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Fluch der Karibik - Auf der Suche nach der Quelle des Lebens

Wichtelgeschenk für Ccrawn_Irea
von

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Piraten habens gut!

Fluch der Karibik- Die Suche nach der Quelle des Lebens
 

Das weite offene Meer. Wie geschaffen für Piraten. Hier fühlen sie sich wohl, das ist ihre Heimat. Wäre da nicht der ewige Feind im Nacken… die East India Trading Company.
 

Wie viele Piraten vor ihm hatte auch Jack Sparrow den einzig sicheren Hafen angelaufen, den man als Seeräuber ansteuern konnte. Tortuga. Ein Loch voller Diebe, leichter Mädchen und Piraten. Die Insel an sich war geformt wie eine riesige Schildkröte. Vier unförmige Landzungen erstreckten sich ins Meer hinaus, bewachsen mit kargem Bäumen und Sträuchern. Das, was als Schildkrötenpanzer galt, war ein zerklüfteter Berg, der über das gesamte Piratennest wachte. Schon seit langem waren die spanischen, englischen und französischen Besatzer verschwunden und nun galt sie als Stützpunkt aller Piraten und Bukanier der Karibik.
 

Und alles was die Trading Company sich unter dem Nagel gerissen hatte, war nach der erfolgreichen Schlacht wieder an die Seeräuber gegangen. Seitdem hatte Jack Sparrow ein sorgloses Leben. Er durchsegelte die Meere und hatte alles was ein Pirat sich erträumte. Nun, alles, bis auf seine „Black Pearl“. Die war wieder in Besitz von Hector Barbossa. Und doch würde der gerissenste aller Piraten sein Schiff wieder bekommen. Und das sollte auch nicht mehr lange auf sich dauern.
 

Drei kleine schwarze Gestalten flatterten einem genauen Punkt zu. Asgar war auf einem Schatz aus, der ihm zu Ohren gekommen war, der wertvollste auf der Welt zu sein. Und natürlich folgten ihm Valnar und Alaine.

„Asgar, ich sag dir doch diese Insel gibt es nicht.“ Ermahnte ihn Valnar nun schon zum hundertsten Mal. Doch Asgar grinste nur und flog weiterhin den beiden voran. „Isla de Muerta. Ha. Davon hab ich noch nie gehört.“ murmelte Valnar vor sich hin. „Ich sag dir Valnar, wenn ich sie finde, wirst du mir die Füße küssen.“ erwiderte der Vampir fröhlich. „Gar nichts werd ich. Weil es sie nicht gibt.“ Der Vampir grinste nur und flog weiter. Bald entdeckten sie einen bärtigen Mann in einem kleinen Schiffchen, das viel mehr einer Nussschale ähnelte als einem Boot.

Er trug einen alten Lederhut, Kopftuch, Dreadlocks und allerlei verschiedene Accessoires im Haar. Selbst sein Bart war zu zwei Zöpfen geflochten. Dazu noch einen alten Mantel, Stiefel aus demselben Material und überall waren wahrscheinlich „Erinnerungsstücke“ befestigt. Ringe, ein Stück eines Hochzeitskleides, ein Bein eines Hahns, einen Kompass und noch vieles weitere. Aber was Asgar am meisten interessierte: er führte einen Säbel und eine Pistole mit sich. Damit war dem Vampir eines klar: dies war ein waschechter Pirat. Nicht so wie der Pirat Miboslasch an der Küste von Mesdor, nein, dies war einer der Sorte die sich in den schlimmsten Sturm trauten mit nichts weiter als eine Hand voll Männer und eines tauglichen Schiffes.

Sofort flog Asgar auf ihn zu.

„Willst du jetzt nach dem Weg fragen, oder wie?“ fragte Alaine zweifelnd.

„Nein, aber ich glaube er wird und behilflich sein können.“
 

Jack Sparrow glaubte es läge an dem vielen Rum, den er intus hatte, oder war es doch die Realität, als er drei schwarze geflügelte Wesen auf ihn zu kommen sah. Erst waren sie sehr klein, nur schemenhaft zu erkennen, doch sie wurden immer größer, bis mit einem leisen „Plopp“ drei ausgewachsene Menschen vor ihm standen. Jack war schon einiges gewöhnt. Untote Menschen, die als Skelette umherwanderten, Fischmenschen, korrupte britische Handelsmänner und selbst das Leben nach dem Tod, doch DAS was nun vor ihm stand war ihm bisher noch nie unter die Augen gekommen. Aus dem Fell wurde Kleidung, aus den Flügeln Arme. Zwei Männer mit silbergrauen Haaren, blutroten Augen und bleicher Haut und einer Frau mit roten Haaren mit den gleichen Augen und derselben weißen Haut.

Jack staunte nicht schlecht. Er rieb sich die Augen. Der eine, der mit dem Säbel wandte sich an ihn.

„Werter Pirat. Könnten Sie uns sagen wo wir die Isla de Muerta finden können?“

„Die Insel des Todes?“ Jack fuhr mit seinen Ringbesetzten Fingern durch seinen Bart. „Nun, diese Insel ist seit vielen Jahren vom Meer verschluckt worden.“

„WAS?“ donnerte Asgar entsetzt „Ja, schon seit über zehn Jahren.“ Erwiderte er. „Und was ist mit dem Schatz?“ „Mitsamt untergegangen. Und das ist auch besser so. Dieser Schatz war verflucht. Jeder, der auch nur eine einzige Medaille aus der Truhe entfernt, würde für alle Ewigkeit verflucht sein.“ Sagte der Pirat und nahm einen großen Schluck aus seiner halb leeren Rumflasche.

„Aber sagt mir doch erst mal wer oder was ihr seid.“ Verhalten räusperte sich Asgar. „Also, mein Name ist Asgar Serran, das hier“, Er zeigte auf Valnar, „das ist Valnar Darnus. Und sie Alaine Frynia.“ Er deutete auf sie. „Und was wir sind interessiert dich überhaupt nichts. Und wer bist du?“ auch Jack räusperte sich.

„KAPITÄN Jack Sparrow.“ „Kapitän?“ wiederholte Valnar stirnrunzelnd. „Wo ist denn eure Crew?“

„Wie oft ich diesen Satz schon gehört habe…“ stöhnte der Pirat. Also erzählte der Pirat den Vampiren von seinem Leben als Kapitän. Dass er einst ein riesiges, schnelles Schiff namens „Black Pearl“ besessen hatte und wie es ihm wieder genommen wurde und so weiter.

Zum Schluss saßen die drei Fremden auf dem Boden des kleinen Bootes. „Und was wollt ihr nun von mir?“

Asgar, aus seinem Dämmerschlaf erwacht, sah ihn enttäuscht an. „Wir waren auf der Suche nach der Isla de Muerta, doch da sie untergegangen ist…“ er schwieg. Wieder fuhr der Pirat durch seinen Bart.

„Ich bräuchte vielleicht Hilfe. Jemand der mir hilft mein Schiff zurück zu bekommen und den Jungbrunnen zu finden.“ Murmelte er und sah mit Absicht zu Valnar. Dem listigen Piraten war von Anfang an klar gewesen, dass Valnar niemandem eine Bitte Ausschlagen konnte. Aber auch dessen Meister sah neugierig aus.

„Einen Jungbrunnen?“ hackte er nach. Jack Sparrow nickte heftig. Wenn es euch- Dinger- gibt, dann gibt es auch sowas. Außerdem: Fischmenschen, wandelnde Skelette… ist nichts Neues für mich.

„Für mich auch nicht.“ Murmelte Asgar.

„Und wenn wir dir helfen den Jungbrunnen zu finden, was bekommen wir dafür?“

„ASGAR! Für dich muss immer was rausspringen, oder?“ empörte sich Alaine. Aber der Angesprochene kümmerte es nicht. Der Pirat hielt ihm schon eine Hand hin. Und Asgar schlug ein.
 

Sie segelten schon ziemlich lange bis sie Land in Sicht bekamen. Doch das was die Vampire zu Gesicht bekamen war nicht gerade einladend. Besonders Alaine rümpfte die Nase. Jack hatte während der Fahrt so lange gefragt und gefragt dass sie ihn letztendlich doch in ihr Geheimnis eingeweiht hatten.

„Aber wenn ihr Vampire seid, warum zerfallt ihr nicht in Asche im Sonnenlicht?“

So erklärten sie es ihm. Solange bis sein rumgetränkter Verstand es endlich kapierte.

„Das ist Tortuga. Der einzige Hanfen wo Piraten noch Piraten sein können.“ Hieß sie Jack willkommen und wurde sofort von einer Meute leichter Mädchen empfangen. Sie waren alle überaus stark geschminkt und ihre Kleider hatten auch schon bessere Tage gesehen. Und wie es schien kannte der Pirat sie alle beim Namen. Aber die Frauen waren nicht so erfreut über seine Anwesenheit wie er. Eine, sie hieß Scarlet, gab ihm sogar eine schallende Ohrfeige. Darüber musste Alaine sogar lächeln.
 

Als alle Frauen wieder gegangen waren räusperte sich der Seeräuber und ging weiter in die nächstgelegene Taverne.

„Was wollen wir hier?“ fragte Valnar leise zu ihrem jetzigen Anführer. „Eine Crew, was sonst?“ und weg war er.

Da standen sie da. Drei Vampire inmitten einer Rum-trinkenden Meute voller Piraten und wussten nicht wohin. Asgar war der erste der etwas sagte.

„Tja… dann wollen wir mal.“ Er schnappte sich einen Krug Rum und verschwand ebenfalls. Valnar und Alaine sollten ihn erst am nächsten Morgen wiedersehen.

„Ja… was machen wir jetzt?“ fragte die Vampirin ganz entsetzt. Ganz in der Nähe entstand eine lautstarke Prügelei. „Wir… suchen besser erstmal eine Bleibe. Vielleicht kommt Asgar ja noch wieder.“ Und so verließen sie die Taverne.
 

Asgar dachte lange nicht daran nach seinen Kumpanen zu suchen. Er sang mit den Piraten Lieder und fand tatsächlich gemeinsam mit Jack Sparrow eine Crew. Nüchtern? Keineswegs, jedoch willig unter Alkohol.

Als Asgar in den frühen Morgenstunden aufwachte, fand er sich in einem sauberen Zimmer vor, neben ihm lag Valnar, der noch schlief. Er lag in einem mehr oder minder sauberen Bett, worauf man aber schlafen konnte. Im Nebenzimmer war schon beschäftigtes Tun. Dort war Alaine wohl untergebracht. Der Vampir lauschte ihren Schuhen, die im Zimmer hin und her liefen. Als sich schließlich die Tür öffnete sah er zu der Vampirin die sich die Haare hochgebunden hatte, praktischer weise womöglich. Sie trug nicht mehr ihr himmelblaues Kleid. Die Vampirin sah viel mehr als eine Piratin aus als eine Vampirin. Auch sie entdeckte den wachen Asgar.

„Morgen. Sag, wo warst du die ganze Zeit?“ Der Vampir erhob sich langsam. „Ich habe mich mit unserem neuen Freund eine mehr oder minder fähige Crew angeheuert. Und ihr?“

„Wir haben uns hier umgesehen.“ Antwortete sie knapp. Bei dem Gespräch wurde auch Valnar wach.

„Wir werden noch heute lossegeln. Zu irgendeiner Insel. Keine Ahnung wie die heißt.“ Meinte Asgar und zog sich an. „Wenn die Besatzung fertig ist geht’s los. Und was hast du denn an Alaine?“

„Ich wollte mich den Gegebenheiten anpassen. Ich kann ja nicht auf einem Schiff mit hohen Schuhen laufen und auch ein Kleid ist hinderlich.“ Erklärte sie.
 

Nach ein paar Stunden waren alle Piraten die Jack und Asgar anheuern konnten auf der Promenade versammelt. Ein bunt gemischter Haufen. Viele sahen nicht so aus als würden sie einer Windböe überstehen, doch Jack schwor steif und fest dass er mit der gleichen Crew schon viele Abenteuer vor vielen Jahren erlebt hatte. Mr. Gibbs, war schon ein betagter Mann, doch wollte er unbedingt mit segeln, ebenso Mr. Cotton mit seinem neuen Papagei. Der alte war vor einigen Jahren gestorben und so legte er sich einen neuen zu. Auch der neue konnte ein paar Sätze sagen, doch was er sagte war nicht sehr hilfreich. Und auch der kleine Liliputaner Randall war wieder mit an Bord. Und noch mehr, auch für Jack unbekannte Gesichter kamen an Bord. Das neue Schiff war um einiges größer. Am vorn am Bug prangte ein in bronzenen Lettern geschriebener Name. „Sea Cat“, nicht sehr ideenreich, aber immerhin war es ein Schiff. Es besaß mehrere Kanonen zu beiden Seiten, die in einer Reihe nebeneinander standen. Außerdem trieben es drei Segel an.

„Es gehörte mal der East India Trading Company, doch war Pete hier,“ er deutete auf einen hageren Mann, der neben ihm stand, „konnte es den machtgierigen Leuten abknöpfen.“ Pete entblößte eine Reihe seines Zahnlosen Gebisses. Alaine sowie Valnar schrecken bei dem Anblick zurück.
 

„Alle Mann an Bord!“ rief Jack Sparrow, der sogleich wieder seine Rolle als Kapitän einnahm. Die neue Crew begab sich sofort an Bord und hisste die Segel. Der Anker wurde eingeholt und schon ging die Reise los.
 

Sie segelten eine ganze Woche bis sie endlich Land in sichteten. Ein kleines Eiland mit grünen Hängen und steilen weißen Klüften. Auf einer der Klippen thronte ein kleines Häuschen. Aber von weitem schien niemand dort zu wohnen. Trotzdem segelte Jack direkt auf die Insel zu. Hundert Meter vor dem Ufer mussten sie aber auf die kleinen Boote umsteigen, da sie sonst auflaufen würden. Alaine war hingerissen von diesem Flecken Erde. Es war für sie eine angenehme Abwechslung nicht zwischen nach Rum riechenden Piraten zu sitzen. Denn das meiste wovon sie aufs Schiff geladen hatten war Rum, und der war nach dieser Woche auch schon fast alle. Noch immer war Jack ein Rum- liebender Pirat, der es sich nicht nehmen ließ am Abend eine Flasche Rum geleert zu haben.
 

Endlich waren sie angekommen.

„Und was wollen wir hier?“ Erkundigte sich Asgar. „Wir brauchen Hilfe einer weiteren Dame.“ erklärte Jack. Geschwind erklomm er die Klippen und trat an das Haus heran. Von drinnen war nun doch Lärm zu hören. Eine Frau, die mit einem Kind, einem Jungen sprach. Der Pirat klopfte leise an die Tür. Plötzlich wurde es drinnen still. Die Vampire konnten trotzdem das Auftreten auf Holzfußboden hören. Dann plötzlich wurde die Tür aufgerissen und eine junge Frau, Mitte zwanzig starrte den Piraten an. Sie hatte einen Degen gezogen und ihn direkt auf den unerwarteten Besuch gerichtet. Ihr langes haselnussbraunes Haar hatte sie zu einem lockeren Knoten frisiert und ihre Kleidung war sauber und roch nach Heidekraut, was hier auf den Klippen zuhauf wuchs.

„Elisabeth, ich wusste ja dass du hier kaum Besuch empfängst aber, “ Jack schluckte. „könntest du doch bitte den Säbel wegstecken? Ich hab gerade etwas Atembeklemmung.“

Als sie erkannte wer dort vor ihrer Tür stand senkte sie den Säbel sofort und fiel ihm um den Hals. „Na, so eine Begrüßung hab ich bei ihm noch nicht gesehen.“ Meinte Valnar schmunzelnd. Aber sofort als er geendet hatte schallte auch schon eine Ohrfeige.

„Wie kannst du es wagen mir so einen Schrecken einzujagen?“ rief sie in einer hohen Stimmlage. Jack zuckte die Achseln. Dann sah Elisabeth auch den weiteren Besuch hinter dem Piraten.

„Gehst du wieder auf ein Abenteuer, Jack?“ fragte sie gut gelaunt als wäre die beinahe Attacke Schnee von gestern.

„Ich kann einfach nicht anders Liebes.“ Säuselte er.

„Wartet mal!“ warf Asgar schnell ein. „Ihr…“ er deutete auf Elisabeth und Jack. „Kennt euch?“

„Natürlich. Lizzie und ich haben schon viele Abenteuer unternommen.“ Antwortete der Pirat.

„Und würdest du auch dieses Mal mit kommen?“ fragte er noch im gleichen Atemzug. „Ich kann nicht…“ sie trat zwei Schritte zurück wo ein kleiner Knabe von gerade einmal 6 Jahren am Tisch saß und seine Mutter etwas ängstlich ansah.

Sofort ging sie auf ihn zu. „Bill, du brauchst keine Angst zu haben. Das dort sind Freunde von uns.“ Jack wank dem Jungen, der schüchtern zurückwank. „Bist du ein richtiger Pirat?“ fragte er etwas lispelnd. Seine vordersten zwei Milchzähne waren schon heraus gefallen. Nun war dort eine kleine Lücke. Sein Sandfarbendes Haar kringelte sich etwas an den Spitzen. Jack kam näher auf den Jungen zu. „Ob ich ein Pirat bin fragst du?“ Bill nickte. „Jack entblößte eine Zahnreihe voll von Goldzähnen. Da strahlte der Junge und warf sich ihm an den Hals. „Er sieht Will sehr ähnlich.“ Sagte er als der Junge ihn umarmte. Elisabeth nickte stolz.

„Wir bräuchten aber vielleicht deine Hilfe.“
 

Sie bleiben einen Tag lang bei Elisabeth. Alaine und Valnar unterhielten den Jungen. „Und ihr seid richtige Vampire?“ platzte es aus ihm heraus. In der kurzen Zeit war der Junge schnell aufgeblüht. Solange es seiner Mutter gut ging würde er keine Angst haben. Die beiden lächelten.

Drüben am Tisch unterhielten sich unterdessen Asgar, Jack und Elisabeth.

„Wir suchen den Jungbrunnen. Und ich will mein Schiff zurück.“ Eröffnete Jack ihr. „Na, eigentlich suchten wir die Isla de Muerta doch…“ Asgar verdrehte die Augen. „Ist die vor Jahren untergegangen.“ Beendete die Piratenkönigin seinen Satz. Dieses Amt hatte sie bisweilen nicht abgelegt.

„Aber ich kann nicht mitkommen. Wenn Bill etwas geschieht.“ Sie sah ängstlich zu ihrem Sohn. Auch die anderen beiden sahen zu ihm rüber.

„So wie ich Alaine kenne wird sie dem Jungen kein Haar krümmen. Sie hat ihn ja jetzt schon ins Herz geschlossen. Sie wird ihn beschützen, da bin ich mir sicher.“ Soweit kannte Asgar seine ehemalige Freundin. Kindervernarrt wie eh und je.“ Wieder sah Elisabeth verunsichert aus.

Nach einer Weile willigte sie dann doch mit ein. Sie ging noch einmal zu ihrem Bett und holte eine Hölzerne Truhe hervor. Auch Alaine und Valnar verharrten in ihrem Tun. Sie hörten ein Pochen aus dem Inneren der Kiste. Wie ein… Herz.

Elisabeth begegnete ihren Blicken. „Ja, dort drin ist das Herz des Kapitäns der „Flying Dutchman“.“
 

„Wir könnten die Hilfe von deinem Gatten gebrauchen.“ Meinte Jack als sie aus der Hütte traten. „Er muss zwischen den Welten segeln. Und die auf die andere Seite begleiten die auf See gestorben sind.“ Jack schauderte bei diesem Satz. Er hatte bereits erfahren wie es war im Reich von Davy Jones zu sein. Die restliche Crew hatte auf Deck gewartet und hisste wieder die Segel.

„Kapitän… noch eine Frau an Bord?“

„Wie redest du von der Piratenkönigin?“ empörte sich Jack. Da verstummten alle und machten sich wieder ans Werk.
 

Es vergingen viele Tage, Tage an denen sie nach einem Anzeichen von Will Turner warteten. Doch sie fanden kein Schiffswrak, das zufällig auf ein Riff gelaufen war oder durch einen Kampf zerstört war.

„Vielleicht müssen wir den Besitzer des Herzens zu uns rufen.“ Meinte Asgar einmal und umspielte die Verzierungen auf der Truhe. „Darauf hört er nicht.“ entgegnete Elisabeth. „Nur wenn ein Schiff und seine Mannschaft sterben, wird er kommen.“ „Och, da hätte ich schon eine Idee.“ Asgar drehte den Hals und sah zu einem der Crew, der gerade dabei war das Tau zu entknoten.

„Der hat noch nie was anderes gemacht als knoten zu lösen. Auf den können wir gut und gerne verzichten.“ „ASGAR!“ fuhr Alaine ihn an. Der grinste und sah wieder zu dem unglückseligen den er wohlmöglich bald über Bord schmeißen würde, wenn nicht bald der Kapitän der „Flying Dutchman“ erscheinen würde.

Es blieb immer noch still auf der „Sea Cat“. Vereinzelt flogen Möwen an ihnen vorbei. Aus den Kajüten kam Bill heraus, der mit Alaine und Valnar fangen spielte. Kinderlachen lag in der Luft.

Doch auf einmal drang ein grollen aus den Tiefen des Meeres. Der Junge stoppte und lief zu seiner Mutter, die ihn beschützend in die Arme schloss. Auf ihrem Lippen lang ein lächeln.

Das grollen wurde lauter. Und endlich tauchte ein riesiges Schiff aus dem Wasser auf. Seetang hang an den Planken. Als das Schiff vollends aufgetaucht war, kam auch die Besatzung an die Rehling. Auch Jacks Crew ging an die Rehling.

Ganz vorn, auf der „Flying Dutchman“ stand ein junger Mann mit mahagonibraunem Haar. Er trug ein blutrotes Kopftuch und ein weißes Hemd. Und dort auf seiner Brust war eine große Narbe. Genau dort wo einst sein Herz in der Brust geschlagen hatte. Er strahlte übers gesamte Gesicht. Seine Lippen formten einen Namen. Den seiner Frau.

„Will!“ rief Elisabeth. Ihr Ehemann sah zu ihr. Sein Lächeln wurde breiter. Dann glitt sein Blick zu dem Jungen in ihren Armen. Erstaunen machte sich auf seinem Gesicht breit, dann unglaublicher stolz.

„Hallo Willilein.“ Meldete sich Jack. Nun wandte er sich zu dem Piraten. Wieder nur erstaunen.

„Jack. Wie kommt es dass du wieder in ein Abenteuer ziehst?“ Jack hob die Augenbrauen und blies die Wangen auf. Er tat so als müsste er überlegen.

„Nun, ich bin auf der Suche nach dem Jungbrunnen. Und die drei wollten mir dabei helfen.“ Er wies auf Asgar, Valnar und Alaine. Will Turner sah zu den drei. „Solche Wesen hab ich ja noch nicht gesehen.“

„Könnt ihr auch nicht.“ Sagte Asgar. „Vampire halten sich ja nicht alltäglich bei Tageslicht auf.“

„Aber ihr könnt es?“

Asgar hob wie als Beweis die Arme. So erklärte er dem Kapitän der Dutchman die unterschiedlichen Vampirgenerationen.

„Aber wozu braucht ihr den Jungbrunnen? Ihr…“ er wedelte mit der Hand zwischen den Vampiren umher. „Ihr seid doch unsterblich.“ Alaine verdrehte die Augen. „Nun, eigentlich wollte Asgar die Isla de Muerta finden.“ So verstand er.

„Und wozu braucht ihr mich?“ fragte er. „Ich will mein Schiff zurück.“ Stellte Jack klar. „Und du Will, wirst und helfen.“
 

Wieder vergingen Tage. Der kleine Bill erfreute sich an den neuen Gesichtern die von der Dutchman herüber kamen. Besonders freute er sich endlich auch seinen Vater und seinen Großvater Stiefelriemen Bill kennen zu lernen, von dem er seinen Namen bekommen hatte.

„Wo könnte denn Barbossa hin sein?“ Jack sah auf seinen Kompass. Sie drehte sich wie verrückt im Kreis. Er klappte ihn wieder zu. Solange er nicht wusste was er wollte, konnte er auch nicht seinen nächsten Wunsch bekommen. Es nagte an ihm wie ein Parasit. Es gab etwas, was Jack Sparrow mehr begehrte als seine Black Pearl. Und es war an Deck.

„Und? Wohin müssen wir?“ fragte Elisabeth, die soeben aus ihrer Kajüte kam, die sie mit ihrem Sohn teilte. Will musste auf seinem Schiff bleiben, denn es könnte immer sein, dass jemand auf See starb. Das geschah öfter und dann musste er immer dem sterbenden den Weg zum anderen Ufer begleiten. Gelegentlich jedoch kam er auf die „Sea Cat“ um sich mit den anderen zu beratschlagen, so wie jetzt.

„Ähm…“ er beobachtete alle anwesenden. Dann richtete er mit dem Finger in eine Richtung. „Dort lang.“

„Dort? Aber von da sind wir gekommen.“ Warf Valnar zweifelnd ein. „Wenn ich es doch sage.“ Versuchte der Pirat sich zu erklären.

Jack wusste, solange er bei ihr war konnte er sich ihr nicht nähern.
 

„Ich habe eine Idee!“ verkündete Jack beim Frühstück am nächsten Tag.

„Wir müssen endlich an die Black Pearl rankommen. Und dazu brauchen wir einen der die Umgebung von oben auskundschaftet. Also muss er fliegen können.“

Alle sahen auf die Vampire. Es war klar dass einer der drei sich opfern musste und suchen müsste.

„Ich schlage Valnar vor.“ Sagte Jack nach einer Weile die er gelassen hatte um zu überdenken.

„Warum denn gerade Valnar? Er ist nicht gerade der beste Vampir den man sich vorstellen kann.“ „Dann flieg du doch.“ Empörte sich der Vampir. „Ich brauche Asgar hier an Bord.“ Jack hatte es so schnell wie ein Pistolenschuss gesagt. „Ich könnte fliegen.“ Bot sich dann auch Alaine an. „Ich will das keiner Lady antun. Wer weiß wo die Meute von Barbossa ist und was sie mit einer Frau wie dir antun könnten.“ Alaine sah erstaunt zu dem Piraten rüber, sagte aber kein Wort. „Also, dann muss ja ich fliegen.“

Elisabeth kam das alles sehr bekannt vor. Als hätte das Jack alles schon durchdacht. Nur wozu? Er wollte nicht dass die Vampirin los flog. Dabei war sie diejenige die die höchste generationsstufe hatte. Und mit einem Haufen stinkenden Piraten wie Pintel und Ragetti würde sie gewiss klarkommen und dann würde sie warten können bis ihr Schiff zu dem der Black Pearl aufgeschlossen hatte. Oder sie würde es einfacher machen und auskundschaften wo sich das Schiff befand und dann zurückfliegen. Aber Jack war schon immer ziemlich komisch drauf gewesen.
 

„Sei vorsichtig.“ Riet Alaine Valnar zum Abschied. „Keine Sorge. Ich bin so schnell wie möglich wieder da.“

„Und vergiss nicht. Die Black Pearl ist das einzige Schiff mit schwarzen Segeln. Du bemerkst sofort dass es das richtige Schiff ist.“

Valnar und Alaine umarmten sich kurz, Asgar und Jack klopften beide dem Vampir auf die Schulter und schon war aus dem Mann eine Fledermaus geworden. Sie flatterte über ihre Köpfe hinweg und entschwand dann ins Blau des Himmels.

Der gewitzte Pirat grinste in sich hinein. Endlich konnte er endlich ihr nahe kommen. Langsam öffnete er seinen Kompass. Die Nadel zeigte endlich zu dem was er am meisten begehrte. Alaine… Schnell klappte er diesen mystischen Kompass zu.

Langsam ging er zu ihr.

„Er wird wohl eine Zeit lang brauchen.“ Sagte er leise. Die Rothaarige nickte langsam. „Hoffentlich findet er das Schiff. “ flüsterte sie. Jacks Oberlippe zuckte verräterisch. „Ähm… das wird er.“
 

Valnar flog gen Norden. Ein schwarze Schiff mit schwarzen Segeln… es dürfte nicht so schwer sein so ein Schiff zu finden. Dessen Crew ein teuflischer Haufen sein sollte. Der Vampir wollte das nicht so ganz glauben, nicht nachdem die Untoten wieder sterblich geworden waren. Sterblich. Wie er sich das wünschte. Einfach eines der Medaillons nehmen, es mit eigenem Blut tränken und wieder in die Kister werfen. Er würde das verfluchte Gold nur wenige Sekunden in den Händen halten und dann… wieder ein Mensch sein. Aber das war unmöglich. das Gold könnte keinen Vampir in ein Skelett verwandeln und dann wieder in einen Menschen.

Valnar seufzte und setzte seinen Weg fort, ohne genau zu wissen wo er anfangen sollte zu suchen. Es wurde bereits Nacht, da tauchte eine dunkle Silhouette am Horizont auf. Ein Schiff, zweifelsohne, doch das gesuchte? Er flog schneller und näherte sich dem Schiff schnell. Schon von weitem erkannte er, dass das Schiff pechschwarz war. Die aus Holzgeschnitzten Gestalten am Heck deuteten Meermenschen dar, mit Dreizack und Harpune. Ja, selbst die Fenster waren schwarz. Und… es hatte schwarze Segel. Valnar hatte die „Black Pearl“ gefunden. Und nun? Und das schon nach so kurzer Zeit.

Valnar umflog das mysteriöse Schiff. Jetzt wo die Dunkelheit einsetzte umgab das Schiff eine unheimliche Aura. Auch die Galionsfigur am Bug sah aus als weine sie. Lampen an Bord wurden entzündet. Zwei bis drei Leute entfachten das Licht. Valnar flog näher und lauschte.

„Glaubst du dass es damals klug war Jack einfach so das Schiff zu klauen?“ fragte eine Männerstimme, die sich ziemlich gebrechlich anhörte.

„Ach was. Barbossa hat es viel mehr verdient und wenn wir erst den Jungbrunnen gefunden haben werden wir für immer auf dem Meer zu Hause sein können.“ Antwortete eine tiefere, raue Stimme. Ein „Klenk“ war zu hören, so als wäre ein kleines Stick Holz auf den Boden gefallen.

„Ah. Mein Auge.“ Rief der erste und seine Schritte hallten auf dem Boden. Er lief einem rollenden Ding hinterher. „Ragetti, ich schlag dir wirklich bald einen nagel durch dein Holzauge damit es endlich in seine Höhle bleibt.“ Fluchte der zweite.

Ragetti fing endlich sein Auge und setzte es mit einem geräuschvollem „Plopp“ wieder ein. „Seitdem mein altes Auge verbrannt wurde, hab ich nur ein kleineres, das viel öfter rausfällt.“ Entschuldigte er sich.

„Darum werde ich da auch einen Nagel durchjagen.“

Valnar schüttelte den Kopf und flog wieder davon. Er hatte genug gehört. Jetzt musste er Jack davon berichten.

Sie waren nicht die einzigen auf der Suche nach dem Jungbrunnen.
 

Tag um Tag stand Alaine an dem Rehling und hielt Ausschau nach Valnar. Jack leistete ihr hin und wieder Gesellschaft.

„Wie lange er noch weg sein wird.“

„Er wird bestimmt bald wieder zu uns stoßen. Aber seid doch nicht so traurig. Ihr seid ja nicht alleine. Ich könnte eure Langeweile und das warten verkürzen.“

„Und wie wollt ihr das anstellen?“ forderte Alaine zu wissen. „Ich habe da schon eine Idee.“ Er kam näher zu ihr und nahm ihre Hand in seine.

„Ich weiß was eine Frau begehrt.“ Die Vampirin zog ihre Hand weg. „Oh, das habe ich zu genüge in Tortuga gesehen.“ Der Pirat setzte sein bestes lächeln auf.

„Vergesst das Alaine.“ Wieder ergriff er ihre Hand. Diesmal zog sie ihre nicht weg. Die Rothaarige verharrte.

„Warum sollte ich mich mit einem Menschen einlassen? Ihr seid so schwächlich, so zerbrechlich. Ihr würdet unter meiner Kraft zerbrechen.“ Jacks Oberlippe zuckte verräterisch.

„Ich liebe Frauen, die stark und selbstbewusst sind. So wie Ihr.“ Auch die Vampirin begann zu lächeln.

„Dann werdet ihr kein Problem haben mit sowas.“ Sie verwandelte sich in eine Fledermaus und hob den Piraten hinauf in die Luft. Sie stiegen immer höher bis sie das Krähennest erreichten, wo gerade Randall ein Hickerchen hielt. Überrascht von seinem Besuch fuhr er hoch und tat so als hätte er die ganze zeit über Ausschau gehalten.

„Und? Könnt ihr damit umgehen?“ fragte Alaine als sie den Kapitän neben Randall abgesetzt hatte.

„Kein Problem. Aber würdet ihr mich wieder runterlassen. In der Nähe von Wasser ist es mir wirklich lieber.“

Die Vampirin grinste und brachte ihn wieder unten an.

„Valnar kehrt zurück!“ schrie auf einmal Randall von oben. Die gesamte Crew sah nach oben wo der Liliputaner in Richtung Norden zeigte. Und tatsächlich eine kleine schwarze Fledermaus kam auf sie zugeflogen. Wenig später landete sie vor ihnen. Sofort fiel ihm Alaine um den Hals.

„Wo ist die Black Pearl?“ fragte Jack sofort.

„Etwa eine Tagesreise von hier entfernt. Bei einer kleinen Insel. Sie haben dort angelegt. Wenn wir glückhaben können wir morgen da sein.
 

Sie stachen sofort in See. Und wirklich. Am nächsten Tag lang Jack Schiff noch immer vor Anker.

„Sie werden das Schiff von Muscheln und Algen befreit haben. Gut, so bekomme ich mein Schiff blitzsauber zurück.“ Er steckte sein Fernrohr wieder zusammen und gab den Befehl die Rettungsboote aufs Wasser zu lassen.

Als das erste Boot ankam untersuchten sie die Lage erst. Es könnte immer einer auf Deck geblieben sein um das Schiff zu bewachen. In diesem Falle war es so. Pintel und Ragetti waren zurückgeblieben.

Jack grinste und schwang sich elegant auf das Deck.

Als sie ihren alten Kapitän erkannten riefen sie laut im Chor: „Jack! Du lebst!“ Ragetti ließ vor Überraschung wieder sein Holzauge fallen.

„Aye, Männer. Vielen Dank dass ihr so gut auf mein Schiff aufgepasst habe, doch jetzt will ich es zurück.“ Sofort steuerte Jack auf das Ruder zu, doch versperrten ihn die beiden den Weg.

„Barbossa wird ziemlich sauer sein wenn er erfährt, dass wir zu blöd waren um auf das Schiff auf zupassen.“ Sagte Ragetti schnell und setzte erneut sein Auge ein.

„Ah, doch zum Glück kann ich euch versprechen wenn ihr an Bord bleibt, dass ich euch zum Jungbrunnen führen kann. Und nur euch wird dann die ewige Jungend versprochen.“ erwiderte Jack. Darüber mussten die zwei erstmal nachdenken. Derweil machten Jacks Mannschaft das Schiff klar. Sie mussten sich beeilen, wer weiß wie lange schon Barbossa fort war. Und er könnte jeden Moment wieder auftauchen. Zum Glück setzte die Flut ein, sodass es leichter war das Schiff wenn es genug Wasser um sich hatte wieder ins Meer zu segeln. Die beiden anderen waren dumm genug um zu erkennen, dass sie mit oder ohne Barbossa ewige Jungend erreichen konnten und so schlossen sie sich der Mannschaft an.

Gerade war das Schiff wieder tauglich da raschelte es im Unterholz der Insel.

„Beeilung. Das wird Barbossa sein.“ Befahl Jack und drehte das Ruder soweit herum wie es ging. Und da kamen auch schon die Männer von Barbossa. Der alte Seebär hatte sich kaum verändert. Als er erkannte was da vor sich ging, verging ihm dass bis vorhin noch so breite grinsen.

„Vielen Dank Hector, dass du mein Schiff wieder klar gemacht hast!“ rief der neue Kapitän der Black Pearl Barbossa zu.

„Ich brauch es auch nicht mehr Jack. Denn der Jungbrunnen befindet sich hier auf der Insel. Nur habe ich ihn noch nicht gefunden.“ Da entglitt Jack das Gesicht.

„Woher willst du wissen wo der Brunnen ist?“ fragte der Pirat.“Zumindest habe ich mir die Karte von dir geliehen.“ „Geklaut ist wohl richtiger.“ Entgegnete Barbossa wütend. „Na?“ hackte er noch einmal nach.

„Soviele Inseln vor Florida gibt es nicht Jack.“ Antwortete der Alte Pirat.

Schnell schaute er auf seinen Kompass. Die Nadel deutete immer noch auf Alaine. „Mist!“ entfuhr es Jack.

„Warum schaust du denn noch auf deinen Kompass Jack? Wenn der Brunnen doch wirklich hier ist.“ Fragte Valnar ratlos.

„Weil der Kompass nicht nach Norden zeigt sondern auf das was der Träger sich am meisten wünscht.“ antwortete Gibbs. „Und… auf was zeigt er?“ Jack sah zu Alaine. „Was? Nein. Nicht doch. Deswegen die Annäherung.“ Der Pirat schwieg. Da meldete sich Asgar zu Wort.

„Wollten wir nicht einen Jungbrunnen finden?“

„Ja, du hast Recht. Wer ihn zuerst findet darf die Black Pearl behalten. Einverstanden?“ sagte der Pirat und wandte sich an Barbossa.

„Meinetwegen.“ „Los!“
 

Es begann ein wildes Rennen. Diejenigen, die schon an Land waren hatten es leichter. Sie mussten nicht noch extra von Bord und an Land schwimmen. Und diejenigen die auch noch fliegen konnten hatten es noch leichter. Nur einer konnte nicht mit. Will musste auf seinem Schiff bleiben. Die zehn Jahre waren noch nicht verstrichen. Doch konnte seine Crew an Land. Elisabeth blieb bei ihm. Was nützte ihr der Jungbrunnen? Zum einen würde sie irgendwann alt werden und sterben. Jedoch war das ein kleines Übel. Außerdem: gab es auch noch einen anderen Weg für immer zu leben.
 

So führte Asgar das Rennen an. Er hatte sich in eine Fledermaus verwandelt und flog über sie alle hinweg und durchsuchte die Gegend nach etwas, was den Anschein erwägte etwas wie ein Brunnen zu sein. Zu aller Überraschung folgte Jack. Er hatte sich kopfüber ins Wasser fallen lassen und war dann wie von Davy Jones persönlich gejagt, an Lang gerannt. Danach folgten Barbossa, Valnar mit Alaine, dann Ragetti, der mit seinen langen Beinen doppelt so große Schritte tun konnte wie sein Kumpan. Danach kam eine Weile niemand. Dann kam Cotton, Randall, Pintel, und zu guter letzt Gibbs.

„Was hast du denn für komische Vögel angeheuert Jack? Die können ja fliegen!“ fragte Barbossa als er an Jack vorbei zog. Wie immer flogen die Arme des Piraten umher. Das hatte er sich auch nach der Jagd von Kannibalen nicht abgelegt.

„Besondere Hector.“ antwortete er nur und versuchte sich noch etwas zu beeilen. Solange Asgar noch oben flog konnte er hoffen Barbossa einzuholen.
 

Asgars Interesse lang vor allem daran als erstes die Quelle zu erreichen. Der Vampir hatte es irgendwie im Gespür dass es eine besondere Quelle sein musste. Das Schiff war ihm völlig egal. Im Notfall würde er es dem stärksten der beiden Kapitäne überlassen. Denn zu einem Kampf würde es sicherlich kommen, so wie die beiden sich aufspielten.

Er sah etwas in die Ferne. Dort hinten war schon das Ende der Insel. Also musste er jetzt endlich runterfliegen. Der Vampir segelte langsam zu Boden und untersuchte die Luft. Irgendwo musste Süßwasser austreten. Und dort würde er anfangen zu suchen.

Am Boden angekommen entwandelte er sich und lief zu Fuß weiter. Eine feine Spur von Süßem Wasser war zu riechen. Der Vampir beeilte sich etwas mehr, obwohl Jack und Barbossa weit hinter ihm waren. Er streifte Palmen und am Boden wachsende Büsche. Blumen in den schillerndsten Farben blühten hier. Nun war auch plätschern zu hören. Plätschern von fleißenden Wasser. Ein letzter Baum und… da war sie.
 

Es lag eine solche Stille und Frieden über diesem Ort. Das Wasser plätscherte über einen sanften Wasserfall hinweg in einen kleinen See. Der See selbst glitzerte im Licht das durch die dichten Bäume fiel. Asgar glaube sogar zu meinen dass der See summte. Eine liebliche Melodie entsprang der Quelle. Es war ein sehr friedlicher Ort.

Jetzt konnte Asgar die anderen näher kommen hören. Sie hatten gesehen wie Asgar zu Boden geflogen war und waren dann dem Geräusch des Wassers gefolgt. Die Piraten bleiben einen Moment stillschweigend stehen, bis sie dann auf den See zu liefen. Jack zog seinen Säbel, Barbossa tat es ihm gleich.

„Jetzt ist es genau so wie damals auf der Isla de Muerta Jack.“ Sagte Barbossa grinsend und entblößte eine Reihe gelber Zähne. „Jack hob einen Zeigefinger. „Nicht ganz, mein Lieber. Denn du bist sterblich und alt und ich-“ er beendete den Satz nicht sondern Sprang mitsamt seiner Kleidung in den See.

Als er wieder auftauchte sah er viel jünger, vitaler und kräftiger aus. Die Spuren die das Leben in seinem Gesicht hinterlassen hatten waren verschwunden. Sein Bart war kürzer, das Haar war nicht so ungepflegt. Es schien auch dass er um einige Zentimeter geschrumpft war. Er grinste Barbossa selbstgefällig an.

„Ich bin jung und kräftig.“ Mit diesem Satz kam er aus dem Wasser und begann einen schnellen Kampf gegen seinen ehemaligen ersten Maat.

Doch Barbossa war auch nicht dumm. Schnell war klar dass er Jack führte und nicht Jack ihn. Der Alte Pirat ging rückwärts auf den See zu während die Klingen aneinander schlugen. Als sie das Ufer erreichten, schubste Barbossa Jack weit von sich und tauchte selbst in das Wasser hinein. Als auch er wieder auftauchte, war auch er um einiges jünger. Der Bart war nur drei Zentimeter lang, die tiefen Falten waren vergessen.

„Unentschieden.“ Entschied Jack. „Die Geschichte holt uns tatsächlich heim. Es ist so wie vor Jahren.“
 

Mittlerweile hatten auch die anderen die Lichtung betreten. Sie hatten den Kampf mit angesehen.

„Und was jetzt? Keinen ewigen Kampf um den Brunnen der Jugend?“ fragte Asgar verdattert.

Die beiden Piraten schüttelten den Kopf. „Es ist dumm sich um Wasser zu streiten. Zumal es im Überfluss da ist.“ Asgar verstand die Welt nicht mehr. „Aber vorhin…“ „Wenn uns das Alter was gelehrt hat, dann, dass Kämpfen nicht immer der richtige Lösungsweg ist Asgar.“

Dem Vampir klappte die Kinnlade nach unten. Er hatte einen Kampf auf Leben und tot erwartet und jetzt das. Sie versöhnten sich?

„Aber ich bleib der Kapitän der Black Pearl.“ Sagte Jack bestimmend. „Vergiss es lieber.“ Doch die Sympathien waren eindeutig für Jack. Viele hatten ein schlechtes Gewissen was damals passiert war als sie ihren Kapitän auf einer verlassenen Insel zurückgelassen hatten. Keiner glaubte mehr an die Geschichte mit den Schildkröten. Doch war Jack der bessere Kapitän.
 

Als sie wieder an Bord gingen meinte Valnar zu Asgar. „Tja… das war umsonst. Keinen Piratenschatz, keinen Jungbrunnen… und was wollen wir als nächstes machen?“

Asgar grinste und holte etwas aus seinem Mantel hervor. Eine Karte.

„Diese Karte führt uns über all hin wohin wir wollen.“ Die Karte war in ineinander gesteckte Kreise geteilt, die sich untereinander verschieben konnten. Und immer wieder ergaben sie eine andere Karte. Er deutete auf eine kleine Insel, die sich zwischen Jamaika und Kuba befand.

„Es gibt viel mehr Schätze auf der Welt als wir glauben. Und den hier, lasse ich mir von niemandem wegnehmen.“ Er lachte. „Kommt ihr mit?“

Valnar seufzte. „Was bleibt uns anderes übrig?“

„Hier zu bleiben.“ Sagte eine Stimme hinter ihnen. Jack stand hinter ihnen. Da sie nicht antworteten zählte er ihnen auf warum sie an Bord bleiben sollten.

„Wir können auch gemeinsam auf Schatzjagd gehen. Gemeinsam wird uns die Menschheit fürchten.“ Asgar horchte auf. Doch dass er nicht sofort einschlug war den beiden anderen Vampiren ein Rätsel.

„Liebend gern würde ich jetzt einschlagen doch ich schätze Ronak vermisst mich schon.“ Jack erübrigte sich die Frage wer oder was ein Ronak sein sollte. Darum wandte er sich den beiden anderen zu.

„Ich würde gern eine Weile hier bleiben.“ Meinte Valnar und schlug in die ausgestreckte Hand von Jack ein. „Dann bist du angeheuert. Marsch an die Arbeit Mr. Darnus.“ „Aye, aye Kapitän Sparrow.“ Rief Valnar und spreng in die Takelage. Dann bleib nur noch Alaine. Sie rang mit sich selbst.

„Ich weiß nicht ob ich für ein Leben auf See geschaffen bin.“ Sagte sie langsam.

„Das kann man nur herausfinden wenn man es versucht, Liebes.“ Sie sah zu Asgar und zu Valnar, der sich gerade ein Kopftuch umband. Dann sah sie Jack an. „Ich kann es ja mal versuchen.“ Lachte sie und schlug ein.

„Kapitän!“ rief Gibbs vom Steuerrad her. „Ihr wisst doch: eine Frau an Bord bringt Unglück.“

„Soviel Unglück das wir in den Tagen hatten ist doch gar nichts. Viel mehr wird sie unser Leben auf See bereichern.“ Entgegnete Jack.
 

So mussten sich Valnar und Alaine von ihrem Gefährten verabschieden. „Es ist nicht für Ewig Asgar. Und außerdem: danach haben wir immer noch eine Menge Zeit nach Schätzen zu graben.“ Asgar grinste und umarmte die beiden noch ein letztes Mal.

„Und dass ihr mir nicht die Weltmeere unsicher macht.“ Sagte er lachend.

„ALLE MANN AN DECK!“ rief Jack aus. Alaine seufzte. „Tja… wir müssen.“
 

Und so stach die „Black Pearl“ mit einigen neuen in die See. Die Flying Dutchman begleitete sie noch ein Stück bis sie wieder ihren Pflichten nachkommen musste. Und Elisabeth und Bill wurden wieder auf ihre Insel zurückgebracht. Er uns seine Mutter würden Will erst in vier Jahren wieder sehen und er würde nur einen einzigen Tag bleiben können.

„Du Mama, warum hast du nichts von dem Zauberwasser getrunken?“ fragte Bill als sie an Land waren und zusahen wie die „Schwarze Perle“ am Horizont verschwand. Elisabeth lachte nur. Sie summte ein Lied. Ein Lied von Piraten.
 

„Yo, ho, yo ho. Piraten haben’s gut. Wir rauben, wir stehlen und trinken vom Fass. Trinkt aus Piraten yo, ho! Wir rauben und stehlen und plündern aus Spaß. Yo, ho, yo, ho. Piraten haben’s gut.“
 

*Ende*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mad-In-Sections
2010-09-04T19:23:52+00:00 04.09.2010 21:23
Dankeschööööööön!!!
Also mir gefällt die Geschichte wirklich sehr :D
Echt super gemacht - ich hätte nicht gewusst, wie man Fluch der Karibik und Vampires Dawn zusammentun könnte x3
und das Ende war so traurig Q.Q *wein*

Vielen Dank nochmal :D !!!!

lG
Ccrawn


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