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Traum aus Eis

SesshoumaruxOC
von

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Begegnung im Schnee

Es war ein kalter und harter Winter. Ich befand mich an einem Ort mit sehr viel Eis und Schnee. Zwei Mitglieder meiner Familie begleiteten mich bei meinem Ausflug in die Kälte dieser Jahreszeit. Dort sah ich ihn zum ersten Mal. Langes silberweißes Haar, ein anmutiger Gang, ein Nachdenkliches, sogar fast ausdrucksloses Gesicht. Er schien in diese Welt auf Eis zu gehören, es war also schwebte er eher über das Eis als dass er ging. Seine goldbraunen Augen waren auf einen Punkt in weiter Ferne gerichtet. Als ich endlich meine Augen von ihm abwenden konnte, bemerkte ich seine Begleitung. Ein kleines, grünliches Etwas mit großen gelben Augen wie Tennisbälle und ein zweiköpfiges Tier mit matten braunen Schuppen. Damit sie mich nicht bemerkten, versteckte ich mich hinter einer Eissäule. Um die drei nicht aus dem Blick zu verlieren, spähte ich an der Säule vorbei. Das Tier und der grüne Winzling schienen mich nicht bemerkt zu haben. Doch mein Instinkt sagte mir, dass ER mich gesehen hatte. Meine Begleiter erzählten mir aufgrund meiner leise geflüsterten Frage von der Identität des Silberhaarigen.
 

Sein Name ist Sesshoumaru und er ist ein mächtiger Yokai. Er ist skrupellos und verachtet Menschen. Also ich dies hörte, weiteten sich meine Augen vor Überraschung! Wie konnte ein Wesen mit der Anmut eines Raubtiers so ,,böse‘‘ sein?! Die Vorstellung von ihm und dem Ruf eines Killers konnte ich in meinem Kopf nicht zusammenbringen. Während ich so in Gedanken versunken war, entging mir ein flüchtiger Blick über seine Schulter. Denn als ich wieder hinschaute, schien er sich nur ein Stück weiter fortbewegt zu haben, mehr aber auch nicht. Ich wollte ihm leise folgen, sehen wo er hinging. Doch meine Cousine und meine Schwester hielten mich zurück. Sie wollten mich vor ihm warnen, sagten er sei gefährlich! Doch ich hörte ihre eindringlichen Stimmen nur am Rande meines Bewusstseins. Ich nahm meine Umwelt kaum mehr war. Meine gesamte Aufmerksamkeit galt Sesshoumaru, der sich gefährlich weit von mir entfernte! Ich muss ihm jetzt folgen oder ich verliere ihre Spur, so kam mir der Gedanke.
 

Ich ließ die Beiden geschockt und auch verdutzt einfach an der Säule aus Eis stehen, während ich mich leise an SEINE Fersen heftete. Ich gab mir die größte Mühe unbemerkt zu bleiben. Am Anfang gelang es mir auch einigermaßen, so glaubte ich. Der gnomähnliche Zwerg drehte sich zwischendurch immer wieder um und suchte höchstwahrscheinlich nach etwas Verdächtigem. Doch ich konnte mich schon immer gut verstecken, was der Grund dafür war, dass er mich nicht ausfindig machen konnte. Nach gefühlten 30 Minuten kam, was kommen musste. Sesshoumaru bleib stehen, blickte sich nicht einmal um und rief: ,,Komm endlich da raus. Du, die uns schon eine ganze Weile verfolgt. Ich habe dich schon gleich zu Anfang bemerkt. ‘‘
 

Ich hielt erschrocken den Atem an. Er hatte mich also doch bemerkt! Wie konnte ich auch nur glauben, ihn täuschen zu können, bei den Fähigkeiten die man ihm nachsagte! Während ich versuchte mien Panik zu unterdrücken und meine Gedanken zu ordnen, fuhr der Gnom voller Schreck hoch. ,,Was?! Jemand verfolgt und? Schon die ganze Zeit?! Aber…wie? ‘‘ er sah sich hektisch um, fuchtelte mit seinem Stab in der Luft herum. Auch mit meiner Entdeckung durch Sesshoumaru konnte der Zwerg mich nicht finden! Ich lächelte für einen Moment in mich hinein. Doch dieser Moment währte nicht lange… ich spürte seinen eindringlichen Blick auf mir und trat zögernd aus meinem Versteck hervor. Nun sah auch der Gnom meine kleine Gestalt, die ihn jedoch noch immer überragte. Wutentbrannt starrte er in meine Richtung, zeigte mit seinem merkwürdigen Stab auf mich und sagte: ,,Da! Ein Mensch! Was willst du, Kind! Nun sprich endlich! Oder soll ich dich auf der Stelle mit meinem Kopfstab zu Asche verbrennen, dass du es wagst meinem Meister hinterher zu schleichen?! ‘‘ Nun war ich mit Starren an der Reihe. Dieser kleine Kerl wollte mir also wirklich mit seinem winzigen Stab schaden! Ein flüchtiges Lächeln glitt über meine Lippen, welches aber augenblicklich verschwand als ich herannahende Flammen sah! Sie schienen wirklich von seinem Stab auszugehen! Ich wich sofort ein Stück zurück, mit großen, angsterfüllten Augen. Der Flammenstrahl würde in jedem Moment in meine Richtung losgehen und mich sofort bis zur Unkenntlichkeit verbrennen. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst, verabschiedete mich vom Leben, meiner Familie und wartete auf die Hitze die mich zerfressen würde. Meine Schwester und meine Cousine hatten Recht gehabt. Ich hätte nicht gehen sollen… Es tut mir Leid… so stand ich einige Sekunden, zitternd und mit geschlossenen Augen da, wartend.
 

Doch es kam nichts. Die Luft blieb so kalt wie immer zu dieser Jahreszeit. Ich hörte nichts, außer einem entfernten Zischen. Vorsichtig und sehr langsam öffnete ich erst ein Auge, dann das andere. Was ich da sah ließ meinen Atem wieder stocken. Die Flammen wurden auf das Eis in der Nähe umgelenkt! Das Zischen stammt von dem schmelzenden Eis, es klang annähernd wie ein Hilfeschrei. Den Grund für diese Richtungsänderung erfasste ich Momente später: Sesshoumaru hate mit seiner rechten Hand den Stab im letzten Augenblick ergriffen und ihn auf die Eisblöcke gerichtet. Noch den Stab umklammernd, baumelte der Gnom über dem schneebedeckten Boden. Nach dem Schock den ich erlitten hatte, waren meine Sinne noch nicht wieder vollends einsatzfähig. Somit konnte ich die Protestrufe des Kleinen nicht verstehen. Doch ein Blick Sesshoumarus genügte um ihn ruhig zu stellen. Noch immer zitternd stand ich da, sah meinen Retter mit großen Augen an. Ich stammelte ein ,,Danke…‘‘, mehr brachte ich nicht heraus. Sesshoumaru wandte sich mir zu, musterte mich mit einem Blick den ich nicht deuten konnte. Als ob er etwas in mir suchen würde. Langsam wurde mir mulmig und dich musste wegschauen. ,,Was willst du hier? Warum bist du nicht einfach weggelaufen?''
 

Bei seinen Worten schrak ich hoch und schaute ihn wieder an. ,,Ich… ich… ich weiß nicht. B-bei Feuer bleib ich immer w-wo ich bin, ka-kann mich nicht mehr be-bewegen! ‘‘ ich schaute verlegen zu Boden. Warum habe ich das gesagt?! Als ob es ihn interessiert, oder auch nur etwas angeht… Sesshoumaru warf den Stab samt Gnom in den Schnee. Er sah mich nun nur noch eindringlicher an. Dann sagte er etwas, was für mich noch schlimmer als Feuer was. Und das soll schon was heißen! ,,Dann geh nach Hause, dort ist es sicherer. Und hör auf mir nachzulaufen. Ich kann Menschen nicht ausstehen. Also geh, bevor ich es mir anders überlege! ‘‘ bei seinen letzten Worten klang er wütend, aus welchem Grund, wusste ich nicht. Trotz seiner Aufforderung bewegte ich mich keinen Zentimeter. Ich konnte nicht, auch wenn ich gewollt hätte. Seine Präsenz zog mich scheinbar immer noch magisch an. Ich konnte es mir auch nicht erklären. Etwas in mir ließ mich vorsichtig in seine Richtung schreiten. Der Gnom, seinen Namen hatte ich aufgeschnappt, er hieß Jaken, hatte sich in der Zeit aus dem Schneehaufen befreit und sah mich mit seinen Tennisballaugen erschrocken an. ,,Wa-wa-was machst du da?! Weißt du nicht wer vor dir steht?! Das ist der große Sesshoumaru-sama, der Sohn des Daiyokai Inu no Taisho! Erweise ihm ein wenig mehr Respekt! Schließlich hat er dir das Leben gerettet! ‘‘ als ich ihn ignorierte und weiter auf Sesshoumaru zu ging, schien er empört über mein Verhalten zu sein. Er fing wieder an, unverständliche Worte herum zu stottern. In der Zeit sah mich Sesshoumaru weiterhin an, Wut und Eindringlichkeit verwandelten sich in Nachdenklichkeit und Unverständnis. Konnte er meinen Mut nicht nachvollziehen, oder warum sah er mich so komisch an?
 

Ich machte noch einen Schritt. Und noch einen. Noch einen. Nun stand ich nur noch einen Meter von ihm entfernt und musste den Kopf in den Nacken legen, dass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Ein einziger Gedanke kam mir in den Sinn: er hat wunderschöne Augen… So goldbraun wie Bernstein, oder aber auch flüssiges Gold.. ich suchte nach dem passenden Ausdruck, konnte jedoch keinen finden, der diese unbeschreibliche Farbe erfasste. Ich bemerkte nicht, dass ich ihn über eine Minute schon so anstarrte. Der grüne Giftzwerg war sprach- und fassungslos, außerstande auch nur einen Ton von sich zu geben. Das Tier hatte auf angehalten und musterte mich mit zwei Paar neugieriger Augen. Doch davon bekam ich nichts mit. Im Moment drahte sich alles in meinem Bewusstsein um ihn. Also bemerkte ich jede einzelne Muskelbewegung in seinem Gesicht. Er kräuselte die Stirn, wusste anscheinend nicht was er von diesem komischen Menschenmädchen vor ihm halten sollte. So versuchte ich seine Gedanken zu ergründen.
 

Doch mir bleiben nichts als Vermutungen, denn ich wurde aus meiner Starre gerissen, als er sich ohne ein Wort einfach umdrehte und davonging. Der Zwerg folgte ihm daraufhin. Immer noch stand ich da, fassungslos. Wie konnte er nur einfach so weggehen und mich, ein kleines Mädchen inmitten von Eis, Schnee und Kälte zurücklassen?! Meine Begleitung war inzwischen sicherlich schon in unser kleines Dorf zurückgekehrt und erzählte dort sicher alles den anderen. Wie ich, ein einfaches Mädchen den Yokai Sesshoumaru traf, ihn verfolgte, durch ihn gerettet wurde und ihm auch so hinterher lief. Sie würden es auch ausschmücken, wie es ihnen gefiel. Vielleicht stellten sie es auch als Verrat meinerseits dar! Ich schüttelte stillschweigend den Kopf. Tränen spritzten in alle Richtungen und gefroren sofort zu kleine Eiskristallen, die vom Wind davon getragen wurden. Nachdem ich mir die Situation nochmal aus der Sicht anderer vorstellte, wurde mir bewusst, dass es wirklich wie ein Verrat ausgesehen hatte!! Wie ich sie ignorierte, sie und ihre sorgenvollen Warnungen, mich losriss, ihm folgte… ich wusste nicht genau wie viel sie gesehen hatten, doch das Ergebnis war eindeutig: sie hatten mich beobachtet und sahen meinen nicht vorgesehenen ,,Verrat‘‘! und die Folgen eines Verrats waren fatal: Man wurde aus dem Dorf verbannt und durfte sich niemals wieder dort blicken lassen! Die Tränen stiegen mir nun nur noch schneller in die Augen, sodass ich jetzt nur noch verschwommene Umrisse sah. Ich war jetzt allein, hatte keinen Ort an den ich zurückkehren konnte, kein Zuhause, keine Familie…!
 

Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Ich sank auf die Knie, diese sackten in den Schnee. Es begann seht stark zu schneien, ein Schneesturm. Außerstande auch nur einen Muskel sich zum Bewegen zu zwingen, hockte ich da, über und über mit Schnee bedeckt. Doc es machte mir nichts mehr aus. Er bedeckte doch wenigstens meine tränennassen Wangen, verlieh mir etwas Eigentümliches, als sei ich ein Kind des Schnees selbst… doch das würde mir auch nichts mehr nützen. In dieser Kälte würde ich innerhalb weniger Stunden gnadenlos erfrieren. Mein Dorf hasste mich, würde mich vielleicht auf der Jagd tot auffinden, und meine einziger Retter entfernte sich in diesem Moment immer weiter von mir, ich würde sterben, es gab nichts mehr, was ich noch tun könnte. Kraftlos fiel ich vornüber in den Schnee. Wie schön weiß er war, mit einem leichten Schimmer, wie auch sein Haar. Ich wünschte, ich könnte es auch nur noch einmal im Wind wehen sehen, seine zarte Stimme nur noch einmal hören. Doch das war nun vorbei. Mir wurde schwarz vor Augen, verlor das Bewusstsein und sank in eine unendliche Tiefe…

In der Höhle

Ich war tot und träumte. Die Kälte des Eises war einer merkwürdigen Wärme gewichen. Ich hatte keine Kraft um mich zu bewegen, fühlte jedoch den weichen Untergrund auf dem ich lag. Flauschig und weich wie eine Wolke, die mich von dieser Welt wegtrug. Allmählich wurden auch meine anderen Sinne geweckt. Ich roch Kälte mit Rauch vermischt, hörte ein Prasseln. Wenn ich davongetragen würde, warum dann ein prasselnder Laut und der Geruch von Rauch? Ich horchte auf weite Geräusche, spitzte die Ohren. Da ich schon immer ein ausgezeichnetes Gehör besessen hatte, konnte ich nun sogar sehr leise Stimmen vernehmen. Die eine war laut und nervtötend, während die andere ruhig und deinen sanften Klang besaß. Die zweite Stimme erinnerte mich an etwas. Etwas, was mir nicht einfallen wollte…
 

Mit der Zeit schien ich meine Kräfte zurückzuerlangen, konnte vorsichtig meinen kleinen Finger bewegen. Danach die anderen auch. Hand. Arm. Zehen. Füße. Beine. Ich zwang mich dazu keinen Laut zu machen, sodass die Stimmen mich nicht bemerkten. Erst ganz zuletzt konnte ich meine Augen öffnen. Doch dieses nur einen Spalt. Ich musste so lange unauffällig bleiben wie auch nur möglich. Dass ich die Augen auch nur ein bisschen aufgemacht hatte nützte mir rein gar nichts. Mein Blick wurde durch das Flackern eines Feuers und die restliche Dunkelheit getrübt. Das Flackern eines Feuers… das war also die Quelle der Wärme und das Prasseln! Vor Schreck konnte ich mich nicht zurückhalten und fuhr mit komplett geöffneten Augen hoch, richtete mich so ruckartig auf, dass ich mich aufgrund der sengenden Schmerzen sofort wieder krümmen musste.
 

Super. Das war ja total unauffällig. Wütend auf mich selbst, beachtete ich meine Umgebung kein bisschen, schenkte den nun verstummten Stimmen keine Aufmerksamkeit. Schritte. Bedachte, langsame Schritte. Beim Erklingen dieses Geräuschs horchte ich auf, vergaß die Schmerzen und sah zu ihrem Ursprung. Eine bekannte Silhouette schritt auf mich zu, noch nicht im Licht des Feuers. Instinktiv wich ich zurück, suchte eine Möglichkeit zum Flüchten. Doch es gab keine und ich saß in der Falle! Wieder fühlte ich den weichen Untergrund, nahm ihn zum ersten Mal in Augenschein und erkannte ihn sofort! Ich riss die Augen auf, konnte nicht glauben was ich sah! Wie, als ob ich etwas brauchte um mich zu vergewissern, starrte ich zurück auf den Umriss einer Person. Doch diese Person war inzwischen in das Licht des Feuers getreten. Und ich hatte Recht behalten! Es war Sesshoumaru der dort auf mich zukam, jedoch ohne seinen weichen ,,Schal‘‘. Denn der befand sich unter MIR, ich hatte auf ihm geschlafen! Nun waren meine Sinne bis auf das Äußerste gespannt, ich war bereit, in jedem Moment aus der Höhle in der ich mich befand zu fliehen.
 

Doch dazu kam es nicht. Meine Beine wollten sich nicht bewegen, als ob sich mich zwangen, ruhig zu bleiben und das weitere Geschehen erst mal zu beobachten. Sesshoumaru war jetzt nur noch einen Meter von mir entfernt, entsetzlich nahe wenn man mich fragte. Er kniete sich hin um mir ins Gesicht schauen zu können. Und schon wieder musterte er mich mit diesem unheimlichen Blick. Ich starrte ihn mit offenem Mund an, unfähig auch nur einen Ton von mir zu geben. Nach einer halben Ewigkeit stand er wieder auf, drehte sich um und sagte im Vorbeigehen: ,,Dir scheint es ja wirklich wieder besser zu gehen. Für einen Menschen hast du ungewöhnliche Sinne und Regenerationskräfte. Hier, iss das. ‘‘ Er sprach in einem merkwürdigen Ton, als ob sich ein mir ein Geheimnis finden lassen könnte. Dann warf er mir einen großen gold-braun gebratenen Fisch zu. Ich fing ihn, zögerte einen Moment und find dann aber doch an zu essen… jetzt merkte ich erst, wie hungrig ich eigentlich war! Der Fisch war köstlich und ich aß ihn genüsslich auf. Dann wurde mir peinlich bewusst, dass ich ihm für meine Rettung und den Fisch noch mit keinem Wort gedankt hatte! Ich nah meinen ganzen Mut zusammen und bemühte mich selbstbewusst zu klingen und sagte: ,,Danke, für meine Rettung… u-und den Fisch natürlich, Sesshoumaru-sama…‘‘ Während ich sprach, bin ich wahrscheinlich tomatenrot angelaufen! Peinlich! Als ich zu Ende gesprochen hatte, blieb er stehen und drehte sich wieder zu mir um. ,,Wer bist du und was willst du von mir? Warum bist du vor zwei Tagen nicht einfach nach Hause gegangen? ‘‘
 

Trotz der Ruhe in seiner Stimme war sie messerscharf. Was sollte ich ihm antworten? Hallo, mein Name ist Kiyoko, ich habe anscheinend mein Dorf verraten und hab jetzt kein Zuhause mehr. Kann ich mit Euch mitkommen? Nein, sowas konnte ich nicht sagen… deshalb sagte ich etwas kleinlaut: ,, Ich bin Kiyoko, ein Mädchen aus dem Dorf unten im Tal…‘‘ zum Ende hin wurde ich immer leiser, bis ich schließlich ganz verstummte. Er schaute mich immer noch ausdruckslos an un schien bemerkt zu haben, dass ich etwas unausgesprochen ließ. ,, Also Kiyoko, das erklärt aber immer noch nicht, waru du mich verfolgt hast.‘‘ Auf diese Frage konnte ich nicht antworten. Ich wusste es ja nicht einmal selbst! Nach einer sehr langen Schweigepause drehte er sich wieder weg, ging in Richtung Eingan und befahl Jaken: ,, Wir brechen auf. Mach Aun fertig.‘‘ Seine Worte empfand ich als Aufforderung an mich, endlich aufzustehen und mit ihm aufzubrechen. Ich hob sorgfältig seinen ,,Schal‘‘ auf (ich wusste nicht recht wie ich es anders nennen sollte), und ging langsam zum Eingang. Jaken hatte Aun, das zweiköpfinge braune Schuppentier geholt und stand ebenfalls dort. Ohne ein Zeichen setzt sich Sesshoumaru in Bewegung, während Aun und Jaken ihm folgten.
 

Immer noch angeschlagen humpelte ich ihnen mit dem Schal hinterher, so schnell ich konnte. Die Luft draußen vor der Höhle ohne Feuer verschlug mir den Atem. Im tiefen Schnee kam ich immer langsamer voran. Sie schienen nicht auf mich zu achten, also rief ich: ,, Sesshoumaru-sama! Wartet auf mich! Euer Schal! ‘‘ keuchend lief ich ihm hinterher, missachtete den Schmerz in meinem Bein. Beim meinem Ruf bleib er stehen und blickte über die Schulter. ,, Ach so, mein Schal. Danke. Und jetzt geh nach Hause, Kind. ‘‘ Und schon wieder wurde ich ,,Kind‘‘ genannt!! Ich bin 16, also schon lange kein Kind mehr! Und so platzte es aus mir heraus: ,,Ich bin kein Kind mehr! Und ich kann auch nicht zurück, denn…‘‘ Ich konnte es nicht fassen. Mir liefen schon wieder Tränen über meine Wangen! Dann, etwas leiser fügte ich hinzu: ,,… ich hab kein Zuhause. Sie denken alle, ich hätte sie verraten… und deshalb, nehmt mich bitte mit! Ihr habt mir das Leben gerettet, und jetzt möchte ich Euch helfen, wo ich nur kann! ‘‘
 

Jaken war inzwischen mit Aun stehen geblieben. Aun hielt seine Blicke auf mich gerichtet, und schritt unter dem Protest Jakens in meine Richtung. Seine beiden Köpfe senkten sich zu mir herab, ihr Atem kitzelte mich. Ich musste lächeln, als mich Aun in die Richtung von Sesshoumaru schuppste. Unterdessen beobachtete Sesshoumaru die gesamte Szene und entschied: ,, Du kannst dich um Aun kümmern. Er scheint dich ja sehr zu mögen. ‘‘ Mit diesen Worten wendete er wieder seinen Blick nach vorn und ging weiter. Täuschte ich mich, oder huschte soeben ein winziges Lächeln über seine Lippen? Egal. Ich umarmte Aun, dieser hob mich auf seinen Rücken und ließ Jaken ,,aus Versehen‘‘ runter in den Schnee fallen, worauf sich dieser lauthals beschwerte. Aun und ich ignorierten ihn und folgten Sessoumaru-sama. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wunschlos glücklich. Und so ging ich auf eine Reise mit meiner neuen ,,Ersatzfamilie‘‘ : dem wunderbaren Sesshoumaru-sama, dem mürrischen und übellaunigen Jaken und mein lieber Aun. Die ganze Anstrengung übermannte mich schließlich und ich schlief auf dem schaukelnden Aun ein.
 

Ich träumte von vielen Abenteuern, die wir zusammen erleben würden und konnte nicht aufhören zu lächeln. Es würde so spannend werden. Ich hatte ja keine Ahnung was so ein großartiger und starker Yokai den ganze lieben langen Tag machte… als ich so an ihn dachte, änderte sich mein Traum schlagartig. Ich sah mich selbst auf der Blumenwiese hinter meinem Dorf. Es war Frühling, die Wiese schien aus einem eigenen Licht zu leuchten, bunte Farben und ein herrlich frischer Duft. Es war eine Erinnerung aus meiner Kindheit. Damals war ich erst 10 Jahre alt, klein und zerbrechlich. Ich pflückte gerade einen Blumenstrauß für meine Mutter, dabei fröhlich vor mich hin summend. Es war das Lied, welches mir meine Großmutter früher immer vorgesungen hatte.
 

So vertieft in meine ,,Arbeit'', hatte ich damals den stillen Beobachter auf einem Kirschbaum nicht bemerkt... Doch jetzt, wo ich meine Erinnerung aus einem anderen Blickwinkel betrachtete, war er eigentlich nicht zu übersehen. Wenn jemand auf einem Kirschbaum sitzt, ist das ja eigentlich auch kein wirklich gutes Versteck. Als plötzlich eine starke Brise aufkam, löste sich mein liebstes Haarband aus dem schwarzen Schwall Haare meines früheren Selbst. Eich sah mich hoch springen und wie ich verzweifelt versuchte, es wieder einzufangen.

Während ich das Fangspiel beobachtete, bemerkte ich aus den Augenwinkeln die erste Regung des Beobachters. Wer war das? Und warum versteckte er sich damals vor mir? Inzwischen war mein wundervolles Haarband außerhalb meiner Reichweite, mein früheres Ich hörte auf zu springen, ließ die Schultern hängen und sich auf den Boden fallen. Ich sah das Schimmern ihrer Tränen. Noch jetzt verspürte ich den bekannten Schmerz. Ich war damals zu sehr meinen Gefühlen verfallen, sodass ich den weißen Schemen, der für einen kurzen Moment am Himmel erschien, nicht bemerkt hatte. Abgelenkt von dieser Erscheinung, hatte ich mein Haarband aus den Augen verloren. Ich suchte es erneut im tiefen Blau, konnte es jedoch nicht mehr finden!
 

Instinktiv schaute ich zu dem Kirschbaum, auf dem mein Verfolger saß. Und ich konnte nicht glauben, was ich da sah! Der Fremde war nun in das helle Licht des Nachmittags getreten, war nicht mehr nur ein Umriss. Und ER, ja, es war ein er, hielt tatsächlich mein Haarband in den Händen! Ich sah ihn voller Staunen an, ja, war kurz davor ihn zu rufen! ,, Sesshouma...'' Dann fiel mir ein, das ich nur von einer Erinnerung träumte. Er war nicht wirklich hier, nur eine Erinnerung...
 

Ich war ein Paar Schritte vorgegangen, die Hand ausgestreckt, den Mund offen.

So stand ich da, erstarrt. Ich sah wie er mein Haarband vorsichtig einwickelte. Dann sprang er von dem Baum, in Richtung Blumenwiese, dort, wo ich früher auch stand. Damals konnte ich ihn nicht bemerkt haben, das hätte ich gewusst. Mit leichten, unhörbaren Schritten kam er auf mein früheres Ich zu, nahm mein Haarband und band es mir unbemerkt wieder in meine langen, schwarzen Haare. Damals schreckte ich hoch, drehte mich hektisch um und konnte doch niemanden dort sehen. Ein wenig panisch packte ich dann meine Sachen und lief so schnell ich konnte wieder zurück in unser Dorf. Es war wirklich ein komischer Anblick, ich selbst, noch 10 Jahre alt, lief an mir selbst vorbei, nun schon 16. Aber ich wusste ja dass sie mich nicht sehen konnte.
 

Ich sah ein letztes Mal zu Sesshoumaru-sama, der nun in der Ferne verschwand. Dann wachte ich auf, und fand mich auf Auns Rücken wieder. Ja, jetzt erinnerte ich mich wieder an alles.
 

Sesshoumaru-sama hatte mein Haarband gefangen und es mir wiedergebracht. Dann war er plötzlich weg, und ich hatte ihm noch nicht einmal danken können.

Während ich so über diesen Traum nachdachte, kamen mir noch weitere Erinnerungen wieder vor Augen. Der Tag am Bach, wo ich beinahe ertrunken wäre, und auch als ein Yokai mich verfolgt hatte. Damals war ich immer heil davon gekommen, wie durch ein Wunder. Meine Familie hatte sich das nicht erklären können, ich mir auch nicht. Aber mein Traum hatte mir die Augen geöffnet. Immer wenn ich in Gefahr geraten war, hatte mich irgendjemand gerettet. Und dieser Jemand ist niemand anderes als Sesshoumaru-sama gewesen!
 

Jetzt nur noch verwirrter, was er denn für ein Interesse in mich hatte, schon damals, blickte ich ihn verstohlen zwischen Auns Köpfen an. Was war mit ihm los? Denn Gerüchten zufolge hatte er für Menschen wie mich nichts als Verachtung übrig. Und doch hatte er schon mein ganzes Leben lang auf mich aufgepasst. Mir wurde ganz heiß bei dem Gedanken daran. Wahrscheinlich war ich jetzt rot wie eine Tomate, und dann musste Jaken mich auch noch direkt und unfreundlich fragen, was denn nun wieder mit mir los sei! Peinlich! Jetzt hatte Sesshoumaru-sama es auch gehört und warf einen kurzen Blick über die Schulter. Erst sah er Jaken an, dann mich. Ich konnte ihn jedoch nicht ansehen, die Schuppen Auns waren gerade sooo interessant. Aber was mache ich mir vor, ich konnte ihn nur nicht ansehen, weil ich jetzt erst begriffen hatte wie viel ich ihm eigentlich schuldig war! Am besten, ich revanchiere mich bei ihm bei der ersten Gelegenheit!! Nachdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, war mein Gesichtsausdruck ein völlig anderer. Ich blieb gelassen gegenüber Jakens Meckereien, fuhr entspannt das Muster auf Auns Schuppen nach und sah immer wieder in den Himmel. Er hatte im Moment eine wunderschöne Farbe angenommen, eisblau mit einem Hauch rosa, das einen neuen Tag ankündigte.

Neue Bekanntschaften

Es war schon wieder früh am Morgen. Die Sonne war gerade aufgegangen und ich saß wie immer auf Auns Rücken. Ich mochte ihn wirklich sehr. Ich fütterte ihn, kraulte ihn hinter allen vier Ohren und redete immer gut auf ihn ein. Dafür trug er mich und hielt mir auch das Nervenbündel von einem Gnom vom Hals. Aber es schien auch ihm Spaß zu machen.
 

Aber Jaken war auch zu etwas gut. Er wusste ziemlich viel über Sesshoumaru-sama, deshalb frage ich ihn den ganzen Tag über aus. Bei jeder Frage bekam ich gewöhnlich Widerstand zu spüren. Das könnte vielleicht daran liegen, dass er mich nicht besonders mag. Ich als kleiner Mensch wage es wirklich ihn über Sesshoumaru-sama auszufragen. Aber irgendwann hatte ich es geschafft. Jaken erzählte mir alles was ich wissen wollte.
 

Aber meine letzte Frage schien ihn aus der Fassung gebracht zu haben.

Wie immer ritt ich auf Aun, als ich bemerkte, dass ich ja überhaupt nichts über Sesshoumaru-samas Familie wusste! Yokai mussten ja auch irgendwo Verwandtschaft haben, also fragte ich Jaken danach. Allein schon seine Reaktion war sehr merkwürdig. Zuerst platzte er schon fast vor Stolz, als er mir von Sesshoumaru-samas Vater erzählte. Inu no Taishou, ein Daiyokai. Bei dieser Information wurde mir auch klar, warum Sesshoumaru-sama schon so stark war! Der Sohn eines Daiyokai. Wie Inu no Taishou wohl aussah?
 

Nachdem ich wieder mal laut gedacht hatte, verfiel Jaken in einen beinahe kleinlauten Ton. Und die Geschichte ging weiter. Inu no Taishou verliebte sich in eine menschliche Frau. Daraufhin folgte sein zwiter Sohn. Ein Hanyou. Inuyasha. Ich wollte schon nach Inuyasha, diesem Halbbruder von Sesshoumaru-sama fragen, doch Jaken ließ sich nicht von meiner Wenigkeit unterbrechen. Mit einem trauererfüllten Blick erzählte er mir den Rest, den Tod Inu no Taishous. Er starb durch den Kampf mit einem riesigen Yokai namens Ryuukotsusei.
 

Taktvoll wie ich war, fragte ich nicht weiter nach Sesshoumaru-samas Vater. Doch sein Halbbruder erfüllte mich mit einem starken Interesse. Sah er auch so aus wie mein wundervoller Sesshoumaru-sama? War er auch so stark? Solche Fragen behielt ich dann doch lieber für mich, ich fand, ich hatte Jaken für diesen Tag genug mit meiner Fragerei gequält. Somit blieb ich still, verwöhnte weiterhin Aun und beobachtet Sesshoumaru-sama. Abe meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um seine Familie. Wer war Inuyasha? Warum hatte Jaken immer so einen verächtlichen Tonfall wenn er ihn mal beiläufig erwähnte? Fragen über Fragen…
 

Somit ging der Tag weiter, ereignislos, wir zogen weiter durch das Land. Die schaukelnden Bewegungen Auns machten mich wieder unweigerlich schläfrig. Doch es war noch zu früh um zu schlafen. Im Halbschlaf mahlte ich mir Inuyasha selbst aus. Ich hatte ja keine Ahnung wie er überhaupt aussah…

Doch ich sollte es schon bald erfahren…
 

Ein etwas zu heller Sonnenstrahl weckte mich. Wir waren aus einem Wald getreten. In meinem Halbschlaf hatte ich diesen Wechsel der Umgebung nicht mitbekommen. Am Horizont sah man eine Gebirgskette, die einzelnen Berge am Gipfel noch schneebedeckt. Vor uns lag eine Weite aus Tälern, Feldern und vereinzelten Dörfern. Unweigerlich musste ich an mein Dorf denken… Ich schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Ich wollte keinen Moment meines neuen Lebens an meine Vergangenheit verschwenden.
 

Während unserer Reise mit einem mir unbekannten Ziel, trafen wir zwischendurch immer wieder auf andere Reisende, Händler und sogar Dorfbewohner. Wir wurden niemals angesprochen, alle mieden uns, mieden sogar Blicke auf Sesshoumaru-sama. Doch ich konnte es ihnen auch nicht verdenken. Es ging von ihm eine leicht bedrohliche Aura aus, spiegelte sich manchmal in seinen Augen wieder. Jakens Aura dagegen war so lächerlich klein, dass, wenn ich mich nicht konzentriere, ich eigentlich die ganze Zeit lachen müsste. Aun strahlt eine sehr merkwürdige Aura aus, aber ich fühle mich unendlich wohl. Diese Fähigkeit, die Aura von jemandem oder etwas zu sehen, ist für mich nichts Besonderes mehr. Ich konnte das schon immer. Nur meine Cousine und meine Schwester wussten davon. Sonst niemand.
 

Wenn dann aber mal wieder Reisende an uns vorbeizogen, wurde ich immer angestarrt. Diese erst verwunderten, dann jedoch entsetzten und #ängstlichen Blicke machten mich jedes Mal nervös. Als das das erste Mal passierte, habe ich mich sehr bedroht gefüllt, verkroch mich bei Aun. Doch Auns Rücken bot mir auch damals nicht viel Schutz. Daraufhin sprang ich intuitiv ab und versteckte mich hinter Sesshoumaru-sama. Er bemerkte wahrscheinlich auch mein zittern. Was wohl daran gelegen hatte, dass ich mich in seinen Ärmel gekrallt hatte, den weißen Stoff zerknitterte. Ein Blick genügte und die gaffenden Leute wandten sich ab, zogen so schnell wie möglich weiter. Erleichtert stieß ich die angehaltene Luft wieder aus, ließ dann auch endlich den Ärmel los…
 

Ich musste mich wieder daran erinnern, wie ich peinlich rot angelaufen bin, und mich wieder auf Auns breiten Tücken zurückzog. Ich seufzte. Ich hoffte, dass ich mich bei der nächsten Reisegruppe beherrschen kann. Aber vorsichtshalber sprang ich schon mal von Aun ab. Halb hinter Sesshoumaru-sama hergehend, versuchte ich zu erraten, was für Leute wir nun begegnen würden. Dorfbewohner, Händler? Langsam konnte man ihre Anzahl ausmachen. Eins, zwei, zweieinhalb?? Ich sah zwei große Gestalten, und auch eine Kleine. Ich reckte den Kopf, wollte wissen, was das für Leute waren.
 

Der auf der linken Seite war ein Junge. Sein Alter konnte ich nicht abschätzen. Er trug einen roten Kimono, ein Katana an der Seite und hatte weiße Haare. Direkt auf seinem Kopf waren zwei kleine Hundeohren. Irgendwas war aber komische an ihm. Seine Aura… ich konnte sie riechen?! Sein Geruch, also seine Aura hatte eine Spur von Sesshoumaru-samas Aura… doch war sie auch so anders, wie es eben nur ging.
 

Noch immer verwirrt sah ich mir seine Begleiter an. Ein schwarzhaariges Mädchen in merkwürdiger Kleidung. Sie redete gerade intensiv auf den Hundejungen ein. Worte konnte ich jedoch keine verstehen, dafür waren sie noch zu weit von uns entfernt. Auch sie besaß eine besondere Aura. Eine, für einen Menschen ungewöhnlich starke Aura. Ich ordnete sie einfach mal als ein Mensch ein, sie hatte kein bisschen Yokai-typische Aura. Und das kleine Etwas neben ihr, ein kleine Yoaki, sah ziemlich niedlich aus! Er oder sie ähnelte einem kleinen Eichhörnchen! Kawai!!
 

Die Drei kamen immer näher, ich konnte schon Stimmen vernehmen. Keine von ihnen kam mir sonderlich bekannt vor… ich betrachtete sie einfach nur als ein merkwürdiger Haufen, die zusammen reisten. Ohne mir weiter Gedanken zu machen ging ich weiter, bemerkte etwas zu spät, dass Sesshoumaru-sama stehen geblieben war, den Hundejungen anstarrend. Somit musste ich stehenbleiben, wollte mich nicht zu weit vom ihm entfernen.
 

Auch das Grüppchen war stehen geblieben, erst Sesshoumaru-sama anstarrend, dann mich. Schon wieder diese Blicke! Zuerst verwundert, aber ich wusste, in jedem Moment würden diese in Angst umschlagen. Ich starrte einfach trotzig zurück, auf diesen Wechsel wartend. Doch er kam nicht. Stattdessen zeigte das Mädchen auf mich und flüsterte dem Jungen etwas zu. Ich wollte hören was die beiden über mich sagten, wollte einen Schritt näher treten. Aber ein ganz bestimmter Arm hinderte mich an meinem Vorhaben. Sesshoumaru-sama schob mich schon beinahe mit seinem Arm hinter sich, mit den Sorten: "Kiyoko, bleib hinter mir, egal was auch passiert." Er sprach sehr ruhig, und doch konnte ich die leichte Drohung heraushören. Also verkroch ich mich hinter ihm, spähte zwischendurch an seinem Rücken vorbei. Was war da los? Wer waren die Drei? Kannten sie sich? Meine Fragen wurden von der Stimme des Hundejungen unterbrochen. "Sesshoumaru.." Was sollte das alles? Woher kannte dieser Junge Sesshoumaru-sama? Hinter mir ertönte eine leise Stimme. Jaken. "Inu-Inuyasha?!" Ich dreht mich um, sah Jaken mit großen Augen an. "Was? Hast du gerade Inuyasha gesagt? " Mein Flüstern ging in dem lauten Getöse von Inuyashas Stimme unter. "Sesshoumaru! Was hast du jetzt wieder vor?! " Während er sprach richtete er seinen Blick auf mich. Schnell zog ich mich wieder hinter Sesshoumaru-samas Rücken zurück. Was meinte er damit? Was hat das alles mit mir zu tun?! So stand ich nun da, geschockt und erstarrt, hinter Sesshoumaru-sama. Mein Atem ging flach und stoßweise. Es war noch viel schlimmer als sonst. Aber statt angsterfüllten Blicken spürte ich mitleidende Blicke auf mir, durch meinen Beschützer hindurch. Dieses Mädchen.. sie machte mich sehr nervös… ich atmete ein Paar mal ein und aus. Komm schon, Kiyoko! Reiß dich endlich mal zusammen! Ich nahm also meinen ganzen Mut zusammen und trat vorsichtig neben Sesshoumaru-sama, jedoch ein Stückchen hinter ihm.
 

Ich versuchte, selbstsicher und mutig zu wirken und sprach: "Wer seid ihr? Und was wollt ihr von uns?" Wow, ich klang sicherer als ich gedacht hatt. Bei meinen Worten wirkten die Drei überrascht. Hatte ich was Falsches gesagt? Weiter denken konnte ich nicht, das komische Mädchen unterbrach mich dabei.

"Was ist mit dir los? Was machst du bei Inuyashas Bruder, Sesshoumaru?"
 

Bevor ich überhaupt antworten konnte, sprach Inuyasha: "Sesshoumaru, was hast du mit ihr vor? Ist sie ein Mensch? Wenn ja, was macht sie hier bei dir?" Am Ende war seine Stimme nicht viel mehr als ein Knurren. Aber er hatte alle Fragen offen ausgesprochen, die auch ich mir im Geheimen stellte. Ich sah mit großen Augen zu Sesshoumaru-sama. Wie würde er darauf antworten? Ich war neugierig, hatte jedoch auch ein wenig Angst vor seiner Erwiderung. Nach einer halben Ewigkeit begann er endlich zu sprechen. Doch hörte ich ihn nur sehr leise, was wohl daran lag, das mein Hörvermögen zur Zeit vom Pochen meines eigenen Herzens beansprucht wurde.
 

"Das ist ganz allein meine Sache. Es geht dich rein gar nichts an." Während er mit seiner wundervollen Stimme sprach, griff seine Hand den Griff seines Schwertes. War meine Anwesenheit so eine Art Geheimnis, dass er sie auf keinen Fall teilen wollte? Doch die nächsten Sätze ließen meinen Atem stocken.
 

Er fügte noch hinzu: "Und sie ist auch kein gewöhnlicher Mensch. Nimm dich vor ihr in Acht, Inuyasha. Wenn du sie unterschätzt, könne es böse für dich enden."
 

Stopp, stopp, STOPP!! Ich soll kein normaler Mensch sein? Was bin ich denn dann?? Ich konnte mich nicht zurückhalten, also platzte es mir heraus: "Nein. Das kann nicht wahr sein! Ihr verwechselt mich sicherlich, Sesshoumaru-sama!" Ich schien sie schon wieder überrascht zu haben. Als erstes sprach wieder das Mädchen: "Ich weiß nicht was, aber irgendwas an dir ist merkwürdig. Du besitzt nicht die Aura eines normalen Menschen. Du bist..."
 

Bevor sie noch etwas über mich sagen konnte, sprang Sesshoumaru-sama schon mit gezücktem Schwert auf sie zu. Was, was war ich denn jetzt? Dem Verzweifeln nahe sank ich zu Boden. Um mich drehte sich alles. Was sollte das? Was für ein Spiel wurde hier gespielt? In diesem Schockzustand bekam ich nichts mehr mit. Ich sah Sesshoumaru-sama nicht mit Inuyasha kämpfen. Auch um zu realisieren, dass Inuyasha, der Inuyasha, soeben noch vor mir gestanden hatte, war ich zu paralysiert. Ich befand mich in einer starken inneren Zerrissenheit. Was wollten alle von mir? Wer war ich in Wirklichkeit? Was war ich? Eine leichte Berührung erregte einen winzigen Teil meiner Aufmerksamkeit. Das Mädchen und der kleine Eichhörnchen-Yokai waren an mich heran getreten. Sie hockte sich neben mich. Verängstigt zuckte ich zurück. "Keine Angst. Wir wollen dir helfen. Du musst von hier fliehen."
 

"Nein, ich kann nicht! Ich will nicht!" Nein, ich wollte nicht von hier weg. Weg von Aun. Weg von Jaken. Weg von Sesshoumaru-sama. Sie waren meine neue Familie. Ich hatte nicht die Kraft dazu, noch eine zu verlieren, im Stich zu lassen...
 

Doch sie kam immer näher, eich wich zurück. Ich hob die Hände schützend vor mich, verlor dadurch den Halt und fiel nach hinten. Meine Welt drehte sich, kam nicht wieder zum Stillstand. Aun und Jaken. Sesshoumaru-sama. Keinen von ihnen konnte ich noch sehen. Nur diesen zartblauen Himmel, der nichts als Frieden versprach.
 

Ich wurde hochgehoben, spürte einen Schwall Haare in meinem Gesicht. Sie kitzelten ein wenig an der Nase. Ich hörte nur noch ein leises Rauschen und eine ferne Stimme: "Mach dir keine Sorgen, du bist nun in Sicherheit. Sesshoumaru wird dich nicht länger festhalten. Und was ich eben noch sagen wollte, du bist kein Mensch. Du bist ein H..."
 

Ich versank wieder in diese mir schon gut bekannte Leere, hatte keine Möglichkeit mehr mich zu wehren. Sesshoumaru-sama wird das nicht gefallen, er wird mich suchen... Hoffentlich...

Hanyous

Ein Luftzug, ein sanftes Blätterrauschen. Ich schlug langsam meine müden Augen auf. Alles war noch verschwommen. Alles was ich sah waren ein Paar braune Holzbretter über mir. Ein Dach. Dann erst bemerkte ich diesen Untergrund aus Stoff. Ich richtete mich auf, und guckte mich genau um. Ich in der Mitte, auf einem weichen Futon, in einem Zimmer, umgeben von Schiebewänden. Der Futon lag auf grünen Tatami-Matten. Ich wusste nicht genau, aber ich fühlte mich sofort heimisch, alles, wirklich alles sah aus wie bei uns zu Hause im Dorf. Als mir das klar wurde traten mir schimmernde Tränen in die Augen, ich war zu Hause, hatte alles nur geträumt? Aber, dann bin ich Sesshoumaru-sama also niemals begegnet? Nein, so wollte ich das nicht sehen! Es kann nicht nur ein Traum gewesen sein! Doch ich sah diesen Traum vor mir schmelzen, wie Eis in der glühenden Sonne.
 

Ich verkroch mich wieder in den Futon, zog mir die Decke bis über das Kinn und fing an leise zu schluchzen. Es konnte nicht nur ein schöner Traum gewesen sein, alles schien mir so real. Ich wusste nicht wie lang ich so da lag, doch nach einiger Zeit hörte ich hinter mir sehr leise eine der vielen Schiebetüren aufgehen. Ich wollte jedoch niemanden sehen, zog mir die Decke komplett über den Kopf.

„Geht weg! Lasst mich in Ruhe!“ Es war mir egal ob ich die Person kränkte oder sogar beleidigte. Aber die Stimme sprach:

„ Nun komm schon, willst du nicht erst einmal aufstehen?“ Langsam drehte ich mich zu ihr um, zog mir die Decke vom Kopf. Zunächst sah ich nur ein Gesicht mit wallenden, schwarzen Harren wie meine eigenen. Hinter ihr erblickte ich dann auch noch weitere Personen, jedoch wandten sie mir nur ihre Rücken zu. Einen kleinen, rot-braunen Haarschopf und lange, silbrig-weiße Haarsträhnen…
 

Moment, silbrig-weiß? Das war doch nicht etwa…?! Geistesabwesend stand ich auf, rannte hinaus um zu sehen wem diese glänzend silbernen Haare gehörten. Doch meine Beine gaben nach, nachdem sie so lange geruht hatten. Ich öffnete meinen Mund um einen stummen Schrei auszustoßen. Bevor ich auf den harten Boden aufschlagen konnte, wurde ich aufgefangen. Zuvor hatte ich jedoch instinktiv die Augen geschlossen. Als ich sie nun wieder aufmachte, erblickte ich das Gesicht des Hundejungen. Wie war noch sein Name? InuYasha? Er schien mich intuitiv aufgefangen zu haben. Denn nun starrte ich in sein sehr überraschtes Gesicht und errötete sofort. Ich befreite mich aus seinen Fängen und entschuldigte mich: „Ähem, tut mir fruchtbar Leid. Ich dachte du wärst Sesshoumar…“ Ich hielte mir sofort die Hände vor den Mund. Mist, soviel wollte ich eigentlich gar nicht sagen! Schnell trat ich noch einen Schritt zurück, aus Angst, InuYasha würde bei der Nennung Sesshoumaru-samas die Nerven verlieren und auf mich losgehen. Denn ich hatte ja den Kampf zwischen den Beiden am Rande mitbekommen.
 

Doch er starrte mich nur weiter an, das schwarzhaarige Mädchen kam ebenfalls dazu. Sie hatte ihre Hände gehoben und sprach: „Keine Sorge, bei uns bist du völlig sicher. Sesshoumaru wird dich nicht finden und wieder mitnehmen.“ Ich wollte nicht glauben was ich da gerade gehört hatte. Ich sollte Sesshoumaru-sama, meinen Lebensretter nie mehr wiedersehen? Wie schon zuvor stiegen mir Tränen in die Augen, doch diesmal schafften sie es meine Wangen hinunter zu fließen.

„Nein, bitte nicht… Tut das nicht. Er, er wird mich suchen. Und er wird mich auch finden!“ schon wieder war ich zu Boden gesunken, ein Bild völliger Verzweiflung. Die Beiden schienen bemerkt zu haben, dass es mir nicht sonderlich gut ging. Sie sahen mein Zittern sowie meine Reaktion. Um mir nicht noch mehr Angst zu machen, ging das Mädchen zu mir und hockte sich direkt vor mich.

„ Ich heiße Kagome Higurashi. Und das da vorn…“ , sie zeigte auf den Hundejungen, „.. ist InuYasha. Wir wollen dir nichts tun. Wir wollen dir nur helfen.“ Ach wirklich, helfen? Von wegen. Sie haben die ganze Angelegenheit nur schlimmer gemacht, mehr nicht. Dich sah auf, blickte ihr ins Gesicht, brachte es jedoch nicht fertig sie böse anzustarren. Mein Anblick musste im Moment furchtbar aussehen.
 

Nach einigen peinlichen Schweigeminuten räusperte sich der Hundejunge.

„Nun, was machen wir nun mit dir?“ Dabei sah er Kagome an, obwohl dir Frage wohl eigentlich an mich gerichtet war. Sie sah so aus, als ob sie sich nicht sonderlich sicher wäre, denn sie setzte sich neben mich und starrte in den wolkenlosen Himmel.

„Hmm… Vielleicht wäre es besser sie erst einmal bei uns zu behalten. Aber wie sollten wir sie vor IHM schützen?“ InuYasha sah sie entgeistert an.

„Sie bei uns behalten? Sie auch noch durchfüttern?! Pah, und dann? Alle hier haben eine Aufgabe. Ich zum Beispiel beschütze die Gruppe. Kagome kümmert sich um das Essen, und Shippo…“ Er zeigte der Reihe nach auf alle Mitglieder der Gruppe. Zuletzt ruhte sein Blick auf dem kleinen Eichhörnchen-Yokai. Dieser sah ganz unschuldig in die Runde, während Kagome die Hände zu Fäusten geballt hatte und InuYasha sehr zornig ansah.

„InuYasha…“ Man konnte die Spannung in der Luft schon beinahe greifen. Auch wenn ihre Stimme nur ein leises Flüstern gewesen ist, InuYasha ließ von Shippo ab und wandte sich zu ihr um. Der sonst so furchtlose InuYasha sah sie nun ziemlich ängstlich an. Ich sah die Beiden einfach nur an.
 

„Kagome, das war doch nicht so gemeint! Lassen wir das einfach dabei, ich entschuldige mich auch bei dir!“ InuYasha schien Kagome beschwichtigen zu wollen, aber der Grund war mir nicht sonderlich klar. Kagome selbst schien sein Gerede zu ignorieren, denn sie stand auf und baute sich direkt vor InuYasha auf. „Ich kümmere mich um das Essen?! Sei froh dass du überhaupt was bekommst! Ich bin nämlich immer diejenige, die die ganze Menge Essen durch den Brunnen schleppen muss!! Außerdem habe ICH dich schon einige Male mit meinem Bannpfeil retten müssen! Also, ein bisschen mehr Würdigung bitte!“ Als sie endlich fertig war InuYasha eine Predigt zu halten, war dieser innerlich geschrumpft. Nach ein paar Sekunden sagte er dann:

„Ja, okay, es tut mir Leid. Du kümmerst dich nicht nur um das Essen. Du schützt auch die Gruppe und bringst das Essen her. So besser?“ Seine Entschuldigung schien sie nicht zufrieden gestellt zu haben. Sie drehte sich um, ging wieder in meine Richtung und sagte einmal ausdruckslos:

„InuYasha, mach Platz.“
 

Dann gab es einen Knall, eine kleine Staubwolke und InuYasha lag vornüber auf dem Boden. Man hörte vom ihm nur ein gequältes Ächzen, mehr nicht. Kagome jedoch schien sich abgeregt zu haben und kam freudig auf mich zu. Warum war er jetzt auf dem Boden? Ich war ein wenig verwirrt, aber ließ es mir so gut wie möglich nicht anmerken. Kagome setzte sich wieder neben mich und betrachtete mich. Schon wieder dieser suchende Blick! Langsam wurde das lästig…

„Also, was machen wir nun?“ Sie lächelte mich an und ein reger Schauer lief mir über den Rücken. Irgendwas stimmt mit diesem Mädchen nicht…

„Ich weiß nicht genau, aber ich möchte so schnell wie nur möglich wieder zu Sesshoumaru-sama!“ Ich konnte meinen eigentlichen Wunsch jetzt ja aussprechen, denn dieser InuYasha ist im Moment außer Gefecht gesetzt. Wieder einmal sah sie mich komisch an.
 

„Was ist eigentlich mit dir los? Warum willst du immer noch zu Sesshoumaru? Was hast du mit ihm zu tun?“

Und so erzählte ich ihr meine ganze Geschichte, vom Anfang als ich ihn traf, bis zu unserem Aufeinandertreffen. Während der ganzen Zeit sagte sie kein Wort. Ich war so in meine Erzählung vertieft, dass ich es übersehen hatte, dass InuYasha wieder auf die Beine gekommen war und sich zu uns gesetzt hatte.

„Ah, so ist das also. Und ich dachte mein Bruder könnte Menschen nicht ausstehen…“ Wow, InuYasha konnte Sesshoumaru seinen Bruder nennen, Premiere…

„Aber, InuYasha…“, meldete Kagome sich zu Wort, „..sie ist kein Mensch. Sie ist wie du. Ein Hanyou.“
 

Was?! Hanyou?! Das konnte nicht sein. Ich hatte meine Eltern zwar nie kennen gelernt, aber alle sagten sie stammten auch aus unserem Dorf, waren Menschen! „Waaaaas?! Sie ist ein Ha-hanyou?!“

InuYasha reagierte wie ich auch seeehr geschockt. Doch im Gegensatz zu ihm verbarg ich meine Verwirrung, während er drei Schritte von mir weg sprang. „Aber, woher weißt du das so genau? Du kennst mich doch gar nicht!?“ Meine Stimme zitterte leicht.

„Nun ja, weißt du, ich bin zwar ein Mensch, jedoch kann ich die Aura eines Lebewesens sehen. Und deine gleicht der von Inuyasha sehr. Es ist nicht dieselbe, es kommt aber auf das Gleiche hinaus. Du bist ein Hanyou, und er auch.“ Sie zeigte zuerst auf mich und dann auf InuYasha. Hanyou. Kein Mensch. All das musste ich erst einmal verdauen.
 

„Aber, warte mal, Kagome. Hast du gerade gesagt du kannst du Aura eines Lebewesens sehen? Sieht das dann aus wie eine Art farbige Wolke oder Lichtschein um die Person herum?“ Sie sah mich daraufhin verdutzt an.

„Ja, woher weißt du das?“

„Naja, weißt du… Ich kann das nämlich auch. Auren sehen, meine ich…“ Meine Wangen wurden heiß und meine Ohren brannten. Es war mir ein wenig peinlich, um ehrlich zu sein.

„Das hätte ich mir eigentlich denken können. Schließlich bist du ja kein Mensch und hast andere Fähigkeiten. Das ist ganz natürlich.“ Sie lächelte mich freundlich an.
 

„Aber, wenn du in Wirklichkeit so wie ich bist, warum siehst du dann aus wie ein normaler Mensch und riechst kein bisschen nach Yokai oder Hanyou?“ Es war erschreckend wie schnell sich InuYashas Launen änderten. Denn plötzlich saß er wieder ganz seelenruhig bei Kagome und mir. Aber seine Frage war berechtigt. Ihm sah man seine Herkunft ja deutlich an, während ich nur wie ein normaler Mensch wirkte.

„Stimmt. Du bist ein Hanyou, aber anders. InuYasha verändert bei Neumond seine Gestalt und wird ein Mensch. Vielleicht verwandelst du dich auch noch, aber nur zu einer anderen Zeit?“ Sie sah für ein paar Sekunden schweigend in den azurblauen Himmel.

„Stimmt’s InuYasha?“ Lächelnd sah sie zu ihm hinüber. Ich folgte ihrem Blick und sah einen sehr fassungslosen InuYasha vor mir.

„Ka-kagome!? Wa-warum erzählst du IHR von DER Zeit?! Sie läuft schließlich mit diesem hinterhältigen Yokai Sesshoumaru rum!“ Bei seinen Worten wurde ich rot und sah auf das Gras unter mir. Stimmt, warum sollten sie mir eigentlich auch vertrauen? Ich war doch nur eine Fremde und reiste zudem auch noch mit ihrem Feind.
 

__________

Danke für die Kommis!

tut mir leid dass dieses Kapi erst so spät kommt. ich hatte kein i-net und hab umso fleißiger geschrieben!

Kiyokos Geheimnis

„Kiyoko, ich habe da mal eine Frage.“ Ich sah auf als Kagome das Wort an mich richtete. Außerdem fiel mir auf, dass ihre eine Hand auf dem Mund von InuYasha ruhte, wahrscheinlich um ihn am Weiterreden zu hindern.

„Hmm? Frag ruhig.“ Nachdem ich zugestimmt hatte sprach sie ihre Frage aus:

„Wie alt bist du? Weißt du wann du Geburtstag hast? Und, hast du dich in der Vergangenheit schon mal auf irgendeine Weise verändert?“ Wow, das waren sogar mehrere Fragen. Aber das machte mir nichts aus, drei Fragen waren nicht viel mehr als nur eine.
 

„Ich bin 16, werde bald aber schon 17. Das wäre dann ungefähr in… drei Tagen. Und nein, ich habe mich so noch nie verändert. Sowas wäre mir doch aufgefallen.“ Wenn ich so darüber nachdenke, nein, da war wirklich nichts. Nichts Außergewöhnliches. Vielleicht das, aber nein, das hatte nichts zu bedeuten. Ich hatte mich ja nicht verändert. Damals, vor einigen Jahren spürte ich immer wieder seltsame Blicke auf mir…
 

Ich schreckte hoch, als Kagome aufsprang und rief: „Ah! Das macht doch alles keinen Sinn! Du bist ein Hanyou, siehst aus wie ein Mensch, hast dich noch nie verändert, hast aber die Aura eines Hanyou! Ich kann mich jetzt doch nicht irren!“ Sie schritt ein paar Mal im Kreis herum, regte sich wahrscheinlich dadurch ab.
 

Nach einer Weile setzte sie sich wieder zu uns.

„Und, was machen wir jetzt?“ Sie schien immer noch mies gelaunt zu sein, also sprach ich einfach mal meine Vermutung aus:

„Aber, vielleicht ist das bei mir einfach anders? Vielleicht… vielleicht kommt das bei mir ab einem bestimmten Alter? Und dann dauert mein Leben einfach so an, ohne dass ich mich zurückverwandle?“ Stille. Niemand wagte auch nur ein Wort zu sagen.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit brach Kagome das Schweigen.

„Ab einem bestimmten Alter? Ja, das könnte möglich sein. Aber sicher bin ich mir nicht. Es sei denn…“ Den Rest konnte ich nicht verstehen, sie sprach sehr leise. Höchstwahrscheinlich auch eher zu sich selbst als zu InuYasha oder mir. So saßen wir drei da, Kagome vor sich hin murmelnd, InuYasha kurz vorm Einpennen und ich, ich langweilte mich einfach. Das Ganze machte, je weiter ich darüber nachdachte immer nur noch weniger Sinn. Meiner Meinung nach sollten wir meine Verwandlung einfach abwarten, in drei Tagen haben wir dann den Beweis.

Aber anstatt hier nur untätig rumzusitzen wollte ich mich viel lieber mal in der Umgebung umsehen. Ich machte mich auf die Suche nach dem kleinen Yokai. Ihn hatte ich schon eine Weile nicht mehr gesehen.
 

Irgendwann fand ich ihn dann auch. Hinter ein paar Felsen. Malen. Ich stellte mich so leise wie nur möglich hinter ihn. Wow. Er konnte toll malen.

„Das sind aber schöne Bilder. Hast du die alle selbst gemalt?“ Reine Neugier. Aber ich konnte ein kurzes Kichern nicht unterdrücken als er bei meinen Worten hochschreckte und einen dicken, roten Strich auf dem Papier hinterließ.

„Wa-wa-wa-was machst du denn hier? U-und wie ha-hast du mich gefunden?“ Ich ließ mich neben ihm nieder.

„Das war gar nicht so schwer, weißt du? Ich bin einfach deinem Geruch gefolg…!“ Was? Ich bin seinem Geruch gefolgt?! Aber, wie habe ich das gemacht? Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, ich bin instinktiv in diese Richtung gegangen, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, warum…!
 

Was musste denn noch alles passieren?! Diese Welt ist einfach nur merkwürdig…

„Alles okay mit dir? Ich heiße übrigens Shippo und bin ein Fuchs-Yokai.“

„Was? Oh, ja. Hey Shippo. Ich bin Kiyoko, ein Mens… Nein, warte, ein Hanyou. Du siehst aber eher wie ein Eichhörnchen aus als wie ein Fuchs.“

Ich musste ein schon wieder ein wenig kichern. Shippo sprang auf und erklärte mir lang und breit seinen Stammbaum. Also er war einer der wenigen, die meine Laune sofort wieder hoben.
 

„Ja, okay. Du bist ein Yokai aus dem Fuchs-Clan, ich hab’s verstanden. Und nochmal, ich bin Kiyoko und ein Hanyou, kein Mensch wie ich vorher immer angenommen hatte.“ So, jetzt hatte ich es endlich mal selbst ausgesprochen, auch wenn ich es immer noch nicht glauben konnte. Wobei mein Geruchsinn und das Sehen der Auren anderer Meinung sind.

„Kiyoko? Ach so, jetzt weiß ich’s! Du bist das Mädchen was wir vor Sesshoumaru gerettet haben, oder?“ Mann, erst die anderen, dann auch noch er.

„Nein, ihr habt mich keineswegs vor ihm gerettet. Ihr habt mich lediglich entführt. Weiter nichts.“ Ich seufzte. Warum konnte das eigentlich keiner verstehen?
 

„Entführt? Echt? Du wolltest also bei Sesshoumaru bleiben? Warum? Und, du bist ein Hanyou wie InuYasha auch?“ Noch so einer mit vielen Fragen. Naja, ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Meine Gründe waren schon etwas sonderbar.

„Ja, ich wollte da bleiben. Sesshoumaru-sama hat mich schließlich gerettet, und nun reise ich mit ihm, Jaken und Aun. Die Sache mit dem Hanyou… Ich kann es selbst kaum glauben. Bevor ich das wusste, dachte ich immer ich wäre nur ein normaler Mensch. Nun ja, da habe ich mich wohl getäuscht.“ Ich seufzte wieder. Nahm das denn heute kein Ende mehr?

„Kiyoookooo!!“
 

Shippo fuhr ebenso schnell hoch wie ich. Hatte mich da gerade jemand gerufen? Es hörte sich nach Kagome an. Ich stand auf, blickte in die Richtung aus der die Stimme gekommen war und zog Shippo mit mir dorthin.

„Hmm? Was ist denn los? Übrigens, ich hab diesen kleinen Kerl hinter ein paar Felsen beim Malen entdeckt.“

Da er viel kleiner war als ich, hing er in der Luft und zappelte.

„Hey, lass mich runter! Ich kann selbst laufen!“ Ich setzte ihn vorsichtig auf den Boden zurück und entschuldigte mich.

„Schon gut. Du bist auf jeden Fall ein höflicherer Hanyou als InuYasha…“

Man hörte nur noch ein Räuspern, einen Schlag und danach Shippos Geschrei. InuYasha hatte alles mitgehört und ihm danach einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst.
 

Als ich Kagome fragte, warum er das denn nun gemacht hatte, antwortete InuYasha nur: „Kindererziehung.“

Shippo reagierte sehr beleidigt und protestierte.

Ich ließ die beiden Spielkinder mit ihrem Gezänk allein und gesellte mich doch lieber zu Kagome.

„Kagome, was wolltest du jetzt eben?“ Sie blickte von InuYasha und Shippo zu mir.

„Ach ja. Nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht hatte, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass deine Idee gar nicht so abwegig ist. Also warten wir bis zu deinem 17. Geburtstag ab.“
 

Naja. Was sollte ich schon sagen. Das gefiel mir eigentlich überhaupt nicht. Bis dahin hatte ich eigentlich vor schon längst wieder bei Sesshoumaru-sama zu sein.

„Du Kagome? Was genau hattet ihr jetzt eigentlich mit mir vor? Denn, wie soll ich es sagen, ich wollte so schnell wie nur möglich wieder zu Sesshoumaru-sama zurück… Und auch mein lieber Aun fehlt mir schrecklich…“

Eine winzige Träne konnte ich dann doch nicht mehr zurückhalten. Sie lief mir langsam über die rechte Wange und hinterließ eine kleine, glitzernde Spur auf meinem Gesicht. Hoffentlich hatte sie niemand gesehen, denn ich wollte jetzt nicht bemitleidet werden. So etwas hatte ich schon oft genug erlebt, und das war eindeutig genug für mein restliches Leben.
 

„Kiyoko, ich weiß, du hast mir schon die ganze Geschichte mit Sesshoumaru erzählt. Dennoch kann ich nicht genau verstehen, warum du zu ihm willst.“

Wie schon gesagt, ich wusste es doch selbst nicht! Wieso konnte sie nicht wenigstens das verstehen?

„Ich, ich weiß es nicht… Er strahlt etwas aus, was mir unheimlich bekannt und greifbar vorkommt. Es ist, also ob ich ihn schon immer gekannt habe, es nur wieder vergessen hatte. Unglaublich, nicht?“
 

Schweigen. Ich konnte schon fast ihren Kopf arbeiten hören. Also wartete ich auf ihre Antwort, die sehr lange auf sich warten ließ.

„Ja, es ist einfach nur unglaublich. Mehr kann ich beim besten Willen dazu nicht sagen. Aber ich werde es wohl niemals verstehen. Und manches sollte besser für immer ein Geheimnis bleiben, nicht?“

Sie zwinkerte mir zu, lächelte wieder. Ich schaute wieder mal in den Himmel. Dieser begann sich zu verfärben. Das strahlend helle Blau verwandelte sich in ein hauchzartes Rosa, ein intensives Purpur und zum Schluss in ein dunkles Nachtblau…
 

Wow. Ich könnte diesem Farbenspiel Stunden lang zuschauen. Ja, ich hatte die Zeit vergessen und mit Kagome eine ganze Stunde lang nur den Farbwechsel im Himmel angestarrt. InuYasha und Shippo hatten sich letztendlich doch noch eingekriegt und saßen stillschweigend neben uns.

Nun konnte ich ein vereinzeltes Gähnen nicht mehr unterdrücken.

„Ich glaube, wir alle sollten bald mal schlafen gehen. Es wird schon dunkel.“ Kagome schaute zu InuYasha, und in ihrem Blick sah ich einen wissenden Ausdruck. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, also ignorierte ich es.

„Ich gehe nicht schlafen. Ich halte hier draußen Wache. Es könnte jederzeit passieren dass hier ein Yokai oder sogar mein durchgeknallter Bruder vorbeikommt. Wer weiß.“
 

Nicht schon wieder dieses Thema. Jetzt ist es aber genug… Und dann muss dieser Idiot auch noch so komisch grinsen. Das nervte echt.

„Na gut, mach das. Aber ich geh schlafen. Dann bis morgen früh!“ Kagome lächelte ihn noch einmal zuckersüß an, bevor sie danach mit mir an der Hand in die Hütte zurückging. Sie ging. Ich wurde nur hinterher geschleift.

„Und er sitzt jetzt die ganze Nacht draußen und schläft nicht?“ Ich war neugierig. Brauchte ein Hanyou nur wenig Schlaf? Würde sich das bei mir auch noch ändern?
 

„Ach nein. Er tut nur so. Schlafen muss der Kerl auch. Aber er will nur nicht zugeben dass er auch müde ist. Nun, mit der Zeit wurde es mir zu mühselig ihn zum Schlafen bringen zu wollen. Also lasse ich ihn einfach machen. Wenn’s ihm Spaß macht.“ Sie zuckte nur mit den Schultern und ging hinein. Schließlich folgte ich ihr nach ein Paar Minuten. Der Sternenhimmel war so unglaublich schön… Wenn nur mein Sesshoumaru-sama und Aun hier sein könnten…
 

__________

so, und schon das nächste hinterher!

ich hab hier auch noch das bild was shippo gemalt hat hochgeladen! viel spaß ^^

Die Entscheidung rückt näher

„Sesshoumaru-samaa!“

Ein lauter Ruf schallte durch das grasgrüne Tal. Und keine Antwort.

„Sesshoumaru-saamaaa!“ Wieder keine Reaktion. „Es hat einfach keinen Sinn. Mein Meister ist nicht hier.“

Seufzend setzte sich der kleine, grüne Gnom auf einen großen Stein und steckte seinen Stab in die lockere Erde. Hinter ihm stampfte ein großes, zweiköpfiges Tier mit Sattel und Reitzeug. Es ließ sich auf das grüne Gras nieder, schloss müde die großen, gelben Augen.

Der Gnom, Jaken, war schon lange auf der Suche nach seinem Meister. Nach dem Kampf mit InuYasha hatte Sesshoumaru seinen Halbbruder verfolgt und dabei Jaken und Aun zurückgelassen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Starke Erschütterungen verwüsteten die nähere Umgebung. In einem angrenzenden Tal standen sich zwei Brüder mit gezogenen Schwertern gegenüber. Sesshoumaru mit Toukijin, einige Meter hinter ihm Jaken, Aun und das Mädchen Kiyoko. Auf der anderen Seite stand InuYasha mit Tessaiga, stark angeschlagen und aus kleineren Wunden blutend.

In dem Waldstück in der Nähe versteckten sich Kagome und Shippo, um im Notfall InuYasha zu Hilfe zu eilen.
 

Im Gegensatz zu InuYasha schien Sesshoumaru sehr ruhig und auch unverletzt zu sein. In diesem Moment herrschte Stille, welche jedoch Augenblicke später durch eine weitere Attacke InuYashas unterbrochen wurde.

Mit hocherhobenem Schwert stürmte er auf Sesshoumaru zu. Dieser hatte keinerlei Schwierigkeiten, seinen Angriff mit Toukijin zu parieren. Schwert an Schwert, so standen sie sich gegenüber, ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt. Dann stieß Sesshoumaru InuYasha von sich, kraftvoller als zuvor schon. Er holte aus, seine rechte Hand schimmerte grünlich.
 

„Giftklaue.“
 

Seine Stimme war nur noch ein leises Zischen.

InuYasha riss vor Schreck seine Augen auf. Dieser Angriff kam zu schnell, er konnte nicht mehr ausweichen. Die mit Gift getränkte Klaue traf ihn schwer am linken Arm. Dieser hing kraftlos an seiner Seite und war für den weiteren Kampf nicht mehr zu gebrauchen. „Tsss, Sesshoumaru! Musst du nun sogar zu solchen unfairen Mitteln wie GIFT zurückgreifen um mich zu schlagen?“
 

Starker Hass und Abneigung schoss Sesshoumaru entgegen, der unbehelligt an der Seite stand und gerade InuYashas Blut von seiner Hand abschüttelte. „Unfaire Mittel? Das habe ich nicht nötig. Wer von uns beiden steht denn noch aufrecht und ist frei von jeglichen Verletzungen? Du sicherlich nicht, kleiner Bruder.“ Seine letzten beiden Worte trieften nur so vor Spott.
 

Während sich die beiden Kontrahenten ein Wortgefecht lieferten, entwickelte Kagome, versteckt hinter einem dichten Gebüsch einen Plan.

„Shippo, siehst du dort hinten, hinter Sesshoumaru das Mädchen mit den schwarzen Haaren? Wo kommt sie her?“ Shippo antwortete mit leiser Stimme, ohne die kleinen Augen von dem Schauspiel abzuwenden: „Ich dachte immer, dieser fiese Kerl hasst Menschen. Warum ist dann ein Menschenmädchen bei ihm? Bestimmt hat er sie irgendwie entführt… Sie ist doch ein Mensch, oder?“
 

Bei der letzten Frage schaute er diesmal Kagome direkt an. Sie gab keine Antwort. ‚Sie muss ein Mensch sein, sie sieht nicht aus wie ein Yokai. Auch verhält sie sich nicht so. Und wäre sie einer, so würde sie mit Sesshoumaru gegen InuYasha kämpfen…‘ Dieser Gedanke beschäftige Kagome gerade mehr als InuYashas Kampf.
 

Nachdem sie zu einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis gekommen war, dass sie ein Mensch sein MUSSTE, richtete sie ihren Blick wieder auf den Kampf.

Inzwischen standen beide wieder wie zu Anfang am Rande des Feldes, Sesshoumaru immer noch gänzlich unverletzt und InuYasha jetzt stark aus schon größeren Wunden blutend. Sein Kimono war nur noch an wenigen Stellen leuchtend rot. Der Rest wies große, dunkelrote Flecken auf. Sein Atem ging schwer und stoßweise.
 

Sie warf einen Blick auf Sesshoumaru. Dieser wollte wohl noch eine Weile mit InuYasha speilen. Also hatte sie noch Zeit. Während sie Shippo ihren Plan erklärte, hoffte sie inständig, InuYasha würde diese kurze Zeit noch durchhalten.

Nachdem Shippo den Plan verstanden hatte, schlichen sie sich beide vorsichtig aus dem Gebüsch in Richtung des Ortes, wo sich das schwarzhaarige Mädchen mit Jaken aufhielt. Das große Tier befand sich auf einer Wiese und graste, ließ sich vom Lärm des Kampfes nicht aus der Ruhe bringen. Diese Gefahr war also schon mal aus dem Weg geräumt.

Jaken war das nächste. Mit seinen wachsamen Augen verfolgte er, wie das Mädchen auch, den Kampf.
 

Nun kam Shippo an die Reihe: er wuselte durch das Gras auf Jaken zu, sodass das Mädchen ihn nicht sehen konnte. Dann gab er sich zu erkennen und lockte diesen somit in den Wald. Die Schwarzhaarige war zu abgelenkt, und sein Fehlen zu bemerken.

„Also los.“ Mit diesen Worten wappnete sich Kagome und schlich von hinten auf sie zu. Sie legte ihr vorsichtig und leise eine Hand auf den Mund und flüsterte in ihr rechtes Ohr: „Ich bin dein Freund, nicht dein Feind. Komm mit uns, das ist besser so!“ Dann zog sie sie etwas zu grob nach hinten, ihr entglitt die Hand und dem Mädchen gelang ein leiser Ausruf: „Sesshoumaru-sama!“ Kagome zwang das Mädchen diesmal vorsichtig auf die Beine und zog sie hinter sich her.
 

Selbst die leisen Worte nahm Sesshoumaru während seiner Auseinandersetzung mit InuYasha wahr. Auf der Stelle drehte er sich um, sah nach hinten, wo er sie zum letzen Mal gesehen hatte und entdeckte InuYashas Freundin bei ihr. Diese zog sie immer weiter fort von ihm.

Schon galt seine Aufmerksamkeit nicht mehr InuYasha, sondern vielmehr dem Mädchen dort hinten.
 

„Kiyoko!“
 

Diesen einen Moment war er abgelenkt, und InuYasha nutze diese Chance sofort. Mit einem Wutschrei und den Worten „Richte deinen Blick auf den Kampf“ rannte dieser auf ihn zu, mit erhobenem Schwert. Erschrocken (!) drehte sich Sesshoumaru um. Sein Blick traf den von InuYasha, und dieser erschauerte. In seinem Blick lag abgrundtiefer Zorn. Sofort wandelte sich Sesshoumarus Aussehen, sein Gesicht wurde länglicher und der Mund breiter.
 

Augenblicke später stand InuYasha einem riesigen Dämonenhund gegenüber. Sesshoumaru hatte die Fassung verloren. „Was..?“ Er drehte sich um und zog sich weiter zurück, um nicht von dem ätzenden Speichel getroffen zu werden, Tessaiga immer noch erhoben.
 

Sesshoumaru machte InuYasha für alles verantwortlich. Der Kampf, die Entführung von Kiyoko und den Verlust seiner ruhigen Fassade. Doch anstatt jetzt seinen Halbbruder zu bekämpfen, machte er sich an die Verfolgung von Kiyoko und Kagome. InuYasha stand einen Moment unschlüssig da, bis er Sesshoumaru hinterher jagte.

Kagome sah sich nicht um, konzentrierte sich nur darauf, das Mädchen aus Sesshoumarus Nähe zu schaffen. Aber so bemerkte sie nicht, dass er sich zusehends näherte.
 

Unglücklicherweise lag auf ihrem holprigen Weg eine große Wurzel, die aus dem Erdboden ragte. Kagome fiel, auf ihr Kiyoko. Die beiden rollten und überschlugen sich noch einige Meter, bis sie als Knäuel aus Beinen, Haaren und Kleidung am Boden lagen. Sesshoumarus scharfe Zähne waren jetzt nur noch einige Meter entfernt, da ertönte hinter ihm ein Ruf: „Kaze no Kizu!!“
 

Die Macht, 100 Yokai auf einen Schlag zu vernichten, traf Sesshoumaru unvorbereitet. Es wurde eine Menge Staub aufgewirbelt und kleine Erdbrocken stoben durch die Luft. Nachdem sich dieser Erdnebel gelichtet hatte, sah man einen Sesshoumaru in menschlicher Gestalt, Tenseiga umklammernd und an mehreren Teilen seiner Kleidung verbrannt. Die Barriere von Tenseiga hatte ihn im diesen Fall das Leben gerettet. Er drehte sich um sich selbst, suchte die Gegend ab, doch InuYasha, Kiyoko und auch Kagome waren wie vom Erdboden verschluckt. Sie waren ihm entkommen, mit Kiyoko als Geisel.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Morgen, morgen war es soweit: Ich wurde 17 und damit würde sich nun endlich heraus stellen, ob Kagome-chan wirklich Recht gehabt hatte. Ein Teil von mir wünschte sich, dass sie Unrecht behielt und ich ein einfacher Mensch blieb. Doch der andere Teil wollte etwas Besonderes sein, ein Hanyou.
 

InuYasha ist ja auch ein Hanyou, und er ist unglaublich stark. Vielleicht kann ich dann auch so stark werden und Sesshoumaru-sama das nächste Mal beschützen!

Ein Seufzen. Es kam von Kagome-chan.

„Was ist los?“ Hey, ich bin nett UND neugierig, also musste ich doch fragen. „InuYasha und Shippo sind sich schon wieder in die Quere gekommen. Diesmal ging es um einen Platz im Schatten des großen Baumes dort hinten.“ Und noch ein Seufzen. Jetzt war es mein eigenes. Dass die beiden sich auch nicht einmal anständig benehmen konnten…
 

Ich war erst zwei Tage mit den anderen unterwegs, doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Die beiden Tage unterschieden sich ja nur durch ihren Aufenthaltsort. Doch ich hatte mich unweigerlich in diesen Alltag eingelebt.

Die langwierige Suche nach Splittern des Shikon no Tama, Dämonenjagd, ein Besuch bei Kaede-sama. Die eigentliche Angst vor Dämonen hatte ich schon weitgehend abgelegt, als ich von meiner halbdämonischen Herkunft erfuhr. Der Rest war nach einigen Kämpfen InuYasha vs. einige Dämonen komplett verschwunden.
 

Als wir dann später bei Kaede-sama ankamen, schaute sie mich zuerst skeptisch an. Ob sie mein Geheimnis wohl bemerkt hatte? Wenn ja, dann ließ sie sich zumindest nichts anmerken. Gut soweit. Nach einigen kläglichen Versuchen, irgendwie ein Gespräch auf die Beine zu stellen, übernahm einfach Kagome-chan.
 

Sie klärte Kaede-sama über meine vermutliche Verwandtschaft auf, wobei wir nur die „Arten“ meiner Eltern feststellen konnten. Nach dem ersten überraschten Staunen begann sie mich über meine gesamte Kindheit auszufragen. Ja, sie nahm wirklich kein Blatt vor den Mund. Doch tief in meinem Inneren genoss ich die ungewohnte Aufmerksamkeit.

Wir redeten bis spät in die Nacht hinein, das wärmende Feuer brannte langsam runter und brauchte unsere Vorräte auf. InuYasha würde morgen wohl Holz hacken müssen…
 

Als der Mond schon sehr hoch stand, entglitt mir ein langes Gähnen. Wir beendeten unser Gespräch und legten uns schlafen. Kagome, Kaede und ich im Haus, die anderen saßen draußen und hielten Wache oder schlummerten schon tief und fest im Schein des Vollmondes.

Wie passend, dachte ich. Heute Nacht ist Vollmond, dieser wird von den Ältesten in meinem Dorf auch Dämonenlicht genannt. Mein Dorf… Was die wohl gerade machen? Sorgen sie sich um mich oder bin ich ihnen inzwischen völlig egal?

Ich wusste es nicht und hing diesem Gedanken hinterher, bis ich schließlich doch einschlief.
 

Ich träumte. ‚Wo bin ich?‘ Meine Stimme klang ganz fremd. ‚Du bist nun in Sicherheit. Dein Blut wird dich vor zukünftigen Gefahren schützen…‘ Eine andere Stimme sprach zu mir. Ich kannte sie, woher konnte ich jedoch nicht sagen. Doch mir kam nur ein Wort in den Sinn, meine Stimme sprach mit einem Hauch von Sehnsucht.
 

‚Vater.‘

Erwacht

Gomen, dieses Kapitel ist etwas lang geworden ^^'

Trotzdem: viel Spaß beim Lesen ^^

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Es war morgens, die Sonne tauchte gerade die Wolken in ein Gemisch aus blassblau und zartrosa. Der Tau ruhte noch auf den Gräsern und Blättern, glitzerte im herannahenden Licht. Leichter Nebel umzog die Kronen der Bäume. Kein Laut war zu hören. Doch nur eine einzige Person entdeckte die Schönheit dieses Morgens.
 

Kiyoko stand auf einer Lichtung, von Bäumen umgeben und doch schien es hier nicht sonderlich friedlich zugegangen sein. Überall waren tiefe Spuren in dem feuchten Boden zu erkennen. Die Zeichen eines vergangenen Kampfes. Und so kamen die Erinnerungen an die Auseinandersetzung von InuYasha und Sesshoumaru wieder hervor.
 

„Sesshoumaru-sama..“ Allein dieses Wort tröstete sie. Sie ging zurück an den Fluss in der Nähe der Lichtung, konnte es immer noch nicht glauben.
 

Heute Morgen bin ich aufgewacht, ich glaube ein Geräusch hat mich geweckt. Es klang so nah, ich konnte einfach nicht schlafen. Dann bin ich der Ursache auf den Grund gegangen. Später bin ich dann hier gelandet. Aber warum kann ich mich an den Weg nicht erinnern? Wie genau bin ich bloß hierhergekommen?

Eine Stimme. Eine Stimme hat mich zu sich gerufen. Es war die Stimme aus meinem Traum…
 

„Vater… Was soll ich hier? Warum hast du zu mir gesprochen? Warum erst jetzt??“ Keine Antwort. Ehrlich gesagt, ich hatte auch nicht erwartet eine zu bekommen.

Nachdem ich nun hier auf der Lichtung aus meiner Trance erwacht bin, hatte ich keine Ahnung, was ich nun tun sollte. Alles um mich herum schien anders zu sein. Ich hörte weit entfernte Geräusche und konnte die Gerüche um mich herum viel intensiver wahrnehmen.
 

„Heute bin ich 17, vielleicht hat das alles damit zu tun?“ Unsicher nahm ich all meinen Mut zusammen und ging langsam zum Fluss. Der Boden ist sehr feucht, kam mir in den Sinn, als ich mich ans Ufer setzte. Mit geschlossenen Augen beugte ich mich vorsichtig über das Wasser. Vorsichtig, um nicht aus Versehen in das klare Wasser zu fallen. Dann öffnete ich meine Augen.
 

Ich erkannte die Person in der Spiegelung nicht. Sie hatte weiß-silberne, lange Haare. Diese Haarmähne wurde nur durch zwei kleine, schwarze Ohren unterbrochen. Die strahlend grünen Augen schauten mich ungläubig und erstaunt an.

Das konnte doch nicht ich sein! Zur Probe befühlte ich meine Haare, mein Spiegelbild tat es mir gleich. Als es bei den Ohren angekommen war, hatte ich etwas Flauschiges und Weiches zwischen den Fingern.
 

Ich hatte mich doch nicht versehen! Auf meinem Kopf befanden sich zwei Ohren! „Aber, was bin ich denn…“ Ich schaute über meine Schulter, hinter mich auf den Boden.
 

Dort, leicht eingerollt lag ein eleganter, schwarzer Schweif. Erst die Ohren, und jetzt auch noch ein Schweif. Was soll denn noch kommen? Wachsen mir noch Schnurrhaare oder Krallen? Was für eine Frage. Als ob ich Schnurrhaare gebrauchen könnte. Denn jetzt wurde mir klar, was für eine „Art“ meine Eltern, oder zumindest ein Elternteil gewesen sein musste.
 

Ein Wolf. Ganz klar.
 

Mir entwich ein kurzes aber intensives Seufzen. Nachdem ich mich eine halbe Ewigkeit im Wasser bestaunt habe, bin ich erst mal zum Schlachtfeld zurückgegangen.
 

Hier stand ich nun, auf einer verwüsteten Lichtung, nicht wiederzuerkennen und ohne jegliche Orientierung. Soweit, so gut. Jetzt musste ich die anderen finden und auch zu Sesshoumaru-sama zurück. Wie? Das war eine gute Frage. Eine sehr gute Frage.
 

Nach einiger Zeit traf mich dann aber schon die Langweile. Was sollte ich auch schon tut, außer zu warten?

Um mich abzulenken probierte ich meine neue Gestalt und Wahrnehmung aus. InuYasha ist ein Hanyou, so wie ich auch, und er ist unglaublich stark. Ob ich das jetzt auch war? Ich hatte ihn in seinen Kämpfen genau beobachtet. Einmal hat er mit seinen Krallen angegriffen und etwas gerufen, „Sankontessou“ oder sowas.
 

Aber ich hatte keine Krallen, obwohl man als Wolf welche brauchen könnte. Also betrachtete ich eindringlich meine Finger, versuchte mich zu konzentrieren. Irgendwie musste das doch gehen!

Krallen, Krallen… Dieses Wort wiederholte ich im Kopf einige Male, ohne dass sich auch nur ein bisschen veränderte. Wieder ein Seufzen. Aber wenigstens war mir mein Schweif nicht im Weg, soweit man das so nennen konnte. Bei jeder Bewegung, beim Laufen oder auch nur beim kleinsten Zucken bewegte er sich mit. Sobald ich über etwas Aufregendes nachdachte, wie zum Beispiel das baldige Wiedersehen mit Sesshoumaru-sama, so schlug mein Schweif hin und her. Als ich das herausgefunden hatte musste ich unwillkürlich lachen. Wölfe waren Hunden ja unglaublich ähnlich!
 

Nachdem ich mich an alle Veränderungen einigermaßen gewöhnt hatte, setzte ich mich auf einen umgefallenen Baum in der Nähe.
 

Mein Magen knurrte. Stimmt, ich hatte noch nicht gefrühstückt. Ich sah mich um, konnte jedoch nichts entdecken, was meinen Hunger stillen könnte. Keine Früchte, keine Beeren, keine essbaren Pflanzen. Alles war durch den Kampf vor einer Weile zerstört worden. Nur die Bäume standen noch und der Fluss gluckerte vor sich hin…
 

Natürlich, der Fluss! Fisch war zwar nicht meine Lieblingsspeise, aber besser als gar nichts. Wieder am Ufer angekommen krempelte ich beide Hosenbeine hoch und stellte mich ins Wasser. Jetzt musste ich nur noch einen Fisch erwischen…
 

Es dauerte ein wenig, bis sich die Bewohner des Flusses sich an mich heran wagten. Aber bei der erstbesten Gelegenheit versuchte ich mir einen zu schnappen. Ich muss sagen, besonders geschickt stellte ich mich am Anfang nicht an. Doch nach einigen missglückten Versuchen gelang es mir fast, einen schönen großen Fisch zu packen.

Erst hatte ich ihn in den Händen, dann wandt er sich aus meiner nicht allzu festen Umklammerung.
 

Das nächste Mal aber ging ich anders an die Sache ran: Ich erinnerte mich an meine Herkunft. Wölfe. Ich hatte zwar keine Ahnung, ob die die ganze Zeit nur Fisch gegessen hatten, aber ein Versuch war es wert. Ich hörte auf zu denken und verließ mich nur noch auf meine angeborenen Instinkte…
 

Momente später hielt ich einen zappelnden Fisch im eisernen Griff meiner Klauen. Augenblick mal. Klauen?! Als ich den Fisch ans Ufer geworfen hatte und meine Hände mit den Wolfskrallen anstarrte, verschwanden sie wieder. Wie hatte ich das gemacht? War das ein Teil meiner neuen Kräfte? Wenn ja, dann schien ich sie noch nicht sonderlich gut kontrollieren zu können.
 

Nun wendete ich mich erst einmal meinem noch nicht ganz fertigen Frühstück zu. Eigentlich wollte ich den Fisch über einem Feuer braten, aber mein Magen brachte mich wirklich dazu, in den rohen Fisch zu beißen.

Der anfängliche Geschmack war nicht sehr berauschend. Nach einigem Kauen jedoch schmeckte er doch besser als ich es mir vorgestellt hatte! Dabei war ich nie sonderlich ein Fischfreund gewesen, und hatte diesen bei fast jedem Essen verschmäht.

Aber mit meiner Verwandlung schien sich auch mein Geschmackssinn und meine Vorlieben verändert zu haben. Blieb denn nichts beim Alten?
 

Da der eine Fisch schon ziemlich mickrig war, beschloss ich, mir noch ein Paar davon zu fangen. So langsam hatte ich dann auch den Dreh raus, wie mir die Fische nicht immer so schnell weghuschten.
 

So vergingen die Stunden. Allmählich wurde die ganze Sache schon ziemlich langweilig. Und von Fisch hatte ich die nächsten Tage auch erst mal genug. Uäähh…
 

Und schon wieder warten. Das nahm aber auch gar kein Ende. Wie viel Zeit wohl schon vergangen war? Ich hatte nicht den blassesten Schimmer. Eigentlich sollten die anderen mein Fehlen schon längst bemerkt haben und auch (hoffentlich) nach mir suchen. Noch ein Seufzen.

Hatte denn wirklich niemand vor, mich zu finden? War ich ihnen schließlich auch noch egal geworden? Unbedeutend, nur ein Klotz am Bein, so wie bei Sesshoumaru-sama? Nein, so durfte ich nicht denken!
 

Ich schüttelte meinen Kopf so stark, dass mir danach ganz schwindelig wurde und ich mich erstmal auf den Rücken legen musste. Schon wieder dieser Himmel, das Verschmelzen von zartrosa und hellblau, wenn die Sonne allmählich das Mondlicht ersetzte. Aus Dunkelheit wird Licht, aus tiefster Nacht Tag.
 

Diesem Schauspiel könnte ich stundenlang hinterher sehen. Was sollte ich auch schon anderes tun? Allein zurückfinden? Aussichtslos. Da würde ich mich nur noch mehr verirren und wäre verloren. Dann doch lieber hier, im Unbekannten auf meine Freunde oder Sesshoumaru-sama warten.
 

Sesshoumaru-sama… was er wohl gerade tat? Mich suchen sicherlich nicht. Ich wusste ja noch nicht einmal, ob er mich überhaupt leiden konnte!
 

Tropf. Eine Träne. Tropf. Eine zweite Träne lief mir die Wange hinunter und auf meinen Unterarm, wobei mein Kopf auf meiner Hand und ich auf der Seite, eingerollt wie ein Wolf, lag. Wie konnten mich alle nur vergessen haben?
 

Mir entglitt ein leises Schluchzen. Toll, jetzt lag ich hier, weinend, auf mich allein gestellt, mit neuen Kräften ausgestattet und noch nicht mal in der Lage, zurückzufinden! Was nützten mir dann auch neue Fähigkeiten, wenn ich sie nicht benutzen konnte? Nichts, rein gar nichts. Und auch nichts und niemand kommt mir zu Hilfe…
 

Geraschel. Blätterrauschen in den Büschen, Zweige zerbrachen unter schweren Gliedern. Selbst im Schlaf noch nahm ich diese Geräusche wahr. Ich bewegte mich nicht, ließ sie, wer auch immer sie waren, nicht wissen, dass ich ihr Kommen bemerkt hatte. Sie kamen langsam näher. Jetzt waren sie sogar nur noch ein paar Meter von meinem Standpunkt entfernt! Ich zitterte leicht. Was konnte ich nur tun? Lautes Grunzen direkt bei mir ließ mich aufschrecken und meine Tarnung auffliegen.
 

Jetzt tat es auch nichts mehr zur Sache, also sprang ich so schnell wie möglich auf meine Beine, bereit vor allem zu fliehen, was mir auf irgendeine Weise gefährlich werden könnte. Und meine Intuition hatte mich nicht getäuscht. Im Umkreis von wenigen Metern um mich herum hatten sich fast ein Dutzend Wildschwein-Dämonen versammelt!
 

Bei uns im Dorf hieß es immer, sie seine nicht die Hellsten und die Schnellsten unter den Dämonen des Waldes, aber sollten sie einen in die Finger bekommen, konnte man nur auf ein schnelles Ende hoffen. Sie waren für ihre Brutalität und Leidenschaft für die Folter bekannt. Der Begriff „Gnade“ war ihnen unbekannt. Auch konnte man sie schlecht verstehen, da der Großteil ihrer Sprache aus Grunzlauten bestand.

Bevor sie einen bei lebendigem Leibe verspeisten oder über einem Feuer verbrennen und braten ließen, verstümmelten sie ihre Opfer gern. Eine Auge als Vorgeschmack oder einzelne Finger als Leckerbissen für deren Nachwuchs war kein ungewöhnliches Schicksal.

Auf jeden Fall waren sie gefährlich, denn sobald sie im Rudel auf die Jagd gingen, konnte ihnen kein Opfer entkommen. Allein hatte man noch eine Chance zu fliehen, aber sonst…
 

Langsam kamen sie auf mich zu, als wollten sie mich einkreisen! Der einzige mögliche Fluchtweg war, es über den Fluss zu schaffen und dann die Beine in die Hand zu nehmen und rennen, was das Zeug hält!

Das Problem dabei, ich konnte nicht schwimmen, und auf Ertrinken war ich auch nicht so scharf.

Zudem gab es nur einige wenige, glatte Steine auf dem breiteren Fluss. Ein Fehltritt, und die Strömung würde mich mitreißen.
 

So langsam müsste ich mich mal entscheiden, denn die Yokai-Gruppe kam mir schon wieder gefährlich nahe! Also hieß es, alles oder nichts! Einen Moment lang starrte ich den Anführer der Truppe hasserfüllt an, dann machte ich eine ruckartige Kehrtwende und sprintet auf das Ufer des Flusses zu. Mit einem Satz sprang ich ab und versuchte auf den nächstgelegenen Stein zu landen. Geschafft!
 

So ganz sicher stehen konnte ich nicht, aber um mir darüber Gedanken zu machen hatte ich keine Zeit! Ich befand mich noch zu nah am Ufer, noch hatten die Ungeheurer die Möglichkeit, mich mit ihren spitzen Piken zu durchlöchern oder ins Wasser zu stoßen!
 

Der nächste Stein lag etwas abseits. Die Wahrscheinlichkeit, auf diesem kleinen und wackeligen Ding sicher zu stehen war beinahe unmöglich! Doch dies war die einzige Chance zu entkommen. Also musste ich dieses Wagnis eingehen! Ich nahm all meinen Mut zusammen, ging in die Knie um mehr Schwung zu bekommen und sprang ab. Der rettende Stein kam näher. Die Zeit schien langsamer zu vergehen, wie in Zeitlupe. Nur noch ein kleines Stückchen!
 

Schmerz. Starker Schmerz machte sich in meinem Bein breit. Ich wollte einen Blick nach hinten werfen um zu sehen, was mich getroffen hatte, doch der Aufprall auf den Stein kam eher. Anstatt mit den Füßen darauf zu landen, fing ich die Landung mit dem Bauch ab. Um nicht von der Strömung fort getragen zu werden, klammerte ich mich fest an dem kleinen Fels.
 

Der Schmerz wurde immer unerträglicher. Mein Kopf fing an zu rauschen. Von irgendwo her hörte ich lautes Gejubel. Die Yokai hatte mich also als ihre Beute ausgesucht und getroffen.

Womit? Die Frage war nicht schwer zu beantworten: ein Pfeil steckte tief in meinem rechten Oberschenkel. Auch das noch! Nahm das wirklich kein Ende?

Was hatte ich angestellt, dass Kami-sama mich mit solch einem Schicksal strafte?
 

Das Rauschen nahm noch weiter zu, bis mein Gehör fast nur noch mit diesen Geräuschen außer Gefecht gesetzt war. Im Wasser bildete sich eine deutliche Blutspur.
 

Blut... Das anfängliche Schwindelgefühl nahm zu. Nicht aufgeben, Kiyoko! Das konnte nicht das Ende gewesen sein! So durfte es einfach nicht enden...

instinktiv verkrallten sich meine Finger in den Stein. Mein Bewusstsein schwand, meine Sicht verschwamm vor meinen Augen. Es geht also doch zu Ende. Und das nur wegen einem mickrigen Pfeil und dem Blutverlust...
 

Vor mir sah ich sich bewegende Farbflecken, die immer wieder aufeinander prallten, nur um dann einer nach dem anderen zu verschwinden. Der Auffälligste unter ihnen war der strahlend-rote Fleck, er blieb da, verschluckte alles Dunkle.

Um die tanzenden Lichter nicht mehr sehen zu müssen, schloss ich die Augen. Durch das Rauschen, welches meinen Kopf ausfüllte, drang leise eine Stimme in mein Bewusstsein. Ein Name. Mein Name. Kiyoko.
 

Wer war da? Wo befand ich mich? Also im Fluss ganz sicher nicht, dafür war es jetzt zu trocken. Aber, wie bin ich aus dem Fluss gekommen? Bin ich doch letztendlich ertrunken und nun tot? Nein, das war nicht das Ende! So habe ich das alles nicht gewollt!
 

Wieder diese Stimme, sie kam mir bekannt vor. Ihr Klang... Die wunderbare Stimme riss mich langsam aus meiner Trance. Ein Gesicht, weiß-silberne Haare und goldenen Augen blickten mich an. InuYasha? Nein, die Ohren fehlten und sein Gewand hatte die Farbe des Schnees.
 

"Sesshoumaru-sama?!"
 

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So, endlich mal ein neues Kapitel ^o^

Ich hoffe mal, das Nächste lässt nicht so lange auf sich warten. Ich habe es schon fast fertig auf Papier. Nur leider hat gerade die Schule wieder angefangen.. Mal sehen, wann ich die Zeit finde, es mal schnell abzutippen ^^V
 

Senshi

Gerettet?

Hallooo~

Gomennasai, es ist soooo lang her!! ^^'

Wow, nach einer stressigen Zeit und einer riesigen FanFiktion-Pause kommt hier ein extra langes Kapitel!! ^~^
 

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Ich war heilfroh und glücklich, ihn endlich wieder zu sehen! Wie lange ich wohl weg gewesen war? Egal, das spielte ohnehin keine Rolle mehr, denn ich war zurück!

Ich konnte nicht anders, ich musste unweigerlich lächeln.

„Sesshoumaru-sama, habt Ihr mich gerettet?“ Anstatt meine Frage zu beantworten ließ er sein Blick von mir ab und schaute wieder nach vorn. Ich folgte seinem Blick und sah, dass wir uns auf einem Waldweg befanden in Richtung eines Dorfes.

Komisch, die Welt war leicht schräg und wir bewegten uns voran, obwohl ich nicht auf meinen Füßen stand! Moment mal, Sesshoumaru-sama trug mich doch nicht etwa?!

Doch genau das tat er. Auch Aun und Jaken konnte ich nicht entdecken. Hatte er die Beiden zurückgelassen, nur um mich um retten? Augenblicklich schoss mir die Röte ins Gesicht.
 

Sesshoumaru-sama trug mich in seinen Armen und wir waren allein! So langsam wurde das wirklich peinlich... Schließlich war ich jetzt schon 17 Jahre alt und somit erwachsen. Also sollte ich auch auf meinen eigenen Beinen stehen

„Eeto, Sesshoumaru-sama?“ Er beachtete mich nicht. Hmmpff...

Dann ergriff ich eben die Initiative und versuchte mich aus seinen Armen zu befreien. Obwohl, eigentlich war es ganz angenehm so getragen zu werden, und das auch noch von meinem Sesshoumaru-sama!
 

Das Problem bei der Sache mit dem Befreien war, dass meine Arme und Beine mir den Dienst versagten. Die einzige mögliche Bewegung war, den Kopf leicht zu drehen um mir meine Umgebung näher anzusehen. Toll, wie hatte ich das nur wieder geschafft? Ich hatte aber auch wirklich kein Glück. Dazu kam , dass mein rechter Oberschenkel wieder angefangen hatte, schmerzhaft zu pochen. Sofort verzog ich das Gesicht zu einer angespannten Grimasse und mein Blick fiel auf die Verletzung. Der Pfeil war anscheinend gänzlich entfernt worden und die Wunde verbunden. Doch auf dem weißen Stoff zeichnete sich nun ein dunkelroter Fleck ab, der immer größer zu werden schien. Mit der Größe des Flecks wuchs auch der Schmerz wieder an. Auch meine Sicht begann wieder einmal zu verschwimmen.
 

„Sesshoumaru-sama, passt auf, euer Kimono...“ Um eine Verschmutzung von seiner weißen Kleidung zu vermeiden sprang ich etwas unbeholfen aus seinen Armen, wollte auf meinen Füßen landen, doch mein rechtes Bein knickte unter meinem plötzlichen Gewicht ein. Ich strauchelte, sah den Boden schon näher kommen, als ich aufgefangen wurde. Und das von niemand anderem als Sesshoumaru-sama...

Mit meiner Aktion schien ich ihn überrascht zu haben. Diesmal wandte er sich direkt an mich: „Kiyoko, was sollte das gerade werden?“
 

Ich konnte ihm nur mit leiser Stimme antworten, die Schmerzen in meinem Bein wurden langsam wirklich unerträglich. „Ich... Euer Kimono wäre beinahe mit Blut befleckt worden, Sesshoumaru-sama...“

Nun brach auch noch meine Stimme weg, während ein leises Keuchen dessen Platz einnahm. Schmerz, so wie immer! Ein paar Momente starrte ich auf den Weg, dann verlor ich wieder den Boden unter den Füßen, wurde wieder in seine Arme gehoben. Doch diesmal konnte ich mich nicht recht freuen, denn der Schmerz übermannte mich. Dazu kam diese Hitze. Dabei war es ein kühler Tag ohne Anzeichen auf sommerliches Wetter.
 

Ein Blick auf mich genügte um Sesshoumaru-sama meinen Zustand zu beschreiben.

„Deine Verletzung durch den Pfeil hat sich wieder geöffnet. Und nun hast du anscheinend auch noch hohes Fieber.“ In seinem Blick fand ich Anzeichen von Verwirrung, dann Sorge. Um seine Theorie unnötigerweise doch nochmal zu überprüfen, verglich er unsere Stirntemperaturen. Als er damit dann seine kühlende Hand auf meine fast schon brennende Stirn legte, hatte er schließlich seinen Beweis.
 

„Fieber, eindeutig.“ Er blieb stehen und betrachtete seine Umgebung. „Ich muss dich in das nächste Dorf bringen, hier im Wald ist dir nicht zu helfen. Obwohl du als Hanyou eigentlich stärkere Regenerationskräfte als ein gewöhnlicher Mensch haben solltest, setzt dir deine Beinverletzung stark zu.“

Na super, jetzt hatte ich die Verwandlung schon hinter mir, und doch hat mir das wieder nicht geholfen. Ich konnte nichts anderes tun als zu schweigen, denn meine Stimme versagte, sobald ich auch nur einen kleinen Versuch unternahm, Sesshoumaru-sama zu antworten. Stattdessen ging mein Atem nur noch schneller und auch stoßweise.
 

„Dein Zustand verschlechtert sich. Ich denke, der Pfeil der Yokai, die dich verfolgten, war vergiftet. Zur Heilung benötigen wird das Gegenmittel.“

„Ji.. Jinen..ji. Jinenji.. Er wohnt...“ Meine zittrige Stimme ging in einem schmerzhaften Hustanfall unter. „...ganz in der Nä..he...“

Ich wusste nicht, ob er meinen Vorschlag vorhatte zu beherzigen. Ehrlich gesagt, ich hätte niemals geglaubt, dass er sich um einen Rat von MIR scheren würde.
 

Von der Weiterreise bekam ich nicht viel mit. Ich spürte nur, wie er seinen Weg wieder aufnahm und allmählich seine Schritte beschleunigte, bis wir ein scheinbar halsbrecherisches Tempo aufgenommen hatten.

Wirbelnde Farben tanzten durcheinander vor meinen Augen, nur um im nächsten Moment wieder eine klare Form anzunehmen. Alle nur erdenklichen Grüntöne vermischten sich zwischenzeitlich mit einzelnen Braunschattierungen. Augenblicke später war meine Umgebung nur noch hellblau. Doch im Moment konnte man sich nicht auf mein Zeitgefühl verlassen, deshalb nahm ich an, dass wir noch eine ganze Strecke durch den Wald gelaufen waren.
 

In Sesshoumaru-samas Armen war es schön warm, auch schaukelte es nicht so, dass mir wieder schlecht wurde. Die nächste Zeit verschlief ich unsere Reise, wurde erst dadurch wieder geweckt, dass er mich auf einen weichen Untergrund gelegt hatte.

„Sesshoumaru-sama... Wo, wo bin ich?“ Ich konnte immer noch nur sehr leise sprechen.

„Er ist nicht mehr hier. Vor einigen Stunden ist er zu uns gekommen und sagte,wir sollten uns ein paar Tage um dich und deine Verletzung kümmern. Später würde er dich wieder abholen.“
 

Aha, mein Gefühl hatte mir mal wieder einen Streich gespielt. Mir schien es, dass erst Sekunden vergangen waren seitdem Sesshoumaru-sama mich hier abgesetzt hatte. Doch die alte Frau, die schon zuvor mit mir gesprochen hatte erzählte mir, dass seit seinem erneuten Aufbruch ein paar Stunden vergangen waren und es jetzt gerade mitten in der Nacht war.
 

Ich richtete mich langsam auf. Irgendwas war anders, sah ich mal von Sesshoumaru-samas Abwesenheit ab. Vorsichtig schlug ich die Decke meines Futon zur Seite, um nicht unnötig Wind zu erzeugten und das Feuer in der Mitte des Raumes flackern zu lassen. Es warf auch so schon ein merkwürdiges Licht auf das Szenario. Ecken wurden entweder ins tiefste Dunkel oder in hellstes Licht getaucht und der Haufen beiseite geworfener Decken schien sich zu bewegen. Schon wieder. Und schon lugten zwei große, goldgelb leuchtende Augen darunter hervor. Ich blinzelte ein paar Mal, rieb mir nochmal die Augen, um auch sicherzugehen, mich nicht verguckt zu haben. Dann riss mich eine Stimme aus meiner genauen Beobachtung.
 

„Mama, das Mädchen starrt mich irgendwie an. Aber ihre Blicke sind anders. Sie sind nicht so wie die anderen, die mir die Dorfbewohner immer zuwerfen. Sie macht mir keine Angst.“

Sie ertönte aus dem Haufen von Decken. Nun kam auch die alte Frau wieder ins Haus. In den Händen hielt sie eine Menge Kräuter. „Hmm? Ja, du hast Recht, Jinenji. Sie ist anders. Sieh genau hin, sie ist ein Halbdämon, so wie du auch.“ Ihr Blick wanderte, während sie sprach langsam von ihm zu mir. Dabei musterte sie mich eingehend.
 

„Du stammst von Wölfen ab, hab ich Recht? Es ist eindeutig. Alle paar Monate reist hier ein Stamm von Wolfsdämonen durch unsere Gegend. Sie machen dabei vor meinem Garten auch nicht Halt...“

Sie grummelte noch etwas Unverständliches über den Respekt zu anderer Leute Eigentum. Danach macht sie sich daran, ihre Kräuter vorsichtig im Schein des Feuers zu sortieren. Schließlich nahm sie von irgendwo her einen Eisenkessel, der bereits mit Wasser gefüllt war und hängte ihn in die Vorrichtung oberhalb der Flammen. „Was machst du da?“ Neugierig wie ich war, hatte ich mich von Jinenji abgewandt und schaute ihr nun bei der Arbeit zu.
 

„Was ich hier mache? Ich koche Wasser für eine stärkende Suppe für dich. Nebenbei bereite ich verschiedene Salben und Gegengifte zu.“

Sie zeigte auf meine Beinverletzung. „Der Kerl, der dich hierher gebracht hat meint, du seist vergiftet worden. Letztendlich hatte er Recht. Zu deinem Glück war das Gegengift recht einfach herzustellen. Die Typen die dich verletzt haben scheinen über keine guten Kenntnisse von Giften und deren Gegengiften zu verfügen.“
 

Stimmt, es waren ja (nur) Wildschwein-Dämonen… „Also, willst du mir nicht verraten, wie diese Wunde zu Stande gekommen ist? Ich meine du wirst die nächste Zeit erstmal hierbleiben. Als Gegenleistung möchte ich deine Geschichte hören.“

Gesagt, getan. Erzählen war nicht meine Stärke. Ich hatte nicht die Begabung, einer Geschichte nur durch meine Stimme Leben einzuhauchen. Mein Bruder hatte dies immer gekonnt. Beinahe musste ich lächeln. Bei jeder Gelegenheit hatte er die anderen Jungen aus unserem Dorf dazu angestiftet, mit ihm auf die Jagd für das Dorf zu gehen, obwohl es im Wald verschiedene Yokai-Gruppen gab.

Wir standen uns damals sehr nahe, auch wenn wir so verschieden wie Feuer und Wasser gewesen waren. Er war mutig, beliebt, ziemlich stark für sein Alter und für jeden Spaß zu haben. Ich vermisste ihn sehr, doch meine Entscheidung bereute ich keinesfalls.
 

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich zu einer Entscheidung wie damals zwingen müssen. In meiner Vergangenheit war ich wohlbehütet aufgewachsen, kam jedoch nur sehr selten in den Genuss wahrer Freiheit. Damals hatte ich noch nicht die Macht, allein über meine Zukunft zu entscheiden. Wahrscheinlich würde mein Vater mich demnächst verheiraten wollen, wäre ich dort geblieben. Eine Heirat, bei der ich kein Mitspracherecht gehabt hätte. Das allein reichte mir schon als Rechtfertigung, sobald ich an meiner eigenen Entscheidung zweifelte.
 

Während ich ihr eine Menge über meine Vergangenheit erzählte, suchten ihre Hände immer wieder die verschiedenen Kräuter. Sie zerrupften die kleinen Sträucher und teilten die langen Gräser. Doch dabei schien sie mir trotzdem aufmerksam zuzuhören. Immer wieder warf sie Fragen in unser Gespräch ein. Jinenji war in der Zeit auch sehr still gewesen. Ob er nun schlief oder wachte, das sollte ich im nächsten Moment noch erfahren. Denn die alte Frau, sowie ich waren überrascht, als Jinenji unter dem Deckenhaufen hervor kroch und mir ebenfalls eine Frage stellte.
 

„Wo liegt dein Dorf? Denn ich glaube, ich habe dich zuvor schon einmal gesehen…“

Mein altes Dorf. „Es liegt hier in der Nähe. Nicht sehr weit von hier. Und dass du mich vielleicht schon mal gesehen hast, ist auch kein Wunder. Ach, ich habe euch ja noch gar nicht meinen Namen verraten!“

Ich musste leicht kichern. Vielleicht würde mein Name ja das Eis brechen, sodass ihre Erinnerungen an mich früher zurückkehrten.

„Kiyoko.“
 

Stille. Beide wagten nicht einmal zu atmen. Doch Jinenji fand seine Sprache zuerst wieder. „Ki-Kiyoko? Die Kiyoko aus dem angrenzenden Dorf?! Aber, Kiyoko hatte doch schwarze Haare und grüne Augen. Du jedoch hast goldene Augen, weißes Haar sowie Wolfsohren und einen Schweif! Eine gewisse Ähnlichkeit ist da, aber die Kiyoko, die ich kenne, ist ein Mensch!“
 

Ich seufzte. „Ja, das dachte ich auch. Bis ich dann an meinen Geburtstag eines Besseren belehrt wurde. Tja, hier bin ich dann.“

Ein Grinsen huschte mir über mein Gesicht, ich wurde leicht rot und… mein Schweif schlug auf dem Holzboden hin und her.

Beide brauchten einen Moment, bis sie wieder klar denken konnten. Die alte Frau seufzte, lehnte sich an die Rückwand und lächelte.

„Mann, so viel auf einmal. Und das an einem Tag! Zuerst bekommen wir einen Gast, dieser ist ebenfalls ein Hanyou. Und dann ist es auch noch unsere kleine Kiyoko aus dem Dorf!“ So saßen wir drei ein paar Momente schweigend da, nur unser Atem und leichtes Blubbern war zu hören.

Blubbern?
 

„Ah, das Wasser kocht endlich!“ Stimmt, sie hatte ja schon das Wasser für die Suppe vorbereitet. Ein Kraut nach dem anderen landete im schwarzen Kessel. Doch ein Rest blieb vor ihr liegen. „Kommen die erst später rein?“ Sie schaute auf. „Ach, nein. Die sind für die restlichen Arzneien. Weißt du, sie sind sehr vielfältig einsetzbar, diese Kräuter und Gräser. Sie können Wunden schneller verheilen lassen und einen aufgebrachten Magen Erholung schenken. Diese hier sind im jetzigen Zustand giftig und nicht essbar. Damit sie diese Eigenschaft verlieren, müssen sie erst mit diesen hier zusammengemischt werden.“
 

Sie erklärte mir ein paar Dinge über die Heilkräuter und zeigte mir jeweils die Pflanze, von der sie zurzeit sprach. Es war sehr interessant und ich musste wahrscheinlich so aussehen wie jemand, der noch nie so etwas gesehen hatte. Früher hat unsere Heilerin im Dorf mir auch ein bisschen über Kräuter- und Heilkunde erzählt. Doch diesmal fand ich es weitaus faszinierender.
 

„ Und das waren noch lange nicht alle, die Jinenji und ich hier anbauen! Wenn du willst, kannst du mir helfen bis deine Wunde verheilt ist. Falls du uns bis dahin noch nicht verlassen musst, könnte Jinenji dir auch das Züchten und Anbauen von Heilkräutern zeigen. Dabei könntest du ihm auch helfen, oder? Nun, was sagst du?“
 

Was? Ich sollte wirklich die Chance bekommen von den Beiden zu lernen? Dann könnte ich mir das nächste Mal selbst helfen! Was würde Sesshoumaru-sama dazu sagen? Dann könnte ich mich endlich auch mal nützlich machen und mich um alle Verletzungen kümmern!

„Ja! Ich würde gerne von euch lernen, Jinenji, Obaa-san!!“ Ich versuchte mich vor den Beiden zu verbeugen, um ihnen zu zeigen, wie dankbar ich für diese Möglichkeit war! Doch sobald ich mich stärker vorbeugte, spannten sich meine Oberschenkelmuskeln und es fühlte sich so an, als sei mein Bein wieder aufgerissen worden. Ich verzog nur leicht das Gesicht, gab jedoch keinen Laut von mir.
 

„Hast du Schmerzen?“ Mist, Jinenji hatte es bemerkt... „Nein, schon gut, es ist nichts.“ Trotzdem richtete ich mich wieder auf und besah meine Verletzung mit dem Verband. Er hatte sich nicht wieder rot gefärbt, sie war also nicht nochmal aufgerissen. Puh, ein Glück...

Die nächsten drei Tage vergingen wie im Flug. Zuerst half ich Hikaru-obaa-san im Haus verschiedene Kräuter zu sortieren und anschließend einfache Salben, Gegengifte und Stärkungsmittel herzustellen. Es war nicht leicht, doch nach einigen Versuchen hatte ich den Dreh langsam raus.
 

Später konnte ich schon wieder kurze Strecken laufen. Dabei sah ich Jinenji beim Ernten zu, stellte Fragen zu diesen und jenen Pflanzentypen und bekam auch immer sehr ausführliche Antworten. Am Abend des dritten Tages zeigte mir Hikaru-obaa-san etwas Besonderes.

„Um dich vor kleinen Yokai zu schützen, zeige ich dir nun, wie man ein leichtes Gift herstellt, das den Gegner nicht umbringt, ihn jedoch für einige Zeit paralysiert.“
 

Okay, das war ungewöhnlich. Aber wie sollte ich ein solches Gift benutzen können? Ich konnte mit keiner Waffe umgehen, und wenn doch, dann würde ich sie nicht mit Gift ausrüsten. Sowas galt allgemein als hinterlistig und feige...

„Ähm, ich hab eine Frage: Auf welche Weise soll ich das Gift denn benutzen? Ich.. kann gar nicht kämpfen.“ Ja, das war ein Problem, dem ich mich in den nächsten Tagen würde stellen müssen.
 

„Ich werde dir, mithilfe von Jinenji natürlich, ab morgen die Grundzüge des Bogenschießens beibringen. Aus diesem Grund möchte ich dir nun dies hier geben.“

Ich schaute mit verwunderten Blicken zu ihr hoch, während sie zu der hinteren Ecke der Hütte ging und mir einen wunderschönen Langbogen aus dunklem Holz und einen ledernen Köcher mit einigen Pfeilen überreichte. Ich war völlig sprachlos. Langsam streckte ich beide Arme aus um dieses unglaubliche Geschenk anzunehmen. So saß ich ein paar Minuten da und starrte auf den Bogen auf meinen Knien.
 

„Ich..“ Eigentlich wollte ich Einwände erheben, denn sie hatten mich doch bereits versorgt und mir so vieles beigebracht. Da war ein eigener Bogen wirklich zuviel. Aber soweit kam ich nicht. Sie winkte es einfach mit einer Hand ab.

„Mach dir keine Sorgen, der Bogen war damals ein Geschenk. Doch er ist mir eindeutig zu groß.“ Sie musterte mich nochmal von oben bis unten.

„Ja, er solle eigentlich zu dir passen.“ Ich war überwältigt. Um die Größe des Bogens mit meiner vergleichen zu können, stand ich vorsichtig auf, stützte mich dabei an der Holzwand hinter mir ab.
 

Es war ein komisches Gefühl, als ich mich in die richtige Position zum Schießen stellte.

Als ich einigermaßen sicher stand, führten mich meine Beine (ohne Rücksicht auf Verluste) hinaus aus dem Haus. So stand ich dann draußen, mit hoch erhobenem Bogen und zielte mit einem Pfeil aus dem Köcher auf den Baum etwas entfernt on mir.

Es fühlte sich „richtig“ an, was ich tat, ich wusste, ich konnte treffen. Zielsicher ließ ich den Pfeil von der Sehne schnellen. Erwartungsvoll sah ich ihm hinterher.
 

Na toll. Wie hätte das auch möglich sein sollen, dass ich auf diese Entfernung beim ersten Versuch traf? Durch diesen Fehlschuss schien sich die Spannung und Ruhe in meinem Körper aufzulösen.

Seufzend sackte ich zusammen. „Was war das?“ Als ich hinter mich blickte erkannte ich Hikaru-obaasan, die mit staunendem Gesichtsausdruck im Eingang der Hütte stand.

„Ich weiß nicht. Ich hatte deses merkwürdige Gefühl, dass ich rausgehen und auf den Baum dort schießen sollte. Aber jetzt ist es weg.“ Schade, es war wirklich cool gewesen, so professionell mit dem Bogen dazustehen wie die Miko damals im Wald.
 

Meine Gedanken schweiften zurück in meine Kindheit, damals, als ich das Dorf noch meine Heimat nennen konnte und auch noch ein Mensch war. Zu der Zeit war ich unterwegs mit meinem „Bruder“ um Pilze zu suchen. Vor uns befand sich eine Weggabelung. Ich war mir nicht ganz sicher, welchen Weg wir nehmen sollten, also schlug er vor, dass wir jeder eine Richtung nahmen und wer bis zur Dämmerung die meisten Pilze gesammelt hatte, der bekam den Nachtisch des anderen.
 


 

Eigentlich war ich grundsätzlich dagegen, denn ich verlief mich relativ häufig doch heute gab es süße Früchte! Denen konnte ich nicht widerstehen, also rannte ich auf den linken Weg zu, hoffend, ich würde schneller sein als er.
 

So vergingen einige Stunden und als die Sonne sich langsam hinter den umliegenden Berggipfeln verzog, verschwand das Tageslicht mit ihr und machte der Dunkelheit Platz. Ich hatte mich so auf meine Suche konzentriert, dass die Zeit an mir vorbei gezogen war, ohne dass ich es bemerkte. Dann stand ich fast im Dunkeln und aus vertrauten Bäumen wurden fremde Gestalten, die mit ihren dünnen Armen an mir zerrten und meine Kleidung zerrissen. Umgeben von schwarzer Finsternis rannte ich los, einfach nur weg. Blind vor Dunkelheit und Angst rannte ich auf die hellste Stelle in meinem Sichtfeld zu.
 


 

Die Minuten verstrichen, doch ich schien dem Licht nicht näher kommen zu können. Dann plötzlich stand ich auf einer hellen Lichtung. Vor mir befand sich eine Frau umgeben von Licht, vor einem großen Baum und mit einem wunderschönen Bogen in der Hand. Sie hatte silberweißes Haar, goldene Augen aus flüssigem Bernstein und blieb einige Momente in ihrer Position. Auf einmal stellte sie sich gerade auf, hob die Arme und spannte einen Pfeil auf den Bogen. Vertieft in ihre Konzentration bemerkte sie mich anscheinend nicht, trotzdem versteckte ich mich hinter dem nächsten Baum, jedoch so dass ich das Geschehen noch gut beobachten konnte. Schnell (meine Augen hatten Mühe zu folgen) ließ sie den Pfeil los, dieser schnellte von der Bogensehne und bohrte sich tief in den gegeüberleigenden Baum.
 

Unglaublich. Die Unbekannte lief in einem anmutigen Gang auf den Baum zu und zog ihren Pfeil aus der Rinde, der jedoch keine Spuren hinterlassen hatte. Kurz spürte ich ihren Blick auf mir ruhen, dann drehte ich mich schnell hinter den Baum und schlich langsam davon. Ihre Augen fixierten meine Richtung noch eine Weile.
 

Durchdrungen von dieser traumhaften Erscheinung, fand ich auf wundersame Weise sofort wieder zum Dorf zurück. Als ob dieser Anblick mir neue Kraft und Zuversicht geschenkt hatte. Diese Frau hatte meine Angst und Panik gelindert und meinem Orientierungssinn auf die Sprünge geholfen. Allgemein waren meine Sinne noch lange auf das Äußerste geschärft gewesen...

„-yoko! Komm zu dir! Kiyoko, sag was!“ Eine Stimme riss mich aus meiner Erinnerung. Schade, ich hätte gern noch das Gesicht meines Bruders gesehen, als ich ihm seine Früchte vor der Nase weg aß...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich hoffe, das Ende war nicht zu abrupt. Aber freut euch auf das nächste Mal! Unser Lieblingsyokai tritt wieder auf die Bildfläche~
 

Senshi *verbeug*

Aufeinandertreffen

Nach den merkwürdigen Geschehnissen am Vorabend war ich viel zu erschöpft, um nochmal Schießen zu können. Ich konnte nicht einmal mehr von selbst laufen, Jinenji musste mir hoch helfen.

Das Training mit dem Bogen begann am darauf folgenden Tag. Hikaru zeigte mir über mehrere Stunden die richtige Haltung und wie man einen Pfeil anlegte. Sie war der Meinung, dass ich ohne die richtige Technik nicht einmal die Bogensehne spannen dürfte...
 

Ich trainierte den ganzen Tag, von morgens bis abends. Am Mittag half ich beiden bei der Ernte und lernte noch vieles mehr über die Behandlung von Wunden und Verletzungen. Als wir nach dem Abendessen noch am Feuer saßen, lernte ich auch noch, aus kleinen, unscheinbar wirkenden Zweigen, spitze und gefährliche Pfeile zu schnitzen. Diese wurden noch mit schönen Vogelfedern ausgestattet. Eigentlich sah der Haufen Äste mit Federn nicht sonderlich bedrohlich aus, aber ich hatte ja am eigenen Leib spüren müssen, dass der Schein trügt. Die Wunde war noch immer nicht komplett verheilt, doch Hikaru-obaasan meinte, es könnte eine kleine Narbe bleiben, aber die Wahrscheinlichkeit war gering, wenn ich mein Bein sorgfältig schonte.
 

Nach einigen weiteren Tagen durfte ich endlich meinen ersten eigenen Pfeil anlegen, die Sehne vorsichtig spannen und schießen. Nun ja, deutlich besser als mein letzter Schuss war der hier nicht, aber immerhin. Nun verbrachte ich die Tage damit etwas abseits im Wald auf eine bestimmte Stelle am Baum zu schießen. Wenn man wirklich Stunde für Stunde die Augen auf einen einzigen Punkt richtet, bekommt man wirklich ein Gefühl für Entfernungen. Nachdem ich nun einige Zeit darauf verwendet habe, nur auf unbewegliche Ziele zu schießen, beschoss ich, auch mal auf bewegte Objekte zu zielen. Damit meinte ich keinesfalls Tiere! Ich würde niemals nur aus Trainingsgründen auf ein unschuldiges Lebewesen schießen...
 

Also sammelte ich mit meinem Langbogen auf dem Rücken, ein paar größere und kleinere Früchte, um sie als Zielscheiben zu benutzen. Ein großer Apfel war eine gute Wahl für den ersten Versuch. Die Beeren legte ich erst einmal zur Seite. Man sollte es ja nicht gleich übertreiben! Gesagt, getan. Ich warf den Apfel in die Höhe und legte blitzschnell einen Pfeil auf die Bogensehne, spannte und ließ dann einfach los.
 

Was genau hatte ich eigentlich erwartet? Natürlich traf ich den Apfel nicht. Er war schneller wieder herunter gefallen, als ich gedacht hatte. Meine Geschwindigkeit, den Pfeil abzuschießen war ganz gut, aber ich hatte noch eine Menge Arbeit vor mir.

Die nächsten Stunden verbrachte ich damit, Obst in die Luft zu werfen und mit Pfeilen auf Äpfel zu schießen. Schwieriger, als ich gedacht hatte...
 

Gegen Nachmittag machte ich eine kurze Pause. Mein Körper war heiß gelaufen, meine Wangen rot. Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir. Instinktiv sprang ich auf, zielte mit dem Bogen auf den Ursprung des Raschelns. „Wer ist da? Komm raus!“ Mit einem Fuß trat ich einen auf dem Boden liegenden Apfel in das Gebüsch. Man hörte nur einen dumpfen Laut und darauf folgendes Gemecker. Hm, das kam mir sehr bekannt vor...

Das kleine Etwas trat durch die kleinen Blätter ins Licht.
 

„Jaken!“ Ich war heilfroh den Gnom zu sehen, ließ sofort den Bogen fallen und schloss ihn in die Arme. Ich hatte ihn so sehr vermisst. Nachdem ich ihn losgelassen hatte, um ihn nicht zu erdrücken, begann ich ihn mit Fragen zu löchern. „Warum bist du hier? Wo ist Aun? Was ist mit Sesshoumaru-sama?! Kommt ihr mich endlich abholen? Ich habe in der letzten Zeit unglaublich viel gelernt! Was..?“

Jakens böser Blick brachte mich schließlich zum Schweigen. „Schön, dass du auch mal nichts sagen kannst..“ Er war sichtlich genervt. Eine entschuldigende Geste reichte, damit er endlich von sich gab, warum er hier war.
 

„Sesshoumaru-sama hat mir aufgetragen, dich unverzüglich zurückzubringen. Also los, wir gehen!“ Er schnappte meinen Ärmel und fing an, mich hinter sich her zu ziehen.

Moment, ich konnte noch nicht gehen! Ich hatte Jinenji und Hikaru-obaasan nicht Bescheid gesagt! Sollte ich jetzt einfach verschwinden, machten sie sich doch Sorgen!

„Warte, Jaken!“ Ich leistete Widerstand, doch er antwortete nicht, sondern zog noch fester. Solche Kräfte hätte ich dem Gnom nicht zugetraut! Aber ich durfte nicht aufgeben!

Hilfesuchend sah ich mich um, erblickte einen stabil aussehenden Ast und hielt mich daran fest. Eigentlich sollte ich Jaken kräftemäßig ebenbürtig sein, ich als mittelgroßer Halbdämon und er als kleiner vollwertiger Dämon.

Ich versuchte ihn weiterhin zu überreden, doch nichts half. Der Ast , an den ich mich klammerte, sollte noch ein wenig halten.
 

„Jetzt sei endlich still! Es ist ein Befehl von Sesshoumaru-sama! Also vergiss die Beiden! Sie haben ihre Aufgabe, dich zu heilen gut erfüllt. Eigentlich solltest du schon viel früher von hier weg sein, sodass du keine so starke Verbindung zu ihnen entwickelst.“ Er seufzte. „Was haben diese Menschenfrau und der Halbdämon nur angerichet?“ Er hatte mich losgelassen während er so verächtlich über die Heilerin und Jinenji spach. So vertieft in seine Rede bemerkte er nicht, dass ich mich langsam aufrichtete. Zu Schlitzen verengte, rote Augen starrten ihn an.

Mir war warm. Mein Kopf schien zu zerbersten. Alles um mich herum war getaucht in leuchtendes Rot. Meiner Erinnerung nach war ich auf dem Boden gelandet. Doch irgendwie stand ich wieder auf meinen Beinen. Obwohl die Welt einen Rotstich bekommen hatte, war der Rest völlig normal.

Okay, beinahe normal. Mein Gehör funktionierte nicht richtig! Ich hörte nur ein leises Rauschen...
 

Durch den blutroten Schleier hindurch sah ich Jaken, der die gelben Augen weit aufgerissen hatte und vor mir zurückwich. Ich war zwar sehr wütend wegen seiner Worte, doch ich könnte ihm doch nichts antun. Ich wollte ihn beruhigen, aber mein Körper gehorchte mir nicht weiter! Gefangen und unfähig, etwas zu tun, musste ich mit ansehen, wie ich eine Klaue (?!) hob und nach dem kleinen Gnom schlug.
 

In meinem Inneren schloss ich die Augen, wollte nicht zusehen, wie ich Jaken verletzte. Glücklicherweise ging der Schlag ins Leere. Erleichtert öffnete ich ein Auge, nur um meinen nächsten Angriff mitzuverfolgen. Beim ersten Mal hatte er sich noch retten können, doch für den zweiten Schlag war es schon zu spät. Die Krallen rissen ihm die Kleidung am Rücken und die darunter liegende Haut auf. Tiefe Schrammen verliefen von einer zur anderen Seite. Blutend lag er am Boden, nicht mehr fähig, vor mir zu fliehen.

Dann stand ich direkt über ihm, bemerkte, dass ich grinste (es fühlte sich eher so an, als ob ich mordlustig die Zähne fletschte...). Mein Arm holte zum finalen Schlag aus.

Mein Innerstes wehrte sich dagegen, ich versuchte, die Kontrolle über meine Handlungen wiederzuerlangen. Kurz bevor sich meine Klauen ein weiteres Mal in seinen Rücken bohren konnten, schaffte ich es, meine Bewegungen zu stoppen. Ein paar Momente später und Jaken hätte sein frühes Ende gefunden.
 

Ein Zittern durchlief meinen gesamten Körper, der dämonische Teil versuchte immernoch den am Boden liegenden Gnom zu erreichen! Stück für Stück näherten sich bereits rote Krallen. Nein, halt!
 

In meinem Kopf drehte sich alles, eine Stimme flüsterte mir unverständliche Dinge zu, und doch schien mein Zorn dadurch nur zu steigen. Ich versuchte, den Drang meiner dämonischen Hälfte zu unterdrücken, doch langsam begann mein Widerstand zu bröckeln. 'Nicht aufgeben, das kommt nicht in Frage!' Diese letzten Gedanken rasten mir durch den Kopf bevor ich die Kontrolle verlor und mein anderes Selbst übernahm.

Boden. Harter Boden. Schwarze Dunkelheit um mich herum, eine unangenehme Stille sirrte durch meine Gedanken. Ich musste die Augen öffnen...

Ich lag mit dem Rücken auf der nassen Erde. Benommen richtete ich mich auf. Alles drehte sich, Farben des Waldes verschwammen vor meinen Augen. Ein rotes Pochen. Durch das Rauschen meiner Ohren hörte ich leise Schritte und das Geräusch, wenn ein Schwert gezogen wurde. Noch ein Pochen. Meine Sicht verbesserte sich schlagartig, alles schien gestochen scharf. Langsam hoch ich den Kopf um den Ursprung beider Geräusche zu finden. Über mir stand Sesshoumaru-sama mit einem gezogenen Schwert im wehenden Wind.

Tränen

Ich konnte mich nicht bewegen, eine machtvolle Aura schien von dem Dämon vor meinen Augen auszugehen. Die Luft war aufgeladen, blaue Blitze zuckten vor meinem Blick hin und her. Mein Instinkt sagte mir, ich solle weglaufen, solange ich noch konnte. Eine Gefahr unbekannter Größe ging von ihm aus, mein dämonisches Ich zwang mich auf die Beine. Und noch bevor ich ein Wort von mir geben konnte, drehte sich mein Körper in die entgegengesetzte Richtung und lief davon. Ich war schneller als jemals zuvor, jedoch umso unvorsichtiger.
 

Eine einzige herausragende Baumwurzel brachte mich zu Fall, mit einem harten Schlag kam ich auf dem Erdboden auf. Spitze, kleine Steine zerrissen mir die Haut, diese war nun von Abschürfungen übersäht. Auch war ich mit dem Kopf auf eine versteinerte und alte Wurzel aufgeschlagen. Für einen kurzen Moment wurde mir schwarz vor Augen, verlor das Bewusstsein.

Ein Geräusch weckte mich, es war hinter mir. Langsam setzte ich mich auf, begutachtete meine Verletzungen. „Gut, nicht allzu schlimm. Nicht tief oder entzündet...“ Mein Gemurmel überdeckte das Rascheln hinter mir, ich war zu abgelenkt.
 

Leise, wie nur der Wind sich bewegte, schritt Sesshoumaru zu dem Halbdämon. Sie schien sich wieder gefangen zu haben, ihre dämonische Aura hatte sich zurückgezogen. Und doch hatte sie Jaken verletzt, einen seiner Gefährten. Auch wenn er nur ein mickriger Gnom war, er begleitete ihn schon eine ganze Weile, folgte ihm auf Schritt und Tritt. Und aus diesem Grund würde er sie eigentlich bestrafen müssen, auch wenn es ihm widerstrebte, wegen solch einer Kleinigkeit sein Schwert ziehen zu müssen. Seine verbliebene, mit Krallen versehene Hand schloss sich um den Griff von Tokajin. Es hatte ihm bisher gute Dienste geleistet, wenn es auch nicht so machtvoll und wichtig war wie das zweite Schwert seines Vater, Tessaiga. Der glatte, lederbesetzte Griff passte sich seinem festen Griff an, als schien es nur darauf zu warten, nach langer Zeit wieder das Blut seiner Opfer zu kosten.
 

Das Sirren einer gezogenen Klinge schallte durch den Wald, das Geräusch kam dem mächtigen Youkai viel zu laut vor. Er wollte es schnell hinter sich bringen, Jakens Zustand war im Moment nicht der Beste. Sesshoumaru wäre es lieb, wenn sie sich von nun an einfach nicht bewegen würde. Sollte sie sich umdrehen und ihn mit ihren großen Augen anblicken, so konnte er nicht abwägen, ob er doch noch sein Schwert mit der gleichen Kaltherzigkeit schwingen würde.

Langsam hob er seinen Schwertarm, die Klinge blitzte in der Sonne. Im nächsten Moment würde sie herunter schnellen und Kiyoko tödlich verwunden. So wie Jaken.
 

Die Inspektion ihrer Haut dauerte nicht lang an, und doch war ich so vertieft, dass ich sein Dasein zu spät bemerkte.

Schon wieder dieses Geräusch, ein Schwert. Panisch und voller Angst wirbelte ich herum, wobei meine Haare mein Gesicht einrahmten und im Sonnenlicht glänzten. Mit geweiteten Augen sah ich vor mir Sesshoumaru-sama, das Schwert in der Hand und hoch erhoben. Was sollte das? Was war hier los? Würde dies meine Strafe dafür sein, dass ich Jaken so stark verwundet hatte? Aber das war nicht ich, es war meine dämonische Hälfte! Ich konnte sie sich nicht daran hindern, die Kontrolle über meinen Körper zu übernehmen! Erst die Anwesenheit von Sesshoumaru-sama hat die Klauen meines dämonischen Ichs von mir nehmen können...
 

„N-nein, nicht...“ Mein gemurmelter Widerstand ging in ein panisches Schluchzen über, es erfüllte den gesamten Wald. Die Welt vor meinen Augen verlor ihre Konturen, verschwamm vor mir und wurde glasig. Heiße Tränen rannen mir die Wangen hinunter, tropften von meinem Kinn auf meine zu Fäusten geballten Hände. Ängstlich schloss ich die Augen, ich wollte nicht mein eigenes Ende sehen. Niemals hätte ich mir auch nur in meinen nächtlichen Albträumen vorstellen können, dass Sesshoumaru-sama mir einmal mein Ende bereiten sollte. Zitternd krallten sich meine beiden Hände in meine Kleidung, mein gesamter Körper schüttelte sich. So wartete ich nun auf meinen Tod, und dass nur, weil mein innerer Dämon sich nicht beherrschen konnte. Mein letzter Gedanke war der, dass er wenigstens mit mir zugrunde gehen würde.
 

Warum? Wie hatte sie ihn bemerkt? Warum musste sie sich gerade in diesem Augenblick umdrehen? Ein paar Sekunden länger und alles wäre für sie vorbei gewesen. Nun hatte er jedoch ein Problem. Ihre Angst war deutlich in ihrem Blick zu sehen gewesen, als sie sich stürmisch zu ihm umgedreht hatte. Diese großen, vor Schreck geweiteten Augen, welche ihn anzuschreien schienen, das Schwert sinken zu lassen. Zögern.

Was ihn jedoch am meisten überraschte war die Tatsache, dass sie nicht einmal versuchte wegzulaufen, sondern sich ihrem Schicksal stellte und vor ihm sitzen blieb, die kleinen Hände zitternd in den Stoff ihrer Kleidung gekrallt.
 

Verunsichtert von dieser Tapferkeit ließ er das Schwert ein Stück sinken. In der Vergangenheit hatte er viele Menschen getötet. Jedes Mal hatten sie bis zu ihrem letzten Atemzug um ihr Leben gebettelt, ihn angefleht, sie zu verschonen. Und doch hatte er ihren Bitten niemals nachgegeben. Diese jämmerlichen feigen Kreaturen hatten es nicht anders verdient. Doch Kiyoko...

Auch wenn sie ein Mensch gewesen war, dessen dämonische Hälfte nun erwacht ist, konnte er sie nicht so ohne Weiteres töten. Ihr Mut und ihre Tapferkeit beeindruckte ihn, veranlasste ihn dazu, zu zögern. Mit einem unergründlichen Blick steckte er das Schwert zurück in die Schwertscheide und kniete sich hin, um mit ihr auf einer Höhe zu sein.
 

„Wer bist du? Warum rennst du nicht weg, so wie all die Anderen?“ Er konnte es nicht verstehen, nicht begreifen, warum dieses kleine Mädchen keine Angst vor dem Tod kannte. Etwas unschlüssig hob er abermals die Hand, jedoch nur um sie an der Wange zu berühren. Vorsichtig, um sie nicht mit seinen Krallen zu verletzten hob er ihr Kinn an, sodass sie ihm ins Gesicht sehen könnte. „Öffne deine Augen und sage mir, weshalb dein Mut dich an diesen Ort bindet, warum du nicht das Weite suchst, sobald dein Leben in Gefahr ist...“ Ein interessantes Mädchen, welches sein Interesse weckte. Von nun an würde er dem Befehl seines Vaters folgen, nun jedoch aus eigenen Gründen...
 

War es schon vorbei? War ihr Leben beendet? Sie spürte keinen Schmerz, nur die sanften Arme des Windes, welche mit ihrer Kleidung und ihren Haaren spielten. Wann hatte das Warten ein Ende? Sie wagte es nicht, ihre Augen zu öffnen, aus Angst ihrem Ende entgegenblicken zu müssen, wenn das blitzende Schwert auf sie herabfuhr.
 

Doch da war nichts, kein zerreißendes Gefühl, kein stechender Schmerz. Nur eine kalte Berührung an ihrer Wange. Lange geschmeidige Finger strichen über ihre brennende Haut, schmiegten sich an ihr Gesicht, schlossen sich um ihr Kinn und hoben es ein Stück an. Sollte sie nun die Augen öffnen, wäre ihr Blick nach vorn gerichtet, nicht wie zuvor auf den Boden. Was tat er da? Wann war er ihr näher gekommen, und was war mit seinem Schwert? Er musste es wieder zurückgesteckt haben, da Sesshoumaru-sama einen seiner Arme im Kampf mit seinem Bruder Inuyasha verloren hatte.

Seine Stimme klang glasklar, wie das Aufeinanderschlagen zweier Eiszapfen. Sie jagte ihr einen Schauer über den Rücken, woraufhin ihr Gesicht noch heißer wurde. Demnach müssten die kalten Hände durch die Hitze eigentlich schmelzen, doch dem war nicht so. Zitternd öffnete sie ihre Lippen eine Spalt breit, wollte etwas sagen, doch sie fand nicht die richtigen Worte. „I-ich... wo-wollte n-nicht...“
 

Weitersprechen konnte sie nicht, denn Kiyoko musste an Jaken und ihre Tat denken. Schon bei dem Gedanken daran packten sie imense Schuldgefühle, die sich mit eiskalten Ketten um ihr Herz klammerten und es erdrückten, bis es zu platzen drohte. Wie konnte sie Sesshoumaru-sama noch in die Augen sehen?
 

Und doch musste ich es tun. Langsam öffnete ich ein Auge nach dem anderen. Meine Sicht hatte sich nicht verbessert, viel eher verschwamm die Welt vor meinen Augen noch mehr als zuvor. Denn noch immer liefen mir glühende Tränen die Wangen hinab. Die Rinnsale begannen jedoch zu versiegen, als ich in die Bernsteinmeere seiner Augen blickte. Sie schienen direkt in mich hinein zu schauen, ohne jedes Hindernis. Was würde er dort finden? Die Wahrheit, eine Antwort auf eine Frage, die nur er kannte? Ich konnte es nicht begreifen, so gefesselt war ich von seinem Anblick. Erst seine Stimme weckte mich aus der Trance, zog mich aus den sanften Wellen.
 

„Ich... konnte nicht weglaufen. Jaken ist verletzt... meinetwegen. Ich konnte nichts dagegen tun, und doch wollte ich nicht davonlaufen! I-Ich hab Jaken...“ Weiter konnte ich nicht sprechen, was danach kam, war mir selbst allzu deutlich. Was passiert mit Jaken? Wie schwerwiegend waren seine Verletzungen? Konnte er noch gerettet werden, es noch schaffen? Wenn ja, dann kannte ich jedoch nur eine Person, die dazu in der Lage war...

Und somit fasste ich einen Entschluss.
 

Ich blinzelte, ließ den Strom der salzigen Tränen entgülig versiegen. Noch immer Sesshoumaru-sama anstarrend, begann sich mein Körper zu regen. Nach und nach erwachte die geschundenen Glieder wieder zum Leben, heißes Blut rauschte unter meiner Haut durch alle Adern. Meine Gesichtszüge verhärteten sich, Sorge wich der Entschlossenheit.
 

Mit einem Ruck stand ich auf, schneller als ich es zuvor als Mensch hätte tun können, blickte Sesshoumaru-sama noch einmal an und rannte an ihm vorbei. Die Muskeln in meinen Beinen schienen bereits nach wenigen Metern zerreißen zu wollen, doch allein meine eiserne Entschlossenheit und neu gewonnene Willenskraft hielten sie zusammen. Mein Ziel lag vor mir: Jaken.

Meine einzige Möglichkeit war es, ihn zu Hikaru-obaasan und Jinenji zu bringen, sonst würde er sterben! Wieder erhöhte sich mein Tempo, meine Füße zertraten den Boden und unvorsichtige Insekten. Normalerweise hätte es mit Leid getan, eines dieser schutzlosen Tiere skrupellos zu zerquetschen, doch Jaken hatte Vorrang!
 

So schnell wie der Wind sie tragen konnte, rauschte ein kleines Wolfsmädchen durch den Wald, ließ dabei nur einen verwirrten weißhaarigen Youkai zurück.



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  _Usopp_
2012-02-12T18:40:04+00:00 12.02.2012 19:40
Mir hat es sehr gefallen ^^ Aber das Ende ist wirklich nicht schlimm... Die Länge war auch prima x3. Wenigstens hatte sich das Warten gelohnt :D:D:D

Zum Inhalt kann ich nur sagen, dass es mir richtig gut gefallen hat. Da war nichts seltsam oder komisch ^^ Alles prima!

*chu~* Aishiteru~
Von:  _Usopp_
2011-09-25T15:00:58+00:00 25.09.2011 17:00
Muss ja toll sein, einfach aufzuwachen und sich komplett verändert zu haben xD...
Das Kapitel war wie gewohnt gut, nur habe ich anfangs nicht ganz verstanden, warum von dem "Ich-Erzähler" zum allgemeinen gewechselt wurde... War etwas verwirrt ^^.

Bin gespannt, ob es wirklich Sesshoumaru ist :P

Bis zum nächsten Kap~

P.S.: Du kennst ja meine Meinung, aber hier nochmal für alle. 7 Seiten sind echt nicht viel, es war vollkommen in Ordnung!!! Also hört auf euch zu beschweren und seid weniger faul! xD
Von:  _Usopp_
2011-09-11T20:18:08+00:00 11.09.2011 22:18
Jetzt weiß man endlich, wie Inuyasha und Co. Kiyoko mitnehmen konnten... Irgendwie tut einem Sesshoumaru schon Leid ^^. Aber vielleicht gibt es ja ein Happy End, wo alle zufrieden sein können :3.

Wie immer gefiel mir der Inhalt sehr gut. Sprachlich war das definitiv das beste Kapitel, habe absolut nichts zu bemängeln... Bis auf eine Kleinigkeit XD. Du kannst das aber schnell verbessern, auf Seite 2 Zeile 27 ist ein kleiner Buchstabendreher drin. Sonst ist es wirklich Klasse geworden.

Ich wollte schon fast sagen, dass ich mich aufs neue Kapitel freue, aber du hast gestern ein weiteres gepostet :D yay! Freue mich schon drauf ^^.

Usopp~

Von:  _Usopp_
2011-09-09T20:38:38+00:00 09.09.2011 22:38
Das Bild schaue ich mir gleich an ^^
Ich bin schon sehr gespannt, ob sich wirklich etwas an ihrem 17. Geburtstag ändern wird... Warum eigentlich 17? ^^ Vielleicht eine Andeutung auf dein eigenes Alter?!
Was etwas nervt ist, dass ich jetzt die nervige Stimme von Shippo in meinem Kopf habe xDDD.
Inhaltlich hat mir das Kapitel bisher am Besten gefallen, jedoch sind wieder diese vereinzelten sprachlichen Unreinheiten aufgetaucht, die es die letzten 2 Kapitel fast gar nicht mehr gab... Aber na ja, mir persönlich ist der Inhalt eh wichtiger ^^.

Usopp~~~

P.S.: Es wird irgendwie immer schwerer passende Kommentare zu finden ^^.
Von:  _Usopp_
2011-09-08T12:19:53+00:00 08.09.2011 14:19
Schön kompliziert das Ganze... Bin mal echt gespannt, inwieweit sie denn wirklich eine von Inuyashas Rasse ist... Ich will auch Auren sehen können xD. Obwohl... Nein, nachher sieht man von den meisten Menschen nur eine Aura aus Schweiß oO... Lieber doch nicht :D

Zum Geschriebenen: Sprachlich hat sich nicht viel getan, aber es sind weitaus weniger Fehler enthalten ^^. Weiter so :3

Usopp~
Von:  _Usopp_
2011-09-05T13:30:57+00:00 05.09.2011 15:30
Hmmmm... Hmmmmmm... ^^ Bin gestern nicht mehr dazu gekommen, das Kapitel zu lesen, weil eine "nicht ganz so gute Bolognese-Sauce" mir das Leben schwer gemacht hatte... -.- Aber mir gehts wieder gut :P

Zum Kapitel:
Wo fange ich da an... Ich kenne mich mit Inuyasha ja nicht so gut aus, aber kann es sein, dass dein Hauptcharakter irgendwie ein Ersatz von Rin sein soll?! ^^ Da war doch irgendwas... xD
Es gibt ein Paar Passagen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben... Aber das ist keine wirklich Kritik an der Geschichte, sondern eher mein pingeliges Verhalten xD.
1. Ich hätte das "Kawai" weggelassen... Es klingt zwar blöd (also das was ich sagte XD), aber noch lange nicht jeder weiß, was das Wort bedeutet. ^^
2. Irgendwie finde ich, dass Kiyoko etwas zuuu aufbrausend auf die Situation reagiert... Ich meine sie pöbelt ja schon fast xD.
3. So kurze Zeit unterwegs und sie bezeichnet die Gesellschaft als ihre Familie?! Das ging sehr schnell ^^'

Wie gesagt, das ist einfach das, was ich mir beim durchlesen gedacht habe. Es ist aber keine "wirkliche" Kritik, schließlich hast du ja zu entscheiden, wie sich deine Charaktere verhalten ^^. Bis auf den Part mit dem "Kawai" kann man also wieder nichts wirklich bemängeln xD. *pat*

Mal sehen, wie Kiyoko sich weiter durchschlägt ;P

Usopp~
Von:  _Usopp_
2011-09-04T13:04:50+00:00 04.09.2011 15:04
Hihi ^^ Irgendwie süß xD

Was mir sehr gefällt ist, dass die Sprache viel besser umgesetzt wurde, als im Kapitel davor :) Hie und da könnte man allerdings noch Sätze zusammenführen, was sich besser lesen lassen würde ^^. Wie im Kapitel davor sind das aber Kleinigkeiten und nicht wirklich als Kritik zu verstehen. Du schreibst nämlich echt schön!

Was mir vor allen Dingen gefällt ist, dass dieser bestimmte Humor manchmal herauskommt. Absolut klasse xD... Und nicht zu viel, dass das "theoretisch" ernste Thema lächerlich gemacht werden würde :3 Hoffentlich bleibt das Niveau so, dann freue ich mich schon sehr auf die anderen Kapitel :D

Usopp~
Von:  _Usopp_
2011-09-01T20:08:15+00:00 01.09.2011 22:08
Interessante Geschichte ^^ Bin gespannt, wie es weitergehen wird.
Es sind wenig Dinge zu bemängeln, hauptsächlich sind Flüchtigkeitsfehler enthalten, die man verhindern könnte, wenn man noch einmal über den Text schauen würde ;3 Aber diese Sachen verhindert man auch immer mehr mit der Zeit und durch Erfahrung... Ich denke jedenfalls nicht, dass das bei dir problematisch werden wird ^^.

Bis zum nächsten Kapitel!
Usopp x3
Von:  Bunny94
2010-12-22T14:07:12+00:00 22.12.2010 15:07
hey duu^^

man wieder ein hammer geiiles kappi
und schreib schnell weiter an das nächste
ey war voll geiil und das mit inuyasha und sessy
war voll geiil mal sehen wie es weiter geht
und hoffentlich dauert das nächste echt nicht mehr soo
lange wie das hir

mfg bunny94
Von:  Bunny94
2010-12-03T20:23:27+00:00 03.12.2010 21:23
he
war ein hammer cooles kapitel
schreib schnell weiter und hoffentlich
dauert es diesmal nicht soooo lange bis das
nächste kapitel on is voll gemein das es an der
bessten stelle aufhört bin voll gespannt wie es weiter
geht allso mach total schnell weiter und hoffentlich bekomme
ich wieder ein ENS geschickt allso mach weiter sooo und hau in die tasten und hoffentlich bekomme iich ein ENS geschick wenns weiter geht

mfg bunny94


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