Zum Inhalt der Seite

Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt

RikuXSora
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ich spiele gerne

Kapitel 5: Ich spiele gerne
 

Sora´s POV
 

Am nächsten Morgen wache ich dadurch auf, dass sich meine Wärmequelle verflüchtigt. Irgendjemand muss mir die Bettdecke weggezogen haben.

„Nghnn, Decke zurück.“ murmele ich verschlafen.

„Nix da, aufstehen jetzt. Es gibt Frühstück.“ entgegnet Riku.

„Keinen Hunger.“ gebe ich zurück.

„Stimmt doch gar nicht, dein Magen hat schon zweimal geknurrt seit ich hier bin.“ erklärt Riku. Seufzend mühe ich mich dann doch mal ab und öffne meine Augen, Riku is schon angezogen, wie immer seine Schuluniform.

Auch wenn er sie nicht leiden kann, ich mag sie an ihm, damit sieht er so erwachsen aus.

„Muss erst ins Bad.“ erkläre ich knapp und gehe an ihm vorbei aus dem Zimmer.

Es ist schwer ihm noch in die Augen zu sehen, seit ich mich letzte Nacht so blamiert habe, wie konnte ich vor ihm weinen und dann auch noch zulassen, dass er mich umarmt und dann noch die ganzen peinlichen Dinge die ich gesagt habe.

Ich muss echt verrückt gewesen sein, so was zu machen. Dann hab ich mich im Bett auch noch an ihn gekuschelt, hoffentlich hat er da schon geschlafen. Wenn er das mitbekommen hat, wird er mich doch nur damit aufziehen.

Lustlos erledige ich meine Morgentoilette, ehe ich mich umziehe und dann zu Riku in die Küche gehe, Roxas is auch schon da, aber er hat schon gefrühstückt.

Riku´s Mutter sehe ich nirgends. Aber was mich echt erstaunt ist, dass der Frühstückstisch so reichlich gedeckt ist. Brötchen, Marmelade, Nutella und sogar Kakao für mich, obwohl es gestern nur Cornflakes gab.
 

„Setz dich.“ fordert Riku mich lächelnd auf.

„Ja, klar. Ich freu mich, dass es Kakao gibt.“ entgegne ich und nehme neben Riku Platz.

„Hab ich heute für dich gekauft.“ verrät Riku mir.

„Wirklich? Warum? Ich hätte auch weiter Milch getrunken.“ antworte ich. Er muss doch nicht extra wegen mir Kakaopulver kaufen, wenn es sowieso niemand in seiner Familie benutzt.

„Na ja, eigentlich wollte ich dir eine Freude machen, weil du letzte Nacht so traurig warst, aber dir ist das anscheinend egal.“ resigniert Riku. Scheiße auch, jetzt hab ich ihm auch das noch verdorben.

„Nein, nein, das war nicht so gemeint. Ich dachte nur, weil du kein Taschengeld bekommst und von deiner Mum nur ein bisschen Geld hast und niemand in deiner Familie Kakao mag, dass es ziemlich verschwenderisch war Kakaopulver zu kaufen.“ erkläre ich ehrlich.
 

„Na ja, deshalb hab ich auch das kleinste und billigste genommen. Außerdem hab ich es gerne gemacht.“ entgegnet Riku. Ich merke sofort wie meine Wangen warm werden.

Er hat es gerne gemacht und er hat es für mich gemacht, das is echt nett. Ich kann mir nicht helfen, aber Riku wird immer sympathischer.

„Danke, aber jetzt hab ich Hunger.“ bedanke ich mich und nehme mir ein Brötchen.

„Then start to eat.“ redet Riku nun auf Englisch, er hat wohl auch Roxas´ unglücklichen Blick bemerkt. Es muss komisch sein, überhaupt nichts zu verstehen. Das Frühstück an sich läuft diesmal echt harmonisch ab, bis ich nach Riku´s Mutter frage, aber auf Japanisch um Riku nicht unbedingt vor Roxas bloß zu stellen.

„Keine Ahnung, wahrscheinlich vergnügt sie sich jetzt ein paar Tage bei ihrem Lover, dann kommt sie wieder. Das hat sie schon ein paar Mal gemacht.“ erzählt Riku noch ruhig. Ich bin mir fast sicher, dass er innerlich kocht vor Wut.

„Sie kommt bestimmt wieder.“ rede ich ihm gut zu.

„Is mir doch egal. Mir wäre es lieber sie würde endlich abhauen.“ gibt er zurück.

„Aber sie is deine Mutter.“ beteure ich.

„Sie hat mich vielleicht geboren, aber sie war noch nie meine Mutter. Eine Mutter würde ihren Sohn nicht so einfach ein paar Tage alleine lassen um sich mit ihrem Lover zu vergnügen. Oder macht das deine?“ will Riku wissen. „Nein, aber ich...“ doch mir fällt nichts ein, dass ich noch erwidern könnte. Riku´s Mutter ist nun mal keine Bilderbuchmama, aber ich bin mir sicher, sie liebt Riku auf irgendeine Art und Weise.

Ihm das jedoch klar zu machen, wäre sinnlos, dazu sind seine Wut und sein Hass auf sie viel zu stark.

Den Rest des Frühstücks verbringen wir schweigend, sogar Roxas hält seinen Mund, ihm scheint die angespannte Stimmung nicht entgangen zu sein.
 

Als wir dann gerade aufbrechen wollen, öffnet sich die Wohnungstür und Riku´s Mutter kommt herein. Riku hat sofort den sauersten Blick in den Augen, den ich bis jetzt gesehen habe.

„Riku, ich...“ fängt sie an.

„Spar´s dir, ich weiß schon wo du warst und bevor du wieder anfängst Axel zu beleidigen, gehe ich lieber.“ unterbricht Riku sie sofort und geht aus der Wohnung.

„Bye.“ sagen wir noch bevor wir Riku folgen, kaum ist er aus dem Hochhaus zündet er sich eine Zigarette an. Es jetzt zu verstehen, warum er das macht, ist wirklich komisch.

Natürlich geht ihm der ganze Streit zu Hause nahe, das is nich zu übersehen, aber das kann er doch auch nicht mit Zigaretten wegwischen.
 

„Riku, can I ask something?“ will Roxas wissen, als wir auf dem Weg zu Riku´s Schule sind.

„But nothing about my mum.“ entgegnet Riku und zieht weiterhin genüsslich an seiner Zigarette.

„No, no, I want to know where we go today.“ erklärt Roxas.

„To the Meiji-Jingu. It´s a shrine.“ entgegnet Riku.

„Cool, it´s there a torii?“ fragt Roxas. Er und seine toriis, er liebt diese Eingangsportale an den Tempeln.

„Yes, I think it´s more than 1000 years old.“ antwortet Riku nun total interessiert, als wäre es ein ganz normaler Morgen gewesen. „Do you like things like a temple?“

„Yes, I love this things. They look majestic.“ erzählt Roxas, ganz frei. So hab ich ihn auch noch nicht erlebt, normalerweise tut er sich sehr schwer fremden Leuten etwas von sich zu erzählen.

„And you Sora?“ wendet sich Riku an mich, als er seine Zigarette austritt und sich gleich eine neue anzündet.

„I think the architecture of this things is boring, but I like the story of the things.“ entgegne ich.

„That´s also cool.“ pflichtet Riku mir bei, als wir auf den Schulhof laufen. Ich weiß genau warum er das jetzt sagt, wegen letzter Nacht, meinem Gefühlsausbruch und der Traurigkeit in meinen Worten.
 

Wieder trennen wir uns zunächst um uns bei den Lehrern zu melden. Ich schaue mich um, viele unserer Klassenkameraden sind schon da, zu meinem Leidwesen auch Jake.

Ich weiß ja noch was ich von Riku aus machen soll, ich möchte es auch, aber ob ich mich das wirklich traue?

Außerdem muss ich endlich fragen, wer Jake´s Partner ist, der muss doch auch am Boden sein, bei einem solchen Trottel.

„Dir is schon klar, dass Jake heut ne Abreibung bekommt.“ begrüßt uns Riku, als wir wieder bei ihm sind. Er hat gerade zu Ende geraucht, will sich eine neue anzünden, als ich ihn zurückhalte.

„Bitte, mein Hals kratzt schon die ganze Zeit fürchterlich. Außerdem muss ich dich was fragen.“ erkläre ich. Das mit dem Hals is zwar nicht ganz wahr, aber ich mag einfach nicht, wenn er hier raucht.

„Dein Hals kratzt?? Wieso hast du das nicht früher gesagt?“ will Riku wissen.

„Weil ich dachte, das brauchst du nach, dem Zwischenfall mit deiner Mum.“ erkläre ich. Wow so schnell is mir auch noch keine Ausrede eingefallen. „Quatsch, wenn´s dir schadet, hätte ich es nicht gemacht.“ entgegnet Riku. Wieder werden meine Wangen warm, wie kann er nur so was sagen?

„Is doch jetzt egal. Sag mir bitte wer Jake´s Partner ist.“ fordere ich nun.

„Ähhh, warte, er heißt Shingo glaub ich. Mittelmäßig in der Schule, ein kleiner Angeber, der glaubt er wäre der große Macker in der Klasse. Er hat sich mal mit uns anfreunden wollen, aber so einer kommt nicht an uns ran. Wir haben ihm, dann mal gezeigt was es heißt sich mit uns anfreunden zu wollen, dass hat er aber leider nicht geschafft.

Na ja seitdem is er leicht sauer auf uns.“ erzählt Riku.

„Warte mal, was habt ihr ihm gezeigt?“ frage ich.

„Einiges.“ grinst Riku.

„Sex?“ will ich wissen.

„Nein, Quatsch, Sora doch nicht mit dem. Wir haben ihn öffentlich gedemütigt, das is alles.“ entgegnet Riku nun.

„Na einwandfrei, er hasst dich, Jake hasst mich, die beiden werden ein eingespieltes Team werden.“ resigniere ich.
 

„Hey, Sora, du vergisst, dass du dich wehren kannst.“ erinnert mich Riku. „Ich??? Wäre schön, ja, aber ich bin viel zu schwach.“ gebe ich entmutigt zurück. Wenn Riku´s Feind und mein Feind, beste Freunde werden, dann kann ich erst Recht nichts mehr ausrichten.

„Sora, dieser Satz noch einmal und du wirst mich mal kennen lernen. Du bist weder schwach, noch uncool. Glaub mir doch endlich.“ heitert mich Riku auf. „Wir bekommen Besuch.“ fügt er hinzu und schaut über meine Schulter. Ich kann mir schon vorstellen, wer da kommt.

„Hey little Sora...“ fängt Jake an, doch plötzlich steigt in mir wirklich Mut auf. Ich kann es kaum glauben, als ich mich zu Jake umdrehe und sage: „Shut up, you idiot.“

„Super, Sora, mach sie fertig.“ flüstert Riku mir zu und stellt sich ganz nah hinter mich.

„What do you say?“ kann Jake es kaum fassen und kommt mir gefährlich nahe. Jetzt wäre wohl die beste Zeit, Jake eine runterzuhauen, aber das traue ich mich dann doch nicht.

„He is only so brave, because Riku stands behind him.“ mischt sich der andere Junge ein, der zusammen mit Jake gekommen ist. Er muss Shingo sein. „Ach ja?? Sora würde euch alle fertig machen. Angefangen mit dir, du Hündchen.“ droht Riku auch noch ihm.

Na toll, Riku spinnst du?? Jetzt kann ich ganz einpacken.

Doch die Situation entschärft sich schlagartig als uns die Lehrer zusammenrufen.
 

„We see us on the trip.“ warnt Jake mich, bevor er mit seinem Partner abzieht.

„Hast du sie noch alle?? Anderen Leuten einfach zu drohen, jetzt werden sie mich noch mehr fertig machen.“ rege ich mich auf und schaue zu Riku hinauf, der noch immer ganz nah an meinem Rücken steht.

„Langsam aber sicher, solltest du wissen, dass ich mich im Gegensatz zu dir nicht fertig machen lasse und dass ich dich beschützen werde, wenn du dich nicht selber wehren willst.“ gibt Riku lässig zurück und küsst mich auf die Wange.

Sofort brennt die Stelle wie Feuer, wie kann er nur so was machen?? In aller Öffentlichkeit. Ich sehe schon wie einige Mädchen aus unserer Klasse tuscheln, ich hasse so was. Klatsch ist doch echt doof.
 

„Hey, you two, want you stand there for the rest auf the day?“ holt Riku mich wieder in die Wirklichkeit.

Er ist schon weiter gelaufen, Roxas steht immer noch bei mir.

„No, we are coming.“ ruft Roxas zurück und wir gehen zu Riku. Oh Mann ob Riku wohl weiß in was für eine Situation er mich da gebracht hat.

„Hey, Sora, freu dich doch mal. Du hast grad deinem größten Feind gesagt er soll die Klappe halten. Hättest du dich das sonst getraut?“ will Riku wissen, als wir erneut in den Stadtkern von Tokyo laufen.

Heute laufe ich auch noch neben ihm, Roxas läuft vor uns und redet die ganze Zeit mit einem Jungen aus unserer Klasse.

„Nein, natürlich nicht. Aber der Typ aus deiner Klasse hat doch Recht. Ich hab mich nur getraut weil du hinter mir standst.“ erkläre ich Riku nun.

„Na und? Dann steh ich ab jetzt immer hinter dir.“ gibt er zurück und grinst mich an. Riku. Immer an meiner Seite?? Das wäre ja traumhaft. „Trottel, und wenn ich in Kanada bin und du hier? Willst du dich dorthin beamen wenn Jake mich niedermacht?“ nehme ich Riku sein Wunschdenken.

„Nee, aber wenn ich dann komme, dann kriegt Jake mal eine echte Abreibung.“ erwidert Riku.
 

„Toll, und du meinst, dann hört er auf?? Du hast wirklich einfache Vorstellungen vom Leben.“ entgegne ich.

„Bitte?? Dann willst du mir sagen, dass mein Leben einfach ist?? Dass es ganz normal ist, dass einen die eigene Mutter nur akzeptiert wenn man ultrabrav ist?“ fragt Riku fast außer sich. Wie der so schnell von null auf 180 sein kann muss er mir mal beibringen.

„Nein, natürlich nicht. Das mit deiner Mutter is doch was ganz was anderes. Ich meine, dass es im jugendlichen Konkurrenzkampf nicht so einfach ist.“ erläutere ich ihm, woraufhin er wieder runterkommt und sogar zu lachen anfängt.

„Jugendlicher Konkurrenzkampf?? Sora, kein 16-Jähriger benutzt solche Wörter. Streng dich mal an ein bisschen jugendlicher zu sprechen.“ fordert er mich auf.

„Pffff, ich spreche wie ich will.“ gebe ich patzig zurück und strecke Riku die Zunge raus.

„Weißt du, du bist ganz schön frech geworden.“ bemerkt Riku.

„Das gefällt dir was?“ frage ich mit einem unerklärlichen Mut nach. „Vielleicht. Du kannst es ja herausfinden.“ antwortet Riku und zieht mich plötzlich in eine Nebengasse und drückt mich leicht gegen die Wand. Was soll das nur werden? Langsam aber sicher bekomme ich Angst.
 

„Riku… was?“ frage ich ängstlich, als Riku mich mit seinem Blick nur so durchlöchert.

„Was denkst du mach ich jetzt?“ will Riku wissen.

„Weiß ich nich, aber bitte tu mir nicht weh.“ bitte ich. Was ist nur mit ihm los?? Vor 5 Minuten haben wir noch ganz normal miteinander geredet und jetzt so was.

„Glaubst du, ich würde dir wehtun?“ fragt Riku und kommt meinem Gesicht mit seiner Faust gefährlich nahe.

„Bitte nicht.“ bin ich leicht am Verzweifeln und schließe angsterfüllt meine Augen.

„Ich würde dir nie wehtun.“ flüstert Riku und statt seiner Faust, fühle ich seine Lippen auf meinen. Sie sind so wunderbar warm, wieder ist diese Sympathie für Riku da. Ich kann gar nicht anders, als den Kuss zu erwidern, bin so gebannt von seinen Lippen.

„Riku?? Sora?? Where are you?“ hören wir Roxas rufen. Sofort löst Riku den Kuss, geht ohne ein Wort wieder auf die Hauptstraße.

Ich stehe noch immer total verdattert da, was soll das nur?? Wenn ich Axel´s Worten von gestern Glauben schenken darf, dann wird Riku mir verraten ob er mich mag oder nicht??

Aber so was?? Jetzt hat er in mir alles durcheinander gebracht.
 

„Sora must fasten one of his shoes.“ ruft Riku zurück, ehe er zu mir sieht und mich wieder auf die Hauptstraße zieht.

Was bitte sollte das grade eben?? Zuerst tut er so als würde er mich schlagen, dann küsst er mich und dann lässt er mich urplötzlich wieder los. „Na, hat´s dir gefallen?“ will Riku grinsend wissen.

„Du spinnst.“ gebe ich nur zurück und laufe ein bisschen schneller um mit Roxas sprechen zu können.

„What are you two doing in this alley?“ will Roxas wissen, kaum dass ich neben ihm laufe.

„Nothing, we do nothing.“ gebe ich zurück.

Jetzt wo ich bei ihm bin, weiß ich trotzdem nicht ob ich ihm das erzählen soll,

immerhin war ich es, der ihm vor zwei Tagen noch gesagt habe, dass Riku und Axel total schlampig sind und er auf keinen Fall schwul werden soll. Und jetzt??

Jetzt habe ich Riku schon zweimal geküsst, einmal in seinen Armen geweint und einmal hat er mich ganz toll umarmt, von den Sachen im Bett ganz zu schweigen.

„And why you talking now to me?“ fragt Roxas.

„Riku is too crazy.“ antworte ich nur.

„Crazy about you?“ erkundigt sich Roxas.

„ROXAS!!! I don´t love him and I´m not gay. Fullstop and out.“ erwidere ich energisch.

„You flush red, when you talking about that.“ nimmt mich sogar Roxas auf den Arm. Aber ich kann nicht schwul sein, nicht ich, nicht der, der sich immer eine Freundin gewünscht hat.

Oder bin ich schwul?? Ich meine Riku gefällt mir schon, ich werde immer rot wenn ich ihn ansehe oder wenn er zwischendurch mal wieder zärtlich mit mir ist, aber ob ich dann schon sagen kann, dass ich in ihn verknallt bin??
 

Andererseits hat er sich noch nie über mich lustig gemacht, außer vielleicht am Anfang, aber sonst hat er mir immer nur geholfen, besonders bei Jake.

„Hey, wir sind da.“ höre ich plötzlich Riku´s Stimme.

„Ja, toll.“ murmele ich nur, bevor ein Tempelpriester uns begrüßt und wir wieder eine Führung bekommen. Diesmal erfahren wir, dass der Tempel und der dazugehörige Park Kaiser Meiji und seiner Gattin Shoken geweiht sind, denn unter der Herrschaft dieses Kaisers wurde Japan zur Weltmacht.

Die beiden sind jedoch nicht hier in Tokio sondern nahe Kyoto, der alten Kaiserstadt begraben.

Interessant finde ich auch, dass der Schrein 1920 von über 100000 freiwilligen Helfern vollendet wurde, 1945 wurde er jedoch im 2. Weltkrieg wieder zerstört und 1958 wieder aufgebaut.

Auch über den torii erfahren wir etwas, nämlich dass er 1200 Jahre alt ist. Außerdem gibt es eine Schatzkammer hinter dem Schrein mit den Utensilien des Kaisers, die wir uns auch angucken dürfen.

Zum Schluss bekommen wir erneut ein Quiz, das Riku mit seinem unerschöpflichen Wissen über Japans Geschichte innerhalb von 5 Minuten ausfüllen kann.

Von Jake sehe und höre ich Gott sei Dank die ganze Zeit nichts mehr und ich bin auch Riku dankbar, dafür, dass er mich mittlerweile wieder ganz normal behandelt und auch nicht über den Kuss spricht.

Bald sind wir wieder bei der Schule und so habe ich einen ganzen Tag überstanden ohne nochmal auf Jake zu treffen.
 

„Do you want some ice cream?“ will Riku wissen, als wir eigentlich auf dem Weg zu ihm nach Hause sind.

„Hmmm, can we visit Axel too, when we eat now?“ ist Roxas in Gedanken sofort bei Axel. Ich muss ihn unbedingt mal fragen, was genau jetzt zwischen den beiden ist.

„Yes, I say that because there is a iceman.“ erklärt Riku und deutet weiter nach vorne, wo eine Einkaufsmeile anfängt.

„Ohhh I don´t see that, sorry. But I want some banana ice cream “ entgegnet Roxas.

„It´s okay, and you Sora?“ wendet sich Riku dann an mich.

„Vanilla ice cream, please.“ stimme ich auch zu.

„Oh that´s my favorite.“ bemerkt Riku, ehe er zum Eisverkäufer läuft und für jeden von uns jeweils eine Kugel holt, für Roxas Banane und für sich und mich Vanille.

Mit dem Eis in der Hand schlendern wir durch die Einkaufsmeile, hier gibt es wirklich viele Läden, aber alle wirklich sehr teuer,

ich glaube kaum, dass Riku sich irgendetwas davon leisten kann, aber es macht ihm sichtlich Spaß, die Sachen anzugucken und sich vorzustellen wie er sie sich später vielleicht mal leisten kann.

„And now? Do we go now to Axel?“ will Roxas wissen, als wir unser Eis gegessen und auch alle Läden angeguckt haben.

„Yes, but first I want go home and change my clothes.“ erklärt Riku und wir laufen zu ihm nach Hause.

Den ganzen Weg legen wir schweigend zurück, ich weiß auch ehrlich gesagt nicht über was ich jetzt mit Riku reden soll,

ich möchte ihn gern fragen, was das heute sollte, aber lieber mache ich das wenn ich alleine mit ihm bin.
 

„Na wen haben wir denn da? Rikulein und seine zwei Austauschschüler.“ werden wir begrüßt, als wir die letzten Treppen zu Riku´s Wohnung hoch steigen.

Axel lehnt lässig an Riku´s Tür und hat anscheinend schon auf uns gewartet. „AXEL!“ stellt Riku freudig fest und die beiden fallen sich sofort in die Arme, danach is Roxas dran. Doch er umarmt ihn nicht, er gibt ihm freiweg einen Kuss und das nicht auf die Wange oder so, sondern auf den Mund.

„I miss you.“ flüstert Roxas mit hochrotem Kopf.

„Me too.“ gibt Axel zu und schaut zu mir.

Mein Mund schließt sich nicht mehr, steht immer noch staunend offen, die beiden sind tatsächlich zusammen und Roxas erzählt mir nichts? Roxas folgt nun Axel´s Blick und er schaut mir zögernd in die Augen.
 

„Was zum Teufel noch mal geht hier ab?“ will ich wissen, als ich meine Sprache wieder gefunden habe.

„Nach was sieht es denn aus? Dein Freund hat wenigstens so viel Mumm zuzugeben, dass er auf Jungs steht.“ gibt Axel zurück.

„Das seh ich auch. Ich will nur wissen warum er das mir nicht einfach erzählt hat.“ erkläre ich. Ich meine, ich hab das ja schon geahnt und zu übersehen war es kaum.

„Sora? Also bitte, du hasst Schwule.“ bemerkt Riku.

„Gar nich wahr, ich finde es nur schwer zu verstehen.“ erkläre ich. Mehr oder weniger jedenfalls.

„Sora, was verstehst du nicht? Du stehst doch auch auf Riku.“ spinnt Axel. „Stimmt gar nicht, du Idiot.“ erwidere ich und bedenke Axel mit einem bitterbösen Blick.

Wie kann er so was nur einfach sagen, dass ich ihm gestern von meinen vermeintlichen Gefühlen erzählt habe, sollte eigentlich geheim bleiben. „Was machst du eigentlich hier?“ will Riku plötzlich wissen, wahrscheinlich nur um abzulenken. „Na Roxas abholen.

Ich hab so gejammert, weil es total langweilig im Krankenhaus war und da hat mich Onkel Jean hat heute, auf eingene Verantwortung abgeholt und ich wir haben den ganzen Tag mein Zimmer eingerichtet. Stell dir vor, wir wohnen im Stadtzentrum.“ erzählt Axel angeregt. Ich kann das alles gar nicht fassen, jetzt wohnt er auch noch im Stadtzentrum.

„Schön für dich.“ gibt Riku leicht geknickt zurück. Das heißt wohl, Axel hat nun etwas was Riku nicht hat, einen netten Verwandten, der sich um alles kümmert.
 

„Ach komm Riku, das ändert rein gar nichts. Ich bleibe auf unserer Schule und auch sonst gehen wir doch auch noch zusammen weg, nur wirst du länger brauchen um zu mir zu kommen.“ ist Axel auch Riku´s Unterton aufgefallen. „Du bleibst auf unserer Schule?“ ist Riku leicht überrascht. „Wieso gehst du nicht auf ne andere, unsere kann sich nur was leisten, weil wir bei Wettbewerben immer das Preisgeld gewinnen.“
 

„Ich bleibe da, weil mein bester Freund da ist. Aber wenn ich gehen soll, musst du es nur sagen.“ antwortet Axel verständnisvoll.

Verständnisvoll?? Axel?? So hab ich ihn aber nicht kennen gelernt, vielleicht stimmt das was Riku gesagt hat ja doch. Wenn er einen Freund hat ist er so zahm wie ein Kätzchen.

„Now come, we´ll take your baggage and then we go to my new home.“ wendet sich Axel schließlich wieder Roxas zu, der die ganze Zeit von einem zum anderen geschaut hat.

„Okay.“ stimmt Roxas zu und Riku lässt uns alle in die Wohnung. Roxas und Axel sind schnell fertig, so dass wir nun, nachdem sie sich verabschiedet haben alleine sind.

„Und was magst du essen?“ will Riku wissen.

„Kannst du was kochen? Fertiggerichte kann ich nicht mehr sehen.“ erkläre ich.

„Sorry, aber die Fertiggerichte schmecken bestimmt besser als meine Gerichte.“ warnt Riku mich.

„Also entweder Fertiggericht oder Riku´s Matschebrei.“

Na toll, in diesem Moment wünsche ich mir echt, dass Riku´s Mum auftaucht und nochmal so ein Hammersushi macht wie am ersten Tag.

„Dann essen wir eben wieder ne Tiefkühlpizza.“ entscheide ich mich gegen Riku´s Kochkünste.
 

Nach dem Essen haben wir Riku´s Sessel auf den Balkon geschoben, sodass wir nun gemütlich den Ausblick genießen. Ich im Sessel und er daneben stehend. Wieder muss ich an den Kuss denken, er war sanft, er wollte mir nicht wehtun, also kann er doch nur ernst gemeint sein.

„Riku, ich muss dich was fragen.“ ringe ich mich dazu durch mit Riku darüber zu reden.

„Hmmm.“ brummt er nur.

„Warum hast du mich heute geküsst? Ich will eine ehrliche Antwort.“ verlange ich. Riku bleibt lange Zeit still, bis er zu mir schaut und grinst.

„Ich spiele gerne.“ sagt er mir eiskalt ins Gesicht.

„Aber...was?? Das geht nicht, ich dachte du...“ fange ich durcheinander an. „Dachtest du ich hab mich verknallt? In dich?“ fragt Riku arrogant. Das is doch ein Witz?? Ich dachte wirklich er mag mich.

„Ich...na ja.“ stottere ich und stehe auf, will Riku irgendwie näher sein. Riku bleibt ganz ruhig, zieht mich zu sich und drückt mich gegen das Geländer vom Balkon.

„Spielzeuge sind toll, weißt du Sora?“ flüstert er in mein Ohr, ehe er an meinem Ohrläppchen knabbert. Heißkalte Schauer jagen mir über den Rücken? Was macht er nur? Ist das gespielt??

Wie er da so zärtlich mein Ohr umspielt, küssend weiter zu meinem Hals wandert, was mir fast einen wohligen Laut entkommen lässt.

Mit seiner Hand ist Riku längst am Bund meines Pullovers zieht ihn mir schon halb aus, als ich ihn dann trotzdem in seinem Handeln stoppe.

Ich will nicht, dass irgendwer mit mir spielt, entweder mit Gefühl oder gar nicht.
 

„Weißt du Riku, ich hasse Spiele.“ erkläre ich, schubse ihn in den Sessel zurück und gehe in die Wohnung. Vielleicht ist er jetzt überrascht, aber ich werde mich bestimmt nicht verarschen lassen.

Den Rest des Abends sehe ich Riku nicht mehr, sitze die ganze Zeit in meinem Zimmer und lese, nur später als ich duschen will begegnen wir uns, weil er gerade aus dem Bad kommt.

Geredet haben wir jedoch nichts. Die Nacht selbst ist schrecklich, ich finde fast keinen und wenn dann einen sehr unruhigen Schlaf, träume von Jake, Shingo, Axel, Roxas und Riku.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Suki96
2012-08-08T15:26:20+00:00 08.08.2012 17:26
Tolles kapitel
Von:  Arisa_abukara
2011-07-13T17:47:58+00:00 13.07.2011 19:47
man sollte nicht mit den Gefühlen andere spielen,
das is nicht korekt und es tut auch noch der Person weh!
Schäm dich Riku!

trotzdem super kapi x3
Von:  kreative_vier
2011-06-30T11:01:04+00:00 30.06.2011 13:01
argh xD

Echt gutes Kapitelchen ^^
Bin gespant wies weitergeht xDD

Riku hat so nur reagiert, weil Sora sich nicht eingestand, dass er vllt doch etwas für Riku empfindet und dann war Riku n bisschen sauer und kam die Idee mit dem Spielzeug xD .

Argh....
Wewrden die wohl nioch zueinander finden?? :D Axel iund Roxas sind süüüß <3
Von:  AyshaMaySezaki
2011-06-29T12:25:12+00:00 29.06.2011 14:25
AAAHHHH *riku eine mit dem vorschlaghammer überzieh*
DU IDIOT! mir sora wird nicht nur gespielt!
*räusper*
also ich fand das kapitel klasse, auch wenn ich es traurig finde, das riku angeblich nu rmit sora spielt, ich hoffe mal das es aber nicht so bleibt, sondern das er sich wirklich in sora verliebt hat. der kleinere hat ansonsten echt was besseres verdient. aber auch das mti axel und roxas fadn ich unglaublich niedlich. weiter so ^^
ich bin schon auf das nächste kapitel gespannt und hoffe es kommt bald.
lg
tsukiko-chan


Zurück