Auftrag ausgeführt!
"Deine Mutter ist auf dem städtischen Schrottplatz", sagte Manao.
"Wieso?"
"Ein metallener Friedhof - das kann doch nur ein Schrottplatz sein. Denn dort werden alte und kaputte Metallteile gelagert und geschrottet, verstehst du? Und der blutige Berg ist der Berg aus Kupferteilen, der auf dem Schrottplatz steht. Kupfer ist braun-rötlich und beim Schein der untergehenden Sonne schimmert er in rötlichem Licht. Dort irgendwo ist ganz sicher deine Mutter. Und noch was: in der Nachricht steht, der Mörder würde nach 22 Uhr sie und sich selbst in Jenseits schicken. Heißt also, dass er oder sie auch noch Selbstmord vorhat. Denn dann wäre die Tat perfekt.
"Klingt plausibel!", rief Maria fröhlich. Und auch Tetsu nickte.
Sie fuhren zum Schrottplatz und begannen, den Kupferberg zu untersuchen.
Manao hatte wieder dieses Gefühl. Und es war stärker denn je! Kein Zweifel, der Täter war irgendwo in der Nähe!
Während er noch nachdachte, bewegte sich etwas hinter ihm. Und plötzlich sprang eine Frau vor ihn und seine Freunde. In der Hand hielt sie eine Pistole und in ihrem Gesicht funkelte ein mörderisches Grinsen. Die eiskalten Augen hatten die drei im Visier.
"Tante Cecilia!", rief Maria überrascht.
"So, ihr habt mich also doch gefunden", sagte die Täterin. "Bemerkenswert für zwei Kinder und einen Wolf." Sie wandte sich an Maria. "Na, überrascht, dass ich es bin?"
"Nein, ganz und gar nicht", antwortete Manao mit einem selbstsicheren Grinsen an Marias Stelle. "Sie haben sich am Telefon nämlich selbst verraten. Mit diesem Satz:"Ich hoffe, du und der Detektiv finden sie." Woher wussten Sie, dass Maria einen Detektiven bei sich hatte? Sie haben Ihr Alibi, dass Sie zu Hause waren, erfunden und haben uns hinterherspioniert."
"Wow, kleiner Schlaumeier", sagte Tante Cecilia. "Aber dein Verstand wird dir nichts bringen. Ich werde euch drei auch umbringen und keiner wird wissen, dass ich es war, denn wenn ich Marias Mutter umgebracht hab, werde ich Selbstmord begehen. Diese Idiotin, die meine Schwester ist, hat es nicht anders verdient. Sie hat mir den einzigen Mann, den ich je geliebt hab, vor der Nase weggeschnappt und hat ihn geheiratet. Und jetzt ist er tot und das nur, weil sie ihn nicht schnell genug ins Krankenhaus bringen konnte! Das hab ich ihr nie verziehen! Und jetzt wird sie dafür bezahlen! Und ihr auch, weil ihr mich aufhalten wollt."
Sie hob die Pistole und richtete sie auf die drei. Manao und Maria dachten schon, ihr letztes Stündchen hätte geschlagen. Dann kam die Rettung!
Genau in der Sekunde, als Tante Cecilia abdrücken wollte, sprang Tetsu sie an und riss ihr die Pistole aus der Hand. Mit seinen kräftigen Raubtierzähnen biss er die Waffe kaputt.
Als er begann, die Täterin bedrohlich anzuknurren, rief sie: "Gut, ihr habt gewonnen, ich ergebe mich!"
Manao und Maria konnten dem Geschehen kaum folgen, weil alles so schnell passierte. Dann begriffen sie und atmeten erleichtert auf.
"Du bist der Beste, Tetsu!", jubelte Maria.
"Unser Retter in der Not!", rief Manao anerkennend.
Mit Hilfe von Tetsu wurde die Täterin gezwungen, den Aufenthaltsort von Marias Mutter preiszugeben. Nachdem die Frau befreit worden war, ging Maria zu Manao.
"Wieviel verlangst du?", fragte sie ihn.
"Was soll ich verlangen?"
"Na, Geld!"
Manao lächelte leicht.
"Ich verlange kein Honorar für meine Dienste. Denn ich tu das alles nicht wegen des Geldes, sondern weil ich das Detektivdasein liebe. Geld hab ich mehr als genug. Erst wenn ich eine Detektei aufmache und hauptberuflich Detektiv werde, werde ich natürlich Geld verlangen, denn ich muss ja von irgendwas leben. Aber jetzt brauche ich keinen Honorar."
Nachdem die Täterin verhaftet war, verabschiedete er sich von Maria und ihrer Mutter, lieferte Tetsu wieder im Stadtpark ab und machte sich auf den Weg nach Hause. Er hatte ein sehr gutes Gefühl in seinem Herzen, denn er und sein Kumpel Tetsu hatten an diesem Tag einen Mord verhindert.