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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Kuschalalarm

53) Kuschelalarm
 

So schnell es ging fuhr Sam ins Motel.

Nach mehrmaligem starkem Rütteln blinzelten ihn müde, grüne Augen an und noch ein paar Minuten später quälte sich Dean aus dem Wagen und stakste auf wackeligen Beinen zu ihrem Zimmer. Sofort steuerte der Blonde sein Bett an.

„Nix da! Du setzt dich jetzt auf den Stuhl und ich verpacke deine Schulter so wasserdicht wie möglich und dann gehst du in die Wanne und nimmst ein heißes Bad. Ich hab keine Lust mir morgen dein Gejammer anzuhören, weil du krank bist, geschweige denn hab ich Bock auf deine Triefnase!“

Dean schaute seinen Bruder ungläubig an und Sam machte sich auf eine längere Diskussion gefasst, die nicht kam. Der Blonde zuckte mit den Schultern und bereute diese Aktion augenblicklich als Schmerzen durch seinen Körper rasten. Folgsam tappte er zu dem Stuhl und ließ sich leise stöhnend darauf fallen.

Sam half ihm aus den Sachen und nahm den Verband ab.

„Ich glaube nicht, dass ich sie noch nähen kann“, sagte er leise und der Blonde nickte resigniert.

Schnell hatte der Jüngere die Wunden mit wasserdichtem Pflaster verschlossen. Eigentlich hätte er sie lieber sofort behandelt, aber sie blutete kaum noch und so sehr wie Dean zitterte würde er das nicht können, ohne ihm noch mehr weh zu tun.

Vorsichtig zog er den Blonden wieder auf die Füße, schob ihn ins Bad und half ihm sich umständlich aus seinen restlichen Sachen zu schälen.

Dann ging er in die Küche um ihnen beiden eine heiße Zitrone zu machen.
 

Als Sam wieder ins Bad kam grinste er breit. Er stellte erstmal die Tasse auf den Wannenrand und betrachtete sich in Ruhe seinen Bruder.

Dean war leicht zur Seite gerutscht. Sein Kopf lag auf dem Wannenrand und er schlief. In seinen kurzen Haaren hingen noch immer einige Matschspritzer, die selbst der Gewitterregen nicht hatte wegspülen können. Sam lächelte und prüfte das Wasser. Dann drehte er den Warmwasserhahn auf, damit Dean sich nicht noch wegen seines Wannen-Nickerchens erkältete. Vorsichtig legte er Dean die Hand auf die Schulter.

„Dean?“

Der Blonde ruckte hoch und blinzelte.

„Trink“, sagte Sam und drückte Dean die Tasse in die Hand.

Immer noch blinzelnd gehorchte er widerspruchslos.
 

Sam schüttelte den Kopf. Wie schlecht ging es Dean?

„Schwimm nicht zu weit raus und falls du Hilfe brauchst, einfach schreien. Ich warte nebenan mit 'nem Schwimmring“, stichelte er und ging zurück ins Zimmer um auch endlich aus seinen nassen Klamotten zu kommen. Er suchte sich die Sachen zusammen, die er für Deans Wunde brauchen würde und setzte sich dann auf sein Bett, um in Ruhe durchatmen und das Ganze nochmals überdenken zu können.

Das Planschen im Bad ließ ihn schnell wieder aufschrecken. Er riss die Tür auf und schaute auf einen Dean, der etwas umständlich aus der Wanne kletterte.

„Hier!“, sagte er nur, griff nach dem Handtuch und warf es seinem Bruder zu. „Oder brauchst du Hilfe?“

Er erntete einen bösen Blick und schloss die Tür grinsend.
 

Einige Minuten später, Sam wollte gerade wieder ins Bad gehen, kam sein Bruder zurück ins Zimmer geschlurft.

„Setzt dich aufs Bett“, sagte Sam und wieder gehorchte Dean wortlos. Langsam wurde das dem Jüngeren doch unheimlich: „Christo?“

Ein Lächeln huschte über Deans Gesicht, bevor er sich müde aufs Bett fallen ließ.

„Hast du Hunger?“

Ein Kopfschütteln ließ Sam schon wieder seine Augen vor Schreck weit aufreißen.

„Christo! Wer bist du und was hast du mit meinem Bruder gemacht?“

„Lass uns einfach nur hier fertig werden, mir reicht’s für heute“, nuschelte der Blonde müde.

Sam nickte und untersuchte die Wunden erneut. Nein, die konnte er nicht nähen. Er verteilte großzügig Rubys Salbe um die Schusswunden und hoffte, dass diese sich nicht entzünden würde.

Der Blonde hatte die ganze Zeit keinen Ton von sich gegeben, sondern nur hin und wieder etwas geräuschvoller ausgeatmet. Doch kaum hatte Sam den Verband um Deans Schulter geschlungen als der plötzlich zur Seite kippte.

„Dean?“, quietschte Sam erschrocken.

Die grünen Augen öffneten sich einen Spalt breit und er brummelte etwas, dann war er aber auch sofort eingeschlafen.

Der Jüngere holte tief Luft, versorgte noch die Mückenstiche und deckte Dean dann zu.

Endlich konnte auch er duschen gehen und kroch, nachdem er die Sonne, die schon wieder aufgegangen war, mit Hilfe der Vorhänge ausgesperrt hatte, erschöpft ins Bett.

„Schlaf gut, Dean!“, sagte er leise und drehte sich zu seinem Bruder.

„Nacht, Mom!“

Sam riss noch einmal kurz die Augen auf wurde dann aber auch zu schnell vom Schlaf übermannt, um noch über die Worte nachdenken zu können.
 

Sam war wie üblich vor Dean wach. Er hatte mit Nick Traven telefoniert und sich erkundigt, ob alles gut gegangen war und wie es Luca Lorenzo Tarrington-Touluse ging.

„Hunger!“, war das erste verständliche Wort, das Dean kurz nach dem Aufstehen artikulierte.

Sam grinste ihn breit an.

„Wenn du ausgehfein bist können wir essen gehen. Nick hat uns eingeladen. In Old Town ist ein Grieche, da soll es Portionen selbst für dich geben.“

Dean grummelte leise und schlurfte ins Bad.

„Wie geht es deiner Schulter?“

„Geht schon.“

Sam drückte Dean noch einen Kaffee in die Hand.
 

Sie saßen schon eine Weile, als Nick zu ihnen an den Tisch kam.

„Ich komme grade von Luca. Es geht ihm ganz gut. Er meckert über das Essen. Kein Knoblauch, keine Sojasoße und zu wenig Süßstoff. Aber morgen darf er raus. Danke noch mal, dass ihr ihn ins Krankenhaus gebracht habt. Habt ihr schon bestellt?“

„Keine Ursache, ja“, antwortet Dean.

Kurz schaute Nick verwirrt, dann lachte er nickend. Auch er bestellte und schaute nicht schlecht, als der Kellner eine Schlachtplatte für zwei Personen vor Dean stellt und der sich ohne ein weiteres Wort darüber hermachte. Den Salat schob er großzügig an den Rand.

„Meinst du nicht, dass das selbst für dich zu viel ist?“, wollte Sam wissen.

„Hatte seit gestern früh nichts mehr“, nuschelte der Blonde mit vollen Backen kauend.

„Eben Dean!“

„Hab heute meinen Anti-Diät-Tag!“

„Du hast was?“, wollte Nick wissen nachdem er den Schluck Wein, den er im Mund hatte, erfolgreich in seinen Magen befördert und nicht quer über dem Tisch verteilt hatte.

„Muss Kalorien auffüllen!“

„Du weißt was Kalorien sind?“ Sam schaute gespielt verwundert.

„Ja! Die kleinen Tierchen, die DIR nachts die Klamotten enger nähen!“

Sam verschluckte sich, hustete und Dean klopfte ihm brüderlich den Rücken.

„Alles okay?“, erkundigte er sich mit gespielter Besorgnis.

„Trottel!“

„Miststück!“

„Ihr seid keine Partner!“, stellte Nick ruhig fest.

Die beiden schauten sich eine Weile an, dann schüttelten sie gleichzeitig die Köpfe.

„Nein, wir sind Brüder“, erklärte Dean ruhig.

„Und ihr macht so was öfter?“

„Es ist unser Job“, sagte Sam leise.

Sie schwiegen als die Bedienung mit Nicks Essen kam.
 

„Woll’n wir noch was trinken gehen?“, fragte Nick, der sich gerade breitschlagen lassen und den Winchesters die Rechnung überlassen hatte.

„Du musst nicht denken, dass das billiger wird.“ Dean schlug dem Agenten grinsend auf die Schulter.

„Wie geht’s eigentlich deinem Arm?“

„Geht so, und deiner Schulter?“

„Geht so!“

Die drei Männer grinsten sich breit an und suchten sich eine Bar in der Nähe ihres Motels.
 

Sie saßen schon eine ganze Weile und die Kellnerin flirtete inzwischen ungeniert mit dem blonden Winchester.

„Ihr sagt also, das Geister jagen ist euer Job“, begann Nick das beim Essen abgebrochene Gespräch wieder aufzunehmen, weil er sich das einfach nicht vorstellen konnte, wie jemand so was freiwillig und dann auch noch sozusagen beruflich machen sollte. „Wie kommt man zu so einem Job?“

„Wir hatten einen miesen Berufsberater!“, knurrte Sam und fing sich einen fragenden, leicht wütenden Blick seines Bruders ein.

„Ist so was wie unsere Familienbestimmung“, sagte Dean leise.

„Das soll dann heißen, dass alles was sie in den Horrorfilmen zeigen echt ist?“

„King-Kong und Godzilla sind erfunden und das einzig lebende Exemplar eines Bigfoots sitzt neben mir!“

Dean bekam einen harten Schlag gegen den Oberarm.

„Hey, ich bin verletzt“, schmollte er. Jedoch nicht lange, dann stellte ihm die heiße Kellnerin ein neues Bier vor die Nase und seine Augen wurden magisch von ihrem Körper angezogen. Sie hatte ein irres Hinterteil, dass sie in einem knappen ledernen Minirock verpackt hatte, ein knappes Oberteil, welches fast mehr zeigte als es verhüllte und ihre Lippen waren zu einem perfekten Schmollmund verzogen.

Sie wackelte aufreizend mit ihren Hüften als sie wieder zur Theke ging.

Sam grinste und machte sich darauf gefasst, dass er diese Nacht alleine zum Motel fahren musste. Er wünschte Dean gedanklich schon mal einen schönen Abend und gönnte es ihm von ganzem Herzen. Wann hatte Dean das letzte Mal so ein Abenteuer gehabt?

Warum allerdings ein leicht trauriger Schimmer in seinen Augen lag konnte Sam sich nicht erklären.
 

Die Kellnerin kam erneut mit einer Runde Bier und wieder war Deans Aufmerksamkeit vollkommen von ihr gefangen genommen. Sie beugte sich zu ihm hinab und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

Nur zu gerne ließ der Blonde sich darauf ein.

Nick schaute überrascht zu Sam, doch der machte keine Anstalten, als ob ihn das stören würde.

„Ist das normal?“, fragte Nick Sam.

„Es gab eine Zeit, da war es das.“

„Wie wäre es mit uns beiden?“, flüsterte die Kellnerin in Deans Ohr und ihr Atem strich über seinen Hals. „So wie du küssen kannst wird das eine heiße Nacht.“

Er schluckte hart.

„Tut mir leid, ich kann nicht“, erklärte Dean rau und sein ganzer Körper schimpfte ihn einen Verräter.

„Willst du dir das nicht noch mal überlegen?“ Ihre Hand lag in seinem Nacken und sie küsste ihn wieder heiß und verlangend und bewies ihm, was ihm entgehen würde.

„Es … geht nicht“, ihm versagte fast die Stimme.

Sie hob bedauernd die Schultern: „Du weißt nicht was du verpasst!“

„Und wie ich das weiß!“, nuschelte er so leise, dass nur Sam ihn verstand und der musterte ihn auch sofort verwundert.

„Wie soll ich das denn wohl erklären?“, fauchte der Blonde nachdem er die Flasche in einem Zug geleert hatte und zog sein Shirt leicht in die Höhe, dass es einen Teil seines rosig leuchtenden Bauches freigab.

Sams Augen weiteten sich erschrocken. Er hatte nicht daran gedacht, dass Dean das stören könnte.

„Tut mir leid!“

„Ist doch nicht deine Schuld, Sammy. Ich wollte es ja so“, sagte der Blonde leichthin und wuschelte seinem Bruder durch die Haare.

Sam wollte ihm so gerne glauben, doch Deans Ton sagte ihm nur zu deutlich, dass er das nicht so leicht nahm, wie er es ihn glauben machen wollte.

„Tut mir leid!“, wiederholte Sam seine Entschuldigung.

„Du lebst und das ist wichtiger als jede Frau auf der Welt. Außerdem wird es irgendwann auch wieder normal aussehen und dann mach dich auf was gefasst!“ Dean grinste, nahm Sam die Bierflasche aus der Hand und trank sie ebenfalls in einem Zug aus. Sofort orderte er Nachschub, inklusive einem doppelten Whiskey für sich.

Nick schüttelte den Kopf.

„Darf ich fragen, was passiert ist?“, wandte er sich an Sam, da Dean der Kellnerin hinterher sabberte.

„Nachher“, antwortete Sam und legte seine Hand auf Deans Arm. Der hatte, noch während Kim, die Kellnerin, das Bier abstellte, den Whiskey runtergestürzt und sofort die nächste Runde für sich bestellt.

„Dean, hör auf dich zu quälen und sprich sie an!“

„NEIN!“, antwortete der stur und trank sein Bier in einem Zug aus.

Die Kellnerin hatte noch nicht aufgegeben, sah sie doch wie zwiespältig das Verhalten des Blonden war.

Dean jedoch blieb dabei ihr hinterher zu starren und seinen Kummer im Alkohol zu ertränken. Und er schwor sich, dass er drei Bier und zwei Whiskey später, hemmungslos mit Sammy rumknutschen würde, sollte sie ihn noch immer anbaggern.
 

Sam kam um diese Kuschelattacke von Dean gerade so herum. Kim hatte, noch während sie dem Blonden die dritte Runde brachte ein offensichtlich lohnenderes Objekt für ihre Flirtversuche gefunden.

Der Blonde atmete erleichtert auf und wurde schon wieder mit einem besorgten Blick von Sam gemustert.



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