Zum Inhalt der Seite

Wolfsblut II

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Titel: Wolfsblut II

Teil: 14

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Reace streifte durch die Straßen ohne ein richtiges Ziel vor Augen zu haben. Eigentlich benötigte er noch gar keine Beute, er wollte einfach nur einmal raus. Ein goldener Käfig mochte ja erträglich sein, doch seiner war nicht einmal annähernd so luxuriös. Und bei der Größe der Wohnung bekam er langsam Platzangst und er war Särge gewöhnt. Natürlich schlief er nicht in so einem Ding, das war schon seit Jahren aus der Mode. Doch in seiner Kindheit war das normal gewesen.

Vielleicht sollte er sich doch einen kleinen Trunk gönnen, sonst konnte es wirklich eng werden. Jin traute er sogar zu seine Ausgänge genauestens zu protokollieren.

Sein Blick wanderte zum Himmel hoch. Wenn er sich wirklich dazu entschloss, dann sollte er das bald machen. Es dauerte nicht mehr lange bis die Sonne aufging, die Zeitspanne die ihm Jin zum jagen gab war ja ein Witz. Um diese Uhrzeit trieb sich kein normales menschliches Wesen mehr auf der Straße herum. Auch wenn der Geisteszustand eines Menschen den Geschmack nicht unbedingt trübte, dabei es ging ums Prinzip. Er war ein starker männlicher Vampir und musste sich verstecken wie ein schreckliches Geheimnis. Manchmal ging ihm das wirklich auf die Nerven.

Reace seufzte und wollte sich gerade auf den Heimweg machen, als er einen interessanten Geruch wahrnahm. Er kannte diesen Geruch, er ähnelte entfernt dem von Jin. Doch auch der von Menschen war erkennbar. Ob das gerade ein Werwolf auf der Jagd war?

Neugierig wie er nun einmal war, beschloss der Vampir der Sache nachzugehen. Was konnte ihm schon groß passieren? Wieviel konnte ein Werwolf schon mit seinem Aussehen anfangen? Außerdem reizte es ihn sich einmal über Jins Regeln hinwegzusetzen, er war immerhin nicht seine Mutter. Obwohl das keinen Unterschied machen würde, auf ihre Anweisungen hatte er ja auch nie gehört.

Nun eine Jagd war es auf jeden Fall, da Reace sich beeilen musste um sie nicht zu verlieren. Das war ein schönes Gefühl einmal wieder eine Beute zu hetzen, bis sie vor Erschöpfung nicht mehr fliehen konnte und in die Knie ging. Sich ihr dann langsam zu nähern, ihren Kopf zurückzureißen und einfach zuzubeißen. Ihr Blut zu spüren wie es langsam seine Kehle hinab….

Der Vampir schüttelte den Kopf. Nun war nicht der Moment für solche Gedanken und schon gar nicht für solche Bilder die dabei durch seinen Kopf schossen. Das war eine Jagd, aber nicht seine. Auf jeden Fall war sie kurz vor dem Ende, da sich seine Ziele nun nicht mehr bewegten.

Aufmerksam sah sich der Vampir um. Nun warum nicht einer alten Vampirtradition folgen? Mit einem schnellen Sprung war er auf dem nächstgelegenen Dach. Das war eine nette Spielerei, die Menschen dazu veranlasste daran zu glauben das sie fliegen konnten. Allerdings wäre diese Gabe doch etwas zuviel des Guten. Manche Vampire schafften das zwar mittels Magie, aber es gab für alles Grenzen. Hauptsächlich eignete sich ihre Magie dafür, ihnen die Jagd zu erleichtern.

Sich an den Rand des Daches schleichend, warf er einen Blick auf die Straße hinab. Besser er hatte es vor. Als er gerade dabei war über den Rand zu spähen, zerriss ein Knall die Stille. Überrascht zuckte Reace zurück. Er kannte dieses Geräusch, das war eine Pistole.

Erst einen Moment später wagte er es über den Rand zu blicken. Was er sah, war nicht gerade das, was er erwartete hatte. Die beiden Menschen standen noch, während sich ein Wolf zu ihren Füßen langsam in einen Menschen zurückverwandelte. Der Vampir benötigte keinen zweiten Blick um zu erkennen das der Wolf tot war. Und für eine solche Situation gab es eigentlich nur eine Erklärung. Es waren wieder Jäger in der Stadt.

Bei dieser Erkenntnis spürte er einen scharfen Schmerz in seinem Kopf. Mit geschlossenen Augen um den Schmerz zu mildern, griff er sich an den Kopf. Wenn die Sprache auf die Jäger oder seine Vergangenheit kam, bekam er immer stechende Kopfschmerzen. Jin meinte das sei eine Art Schutzmechanismus, er wollte sich nicht an belastende Dinge erinnern. Ihm war das eigentlich egal, doch wenn es ihn daran hinderte gegen die Jäger zu kämpfen, dann musste er etwas dagegen machen.

Vorsichtiger als sonst zog sich Reace zurück. Er hatte einmal einen Zusammenstoß mit den Jägern überlebt, wer wusste ob ihm das noch einmal gelang? Sein Glück sollte man nicht unbedingt auf die Probe stellen.

Erst als er einige Dächer entfernt war, wechselte er wieder auf die Straße. Nun das war eine völlig neue Erkenntnis. Anscheinend gab es doch noch überlebende Jäger. Natürlich, selbst wenn ein Großteil von ihnen vernichtet war, so würde es immer irgendwelche Fanatiker geben die ihnen folgten. Solange Wölfe und Vampire Menschen töteten würde es immer von Rache getriebene Wesen geben, die nach ihrem Tod gierten. Das war eben das Wesen der Menschen und keiner, weder Wölfe noch Vampire unterschieden sich da von ihnen. Rache war ein guter Antrieb den man leicht nutzen konnte. Am Ende ging man daran zugrunde, doch bis dahin trieb er einen zu Höchstleistungen an. Damit verhielt es sich ebenso wie mit Fanatismus, die Hautgründe für die Jäger.

Allerdings wäre Reace nicht der, der er war wenn er bei dieser Sache nicht schon an die Vorteile dieser Information dachte. Für ihn persönlich hatte diese Information keinen Wert, daraus konnte er nichts machen. Er war ein Vampir und das waren seine Feinde. Die Informationen die er hatte würden ihnen nichts nutzen, da sie zu wenige waren um etwas zu bewirken. Da war er derzeit auf der besseren Seite, unterstützt von Dutzenden die jeden Tag mehr wurden. Also musste er sich überlegen ob es für Jin nützlich war? Er könnte ihm davon erzählen damit dieser es einplanen konnte, aber mehr würde es ihm auch nicht nützen. Ihr Plan würde von Jägern nicht beeinflusst werden, dafür waren sie nun zu wenige, selbst wenn diese Jäger einer Gruppe angehörten.

Reace würde es dem Wolf einfach sagen und abwarten. Es war Jins Plan, also sein Problem wenn er es als solches sah. Seine Aufgabe war nur die eines Beobachters und Werkzeuges, auf diese würde er sich auch beschränken. Das war für ihn die sicherste Methode um zu überleben.
 

„Hey.“

Ran sah nicht einmal auf, als sein Zwillingsbruder sein Arbeitszimmer betrat. Warum auch Tal würde schon zu dem Grund seines Besuches kommen. Außerdem hatte er sich zuvor ja angekündigt. „Was hast du angestellt?“

„Ich? Warum soll ich etwas angestellt haben?“ Tal hob den Oberteil einer Akte und spähte auf die beschrieben Blätter darin.

„Stell dich nicht dumm.“ Ran erhob sich und legte eine Hand auf die Akte, um den Inhalt vor der Neugier seines Bruder zu schützen.

„Ich wurde eben vom zukünftigen Anführer beschimpft. Es wird zwar keine Auswirkungen auf meine Karriere haben, doch ich wüsste gerne den Grund dafür.“ Es war ja nicht so das er das erste Mal mit seinem Bruder verwechselt wurde. Das musste man als Zwillinge einfach in Kauf nehmen. Trotzdem interessierten ihn die Gründe.

Tal grinste und setzte sich auf den Sessel vor dem Schreibtisch. Gelassen stützte er den Unterarm auf die Rückenlehne. „Wenn man es genau nimmt ist er der erst der Zweite in der Erbfolge. So gesehen wird dieser zukünftige Anführer noch lange auf sich warten lassen.“

Auch Ran setzte sich wieder auf seinen Platz. „Der Grund Tal.“

Der Ältere seufzte genervt. „Es gibt keinen Grund. Ich habe ihm nichts getan, genauer gesagt habe ich nur das getan was alle machen wenn sie Spaß haben wollen.“

„Du hast mit ihm geschlafen?“ Ran sah seinen Bruder ungläubig an. Das war so dumm, das er es nicht einmal seinem Bruder zutraute.

„Gäbe es dann Beschwerden?“ Der Ältere sah ihn vorwurfsvoll an.

„Wohl kaum, die Beschwerde kam wohl weil ich genau das unterlassen habe.“

Erleichtert ließ sich Ran in seinen Sessel zurücksinken. Anscheinend gab es doch noch Hoffnung für seinen Bruder. Manchmal war er viel intelligenter als er, doch setzte er diese Intelligenz nie für etwas sinnvolles ein.

„Wie war eigentlich dein Treffen?“

Die Frage von Tal, ließ Ran wieder aufsehen. „Erfolgreich. Wenn ich mich auch immer frage wo du solche Typen triffst.“

„Einflussreiche Politiker die wissen worauf es ankommt?“ Tal grinste und zuckte mit den Schultern.

„Nun ich scheine diese Art von Wesen einfach anzuziehen.“

„Ich meinte eher komische Typen, deren Auffassung von Pflicht erschreckend ist.“ Das einer davon im Rat der Vampire saß, war da wohl eher Zufall.

Scheinbar nachdenklich nickte Tal. „Ja, die auch. Aber du hast alles erfahren was du wolltest oder?“

„Natürlich, auch wenn ich nicht sonderlich schlauer bin als zuvor. Aber meine Bestätigung habe ich erhalten.“ Wenn ihn die Auffassung der Vampire zu diesem Thema eher erschreckte. Bei ihrem Nachwuchs wären sie niemals so nachlässig, aber das war wohl einer der Unterschiede zwischen ihren Rassen.

„Na dann…“ Tal stand wieder auf.

„Ich habe meine Aufgabe erfüllt, also bin ich zufrieden.“

Ran sah zu seinem Bruder. An dessen Reaktion war er nun interessiert. „Der Vampir meinte er würde sich die Bezahlung von dir holen.“

Lächelnd zwinkerte Tal seinem Bruder zu. „Das habe ich auch gehofft. Gegen Spaß habe grundsätzlich nie etwas einzuwenden.“

Ran sah seinem Bruder nach, als dieser den Raum verließ. Erst nach einen Momenten wand er sich wieder kopfschüttelnd seinen Akten zu. Seinen Zwilling würde er wohl nie verstehen, obwohl man das eigentlich bei Zwillingen voraussetzte. Doch dafür waren sie charakterlich einfach zu verschieden. Möglicherweise war ihnen das einmal nützlich das sie sich so perfekt ergänzten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück