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Traum aus Eis

SesshoumaruxOC
von

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In der Höhle

Ich war tot und träumte. Die Kälte des Eises war einer merkwürdigen Wärme gewichen. Ich hatte keine Kraft um mich zu bewegen, fühlte jedoch den weichen Untergrund auf dem ich lag. Flauschig und weich wie eine Wolke, die mich von dieser Welt wegtrug. Allmählich wurden auch meine anderen Sinne geweckt. Ich roch Kälte mit Rauch vermischt, hörte ein Prasseln. Wenn ich davongetragen würde, warum dann ein prasselnder Laut und der Geruch von Rauch? Ich horchte auf weite Geräusche, spitzte die Ohren. Da ich schon immer ein ausgezeichnetes Gehör besessen hatte, konnte ich nun sogar sehr leise Stimmen vernehmen. Die eine war laut und nervtötend, während die andere ruhig und deinen sanften Klang besaß. Die zweite Stimme erinnerte mich an etwas. Etwas, was mir nicht einfallen wollte…
 

Mit der Zeit schien ich meine Kräfte zurückzuerlangen, konnte vorsichtig meinen kleinen Finger bewegen. Danach die anderen auch. Hand. Arm. Zehen. Füße. Beine. Ich zwang mich dazu keinen Laut zu machen, sodass die Stimmen mich nicht bemerkten. Erst ganz zuletzt konnte ich meine Augen öffnen. Doch dieses nur einen Spalt. Ich musste so lange unauffällig bleiben wie auch nur möglich. Dass ich die Augen auch nur ein bisschen aufgemacht hatte nützte mir rein gar nichts. Mein Blick wurde durch das Flackern eines Feuers und die restliche Dunkelheit getrübt. Das Flackern eines Feuers… das war also die Quelle der Wärme und das Prasseln! Vor Schreck konnte ich mich nicht zurückhalten und fuhr mit komplett geöffneten Augen hoch, richtete mich so ruckartig auf, dass ich mich aufgrund der sengenden Schmerzen sofort wieder krümmen musste.
 

Super. Das war ja total unauffällig. Wütend auf mich selbst, beachtete ich meine Umgebung kein bisschen, schenkte den nun verstummten Stimmen keine Aufmerksamkeit. Schritte. Bedachte, langsame Schritte. Beim Erklingen dieses Geräuschs horchte ich auf, vergaß die Schmerzen und sah zu ihrem Ursprung. Eine bekannte Silhouette schritt auf mich zu, noch nicht im Licht des Feuers. Instinktiv wich ich zurück, suchte eine Möglichkeit zum Flüchten. Doch es gab keine und ich saß in der Falle! Wieder fühlte ich den weichen Untergrund, nahm ihn zum ersten Mal in Augenschein und erkannte ihn sofort! Ich riss die Augen auf, konnte nicht glauben was ich sah! Wie, als ob ich etwas brauchte um mich zu vergewissern, starrte ich zurück auf den Umriss einer Person. Doch diese Person war inzwischen in das Licht des Feuers getreten. Und ich hatte Recht behalten! Es war Sesshoumaru der dort auf mich zukam, jedoch ohne seinen weichen ,,Schal‘‘. Denn der befand sich unter MIR, ich hatte auf ihm geschlafen! Nun waren meine Sinne bis auf das Äußerste gespannt, ich war bereit, in jedem Moment aus der Höhle in der ich mich befand zu fliehen.
 

Doch dazu kam es nicht. Meine Beine wollten sich nicht bewegen, als ob sich mich zwangen, ruhig zu bleiben und das weitere Geschehen erst mal zu beobachten. Sesshoumaru war jetzt nur noch einen Meter von mir entfernt, entsetzlich nahe wenn man mich fragte. Er kniete sich hin um mir ins Gesicht schauen zu können. Und schon wieder musterte er mich mit diesem unheimlichen Blick. Ich starrte ihn mit offenem Mund an, unfähig auch nur einen Ton von mir zu geben. Nach einer halben Ewigkeit stand er wieder auf, drehte sich um und sagte im Vorbeigehen: ,,Dir scheint es ja wirklich wieder besser zu gehen. Für einen Menschen hast du ungewöhnliche Sinne und Regenerationskräfte. Hier, iss das. ‘‘ Er sprach in einem merkwürdigen Ton, als ob sich ein mir ein Geheimnis finden lassen könnte. Dann warf er mir einen großen gold-braun gebratenen Fisch zu. Ich fing ihn, zögerte einen Moment und find dann aber doch an zu essen… jetzt merkte ich erst, wie hungrig ich eigentlich war! Der Fisch war köstlich und ich aß ihn genüsslich auf. Dann wurde mir peinlich bewusst, dass ich ihm für meine Rettung und den Fisch noch mit keinem Wort gedankt hatte! Ich nah meinen ganzen Mut zusammen und bemühte mich selbstbewusst zu klingen und sagte: ,,Danke, für meine Rettung… u-und den Fisch natürlich, Sesshoumaru-sama…‘‘ Während ich sprach, bin ich wahrscheinlich tomatenrot angelaufen! Peinlich! Als ich zu Ende gesprochen hatte, blieb er stehen und drehte sich wieder zu mir um. ,,Wer bist du und was willst du von mir? Warum bist du vor zwei Tagen nicht einfach nach Hause gegangen? ‘‘
 

Trotz der Ruhe in seiner Stimme war sie messerscharf. Was sollte ich ihm antworten? Hallo, mein Name ist Kiyoko, ich habe anscheinend mein Dorf verraten und hab jetzt kein Zuhause mehr. Kann ich mit Euch mitkommen? Nein, sowas konnte ich nicht sagen… deshalb sagte ich etwas kleinlaut: ,, Ich bin Kiyoko, ein Mädchen aus dem Dorf unten im Tal…‘‘ zum Ende hin wurde ich immer leiser, bis ich schließlich ganz verstummte. Er schaute mich immer noch ausdruckslos an un schien bemerkt zu haben, dass ich etwas unausgesprochen ließ. ,, Also Kiyoko, das erklärt aber immer noch nicht, waru du mich verfolgt hast.‘‘ Auf diese Frage konnte ich nicht antworten. Ich wusste es ja nicht einmal selbst! Nach einer sehr langen Schweigepause drehte er sich wieder weg, ging in Richtung Eingan und befahl Jaken: ,, Wir brechen auf. Mach Aun fertig.‘‘ Seine Worte empfand ich als Aufforderung an mich, endlich aufzustehen und mit ihm aufzubrechen. Ich hob sorgfältig seinen ,,Schal‘‘ auf (ich wusste nicht recht wie ich es anders nennen sollte), und ging langsam zum Eingang. Jaken hatte Aun, das zweiköpfinge braune Schuppentier geholt und stand ebenfalls dort. Ohne ein Zeichen setzt sich Sesshoumaru in Bewegung, während Aun und Jaken ihm folgten.
 

Immer noch angeschlagen humpelte ich ihnen mit dem Schal hinterher, so schnell ich konnte. Die Luft draußen vor der Höhle ohne Feuer verschlug mir den Atem. Im tiefen Schnee kam ich immer langsamer voran. Sie schienen nicht auf mich zu achten, also rief ich: ,, Sesshoumaru-sama! Wartet auf mich! Euer Schal! ‘‘ keuchend lief ich ihm hinterher, missachtete den Schmerz in meinem Bein. Beim meinem Ruf bleib er stehen und blickte über die Schulter. ,, Ach so, mein Schal. Danke. Und jetzt geh nach Hause, Kind. ‘‘ Und schon wieder wurde ich ,,Kind‘‘ genannt!! Ich bin 16, also schon lange kein Kind mehr! Und so platzte es aus mir heraus: ,,Ich bin kein Kind mehr! Und ich kann auch nicht zurück, denn…‘‘ Ich konnte es nicht fassen. Mir liefen schon wieder Tränen über meine Wangen! Dann, etwas leiser fügte ich hinzu: ,,… ich hab kein Zuhause. Sie denken alle, ich hätte sie verraten… und deshalb, nehmt mich bitte mit! Ihr habt mir das Leben gerettet, und jetzt möchte ich Euch helfen, wo ich nur kann! ‘‘
 

Jaken war inzwischen mit Aun stehen geblieben. Aun hielt seine Blicke auf mich gerichtet, und schritt unter dem Protest Jakens in meine Richtung. Seine beiden Köpfe senkten sich zu mir herab, ihr Atem kitzelte mich. Ich musste lächeln, als mich Aun in die Richtung von Sesshoumaru schuppste. Unterdessen beobachtete Sesshoumaru die gesamte Szene und entschied: ,, Du kannst dich um Aun kümmern. Er scheint dich ja sehr zu mögen. ‘‘ Mit diesen Worten wendete er wieder seinen Blick nach vorn und ging weiter. Täuschte ich mich, oder huschte soeben ein winziges Lächeln über seine Lippen? Egal. Ich umarmte Aun, dieser hob mich auf seinen Rücken und ließ Jaken ,,aus Versehen‘‘ runter in den Schnee fallen, worauf sich dieser lauthals beschwerte. Aun und ich ignorierten ihn und folgten Sessoumaru-sama. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wunschlos glücklich. Und so ging ich auf eine Reise mit meiner neuen ,,Ersatzfamilie‘‘ : dem wunderbaren Sesshoumaru-sama, dem mürrischen und übellaunigen Jaken und mein lieber Aun. Die ganze Anstrengung übermannte mich schließlich und ich schlief auf dem schaukelnden Aun ein.
 

Ich träumte von vielen Abenteuern, die wir zusammen erleben würden und konnte nicht aufhören zu lächeln. Es würde so spannend werden. Ich hatte ja keine Ahnung was so ein großartiger und starker Yokai den ganze lieben langen Tag machte… als ich so an ihn dachte, änderte sich mein Traum schlagartig. Ich sah mich selbst auf der Blumenwiese hinter meinem Dorf. Es war Frühling, die Wiese schien aus einem eigenen Licht zu leuchten, bunte Farben und ein herrlich frischer Duft. Es war eine Erinnerung aus meiner Kindheit. Damals war ich erst 10 Jahre alt, klein und zerbrechlich. Ich pflückte gerade einen Blumenstrauß für meine Mutter, dabei fröhlich vor mich hin summend. Es war das Lied, welches mir meine Großmutter früher immer vorgesungen hatte.
 

So vertieft in meine ,,Arbeit'', hatte ich damals den stillen Beobachter auf einem Kirschbaum nicht bemerkt... Doch jetzt, wo ich meine Erinnerung aus einem anderen Blickwinkel betrachtete, war er eigentlich nicht zu übersehen. Wenn jemand auf einem Kirschbaum sitzt, ist das ja eigentlich auch kein wirklich gutes Versteck. Als plötzlich eine starke Brise aufkam, löste sich mein liebstes Haarband aus dem schwarzen Schwall Haare meines früheren Selbst. Eich sah mich hoch springen und wie ich verzweifelt versuchte, es wieder einzufangen.

Während ich das Fangspiel beobachtete, bemerkte ich aus den Augenwinkeln die erste Regung des Beobachters. Wer war das? Und warum versteckte er sich damals vor mir? Inzwischen war mein wundervolles Haarband außerhalb meiner Reichweite, mein früheres Ich hörte auf zu springen, ließ die Schultern hängen und sich auf den Boden fallen. Ich sah das Schimmern ihrer Tränen. Noch jetzt verspürte ich den bekannten Schmerz. Ich war damals zu sehr meinen Gefühlen verfallen, sodass ich den weißen Schemen, der für einen kurzen Moment am Himmel erschien, nicht bemerkt hatte. Abgelenkt von dieser Erscheinung, hatte ich mein Haarband aus den Augen verloren. Ich suchte es erneut im tiefen Blau, konnte es jedoch nicht mehr finden!
 

Instinktiv schaute ich zu dem Kirschbaum, auf dem mein Verfolger saß. Und ich konnte nicht glauben, was ich da sah! Der Fremde war nun in das helle Licht des Nachmittags getreten, war nicht mehr nur ein Umriss. Und ER, ja, es war ein er, hielt tatsächlich mein Haarband in den Händen! Ich sah ihn voller Staunen an, ja, war kurz davor ihn zu rufen! ,, Sesshouma...'' Dann fiel mir ein, das ich nur von einer Erinnerung träumte. Er war nicht wirklich hier, nur eine Erinnerung...
 

Ich war ein Paar Schritte vorgegangen, die Hand ausgestreckt, den Mund offen.

So stand ich da, erstarrt. Ich sah wie er mein Haarband vorsichtig einwickelte. Dann sprang er von dem Baum, in Richtung Blumenwiese, dort, wo ich früher auch stand. Damals konnte ich ihn nicht bemerkt haben, das hätte ich gewusst. Mit leichten, unhörbaren Schritten kam er auf mein früheres Ich zu, nahm mein Haarband und band es mir unbemerkt wieder in meine langen, schwarzen Haare. Damals schreckte ich hoch, drehte mich hektisch um und konnte doch niemanden dort sehen. Ein wenig panisch packte ich dann meine Sachen und lief so schnell ich konnte wieder zurück in unser Dorf. Es war wirklich ein komischer Anblick, ich selbst, noch 10 Jahre alt, lief an mir selbst vorbei, nun schon 16. Aber ich wusste ja dass sie mich nicht sehen konnte.
 

Ich sah ein letztes Mal zu Sesshoumaru-sama, der nun in der Ferne verschwand. Dann wachte ich auf, und fand mich auf Auns Rücken wieder. Ja, jetzt erinnerte ich mich wieder an alles.
 

Sesshoumaru-sama hatte mein Haarband gefangen und es mir wiedergebracht. Dann war er plötzlich weg, und ich hatte ihm noch nicht einmal danken können.

Während ich so über diesen Traum nachdachte, kamen mir noch weitere Erinnerungen wieder vor Augen. Der Tag am Bach, wo ich beinahe ertrunken wäre, und auch als ein Yokai mich verfolgt hatte. Damals war ich immer heil davon gekommen, wie durch ein Wunder. Meine Familie hatte sich das nicht erklären können, ich mir auch nicht. Aber mein Traum hatte mir die Augen geöffnet. Immer wenn ich in Gefahr geraten war, hatte mich irgendjemand gerettet. Und dieser Jemand ist niemand anderes als Sesshoumaru-sama gewesen!
 

Jetzt nur noch verwirrter, was er denn für ein Interesse in mich hatte, schon damals, blickte ich ihn verstohlen zwischen Auns Köpfen an. Was war mit ihm los? Denn Gerüchten zufolge hatte er für Menschen wie mich nichts als Verachtung übrig. Und doch hatte er schon mein ganzes Leben lang auf mich aufgepasst. Mir wurde ganz heiß bei dem Gedanken daran. Wahrscheinlich war ich jetzt rot wie eine Tomate, und dann musste Jaken mich auch noch direkt und unfreundlich fragen, was denn nun wieder mit mir los sei! Peinlich! Jetzt hatte Sesshoumaru-sama es auch gehört und warf einen kurzen Blick über die Schulter. Erst sah er Jaken an, dann mich. Ich konnte ihn jedoch nicht ansehen, die Schuppen Auns waren gerade sooo interessant. Aber was mache ich mir vor, ich konnte ihn nur nicht ansehen, weil ich jetzt erst begriffen hatte wie viel ich ihm eigentlich schuldig war! Am besten, ich revanchiere mich bei ihm bei der ersten Gelegenheit!! Nachdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, war mein Gesichtsausdruck ein völlig anderer. Ich blieb gelassen gegenüber Jakens Meckereien, fuhr entspannt das Muster auf Auns Schuppen nach und sah immer wieder in den Himmel. Er hatte im Moment eine wunderschöne Farbe angenommen, eisblau mit einem Hauch rosa, das einen neuen Tag ankündigte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _Usopp_
2011-09-04T13:04:50+00:00 04.09.2011 15:04
Hihi ^^ Irgendwie süß xD

Was mir sehr gefällt ist, dass die Sprache viel besser umgesetzt wurde, als im Kapitel davor :) Hie und da könnte man allerdings noch Sätze zusammenführen, was sich besser lesen lassen würde ^^. Wie im Kapitel davor sind das aber Kleinigkeiten und nicht wirklich als Kritik zu verstehen. Du schreibst nämlich echt schön!

Was mir vor allen Dingen gefällt ist, dass dieser bestimmte Humor manchmal herauskommt. Absolut klasse xD... Und nicht zu viel, dass das "theoretisch" ernste Thema lächerlich gemacht werden würde :3 Hoffentlich bleibt das Niveau so, dann freue ich mich schon sehr auf die anderen Kapitel :D

Usopp~
Von:  Bunny94
2010-12-03T20:23:27+00:00 03.12.2010 21:23
he
war ein hammer cooles kapitel
schreib schnell weiter und hoffentlich
dauert es diesmal nicht soooo lange bis das
nächste kapitel on is voll gemein das es an der
bessten stelle aufhört bin voll gespannt wie es weiter
geht allso mach total schnell weiter und hoffentlich bekomme
ich wieder ein ENS geschickt allso mach weiter sooo und hau in die tasten und hoffentlich bekomme iich ein ENS geschick wenns weiter geht

mfg bunny94


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