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What's going on...

-Ein Neugeborener der ganz anderen Sorte-
von

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My name is...

"Guten Abend Seattle. Hier spricht wieder die hinreißende Moderatorin Annabeth Link, die euch herzlich dazu gratulliert den Fernseher eingeschaltet zu haben, denn heute habe ich zwei besondere Gäste bei mir sitzen. Guten Abend."

Die Moderatorin, blond, mitte dreißig, wollte wirklich noch behaupten, dass sie hinreißend war? Also man, sie sollte sich im Spiegel ansehen und dann erst beurteilen. Sie sah wirklich grässlich aus. Im Gesicht Falten - sowohl Lachfalten als auch Grübchen - und die Haare zu einem franseligen Dutt zusammengesteckt. Ekelhaft. Das Bild passte nicht zusammen. "Ich darf die liebreizende Deborah Smith und ihren sehr charmanten Vater Silvan Smith begrüßen. Freut mich, dass ich euch in der Sendung haben darf." Sie warf uns dabei ein sehr vielversprechendes Lächeln zu. Ihre Zähne hatte sie täglich geputzt und mit irgendeiner weiß-mach Paste aufgefrischt - man sollte wohl ihre falschen Zähne nicht entdecken. Ihr Make-up bröselte um ihrem Mund herum ab was wohl hieß, dass sie ziemlich viel am Mund herum gespielt hat, weil sie nervös war. Diese Sendung wurde immer lustiger und wenn ich es mir am nächsten Tag noch einmal ansehen würde, bekäme ich mir vor lachen nicht mal mehr ein. "Guten Abend.", antwortete ihr Silvan für mich und ihn in einem sehr ruhigen Ton. Oh man, er konnte auch wirklich nie freundlich sein, also ergriff ich das Wort: "Freut uns auch endlich in dieser unterhaltsamen Show dabei sein zu dürfen." Ohja ich hatte übertrieben und nicht zu knapp, aber der Moderatorin schien es nicht zu stören, sie wurde augenblicklich rot, als mein Vater ihr einen charmanten Blick zukommen ließ, gefolgt von einem hinreißenden Lächeln. Macho, dachte ich mir und unterdrückte ein Prusten, auf die Gestik der Moderatorin hin. Sie wischte sich über den Mund und verbannte somit endgültig das Make-up aus diesem Bereich. Nun sah sie aus wie ein braungebrannter Panda, der ein Eukalyptusblatt vor dem Mund hatte, als er sich gebräunt hat. Da fragte ich mich bloß: Waren wirklich Silvan und ich die Monster, oder gab es noch weit aus gefährlichere? Zum Beispiel der Panda, der uns weiterhin beobachtete als wären wir normale Menschen. Wenn die wüsste.

"Wie darf ich euch denn nennen? Also normalerweise gebe ich meinen Gästen Spitznamen, wie wär's mit Debby und Silva?", fragte Annabeth aufgeregt und verhaspelte sich leicht bei dem Spitznamen für Silvan.

"Debby klingt toll.", erwiderte ich froh und lehnte mich in dem genütlichen Polstersessel zurück, schwang die Beine übereinander und sah Silvan an, der scheinbar noch überlegte was er antworten sollte.

"Für mich einfach nur Silvan." Spielverderber.

Die Moderatorin nickte verständnisvoll und schrieb etwas auf ihre Moderationskarte. Der Bewegung ihrer Hand nach zu urteilen malte sie viele kleine Herzchen um den Namen meines Vaters. Oh Gott, sein Charme hatte also auch schon bei ihr gewirkt. Das wurde ja immer doller.

"Okey.", erstönte die piepsige Stimme der Blondine, als sie sich wieder zu uns wandte und gedankenverloren den Stift beiseite legte, "Man erzählt sich über euch, dass ihr Vampire seit, stimmt das?"

Urks, woher hatte sie denn diese schwachsinnige Idee?

"Ja das stimmt.", brummte Silvan neben mir und ich wandte meinen Blick zu ihm. Jetzt fällt er mir schon in den Rücken. Ich dachte, wir wären das durchgegangen.

Ich mochte Silvan wirklich, aber manchmal ging er mir wirklich auf den Keks. "Och wirklich?" Man konnte die Begeisterung in der Stimme von Annabeth deutlich heraushören. Ich freute mich schon jetzt auf das Event danach. "Und wie alt seit ihr, wirklich? Ich meine, Vampire altern ja nicht wirklich." Sie biss sich immer auf die Unterlippe wenn sie Silvan ansah. Nervös? Oder ängstlich?

"Wir sind noch nicht ganz so alt. Wir wurden am selben Tag verwandelt - nach dem Abendessen - und seitdem sind gerade mal 3 Monate vergangen. Noch nicht allzu lange.", beantwortete Silvan wahrheitsgemäß ihre Frage. Wir wurden wirklich am selben Tag verwandelt, aber man konnte deutlich sehen, dass Silvan mehr Erfahrungen hatte als ich es jemals haben werde. Ich konnte mich mittlerweile nur ein wenig mit dem Vampirsein abfinden. Das Blut trinken - egal ob Mensch oder Tier - das Jagen, die ganzen Leute, die ich mir merken musste. Und wir hatten nicht einmal am selben Abendessentisch gesessen, sondern hatte in verschiedenen Städten gelebt, also soviel Unterschied musste schon sein. Wir waren ja nicht einmal verwandt. Das wäre ja auch noch schöner...im ironischen Sinne gemeint. Mit Silvan verwandt zu sein wäre eine Quahl für mich.

"Oh noch so jung. Nächste Frage: Welche Bestimmung hat man als Vampir?", wollte die Moderatorin wissen und ich ergriff das Wort bevor es Silvan tun konnte.

"Bestimmung? Kann man das jagen? Ein Vampir hat nur ein Gesetzt: Jage, bevor zu gejagt wirst und töte, wenn du es schaffst, ansonsten stirb.", jedem meiner Worte gab ich einen kleinen Nachgeschmack, indem ich unwissentlich über die Zähne leckte und der hübschen Blonden kurz meine Fangzähne zeigte. Es schien Wirkung zu haben. Sofort war sie still, starrte gebannt auf meine Zähne und fuchtelte sich nervös am Haar herum. Neben mir spürte ich den eindringlichen Blick Silvans. Er wollte nicht, dass ich der Person Angst einjagte, das hatte er mir noch vor der Sendung gesagt, aber wie man mich kannte, konnte ich mich nicht an Vereinbarungen halten. Und nun war es eh zu spät.

Aus dem kleinen Knopf im Ohr der Blonden ertönte die Stimme der Regie und ich grinste leicht, während Annabeth uns noch immer verstört anblickte und dann hastig auf ihre Karten sah. "Ja, das wars dann von meiner Seite aus. Vielen Dank, dass ihr beide hier gewesen seit.", sagte sie nachdem die Stimme aufgehört hatte zu sprechen. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich das Nicken von Silvan und dann legte er seine Hand auf meine Schulter, während es leisen Applaus aus dem Publikum gab und ich ihnen freundlich entgegenlächelte. Was war besser als ein freundlicher Vampir? Ein durstiger Vampir...

Gute 10 Minuten hatten Silvan und Annabeth sich, nach der Sendung, noch unterhalten, während ich deprimiert an dem Buffet, im Empfangsbereich, gestanden hatte und die - extra für uns besorgte - Blutkonserve austrank. Es schmeckte nach Plastik. Ekelhaft.

Dann noch mal - gefühlte 3 Stunden - 3 Minuten warten und ich hatte Silvan wieder für mich. Er war sichtlich angespannt und in seinem Gesicht verzogen sich einzelne Muskeln, als er mich mit der Konserve sah. Er hasste es, wenn ich aus den Plastikdingern trank. "Können wir nun endlich Dad?", fragte ich frech, als mich die grobe Hand von ihm packte und ich nur ein paar Augenblicke hatte um die Konserve wegzulegen. Dankbar nickte ich dem süßen Gehilfen zu und lief eilig neben Silvan her.

"Hey warte doch mal. ich habe nicht solche Stelzenbeine, wie du.", murrte ich als wir das Gebäude schon längst verlassen und uns auf den Weg in unser Appartement gemacht hatten. Wir waren gerade an meinem Lieblingsrestaurante vorbeigegangen, als er mich in eine Gasse schleifte und zu Boden drückte.

"Was zur Hölle sollte das vorhin?", knurrte er mich an. Ich rekelte mich am Boden, streckte meine Glieder und stand im nächsten Moment schon wieder. Was erlaubte er sich mich einfach auf den Boden zu werfen wie einen Mehlsack?

"Was meinst du genau? Drücke dich bitte genauer aus..." In Silvans Gesicht sah man den Zorn sehr deutlich. Seine Augen durchbohrten mich, seine Mundwinkel zuckten vor Wut und seine Stirn war nicht mehr glatt, sondern mit Adern durchzogen. Er sah nicht mehr so charmant aus, wie noch vor einer halben Stunde. Echt unheimlich. Doch es verhinderte nicht meine freche Art ihm gegenüber.

"Du weißt genau was ich meine. Du hättest ihr nicht deine Zähne zeigen sollen."

"Aber sie weiß doch was wir sind. Wir hätten sie auch nur verarschen können und dadurch habe ich dir dann gezeigt, dass wir sie nicht verarschen.", versicherte ich ihm und wusste, dass ich mich nicht an den Plan gehalten hatte. Der Plan lautete in die Sendung zu gehen, vorzugeben, wir seien Vampire der freundlichen Art, und dann die Sendung zu verlassen. Naja...ich hatte mich halt nicht ganz daran gehalten. Aber es hatte Spaß gemacht in das ängstliche Gesicht von ihr zu blicken, als sie mich angesehen hatte. Ohh was für ein versüßter Tag. Silvan schien es jedoch weniger amüsant zu finden, zumindest grinste er nicht wie sonst. Er hatte sich mittlerweile näher an mich rangetraut und ich war bis an die Wand zurückgewichen. Nun stellte er sich vor mir, legte die Hand an meine Wange und strich mit dem Daumen über meine Schläfe. "Tu' das nie wieder.", entgegnete er mir, "Halte dich immer an den vorgebenen Plan, hast du mich verstanden?" Ich nickte zögerlich und lehnte den Kopf an seine Hand, die er zu meinem Nacken gleiten ließ. "Gut.", sagte er noch, bevor er sich zu mir runterbeugte und mir einen unwiderstehlichen Kuss auf die Lippen drückte. Zum Glück tat er das jetzt und nicht in der Show. Hätte er es dort gemacht, wärn wir aufgeflogen und naja er wäre als pedofil durchgegangen, weil ich erst 17 war und er älter als 21 aussah.

Glücklich erwiderte ich den Kuss, legte ihm meine Arme um den Hals und lächelte. Der Abend verlief sehr gut für uns Beide. Das Zimmer wurde mit Mal bequemer und wir vertrieben uns die Zeit mit sämtlichen Aktivitäten. Vom leckeren Kellner-trinken bis hin zum Kuscheln und darüber hinaus.

Wir lagen gerade in unserem gemeinsamen Doppelbett, als er mich an der Hand fasste, diese zum Mund hinführte und einen Kuss darauf hauchte. "Debby...ich habe eine Überraschung für dich.", murmelte er in einem eher unbekannten, freundlichen Ton. Ich war gespannt. Was würde nun kommen? Was hatte er geplant? "Wir werden eine kleine Reise machen. Wir fahren ans Mittelmeer, nach Europa, damit uns niemand finden kann..." Lächelnd drehte ich den Kopf in seine Richtung und meine Augen blitzten vor Freude. Silvan sah es mir an und strich mir über das Haar. "Freut mich, dass es dir gefällt. Italien wird unser Ziel sein..." Bei dem erwähnten Land verging mir die gute Laune und ich seufzte. Langsam setzte ich mich auf, nahm seine Hand von seiner Taille und schlang mir die Decke um meinen Körper. Mein braunhaariger Begleiter setzte sich derweilen im Bett auf und folgte mir mit seinem stechenden Blick. "Was ist in Italien, das dich davon abhält dort hin zu fahren?", wollte er wissen, doch ich starrte bloß raus in die Nacht. Später hörte ich dann eine Decke zu Boden rasseln und eine Hose, die hochgezogen wurde. Wieder seufzte ich. Ich hatte es geschafft ihm die Laune zu verderben, die Nacht zu vermiesen. "Meine Verwandten. Sie leben dort und meine Eltern sind dort auch um diese Zeit.", antwortete ich schließlich. Ich wollte nicht, dass die Nacht so zu Ende ging. Doch nachdem ich geantwortet hatte, bemerkte ich, dass er sich bereits das Hemd zuknöpfte und mich gar nicht erst ansah. "Silvan..."

"Ich will nichts mehr hören. Du willst da nicht hin, okey. Dann flieg ich alleine.", erwiderte er ernst, hob nur kurz den Blick um mir zu zeigen, dass er es ernst meinte.

"Das kannst du nicht tun!", sagte ich sofort und krallte mich in die Decke, die ich vorne festhielt, "Du kannst nicht ohne mich fliegen..."

"Du weißt gar nicht wozu ich fähig bin.", er kramte in seiner Hosentasche und zog zwei zusammegefaltete Tickets raus, "Hier, die Tickets. Eins kann ich vernichten..."

Mir blieb die Luft weg - wenn ich noch atmen könnte - und ich sah schweigend zu Boden. Er meinte es wirklich ernst. Er hatte vorgehabt mit mir durchzubrennen und ich zog ihm einen Strich durch die Rechnung, nur weil ich keine Lust auf meine Verwandten hatte. "Ich komme mit."

Silvan war zur Tür gegangen und hatte die Hand auf der Klinke liegen, als er den Kopf wieder zu mir drehte. "Du willst was?"

"Ich fliege mit dir. Du hast ein Ticket für mich geholt und ich kann es dir nicht übel nehmen, dass du nichts über meine Abneigung wusstest. Also muss ich mich beugen und ich komme mit. Wenn du noch willst.", antwortete ich auf seine eher rhetorische Frage. Wieso mussten Männer immer so dumm sein und nicht beim ersten Mal schnallen was man wollte? Jedenfalls realisierte er nun was ich gesagt hatte, lächelte ein kurzes Mal auf und nickte zufrieden. "Gut, dann zieh dich an. Wir können dann gleich los."

Wir konnten..was? Er hatte mir nicht gesagt, dass der Flug gleich schon ging! Aber um meine zweite Chance nicht zu vergeigen, ließ ich die Decke zu Boden fallen und zog mich in Windeseile an. Bei den Schuhen hatte ich noch meine Probleme, aber als ich sie anhatte versicherte ich mich, ob der Flug wirklich gleich gehen würde. Am Liebsten hätte ich ihm eine klatschen können. "Du..." Sein Lachen drang an mein Ohr und ich ballte meine Hände zu Fäuste. "Der Flug geht erst in drei Stunden. Wir haben noch Zeit."

"Ich weiß, aber ich wollte, dass du in Bewegung kommt. Riley weiß, was wir vor haben. Er ist auf dem Weg zusammen mit Diego.", erwiderte und räusperte sich kurz. Danach war von seinem Lachen nichts mehr zu hören. Auch das meinte er ernst. Man, warum lief Nichts so, wie ich es gehofft hatte? Ein einfaches Leben an Silvans Seite. Ohne Komplikationen und ohen Verfolger. Sowie meine Eltern damals. Sie hatten sich kennen und lieben gelernt. Hatten geheiratet und ein Kind - mich - gezeugt. Danach hatten sie sich wieder ihrem Job gewidmet und trotzdem eine glückliche Ehe geführt. Wieso war es mir dann nicht gegönnt?

Darüber konnte ich mir in dem silbernden Lamborghini Gallardo Gedanken machen. Die rockige Musik drang an mein Ohr, die Hand von Silvan lag auf meiner und mein Blick galt den davon schwindenen Bäumen und Gebäuden. Es war ein komisches Gefühl, verfolgt zu werden. Da draußen, irgendwo, waren Riley und Diego, hatten unsere Spur aufgenommen und folgten uns, um uns zurück zu holen. Vor ungefähr einem Monat hatten wir uns von ihnen entfernen können. Es hatte ein wenig gedauert bis wir unser eigentliches Ziel gefunden hatten, aber trotzdem waren wir irgendwann in Phoenix gelandet. Unterwegs hatten wir vieles herausgefunden. Zum Beispiel starben wir nicht im Sonnenlicht, sondern glitzerten nur, und wir konnten auch nicht nur vom menschlichen Blut überleben. Man konnte auch synthetisches oder tierisches Blut trinken, damit der Durst gestillt wurde. So meine Ansicht des Problemes. Silvan sah das Ganze etwas anderes. Er war so aufgebaut worden vom Menschen zu leben. Alles Andere galt für ihn nicht.

Das Auto schien über den Asphalt zu schweben. Die Reifen und der Motor waren so leise, dass selbst unser Gehör das Geräusch nur schwer wahrnehmen konnte. Endlich etwas Ruhe. So schien es auch meinem Begleiter zu gehen, der sichtlich ruhiger wurde.

Der Flughafen kam in Sicht und mein Magen schien zu rebellieren. Mein Hals wurde trockener und ich spürte den aufkommenden Durst. Naja, der Nachteil des synthetischen Blutes war halt, dass man schneller Durst hatte...

"Du hast Durst oder?", fragte mich Silvan und ich nickte kurz. Ich wusste, dass er mich verstand, denn er drückte meine Hand und schaltete einen Gang höher, bevor er den Motor fast abwürgte als wir den Parkplatz erreichten. Schnell huschte er aus dem Auto, eilte zu mir rüber und hielt mir die Tür auf. Genauso schnell stieg ich samt meiner Handtasche aus und strich mir die Kleidung glatt.

Der Weg zum Terminal gestaltete sich als relativ einfach. Doch in einem abgelegenen Gang im Gebäude, erhaschte ich ein seltsam bekanntes Geräusch. Auch Silvan hatte es bemerkt und wollte mit mir wieder zum Auto rennen. Zu spät... Riley und Diego stellten sich jeweils vor und hinter uns und schnitten uns somit den Weg ab.

"Wohin wollt ihr denn so schnell?", richtete sich Diego an uns und ging einen Schritt auf mich zu. Silvan hatte es mit Riley zutun, um einiges schlimmer. Diego konnte man wenigstens noch ablenken, aber wenn Riley etwas wollte, dann zog er es ohne Rücksicht auf Andere durch. Echt schlimm...

"Das geht euch nichts an. Wir wollen weg.", knurrte Silvan und erntete das höhnische Lachen des Anführers.

"Ihr wollt nach Italien. Doch nicht etwa nach Volterra, oder?", fragte Riley ernst und ich drehte meinen Kopf zu Silvan. Er schien wirklich nachzudenken. Wir wollten doch nicht nach Volterra...oder doch? "Und wenn, die Volturi bringen euch so oder so um!" Oh nein! Das hätte Silvan nicht sagen sollen. Beziehungsweise, er hätte es mir sagen sollen, nicht ihnen. Ich war von ihm enttäuscht. Deswegen entzog ich ihm meine Hand und blickte über die Schulter von Diego zu den Leuten. Diese jedoch schienen uns nicht wahrzunehmen. Ich wusste auch wieso. Ich entdeckte - ganz unauffällig - drei andere Vampire aus dem Trupp. Katherine, Diyanna und nicht zu vergessen: Brian. Der Schlauste von der Truppe und mit seiner Fähigkeit wohl der gefährlichste Vampir, der existierte. Er konnte mit seiner Stimme jemanden dazu bringen wieder umzudrehen, oder sich selbst umzubringen. Katherine hingegen konnte die Menschen von sich lenken, oder anziehen, je nachdem wie ihre Stimmung war. Und Diyanna...naja über sie wusste ich nicht viel.

Riley hatte sich genähert und stand nun drohend vor Silvan, der sich stark am Riemen riss um nicht aus dem Ruder zu laufen. Man merkte es ihm an. Diego hingegen war die Ruhe selbst, als er sich mit meiner Strähne beschäftigte. Ich hasste ihn. "Finger weg.", zischte ich und schlug die Hand weg, ging den halben Schritt zurück und nahm wieder die Hand meines Partners.

Schreie ertönten. Dann ein Körper, der zu Boden fiel. Diego drehte sich zu den Anderen um und ich nutzte die Chance um ihm den Arm auszureißen. Klar, es war weniger schmerzhaft als ihn ihm endgültig rauszureißen, aber so brutal war ich nicht veranlagt. Ich wusste nicht wer geschrien hatte, aber mittlerweile schrie fast Jeder in dem Gebäude und ein höllen Lärm war entstanden, der die Sinne betäubte und Riley kurzzeitig lähmte. Doch auch Silvan war gebannt. Ich musste ihn zunächst aus der Starre holen, damit wir auch Riley zu Boden gehen lassen konnten und uns aus dem Staub machen konnten. Die Schleuse war noch nicht offen gewesen, als wir sie passierten und uns heimlich ins Flugzeug stahlen. Die Toilette war ausgezeichnet zum Verstecken. Ich wusste nicht was aus Diego passiert war und was aus Riley, mir ging es nur noch darum, dass wir fliegen würden.

Und was mich nun in Italien erwartete, blieb mir schleierhaft, hauptsache ich dürfte mit Silvan zusammen bleiben.

Es würde alles gut werden. Das bestätigte mir Silvan noch einmal, als er meine Hände nahm, sich zu sich zog und mich küsste. Wir verweilten so, bis der Motor des Flugzeuges gestartet wurde und die Menschen an der Toilette vorbei strömten zu ihren Plätzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-11-08T22:56:44+00:00 08.11.2010 23:56
Klingt klasse, silvan gefällt mir ^-^

Wie immer einfach geil geschrieben, man wir regelrechtgefesselt.

Freu mir auf Weiteres !

Von:  Gaomee
2010-11-08T15:49:50+00:00 08.11.2010 16:49
Ps: Erste!
✖✐✖

Ich hoffe, es stört Dich nicht, dass ich das Anhängsel separat habe, aber manchmal fange ich als erstes an den Kommentar zu schreiben, bin dann aber gar nicht mehr Erste, wenn ich den Kommentar veröffentliche.^^
Von:  Gaomee
2010-11-08T15:48:24+00:00 08.11.2010 16:48
Hey!
Das hier ist meine erste Bis(s)-Reihe-Fanfiction. Um ehrlich zu sein, habe ich noch nichtmal alle Bücher des Originalen gelesen und die Bücher (ich glaube, die ersten zwei.), die ich gelesen habe, dann auf englisch.
Aber ich glaube, ich hab's auch so ganz gut verstanden.^^

Allen voran: Du hast dich vertippt. Statt eines "a" steht in deinem Titel ein "o" im lachen.^^

Aber man soll ja erst die positiven Aspekte nennen. Zum Beispiel hat mir am Anfang gefallen, wie Du die Charaktere durch Kommentare Deiner Protagonistin vorgestellt hast. Außerdem fand ich es auch lustig, dass die Moderatorin ihr Make-Up abkratzte.
Ich fand's auch nett, dass Du nicht sofort gesagt hast, dass die Debby und der Silvan ein Paar sind, aber vielleicht hätte jemand, der die ursprüngliche Geschichte tatsächlich kennt, das eher gewusst.

Meine erste Kritik ist an deinem Titel. Ich finde, den hättest Du in Dein Kapitel ruhig miteinbeziehen können, auch, wenn er Dir erst später eingefallen ist.
Des Weiteren solltest Du den Text betalesen lassen, denn manchmal hattest du grammatikalische Fehler, die wahrscheinlich nur durch Tippfehler entstanden waren und Dir selber nicht aufgefallen sind, aber sie erschweren einem das Lesen.
Außerdem war da am Ende kaum Übergang von der Szene der Konfrontation und der Kussszene im Flugzeug. Da hätte ich mir noch ein bisschen mehr gewünscht.

Ansonsten hast Du einen heiteren Schreibstil mit schönen Metaphern. Herzlichen Glückwunsch!

Dann noch viel Spaß beim Schreiben.

MfG,
Ich


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