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Die Schattengänger: Spiel mit dem Feuer

Die Geschichte von Kit
von

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Mit einem geschickten drehen an ihrer Musikanlage, drehte Kitty die Lautstärke auf Maximum und begann in ihrem Zimmer die innere Diva rauszulassen. Sie steppte und tanzte von links nach rechts zu einem ihrer Lieblingssongs. "No Gettin Over" war einer der Songs die sie einfach brauchte wenn sie sich gerade fertig machte um einen Auftrag zu erledigen. David Guetta war ihr schon immer lieb gewesen. Während sie anfing auf ihrem Parkettboden zu shuffeln, ein neuartiger Tanzstil aus England, packte sie hin und wieder kleine einzelteile zu ihrer Tasche und warf sie achtlos hinein. Es landeten kleine zündkapseln, kleine handgranaten, drei kleinere neun millimeter Pistolen und ein Präzisionsgewehr der Marke Heckler und Koch in ihrer Kampftasche. Andere Menschen würde solche Waffen nicht mal mit Handschuhen anfassen doch in Kits welt hatten ihre Lieblinge alle etwas familiäres an sich. Ihr großes zerlegtes Gewehr zum Beispiel hatte sie bei ihrem ersten Scharfschützenjob benutzt. Es war also irgendwie jedesmal ein nostalgischer Akt wenn sie es benutzte. Für sie zumindest.

Immer weiter tanzend zog sie eine kleine Schatulle aus einer Schublade und begann ihre zahlreichen Piercings darin zu verstauen, um die Schachtel anschließend wieder in eine Schublade plumsen zu lassen.
 

Sie war so fixiert auf ihren Tanzakt und das packen ihrer Tasche, dass sie das Klopfen an der Tür und das herunterdrücken der Klinke überhaupt nicht bemerkte.

Erst als eine laute, grelle Männerstimme durch den Raum hallte blickte sie auf. Sofort drehte sie die Musik aus und drehte sich zu dem großen Mann um der in der Tür stand.

"Zu laut?" fragte sie leicht kleinlaut. "Etwas. Aber darum bin ich nicht hier." erwiederte der muskulöse Besucher während er sich kurz die Schläfen massierte. Quentins Gehör war verbessert worden, weshalb ihm laute Musik mehr ausmachte als anderen. "Es geht um heute Abend. Ich hab gehört du sollst den scheiß diesmal ganz alleine durchstehen?" Aus seiner Stimme war mehr als nur Sorge herrauszuhören. Ein leicht herrausfordernder Tonfall regte sie viel mehr auf. "Du denkst ich kanns nich." Sie prustete los und lachte sich aus vollem Leib den Arsch ab. "Du glaubst ich verhaus! Verdammt ich hab das nun schon an die 20mal gemacht. Glaubst du nicht auch solangsam wurde es mal Zeit dass ich ohne Hilfe da raus gehe?" Quentins Miene wirkte wie versteinert. "Aber noch nie warst du im Feld ohne Sicherheitsnetz... Noch nie ohne mich."
 

Jetzt blieb Kit stocksteif stehen. "Hey Latino... wir hatten dass doch schon so oft durchgesprochen." Kopfschüttelnd wandte sie sich wieder ihrer Tasche zu.

Quentin Costa war zwar ein Latino doch niemand ausser Kit durfte ihn so nennen. Kit durfte einiges, was seine Männer und Frauen im Team nicht durften. Sie war für ihn schon immer etwas anderes gewesen. Von anfang an war er von ihr hin und weg gewesen. Doch sie hatte nie auch nur irgendwelche weiblichen Gefühle gezeigt.

Und sie hatte recht. Sie hatten sehr oft durchgesprochen warum sie ihm keine Chance gab. Doch er hatte dafür immer seinen eigenen Grund. An seinem Aussehen lag es offenkundig nicht, denn sie hatte ihm oft genug gesagt wenn es nur Sex wäre denn er wolle, hätte sie damit kein Problem. Kit war nicht gerade Prüde und hatte ihm mehrmals gesagt dass sie seinen Körper durchaus attraktiv fand. Das wovor sie angst hatte, war eine emotionale Bindung seiner Meinung nach. Und genauh dass war es was Quentin wollte.
 

Und dennoch, sorgte er immer dafür dass sein kurzgeschorenes schwarzes Haar gut aussah wenn er zu ihr ins Zimmer kam. Und obwohl sie schon gemeinsam total verdreckt im Schlamm gelegen hatten und ein Ziel beobachtet hatten, zog er immer ein glattes Shirt an wenn er sie sehen wollte.

Und immer wieder bekam er schweißausbrüche wenn er ihren körper sich im Takt zur Musik bewegen sah. Als er spürte wie sich seine Hose um ihn spannte verlagerte er sofort sein Gewicht und lehnte sich an den Türrahmen um ihr den Blick auf seine riesige Erektion zu verwehren. Auch wenn er wusste, dass sie seine Erregung "spüren" konnte, versuchte er immer sie zu verstecken. Und Kit wusste wie wichtig ihm sein Stolz war und ignorierte es.

"Ach Latino..." Sie kam auf ihn zu und ihm sprang beinah das Herz aus der Brust als sie die Hände auf seine Wangen legte. "Das ist nicht Liebe, Herzchen. Das ist lediglich Whitneys kleiner Erektionscocktail. Du liebst mich nicht." Er starrte ihr mit seinen stahlblauen Augen in ihr wunderschönes Gesicht. Ihre Schulterlangen, schwarzen Haare umschlungen ihr leicht rundliches, süßes Gesicht wie ein Vorhang aus Seide. Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen und nicht seine großen starken Hände in ihrem zarten Haar vergraben und sie auf ihre zarten, vollkommenen, rosa Lippen zu küssen.

Sofort wich sie zurück. Shit, sie war eine telepathin, dass hatte er wieder einmal ausser Acht gelassen, wenn sie ihn berührte, fühlte sie was er fühlte.

Und wieder einmal kam er sich wie ein totaler Idiot vor als er so vor ihr stand.

Errekt und Verlangend.
 

Es erschrak sie immer wieder mit welcher Gier Quentin sie begehrte. Es machte ihr tierische Angst dass Whitney eine derartige Macht in dem Leben eines Menschen besaß. Innerlich zog sich ein Klumpen in ihrem Magen zusammen. Es machte ihr Angst was Whitney für eine Kontrolle in IHREM Leben Besaß.

Sie ging zurück zu ihrem Rucksack, schloss ihn und hob ihn hoch.

Es waren mindestens 40kg, was ihr dank ihrer genveränderung nicht schwer fiel. Als sie die Tasche abstellte, fuhr sie mit dem Zeigefinger auf ihre kleine Kreise. Wann hatte sie angefangen, dass was man ihr angetan hatte als normal zu empfinden? Wann hatte sie es für nichts besonderes mehr empfunden, ihr eigenes Gewicht mit Leichtigkeit einfach so hochzuheben? Wann hatte sie vergessen dass normale Menschen nicht schneller als ein Auto laufen können?

Warscheinlich zum selben Zeitpunkt, als sie vergaß, dass das was sie tat böse war. Sie tötete Menschen. Ohne zu wissen ob diese wirklich schlecht waren. Man gab ihr das Ziel und sie eliminierte es, ohne wenn und aber.

So war es immer gewesen, und so würde es immer sein.
 

Mit diesem Gedanken spürte sie wie ihr Tränen die Wangen hinabliefen, und sich zwei starke Arme von Hinten um ihren kleinen Körper schlangen.

Und dann spürte sie Lippen die sich auf ihren Halsansatz pressten.
 

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Das Messer bohrte sich mit rasender Geschwindigkeit gezielt in die Stelle auf die Seth gezielt hatte. Er brauchte sich nicht umdrehen um den aufgeschlitzten Sandsack zu sehen der circa 20 meter weiter weg stand. So eine große Trainingshalle hatte durchaus seine Vorzüge. Anfangs war er dagegen gewesen mit den anderen Schattengängern seines Teams vorübergehend zusammenzuziehen, doch nach einer Weile hatte auch er eingesehen dass eine gute Basis das wichtigste war, was sie im Moment brauchten.

Seth O'Neal hielt sich selbst nicht gerade für einen geselligen Menschen. Eigentlich hielt er sich schon eine Weile für gar keinen Menschen mehr.

Geboren in einer verstoßenen Familie in Irland war er schon immer der Dreck der Gesellschaft gewesen. Und nach einer gewissen Lebenszeit mit diesem Ruf hatte er sich damit abgefunden, der Dreck zu sein, den die Leute hassten.

Er lief auf den Sack zu und riss seine 12 cm lange klinge heraus und steckte sie zurück in das Halfter dass um seine nackte Brust gespannt war. In Sachen Präzision und Schnelligkeit war er schon immer einer der besten gewesen, wenn nicht sogar der Beste.

Vielleicht war das einer der Gründe wieso man ihn für einen der Gefährlichsten hier hielt?

Es war ihm egal, was die Menschen in seinem Umfeld über ihn dachten. Er war Soldat, und diente seinem Land, und solange er keine Regeln verstieß und immer brav die Leichen wegräumte lies man ihn sein Ding durchziehen.

Erst seit Jesse Calhoun die Leitung des Teams übernommen hatte, versuchte man seinem Tun ein Ende zu bereiten.

Nachdenklich betrachtete er das Messer in seiner Hand. Man versuchte ihn zu zähmen, ihn ruhig zu stellen, um ihn dann langsam und unbemerkt aus dem Dienst zu werfen. Doch so lief das hier nicht. Was sollten diese armseeligen, kleinen Armleuchter denn ohne ihn machen? Seth war einer der Stärksten den sie hatten, sie konnten ihn nicht feuern.

Innere Befriedigung wallte in ihm auf als der Sand aus dem großen Trainingssack quoll.

Perfekter Einschnitt, nicht verwunderlich.
 

Noch bevor der Mann den Raum betreten hatte, spürte O'Neal die Anwesenheit des Besuchers und wusste sofort wer es war.

„Ken Norton.“ stellte er mit leichter verwunderung fest. „Was verschafft mir die Ehre?“ Seine tiefe, männliche Stimme strotzte vor Überlegenheit.

Doch Ken antwortete gewohnt lässig.

„Ich wurde zu einem Auftrag gerufen. Nicht schlecht übrigends die wenigsten können mich und meinen Zwilling Jack aus einander halten.“ Das stimmte sogar in gewisser Weise. Wenn man die Narben die sich komplett über Kens sonst makelloses Aussehen zogen, nicht sah, dann war es wirklich verdammt schwer zu erkennen wer nun vor einem stand. Die Norton Zwillinge hatten auch beide fast ein und diesselbe Art ihre Aura im Raum zu verteilen, was den meisten Schattengängern Schwierigkeiten bereitete.

Auch Seth konnte Anfangs nur schwer erkennen wer gerade den Raum betrat, wenn er denjenigen nicht sah.

Doch mittlerweile hatte er den Trick rausgefunden. Kens Gegenwart war mehr eine dunkle Bedrohung. Man fühlte erst in letzter Sekunde in welcher Lebensgefahr man sich befand wenn er in der Nähe war. Bei seinem Bruder Jack hingegen stellten sich einem sofort die Nackenhaare auf und man wollte am besten entweder seine Waffen ziehen oder losrennen. Keins von beidem traf auf Seth zu. Denn jeder im Team wusste, Wer seine Wut auf sich gezogen hatte, dem brachten weder rennen noch die größte Knarre der Welt noch etwas.

Seths Opfer konnten lediglich nur noch auf einen schnellen, nicht allzu schmerzhaften Tod hoffen.
 

„Dann nehm ich wohl an dass mich dieser Auftrag interessieren könnte? Keiner kommt freiwillig in die Trainingshalle wenn ich gerade arbeite.“

Nun grinste er Ken an. Doch es war kein wirkliches Lächeln. Es wirkte eher wie ein zusammenkneifen der vollen Lippen, um dem gegenüber zu vermitteln dass er es genoss dass man ihm nicht in die Quere kommen möchte, wenn er ein Messer in der Hand hielt.

„Ja könnte man so sagen. O'Neal, sag hast du schon einmal etwas von Peter Whitneys Zuchtprogramm gehört?“

Kens Tonfall verriet Seth dass es sehr viel mehr mit ihm zu tun haben zu schien als er wollte. Er hatte über dieses kranke Verfahren gehört. Und auch über die Opfer die bereits daran zu krepieren schienen. Der alte Arsch hatte jedem der Männer denen übersinnliche Anlagen er intensiviert hatte, eine Partnerin zugedacht die er vor vielen Jahren aus Waisenhäusern der ganzen Welt zu sich geholt, und an ihnen experimentiert hatte. Er hatte sogar Lily, die er Jahre lang wie eine Tochter aufgezogen hatte, diesem Paarungsritual unterzogen. Die Männer tickten soweit er wusste sofort aus wenn sie ihre Frauen sahen, wurden zu eifersüchtigen Mistkerlen und rasenden Monstern. Angeblich hatte es was mit Pheromonen und Düften zu tun. Und soweit Seth wusste, war auch Ken bereits an die Frau gebunden die Dr Whitney ihm zugeteilt hatte.
 

Als es Seth graute, in welche Richtung dieses Gespräch führen würde, schluckte er einen Klos der Furcht herunter. Das durfte doch wohl nicht wahr sein?

„Ich weiß über dieses Zuchtprogramm Bescheid. Was willst du mir sagen, Ken? Ich hasse es wenn man lange um etwas herum redet.“

Kens Antwort kam leiser und umsichtiger als er es erwartet hatte.

„Jesse hat warscheinlich die Frau gefunden die dir zugeteilt ist.“ Er räusperte sich. „ Das Mädchen. Sie ist noch sehr jung.“ Verbesserte er sich.
 

Sofort blieb Seth wie angewurzelt stehen. Wieso hatte man ihm das nicht gesagt? Er war gerade eben mit Jesse ihm Büro gesessen und er hatte nichts dergleichen erwähnt.

„Das ganze sieht so aus,“ begann Ken „Jesse will nicht dass du sie suchen gehst, deswegen hat er mich und Jack aus Montana anreisen lassen. Wir sollen zusammen mit dem Team von Ferrel Williams aufbrechen und sie bei einem ihrer Streifzüge abfangen und hier her bringen. Er hat uns verboten mit dir darüber zu reden.“

„Warum erzählst du es mir dann?“ kam es wie aus der Pistole geschossen zurück. „Wenn du es mir doch nicht erzählen darfst, verstößt du dann nicht gerade gegen die Anordnungen des Generals?“

Seufzend schritt Ken ein Stück näher an Seth und den aufgeschlitzten Sandsack.

„Ich dachte, ach shit. Ich habe Mari. Jack hat Briony... Wir würden den Mann hassen der sie uns vorenthalten hätte. Ich könnte mir ein Leben ohne Marigold nicht mehr vorstellen. Und genauso geht es Jack. Er liebt seine Briony mehr als sich selbst. Siehst du Seth wir-“

„Spar dir das. Ich bin nicht wie ihr.“

Seth blickte stur auf den Boden und lief auf eine kleine Bank zu auf dem seine anderen Waffen lagen. „Ich kein kleiner Militärsjunge der sich von einer dahergelaufenen Muschi zu einem kleinen Sitzpisser machen lässt.“

Seine Stimme klang eiskalt, und doch voller Hass.
 

Plötzlich schoss Kens arm hervor und gab Seth einen ordentlichen linken Haken.

Als dieser ein wenig zurück taumelte begann Ken ihn anzuschreien.

„Verdammter Arsch. Hat sich das angefühlt wie der Hieb eines Sitzpissers du verdammter Wichser?“ Er bewegte seine Finger die daraufhin knackten und massierte seine Knöchel während Seth ihn unbeeindruckt ansah. Verdammt, diesen Angriff hätte er wirklich vorhersehen müssen, er war normalerweise viel schneller als jeder andere im Team, vielleicht hatte er sich nicht genug konzentriert? Kens immernoch aufgewühlte Stimme brachte ihn aus seinen Gedanken. „Niemand beleidigt meine Familie ist das klar? Wie konnte ich nur glauben, eine Frau könnte dich zu einem Menschen machen? Wie dumm von mir. Ich hätte auf Calhoun hören sollen und einfach mein Maul halten.“
 

Mit einer Aufforderung die Bank, auf der Seth saß, zu einem unmöglichen Anatomischen Vorgang zu benutzen, stapfte Ken wütend aus dem Raum.
 

Eine Frau sollte einen Menschen aus ihm machen? Gerade bei Frauen kam aus ihm das Monster heraus dass er in Wirklichkeit war. Wieviele Frauen hatte er bisher ohne Reue vergewaltigt? Er zählte schon lange nicht mehr. Es ging ihm dabei nie wirklich um Sex, sondern schlichtweg um Macht.

Er wollte diesen nutzlosen Geschöpfen zeigen dass er der wichtigere war.

Er wollte ihnen zeigen dass er nicht mehr der kleine Junge war der sich von Mädchen zusammenschlagen lies.

Und dennoch... hatte er jedes mal wenn er es wieder getan hatte, danach gebetet er hätte das Mädchen nicht für ihr Leben traumatisiert.



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