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Hiatus

von

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17

Ich schließe die Augen, damit mich die vorbeirasenden Straßen, Bäumen und Menschen nicht schwindelnd machen. Ich bin betrunken – wen es interessiert. Und zwar schon über den Peinlichkeitsgrad und den Gutfühlgrad hinaus bis zu dem Grad, an dem man nur noch schlafen will. Schlafen oder Kotzen, eins von beidem.
 

Er fährt neben mir angespannt Auto, wirft mir Seitenblicke zu. „Atmest du noch?“, fragt er witzlos.
 

Ich grunze eine Antwort, lasse die Augen jedoch geschlossen. Dass er grinst weiß ich, auch ohne ihn ansehen zu müssen. Mein Magen rumort plötzlich hörbar. „Halt mal kurz an, ich glaub ich kotz gleich…“, sage ich ihm und er wirft mir einen hastigen Blick zu, ehe er an der nächsten Ecke kurz rechts ranfährt. Ich öffne die Tür, löse meinen Gurt und beuge mich aus dem Auto. Einen Moment lang überlege ich zu würgen, doch die kühle Nachtluft bessert meinen Zustand. „Doch nicht“, keuche ich und mache die Tür wieder zu.
 

Er sieht mich vom Fahrersitz aus skeptisch an. „Schnall dich an“, sagt er und fährt weiter.
 

Er fährt mich zu meiner Wohnung und hilft mir aus dem Wagen. Ich falle fast mit dem Gesicht zuerst auf den Gehweg doch er schreitet zum Glück für meine Rettung ein und ich knalle mit der Stirn gegen seine Brust. Das könnte eine Begegnung wie im Manga sein – ist es aber nicht.
 

„Oh man, ich bin so besoffen“, lalle ich ihn an und er nickt nur ernst, ehe er mich quasi über den Parkplatz zieht und dann die Treppe hochschleift.
 

„Wo ist dein Schlüssel?“, fragt er und sucht in meiner Jackentasche. Mir wird schwindelig vom Stehen und noch ehe ich mich dazu bewegen kann zu antworten, findet er sie. „Ah“, sagt er und hält mich mit einem Arm fest, damit ich nicht umfalle und mit der anderen Hand schließt er die Wohnung auf. Er setzt mich auf dem Treppenabsatz ab und schließt die Tür, ehe er sich Jacke und Schuhe auszieht. Ich bin müde und schließe die Augen, als er mir die Schuhe aufknotet und mich von der Jacke befreit. „Du bist so ein Baby wenn du gesoffen hast“, murmelt er und ich nicke zustimmend. „Bett oder Bad?“, fragt er schließlich und ich zucke die Schultern. Er versucht, meine Augen zu fixieren, streicht mir ein paar Haare aus dem Gesicht, seufzt tief und lässt mich im Flur sitzen, während er in die Küche geht.
 

Wenig später kehrt er mit einem Glas Wasser in der Hand wieder. Ich nehme es ihm ab und nehme einen Schluck. Im nächsten Moment wird mir speiübel und ich rufe laut irgendetwas unartikuliertes, ehe ich auf den Boden kotze. Er springt auf und zerrt mich ins Bad noch ehe ich das zweite Mal Luftholen kann. Nur zwei Sekunden später klammere ich mich an den Klodeckel und er ist weg. Vermutlich macht er den Flur sauber. Ich bin zu betrunken, um mir über ihn Gedanken zu machen.
 

Wie bei jedem, der von Alkohol kotzen muss, geht es mir danach schon erheblich besser.
 

Er kommt nach einer gefühlten Ewigkeit in der ich einfach nur auf den aufgeklappten Klodeckel starre wieder ins Bad und hockt sich neben mich. „Besser?“, fragt er und berührt meine Schulter.
 

„Tut mir echt leid“, sage ich, etwas klarer als vorher.
 

„Hm?“
 

„Naja du hast dir den Abend sicherlich auch anders vorgestellt als meine Kotze wegzuwischen.“
 

Er schmunzelt etwas und ich wende meinen Kopf zu ihm. Mir ist immer noch ein wenig schwindelig und mein Magen rebelliert aber ich kann es noch in Schach halten. „Kein Ding.“
 

„Nein ehrlich, du bist viel zu nett zu mir. Ich würd sowas nicht für dich machen!“, sage ich und überwinde mich zu einem Lächeln.
 

Er guckt mich an und sein Lächeln verschwindet. Er atmet ein. „Ich liebe dich.“, sagt er dann einfach frei heraus. Ich starre ihn nur an. Es donnern tausendfach Schmetterlinge von meinem Herzen in meinen Bauch und ich werde mit einem Mal rot. Er grinst mich unverhohlen an, kennt meine Antwort.
 

Das donnern wird zum Brodeln, „oh Gott“, sage ich und kotze ihm auf die Hose.
 

___________
 

Ich schreibe im Moment irgendwie zu viele heile-welt sachen. Falls ihr es bemerkt habt, enthält dieser OS einen heile-welt-bruch im vorletzten abschnitt (sogar sprachlich! wow! haha).

Dankesehr fürs Lesen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ruki_Nishimura
2011-12-12T06:45:20+00:00 12.12.2011 07:45
OH. MEIN. GOTT.
Das ist so unglaublich awesome! *lach* Ich liebe dich für solche Geschichten. Ach was rede ich, ich liebe dich für all deine Geschichten! Aber diese ist so fröhlich und unbeschwert, dass man am Ende trotz dass es ein bisschen eklig ist. XD Ich bin nämlich wie Ruki, ich würd eher noch daneben kotzen, statt es aufzuwischen....~ XD Und dann auch noch die Hose... aber vielleicht war das ja auch geplant, damit Reita seine Hose ausziehen muss! XD....~Ich meine selbst, wenn abends nichts mehr geht, vielleicht ja am nächsten Morgen, nach den Kopfschmerztabletten! XD
Auch jeden Fall made my day! :D
Von:  Sakerima
2011-12-11T20:17:24+00:00 11.12.2011 21:17
irgendwie kennen betrunkene Leute das Szenario nur zu gut... abgesehen von dem Geständnis und dem etwas andrem Körperflüssifkeit abstoßen

Und ich mag die kleine Heile-Welt Story
es kann auch mal wirklich alles gut gehen, auch wenn der Liebste so mit Alkohol voll ist dass er kotzen muss
passiert eben auch mal ab und an

sehr schön geschrieben ^^ ♥
Von:  Toffelchan
2011-12-11T14:28:10+00:00 11.12.2011 15:28
oh er ist so lieb und die Szene kommt mir so bekannt vor XD

außer dass man mir die liebe gesteht und ich der Person auf den Schoß kotze xDDD
kaum geil ey XDDD
hat mir mal wieder sehr gut gefallen <3~

Lg ♥~
Von:  klene-Nachtelfe
2011-12-09T21:55:25+00:00 09.12.2011 22:55
*lachend auf dem Boden roll*
Das ist einfach zu genial...ich glaub das ist eine sehr interessante Antwort auf die Aussage das er ihn doch liebt!!!
Wirklich super geschrieben!!!
LG -^.^-


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