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Trust Nobody

'Cause you could lose your heart (ZoSa)
von

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Training

Die nächsten Monate vergingen wie im Flug. Jeden Morgen zur gleichen Zeit wurde Sanji aus dem Bett geklingelt, hatte danach eine halbe Stunde Zeit, um sich zu waschen und anzuziehen, bevor er auch schon von einem schwarzgelockten, jungen Mann mit einer sehr, sehr langen Nase abgeholt wurde. Lysop nahm ihn mit zum Schießstand, wo er ihm den Umgang und das Zielen mit den verschiedenen Handfeuerwaffen zeigte. Danach wurde Lysop von einem blauhaarigen Mann, Franky, abgelöst. Dieser erklärte dem Blondschopf alles, was es zum Thema Waffen, Sprengstoff und mancherlei anderem Kram zu wissen gab. Viel Zeit verbrachte er auch bei Robin, einer schwarzhaarigen, geheimnisvollen Schönheit, die ihn in die Tiefen des Computers einführte. Doch anstatt aufzupassen, lauschte er viel lieber der bezaubernden Stimme dieser Göttin und schmachtete sie still an. Wenn sie ihn dabei erwischte, lächelte die Schwarzhaarige nur. Anders war das bei Nami, der von Zoro als geldgierige Hexe bezeichneten rothaarigen, jungen Frau. Diese unterrichtete ihn in Strategie und in dem Planen von Operationen. Außerdem zeigte sie ihm, wie man topographische Karten las und auch selber welche anfertigte. Sie verstanden sich im Allgemeinen gut. Doch sobald Nami ihn dabei erwischte, dass seine Aufmerksamkeit sank und dieser sie schon fast sabbernd ansah, gab es eine harte Kopfnuss sowie eine minutenlange Strafpredigt. Sein eigentlicher Ausbilder, Zoro, tauchte immer erst irgendwann am frühen Nachmittag auf, hörte sich in Ruhe Namis Gezeter wegen seiner chronischen Verspätungen und die obligatorische Mahnung wegen der immer noch ausstehenden Rückzahlung seiner Schulden, sowie die Drohung über die Erhöhung der Zinsen an. Sobald das hinter ihm lag, schnappte er sich wortlos Sanjis Hand und zog diesen hinter sich her zu einem abgelegenen Trainingsraum, wo sie dann den Rest des Tages verbrachten und Zoro ihn Kraft- und Ausdauertraining bis zum Umfallen absolvieren ließ. Nach einer kleinen, hart erkämpften Verschnaufpause, begannen sie dann, an Sanjis Nahkampffähigkeiten zu arbeiten und diese zu verbessern.
 

Die Tage hatten alle den selben Ablauf. Nur selten gab es kleine Abweichungen im Zeitplan. Nur heute schien etwas anders zu sein. Das hatte Sanji im Gefühl und es lag nicht nur daran, dass Zoro heute besonders spät dran war. Immer wieder glitt sein Blick zur Uhr und von dort zu der Tür, durch die der Grünhaarige jeden Tag den Raum betrat. Derweil vertrieb er sich die Zeit damit, sich mit Nami zu unterhalten. Mittlerweile hatte er von jedem, mit dem er engeren Kontakt hatte, erfahren, was der- oder diejenige getan hatte, um hier zu landen. Nur von Zoro wusste er es nicht. Genau genommen wusste er von diesem so gut wie überhaupt nichts. Das wenige, was er von den Anderen über den Grünhaarigen erfahren hatte, half ihm auch nicht weiter, sich ein richtiges und vollständiges Bild von Zoro zu machen. Und wie aufs Stichwort erschien auf einmal Zoro, das unbekannte Wesen. Stirnrunzelnd betrachtete Sanji den Grünhaarigen, der mit noch kleineren, verschlafenen Augen und noch grimmigerer Miene als sonst auf ihn zu kam. Wortlos griff er Sanjis Hand, zog diesen grob von dessen Platz hoch und mit sich in Richtung der Trainingsräume. Verwundert starrte der Blonde ihn an. Dass Zoro nicht gerade gesprächig war, wusste er inzwischen, aber kam doch sonst wenigstens ein Wort der Begrüßung und wartete er doch immer Namis Ansprache ab. Ein kurzer Blick über die Schulter bestätigte Sanji, dass die Rothaarige über die Nichtbeachtung seitens Zoros nicht sehr erfreut war. „Zoro“, keifte sie auch sofort und stellte sich diesem in den Weg. „Hast du eigentlich mal auf die Uhr geschaut? Du bist heute verdammt spät dran. Ich hab auch noch andere Sachen zu tun, als hier für Sanji den Babysitter zu spielen, bis du dich mal bequemst, hier aufzutauchen“, fuhr sie Zoro an. Dessen grüne Augen verengten sich und er knurrte leise, bedrohlich. Dieses Knurren veranlasste Sanji dazu, einen Schritt zurück zu machen. Der Ton war irgendwie beängstigend. „Nami“, knurrte Zoro die junge Frau leise an. „Geh mir aus dem Weg und lass mich in Ruhe!“ Sicherheitshalber machte Sanji noch einen Schritt zurück. Dieses Benehmen ließ sich die Rothaarige bestimmt nicht gefallen und das würde sie Zoro garantiert auch gleich mit Hilfe von Kopfnüssen mitteilen. Umso verwunderter war Sanji, als Nami nur schnaubte, den Grünhaarigen lediglich mit giftigen Blicken bedachte und Platz machte. „Komm endlich“, zischte Zoro ihm zu und riss ihn somit aus seiner Verwirrung. Nicht mal an seine Schulden hatte Nami Zoro erinnert. Wie schon gesagt, irgendwie schien heute etwas anders zu sein.
 

In ihrem Trainingsraum angekommen, setzte sich Zoro wortlos auf den Boden, lehnte sich an die Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen. Blinzelnd betrachtete Sanji die grimmige Miene und die verkrampfte Haltung seines ‚Ausbilders’. Keine Anweisungen, Befehle oder Aufforderungen, mit irgendeiner der üblichen Trainingseinheiten zu beginnen, erfolgte. „Ist bei dir alles in Ordnung?“ durchbrach er vorsichtig die Stille und machte einen Schritt auf den anderen zu. Auch wenn er nicht sehr viel, bzw. fast gar nichts über Zoro wusste und sie die meiste Zeit mit Streiten verbrachten, mochte er Zoro – irgendwie – und machte sich Sorgen wegen des doch recht merkwürdigen Verhaltens. Langsam öffneten sich die grünen Augen, fixierten Sanji böse funkelnd. Und doch glaubte Sanji in diesen auch ein Fünkchen Trauer entdeckt zu haben. „Kümmere dich um deinen eigenen Kram und nicht um Sachen, die dich nichts angehen.“ Sanji schnaubte. „Na, hör mal“, protestierte er. „Es geht mich sehr wohl was an, wenn du dich hier nur an die Wand lehnst und pennst, anstatt mir was beizubringen, wie es eigentlich von dir erwartet wird.“ Abwartend blickte er Zoro an. Wartete darauf, dass dieser sich nun erhob, ihm die Leviten las und sie sich auf kurz oder lang prügelnd durch den Raum bewegten. So, wie es recht häufig zwischen ihnen vorkam. Wobei Sanji leider eingestehen musste, dass er dabei immer den Kürzeren zog, auch wenn sich ihre Raufereien immer mehr in die Länge zogen, er dem Grünhaarigen nicht mehr sofort unterlegen war. Doch leise knurrend schloss Zoro seine Augen wieder, machte keinerlei Anstalten, sich zu erheben und Sanji zu maßregeln. „Du hast bereits sehr große Fortschritte gemacht. Da ist es nicht schlimm, wenn wir das Training heute mal vernachlässigen“, gab er noch von sich. Seufzend ließ sich Sanji gegenüber von Zoro nieder. Der Grünhaarige brachte ihn durcheinander. Nicht nur, weil dieser ihn soeben zum ersten Mal gelobt hatte, sondern auch durch dessen Wandel. Erst zischte er ihn wütend an und dann teilte er ihm milde mit, dass es nicht schlimm wäre, das Training mal schleifen zu lassen. Und das, wo Zoro doch sonst immer so akribisch auf die Einhaltung der Trainingszeiten achtete. „Was ist los?“ startete Sanji einen erneuten Versuch, aus dem Grünhaarigen schlau zu werden. „Manchmal hilft es, darüber zu reden“, fügte er noch an. Zoro öffnete seine Augen erneut. Wütend blitzten diese Sanji an. Und doch konnte der Blonde da noch etwa in ihnen erkennen. Etwas, das Sanji nie gedacht hätte, jemals bei dem Grünhaarigen zu sehen. Schmerz und eine unendliche Traurigkeit, spiegelten sich in den grünen Iriden wider. „Wenn ich darüber reden will, werde ich es schon tun“, knurrte Zoro und schloss die Augen abermals. Erstaunt hob Sanji eine Augenbraue. Hatte sein Gegenüber doch soeben zugegeben, dass ihn was beschäftigte, etwas belastete. Das war schon mehr Information, als er in den ganzen Monaten, die er jetzt schon hier war, bekommen hatte. „Dann erzähl mir etwas anderes“, forderte der Blondschopf Zoro auf, um diese Stille zwischen ihnen zu vertreiben. „Gibt es eine Möglichkeit, dass du einfach mal die Klappe hältst?“ Leicht genervt und ein wenig frustriert schaute Zoro seinen ‚Schützling’ an. Dieser lächelte ihm entwaffnend entgegen. Ein Lächeln, das sein vor langer Zeit erstarrtes und hinter einer hohen Mauer verschlossenes Herz erreichte und schneller schlagen ließ. „Nein“, antwortete Sanji schlicht, grinste Zoro weiter fröhlich an. Kurz war es wieder still in dem kleinen Raum und Sanji hatte den Eindruck, so etwas wie Verwirrtheit auf Zoros Gesicht entdeckt zu haben, bevor dieser tief seufzte. „Wenn du dann Ruhe gibst, beantworte ich dir eine Frage“, meinte der Grünschopf schließlich. „Eine Frage also“, murmelte Sanji und betrachtete Zoro nachdenklich. Es gab so vieles, was der Blonde wissen wollte. Eine einzige Frage reichte da bei weitem nicht aus und musste wohl überlegt sein. Das, was ihn aber am meisten interessierte, war wohl das Offensichtliste. „Wie bist du hierher gekommen? Ich meine, was hast du getan, um hierfür rekrutiert zu werden?“ „Ich habe jemanden getötet“, antwortete Zoro schlicht und Sanji verdrehte die Augen. „So~o genau wollte ich es gar nicht wissen“, erwiderte er mit deutlich sarkastischem Unterton, runzelte dann leicht die Stirn. „Irgendwie kann ich gar nicht glauben, dass du jemanden getötet hast.“ „Warum nicht?“ Sanji zuckte mit den Schultern. „Weiß auch nicht. Irgendwie trau ich es dir nicht zu, dass du jemanden heimtückisch umbringst.“ Zoro richtete sich etwas auf, lehnte sich zu Sanji rüber und stützte seine Hände rechts und links von dem Blondschopf ab. Mit verengten, fast eiskalten Augen schaute er in die blauen seines Gegenübers. „Glaube es. Ich habe jemanden getötet, eiskalt und ohne jegliche Vorwarnung. Und ich bereue meine Tat bis heute nicht. Seitdem habe ich im Auftrag der CP9 noch sehr viele weitere Menschen getötet und wenn es von mir verlangt wird, würde ich auch dich, ohne zu zögern, eliminieren“, raunte er, beobachtete genau Sanjis Reaktion, bevor er sich erhob und den Raum verließ.
 

Zurück blieb ein verwirrter Blondschopf mit weit aufgerissenen, blauen Augen. Und einem wildklopfendem Herz, das ihn mehr irritierte und zu schaffen machte, als die soeben gehörten Worte. „Du kannst sagen, was du willst und dabei noch so finster und kalt schauen, ich glaube dir nicht, Marimo“, murmelte Sanji, wusste selbst nicht, woher er diese Selbstsicherheit in Bezug auf den Grünhaarigen nahm. Vielleicht waren es die Augen Zoros. Diese unendlich grünen Augen, in denen trotz der Kälte und Härte, die diese fast immer ausstrahlten, auch eine Leere, Traurigkeit und Einsamkeit lag.
 

Einige Tage waren seit dem Gespräch vergangen. Tage, in denen Zoro ihm größtenteils aus dem Weg gegangen war. Selbst das Training hatte ein anderer übernommen. Ein schwarzhaariger Kerl mit Sommersprossen und einer fast nicht zu ertragenden, ständigen guten Laune. Und mit einer ausgeprägten Schlafkrankheit. Der Kerl konnte sprichwörtlich im Gehen einschlafen. Einmal wäre Sanji beim Krafttraining fast erstickt, weil das Gewicht für seine Arme viel zu schwer gewesen war und die Schnarchnase von einer Sekunde auf die andere eingeschlafen war. Nur seinem eisernen Willen und seiner Gelenkigkeit, war es zu verdanken, dass ihn die Gewichtstange nicht erdrosselt hatte. Wütend hatte er Ace anschließen durch den Raum gekickt und sich danach wutschnaubend in sein Zimmer zurück gezogen. Da befand er sich auch jetzt, als es leise an der Tür klopfte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Agust_D
2013-12-31T15:48:05+00:00 31.12.2013 16:48
Ach ja chronische schlafkrankheit XD
Von:  Clint-the-Archer
2010-10-18T21:23:29+00:00 18.10.2010 23:23
Hihi^^
Ich kann's mir richtig vorstellen, wie Ace mitten im Training eingeschlafen ist! X3
Er kann doch auch nix dafür, Sanji!
Musst du ihn gleich kicken? XD
Ich kann nur rätseln, was mit Zorro los ist...
Von:  luuna
2010-10-18T20:41:35+00:00 18.10.2010 22:41
hey,
was wohl mit Zorro los is? ob irgendwas passiert war? och man ich hoffe wir erfahren es bald.
konnte mir so richtig gut vorstellen wie Ace durch der Trainingsraum geflogen ist.
is aber auch gefährlich mitten im Training einzuschlafen. da kann ja sonstwas passieren.
tolles Kapitel freu mich schon aufs nächste.

glg Luuna
Von:  Zorroline
2010-10-16T19:34:15+00:00 16.10.2010 21:34
Also, ich hab gerade deine FF durch und ich find sie total geil! XD
Ich mag deinen Schreibstil, der mich ein bisschen an meinen Eigenen erinnert :'D
Und auch die Story find ich total fesselnd.
Nach dem Prolog dacht ich erstmal "Ouh o.O°°", aber jetzt bin ich einfach nur fett gespannt, was vor allem Zorro für'n Problem hat..
Und mich würde auch im Einzelnen interessieren, weswegen genau die anderen da sind, wobei ich eigentlich nur wegen ZoSa lese. XD
Normalerweise interessieren mich die anderen nicht so, aber hier schon. Zumindest, was sie verbrochen haben :D
Die Story liest sich auch sehr einfach, geht schnell, obwohl ich sonst voll lahm im Lesen bin XD
Ist auf jeden Fall super und ich freu mich schon drauf, wie es denn nun weitergeht :D
Kannst dich geehrt fühlen, ich les sonst eigentlich keine FF´s XDDD
Naja, ich wusel mal wieder weg :]

LG
Zorroline


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