Langeweile
Spitzbübisch grinst der dunkelblonde den mit den schwarzen Haaren an und hält dabei seine neueste Errungenschaft wie eine Trophäe in die Höhe.
Sein Ziel ist eine Tasche, aber nicht irgendeine sondern eine ganz bestimmte. Schadenfroh grinst er, als er die 'Trophäe' auf eben jener Tasche platziert. Er weiß genau, warum diese dort auf dem Stuhl liegt und nicht bei den anderen Sachen von ihnen in der Ecke. Schließlich will der Besitzer, dass niemand außer ihm diese Tasche berührt, geschweige denn dreckig macht. Aber genau dieses ist ihm momentan völlig egal, da er ihm ja nur einen kleinen Streich spielen will.
Leise kichernd begeben sich die beiden Scherzbolde zurück zur Sofaecke, um sich dort breit zu machen. Immer noch grinsend schnappt sich jeder sein Handy und beginnt sinnlose Spiele zu spielen.
Hoffentlich fällt das Opfer auch darauf rein, immerhin haben sie das ganze lange Zeit geplant. Sie können ja nicht immer weiter Koyama ärgern, das wird ja auf Dauer langweilig. Zudem sitzt gerade ihr Lieblingsopfer bei ihnen, mit irgendeinem koreanischen Buch, mit dem er offenbar gerade am Lernen ist. Und dabei wollen die beiden ihn nicht stören, da er ziemlich entspannt und glücklich dabei erscheint.
Nur kurz hatte Koyama hoch geguckt, als sie sich zu ihm hingesetzt hatten. Aber er hatte nichts gesagt, obwohl sie so verdächtigt gegrinst hatten. Naja, ihnen soll es ganz Recht sein, somit haben sie wenigstens keinen Zeugen, der gegen sie aussagt.
Jetzt war eh nur noch eines wichtiges, dass das Opfer den ganzen Streich so schnell wie möglich bemerkt. Sie wollen ja nicht den ganzen Tag mit sinnlosen und langweiligen Warten verbringen.
Anscheinend hat jemand Mitleid mit ihnen, denn ihr ausgesuchter Unglückspilz kommt gerade in den Raum.
Fröhlich schlendert der braunhaarige zu seiner Tasche, noch scheint er nichts zu bemerken. Leise summend beugt er sich über die Tasche, bis man auf einmal nur noch einen schrillen Schrei und wildes Fußgetrappel hört.
Wie versteinert steht ihr Opfer vor seiner Tasche.
Direkt kommt Ryo in den Raum und erkundigt sich besorgt nach ihnen. Es hätte ja sonst etwas vorgefallen sein können.
Grinsend beruhigt Shige den anderen, es wäre alles in bester Ordnung.
Ungläubig guckt Koyama immer wieder zwischen Tegoshi, Masuda und seinem besten Freund hin und her. Wenn da nicht etwas vorgefallen ist, dann weiß er es auch nicht. Immerhin hat Masuda nicht ohne Grund so laut geschrieen.
Verängstigt entfernt Masuda sich von seiner Tasche und stellt sich hinter den grinsenden Ryo.
Auch Yamapi lässt nicht lange auf sich warten, genauso wie Ryo erkundigt er sich nach ihnen. Im Gegensatz zu ihm, fängt er jedoch nicht an zu grinsen.
Plötzlich brechen die beiden Übeltäter in schallendes Gelächter aus, da sich Masuda fast wie ein kleines Kind hinter Ryo versteckt.
Dem opfer wird ganz langsam bewusst, dass das auf seiner Tasche anscheinend nur eine Kakerlake aus Plastik ist.
Wutenbrannt stürmt Masuda aus dem Raum und schafft es gerade noch so die aufkommenden Tränen zurück zu halten. Warum müssen sie ihn auch immer damit aufziehen? Das ist in seinen Augen einfach nicht fair.
Yamapi straft in der Zwischenzeit Tegoshi und Shige mit bösen Blicken.
„Ich geh am Besten nach ihm gucken. Und ihr zwei überlegt euch jetzt eine angemessene Entschuldigung!“, fordert er die beiden verärgert auf, ehe er aus dem Raum läuft.
Sein Weg führt ihn geradewegs zu den Toiletten. Es wäre sehr unwahrscheinlich, dass sich Masuda bei der Bühne befindet, immerhin sind da viel zu viele Leute die Fragen stellen könnten. Und etwas anderes kennen sie hier in dem riesigen Gebäude nicht.
Wahrscheinlich will Masuda ihn genauso wenig wie die anderen sehen. Wer zeigt dem anderen auch gerne seine Schwachstellen? Der andere könnte diese dann einfach ausnutzen und das will man ja nicht.
Seufzend öffnet er die Türe, wo er auch direkt den Gesuchten findet.
