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Bloody Dates

von

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Dem Täter auf der Spur

«Hey! Wie geht’s?»
 

Ich wartete einige Zeit, bis er mir zurück schrieb. Ich wollte ein lockeres Gespräch führen.
 

«Gut! Und dir, meine Gesetzeshüterin? ;)»
 

Ich lachte. Er schien auf den ersten Blick sehr selbstsicher zu sein.
 

«Danke, gut. Was verschlägt es dich denn hierher?»

«Mich? Warum sprichst du nicht zuerst über dich? Ich bin ein Kavalier und überlasse den Frauen immer den Vortritt»
 

Ich musste mir etwas einfallen lassen. Ich legte meine Hände aufs Klavier, schrieb, löschte wieder und tippte schlussendlich meine Entscheidung ein.
 

«Hmm… Ich bin eine einsame Frau, die ein starkes Männerherz braucht ;)»
 

Dieses Mal brauchte er etwas länger. Ungeduldig kaute ich an meinen Nägel, was ich manchmal tat wenn es mir nicht schnell genug ging.
 

«Und ich bin ein einsamer Prinz auf der Suche nach seiner Prinzessin. Sag mir, meine Holde, hast du denn keinen Mann, der dir das Glück beschert?»

«Nein. Sonst wäre ich ja nicht hier. Sprich mal ein wenig über dich. Du scheinst mich sehr zu interessieren. Schreibst wirklich charmant und außergewöhnlich»
 

Wieder vergingen einige Minuten, bevor er mir geschrieben hatte. Es war schon fast nach vier Uhr, Geoffrey und Joel mussten jeden Moment zurückkommen.
 

«Manche Frauen denken ich sei verrückt, in dieser alten, aber doch eleganten Sprache zu sprechen. Es ist ein Hobby von mir mich mit dem Mittelalter zu befassen. In dieser Zeit war noch alles edel und die Frauen waren begeistert von den Sprüchen der Männer. Was willst du denn noch wissen?»

«Beschreib dich mal. Es würde mich schon interessieren wie ein solch edler Mann aussieht? Du interessierst mich sehr :)»
 

Oh mein Gott. Ich schrieb so einen Blödsinn. Gut, dass man mich nicht sehen konnte, wie ich hier saß und die Augen verdrehte. Er war schon in Ordnung, aber immerhin, mit größter Wahrscheinlichkeit, der Mörder.

Es klopfte an der Tür, ich stand auf und schloss auf. Geoffrey und Joel standen dort und ich zerrte sie herein. Dann sperrte ich die Tür wieder ab.

„Ich war schnell weg, denn ich habe eine heiße Spur gefunden. Schaut mal her!“, ich lächelte und brachte sie vor meinem Computer.

„Machen Frauen denken ich sei verrückt, in dieser alten, aber doch eleganten Sprache zu sprechen. Vicky, sag mal, warum gehst du chatten?“, ich bemerkte eine gewisse Eifersucht in Geoffreys Ton.

„Beruhig dich! Kevin hatte ein Notizbuch unter dem Sitz gefunden und hat es mir gegeben. Dort habe ich dann die Internetadresse gefunden. Und Charlotte hatte sich mit diesem «Badboy» im «Cinecingle» getroffen. Und jetzt versuche ich einiges über ihn herauszufinden. Wartet! Ich schau mal, was er mir geschrieben hat!“
 

«Ich bin groß so 1,85m, blond und habe braune Augen. Ich bin recht freundlich, charmant und kümmere mich gerne um meine Herzensdame. Beschreib du dich doch ;)»
 

„Und ER soll unser Täter sein? Er scheint mir eher wie ein notgeiler Pfaffe zu sein. Und sag mir nicht, dass er dir gefällt!“, Geoffrey war wirklich sehr Eifersüchtig. Ich konnte es an seinem Gesichtsausdruck erkennen und an seiner Stimme hören.

„Ich geh mal… Ich habe den Bericht von Kevin erhalten. Ich lese den mal durch. Bringe ihn dir nachher wieder.“, Joel war wieder weg und ließ mich mit dem etwas zu eifersüchtigen Geoffrey alleine.

„Geoffrey, reg dich ab. Bitte…“, flüsterte ich und sah ihn dabei etwas flehend an.

Er biss sich auf die Zähne und lächelte sanft, was mir doch eher gezwungen vorkam. Ich schrieb zurück und hörte wie Geoffrey mit aller Mühe versuchte sich zu beherrschen.
 

«1,75m, blond, blaue Augen. Freundlich, schüchtern und verspielt ;) Ich mag Männer, die groß sind, da ich es selbst bin :)»

«Hier scheinst du mir gar nicht schüchtern zu sein ;) Du bist echt nett. Sag mir mal, interessierst du dich auch für andere Männer, oder hast du immer zuerst ein bestimmtes Ziel. Bitte sei ehrlich»
 

„Was geht ihn das an? Ich werde ihn…“, Geoffrey holte tief Luft und drehte sich zum Fenster um. Wenn ich so weitermachen würde, dann würde er, was weiß ich machen.

Ich erhob mich und legte meine Arme um seine Hüfte. Ich wollte ihn beruhigen und außerdem wollte ich ihn nicht so erleben, das passte nicht zu ihm. Er rührte sich nicht.

„Geoffrey, bitte. Es ist für die Ermittlung… Ich weiß du liebst mich, aber sei doch ehrlich. Du weißt genau, dass dieser Mann, den ich ja gar nicht kenne, dass er mir nicht gefällt.“

Er sagte weiterhin nichts. Ich löste mich von ihm und setzte mich wieder.
 

«Ich bin eher der Typ, der sich für mehrere Männer interessiert ;) Und ich mag es, wenn man um mich kämpft, solange man sich nicht prügelt. Und was ist mit dir? Interessierst du dich für mehrere Frauen oder nur für eine Bestimmte?»
 

Ich lächelte wieder und ignorierte Geoffrey. Er hatte sich wieder umgedreht und schaute mir über die Schulter, was ich geschrieben hatte. Es war ja nicht Privat, also war es mir auch egal.
 

«Ich konzentriere mich immer nur auf Eine. Und du hast gerade mein Interesse geweckt ;)»
 

Ich lächelte und bemerkte, dass Geoffrey aus dem Zimmer rausgehen wollte. Ich sprang von meinem Platz, es war ein Reflex, und hielt ihn am Arm fest, wobei er stehen blieb und dann auf den Boden starrte.

„Warum willst du weg?“, fragte ich ihn, obwohl ich wusste, dass es aus Eifersucht war.

„Sag mir, bedeute ich dir wirklich rein gar nichts?“, er packte mich an den Schultern, drückte etwas fester zu und durchbohrte mich mit seinen wunderschönen Augen.

Ich gab ihm keine Antwort. Natürlich liebte ich ihn, aber ich war zu feige. Ich hatte doch nur Angst. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich blickte leicht weg. Dazu bin ich noch rot geworden.

Geoffrey küsste mich. Ich wehrte mich nicht dagegen, sondern erwiderte diesen. Sein Griff lockerte sich und er schlang seine Arme um meinen Rücken, drückte mich näher an sich ohne den Kuss zu lösen.

Mein Herz pochte wie wild und ich vergaß fast alles um mich. Dann ließ er mich los. Ich sagte nichts, ging an meinen Platz zurück und legte meine Finger auf die Tastatur.
 

«Hab ich denn eine solch starke, magische Aura ;) Ich würde dich wirklich gerne näher kennen lernen. Treffen wir uns irgendwann einmal? :)»
 

„Hat dir dieser Kuss, denn nichts bedeutet?“, Geoffrey schritt wieder auf mich zu, blieb vor dem Tisch stehen und schaute mich an.

„Warum jetzt?“, fragte ich ihn, ohne auf seine Frage einzugehen.

„Ich liebe dich, Victoria…“, er benutzte nicht einmal meinen Spitznamen, ich hatte eine regelrechte Gänsehaut. Ich wusste doch, wie ernst es ihm war. Ich wusste ja, was er für mich empfand.

„Geoffrey ich…“, ich hielt inne. Ich konnte es nicht. Verdammt noch mal, wie sehr ich mich hasste.

„Solange ich mich selbst hasse, kann ich niemand anderes lieben…“, was für eine dumme Antwort dies doch war. Ich schämte mich und wandte meinen Kopf wieder zum Monitor.
 

«Würde mich reizen :) Habe im Moment leider noch sehr viel zu tun da ich Lieferant bin, aber ich werde mich noch bei dir melden ;) Hoffe du bist des Öfteren Online. Ich muss jetzt, eine Lieferung! Ich freu mich schon, dir wieder zu schreiben, süße Maus»
 

Ich atmete tief ein und sagte Geoffrey dann, dass er nicht mehr online ist. Ich schaltete den Computer ab und stand auf. Ich wollte zur Tür, doch Geoffrey stellte sich davor und schloss ab.

„W-Was soll das? Bitte Geoffrey, lass mich durch. Ich habe noch einiges zu erledigen.

Normalerweise redete er ja viel, aber er benahm sich so seltsam, ich hatte wirklich Angst. Er hielt mich am Arm fest, zog mich mit und schloss die Vorhänge, dann drückte er mich auf den Tisch und küsste, ohne Vorwarnung meinen Hals.
 

„Geoffrey lass das, bitte…“, ich flehte ihn an, doch er hörte nicht auf. Er küsste mich weiter und fuhr mit einer Hand unter meinen Pullover strich mir sanft über den Rücken. Ich versuchte mich zu wehren, doch gelang es mir nicht.

Geoffrey hörte auf und ließ mich los. Sein Blick war finster und doch entschlossen.

„So ungefähr würde sich dieser Typ an dich ranmachen. Wer weiß, was er sonst noch alles mit dir anstellen wird! Sei doch vernünftig!“

Seine Absicht war also mir Angst zu machen und zu zeigen, wie dieser Mann mit mir sein könnte?
 

Tränen liefen mir über die Wangen und ich fiel Geoffrey spontan um den Hals. Dieser war mehr als etwas erstaunt und fragte mich, warum ich das tat.

„Du wirst mich doch beschützen, nicht wahr?“, ich heulte und als er lächelnd Ja sagte, huschte auch über mein Gesicht ein Lächeln.

Ich ließ ihn los, wisch mir die Tränen aus dem Gesicht und sagte, dass ich mich mit dem Täter treffen werde.

„Ja…“, sagte er knapp.

„Wenn dieser Fall gelöst ist, dann gehen wir zusammen essen, okay?“, ich versuchte ihn ein wenig aufzumuntern, denn ich war es wirklich nicht gewohnt ihn so zu sehen.

Sein freches Grinsen war wieder da. „Gut, endlich! Ich werde jetzt gehen, es ist schon nach fünf, ich hab Feierabend, bis Morgen dann!“

Mit einem Wink war er dann auch schon wieder weg. Ich seufzte und ließ mich in meinen Stuhl fallen. Ich griff nach dem Hörer und wählte die Nummer von Joels Handy.
 

„Ich bin’s, Victoria! Kannst du mir die Akten vorbeibringen? Ich geh dann mal alles durch. Danke!“

Ich legte auch schon auf und schaute aus dem Fenster, nachdem ich die Vorhänge wieder beiseite schob. Ich konnte sehen, wie Geoffrey in seinen Wagen stieg und davon fuhr.

Wenn ich diesen Fall gelöst habe muss ich dann ja wohl mit ihm essen gehen.

Als es an der Tür klopfte drehte ich mich um und Joel brachte mir die Unterlagen.

„Hat Geoffrey sich wieder beruhigt?“

„Ja, ich habe ihm gesagt wir würden zusammen essen gehen, sobald wir diesen Fall gelöst haben. Aber das ist jetzt unwichtig. Ich werde mich mit dem Verdächtigen treffen. Wann weiß ich noch nicht, aber bald.“
 

Joel blickte mich einige Sekunden lang an.
 

„Ohne unseren Schutz wirst du nirgends gehen!“, er lächelte leicht.

„Natürlich! Ich brauche ja Zeugen und außerdem brauche ich Schutz falls etwas schief gehen sollte. Ich danke dir für die Akten. Hast du nicht auch Feierabend?“

Ich nahm den Umschlag und zog den Bericht heraus welchen ich mir kurz anschaute.

„Doch und ich werde jetzt gehen. Bis dann. Tschüss!“
 

Joel ging wieder aus meinem Büro. Ich war jetzt ungestört und konnte in Ruhe alles durchlesen.



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