Manao überführt den Täter
Herr Schneider schrie wütend. "Ich? Wieso ausgerechnet ich?"
"Weil ich Sie in diesem Klo aufgelesen hab, als ich Verdächtige gesucht hab. Die Leute haben mir erzählt, niemand außer Ihnen wäre in der letzten Dreiviertelstunde da reingegangen. Außerdem könnte Frau Zeger da nie unauffällig reingehen. Das ist ein Männerklo. Und Herr Altmann hat keine Einstichstellen an den Armen. Wieso sollte er Kokain verstecken, wenn er offenbar nicht mal weiß, wie es aussieht."
"Aber es könnte doch jemand das Päckchen heute morgen oder gestern hier versteckt haben."
"Als ich heute in den Park gekommen bin, ging gerade die Putzfrau hier rein, um die Klos zu putzen. Sie hätte das Päckchen bemerkt.", erklärte Manao.
Herr Schneider lachte spöttisch. "Und jetzt sag mir bitte schön, wo ich die Tatwaffe versteckt haben soll!"
Manao grinste. "Aber gern doch! Mir ist vorhin aufgefallen, dass Sie zu große Schuhe tragen, Herr Schneider. Wieso?"
Herr Schneider schwieg.
"Das kann ich Ihnen sagen: Sie haben die Tatwaffe in einem Ihrer Schuhe versteckt, nicht wahr? Und noch was: woher wussten Sie, dass das Opfer ein Mann ist? Ich kann mich nicht erinnern, es gesagt zu haben."
Der Täter knirschte mit den Zähnen. "Verdammter Mist!"
Plötzlich drehte er sich blitzschnell um und versuchte zu flüchten.
Tetsu reagierte sofort. Er lief ihm nach, holte ihn ein und biss ihn ins Bein. Beide fielen zu Boden. Dabei verlor Herr Schneider seine Schuhe. Aus einem kullerte ein kleines zusammengeklapptes Messer heraus.
"Hab ich's doch gewusst", sagte Manao leise.
Er hob das Messer auf und klappte es auseinander. Auf der Waffe waren getrocknete Blutspuren.
Tetsu ließ das Bein des Täters los und rappelte sich auf. Der Täter lag wimmernd am Boden und hielt sich das verletzte Bein. Blut tropfte Tetsu aus dem Maul.
Manao sah ihn voller Respekt an.
"Vielen Dank, Kumpel", sagte er.
Tetsu grinste ihn an.
Als der Täter verhaftet wurde, beschlossen Manao und Tetsu ein bisschen im Park zu spazieren.
Manao hatte gute Laune.
"Tetsu, du solltest als Drogenhund arbeiten!", sagte er lachend.
Tetsu knurrte.
"Oh, sorry, du bist ja ein Wolf! Auch wenn deine Züge ein bisschen hundeähnlich sind."
Tetsu hielt inne. Manao wusste ja nicht, wie Recht er damit hatte. Er würde ihm gerne was über sich erzählen, aber er konnte ja nicht sprechen.
"Übrigens, Frau Zeger hat mir erzählt, ihre Einstichstellen kommen von einem Medikament, das sie sich einer Krankheit wegen in die Vene spritzen lässt.
Und der Täter erklärte sein Motiv: gestern Abend war er bei diesem Drogendealer, um Kokain zu kaufen, aber der Dealer weigerte sich, seinen Geldschein zu nehmen, weil er zerrissen und verdreckt war. Anderes Geld hatte er aber nicht und er brauchte das Kokain, weil er süchtig ist. Heute hat er beschlossen sich zu rächen und brachte den Dealer um. Er klaute ihm eine Packung Kokain und versteckte es im Klo, um es später abzuholen."
Er grinste.
"Eins steht fest: ich werd garantiert niemals Drogen nehmen! Mit denen hat man nichts als Probleme! Meine einzige Droge ist und bleibt das Detektivsein!"
Tetsu lächelte zufrieden.