie ich diese Treppen hasste. Wieso gab es hier keinen Lift??

„Naja..“ gab Rima knapp zurück. Unsere Vorstellungen von „Gigantisch“ unterschieden sich wohl ein Wenig. Endlich hatten diese scheußlichen Treppen ein Ende genommen. Wenn Rima mich nicht immernoch am Arm gehalten hätte, wäre ich wahrscheinlich wie eine orientierungslose Kuh umhergetaumelt. Ein Hoch auf Rima!

Rima war anscheinend nicht so mit Gedanken beschäftigt, zumindest nicht mit so Unsinnigen wie ich, denn schwupp-di-wupp zog sie mich in ihr Zimmer gezogen. Hach, ich liebte dieses Zimmer mit den pfirsichfarbenen Wänden. Und den ganzen niedlichen Plüschtieren. So typisch Mädchenhaft, aber trotzdem nicht zu Kitschig. Aber irgendwas war anders seit dem letzten Mal als ich hier gewesen war. Und da erblickte ich ihn...

Er lag auf Rimas Bett und wartete darauf das ich zu ihm kam. Er... war...

ein unglaublich süßes Katzen-Plüschie!!!

Meine Augen funkelten. Ich stürzte mich sofort drauf! Mit einem Bauchplatscher landete ich auf Rimas Queen-size Bett und schon hielt ich das süße Plüschtier in den Händen. Es war so weich und flauschig und soo putzig mit dem schwarzen, leicht bläulich wirkendem Fell. Ein Traum eines Plüschies.
 

Während ich mich wie ein kleines Kind mit dem Plüschie beschäftigte, war Rima durch die Verbindungstür ins Nebenzimmer gerannt.

„Rima? Was machst du?“rief ich ihr verwundert nach, nachdem ich das Kätzchen total zerknuddelt hatte. Meine Freundin steckte ihren blonden Kopf durch die Tür und antwortete: „Klamotten sortieren. Und du hilfst mir gefälligst dabei“ mit diesen Worten schleppte sie einen riesigen Berg von Klamotten herüber und ließ in direkt über mir fallen. Nett oder? Wer wird schon nicht gerne lebendig unter einem Berg Klamotten begraben? Urgh... und ich glaubte das ich da gerade Rimas Unterwäsche im Gesicht hatte, aber ich wollte mich lieber nicht vergewissern.

Schnell befreite ich mich aus dem Haufen, bevor ich Gefahr lief zu ersticken. So bald wollte ich mein Leben noch nicht beenden. Schon garnicht auf diese Weise. Wenn schon, dann in den Armen meines Traumprinzen... hach...

„Amu!“ krisch mir Rima ins Ohr „Helf mir endlich sonst schaffen wir das nie“

„Jaja schon gut...“ murmelte ich. Sie hatte ja Recht, viel Zeit blieb uns nicht mehr. Also machte ich mich daran die schönen, und brauchbaren Klamotten auszusortieren. Goooott.. wo hatte dieses Mädchen nur all die Klamotten her. A pro pro.. wo war denn jetzt ihr Kleiderschrank?

„Rima?“ fragte ich. „Keine Zeit, mach weiter!“ fauchte sie nur und warf mir noch einen Haufen Klamotten hin. Na ganz toll.

Nach etwa anderthalb Stunden waren die Sommersachen von dem Rest getrennt und auch schon die schönsten dieser Teile gefunden. Rima war in der Zwischenzeit noch einige Male in das Nebenzimmer gerannt um Klamotten zu holen oder wegzubringen. Anscheinend stand ihr neuer Schrank dort. Kurz entschlossen folgte ich ihr, als sie sich „Bikini... Bikini...“ murmelnd, wieder auf den Weg in das Nebenzimmer machte.

Und...Woaah! Was ich da sah haute mich fast aus den Socken. Das komplette Zimmer war zu einem begehbaren Kleiderschrank umgewandelt worden. Regale voller Schuhe! Schaufenster Puppen die Rimas Klamotten trugen! Überall Spiegel! Und sooo viele Klamotten!! Hatte sie sämtliche Einkaufszentren der Umgebung leer geräumt?! Oder war ich etwa doch im Kleiderhaufen gestorben und war nun im PARADIES! ??

„Zwick mich mal...“ nuschelte ich mit offenstehendem Mund (Ja, ICH krig sowas hin, fragt mich nicht wie). Ich dachte eigentlich nicht das Rima mich gehört oder verstanden hatte, aber ich irrte mich. An ihrem Gesicht konnte ich ablesen, dass es ihr das größte nur mögliche Vergnügen bereitete mich mit voller Kraft in den Arm zu zwicken.

„Ahhh! Doch nicht so fest!“ maulte ich, aber Rima war das egal. Sie kicherte einfach diabolisch vor sich hin und wandte sich dann wieder ihren Bikinis zu. Manchmal machte sie mir wirklich Angst.

„Welchen solch ich mitnehmen?“ fragte sie mich und hielt mir 2 Bikinis vor die Nase und war wieder das süße Blondinchen, dass ich so liebte. Beide Bikinis waren einfarbig und sehr schön gemacht. Einer Rot, einer Schwarz.

„Öhm...“ lautete meine geistreiche Antwort. Doch bevor ich noch etwas hilfreicheres Anhängen konnte schmiss sie beide in den eh schon total überfüllten Koffer, wo inzwischen auch schon die restlichen Sachen waren. Ja wir packten gerade Rimas Koffer ein. Den morgen Mittag würden wir zu zweit nach Spanien in den Urlaub fliegen. Meine Eltern waren anfangs etwas problematisch gewesen, doch ich hatte irgendwie geschafft sie zu überzeugen.
 

Flashback
 

„Mama? Papa?“ fragte ich zaghaft als ich abends wieder nach hause kam. Ich kam gerade von einem Treffen mit Rima und wir hatten eine unglaublich tolle Idee. Urlaub! Zusammen! Wenn es klappte bedeutete das: Sonne, Strand, Meer und unglaublich süße Jungs und vor allem.. keine Eltern!

„Amu-Chaaaaaaan ♥“ rief mein Vater überglücklich.“Papi hat dich sooo vermisst, meine Kleine“ und schon wurde ich in eine schraubstockartige Umarmung gequetscht. „argh...“ war der einzige Ton der sich noch aus meinem Mund quetschen konnte, bevor mir die Luft völlig abgeschnürt wurde.

„Was hast du gesagt, mein Spätzchen?“ fragte er gut gelaunt nach und lockerte seine tödliche Umarmung ein wenig. Spätzchen... urgh. Vaterliebe ist noch 1000mal schlimmer als Mutterliebe!

Bevor ich Antworten konnte kam Mama gut gelaunt und grinsend ins Zimmer gehüpft. Abgedreht, oder?! Diese gute Laune und Dauer-grinserei wurde langsam ernsthaft unheimlich.

„Wer seid ihr... und was habt ihr mit meinen Eltern gemacht?“ fragte ich misstrauisch. Das waren bestimmt irgendwelche grusligen Aliens!

„Haha, du bist ja so ein Scherzkeks“, lachte mich meine Mutter immernoch äußerst ungewöhnlich an, und klopfte mir so übertrieben auf die Schulter, dass ich beinah umfiel

„Was ist los mit euch?“ fragte ich sie nun einfach direkt.

Meine Mama antwortete als erste:“Wir sind bloß so stolz, dass du langsam Erwachsen wirst. In 2 Wochen bist du mit der Schule fertig.“

Eigentlich war ich ja schon seit anderthalb Monaten mit der Schule fertig, aber okay...

Als mein Vater das Wort „Erwachsen“ hörte, wurde er hellhörig.

„E-Er..wachsen?!“stammelte er, während sein linkes Auge leicht zu zucken begann und er scheinbar kurz vergaß zu Atmen.

„Aber ja Papa, Amu ist jetzt schließlich eine verantwortungsbewusste 16jährige und beendet bald die Schule“ erwiderte meine Mutter ernst. Wieso sich meine Eltern gegenseitig Mama und Papa nannten hatte ich noch nie verstanden.

„Wie steht es eigentlich mit den Jungs? Gibt es da einen den du besonders lieb hast?“ fügte meine Mutter zwinkernd, an mich gewandt hinzu.

Bevor ich es überhaupt peinlich finden konnte, dass meine Mutter mich so etwas fragte, fing mein Vater an zu heulen. “Neeeeeeeeeeeein! M-Mama was sagst du da?!“ jammerte er. „Bitte Amu, s-sag dass das nicht wahr ist!! Nur Papa darf dich lieb haben!“ Inzwischen liefen ihm Rotz und Tränen nur so übers Gesicht. Gooott... man kanns auch übertreiben..

„Nein, es gibt keinen Jungen“ antwortete ich knapp und genervt. Die beiden ließen mich ja kaum zu Wort kommen. Bevor sie noch etwas sagen konnten hängte ich noch ein „übrigens will ich in 2 Wochen mit Rima nach Spanien fliegen. Ohne euch“ an. Ich weiß, das war hart... eigentlich wollte ich es ihnen ja schonender beibringen, aber sie liesen mir ja keine Wahl.

Kaum hatte ich zuende gesprochen erstarrten beide, Papa und Mama, zu Stein und kippten rücklings um.

Ich hätts ihnen wohl doch lieber irgendwie anders beibringen sollen... Ups.

„Ehm... ist das okay für euch?“ fragte ich ein wenig besorgt.

Keiner von beiden antwortete. Sie waren immernoch zu geschockt.

„Das nehm ich als ja!“ hatte ich fröhlich gerufen und war mit diesen Worten die Treppen in mein Zimmer hochgeflitzt, um meinen Koffer zu packen.
 

Flashback Ende
 

Jaja... meine Eltern waren manchmal alles andere als einfach.

Rimas Eltern hatten keinerlei Probleme gemacht. Denen war schon lange relativ egal was Rima machte. Stattdessen hatten sie uns beiden noch ein wenig Geld zugesteckt.

Reich sein muss so schön sein..

„Amu, hilf mir mal bitte“ rief Rima mir zu. Sie klang irgendwie gequält. Ich sah auch gleich wieso. Sie kämpfte gerade mit ihrem Koffer der einfach nicht zugehen wollte.

„Warte ich setz mich drauf oder spring darauf herum“ schlug ich ihr vor. Gesagt getan. Nach etwa einer halben Stunde Kampf und nachdem wir das ganze Klopapier (Ja, Rimas Mutter hatte aus irgendeinem Grund darauf bestanden das wir Toilettenpapier mitnahmen) aus dem Koffer getan hatten, hatten wir ihn mit Mühe endlich zugekrigt.

„Puuuhh endlich...“ seufzten wir beide synchron. Es war schon ziemlich spät geworden und ich war heilfroh das ich meinen Koffer schon längst gepackt hatte. Noch so einen Kampf hätt ich jetzt nicht mehr überlebt.

„Es ist langsam Zeit dass ich gehe“ meinte ich nachdem wir uns etwas ausgerugt hatten.

Rima warf einen Blick auf ihr Handy und schien auch überrascht wie schnell die Zeit vergangen war. „Du hast Recht... ich begleit dich noch mit runter“ antwortete sie und lief mit mir diese gräßlichen Wendeltreppen hinunter. Runterlaufen war zum Glück nichtmal halb so schlimm wie hochlaufen.

„Bis Morgen“ verabschiedete sie mich lächelnd als wir an der Tür angekommen waren.

„Ja, bis dann“ erwiderte ich und machte mich auf den Heimweg.

Morgen würde es endlich soweit sein...

flying romance

„Komm schon Rima, sonst fliegt das Flugzeug ohne uns!“rief ich meiner Freundin zu, während ich aus dem Flugsteig lief. Das war nun schon der letzte Aufruf für unseren Flug. Aber wir würden es noch schaffen. Hätte Rima sich nicht so ewig auf der Toilette frisch gemacht, müssten wir uns jetzt nicht so beeilen.

Schnell liefen wir über die Fluggastbrücke ins Flugzeug. Unsere Tickets wurden noch kurz geprüft und dann durften wir uns auch schon auf Platzsuche begeben. Was auch nicht weiter schwer war, denn unsere Plätze waren die einzigen noch Freien.

Wir saßen ziemlich weit hinten und mussten uns daher an Handgepäck verstauenden Menschen, darunter auch fette Sumo-Ringerartige, vorbei zwängen. Hoffentlich konnte das Flugzeug überhaupt abheben, bei so vielen schwergewichtigen, fettleibigen Leuten die hier mitflogen.

Wir rempelten auch ein paar normale Leute um und schafften es schließlich zu unsren Plätzen.

„Ich sitze am Fenster“ zwitscherte Rima munter und ehe ich protestieren konnte saß sie auch schon dort. Wie viel Rücksicht sie doch auf die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen nahm.

„Aber Rima!“maulte ich, „Du wirst doch eh nur irgendwelche Mangas lesen und keinen einzigen Blick aus dem Fenster werfen“

„Pah“ entgegnete Rima eingeschnappt. „Tu nicht so, als ob du die ganzen 3 Stunden wie 'ne tote Fliege an der Scheibe kleben würdest“

Okay, das hatte ich tatsächlich nicht vor. Trotzdem wollte ich am Fenster sitzen.

„Aber ich fühle mich viel besser, wenn ich am Fenster sitze.“versuchte ich sie weiter zu überzeugen. „Du willst doch nicht das mir schlecht wird und ich dir auf deine teuren Designer-Klamotten kotze, oder?“ Wenns um ihre schönen Kleider ging, konnte Rima manchmal sehr kleinlich sein. Besonders wenn es um ihre Lieblingsstücke ging. Und heute trug sie eines ihrer Lieblingsteile, nämlich ein unglaublich schönes Kleid, das ab der Hüfte in 3 breit-gerüschten Stufen fiel und an der Seite ein kleines Schleifchen hatte.
 

Mit ihren beinah hüftlangen, welligen Haaren erinnerte sie mich immer an eine kleine, niedliche Elfe wenn sie solche Kleider trug. Wieso sie im Flugzeug ein Kleid anhaben wollte verstand ich allerdings nicht. Ist ja nicht gerade das praktischte oder bequemste an Bekleidung. Aber es kam mir sehr Recht das sie etwas so schönes und teures anhatte. Jetzt würde sie mir sicher den Platz am Fenster überlassen.

„Pff... dir wird doch so oder so schlecht werden“ meinte sie kaltherzig. Mit böse funkelnden Augen fügte sie hinzu:“Sollte aber mein schönes Kleid wegen dir irgendwelche Schäden davontragen, schmeiße ich dich eigenhändig aus dem Flugz...“ weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment drückte uns eine Stewardess mit einem aufgesetztem Lächeln ein paar braune Papiertüten in die Hand. Das Flugzeug würde wohl bald starten.

Kaum hatte ich zu Ende gedacht kam auch schon die typische Durchsage, von wegen das Rauchen verboten ist, dass man Handys und Laptops ausschalten soll und sich anschnallen möge.

Ich gab den Kampf um den Fensterplatz auf und machte mich schleunigst daran meinen Rucksack in das Handgepäckfach oberhalb der Sitze zu stopfen. Doch in dem Moment in dem ich das Fach schließen wollte, setzte sich das Flugzeug in Bewegung. Am anderen Ende des Ganges stand auch schon eine Stewardess und bedeutete mir mit hektischen Bewegungen das ich mich hinsetzen solle. Bevor ich irgendwas machen konnte, fuhr das Flugzeug eine Kurve um auf die Startbahn zu kommen und bewirkte dadurch, dass ich mein Gleichgewicht verlor. Wie ein Mehlsack plumste ich auf den Boden. Das nicht richtig verschlossene Handgepäckfach sprang auf und mein fetter Rucksack fiel herunter, und traf mich mit einem dumpfen Aufschlag mitten ins Gesicht. Einen Moment sah ich lauter Sternchen. Und im nächsten Moment wurde ich von einer schimpfenden Stewardess hochgehievt und auf meinem Sitz fallen gelassen. Der war immerhin weicher als der Boden. Mein Hintern schmerzte noch ein wenig von dem Aufprall vorhin. Bestimmt würden sich da blaue Flecken oder so bilden.

Während ich meinen Hintern bemitleidete, stopfte die Stewardess meinen Rucksack ins das Handgepäckfach und stapfte dann, über die Jugend von heute schimpfend, davon.

Rima hatte das ganze Szenario mitangesehen und hielt sich schon den Bauch vor Lachen.

„Sei still und schau aus dem Fenster, sonst tauschen wir Plätze“fauchte ich sie an. Sofort war sie still und blickte durch das kleine Fenster nach draußen, aber ich konnte am zucken ihrer Schultern ablesen, dass sie immernoch lautlos lachte.

Sie war nicht die einzige die meinen kleinen... nennen wir es „Unfall“, beobachtet hatte. Ich konnte genau hören wie direkt hinter mit jemand leise lachte. Mit böse funkelnden Augen drehte ich meinen Kopf, um durch die Spalte zwischen den zwei sitzen durchschauen zu können. Wer wagte es mich auszulachen?!

Für eine Sekunde blickte ich in ein Paar seelentiefer, saphirblauen Augen. Doch dann hob das Flugzeug ab und ich zerquetschte Rima beinah, nur um aus dem Fenster schauen zu können. Tja, hätte sie mir den Platz halt überlassen.

„Whooooooooa schau mal Rima“quiekte ich aufgedreht.“Die Autos sehen schon aus wie diese kleinen Spielzeugautos die es manchmal zu einem Kasten Bier, oder 10 Päckchen MaggiFix dazu gibt“

Ich starrte weiter aus dem Fenster und sah zu wie alles kleiner wurde.

„Rima?“ fragte ich nochmal, weil sie immernoch nicht geantwortet hatte. Ich riss meinem Blick von der schrumpfenden Landschaft los und sah das Rimas Gesicht bleich geworden war und gerade anfing grün zu werden.

„Eh... ist dir schlecht oder so?“, fragte ich meine kleine Freundin besorgt.

Rima schaffte es nicht mehr zu antworten. Stattdessen ergriff sie eine der braunen Tüten und entleerte ihren Magen darin. Dann schnallte sie sich ab, zwängte sich schnell an mir vorbei und rannte, immernoch grün im Gesicht, auf die Toilette. Da würde sie wohl das, was von ihrem Frühstück noch in ihrem Magen war, hinaus kotzen.

Hah! Von wegen mir würde schlecht werden.

Ich rechnete nicht mit einer baldigen Rückkehr meiner Freundin also machte ich mich am Fenster breit. Die Welt hatte sich doch nicht gegen mich verschworen.

Ich blickte aus dem Fenster. Inzwischen waren wir schon über den Wolken.

„Wie sich Wolken wohl anfühlen?“ murmelte ich während ich mir die flauschigen, weißen Wölkchen unter uns ansah.

Aufeinmal spürte ich wie ein kühler Atem mein Ohr streifte. Meine Nackenhäärchen stellten sich auf.

„Soll ich dich aus dem Flugzeug schubsen?“ flüsterte eine unbekannte Stimme an meinem Ohr. „Dann kannst du die Wolken anfassen. Und wenn du den Sturz überlebst kannst du mir sogar davon erzählen“

„Waahh!“ schrie ich erschrocken, wirbelte in meinem Sitz herum und griff mir ans Herz. Boah... Herzinfarkt!

Und wieder starrte ich in diese wirklich unglaublich, außergewöhnlichen, blauen Augen. Da waren wirklich alle nur möglichen Blau-Variationen enthalten.

Königsblau... Saphirblau... Cyan... Azur... Ultramarin... Royalblau... war das eben ein Schimmer von Eisblau?

Indigo... Kobalt... Himmelsblau...

Mir schwirrte schon der Kopf von all den Blautönen.

Und diese göttlichen Augen waren von solch wundervollen dichten Wimpern umrahmt. /Reiß dich zusammen, Amu!/ befahl ich mir selbst. Das war doch der Typ der mich vorhin ausgelacht hatte. Aber es war ein hübscher Junge, fiel mir gerade auf. Er hatte dunkle, bläuliche Haare, passend zu den schönen Augen. Und er schien gut gebaut zu sein. Jedenfalls kein fetter Sumo-Ringer. Im Gegensatz zu den anderen Passagieren. Ca. 75 % dieser Fluggesellschaft litt offensichtlich an Fettleibigkeit oder ähnlichem.

„Hab ich dich etwa erschreckt?“ fragte er im neckenden Tonfall. Doch er wartete keine Antwort meinerseits ab.

„Tut mir Leid“ entschuldigte er sich mit seiner Samtstimme. Doch dann breitete sich wieder ein Grinsen auf seinem Gesicht aus und er hängte ein „War Absicht“ dran.

„Woaah du Vollidiot“ beschimpfte ich ihn, „Verzieh dich von meinem Platz!“

„Ach.. jetzt hab dich nicht so, kleine“ grinste er mich frech an. „Wie heißt du eigentlich?“

„Pah! Als ob ich dir das verraten würde“ meinte ich trotzig und drehte mich demonstrativ von ihm weg.

„Tz... also Manieren hast du jedenfalls keine“ meinte der Typ.

Für wen hielt der sich eigentlich? Er war doch derjenige, der sich einfach herangeschlichen hatte und sich ohne zu fragen auf meinen Platz gesetzt hatte. So ein unverschämter Typ.

„Hmpf“ erwiderte ich schulterzuckend und desinteressiert. Ich dacht schon ich wär ihn endlich losgeworden, als ich plötzlich seine Hand an meinem Kinn spürte. Mit sanfter Gewalt drehte er meinen Kopf, sodass ich ihn wieder ansah.

Woah! Sein Gesicht war noch näher als ich gedacht hatte. Uns trennten nur wenige Zentimeter und er fesselte meinen Blick mit seinen außergewöhnlichen Saphir-Augen.

„Alsooo..“ hauchte er, „wie heißt du?“ Sein kühler Atem streife sanft mein Gesicht und jagte mir einen leichten Schauer über den Rücken.

„W-wieso..“,stammelte ich, und mein Herzschlag beschleunigte sich. „Wieso f-fragst..“

weiter kam ich nicht.

lovely turbulences

Rima war von der Toilette zurückgekehrt und schrie erbost:“Runter von meinem Platz, du dreckiges Vieh!“

Sie war meine Rettung! Aber was hatte dieser Junge ihr eigentlich getan, dass sie so ihn so anbrüllte? Egal, mir kam das sehr gelegen.

„Jaaa, zeig's ihm Rima!“, feuerte ich sie fröhlich an. Gleich würden wir diesen unverschämten Bengel los sein.

Doch anstatt das Rima ihn verscheuchte, funkelte sie mich wütend an. „Ich meine DICH, nicht ihn!“ brüllte sie und ihre goldbraunen Augen sprühten Funken. Entsetzt starrte ich sie an. Auf wessen Seite stand sie denn?!

Der blauhaarige Junge sah mich kurz an und brach in schallendes Gelächter aus. Mit meinem Mörder-Blick funkelte ich ihn an.

„Lach nicht, sondern beweg deinen fetten Arsch von meinem Platz runter“ fauchte ich. Doch er reagierte einfach nicht. Inzwischen hielt er sich schon den Bauch vor Lachen.

Soo lustig war das doch auch wieder nicht. Zu meinem Glück richtete sich nun auch Rimas Zorn gegen ihn. „Runter von Amus platz!“ befahl sie.

Als mein Name fiel stoppte sein Lachanfall plötzlich. Mit einem selbstgefälligem Lächeln wandte er sich zu mir. „Amu...“ murmelte er „so heißt du kleine Furie also“

„Grr...“knurrte ich ihn nur Zähne fletschend an. Dafür würde ich Rima nachher den Hals umdrehen.

„Immer mit der Ruhe, kleine“ lachte der Junge nun wieder. „Ich verrat dir auch meinen Namen, dann sind wir quitt, okay?“ Ich war immernoch sauer auf ihn, weil er mich die ganze Zeit schon nur auslachte, aber seinen Namen wollte ich trotzdem wissen, also nickte ich.

Doch bevor er auch nur zum Sprechen ansetzen konnte brüllte Rima wieder los.

„Runter vom Platz, hab ich gesagt!!“ Gooott... das Mädchen war vielleicht ungeduldig.

Nervig... aber auch Angsteinflößend. Der Junge empfand das scheinbar ähnlich, denn er stand zeitgleich mit mir auf, um Platz zu machen.

Doch wir bekamen keine Gelegenheit in den schmalen Durchgang zu treten, denn plötzlich begann das Flugzeug zu zittern und zu beben. Erschrocken klammerte ich mich an das erstbeste was mir in die Hände geriet... Der muskulöse Arm des Blauhaarigen.

Von vorne hörte man die hysterischen Rufe einer Frau: Wir stürzen ab!! Wir werden alle Sterbeeeeeeen!“

Eine panische Atmosphäre machte sich breit. Aus den Augenwinkel sah wie Rima sich an der Rücklehne meines Sitzes festhielt.

Kinder fingen an zu schreien, als das Flugzeug plötzlich ein Stück nach unten sackte.

„Ahhhh“schrie ich und klammerte mich noch fester an den Arm des Jungen. Er konnte sich scheinbar nicht mehr auf den Beinen halten und fiel in meinen Sitz. Ich, die seinen Arm immernoch umklammert hielt, lies vor Schreck los, und fiel mit dem nächsten Rüttler auf ihn drauf.

„Hilfeee“

„Wir stürzen aaaab“

hörte man von überall die panischen und hysterischen Rufe. Hätte ich nicht so schreckliche Angst gehabt, hätte ich in das Geschrei mit eingestimmt.

Das „bitte anschnallen“ Zeichen blinkte überall rot, aber ich bezweifle das jemand noch die Nerven dazu hatte das zu beachten. Das Flugzeug bebte noch einmal fürchterlich, weshalb ich die Augen erschrocken zusammenkniff und mich in das Shirt des Junges krallte, doch die Rüttelei lies nach, und somit auch das Geschrei der Passagiere.

Durch die Sprechanlage ertönte schon zum wiederholten Male die Durchsage, dass wir nur durch Turbulenzen flögen und bitte Ruhe bewahren mögen.

Zum wievielten Male diese Durchsage jetzt wiederholt wurde, wusste ich nicht. Ich hatte ihr vorher keine Beachtung geschenkt, da ich mit Panik-schieberei beschäftigt gewesen war.

Die Turbulenzen schienen vorbei zu sein, denn ich konnte kein Gerüttel mehr spüren. Vorsichtig öffnete ich mein linkes Auge einen Spalt breit, und erhaschte einen Blick auf den Durchgang. Anscheinend waren einige der Handgepäckfächer aufgesprungen, denn es lagen ein paar Rucksäcke verstreut herum. Doch die Stewardessen waren schon dabei das Chaos zu beseitigen.

Aber wo war Rima?

Erschrocken hob ich meinen Kopf an und riss beide Augen auf. Ich konnte sie weit und breit nicht sehen.

„Deine kleine Freundin ist wieder grün angelaufen und auf die Toilette gerannt“ ertönte eine Stimme direkt an meinem Ohr. Ich drehte meinen Kopf und sah wiedereinmal in diese schönen Saphirblauen Augen, in denen alle nur existierenden Blautöne herumwirbelten und mich in ihren Bann zogen.

Schnell riss ich meinen Blick von seinen Augen los, bevor ich Gefahr lief darin zu versinken.

„Achso...“ meinte ich und schaute auf meine Hand, die sich immernoch in sein Shirt krallte. Uaahh!

Schnell lies ich los, während ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Hoffentlich sah er das nicht.

Wieso war ich ihm überhaupt so nahe?!

„Was ist los? Du siehst ja aus wie eine Tomate“lachte der Junge. „Uaah!!Lass mich!!“schrie ich „Geh weg von mir du dreckiger Perversling!“

Der Junge lachte nur weiter. „Nenn mich lieber Ikuto“meinte er immernoch grinsend. Ikuto... das war also sein Name? Passte irgendwie zu ihm...

„Und wieso bin ich überhaupt der Perversling?“, fragte er nun gespielt beleidigt „Du bist doch diejenige die sich einfach auf mich gelegt hat.“

Ich blickte nach unten und stellte fest das er Recht hatte. Ich lag auf ihm drauf! Scheiße, scheiße, scheiße! Mein Gesicht wurde noch eine Spur dunkler, als ich mich aufrappelte um mich wieder auf meinen Platz zu setzen.

„Danke“, stöhnte er gespielt, „du warst ganz schön schw...“, weiter kam er nicht, denn das Flugzeug sackte wieder hinab und mit ihm, auch ich.

Ich spürte nicht ob ich irgendwo aufkam. Ich fühlte nur das ich fiel. Immer weiter... hinab ins Bodenlose. Um mich herum war es Schwarz. Kein Funken Licht, kein Funken Hoffnung. Ich versuchte etwas zu hören, einen Hinweis darauf was los war, aber ich hörte nur das Rauschen der Luft, während ich weiter hinab fiel. Und plötzlich spürte ich garnichts mehr.

Ob ich wohl tot war?

Und dann, ganz langsam, drang ein Geräusch an meine Ohren. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren... Jemand rief meinen Namen.

„Amu!“

war das Rima?

„Amu mach die Augen auf!“

Nein Moment... das war eine männliche Stimme.

„Ikuto“ krächzte ich leise und schlug die Augen auf. Was war passiert?

„Nein, Jesus“ gab er Augenrollend zurück. Ich ignorierte seinen dummen Spruch und fragte: „Was ist passiert?“

Auf einmal stand Rima neben uns und erzählte:

„Das Flugzeug ist durch ein Luftloch geflogen, weswegen es nochmal ein Stückchen nach unten gesackt ist. Du hast dich dabei scheinbar so erschreckt, das du kurz Ohnmächtig geworden bist.“

„Und dann bist du Schwergewicht wieder direkt auf mich draufgefallen“ ergänzte Ikuto.

Woaaah ich lag schon wieder auf ihm?! Stimmt! Omg! Das Schicksal hat was gegen mich.

„Genau. Du bist direkt in seine Arme gefallen.“ bestätigte Rima. „Sooo romantisch ♥“, hängte sie noch dran.

Romantisch?! Hatte die 'nen Schuss? Was war an dieser Situation bitte romantisch?!

„Und du hast scheinbar ein Schleudertrauma erlitten“, nuschelte ich während ich, heute zum zweiten Mal, von Ikuto runterkletterte.

Rima hatte meine Bemerkung Gott sei Dank nicht gehört, sonst hätte sie mich warscheinlich ermordet...
 

Der restliche Flug verlief ruhig und ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Ich saß inzwischen wieder an meinem Platz und Rima neben mir. Okay genaugenommen hatten wir Plätze getauscht, den ich saß jetzt am Fenster. Sie hatte ihn mir freiwillig überlassen, damit sie gegebenfalls, rechtzeitig zur Toilette gelangen konnte.

Ikuto saß auch wieder an seinem Platz. Direkt hinter mir. Aber es lies mich glücklicherweise in Frieden. Nur ab und zu schmiss er mir kleine Papierkügelchen an den Kopf. Anscheinend war ihm langweilig. Ich ignorierte ihn einfach.
 

Und schon setzte das Flugzeug zur Landung an. Durch das Fenster konnte man sehen wie die Landschaft immer größer wurde und bald konnte man die einzelnen Häuser und Autos erkennen.

Wir waren in Spanien. Jetzt fing das Vergnügen an.

Und da fiel mir auch schon das letzte Papierschnippselchen von Ikuto auf den Schoß. Er hatte ein Herzchen drauf gemalt. So ein Depp.

Unaufällig stopfte ich mir das Zettelchen in die Hosentasche. Ich wollte es als Erinnerung an ihn aufbewahren.

Sobald ich dieses Flugzeug verließ, würde er aus meinem Leben verschwunden sein...

spain

„Willst du hier oder in dem Bett gegenüber schlafen?“ fragte Rima mich.

Ja, wir waren inzwischen in unserem 5 Sterne Hotel angekommen und unsere Suite war der reinste Luxus! Das Zimmer war Gigantisch und hatte einen ebenso gigantischen Balkon. Dorthin führen zwei gläserne Schiebetüren. Sie befanden sich jeweils neben einem der Betten. Die Betten standen sich zwar ziemlich genau gegenüber, doch sie waren durch ein hohes und auch relativ breites Pavement von einander abgeschirmt. A pro pro breit. Wir hatten beide jeweils ein Doppelbett!! Wie ich mich schon darauf freute in diesem riesigem Bett umherzurollen.

Aber nicht jetzt, das musste bis heute Abend warten.

Der gemeinsame Teil unserer Suite bestand aus einer großen, rund geformten Couch mit farblich passenden Kissen und diesen Teilen, auf die man die Füße legen kann. Vorne dran stand ein gigantischer Plasma-Fernseher. Zu dumm nur, dass er kaum Kanäle auf unserer Sprache empfing. Egal, wir waren schließlich nicht zum Fernsehschauen hierher gekommen.

Außerdem stand da natürlich ein gigantischer Kleiderschrank, und daneben befand sich die Tür die ins Badezimmer führte. Nett.

Ach und wir hatten sogar ein Aquarium mit lauter bunten Fischchen im Zimmer. Ich hoffte nur inständig das die Putzfrauen sie füttern würden, denn unter meiner und Rimas Obhut würden sie jämmerlich sterben. Oder ich würde sie vorher Retten, indem ich sie die lange und beschwerliche Reise, durch die Klospülung runter in den Abwasser Kanal, antreten lassen würde. Nur dann müsste ich befürchten das sie irgendwas radioaktives fraßen, mutierten und mich dann eines Nachts, wenn ich sie längst vergessen haben würde, holen kämen. Ja, ihr denkt jetzt das ich übertreibe aber das ist nicht so... ich bin nur vorsichtig. Also hoffte ich einfach weiter, dass die Putzfrauen das erledigten.

„Amu! Jetzt antworte endlich“ meckerte meine blonde Freundin und wedelte mir mit ihrer Hand vor dem Gesicht rum.

„eh... öhm... ja“erwiderte ich. Ich wusste bloß nicht worauf ich gerade „Ja“ geantwortet hatte.

„Also willst du mich wirklich heiraten?“fragte Rima mit glänzenden Augen und einem überglücklichem Gesichtsausdruck. Sie strahlte soviel Liebe aus, dass es ernsthaft unheimlich wahr. Vorallem weil sie MICH, ein Mädchen, so anstrahlte. Oh mein Gott!

Geschockt starrte ich sie an. War das ihr Ernst?!

Rima blickte in mein schockiertes Gesicht und brach in schallendem Gelächter aus.

Es dauerte ein wenig, bis ich realisierte dass sie mich gerade total verarscht hatte. „Blöde Kuh“ murmelte ich beleidigt.“Du hast mir einen Schock fürs Leben eingejagt! Was hättest du gemacht wenn ich an einem Herzinfarkt gestorben wäre?!“, meckerte ich sie noch an.

Rima ignorierte mein Rumgemecker einfach und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.

„Du hättest mal dein Gesicht sehen müssen!“, kicherte sie weiter.

„Jaja“ antwortete ich genervt. „Also was wolltest du?“

„Wissen wo du schlafen willst?“ wiederholte sie ihre ursprüngliche Frage immernoch kichernd.

„Mir egal“, meinte ich Schulterzuckend „Hauptsache nicht mit dir in einem Bett“. Beide Betten waren gleich groß, gleich weich, hatten genau gleich viele Kissen obendrauf, eine gleich flauschige Decke... sie waren einfach absolut identisch. Also was sollte diese dumme Frage?

„Wie du meinst“, antwortete Rima knapp, schnappte sich ihre Koffer und schleppte ihn zum anderen Ende des Zimmers. Ich beobachtete wie sich sich daran machte ihre Kleidung auszupacken. Ich war dafür irgendwie zu faul. Also ging ich zur Glastür, öffnete sie, und trat auf den Balkon hinaus. Woah! Der Anblick der sich mir bot, war berauschend. Ich sah direkt auf das offene Meer hinaus. Okay, den langen gelben Sandstrand konnte man auch sehen, aber das Meer war wesentlich interessanter. Es schimmerte in den verschiedensten Blau- und teilweise auch grün-tönen und wirkte so mysteriös und tiefgründig. Der Anblick ließ mein Herz höher schlagen. Nicht nur, weil es so ein Atemberaubend schöner Anblick war, sondern weil mich dieses im Sonnenlicht glitzernde Gewässer, an etwas erinnerten. Genau genommen erinnerten es mich an ein Saphirblaues Augenpaar das genauso mysteriös und tiefgründig erschienen war.

Ikuto...

Mein Gott was machte ich da? ich fing doch wohl nicht gerade an von dem frechen Perversling aus dem Flugzeug zu tagträumen, oder?!

Ich sollte ihn vergessen. Ich würde ihn eh nie wieder sehen.

Seufzend steckte ich meine Hände in die Hosentaschen. Was war das? Ich spürte irgendein Papierstückchen an meinen Fingern. Schnell zog ich es hervor.

Es war der Zettel von Ikuto. Das mit dem Herzchen drauf. Wie sollte ich ihn vergessen, wenn ich dieses dumme Papierschnippselchen mit mir rumtrug?

Mit diesen Gedanken, lies ich das Stück Papier los und sah zu wie es von der Meeresbrise weggeht wurde, hoffentlich bis irgendwo hin in das Meer, dessen Farben mich schon wieder so sehr an seine Augen erinnerten.
 

Ich starrte weiter verträumt aufs Meer hinaus, als ich von hinten an der Schulter gepackt wurde.

„Uaahh!“ schrie ich erschrocken und wirbelte herum. Es war Rima.

„Musst du mich so erschrecken“,fragte ich sie und versuchte mein armes Herz zu beruhigen

„Kann ich ja nichts dafür wenn du so schreckhaft bist“ antwortete sie kühl und lies ihren Blick auch über die Strand-Promenade und das Meer schweifen.

„Wollen wir bisschen spazieren gehen?“, fragte sie mich mit einem zuckersüßen Lächeln.

„Na klar“ erwiderte ich enthusiastisch. „Ich packe nur schnell bisschen aus und zieh mich um“

und mit diesen Worten verschwand ich wieder in unserem Zimmer und machte mich an die Arbeit.
 

Zur etwa der gleichen Zeit:

PoV Ikuto
 

Ich lief auf der Straßenseite gegenüber der Strandpromenade entlang und ließ meinen Blick schweifen. Meer und Strand zu meiner rechten, Souvenirshops und Hotels zu meiner linken. Das hier wirkte wahrscheinlich wie das größte Touristen Paradies, aber es war eigentlich trotzdem nicht gerade überfüllt am Strand. Entweder hatten die Leute Angst vor Fischen, Sie waren zu faul um die 10 Meter zum Strand zu gehen oder dieser Ort war eben doch nicht so bekannt. Wie auch immer. Es war für einen Urlaubsort jedenfalls halbwegs ruhig, deswegen war ich auch hier. Ich mochte keinen übermäßigen Lärm. Aber im Moment war es auch ein wenig langweilig. Ich interessierte mich nicht für die Souvenirläden, die ihren Kitsch zu überteuerten Preisen anboten, und Badesachen hatte ich gerade auch nicht dabei. Eigentlich spazierte ich nur herum, um die Zeit zu überbrücken, bis ich in meinem Zimmer einchecken konnte.

Und so schlenderte ich gelangweilt weiter, als mir ein Papierschnippsel direkt ins Gesicht geweht wurde und mich im Auge traf.

Welcher Idiot schmiss zerrissenes Papier aus dem Fenster, fragte ich mich angepisst während ich das Papierstückchen schnappte und mir dabei mit dem Handrücken über das tränende Auge wischte. Toll. Jetzt würden alle denken das ich geweint hätte oder so. Nur wegen einen dummen Stück Papier.

Gerade wollte ich mich an dem Schnippsel rächen indem ich es so kaltblütig wir nur möglich ermordete, als ich erkannte, dass da etwas draufgezeichnet war. Ein Herz? Moment mal! War das etwa der Zettel den ich dieser Amu im Flugzeug an den Kopf geschmissen hatte?!

Wie konnte das sein? Wie kam der hier her? War sie etwa auch hier?

Suchend schaute ich mich um. Wo war er hergekommen? Von oben?

Mein Blick streifte mehrere Hotels die Zimmer mit Balkonen zum Strand hin hatten. Aber ich sah keine Personen... was erwartete ich auch?

Das direkt über mir, auf einen Balkon, dieses Mädchen stand und mir zuwinkte? Lächerlich...
 

„Ikuto“ rief plötzlich eine weibliche Stimme hinter mir. Ich kannte diese Stimme. Ich blieb stehen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen drehte ich mich zu ihr um.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  Bunny94
2011-08-12T14:29:25+00:00 12.08.2011 16:29
he
war ein hammer cooles kapitel
schreib schnell weiter und hoffentlich
dauert es nicht soooo lange bis das
nächste kapitel on is voll gemein das es an der
bessten stelle aufhört bin voll gespannt wie es weiter
geht allso mach total schnell weiter und hoffentlich bekomme
ich ein ENS geschickt allso mach weiter sooo und hau in die tasten

mfg bunny94
Von: abgemeldet
2011-05-19T18:57:20+00:00 19.05.2011 20:57
Nicht schlecht, nicht schlecht (:
Vom Schreibstil her passts schon, Rechtschreibfehler hab
ich wenig bis gar keine gesehen udn jah. Schreib schnell
weiter und wenn es weiter geht, krieg ich dann bitte eine
ENS? :3

sera :3
Von:  Raishyra
2011-02-26T19:32:08+00:00 26.02.2011 20:32
Oi, schnell weiter schreiben!
Von: abgemeldet
2011-02-24T18:30:58+00:00 24.02.2011 19:30
hammer ich hab fast angefangen zu sabbern :D
Von: abgemeldet
2011-02-18T15:33:01+00:00 18.02.2011 16:33
Baaaaaaaaaaaaaaah. Einfach gei*_____*
schreib schnell weiter :)) (x
Von:  Raishyra
2011-02-13T19:18:51+00:00 13.02.2011 20:18
tolles Kapi^^
Von:  Raishyra
2011-02-07T20:46:34+00:00 07.02.2011 21:46
tolles Kapi^^



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