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Die Cullens

Oneshot
von

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Die Cullens


 

Die Cullens
 

In den Tiefen des Waldes, einige Kilometer außerhalb von Forks, kämpfte sich eine zierliche Gestalt durch das dichte Unterholz. Blätter und Zweige hatten sich in ihren langen blonden Haaren, die ihr bis zur Mitte des Rückens fielen, verfangen und ihr Gang zeugte von der Anstrengung die sie hinter sich hatte, und den Qualen die sie durchstand. Schon seit Stunden wanderte die junge Frau mit den mitternachtsblauen Augen durch den ihr fremden Wald. Alles an das sie sich erinnerte war ihr Name, Katrin. Alles andere war ein tiefes schwarzes Loch das alles verschlungen haben musste. Katrin wusste weder wie sie in diesen Wald gekommen war, noch wo sie sich eigentlich befand. Die Schönheit der Natur um sich herum nahm sie schon lange nicht mehr wahr, denn die Schmerzen ließen sie alles andere nur noch verschwommen wahrnehmen. Unzählige kleine und größere Kratzer verunstalteten jeden Zentimeter ihres Körpers. Ihre Muskeln schmerzten, ihr Kopf fühlte sich an als wäre sie gegen eine Wand gelaufen. Alles in Allem ging es ihr miserabel. Alles was sie wollte war sich hinsetzen und sich ausruhen, doch etwas in ihrem Inneren trieb sie immer weiter voran. Weg von der Gefahr die hinter ihr lauerte. Auch wenn sie nicht wusste aus was diese Gefahr bestand, Katrin wusste nur das sie vorhanden war und sie einholen würde wenn sie zu langsam wurde.
 

Mühsam schlug sie sich durch das dichte Unterholz, immer darauf bedacht nicht hinzufallen, denn das wäre ihr Untergang. Doch es war nicht einfach, den kleinen und großen Stolperfallen des Waldes auszuweichen, denn der Himmel hatte sich verdunkelt und unter dem schützenden Blätterdacht der Bäume, war es fast so Dunkel wie in tiefster Nacht. Eine Vorahnung beschlich sie und wurde kurze Zeit später bestätigt als es über ihr zu Donnern und Grummeln anfing, gefolgt von dicken Regentropfen als der Himmel seine Schleusen öffnete. Katrin seufzte erleichtert auf als der Regen ihre erhitzte Haut berührte und die Schnitte auswusch. Dank dem dickten Blätterdach blieb sie weites gehend trocken, doch es reichte um ihre Schritte ein wenig leichter werden zu lassen. Irgendwo in ihrem Inneren flüsterte eine Stimme dass ihr Regen noch nie so willkommen gewesen war wie in diesem Moment. Das nächste Donnern klang viel näher und irgendetwas daran kam der jungen Frau merkwürdig vor und ließ sie nachdenklich die Stirn runzeln. Wieder donnerte es und diesmal konnte sie die Richtung bestimmen. Ohne es wirklich zu merken lenkte sie ihre Schritte in Richtung Westen, näher an den Ursprung des Geräusches heran. Sie beschleunigte das Tempo, ihre Muskeln protestierten vehement, doch sie ignorierte den Schmerz und setzte ihren Weg fort.
 

Ihre Gedanken waren so von ihrem Ziel vereinnahmt, das sie den großen flachen Stein im Unterholz nicht sah und daran hängen blieb. Ein unterdrückter Schrei entkam ihr und der Aufprall auf den Waldboden presste ihre alle Luft aus den Lungen heraus. Keuchend und mit schmerzverzerrtem Gesicht lag Katrin einen Moment reglos am Boden. Langsam stemmte sie sich vom Boden hoch und setzte sich auf. Ihr Fuß schmerzte und sie war sich sicher ihn sich mindestens verstaucht zu haben. Als das Donnern, das bisher regelmäßig erklungen war, abrupt aufhörte schoss ihr Kopf nach oben.
 

„Nein.“, flüsterte Katrin mit heißerer Stimme, die davon zeugte das sie schon lange nicht mehr benutzt worden war. So schnell es ihr möglich war rappelte sie sich auf und humpelte weiter in die angeschlagene Richtung. Es dauerte nicht mehr lange bis sich die Dunkelheit vor ihr ein wenig lichtete und eine große Waldlichtung preis gab. Eine Bergkette erhob sich majestätisch hinter dem Wald. Einen Moment hing Katrins Blick an den hohen Felsen, ehe ihre Aufmerksamkeit sich auf etwas direkt vor ihr richtete. Dort, mitten auf der Lichtung, standen mehrere Personen. Katrin konnte nicht sagen wieso, aber sie hatte das Gefühl das es besser war sich nicht bemerkbar zu machen, und so duckte sie sich weiter ins Unterholz und verbarg sich vor den Blicken der ihr fremden Menschen. Diese sahen zwar nicht in ihre Richtung, dennoch wollte sie das Risiko entdeckt zu werden nicht eingehen. Ihre Instinkte sagten ihr das hier etwas ganz und gar nicht stimmte und da sie weder wusste wer sie war, noch wo sie sich befand und ihr Gefühl sie bisher nie im Stich gelassen hatte, tat sie was diese ihr zuflüsterten.
 

Katrin zählte insgesamt 11 Menschen auf dieser Lichtung. Sie standen sich in zwei Gruppen gegenüber, einige Meter Abstand zwischen sich. Ein Blitz erhellte die Lichtung, kurz darauf donnerte es wieder. Erstaunlicherweise schien es auf der Lichtung selbst nicht zu regnen. Die junge Frau zuckte kaum merklich zusammen, Gewitter waren ihr nicht geheuer, während sie weiterhin die Szene vor sich beobachtete. Auf die Entfernung konnte sie nicht sagen was genau die Leute dort sprachen, doch plötzlich lösten sich einige der größeren Gruppe (es waren 8) und schockiert stellte Katrin fest das sie genau in ihre Richtung kamen. Mit schreckgeweiteten Augen blickte sie den Vieren entgegen. Auch jene aus der anderen Gruppe drehten sich herum und machten Anstalten im Wald zu verschwinden, nur der blonde Mann blieb an Ort und Stelle stehen. Es kam leichter Wind auf und plötzlich geschah alles ganz schnell. Katrin wusste nicht wie es möglich war das alle plötzlich wieder an der gleiche Stelle standen wie zuvor, schließlich hatten sie sich schon etliche Meter von den anderen entfernt, doch von einer Sekunde auf die andere schien die Situation zu eskalieren. Die Leute standen sich gebeugt, wie zum Sprung bereit, gegenüber. Die leichte Anspannung hatte sich von jetzt auf nachher in Aggression verwandelt.
 

Das Knurren eines wilden Tieres durchschnitt die Luft und verursachte der jungen Frau in ihrem Versteck eine Gänsehaut. Sie sah sich der Panik nahe um, doch sie konnte nichts entdecken was solch ein Knurren hervorstoßen könnte. Ziemlich schnell bemerkte sie dass dieses Knurren von der Lichtung kommen musste. Doch die einzigen die dort standen waren Menschen und diese konnten nicht wie ein Wolf knurren. Jetzt ging alles schnell. Die größere Gruppe schloss einen Kreis um ein braunhaariges Mädchen das wie erstarrt nach vorne blickte. Ein junger Mann mit ebenfalls braunen Haaren packte sie am Arm und zog sie vom Geschehen weg. Erst als die Dreiergruppe langsam im Wald verschwand gaben die anderen ihre aggressive Haltung auf und stellten sich wieder gerade hin. Erst jetzt bemerkte sie den Jeep der etwa hundert Meter von ihr entfernt auf ihrer rechten Seite stand. Der braunhaarige junge Mann half seiner Freundin, denn das war sie offensichtlich, in das Monstergerät hinein und saß eine Sekunde später auf dem Fahrersitz. Der Motor des Wagens heulte auf und wenig später preschte das Fahrzeug in den Wald hinein und verschwand aus ihrem Blickfeld.
 

Zu diesem Zeitpunkt beschloss Katrin dass es keine gute Idee war diese Menschen um Hilfe zu bitten. Die Vorstellung auf der Lichtung, die aggressive Haltung, das Knurren, brachten sie dazu langsam zurück zu weichen. Was auch immer das gerade gewesen war, sie wollte damit nichts zutun haben. Ihr Plan lautlos zu verschwinden löste sich in Luft auf als die zierliche junge Frau mit den kurzen schwarzen Haaren sich in ihre Richtung drehte. Obwohl sie weit entfernt war konnte Katrin ihre ungewöhnliche Augenfarbe erkennen. Bernsteinfarbend, ja fast wie flüssiges Gold, leuchteten sie beinahe gespenstisch in der immer noch andauernden Dunkelheit des Gewitters.

„Mist.“, stieß Katrin leise hervor. Die Frau sagte etwas zu den anderen, woraufhin die gesamte Gruppe sich in ihre Richtung drehte. Sie war entdeckt worden. Verschwinden konnte sie nun nicht mehr, das stand fest, also stand sie langsam auf. Katrin sah die Verwirrung in den Gesichtern der Leute und als der Blonde, der neben der zierlichen schwarzhaarigen stand, einen Schritt in ihre Richtung machte, ging sie selbst einen zurück. Obwohl sie noch immer im Schutz des Waldes stand und ihr Verstand ihr zurief so schnell und weit zu laufen wie sie nur konnte, blieb sie an Ort und Stelle stehen, von etwas gefesselt das sie nicht beschreiben konnte. Vielleicht war es der Blick der braunhaarigen Frau, oder die Tatsache das sie alle diese goldenen Augen hatten oder vielleicht etwas völlig anderes, doch Katrin blieb stehen, selbst als der große Blonde mit abwehrend erhobenen Händen langsam einen Schritt nach dem anderen auf sie zu kam. Alles an seiner Haltung signalisierte ihr dass sie keine Angst vor ihm haben musste. Es war das krasse Gegenteil zu dem Schauspiel von vor wenigen Minuten. Sechs Meter von ihr entfernt blieb er schließlich stehen und nun konnte Katrin jede Einzelheit von ihm erkennen.
 

Obwohl sie nicht wollte, musste Katrin sich eingestehen dass sie noch nie einen solch schönen Mann gesehen hatte. Die kurzen blonden Haare fielen ihm leicht in die Stirn und sie war sich sicher, sobald Sonnenlicht sie berührte, würden sie glänzen wie reines Gold. Er hatte feine Gesichtszüge, aber seine Haut war unnatürlich blass. Dazu kam die ungewöhnliche Augenfarbe. Etwas stimmte mit diesem Mann nicht, aber sie konnte nicht genau bestimmen was es war das sie störte. Als er sie ansprach tat er dies in einem ruhigen und weichen Tonfall den sie gar nicht erwartet hatte.
 

„Keine Angst. Wir tun dir nichts.“
 

Alles in ihr schrie danach ihm Glauben zu schenken, aber Katrin unterdrückte den Impuls erleichtert aufzuatmen. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Also blieb sie weiterhin still stehen und beobachtete ihn lediglich aufmerksam, bereit beim kleinsten Anzeichen zu flüchten.
 

„Ich bin Carlisle und das-„, er zeigte hinter sich auf die Gruppe,“.. ist meine Familie.“ Bei seiner Vorstellung ließ die junge Frau ihren Blick kurz über die anderen schweifen. Nur am Rande bemerkte sie dass der andere Blonde sie verwirrt ansah.
 

„Ich bin Katrin.“ Leise und zögernd kamen ihre diese Worte über die Lippen. Carlisle lächelte sie freundlich an und ließ seine, noch immer erhobenen Händen, langsam sinken.
 

„Katrin.“ Der sanfte Tonfall mit dem er ihren Namen aussprach verwunderte die junge Frau. So verhielt sich doch kein normaler Mensch gegenüber einer Fremden. Der Eindruck dass an ihm etwas nicht stimmte wurde immer größer. Katrin strafte die Schultern und hob entschlossen ihr Kinn. Etwas Merkwürdiges ging hier vor und sie war entschlossen die Wahrheit heraus zu finden. In diesem Moment vergaß sie die große Leere die in ihrem Geist herrschte für einige Minuten.
 

„Was war das vorhin?“, stieß sie hervor. „Wurdet ihr bedroht?“ Ein Ausdruck huschte über das Gesicht des blonden Mannes, so schnell das Katrin ihn nicht erfassen konnte.
 

„Was meinst du?“ Die Vorsicht in seiner Stimme war gut versteckt, dennoch hörte die junge Frau sie heraus. Er wollte die Situation die gerade noch auf der Lichtung geherrscht hatte vertuschen und das machte sie sauer. Grimmig und entschlossener wie je trat sie aus dem Dickicht des Waldes auf die Lichtung.
 

„Halten sie mich nicht für dumm!“ Sie hatte automatische in die Höfliche Anrede gewechselt, doch auch diese konnte über die Schärfe die in diesem Satz mitschwang nicht hinweg täuschen. „Sie sehen aus wie ein Mensch, doch sie verhalten sich nicht wie einer. Ich habe gesehen wie sie die andere Gruppe wie ein Tier belauert haben und ich hörte das Knurren eines wilden Tieres, doch nirgends war eines zu sehen. Ich bin nicht dumm und kann 1 und 1 zusammen zählen. Die Frage ist nur, wieso können sie so täuschend Echt knurren und wieso ist der junge Mann so schnell, ja fast panisch, mit seiner Freundin geflohen?“ Der resignierte Gesichtsausdruck der im Gesicht des Blonden erschien, ließ sie in ihrer Aufzählung inne halten.
 

„Tut mir leid, es war nicht meine Absicht dich zum Narren zu halten.“ Carlisle drehte sich herum und machte sich auf den Weg zurück zu seiner Familie. Katrin, die sich wie bestellt und nicht abgeholt vorkam, blickte ihm einige Sekunden empört hinterher, ehe sie Anstalten machte ihm zu folgen. Diese Absicht wurde von ihrem schmerzenden Fuß vereitelt den sie in dieser ganzen Aufregung völlig vergessen hatte. Sie trat mit ihrem vollen Gewicht auf, worauf der Schmerz schier zu explodieren schien und sie, einen Schmerzensschrei ausstoßend, in die Knie gingen ließ. Mit Tränen in den Augen umklammerte die junge Frau ihren Fuß, bis zwei marmorweiße Hände die ihren vorsichtig beiseite schoben, nur um sich dann selbst um ihren schmerzenden Fuß zu legen. Die Kälte die von diesen Händen ausging konnte sie durch ihre dicken Schuhe hindurch spüren. Als sie ihren Kopf hoch sah sie sich Carlisle gegenüber, der sie wiederum besorgt anblickte. Aus einem Reflex heraus wollte Katrin ihm ihren Fuß entziehen, doch er hielt in unnachgiebig und dennoch sanft fest, während er ihr in die Augen blickte und den Kopf sachte schüttelte.
 

„Ich bin Arzt. Lass mich deinen Fuß ansehen, ich kann dir helfen.“ Die Schultern der jungen Frau sackten herunter und sie stieß einen resignierten Seufzer aus den Carlisle als Zustimmung deutete, denn er begann damit vorsichtig Schuh und Socke auszuziehen. Als seine Hände ihren Fuß diesmal berührten durchfuhr es Katrin wie ein Schock, sie konnte nicht verhindern dass sie zusammenzuckte. Seine Hände waren kalt wie Eis!
 

„Entschuldigung.“, murmelte er ohne sie anzusehen. Er tastete vorsichtig ihren Fuß ab und obwohl sie darauf vorbereitet war, wimmerte Katrin leise als seine Finger an der schmerzenden Stelle angekommen waren. Carlisle ließ sich zurück sinken so dass er in der Hocke saß und blickte sie ruhig an. „Der Fuß ist gebrochen. Damit musst du unbedingt ins Krankenhaus.“ Sie senkte den Kopf und schloss verzweifelt die Augen. Ein gebrochener Fuß war Grund genug ins Krankenhaus zu gehen, doch es gab mehr Gründe die dagegen sprachen. Katrin zog sich vorsichtig und in Gedanken versunken Socke und Schuh wieder an, erst als eine Hand in ihren Blickfeld erschien schreckte sie aus ihrer Gedankenwelt auf. Carlisle war aufgestanden und hielt ihr nun die Hand hin um ihr beim aufhelfen behilflich zu sein. Dankend nahm sie diese an und als sie wieder aufrecht stand, den Fuß belastete sie nur sehr wenig, erschien die zierliche schwarzhaarige Frau hinter ihnen. Sie sah Katrin genauso freundlich an wie Carlisle und lächelte leicht, ehe sie sich schließlich an den blonden wand.
 

„Carlisle wir sollten sie ins Krankenhaus bringen und dann mit zu uns nehmen.“, sprach sie fröhlich. Carlisle sah sie kurz verwirrt an, nickte dann jedoch zustimmend. Sie selbst wurde das Gefühl nicht los das die beiden sich gerade nur mit Blicken verständigt hatten.
 

„Eine gute Idee, natürlich nur wenn dir das Recht ist.“ Der letzte Teil war an Katrin gerichtet und diese, so verwirrt wie sie war, nickte schlichtweg.
 

„Prima.“ Die schwarzhaarige klatschte begeistert in die Hände und streckte ihr dann die rechte mit einem unbeschwerten Lächeln entgegen. „Ich bin Alice, es freut mich dich kennenzulernen.“ Ihre Hand war genauso eiskalt wie die von Carlisle. Anstatt sie jedoch los zu lassen, zog Alice sie mit den Worten „Komm ich stell dich den anderen vor.“ mit sich mit. Die nächsten Minuten vergingen rasend schnell. Der andere blonde Mann war Jasper, Alice Ehemann. Die Blondine mit der stolzen Haltung und dem Aussehen eines Supermodels war Rosalie, der große muskelbepackte Mann mit den braunen Locken war ihr Ehemann. Die andere braunhaarige Frau war Carlisles Ehefrau und als Katrin dieser die Hand schüttelte, überkam sie eine Sehnsucht nach etwas an das sie sich nicht erinnern konnte. Während der gesamten Vorstellung sah Jasper sie verwundert an, also zog Katrin eine Augenbraue fragend nach oben. Anstatt ihr eine Antwort auf die unausgesprochene Frage zu geben, wurde sein Gesichtsausdruck verschlossen, so dass die junge Frau sich einen Moment fragte ob sie ihm etwas getan hatte. In ihrem Inneren herrschte ein einziges Chaos an Gefühlen. Noch immer war sie fest überzeugt das mit diesen Leuten etwas nicht stimmte, dann war da eine intensive Sehnsucht und Trauer dessen Ursprung sie einfach nicht erfassen konnte und zu guter letzt große Verwunderung und ein kleines bisschen Angst. Katrin wusste einfach nicht mehr wohin mit ihren Gefühlen.
 

Als Carlisle ihr von hinten die Hände auf die Schultern legte verspannte sie sich leicht. Er hatte sich freundlich um sie gekümmert und sie nicht sofort angefallen und anscheinend hatte er auch weiterhin vor ihr zu helfen, doch das konnte nicht über die Tatsache hinweg täuschen das sie weder ihn noch den Rest seiner Familie wirklich kannte. Sie waren Fremde die sich durch Zufall getroffen hatten, nicht mehr oder weniger.
 

„Bella ist noch immer in Gefahr, wir müssen uns beeilen.“
 

„Einer von uns muss sie tragen.“, mischte Alice sich ein. „Japser?“ Sie wandte sich an ihren Ehemann der sie nach diesen Worten schockiert ansah und den Kopf schüttelte. Die schwarzhaarige überging diese Geste einfach und zog Katrin in seine Richtung.

„Keine Sorge Jasper.“ Obwohl er furchtbar angespannt war schien er sich nach diesem Satz ein kleines wenig zu entspannen. Katrin dagegen war mulmig zumute. Bei seiner Ablehnung war kurz ein scharfer Schmerz durch sie hindurch gefahren. Bevor sie etwas dagegen sagen konnte, wandte Jasper ihr den Rücken zu und ging in die Knie. Danach sah er sie über die Schulter auffordernd an.
 

„Bin ich nicht viel zu schwer?“, fragte sie zweifelnd. Sowohl Jasper wie auch Emmett schüttelten beruhigend den Kopf, also ergab sie sich ihrem Schicksal und kletterte auf seinen Rücken. Als er wieder aufstand schlang sie vorsichtig Arme und Beine um ihn, darauf bedacht ihm nicht die Luft abzuschnüren. Dabei fiel ihr auf das er genauso kalt war wie Alice und Carlisle und innerlich fragte sie sich ob dies womöglich am Wetter lag. Das Gewitter hatte sich mittlerweile verzogen, dennoch war der Himmel nicht aufgeklärt sondern noch immer mit Wolken bedeckt. Plötzlich waren die anderen um sie herum von einer Sekunde auf die andere verschwunden und dann bewegte Jasper sich mit einer Geschwindigkeit vorwärts die Katrin in Panik versetzte. Mit weit aufgerissenen Augen erstarrte sie für einen Moment, ehe der Wind der ihr in die Augen schnitt sie wieder in die Realität holte und dafür sorgte das sie sich hinter Jaspers Rücken duckte um ihm zu entgehen. Die ‚Fahrt‘ dauerte nur wenige Minuten, doch sie kamen ihr vor wie Stunden und als sie endlich stehen blieben war sie aschfahl.
 

Obwohl Jasper schon lange stehen geblieben war umklammerte die junge Frau ihn als wäre er ihr Rettungsanker, dabei bemerkte sie gar nicht dass sie ihm eigentlich die Luft abdrückte. Erst als er ihre Arme vorsichtig von seinem Hals löste reagierte sie schwach. Ohne Alice jedoch wäre sie einfach hinterrücks von ihm herunter gefallen, so steif waren ihre Glieder. Die schwarzhaarige ließ sie langsam auf den Boden gleiten und hockte sich dann mit besorgter Miene neben sie.
 

„Was war das?“ Katrins Stimme war nicht mehr als ein kleiner Hauch, dennoch schienen die anderen sie verstanden zu haben.
 

„Die Kurzfassung?“, fragte Emmett. „Wir sind Vampire.“
 

„Bitte was?“ Völlig verwirrt und am Ende mit ihren Nerven sah sie zu ihm auf. Die junge Frau konnte bis auf die unnatürliche Blässe keinerlei Anzeichen eines Vampirs an ihnen erkennen. Sie sahen aus wie normale Menschen.
 

„Wir sind nicht wie die Vampire in den Büchern Katrin.“, schaltete Carlisle sich ein. „Doch im Moment ist ein Mitglied unserer Familie in Gefahr und wir haben keine Zeit für Erklärungen.“ Benommen schüttelte die junge Frau den Kopf. Die Umgebung verschwamm vor ihren Augen, so dass sie bald nur noch die groben Umrisse der Familienmitglieder erkennen konnte. Sie hörte jemanden besorgt ihren Namen rufen, ehe ihre Kräfte sie völlig verließen und es schwarz um sie herum wurde.
 


 

Ende
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-07-23T21:06:45+00:00 23.07.2010 23:06
Da deine OneShot noch niemand kommentiert hat, fühl ich mich ja fast verpflichtet dir zu sagen wie gut sie ist ;)
Tolle Formulierung & interressante Handlung. Nur schade, dass es ein wenig kurz ist... aber heißt ja nicht um sonst OneShot.
Besonders gut gefällt mir, wie du Carlisle beschrieben hast.
*Team Carlisle Forever!* XD
Nicht viele Autoren können sein Wesen so gut beschreiben
-& dann auch noch in so wenigen Worten.
Mich würde ja schon interessieren wie es mit Katrin weiter geht.
Die Arme! :(
Es muss wirklich schrecklich sein sich an nichts mehr erinnern zu können.
Vielleicht hast du ja mal Lust die Geschichte weiter zu schreiben ;)
LG
Maya


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