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Er sieht dich.

Ein trauriges Märchen
von

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Eine Weile lang

Der Weg zur Schule war ihr mittlerweile allzu gut bekannt. Sie wohnte jetzt seit zwei Wochen in dieser Stadt und wusste nun etwas mehr über sie, ein Heim war sie ihr trotzdem noch nicht geworden. Es war ihr allerdings von Anfang an klar gewesen, dass sie sich nirgends mehr zu Hause fühlen würde.

Es war eine trostlose Stadt, in der es zu viele am Leben gescheiterte Seelen gab. In den Straßen konnte Aiko es ihren Gesichtern ablesen, wie die schwarzen Schatten des Pechs und die eisernen Geißel des Schicksals die Bewohner in dieser sonderbaren Gegend geknechtet und auf ewig in die Abgründe hineingezogen hatten, die auch sie hinunterzufallen drohte. Die schrecklichen Klauen der Verderbnis hatten ihre tiefen Wunden und Furchen bereits in den Menschen hinterlassen, die Herzen waren von Erbarmungslosigkeit ebenso vergiftet wie von dem Verlust jeglicher Hoffnung.

Jene Tage, die der Grund für die meisten Ausstiege aus der Tragödie Leben waren, schienen in dieser Stadt wohl von der Geburt bis zu der Erlösung von eben dieser Qual zu währen und einen selbst in der größten Verdammnis weiter am Leben zu erhalten, obgleich man dasselbige schon unwiderruflich aufgegeben hatte.

Sie hatte gewusst, dass der Abschaum und die Verfluchten dieser Welt an diesem Ort ihr Dasein fristeten, und doch hatte sie mit Sasori gerade diese Stadt gewählt, um auf ihren unausweichlichen Untergang zu warten wie ein Verurteilter auf seine Hinrichtung.

Dieses Gefühl war nicht nur hier, es war überall. Die Menschen in dieser Welt waren schlecht. Diese Welt war schlecht. Dieses Leben war schlecht. Seit fünf Monaten und drei Tagen war Aiko rast- und ruhelos umhergeirrt, auf der Suche nach etwas, das sie hier nicht finden würde. Es existierte nicht. Nicht dort, wo sie war, doch sie wurde geheißen, hier danach zu suchen. Und das würde sie.

Das Ziel war der Weg. Sie sollte nicht finden, wonach sie suchte. Es war die letzte Prüfung, die sie bestehen musste. Doch noch hatte sie nicht erkannt, wozu diese diente. Und so schnell würde sie das auch nicht.

Eine SMS ließ sie aus ihren Gedanken hochschrecken.
 

HEY, KLEINES, WIE WÄRS DENN MIT HEUTE? <3 SAM
 

So ein Idiot, dachte Aiko kopfschüttelnd, als sie die Mitteilung gelesen hatte. Sam nervte jetzt schon seit über einer Woche damit. Ob sie denn den Aufsatz schon abgegeben habe, und ob es ihr geholfen hätte, was er ihr geschickt hatte und Ähnliches. Zwischen drin fragte er ständig nach einem Treffen. Bis jetzt hatte sie noch nicht eindeutig abgelehnt, er könnte schließlich noch nützlich sein. An sich mochte sie es nicht, Leute zu hintergehen, und Samuel war ihr auch auf Anhieb sympathisch gewesen, als er aus dem Polizeiauto gestiegen war, um ihr „den Weg zu Kirche“ zu erklären, aber erstens war es ihre Aufgabe bei der Gang, solche Verbindungen auszunutzen, und zweitens hatte sie nach einigen Telefonaten festgestellt, dass er genauso widerlich und ekelhaft war wie viele andere Kerle. Nein, auf ein Treffen mit ihm war sie nicht unbedingt scharf.

Als sie auf die Schule zulief, kamen ihr bereits Tyke und Sorrow entgegen.

„Hey, Schatz!“, rief Sorrow und gab ihr ein Küsschen auf die Wange, worauf sie ihn gegen den Kopf schnipste und grinsend erwiderte: „Komm schon, lass das!“ Nach ein paar kurzen verstrichenen Momenten fügte sie noch hinzu: „Und nenn' mich nicht Schatz! Sonst denken die anderen noch was Falsches!“

Der Punk schüttelte den Kopf.

„Nee, dann denken sie genau das Richtige! Nämlich, dass das Schicksal uns zusammengeführt hat!“, verbesserte er sie. Aiko sah ihn überrascht an.

„Bist du betrunken oder hast du dich zu lange von Luxury berieseln lassen? Sonst gehört das Wort Schicksal doch nicht zu deinem Sprachgebrauch“, fragte sie ihn.

„Das ist Beides, Aiko. Er hat Bier getrunken, vorhin, zwei Flaschen. Mit Luxury“, antwortete Tyke an Sorrow's Stelle. Sie schüttelte den Kopf. Wie konnte man sich nur am frühen Morgen betrinken, zumal man noch Schule hatte? Nun gut, er besuchte den Unterricht sowieso sehr selten, aber das war nun wirklich unnötig.

„Danke für die Auskunft“, sagte sie zu Tyke. Seine Brust schwoll vor Stolz etwas an. Aiko stieß Sorrow in Richtung Schule, in der Hoffnung, er würde freiwillig in den Unterricht gehen. Diesen Gefallen tat er ihr aber nicht. Stattdessen ging er auf Luxury zu, der aus dem Schulhaus herauskam und ihnen zuwinkte. Hinter ihm kamen auch T-Pain und Big Key. Die beiden kamen anscheinend immer gemeinsam hierher. Sie fragte sich, ob T und Big zusammenwohnten.

Schief grinsend und gut gelaunt wie selten kam T-Pain auf sie zu und knuffte sie gegen die Schulter.

„Na, alles locker?“, begrüßte er sie. Aufmerksam musterte sie ihn.

„Habt ihr einen großen Deal?“, mutmaßte sie aufgrund seiner Fröhlichkeit. Die Antwort kam von Big Key.

„Ja, das haben wir. Der Boss war heute Nacht äußerst erfolgreich in den Verhandlungen, sodass wir nun die Versorgung für einen größeren Bezirk bekommen. Eine gute Möglichkeit, den Betrieb und das Personal zu erhöhen. Wir sollten mehr Leute dazu holen“, schlug er mit seiner gewohnt tiefen Stimme vor.

T-Pain schüttelte den Kopf.

„Unsere Gruppenstärke reicht noch aus. Neue Leute bedeuten Risiko und Ärger.“

Aiko pflichtete ihm stumm bei. Auch sie war ein Risiko gewesen.

Nach längerem Schweigen fiel ihr wieder ein, dass sie eigentlich noch etwas wissen wollte.

„Ähm, T? Was soll ich denn eigentlich wegen Sam unternehmen?“, fragte sie etwas kühler. T-Pain sah sie fragend an.

„Wer ist Sam?“

„Du weißt doch, der seltsame Typ von der Polizei, den ich bei dem Ding vor zwei Wochen vertrieben habe. Der betreibt regelrechten Telefonterror. Darf ich ihn jetzt endlich abservieren oder willst du dir unbedingt alle Möglichkeiten freihalten?“

Er dachte kurz nach. Sorrow kam ihm zuvor.

„Wie wäre es denn, wenn du ihn verführst, damit wir wissen, wie weit die Polizei schon in unserem Fall ist? Nun ja, und da du bestimmt keine Erfahrungen hast, wie man mit Männern umzugehen hat, kannst du ja mit mir üben! Ich kann dir da einiges beibringen, du weißt schon...“, schlug der Punk mit leicht schräger Stimme vor und stellte sich ziemlich nah neben sie.

Sofort war Luxury an ihrer anderen Seite und hauchte ihr ins Ohr: „Wenn du einen Übungspartner brauchst, bin ich natürlich immer für dich da. Ich könnte dich charmantere Überredungskünste lehren als der unwissende Tölpel da. Wir wollen doch nicht, dass du dich am Ende unpassend benimmst, bloß weil diese Person dir irgendwelche schmutzigen Redensarten beigebracht hat. Dir wäre ich doch auch viel lieber, oder nicht, mein kleiner Engel...“

Als er so nah an ihrem Ohr war, dass er es fast verschluckte, schob sie ihn angenervt weg und verschaffte sich auch nach rechts, wo Sorrow seinen Arm um sie gelegt hatte, etwas mehr Platz.

„Nun, so schlecht war die Idee gar nicht“, befand T-Pain. Aiko's Meinung von ihm sank beträchtlich.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein! Du kannst doch nicht von mir verlangen, dass ich...Das kannst du nicht!“, beschwerte sie sich.

„Lass mich überlegen... Doch, kann ich. Du musst natürlich nicht üben. Ich denke, du bekommst das schon irgendwie hin. Luxury, Sorrow, hört auf mir auf den Sack zu gehen und verzieht euch. Ich hoffe mal, du bekommst was aus ihm raus, Aiko. Wenn nicht, dann wäre es eben umsonst. Na ja, vielleicht findest du ja auch Gefallen daran“, gab er leicht grinsend zurück. Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse.

„Sehr witzig. Sicher nicht. Lieber würde ich eine Nacht mit dir verbringen, als zwei Minuten mit diesem Schleimbeutel!“, wetterte sie. T-Pain grinste noch etwas breiter.

„War das ein Angebot?“

„Nein, ein Scherz.“

„Hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert.“

Aiko verzog ihr Gesicht.

„Muss ich wirklich?“, fragte sie. Es war ihr anzusehen, dass sie keine Lust auf ein Treffen mit Sam hatte.

T-Pain grinste und erwiderte: „Ja, musst du. Aber es muss alles klappen und der Kerl darf keinen Verdacht schöpfen. Am Besten, du lässt dich doch teachen. Von Luxury oder Sorrow, ist mir egal.“

Beide standen neben Aiko und grinsten sie an. Diese schüttelte den Kopf und meinte, sie könne auf einen Lehrer gut verzichten. Wenn T-Pain jedoch der Meinung sei, sie hätte noch Übung nötig, könne er ja diese Arbeit erledigen. Schließlich war es ja dann auch letztendlich er, wegen dem sie es machen musste.

„Och, Aiko, du bist so eine Spielverderberin. Was will der dir denn bitte beibringen? Der Chef hat doch selbst keine Ahnung!“, rief Sorrow in die Runde. Aiko war sich nicht ganz sicher, aber sie hätte schwören können, dass T-Pain etwas errötete. Nein, sie musste sich versehen haben. Er war nicht der Typ, der rot wurde.

„Das sagt der Richtige. Als ob du mehr darüber wüsstest!“, versuchte er, seine Ehre wieder herzustellen. „Nun gut, es stört mich nicht, dir ein wenig zu helfen. Falls du irgendwelche Fragen hast“, sagte er dann zu Aiko.

Sie lachte über seine Formulierung und antwortete dann: „Vielen Dank, aber ich denke, ich komme alleine klar.“ Das Thema war nun geregelt, weshalb sie nicht weiter darauf einging. Sie würde sich also mit Sam treffen müssen.

Der Himmel begann zu grollen. Die besorgten Blicke aller wanderten nach oben. Es war ziemlich dunkel, denn eine graue Wolkendecke, die keine Sonne hindurch ließ, war über sie gezogen.

Die meisten Schüler, die zuvor noch um sie herumgestanden waren, saßen vermutlich gerade im Unterricht. Das Klingeln zum Schulanfang hatte Aiko überhaupt nicht bemerkt.

Ihre Freunde zogen in verschiedene Richtungen von dannen, nur ging keiner Richtung Schulhaus. Sie hatte ihre Versuche aufgegeben, sie zum Unterricht zu bewegen, denn es hätte ja sowieso keinen Sinn.
 

Mit kalten Füßen lief sie die Straße hinunter. Es regnete in Strömen. Sie hatte nicht damit gerechnet, weshalb sie keine Jacke mitgenommen hatte. Die Silhouette der Häuser verschwamm vor ihren Augen und sie musste gut aufpassen, nicht auf dem komplett nassen Asphalt ausrutschte. Es war zum Glück kein besonders weiter Weg, aber sie war dennoch ziemlich durchgeweicht, als sie vor dem Café ankam. Sie blieb kurz stehen und seufzte einmal tief. Eigentlich wäre sie jetzt viel lieber zu Hause, aber sie musste das wohl tun. Zumindest müsste sie ihn danach nie wieder sehen.

Mit einem gespielten Lächeln ging sie durch die Tür und hielt nach ihrem Date Ausschau. Sam saß in einer lauschigen Ecke des Cafés und studierte gerade die Karte.

Solange er dich nicht gesehen hat, kannst du noch wegrennen., dachte sie in der Hoffnung, sie würde ihren Nachmittag doch mit Sasori verbringen statt mit diesem Kerl. Ehe sie sich für etwas entschieden hatte, entdeckte er sie und winkte sie zu sich.

„Hey!“, grüßte sie ihn und setzte sich.

„Hi! Du bist ja ziemlich in den Regen gekommen, was?“, meinte Sam lachend. Aiko konnte sich zwar keinen Reim darauf machen, was daran lustig sein sollte, aber sie lachte einfach mit.

„Ich wünschte, es wäre mir erspart geblieben. Jetzt ist meine Frisur total hinüber!“, beschwerte sie sich.

„Du siehst bezaubernd aus“, widersprach er ihr mit einer Stimme, die wie Honig an einem herunterging.

„Danke für das Kompliment. Hast du schon bestellt?“

„Nein, ich wollte auf dich warten. Weißt du schon, was du nimmst?“

„Bestell du für mich.“

Männer mochten es, wenn man ihnen die absolute Wahl ließ. Das zeugte von einem Vertrauen gegenüber ihres Geschmacks, weshalb sie dann dachten, besonders stilvoll zu sein. Sam erwies sich als genauso geschmacklos, wie Aiko bereits befürchtet hatte.

„Gut“, antwortete er und orderte eine Probierplatte – für zwei Personen. Ihr würde aber auch wirklich nichts erspart bleiben. Sie entschied sich, einfach auf das Essen zu warten und sich derweil etwas umzusehen.

Der Tisch, an dem sie saßen, war nämlich perfekt, um die Besucher des Cafés zu beobachten. Eine von ihren Lieblingsbeschäftigungen, die sie überall und jederzeit ausübte, war es, ihre Umgebung zu observieren. Es gab ihr das Gefühl von Sicherheit. Sam interpretierte ihr Schweigen falsch.

„Gefällt es dir hier nicht?“, fragte er mit gedämpfter Stimme.

Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, nein. Es ist schön hier“, erwiderte sie und lächelte ihn an, um ihre Antwort zu bekräftigen. Er schien sich damit zufrieden zu geben.

„Na, dann ist ja gut“, kommentierte er.

Aiko ließ sich etwas Zeit, bis sie mit dem ihr wichtigen Thema anfing. Erst als der Kellner das Essen brachte, fragte sie: „Sag mal, was machst du denn eigentlich so momentan. Als Polizist, meine ich.“

Er setze einen gequälten Gesichtsausdruck auf und meinte: „Ich habe jede Menge Stress auf der Wache. Weißt du, wir sind gerade an so einem Drogenfall dran. Ätzende Sache.“

„Verstehe. Kommt ihr nicht voran?“

„Pfft. Wir beschatten die meiste Zeit irgendwelche Verdächtigen, die dann allerdings nichts Auffälliges tun. Momentan sind wir an so einem Typen dran, der ein wenig zu viel mit einer Kollegin geplaudert hat. So ein Vollidiot. Plaudert der einfach mal locker über seine Drogengeschäfte und merkt nicht, dass vor ihm eine Polizistin steht.“

„Was? Er hat einfach so einer Politesse davon erzählt?“

„Hat's natürlich nicht gewusst, der Kerl. Wir suchen gerade seinen richtigen Namen. Hier kennt ihn jeder nur unter dem Synonym 'Sorrow'. Echt ein Blindgänger, wenn du mich fragst.“

Seine Zuhörerin stützte ihren Kopf mit fasziniertem Gesichtsausdruck auf ihre grazile Hand und nickte, um ihn zu bestätigen.

Er stach mit seiner Gabel in ein Stück Fleisch und hob sie ihr hin. „Du hast noch gar nichts angerührt“, fügte er hinzu. Obwohl sie nur ungern von dem Besteck anderer aß, nahm sie die Speise von seiner Gabel auf und lächelte gespielt verlegen.

Behutsam fuhr sie Sam mit ihrem Zeigefinger über den Handrücken.

Der verräterische Glanz in seinen Augen gefiel Aiko ganz und gar nicht.

„Ich denke, ...“, hauchte sie ihm zu und brach ab.

„Du denkst?“ Sein Grinsen wurde immer breiter.

Abrupt erhob sie sich vom Tisch und warf ihre kirschrote Haarpracht zurück.

„Du hast nichts dagegen, wenn ich mir eben kurz … die Hände waschen gehe?“, fragte sie. Er zeigte mit einer Handbewegung, dass er keinen Einwand hatte. Mit einem Zwinkern in seine Richtung wandte sie sich um, verdrehte die Augen und suchte die Toilette auf, um T-Pain zu kontaktieren.

Der war wie erwartet alles andere als guter Laune, nachdem sie ihm von Sorrow's atemberaubender Leichtsinnigkeit erzählt hatte. Überlaut blaffte er sie durch das Handy an, als ob sie etwas für diese Misere konnte.

„Ist ja schon gut“, spielte sie das Ganze herunter und versuchte, ihn zu beruhigen. „Jetzt komm mal wieder runter, Großer. ...Ich weiß es nicht. … Nein, ich habe keine Ahnung! Wäre irgendwie ein bisschen zu auffällig, da weiter nachzuhaken, meinst du nicht? … Was?! Bist du meschugge? Das kann ich ihn doch jetzt nicht..?! … Ganz ehrlich, Chef, du hast einen Schaden! … Ja, du mich auch...Scheißkerl.“

Kopfschüttelnd legte sie auf und wusch ihre Hände in dem in Marmor eingelassenen Waschbecken vor ihr. Ohne es zu wollen, sah sie in dem großen Spiegel darüber ihr verhasstes Abbild.

„Du bist zu wundervoll. Zu wundervoll, um ein Mensch zu sein. Mein Herz. Mein Engel“, flüsterte Aiko ihrem Spiegelbild zu. Es war ein Satz von Sasori. „Wenn sie dich am Ende deiner Tage in den Himmel zurückholen, nimmst du mich dann mit?“

Sie lachte. Ihre Augen leuchteten, als sie an ihn dachte. Doch er war nicht da.

Für einen Moment fuhr sie über den Spiegel und wünschte sich fort von hier. Fort von all diesen Problemen.

Alle hatten sie ihr gesagt, dass sie aufpassen müsse, nicht erneut abzurutschen. Sie sollte sie Hände von Drogen lassen. Sie sollte alles vergessen. Doch sie konnte es nicht. Ihr Herz ließ das nicht zu.

Mit aufgesetztem Lachen kam sie zurück an den Tisch und setzte sich.

„Wovon sprachen wir gerade?“, fragte sie und wartete kaum seine Antwort ab. „Ach ja, genau, du hast von diesem … Drogenmensch geredet... Wie nannte er sich noch gleich?“

Sam sah sie beeindruckt an. Bevor er Antwort gab, machte er eine Pause und erwiderte dann: „Ähm... Sorrow, glaube ich. Aber das interessiert mich jetzt eigentlich auch gar nicht. Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du absolut umwerfend bist?“

„Ach, wirklich?“, sagte sie und errötete. Wie so vieles, was sie tat, war selbst dieses Erröten pure Kalkulation. „Was … hast du jetzt vor?“, fragte sie.

„Was meinst du?“

„Mit diesem Sorrow. Wie willst du denn seinen richtigen Namen herausbekommen?“

„Ich werde ihn beschatten.“

„Beschatten?“ Sie zog dabei beide Augenbrauen hoch und berührte mit ihren Fingerspitzen den Glasrand. „Was du nicht sagst, Sam.“ Es war mehr als offensichtlich, dass sie Interesse heuchelte.

„Andere Sache: Ich habe ein nettes kleines Apartment, ganz hier in der Nähe...“, murmelte er und sah sie vielsagend an. Mit einem kurzen Lachen schüttelte sie den Kopf und stand in einer fließenden Bewegung auf.

„Danke für den schönen Nachmittag, aber man erwartet mich“, erklärte sie und ging davon.

Das „Ruf mich an!“, das er ihr hinterher rief, überhörte sie geschickt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  XxYuliveexX
2011-02-21T00:40:26+00:00 21.02.2011 01:40
wtf? So wenige Kommentare?!
Also hallo erstmal xD
Ich neige dazu FF's mitten in der Nacht zu lesen (das 'feeling' ist da irgendwie besser o.o) und bin ansonsten auch vollkommen bekloppt. ('N Psychologe hätte ne Weile Spaß mit mir >.>)
Aber zurück zum Thema xD
Ich mag deine FF, und "T-Pain" ist irgendwie süß xD Nur komme ich mit Sasori nicht so klar. Ich würde es glaube ich keine 3 Tage mit ihm aushalten xD Würde mir ziemlich auf die Nerven gehen wenn ich mal mies drauf bin und gleich nach dem Grund geforscht wird oder dass er sich andauernd Sorgen macht... Aber naja jedem das Seine xD Was ich nicht so ganz verstehe ist das "Er sieht dich" dass sie zu sich des Öfteren sagt. Wer sieht was? Einen Moment lang hat sich das fast schon wie Verfolgungswahn oder Paranoia angehört o.o
Als sie bei Itachi war konnte man irgendwie selbst so die Parallelen zwischen Aiko und der einsamen roten Rose ziehen....
Also ich find die FF wirklich toll geschrieben und es scheint auch eine richtig tolle Story zu sein (ist ja zum Glück noch nicht fertig^^) und ich freue mich schon auf das nächste Kappi.
greetz,
Yuli ^^



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