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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Zum Krankenhaus

148) Zum Krankenhaus
 

Dean betrat den Innenraum wieder und wandte sich dem Mann mit der Schusswunde zu.

Er hatte sich gerade neben ihn gekniet, als ein leises Stöhnen, gefolgt von einem unterdrückten Schmerzensschrei und einem Fluch, seine Aufmerksamkeit augenblicklich von dem Mann weg lenkte.

„Bin gleich wieder da“, sagte er leise und drückte ihm die provisorische Kompresse zurück auf die Wunde. Der Mann nickte leicht.

Mit wenigen Schritten war er bei der Frau, die ebenfalls gerade wieder zu Bewusstsein gekommen war und jetzt leise wimmerte.

„Ma’am?“, versuchte er ihre Aufmerksamkeit zu erringen.

Ihr Blick irrte noch eine Weile durch den dunklen Raum und blieb dann an dem Winchester hängen.

„Allan?“, fragte sie ängstlich.

„Allice!“, meldete sich eine männliche Stimme neben ihr.

„Was ist passiert?“, fragte sie und versuchte sich zu ihm umzudrehen. Sie zuckte schmerzhaft zusammen, als sie sich ihren Rücken verdrehte.

„Keine Ahnung!“, ließ sich der Mann vernehmen und blickte fragend zu Dean.

„Sie müssen hier raus und zu einem Arzt“, überging der die Frage. „Können Sie aufstehen?“

Der Mann nickte und kam leise ächzend auf die Füße. Doch kaum stützte er sich ab, ging er vor Schmerzen keuchend wieder in die Knie.

„Bleiben Sie liegen!“, forderte Dean von der Frau und ging zu ihrem Mann.

Eindringlich musterte er ihn.

„Sie haben sich die Schulter ausgerenkt“, stellte er ruhig fest.

Ein paar Handgriffe und einen Schmerzensschrei später hatte der Winchester die wieder an die richtige Stelle gebracht. Er half dem Mann sich auf eine der noch intakten Bänke niederzulassen, wo er mit geschlossenen Augen zitternd und heftig nach Luft ringend sitzen blieb.

„Ruhen Sie sich aus, ich komme Sie nachher holen“, erklärte Dean und wandte sich wieder dem Mann mit der Schussverletzung zu.

„Können Sie aufstehen?“, wollte er wissen.

Der Mann schaute ihn eine Weile ratlos an, nickte dann aber. Sofort fasste der Winchester zu und zog ihn in die Senkrechte. Langsam brachte er ihn nach draußen und ließ ihn neben der Tür zu Boden gleiten. Nachdem er die Schulter noch einmal kontrolliert hatte, verschwand er wieder in der Kirche.

Der Mann war noch immer vollkommen desorientiert und blieb reglos sitzen. Trotzdem stellte sich Sam sichernd neben ihn.
 

„Ma’am!“, rief Dean erschrocken, als er sah, dass die Frau aufgestanden war und sich neben ihren Mann gesetzt hatte.

„Fühlen Sie Ihre Füße? Alles normal? Kein Kribbeln oder so?“, wollte er wissen. Die Schmerzen die sie vorhin schon bei der kleinen Bewegung gehabt hatte, könnten durchaus auch auf eine Wirbelsäulenverletzung hinweisen, doch wenn, dann war es jetzt eh zu spät. Er musterte sie aufmerksam.

Sie reagierte nicht auf seine Fragen.

„Ma’am?“, wollte er noch einmal wissen und legte ihr vorsichtig die Hand auf den Arm.

Sie zuckte zurück und verzog sofort wieder schmerzhaft ihr Gesicht.

„Ich bring Sie hier raus. Kommen Sie!“, forderte Dean ruhig und half ihr auf die Füße.

Sie hatten noch keine zwei Schritte gemacht, als sie plötzlich stehen blieb.

„Mein Mann!“, jammerte sie und wollte wieder umdrehen.

Der Winchester fasste fester zu und zog sie zur Tür: „Ich bringe Sie hier raus und zu meinem Bruder. Dort werden Sie warten, während ich Ihren Mann hole, okay?“

„Aber…“, versuchte sie es noch einmal.

„Nichts aber!“, entgegnete der Blonde und ging weiter.

Endlich trat er mit der Frau ins Freie. Sie hing schwer an ihm.

„Ich dachte schon ihr seid verschollen und wollte grade reinkommen!“, wurden sie von Sam empfangen und auch Anna musterte ihren Retter besorgt.

„Sie hat eine Gehirnerschütterung und einige Prellungen und wollte ständig zu ihrem Mann zurück“, antwortete er und verdrehte die Augen. „Gibt’s hier irgendwo ein Krankenhaus?“, wollte er gleich darauf von seinem Bruder wissen.

„Warte, ich hole nur meinen Laptop und suche gleich mal danach“, erwiderte der Jüngere, ging zum Eingang und hob seinen kleinen elektronischen Freund auf.

„Dein Exorzismus hat nicht viel gebracht. Er war nicht zu hören“, stellte Dean mit einem Blick auf den Rechner fest.

„So schnell wie du geschossen hast, hätte er eh keine Chance gehabt!“, blaffte der Jüngere.

„Immerhin hat dein Spielzeug so überlebt“, grinste Dean und war wieder in der Dunkelheit verschwunden.
 

„Im nächsten Ort, etwa 25 Meilen von hier ist ein Krankenhaus“, sagte Sam, als Dean mit dem Mann wiederkam. Auch der ließ sich von den Winchester mitziehen, seinen Arm fest an den Bauch gepresst.

„Willst du einen Krankenwagen rufen?“

„Ich hatte eigentlich gedacht, dass Castiel uns hier wieder abholt. Aber scheinbar ist das alles doch nicht so wichtig.“ Dean klang gleichgültig. Er hatte nicht wirklich viel von diesem Engel erwartet und seine Erwartungen waren sogar noch unterboten worden. Trotzdem war er angefressen. Dieses Geflügel hatte sie hier ausgesetzt und jetzt konnten sie sehen, wie sie hier wieder weg und dann auch noch zurück nach Pine Bluff kamen und das am Besten bevor Bobby vor ihrer Motelzimmertür stand.

„Hab mich auch schon gewundert wo er ist. Und wie willst du jetzt zum Krankenhaus kommen?“, fragte der jüngere Winchester.

„Du nimmst das Auto und bringst die Verwundeten und Anna dahin. Dann besorgst du einen Mietwagen für uns und holst mich ab. Ich suche unsere Tasche und mache es mir hier gemütlich.“ Dean grinste kurz und verschwand im Wald.

Sam schaute seinem Bruder hinterher und nickte. So ganz wohl war ihm nicht dabei, ihn hier zu lassen, aber er fand auch keine Möglichkeit wie sie alle gemeinsam hier verschwinden konnten.
 

„Kannst du bei ihnen bleiben?“, fragte er Anna und zeigte auf die drei Personen, die neben der Tür saßen. Sie nickte widerwillig und heftete ihren Blick auf die Stelle, an der der kleinere der Brüder verschwunden war. Sie seufzte leise. Auf keinen Fall wollte sie sich von ihm trennen. Lieber würde sie hier mit ihm warten, als mit Sam und den anderen ins Krankenhaus zu fahren. Vielleicht kam ja auch dieser Castiel wieder. Wenn der sie hierher gebracht hatte, musste er sie ja wohl auch wieder abholen, oder war das ihr Auto?

‚Wieso fühle ich mich bei ihm so sicher und bei seinem Bruder nicht?’, überlegte sie.

Irgendetwas schien er auszustrahlen, etwas, dass sein Bruder nicht hatte. Bei ihm fühlte sie sich geborgen und so als könnte ihr nie wieder etwas passieren.

Wieder blickte sie zu dem Größeren. Er hatte den Wagen so nahe wie möglich zu den Verwundeten gebracht und mühte sich, einen der Männer auf die Rückbank des Wagens zu setzen. Sie ging zu ihm und versuchte ihm so gut es ging zu helfen.

Doch kaum hatte sie gesehen, dass Dean zurückkam, lief sie ihm entgegen.

„Du fährst auch mit Sam ins Krankenhaus. Du musst dich untersuchen lassen“, drängte er sie vorsichtig zum Auto.

„Da ist kein Platz mehr für zwei Personen!“

„Ich bleibe hier. Mein Bruder holt mich ab, wenn ihr versorgt seid.“

„Dann warte ich auch hier!“, erklärte sie stur. „Vielleicht kommt euer Freund ja auch gleich wieder!“

„Anna, bitte!“

„Nein! Ich bleibe, wenn du bleibst!“ Sie wusste, dass sie sich kindisch aufführte, aber sie hatte Angst, ihn nie wieder zu Gesicht zu bekommen und sie hatte Angst, dass Männer wie ihre Entführer wieder aus dem Nichts auftauchten. Außerdem hatte sie sich noch nicht einmal bei ihm bedankt!

Der ältere Winchester schaute zu seinem Bruder, der mit den Schultern zuckte.

„Wir müssen los! Sie brauchen dringend ärztliche Hilfe!“, sagte Sam bestimmt.

„Und du auch!“, versuchte Dean es noch einmal.

„Mir geht es gut. Ich kann warten!“, schaltete sie weiterhin auf stur.

Dean atmete tief durch. Er fühlte, wie ihm die Kälte langsam unter die Kleidung kroch und er würde am Liebsten hier im Stehen einschlafen. Er wollte nur noch seine Ruhe haben und hier weg.

„Okay, damit wir mal weiter kommen!“ Ergeben nickte er und setzte sich auf den Beifahrersitz. Er zog die junge Frau auf seinen Schoß und schloss, mit etwas Mühe, die Tür.

Anna atmete beruhigt auf und drängte sich noch enger an ihren Retter.

Sam warf den beiden einen verwunderten Blick zu, zuckte dann doch nur mit den Schultern, startete den Wagen und rollte langsam vom Parkplatz.
 

Es war mehr als nur eng in dem Auto und der Blonde hoffte, dass sie in keine Straßenkontrolle gerieten. Er wollte sich wirklich keine Erklärung für das Ganze hier einfallen lassen müssen.

Wenigstens fror er jetzt nicht mehr.

„Du solltest dich wirklich untersuchen lassen“, drängte er die junge Frau auf seinem Schoß noch einmal.

„Nein, mir geht es gut. Ich möchte einfach nur noch nach Hause. Vielleicht sind meine Eltern schon wieder von ihrer Reise zurück“, antwortete sie leise.

„Ganz sicher?“, wollte jetzt auch Sam wissen.

„Wie soll ich denn wohl mein Aussehen erklären?“, fragte sie und suchte Deans Augen.

Die Brüder warfen sich einen kurzen Blick zu und dann schaute Dean wieder zu ihr, zuckte mit den Schultern und nickte. Sie hatte ja Recht. Auch er mochte keine Krankenhäuser, also würde er es ihr nicht einreden. Vermutlich hatte sie einen leichten Schock und auch wenn seiner Meinung nach ein Krankenhaus der bessere Ort für sie war, half ja vielleicht auch eine Gesprächstherapie mit Dr. Sammy. Unweigerlich musste er grinsen.

Wieder schaute er zu seinem kleinen Bruder. Sam hatte seine Augen fest auf die Straße gerichtet.

Dean unterdrückte ein Gähnen.

„Müde, Sammy?“, wollte er leise wissen um sich wach zu halten.

„Ja, so langsam könnte ich wirklich ein Bett brauchen. Wie sieht es mit dir aus?“

Dean grinste ihn an und rieb sich über sein Gesicht. Für Sam sagte das mehr als alle Worte. Sie waren jetzt, seit sie von dem Rougarou gekommen waren kaum zur Ruhe gekommen. Und davor hatte Dean ja auch schon zu wenig Schlaf bekommen. Hoffentlich konnten sie sich bald ausruhen.

Und wo war überhaupt dieser Engel? Er hatte sie hierher gebracht und ihnen gesagt, dass sie jemanden befreien sollten. Das hatten sie getan. Aber wieso war dieser Flattermann noch nicht wieder aufgetaucht? Hatten sie den richtigen Jemand befreit? Dean hatte die Ruine durchsucht und sonst niemanden gefunden. Also musste es wohl um Anna gegangen sein.

„Du musst hier gleich links“, sagte Anna und riss ihn damit aus seinen Grübeleien. Sie hatte das Ortseingangsschild gesehen und wusste jetzt ganz genau, wo sie waren.

Sam schaute sie kurz an, nickte und bog ab. Schon bald darauf standen sie vor dem Krankenhaus.

„Woher weißt du das?“, wollte er wissen, bevor ihm ganz die Augen zu fielen.

„Eine Großmutter lebte hier. Ich war in den Ferien oft bei ihr.“

Sam nickte erneut.
 

„Und du willst wirklich nicht mit reinkommen?“, wollte Dean noch einmal von ihr wissen.

„Nein, ich warte hier.“

„Okay, wir beeilen uns“, erklärte der Blonde und half dem Mann mit der ausgerenkten Schulter aus dem Wagen. Seine Frau stand noch immer ziemlich neben sich, konnte aber allein aussteigen. Gerade als er versuchte zweiten Mann aus dem Wagen zu hieven, kamen zwei Pfleger, die Sam alarmiert hatte.

„Was ist denn hier passiert?“, wollten sie sofort wissen und drückten den Verwundeten auf die Liege, die sie mitgebracht hatten.

„Wir haben im Wald gezeltet, als wir Schüsse gehört haben. Wir sind hingelaufen und haben sie in der Nähe der Ruine gefunden. Sie waren vollkommen verstört und konnten uns nicht sagen, was passiert ist“, erklärte Sam.

„Wir brauchen noch einige Angaben von ihnen. Bitte gehen sie in den Wartebereich. Unser Sicherheitsdienst wird gleich zu ihnen kommen“, wies ein Pfleger die Brüder an.

Ergeben nickten sie und gingen in die angewiesene Richtung. Kaum waren die Pfleger mit den Patienten jedoch außer Sichtweite, drehten sie um und verschwanden in der relativen Dunkelheit des Parkplatzes.

An der Auffahrt erwartete sie Anna und gemeinsam gingen sie zu einer Autovermietung, die sich ein paar Straßen weiter befand. Zu ihrem Glück hatte die rund um die Uhr geöffnet. Sam mietete ihnen einen Wagen und holte wenig später seinen Bruder und Anna in einer Seitengasse ab, wo die beiden auf ihn gewartete hatten.



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