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Dead End Kids

Ein Leben ohne Perspektive
von

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Prolog

Schön, dass ihr den Weg hierher gefunden habt.

Mit Stolz kann ich euch endlich mein neuestes Baby präsentieren. Vielleicht gefällt es ja dem ein oder andern.
 

Titel: Dead End Kids (dt.: Straßenkinder/ Kinder ohne Perspektive)

Autor: JayM

Fandom: Yu-Gi-Oh!

Kapitel: 1/? + Epilog

Raiting: P16/18 Slash

Pairing: Seto Kaiba x Joey Wheeler

Genre: Drama/Romanze

Warnings: AU, Shônen-ai, Gewalt, OOC

Disclaimer: Alle Rechte an der Welt von Yu-Gi-Oh!, den Handlungsorten und -personen sind Kazuki Takahashi vorbehalten. Ich leihe sie mir lediglich aus und gebe sie nach Beendigung der Geschichte wieder zurück. Selbstredend verdiene ich hiermit kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude.

Auch die benannten Städte, Stadtteile und Straßennamen gehören nicht mir, sondern sind Eigentum des zuständigen Landes.
 

Und nun, enjoy!

LG JayM
 

Prolog
 

Die glühende Mittagssonne schien unbarmherzig auf die geteerten Straßen Brooklyns.

Menschen liefen geschäftig schwatzend auf den Bürgersteigen; einige hielten kurze Zeit inne, blickten, mit einer Hand die Augen schützend, böse gen Sonne nur um sich dann die abperlenden Schweißtropfen von der Stirn zu wischen und sich wieder ihren Mobiltelefonen zu widmen.

Die Geschäfte waren heute voller als sonst, denn der Innenraum eines jeden Ladens war kühler als die stehende Luft draußen.
 

Auch die diensthabenden Streifenpolizisten lehnten sich an ihren alten Wagen und fuhren unablässig über ihre verschwitzten Gesichter – sie waren gezwungen auch an so heißen Tagen ihre volle Montur zu tragen.

Einer der beiden; korpulent und scheinbar auch der Ältere, ließ sich wieder in den Wagen fallen was dieser mit ächzenden Achsen zur Kenntnis nahm. Leicht verzweifelt hantierte er an sämtlichen Knöpfen die eigentlich der Klimaanlage angehörten – vergeblich.

„Ich hab’s dir schon mal gesagt, die Schrottkiste gehört auf den Müll!“, meinte der Andere; schlaksig mit roten Haaren und den dazugehörigen Sommersprossen, grinsend.

Er lugte an der Beifahrerseite in den Innenraum des Wagens und quittierte alle weiteren Versuche seines Kollegen, die Klimaanlage wieder funktionstüchtig zu machen, mit einem erheiterten Auflachen.
 

„Schön, dass du noch was zum Lachen hast!“, fuhr dieser verärgert auf, „Mich würde eher interessieren, warum immer wir diese Scheißkiste fahren müssen!“

Wieder lachte der Rothaarige, ließ sich ebenfalls in den Wagen fallen, was diesen noch lauter ächzen ließ, und erklärte geduldig als würde er mit einem Kleinkind sprechen: „Sieh mal Al. Wir sind die Pechvögel die hier“, er machte eine weitreichende Armbewegung, „am Brennpunkt gesamt Brooklyns Dienst haben. Siehst du dahinten?“, er deutete auf die ersten, graffitibesprühten Wände in ihrer Nähe, „Da beginnen die ersten Sozialbauten. Da würde ein nagelneuer BMW doch komisch aussehen. Mal ganz abgesehen davon, dass der wohl ziemlich schnell geklaut werden würde!“
 

Angesprochener ließ sich nicht zu einer Erwiderung herab, sondern schlug seinem jungen Partner kurzerhand auf den Hinterkopf. Dessen Mütze machte daraufhin einen Abgang Richtung Wagenboden.

„Idiot! Das war eine rhetorische Frage!“, fauchte Al gespielt während der beschimpfte Idiot nach seiner Mütze angelte.

„Schon klar. Aber eigentlich hast du ja Recht, wir… Oh man, wann hast du denn eigentlich das letzte Mal den Wagen aufgeräumt?“, unterbrach sich der Angelnde selbst und hob amüsiert einen angebissenen Donut empor.

Al errötete leicht, nahm den Donut in die Hand und warf ihn ohne ein Wort aus dem Fenster.

„Das ist nicht mein Wagen, Rob. Auch du könntest deinen Arsch bewegen und ihn aufräumen!“

Rob, der mittlerweile wieder aufgetaucht war, ignorierte die Anschuldigung gekonnt, blickte stattdessen empört dem Donut hinterher.

„Hast du eigentlich eine Ahnung wie lange die Natur braucht bis sie so einen Donut verarbeitet hat?“

Beide Augenbrauen hochziehend entgegnete Al trocken: „Das ist hier doch sowieso egal. Ich will überhaupt nicht wissen was die Leute hier aus den Fenstern werfen!“
 

Eine Antwort kam nicht, denn Al behielt Recht. Hier war es sicherer nicht alles zu hinterfragen. Als Polizist lebte man in dieser Gegend sowieso gefährlich genug. Ein weiterer Grund weshalb beide, Al und Rob, ihre Schicht gerne als beendet sehen würden. Doch bis sie für heute erlöst wären, trennten sie noch zwei Stunden.

Um die Zeit zu überbrücken beobachtete Rob, sich Luft zu fächernd, die Leute auf der Straße, während Al den Kampf mit dem altersschwachen Auto wieder aufnahm und nun versuchte das Radio wieder zum Laufen zu bringen.

„Au! Verdammt noch mal!“, tönte es von draußen in den Wagen.

Rob konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen; ein sehr geschäftig aussehender Mann war doch tatsächlich von der Mittagshitze so abgelenkt, dass er glatt den Laternenpfahl übersehen hatte.

Auch Al war aufmerksam geworden, schaute kurz zu dem fluchenden Mann herüber bevor er sich seinen Partner besah.

„Jaja, Schadenfreude ist die schönste Freude, was?“, meinte er verschmitzt.

Eine herausgestreckte Zunge war die Antwort.
 

„Streife 224, Streife 224, bitte kommen!“

Ruckartig setzte sich Al wieder auf, schubste Rob, als er ihn auf den Funkspruch aufmerksam machen wollte beinahe aus dem Wagen, bevor er sich die Mütze gerade rückte und das Funkgerät in die Hand nahm.

„Hier Streife 224, was ist los?“

Robs Augen richteten sich, als er sich gefangen hatte und ebenfalls seine Mütze auf seinen Kopf packte, wachsam auf die Straße.

„Ein Raser des Typs Audi A1, schwarz mit dem Kennzeichen: Berlin. Werner. Josef. 1740 befindet sich auf der Rockaway Avenue in Richtung Linden Boulevard.“

„Verstanden. Werden ihn aufhalten!“, knurrte Al in das Gerät. Wenn er eines hasste, dann waren es unnötige Verfolgungsjagden kurz vor seinem Feierabend.

„Ich seh ihn!“, sagte Rob und deutete aus der Windschutzscheibe. Doch das wäre nicht nötig gewesen, just in diesem Augenblick raste benannter Wagen an ihnen vorbei.
 

Al begann sich fluchend anzuschnallen, drehte den Zündschlüssel grob um, drückte die Kupplung durch und das Gaspedal bis an den Wagenboden.

Mit einem jämmerlichen Ächzen startete der Wagen langsam und nahm die Verfolgung mit durchdrehenden Reifen auf.

„Komm schon Al! Wenn du noch langsamer bist überholt dich eine Schnecke!“, fauchte Rob, die Augen immer auf den zu verfolgenden Wagen vor ihnen gerichtet.

„Willst du das nächste Mal fahren?“, giftete Al zurück und trat das Pedal noch weiter durch.

Das Auto machte einen kleinen Sprung, bevor es, lauter knatternd als zuvor, weiter brauste.

Bei dem Geräusch sahen sich die beiden Wageninsassen besorgt an. Al schluckte hörbar bevor er mit beschwörender Stimme und die Augen auf das Armaturenbrett gerichtet meinte: „Komm schon, meine Süße. Das packen wir jetzt zusammen! Wir werden den Mistkerl da vorne schnappen, aber nur zusammen!“

„AL! Pass auf!“, schrie Rob auf einmal auf und im letzten Moment konnte sein älterer Kollege, den Wagen auf der Straße halten und die bevorstehende Kollision mit dem Briefkasten abwenden.

Laut schnaufend, die Augen aber stets auf den schwarzen Audi gerichtet, fauchte Rob: „Wenn du das nächste Mal den Autoflüsterer spielst… Lass mich fahren!“

Leicht grinsend winkte Al ab. Vielleicht war so ein bisschen Action doch nicht so schlecht.

„Rob, gib durch, dass wir in fast haben! Wir sind auf der…“, begann Al nach einer Weile des konzentrierten Fahrens, als er eine Möglichkeit fand den Flüchtigen Fahrer zu stoppen.

„Ich weiß wo wir sind!“, unterbrach in sein Partner unwirsch. Dann nahm er das Funkgerät aus dessen Halterung und sagte so deutlich wie man es bei einer Verfolgungsjagd in einem altersschwachen Wagen nur konnte: „Hier Streife 244. Wir haben ihn fast! Sind noch immer auf der Rockaway Avenue Ecke Riverdale Avenue“

Kurz hörte man nur ein monotones Rauschen, dann antwortete eine verzerrte Stimme: „Sehr schön. Bitte zum nächsten Präsidium.“

„Verstanden!“
 

Al nickte während der Ansage immerzu, gleichzeitig dachte er scharf nach. Wenn der Fahrer vor ihm die Gegend nicht so gut kannte wie er, dann könnte er ihn in der nächsten Abzweigung zur Far East Liqour Corporation und danach in die Sackgasse Thatford Avenue lenken.

Der Audi vor ihnen raste unbeirrt weiter, schien nicht im Traum daran zu denken anzuhalten.
 

Als er dann auch noch leicht zu schlingern begann, hatte Rob genug.

Wütend griff er nach dem zweiten Funkgerät, das seine Stimme über das Megaphon auf dem Dach um einiges verstärken würde und zischte: „Hier spricht die Polizei! Halten sie sofort den Wagen an oder wir werden sie anhalten!“

Augenverdrehend brummte Al konzentriert: „Mensch Rob, als ob das noch etwas bringen würde! Er ist…“

Ungläubig starrten beide Polizisten nach draußen. Der verfolgte Wagen war weder im Begriff halsbrecherischer zu fahren, noch wollte der Fahrer zu Fuß fliehen. Der Wagen hielt einfach an.

Als wäre nichts gewesen stieg der dazugehörige Fahrer aus, lehnte sich an den Kotflügel und winkte einmal frech Richtung Streifenwagen.

In eben diesem prusteten beide Polizisten empört über diese Frechheit die Luft geräuschvoll aus.

„Aber… also… da hört doch alles auf!“

Schneller als man ihm zugetraut hätte, war Al ausgestiegen und bereits unterwegs zu dem dreisten Fahrer. Rob blieb nichts anders übrig als ihm mit schnellen Schritten zu folgen.

Schon von weitem begrüßte der flüchtige Fahrer die beiden Männer: „Guten Tag Officers. Was habe ich denn verbrochen, dass man mich höflich darauf hinweist anzuhalten?“

Der letzte Teil war mit unverhohlenem Sarkasmus gesagt worden.

„Ich muss doch sehr bitten, Mr.! Sie haben uns durch die ganze Stadt gejagt!“, erklärte Rob, als er bei ihm angekommen war, wütend.

„Durch die ganze Stadt sagen sie? Nun, ich weiß ja nicht, aber ich dachte immer Brooklyn wäre um einiges größer als die paar Blocks die sie mir schon an der Stoßstange kleben!“
 

Al der, obgleich er zuerst ausgestiegen war, erst jetzt bei den beiden anderen ankam, schnappte empört nach Luft.

„Sie! Sie kommen mit aufs Präsidium wegen Fahrerflucht!“, schnappte er nun ebenso wütend wie sein Partner.

„Fahrerflucht? Ich kann mich nicht erinnern, gebeten worden zu sein anzuhalten. Als ich es dann wurde, bin ich doch rechts ran gefahren?! Ich verstehe ihre ganze Aufregung nicht. Tut mir leid!“, antwortete der vermeidlich Flüchtende grinsend und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Aber… Wir… Sie…!“, stotterte Al zusammen, als ihm bewusst wurde, dass der andere recht hatte.

„Immer langsam, Officer“

„So das ist genug! Das ist Beamtenbeleidigung! Sie kommen sofort mit aufs Präsidium!“, fuhr Rob dazwischen.

Wieder wurde die Aussage des Polizisten mit einem lässigen Grinsen bedacht.

„Kommt jetzt nicht die Leier mit dem Anwalt und meiner Aussage gegen mich selbst?“

„Pha! Sie steigen jetzt ein und sind gefälligst still!“
 

Schulterzuckend ließ sich der verfolgte Fahrer Richtung Streifenwagen schieben und nahm dort auf der Rückbank Platz.

Als auch die beiden Polizisten wieder saßen und der Wagen gestartet wurde, fragte er: „Nun erzählt mal Jungs. Warum seit ihr Polizisten geworden?“

Ein böses Anfunkeln durch den Rückspiegel war die einzige Antwort die er während der Fahrt noch bekommen sollte.

Eine halbe Stunde später hielt der Wagen vor einem großen Gebäude. Erleichtert seufzend schnallten sich die beiden Polizisten ab und stiegen aus dem Auto. Rob öffnete langsam die hintere Türe, packte den frechen Jungen an dessen Arm und zog ihn ruckartig aus dem Streifenwagen.

Während der gesamten Fahrt hatte dieser versucht eine Konversation aufzubauen, auf die aber weder Al noch Rob eingegangen waren. Als er sah, dass seine Bemühungen umsonst waren begann er alles und jeden zu kommentieren, was er sah. Auch nach mehrmaligen Ermahnen und lauten Ausschreitungen seitens der Polizisten war die gute Laune des jungen Mannes nicht getrübt. Im Gegenteil, es schien als freute sich dieser geradezu auf das Verhör welches ihn im Präsidium erwartete.
 

„So da wären wir! Mach ja keine Mätzchen und komm mit!“, knurrte Al an vorderster Spitze und öffnete die gläserne Eingangstür.

„Ist der Verhörraum 2 frei?“, rief er schlecht gelaunt in die Runde. Seit nunmehr 15 Minuten war seine Schicht vorbei und wieder einmal durfte er noch nicht nachhause.

Eine Empfangsdame blickte hinter ihrem Laptop erschrocken hervor, musterte einmal die seltsame Konstellation der drei Männer und fiepte schüchtern: „Sir, der Verhörraum 2 ist derzeit leider belegt. Ähm, der Raum 4 wäre aber frei, wenn sie einfach durchgehen möchten?“

Kurz nickte Rob den Vorschlag ab, schubste den Mann vor ihm an und machte sich auf in Richtung Ostflügel.

Je weiter sie in die Nähe der Verhörräume kamen, desto unfreundlicher wurde die Ausstrahlung des Gebäudes. Die Wände wurden dunkler und die Fenster kleiner, die meisten Menschen denen man begegnete blickten finster in die Gegend und nuschelten einen Gruß beim Vorbeigehen.

Schließlich blieben die drei, nach fünf weiteren Minuten, vor einer schweren Eisentür stehen.
 

Fies grinsend erklärte Al: „So, immer rein spaziert! Du wirst gleich noch Besuch bekommen, keine Angst“.

Augenverdrehend ob der Anspielung seines Kollegen, drückte Rob die Tür auf, schob den Beschuldigten hinein und ließ sie wieder zufallen.

„Meinst du nicht, du übertreibst ein wenig?“, fragte er schließlich.

„Übertreiben? Ich? Niemals, nicht! Hast du nicht gehört wie frech der Bursche war? Es wird Zeit, dass ihm Benehmen beigebracht wird!“

Beschwichtigend hob Rob die Hände.

„Immer langsam! Du sollst dich doch nicht so aufregen, Al. Das ist nicht gut für deinen Blutdruck!“

Mit einem genuschelten „Hmpf“ beließ es Angesprochener.

„Guten Tag meine Herren!“, tönte eine dunkle Stimme hinter ihnen, gerade als die beiden verstummt waren.

Kollektiv drehten sie sich um, hoben die Hände zum Gruß.

„Was haben wir denn heute? Mord? Totschlag?“

„Nein, Fahrerflucht und Beamtenbeleidigung!“

Ihr Gegenüber zog eine Augenbraue nach oben.

„Beamtenbeleidigung?“, fragte er ungläubig nach.

„Jawohl, Sir!“

Leicht nickend öffnete er die Eisentür und trat mit einem gemurmelten „Idioten“ ein.
 

„Hey!“, grüßte der in dem Verhörraum sitzende junge Mann gut gelaunt.

„Wenn ich Sie wäre, würde ich etwas diskreter in Ihrer Lage sein!“, entgegnete der Eingetretene trocken und ließ sich auf den Stuhl gegenüber des anderen fallen.

Die beiden trennte nur ein Tisch auf den eine helle Lampe strahlte.

Als keine Erwiderung kam lehnte sich der Mann zurück und musterte den Jüngeren.

„Mein Name ist Officer Miller. Ich rate Ihnen gleich die Wahrheit zu sagen!“

„Alles klar Mr. Miller. Ich sage immer nur die Wahrheit!“, grinste der zu Verhörende lässig und lehnte sich seinerseits zurück.

„Hmpf. Nun, fangen wir mal an. Sie sind?“

„Wheeler. Joseph Jay Wheeler. Aber meine Freunde nennen mich einfach nur Joey!“

„Mr. Wheeler jun.? Na sieh mal einer an, klein ist die Welt!“

Grinsend verschränkte Joey die Arme vor der Brust.

Mit einem Nicken deutete er an, dass der andere fortfahren solle.

„Sie sind also verhaftet worden wegen…“, begann Miller und sah ihn auffordernd an.

Ihnen beiden war bewusst, dass Miller sehr wohl im Bilde der Ereignisse war, doch Joey tat ihm den Gefallen und würde mitspielen – für heute.

„Angeblicher Fahrerflucht und Beamtenbeleidigung.“

„Und? Was haben Sie dazu zu sagen?“

„In meinen Augen bedeutet Fahrerflucht, dass ein Fahrer nach wiederholtem Auffordern noch immer nicht bereit dazu ist anzuhalten. Ist das korrekt?“

Der beißende Sarkasmus war weder für Officer Miller, noch für Al und Rob, die beide hinter der Spiegelwand standen, zu überhören.

„Das ist korrekt. Also, um das ganze abzukürzen: Woher haben Sie den gestohlenen Wagen und warum sind Sie nicht angehalten?“.

Langsam wurde dem alteingesessenen Polizisten diese Nummer zu dumm.

„Gestohlen? Was lässt Sie annehmen ich hätte den Wagen gestohlen?“, wollte Joey wissen.

Die Augen blitzten vergnügt, was die älteren Herren noch mehr in Rage versetzten.

„Nun, dann haben Sie sicher auch die Fahrzeugpapiere!“, entgegnete Miller genervt und lehnte sich zum Tisch nach vorne.

„Natürlich“, meinte Joey nur, tat es dem Officer gleich und holte mit einer geschickten Handbewegung seinen Geldbeutel ans Tageslicht. Einige Sekunden später beförderte er ein paar Papiere ans Tageslicht und stützte sich überheblich grinsend mit beiden Ellenbogen auf dem Tisch ab.

„Sie können alles überprüfen. Der Wagen gehört mir!“

Miller sah ein, dass er einen Fehler gemacht hatte. An den Fahrzeugpapieren war nichts auszusetzen. Die Übergabe von einem gewissen Walter Richmond an Joseph Jay Wheeler war rechtskräftig.
 

Er sah wieder auf in die ihn fokussierenden Augen und fragte: „Und die Fahrerflucht?“ Das Grinsen vertiefte sich.

„Wie schon gesagt, Fahrerflucht bedeutet, nach mehrfacher Aufforderung nicht anzuhalten. Sie können ihre beiden Kollegen fragen, aber ich habe nur eine Aufforderung vernommen, der ich natürlich auch nachgekommen bin!“

Laut aufseufzend bedeutete Miller dem Befragten einen Augenblick zu warten, bevor er den Raum verließ. Schnurstracks steuerte er den Raum hinter der Spiegelwand an.

Dort angekommen, hielt er sich nicht lange auf mit klopfen, sondern trat unaufgefordert ein.

„Al, Rob; ihr habt alles mitangehört. Stimmt das was der Bengel sagt?“, fragte er unwirsch und überaus schlecht gelaunt.

Die Angesprochenen wurden merklich kleiner.

„Nun, ähm… also, im Grunde genommen…“

„Ja oder Nein?“, unterbrach Miller das sinnlose Gestotter.

„Ja, Sir!“

Ein lautes Stöhnen unterstrich die zuknallende Tür eindrucksvoll.
 

„Nun Mr. Miller. Was haben die beiden Officers dazu gesagt?“ Ein böser Blick bestätigte Joeys Aussage.

„Mr. Wheeler wie sieht es mit der Beamtenbeleidigung aus?“

„Bei allem Respekt, Sir“, ein kurzes Auflachen unterbrach die Antwort, „ich habe nur auf die Fragen die mir gestellt wurden geantwortet“

Diesmal sparte sich Miller den Gang hinter die Spiegelwand. Er kannte seine Pappenheimer gut genug um zu wissen, dass vor allem Al auf jegliche Form von Frechheit allergisch reagierte. Selbst wenn diese mit gespielter Höflichkeit getarnt wurde.

Seufzend ließ er seinen Kopf auf die Hände sinken, welche er auf dem Tisch aufgestützt hatte.

„Sie dürfen gehen!“, brummte er dann.

Sein Gegenüber sprang so schnell auf, dass der Stuhl hinten über kippte und klappernd auf dem Boden aufkam.

„Sorry Officer. Ich wünsch ihnen noch viel Spaß!“

Mit diesen Worten war der Wirbelwind Joey Wheeler aus dem Raum verschwunden und wenig später auch aus dem gesamten Gebäude.

„Es ist kaum zu glauben wie einfach man euch auf die Palme bringen kann, Leute!“ Joey stand gute zehn Meter vor dem Präsidium und schaute grinsend auf dieses zurück. Dann machte er sich auf den Weg nachhause.
 

~*~*~

Das war nun erst einmal der Prolog.

Ich hoffe es hat euch gefallen ^^

LG JayM



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Coppelius
2010-08-24T20:18:11+00:00 24.08.2010 22:18
klasse anfang^^
Von:  breath_less
2010-08-12T17:02:19+00:00 12.08.2010 19:02
Also ich fand´s soweit ganz gut
Ich bin gespannt wie es weiter geht
mach schnell weiter
Von:  mu_chan
2010-08-12T08:06:47+00:00 12.08.2010 10:06
joa ich muss sagen die ff gefällt mir biaher ganz gut!!^^
besonders diese aussagen von joey einfach zu köstlich!!xD
freu mich schon wenn es weiter geht!!
glg mu_chan


ps: üba ne ens wenn es weiter geht würde ich mich freuen!!=)


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