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Und dann war alles anders..

Ein Shonen-Ai
von

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La neige blache

Ich stand am Fenster und sah zu, wie draußen Schnee fiel. Die Erde war so schön, ich liebte sie so sehr. Mamoru stand hinter mir und seine Hände streichelten meinen Körper sanft. Langsam drehte ich mich zu ihm um. Hinter ihm konnte ich das zerknubbelte Laken sehen. Ich küsste ihn sinnlich. Er zog mich in seine Arme und erwiderte den Kuss zärtlich. Mamoru beendete den Kuss sanft, doch das gefiel mir nicht und so zog ich sein Gesicht wieder an meines heran und gab ihm einen Kuss, auf den er nicht einging. Enttäuscht sah ich ihn an. „Hast du nicht einen Arzttermin?“, erinnerte er mich. „Au backe, den hätte ich jetzt fast verschlafen!“, fluchte ich. Ich löste mich von ihm und zog mich hastig an. Ich stand schon in der Tür, als Mamoru mich zurück rief. „Seiya?“ Ich drehte mich um. „Kommst du heute Abend?“ Er hatte mich zum Weihnachtsfest eingeladen. „was ist mit Bunny?“, fragte ich vorsichtig, als ich meine Jacke anzog. Er küsste mich leicht. „Sie feiert doch mit ihrer Familie.“ Ich nickte. „Bis heute Abend, Süßer.“, hauchte er mir ins Ohr. „Bis heute Abend.“, antwortete ich und ließ mir meine Mütze aufsetzten.
 

Draußen war es eiskalt. Die Temperatur war rapide gesunken. Es war schon fast eine Frechheit, dass dieser Arzt mir keinen früheren Termin hatte geben können. Aber ich wollte den Gips um jeden Preis los werden. Im Grunde war ich ihm dankbar, dass er sich am Weihnachtstag die Zeit nahm und nach meiner Nase sah. „Sie haben Glück gehabt, dass es kein Trümmerbruch ist.“, hatte er mir gesagt und mit den hässlichen, weißen Gips mitten ins Gesicht geklebt.

Ich betrat das Haus und wurde in eine Wolke heißer Luft gehüllt. Die Arzthelferin lächelte mich an. „Seiya Kou.“, sagt ich ihr meinen Namen. „Ich weiß.“, grinste die Arzthelferin. Ich mache eine irritierte Miene. „Sie können gleich in das Behandlungszimmer gehen.“ Ich nickte, zog meine Jacke und meine Mütze aus. Dann betrat ich den Behandlungsraum. Kurz drauf betrat der Arzt das Zimmer. Er gab mir die Hand und macht mir den Gips aus dem Gesicht. Dann gab er mir ein Klemmbrett und ich unterschrieb ihm die Erlaubnis, mich zu rönchen. Er gab mir eine Bleiweste, die ich vom Zahnarzt und der vorhergegangenen Behandlung schon kannte und ich zog sie an. Dann schob er mich zum Rönchen in einen anderen Raum und schloss die Tür hinter sich. Ich kann die Prozedur schon: nicht bewegen und warten bis alles vorbei ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging die Tür wieder auf und ich durfte die Bleiweste wieder ausziehen. Er zeigte mir das Röntgenbild. „Sieht gut aus.“, erklärte er und fuhr mit einem Bleistift über einen Knochen. Dann gab er mir die Hand. „Frohe Weihnachten.“, wünschte er mir, ich erwiderte diesen Wunsch und verließ den Behandlungsraum. Ich zog meine Jacke und meine Mütze wieder an. „Frohe Weihnachten.“, rief ich der Arzthelferin zu, doch bevor sie etwas erwidern konnte, hatte ich das Gebäude verlassen und war auf die verschneite Straße getreten.

Ich spürte den eisigen Wind an meiner frisch verheilten Nase. Zwei Wochen hatte mich mit diesem scheußlichen Gips herumlaufen müssen. Ich wollte keinen weiteren Gedanken daran verschwenden.

Ich fror erbärmlich und trat deshalb in ein Café. Es war warm, gemütlich und roch nach frisch gemahlenem Kaffee. Ich setzt mich an einen Tisch, legte meine Jack und meine Mütze auf die Bank neben mich und betrachtete die Karte. „Kann ich Ihnen etwas bringen?“, fragte die Kellnerin höflich. Ich sah von der Karte auf. „heiße Schokolade.“, sagte ich lächelnd. „Mit Sahne?“, fragte sie, während sie sich die Bestellung notierte. Ich nickte. Sie steckte den Block ein und lächelte zurück.

Ich sah aus dem Fenster, auf dem sich kleine Eisblumen gebildet hatten. Auf einer Pfütze schlitterten ein paar Kinder und an einer anderen Straßenecke war eine Schneeballschlacht ausgebrochen. Die Kinder bewarfen sich mit Schneebällen, die unterwegs auseinanderfielen und ihre Ziele nur selten trafen. Auf Euphe wurde es selten kalt genug für Schnee. Wehmütig erinnerte ich mich an den ersten Schnee, den ich auf Euphe gesehen hatte. Taiki und Yaten hatten mit einer Schneeballschlacht angefangen. In einem Schneeball waren kleine Steine gewesen. Taiki hatte großes Glück gehabt, dass er nur eine Schramme davon getragen hatte. Aber natürlich war die Schneeballschlacht beendet und für alle Zeit verboten.

Die Kellnerin stellte mit den Kakao vor die Nase. „Danke.“, sagte ich lächelnd und trank vorsichtig einen Schluck. Es war wirklich sehr heiß, aber ich schaffte es, den Schluck zu trinken, ohne mich zu verbrennen.

„Seiya?“ Ich hob den Kopf und sah Minako. Sie setzte sich zu mir. „Wie geht’s dir?“ Ich stellte die Tasse auf den Tisch zurück und fuhr mir mit der Zunge über die Lippen. „Gut. Und dir?“ „Auch. Danke der Nachfrage.“ Sie lächelte mich an und öffnete den Mund. Ich wusste schon was kam, sie wollte mich fragen was ich hier tat. „Ich mache Urlaub.“, antwortete ich. Minako lachte. „Das wollte ich gar nicht fragen. Ich wollte wissen, ob du alleine Weihnachten feierst.“ „Nein, Mamoru hat mich eingeladen.“ Minako kam mir näher und kuschelte sich an mich. „Ich dachte, du möchtest vielleicht mit mir feiern.“ Mir wurde zunehmend unbehaglich. Ich überlegte, wie sie sich dieses Feiern vorstellte. Rasch leerte ich meine Tasse, stand auf und zog meine Jacke an.. „Ich muss los. Wir sehen uns.“, sagte ich schnell und ging zum Tresen um zu bezahlen.

Minako sah mir bedrückt nach.



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