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After the Rain

Snow is heavy enough
von

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Lost in the Dark

Die Polizisten waren alle ganz brav gewesen, keiner von ihnen tat Madison irgendetwas an. Und die Journalistin kam mit den Leuten ganz gut alleine zurecht, beantwortete Fragen, machte Aussagen und begleitete sie anschließend auch zur Tür, als sie nach mehr als 5 Stunden endlich fertig waren. Nachdem sie die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, ließ sie sich an dieser seufzend zu Boden sinken, schloss müde die Augen und ließ den Kopf hängen. Viel hatten die Polizisten nicht herausgefunden, die Kugeln konnten sie erst im Labor genauer untersuchen.

„Und das so kurz vor der Hochzeit“, dachte Madison verbittert und sah auf. In ihren Augen schimmerten leichte Tränen, ihre Lippen zitterten kaum merklich. Warum musste das alles passieren? Warum ihnen? Kurz ertappte sich die junge Frau dabei, wie sie Norman, hinter dem Cynthia ja eigentlich her war, Vorwürfe zu machen begann, hörte aber auch ganz schnell wieder damit auf. Was hatte der Detektiv damals nicht alles getan, um Ethan zu helfen? Nun waren sie dran. Jetzt mussten sie und ihr Verlobter Norman helfen. Und es war egal, was ihnen dabei zustieß. Aber nicht Shaun. Nicht der unschuldige, kleine Junge, der ohnehin schon soviel hatte durchmachen müssen. Das war einfach nicht fair.

„Madison?“ Die junge Journalistin sah auf. Norman stand vor ihr und sah se etwas unsicher an. Seine Haut war unnatürlich blass und unter seinen Augen hatten sich leichte Schatten gebildet. Er sah alles andere als gut aus. „Warum bist du aufgestanden, Norman. Du musst dich doch ausruhen. Und überhaupt…“ „Ich wollte sehen, warum es hier so ruhig ist“, unterbrach der Detektiv sie und setzt sich neben sie auf den Boden. „Haben die Polizisten etwas herausgefunden… Über Shaun?“ Madison schüttelte traurig den Kopf. Noch einmal fuhr sie sich durch die Haare und schloss dann die Augen. „Rein gar nichts. Sie wollen die Kugeln überprüfen, um zumindest die Waffe ermitteln zu können, mit der sie abgefeuert wurden, aber ich bezweifle, dass das in irgendeiner Art und Weise hilft, Shaun zu finden.“ „Es tut mir Leid“, murmelte Norman und senkte den Blick. Er machte sich wirklich unglaubliche Vorwürfe, Ethan und seine Frau da mit hineingezogen zu haben, obwohl das eigentlich nicht einmal den Tatsachen entsprach. Und dennoch, wegen ihm mussten sie nun wieder leiden.

Madison schüttelte aber nur den Kopf. Sie legte beruhigend eine Hand auf Normans Schulter und sah ihm direkt in die Augen. „Du kannst nichts dafür, Norman. Du kannst überhaupt nichts dafür. Diese Cynthia ist verrückt. Ich glaube langsam auch nicht mehr, dass es nur um dich geht…“ Sie wartete kurz, ehe sie etwas leiser und eindringlicher fortfuhr. „Ich habe bei der Redaktion angerufen und etwas herausgefunden. Cynthia Smith war die Verlobte von Jackson Neville. Sagt dir der Name irgendetwas?“ Norman stockte. Und ob ihm der Name etwas sagte. Immerhin war er es gewesen, der eben diesen Jackson Neville, Mad Jack, damals „umgebracht“ hatte. „Darum will sie Rache“, vermutete der ehemalige FBI-Agent dann, als er der jungen Frau erzählt hatte, was vor einem Jahr bei dem Autohändler geschehen war. „Und deshalb will sie sich auch an Ethan rächen, nehme ich an. Weil er irgendwie mit der Sache zu tun hatte und noch dazu alles überlebte. Es passt ihr nicht, dass so ein unbedeutendes Opfer überlebt, während ihr Verlobter von seinem eigenen Fahrzeug regelrecht zermatscht wird.“ „Durch die Schuld der Polizei. Durch meine Schuld…“
 

Madison sah Norman mitfühlend an. Sie konnte verstehen, dass er sich Vorwürfe machte, auch wenn die, ihrer Meinung nach, völlig unnötig waren. Mad Jack war ein skrupelloser Mann gewesen, der auch nicht zögerte, Kunden oder neugierige Fremde zu töten, wenn sie gerade zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Und deshalb wusste die junge Frau, dass Norman damals im Grunde nur aus Notwehr gehandelt hatte und er deshalb keine Schuldgefühle zu haben brauchte. Das sagte sie dem Detektiv auch.

„Gut, ich habe aus Notwehr gehandelt. Kann sein“, murmelte der junge Mann nur und zuckte leicht mit den Schultern, während er langsam wieder aufstand, um sich an eines der großen Fenster zu stellen, die sich im Wohnzimmer befanden. „Trotzdem bin ich Schuld an seinem Tod.“ Er sah hinaus. Draußen standen immer noch vereinzelte FBI-Ermittler, die nun die Umgebung abklapperten, in der Hoffnung, doch noch irgendetwas zu finden. Müde drehte sich Norman wieder um. Lieber sah er sich das helle, geräumige Haus an, als weiterhin den Polizisten bei ihrer Arbeit zuzusehen. Er gab sich immer noch die Schuld an alledem.

„Norman? Du kannst nichts dafür, dass sie Shaun geholt haben. Es ist nicht deine Schuld.“ Madison sah ja, dass Norman sich scheinbar nicht wohlfühlte und sie kannte auch den Grund dafür. Im Moment war der junge Mann eine Art offenes Buch, das seinen gesamten Inhalt bereitwillig freigab. Vermutlich noch, ohne es selber wirklich zu bemerken. Der Detektiv ließ sich wieder auf den Boden sinken und lehnte den Kopf hinter sich an die Wand. „Ich habe euch da mit reingezogen, ohne es zu merken. Ich hätte bei unserer ersten Begegnung besser aufpassen müssen, dann hätte ich vielleicht eine Chance gegen Cynthia gehabt. Wenn ich schon mit Mad Jack fertig geworden bin, warum dann nicht mit ihr?“

Darauf wusste leider auch die junge Journalistin keine Antwort. Vielleicht war Norman überrascht worden, vielleicht war diese Frau einfach viel cleverer als Jackson Neville damals. Und wenn sie soviel über Norman wusste, dann hatte sie sich mit Sicherheit auch auf alles vorbereitet. Lächelnd sah Madison auf. „Weißt du, ich denke, dass du eine sehr gute Chance gegen sie hättest. Du musst nur vorgewarnt sein und ein Treffen mit ihr planen können, um dir einen Vorteil zu verschaffen. Und außerdem musst du aufhören, dir Vorwürfe zu machen, Norman. Das lenkt dich ab.“ Sie seufzte leise, dann stand sie ebenfalls auf und ging auf den jungen Mann zu. „Wenn du glaubst, an allem Schuld zu sein und etwas gutmachen zu müssen, dann konzentriere dich darauf. Sonst bringst du dich am Ende noch um…“

Norman musste zugeben, dass Madison wieder einmal Recht hatte. Wenn er ihr und Ethan helfen wollte, Shaun zu retten und all das zu beenden, dann musste er versuchen, seine Vorwürfe zu vergessen. Er musste sich auf das Wesentliche konzentrieren. Und das war nun einmal, sich einen Plan zu überlegen und diesen zu befolgen, um Cynthia hinter Gitter zu bringen und diese Familie zu retten. Zweifel und Schuldgefühle waren dabei einfach hinderlich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MissZombieSlayer
2011-02-12T23:48:20+00:00 13.02.2011 00:48
MAD JACK?! oO
In dem Moment hörte ich deutlich hinter mir: BAM BAM BAAAAM
xD
Aber damn...genial ausgedacht Bro, zu genial!

Hey is ja ned sexy Normans Schuld...wenn der zu blöd is sich anstendig anzuziehen und seine Klamotten sich dann verfangen...also echt mal <.< xD

Aber jetzt wo Cynthia Mad Jacks Verlobte is...da stell ich sie mir anders vor. Vorher war sie ne aufgetackelte, feine Yuppie-Snob-Tusse. Jetzt is es ne total dralle Porno-Latina xDD

Oh mann oh mann oh mann....Brüderchen...schreib jetzt ja weiter wo ichs les. Befehl vom großen Bro...will wissen wies weiter geht...das is jetzt ein zu genialer Storytwist!
Vorallem mehr Jayden ;D *rawr*
xD
Von: abgemeldet
2010-11-25T21:33:51+00:00 25.11.2010 22:33
Schöne Story. Die erzählgeschwindigkeit ist recht flüssig und man kann sich gut in die Situationen hinein versetzen. Auch das die Emotionen nicht gekünzelt wirken finde ich toll. An sich gut gemacht,kommt auf die Favo Liste von mir und hoffe das bald es weiter geht.


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