Ein ganz normaler Tag
Es war ein ganz normaler Tag in Konoha.
Die Vögel zwitscherten, die Sonne schien und überall auf den Strassen spielten Kinder.
Hinata saß in ihrem Zimmer und beobachtete die Eichhörnchen, die auf dem Baum vor ihrem Fenster rauf und runter huschten. Eine Amsel saß auf einem Ast nicht weit entfernt von ihr und sang ihr Lied. Hinata liebte diese Stille, die sie leider nur selten geniessen konnte. Entweder war sie auf einer Mission, trainierte oder musste irgendwelche Aufgaben für ihren Clan erledigen. Doch heute hatte sie frei. Tsunade-sama hatte alle wichtigen Bewohner von Konoha zu einem Meeting eingeladen, so auch ihren Vater und die Ältesten des Hyuuga-Clans.
Eine Mission hatte sie nicht, Kiba und Shino waren irgendwo unterwegs und auch sonst war niemand da, der etwas von ihr wollen könnte.
Eine Katze balancierte auf ihrem Balkongeländer vorbei und sie ging hinaus, um sie zu kraulen. Als sie das leise Schnurren wahrnahm, lächelte sie.
Es klopfte an ihrer Tür. Sie öffnete. "Entschuldigen Sie, Hinata-sama, aber ein gewisser Naruto Uzumaki wünscht Sie zu sprechen. Er wartet bereits im Sprechzimmer."
Naruto? Was wollte er hier, und noch dazu von ihr? Sie beeilte sich, nach unten zu kommen und atmete noch einmal tief durch, bevor sie den Raum betrat. Wie erwartet saß Naruto auf einem der Stühle, die vor dem großen Tisch standen.
Als er Hinata sah, lächelte er sein umwerfendes Lächeln, dass sie so oft vergessen lies, was sie eigentlich sagen wollte.
"Hallo Hinata! Ein großes Haus hast du!"
"H-hallo, N-naruto-kun."
Sie lies ihre Fingerspitzen aneinander tippen, eine Angewohnheit, die sie auch nach all den Jahren nicht verloren hatte.
"Ehm, ich bin eigentlich hier, weil ich dich zu einer Party einladen will. Heute Abend, bei Ichirakus. Ich weiss, eigentlich ist es kein Tag, den man feiern sollte, aber es ist immerhin auch mein-"
"Geburtstag."
Hatte sie ihn wirklich gerade unterbrochen? Sie spürte, wie sie rot wurde.
Narutos Überraschtheit wich wieder dem strahlenden Lächeln.
"Genau! Also, kommst du? Ich würde mich wirklich freuen."
Er würde sich freuen, wenn sie kommen würde? Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen und brachte sogar ein Lächeln zustande.
"N-natürlich komme ich, Naruto-kun!"
Sein Lächeln wurde, wenn möglich, noch breiter.
"Gut, dann bis heute Abend!"
Er verliess den Raum und Hinata sah noch lange auf die Tür, durch die er verschwunden war. Er hatte sie gerade wirklich zu seinem Geburtstag eingeladen. Auch wenn sie wusste, dass sie bei weitem nicht die Einzige sein würde, sie freute sich. Sie hätte niemals gedacht, dass er an sie denken würde.
Sie ging wieder in ihr Zimmer um sich zu überlegen, was sie ihm schenken könnte. Es war schwierig, woher sollte sie auch wissen, was er sich wünschte? Sie beschloss, einfach mal in der Stadt umher zu gehen, in der Hoffnung, etws zu entdecken, was ihm gefallen könnte.
Sie ging an einigen Klamottenläden vorbei, doch sie fand einfach nicht das Richtige. Schliesslich sah sie es. Das perfekte Geschenk. Es war ein T-shirt, knallorange und mit einem großen Konoha- Symbol bedruckt. Hinata betrat den Laden, liess das Geschenk noch schön verpacken und machte sich wieder auf den Weg nach Hause.
Sie freute sich auf den Abend, sehr sogar. Hätte sie etwas auffälligeres zum Anziehen gehabt, sie hätte es angezogen. Doch es blieb ihr nur das, was sie sonst auch immer anhatte.
Seufzend liess sie sich auf ihr Bett fallen. Es waren nur noch ein paar Stunden.
Am Abend, als Hinata Ichirakus betrat, waren schon viele ihrer Freunde da. Sie begrüsste alle und wunderte sich, dass sie Naruto nirgends entdecken konnte.
Endlich kam er, zwar reichlich spät aber immerhin, zu Ichirakus. Nach den stürmischen Glückwünschen von Lee, Sakura und Kiba bekam er noch ein paar weitere Umarmungen von seinen anderen Freunden, bis schliesslich nur noch Hinata übrig war. Zwar wurde sie schon bei dem Gedanken daran, ihn jetzt auch umarman zu müssen, rot, aber sie ging mutig auf ihn zu. Noch bevor sie etwas tun konnte, wurde sie bereits von Naruto umarmt.
"A-alles G-gute, N-n-naruto-kun..."
"Danke Hinata!"
Als er sie endlich losgelassen hatte, konnte sie gerade noch so weit denken, dass sie ihm ihr Geschenk hinhalten konnte. Mit seinem ihr nur allzu gut bekannten Grinsen im Gesicht nahm er es entgegen und öffnete es. Er freute sich darüber, das konnte man ihm ansehen.
Er legte es beiseite und es folgte eine weitere Umarmung. Hinata spürte, wie sie schon wieder Ohnmächtig wurde... Sie musste dagegen ankämpfen, sie hatte sich doch so fest vorgenommen, in seiner Gegenwart nicht mehr so nervös zu sein...
"Danke sehr, Hinata-chan."
Diese in ihr Ohr geflüsterten Worte waren zu viel für sie. Sie spürte, wie ihre Sinne schwanden. Ihre letzten Gedanken waren, dass sie noch nie jemand Hinata-chan genannt hatte. Dann wurde, wie schon so oft, alles schwarz um sie.
