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Two different worlds +-+ one lonely feeling

von

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Einsamkeit


 

Das Leben kann dich erst dann auffangen, wenn du bereit bist, dich fallen zu lassen.

(Gudrun Kropp)


 


 


 

Mia war kein großer Fan von Weihnachten. Oft hatte sie sich schon mit ihren Klassenkameraden über das Fest unterhalten. Alle schwärmten davon doch sie konnte es nicht nachvollziehen. Nun saß sie hier vor dem kleinen Weihnachtsbaum und packte das Geschenk aus was ihre Großmutter ihr geschickt hatte. Ihre Mutter war vor 10 Jahren gestorben und ihr Vater war immer auf lange Geschäftsreisen sodass sie jedes Jahr alleine war. Sie drehte das Geschenk nochmal in der Hand und strich vorsichtig drüber. Das Geschenkpapier sah sehr alt aus aber das war typisch für ihre Oma. Dann öffnete sie vorsichtig die Seiten und zog ein stück Papier und ein kleines Amulett heraus. Sie las sich durch was auf dem Papier stand:
 

Liebe Mia,
 

Ich schreibe dir aus Kenia, es ist wunderschön hier und vorallem die knackigen Typen an den Standbars haben es mir angetan. Du bist jetzt 18 Jahre alt geworden und damit möchte ich dir diesen Anhänger anvertrauen. Er ist sehr wichtig für mich und wird auch sehr wichtig für dich sein weswegen du gut auf ihn aufpassen solltest.Wenn dein Vater wieder zurück ist, wird er dir auch mehr darüber erzählen. Der Edelstein ist antik und wertvoll, pass gut auf ihn auf. Aber ich schreibe dir ja nicht nur wegen solchen Angelegenheiten, kläre das doch einfach mit deinem Vater. Was macht denn die Schule und vorallem wie sieht es mit Jungs aus? Hast du jemanden gefunden der für dich da ist und der auf dich aufpassen kann? Wie geht es deinen Freunden? Du hast bestimmt viele....
 

So schaffte Mias Oma es ist ganze vier Seiten voll zu schreiben, doch Mia konzentrierte sich erst einmal auf den Diamanten. Es war ein durchsichtiger Stein in Herzform mit einer silbernen Fassung. Der Stein an sich war schön jedoch war er für Mia etwas zu groß es passte nicht zu ihrem restlichen Stil. Sie überlegte kurz hing sich die Kette aber um. Sie freute sich ja über ihr Geschenk und wollte es zumindest heute zum heiligen Abend tragen. Wirklich viele Freundinnen hatte sie nicht. Sie hatte eine beste Freundin mit der sie sich auch gleich noch treffen wollte. Gott sei Dank hat sie sich Zeit für Mia genommen.Die anderen waren eher Bekanntschaften mit denen sie sich zwar gerne traf aber auf die sie sich nie verlassen würde. Bis auf Miro dem seltsamen Typen mit der Brille, intressierte sich auch kein Junge für sie, zumindest kam ihr das so vor. Aber sie selbst intressierte sich auch nicht dafür, sie wollte sich lieber auf die Schule konzentrieren, immerhin war sie dabei ihr Abitur zu machen und danach wollte sie noch studieren. Mia blickte noch einmal gedankenverloren zum Fenster. Einzelne Schneeflocken schwirrten am Fenster vorbei und sie sah am Himmel wie es langsam dunkel wurde. “Oh nein! Ich muss los!“, schrie sie plötzlich auf weil ihr wieder einfiel dass sie sich um 18 Uhr treffen wollten und bis dahin war gar nicht mehr solange hin.
 

Sie packte schnell ihre wichtigsten Sachen zusammen und rannte los. Sie kam gerade noch rechtzeitig an der Bushaltestelle an wo sie sich treffen wollte doch weit und breit war Karin noch nicht zu sehen. Sie drehte sich noch einmal in beide Richtungen um doch sie konnte nirgendwo jemanden erkennen. Seufzend setzte sie sich auf den Sitz der Haltestelle und kramte in ihrer Tasche nach ihrem Handy.Und so wie sie es geahnt hatte , hatte Karin geschrieben. Sie tippte schnell die einzelnen Tasten an damit sie die SMS öffnen konnte:
 

Hi Mia! Es tut mir so leid aber

ich kann nicht kommen. Meine

Mutter will dass ich hier bleibe

und mich um meine Geschwister

kümmere.Es tut mir wirklich

sehr Leid , ich hoffe du bist nicht

sauer und wir können uns morgen treffen.

hdl Karin
 

Mia drückte die Nachricht schnell wieder weg. Sie war nicht wirklich sauer aber sehr enttäuscht. Karin hatte 4 Geschwister und irgendwie wurde sie neidisch.Sie hatte immer jemanden um sich herum, ihre Eltern,ihre drei Schwestern und ihr kleiner Bruder und dann noch ihr Freund der immer für sie da ist. Mia ließ das Handy wieder in ihre Tasche fallen und lauerte sich auf den Sitz der Bushaltestelle zusammen. Sie richtete ihren Blick auf die Straße und sah weit und breit keinen Bus. „Natürlich hatte der Bus auch Verspätung!“murmelte sie leise zu sich selbst. Sie starrte auf die einzelnen Schneeflocken und verfiel in Gedanken. Sie dachte an Karin und Keichi die jetzt zuhause umgeben von Karins Geschwistern waren, dann dachte sie an ihre Oma die sich wahrscheinlich von den Barboys bedienen ließ und zum Schluß glitten ihre Gedanken an ihren Vater. Sie konnte noch nicht mal genau beschreiben wie er aussah,weil sie ihn so selten sah. Er war schon immer sehr viel unterwegs gewesen deswegen hatte sie nie verstanden wie ihre Mutter ihn lieben konnte obwohl sie sich so selten gesehen hatten. Sie wusste dass sie ihre blonden Haare von ihm geerbt hatte und laut ihrer Mutter auch ihre dunkelblauen Augen. Er war wohl sehr erfolgreich im Berufsleben weswegen er soviel herumreiste aber wirklich reich waren sie deshalb nie gewesen. Als Kind hat Mia ihren Vater vergöttert und es kommt ihr auch so vor dass er damals noch öfter zuhause gewesen wäre aber ihre Mutter stritt das immer ab. Ihre Mutter war für sie ein Vorbild und ihre Bezugsperson gewesen. Sie war immer für sie da gewesen trotz der Arbeit die sie noch nebenher hatte. Hina Kokoro war so eine Frau die man als Powerfrau bezeichnen würde. Sie war eine liebreizende Mutter , strengte sich aber genauso gut im Job an. Sie leitetet einen Kindergarten was oftmals gar nicht so einfach war und trotz des ganzen Stresses schenkte sie ihrer kleinen Tochter immer ein aufbauendes Lächeln. Mia vermisste das Lächeln ihrer Mutter und auch alles andere an ihr den heute hatte sie nichts mehr von ihr. Sie war vor 10 Jahren verstorben, der Grund war unbekannt. Sie selbst konnte sich gar nicht mehr an dem Tag erinnern. Sie merkte wie ihr eine Träne kam die ihr langsam über die Wange glitt. Dann starrte sie die Schneeflocke an. “Jeder hat es besser als ich!“, dachte sie und betrachtete die Flocken die sich teils alleine aber immer in der Nähe der anderen bewegten. „Wenn ich nur eine Schneeflocke wäre...dann wäre alles einfacher. Sie sind nie alleine und haben ein Ziel...“, flüsterte sie und streckte dabei die Hand nach einer Flocke aus. Sie bemerkte den ganz kurzen kühlen moment und beobachtete wie die Flocke zu Wasser wurde. Dann starrte sie zur Straße. Mittlerweile mussten schon 10 Minuten vergangen sein und natürlich war kein Bus zu sehen. Es war ja Heilig Abend. Jeder war jetzt bei seiner Familie und seinen Freunden, die Arbeit war da zweitrangig.

Sie versuchte die Tränen zu unterdrücken doch es gelang ihr nicht. Sie weinte und das war etwas was sie sonst nie tat. Sie versuchte immer stark zu sein, aber hier wo sie niemand sah konnte sie auch mal die Schwache sein.Sie versank ihr Gesicht in ihre Arme und immer mehr in ihre Tränen.Einige Minuten vergingen und nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte sprang sie auf und schrie:“Warum bin ich überhaupt hier?Wenn sich doch eh keiner für mich intressiert ? Wenn ich doch für eh niemanden wichtig bin...Warum bin ich hier ? Wer hat mir das angetan? Wer?Warum?!“ Sie merkte wieder wie die Tränen in ihr aufstiegen,doch sie wollte es nicht zulassen. Deswegen rannte Mia los.Sie wollte nicht mehr stehen bleiben, sie wollte vor ihren Gefühlen wegrennen und sie sollten sie bloß nicht einholen.Sie rannte ohne nach links und rechts zu gucken und wünschte sich weg.Weg aus dieser Welt für die sie nichts war...sie selbst bemerkte nicht wie ihr kleiner Anhänger aufleuchtete und wie ein Fremder ihr entgegen kam. Der fremde Mann rief ihr etwas zu,was sie aber nicht mitbekam und zu allem überfluss rannte sie dann auch noch in ihm hinein. Sie fiel hin und ihr wurde schwarz vor Augen und das leuchten des Kristalls verblasste...
 

Sie wurde wach als sie die wärme auf ihrer Nasenspitze fühlte. Sie blinzelte vorsichtig mit dem einen Auge und nahm die Sonnenstrahlen wahr. Es war ein angenehmes Gefühl sodass sie noch einige Sekunden liegen blieb. Doch dann wurde ihr mit einem Schlag bewusst dass hier etwas verkehrt war.Nochmal reckte sich ihr Blick gegen die Sonne und sie kniff wegen der Helligkeit die Augen zusammen. „Es ist dich Winter!“,flüsterte sie leise und dann dachte sie weiter:“wieso kann es warm sein wenn ich auf dem Boden liege!“
 

„Weil du nicht mehr auf der Erde bist!“ ertönte eine tiefe Stimme neben ihr. Mia sprang erschrocken auf und betrachte dann den Mann der ihr nun gegenüber stand. Er war ungefähr einen Kopf größer als sie und hatte kurze schwarze Haare. Ihr Blick blieb lange auf seinen Haaren heften.Sie wirkten leicht zerzaust was ihm aber sehr gut stand.Danach glitt ihr Blick langsam an ihm herunter. Er hatte sehr ausdrucksstarke blaue Augen die ihr nochmal besonders in seinem doch rundum perfekten Gesicht auffiel.“Optisch macht er schon einen guten Eindruck!“,dachte sie und vergass ganz ihr Problem dass hier etwas falsch sein musste.

Doch er holte sie unsanft zurück:“Bist du jetzt endlich fertig mit dem anstarren!““Ich habe dich nicht angestarrt!“ sagte sie etwas schnippisch zurück und dachte sich:“So gut kann er gar nicht aussehen dass er so einen miesen Charakter hat.“Sie wandte aber den Blick von ihm ab. Sie wollte nicht nochmal in so eine Situation kommen.Sie drehte sich ein stück von ihm weg und widmete sich wieder ihrem eigentlichen Problem und deshalb fragte sie ihn auch direkt:“Wo bin ich hier?“
 

Sie blickte ihn an um auf seine Antwort zu warten und dabei fiel ihr Blick auf einen Schmetterling der erst um sie und dann um ihn herumflog. Er war klein aber schön bunt.Sie beobachtete ihn wie er hin dun her flog und dann hinter dem fremden jungen Mann davon flog in die Richung der Sonne. Die Antwort vom Schwarzhaarigen holte Mia wieder in die aktuelle Thematik zurück...



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