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Big Girls don't cry

von

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I am (not) grown up enough... (OneShot)

Schon als Säugling wurde Rita vom Schicksal auf die Probe gestellt, und als Vollwaise in die harte Realität des Lebens geschleudert. Vielen Kindern erging es ähnlich wie ihr, und nicht selten zerbrachen die zarten Seelen an dieser schweren Last. All das hatte sie mitangesehen und schwor sich bei ihrem Leben; nie, absolut nie würde Rita Mordio auch nur eine Träne vergießen.
 

Tränen bedeuteten Schwäche, und Rita war alles andere als schwach. Probleme existierten, um von ihr gelöscht zu werden und das Unmögliche wurde erst durch sie möglich.
 

Solange sie lebte würde Rita niemals auch nur ein Fünkchen Schwäche zeigen.

Schwäche, Angst und Tränen gehörten nicht zu Rita Mordio.
 

„Schätze, die Nase eines Hundes kann man nicht täuschen.“
 

Sie wird nicht weinen.
 

Blastia waren Ritas Leben. Von klein auf faszinierten sie das Mädchen, zogen sie in einen noch nie dagewesenen Bann. Schon im frühesten Alter studierte Rita sie eifrig und durfte nun, zarte 15 Jahre jung, den Titel einer 'Genius Mage' tragen.
 

Blastia waren ihr ein und alles. Vielmehr noch; Blastia konnten sie nicht verraten.
 

„I-Ich hasse dich!“
 

Eine Lüge, die über ihre Unsicherheit hinwegtäuschen sollte. Unsicherheit, die Rita Mordio bislang nicht kannte.
 

Estelle war die erste Person, die die hohen Mauern erklommen hatte und Ritas kostbare Freundschaft für sich gewann. Eine Freundschaft, die niemand für selbstverständlich erachten konnte, kümmerte sich Rita sonst herzlich wenig um ihre Mitmenschen. Doch diese kleine Gruppe von recht sonderbaren Individuen, dieses eine naive Mädchen schaffte es, die kühle Magierin zu erwärmen. Unvorstellbar schmerzhaft fühlte sich die bittere Erfahrung an, als Estelle plötzlich wieder aus ihrem Leben gerissen wurde.
 

„Schwann Oltorain, erster Captain der Imperial Knights, bereit zum Kampf!“
 

Gezwungen in einen Kampf, den sie unter normalen Umständen niemals beschritten hätte, fühlte sich Rita wie ins kalte Wasser gestoßen. Äußerst vage blieben ihr die Erinnerungen dieser Minuten im Gedanken, in denen die Frage nach „Feind“ oder „Freund“ keine Rolle spielte. In ihrer Ausweglosigkeit wusste sie nicht anders, als sich desperat an die Fakten zu halten:
 

Raven – nein, Schwann Oltorain – Captain der Imperial Knights und Estelles Entführer, die nach wie vor in Lebensgefahr schwebte.
 

Raven; ein Verräter, der nun bereit war, gegen seine einstigen Kameraden zu kämpfen und im Gefecht sein Leben zu lassen.
 

Welch Ironie, war „er“ bereits seit 10 Jahren ein toter Mann.
 

„Alter Mann!“
 

Das Ende des Kampfes war abzusehen, glich es einem Selbstmordversuch erster Klasse, allein gegen fünf außergewöhnliche Kämpfer bestehen zu wollen. Auch, wenn sie ihre Kräfte zügelten, ihn gar verschonen wollten. Unweigerlich klammerten sie sich an ihre letzte Hoffnung, wollten und konnten sie der Realität nicht ins Auge blicken.
 

„Ich werde einfach zu weich in meinen alten Tagen.“
 

Und behielten recht.
 

„Wo ist Captain Schwann?“

Wütend über sich selbst ballte Rita ihre Fäuste. Das Beben ihres Körpers verebbte dennoch bei weitem nicht. Sie konnte die jämmerlichen Versuche der anderen, den Ausgang der Ereignisse in Baction zu erklären, nicht mehr mitanhören.

„Euer Captan hat sein Leben gegeben, damit wir hier stehen können!“

Ihre zittrige Stimme ließ andeuten, was Rita krampfhaft zu verbergen wusste.
 

Tränen.
 

„Was…“

Die treuen, wenngleich auch tollpatschigen Mitglieder der Schwann Brigade konnten ihren Ohren nicht trauen. Ihr Captain, ihr großes Vorbild, zu dem sie immer aufgeblickt haben, weilte nicht mehr unter ihnen?

„Aber… wie?“
 

Ein Herz aus Blastia.
 

Zusammengekauert hockte Rita einsam in einer Ecke des Schiffes, die Hand unaufhörlich auf die blutende Wunde gerichtet. In ihren Gedanken versunken nahm sie nur gedämpft die Stimmen der anderen wahr.
 

Er wagte es nicht, den Blick auf sie zu richten, als sein Schwert die schmerzhaften Spuren auf ihrem Körper hinterließ.
 

Was vermochte einem mehr Leid zuzufügen?

Von einer geliebten Person verraten zu werden, oder jene Person zu verlieren?
 

„Rita.“

Nicht zum ersten Mal ermahnte Judith die Magierin, sich zu erheben und die Verletzungen ansehen zu lassen. Immer und immer wieder blockte Rita ab, stieß die Krityan sogar gewaltsam von sich.
 

„Lass mich!“
 

Ihr Flehen wurde vom erstickten Schluchzen übertönt. Ein letztes Mal versuchte Rita, die Gewalt ihrer Gefühle einzudämmen, scheiterte jedoch kläglich.
 

Ihre ersten Tränen galten Raven Schwann Oltorain.

Held, Verräter und teurer Freund zugleich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RenTao
2010-05-23T14:07:38+00:00 23.05.2010 16:07
ICH LIEBE DEN ANFANG!*__*
...ok den Mittelteil und das Ende auch xD
Aber irgendwie...man liest den Anfang und ist schon richtig gefangen in dem OneShot >w<
Der One-shot ist wirklich traurig ;0; Aber auch super schön !;0;
Ich mag ihn wirklich gerne ;0;
wuäääh~ und ich hab richtig mitleid mit der armen Rita ;0;



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