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Wie du mir, so ich dir!

Mafia, Freundschaft, Überlebenskampf & Zuneigung
von

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Target 7: Nebel

Das Licht ging zur neige, denn der Tag endete bald. Die Sonne würde ihren Tagesmarsch gleich beendet haben, während der des Mondes erst begann. Es war still. Bewegungslos lagen die Scherben des Fensters am Boden.

Das einzige zu vernehmende Geräusch stammte von einem Mädchen, das sich ganz klein machte und in die Ecke eines Raumes quetschte. Ihr rechtes Auge starrte unschlüssig auf die Knie vor dem Gesicht, während das linke von einer Augenklappe bedeckt wurde. Ganz einsam und verlassen sass Chrome da, auf die Rückkehr von Ken und Chikusa wartend.

Kurz zuvor hatten beide das Arial verlassen, um etwas Essbares zu holen. Oder auch Süssigkeiten, denn das war das einzige was Ken interessierte. Chrome überlegte sich gerade, wo die Anderen wohl waren und was sie machten.

Da ertönte plötzlich ein Geräusch im verlassenen Gebäude. Chrome zuckte zusammen und hob den Kopf. Sie dachte zuerst an Ken und Chikusa, bis ihr auffiel, dass es viel zu leise war. Wären es die beiden gewesen, so wäre Kens Geschrei bis in die letzte Ecke zu hören. Doch sie hörte fast nichts. Sie horchte weiter.

Ein paar Sekunden, vielleicht auch Minuten vergingen, bis das nächste Geräusch ertönte. Immer lauter wurden die Schritte, die sich ihr näherten. Sie stammten von einer einzelnen, ziemlich massigen Person, weshalb sie nicht von einem ihrer beiden Kumpanen sein konnte. Aber wer würde denn sonst noch hier aufkreuzen? Ein Feind vielleicht.

Chrome biss sich kurz auf die Unterlippe, während sie ihre Hand in die dunkelblaue Tasche gleiten liess. Möglichst unauffällig nahm sie ihren Trident hervor, der sich mit leisem Klicken zusammensetze. Sie stand auf.

Gerade in diesem Moment öffnete sich vorsichtig eine Tür. Es war die des gegenüberliegenden Raumes. Sie schloss sich wieder. Weitere Schritte waren zu hören, bis dann die benachbarte Tür aufging und wieder schloss. Und schlussendlich öffnete sich auch die Tür zu Chromes Raum. Mit einem Quietschen schob sich die morsche Tür hinaus in den Flur. Tok, tok, schwarze Stiefel erschienen. Nach ihnen folgte ein dunkelgrüner, fast schwarzer Umhang. Sie gehörten zu einem Mann.

Der Mann trat ein und atmete einmal tief durch.

„Gefunden.“

Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen, während er seinen Kopf langsam in Chromes Richtung drehte. Der letzte Sonnenstrahl fiel kurz auf sein Antlitz, bevor die Dunkelheit einkehrte.

„Bist du Chrome Dokuro?“, fragte der Mann, dessen Haarfarbe Chrome im schlechten Licht nicht mehr definieren konnte.

Sie sagte nichts. Sie zog lediglich den Trident etwas näher an sich.

„Sieht ganz danach aus, chsss…“ Der Mann gab ein seltsames Geräusch von sich, das als Lachen zu identifizieren war.

„Wer…?“, hauchte Chrome mit ihrer zarten Stimme.

„Das hat dich nicht zu kümmern. Mit deiner Reaktion nehme ich an, hier richtig zu sein. Deine kleinen Beschützer scheinen nicht hier zu sein“, meinte er herumschauend, „was mir alles um einiges erleichtert. Aber ich würde auch mit ihnen keine Probleme haben. Du fragst dich wohl was ich hier will. Und weißt du was? Ich glaube, ich verrate es dir sogar. Aber erst gegen Schluss hin. Sonst wird’s ja nicht lustig, chssss.“

Der Mann griff unter seinen dunkelgrünen Mantel und holte etwas hervor. Stolz hielt er einen weissen, im trägen Licht blau schimmernden Katanagriff vor sich ausgestreckt. Er schloss kurz die Augen und konzentrierte sich, bis eine weisse Flamme durch die Luft kroch und ein Gebilde bildete, das es mitsamt Griff wie ein aus Feuer bestehendes Katana aussehen liess.

„Lass uns spielen.“

Er öffnete blitzschnell die Augen und holte aus. Haarscharf schwebte die Waffe über Chrome hindurch, die sich duckte und unter seinem Arm hindurchhuschte. Sie kehrte sich auf den Zehenspitzen um und schlug mit dem Trident auf den Angreifer ein. Doch leider verfehlte sie ihn und musste ihm wieder ausweichen. Mit der Wand im Rücken stand Chrome da, ernsthaft überlegend was jetzt zu tun war. Sie blickte kurz im Raum herum, als ihr auffiel wo sie sich genau befand. Schon raste die Klinge des Mannes auf sie zu und jeder hätte gewettet, dass sie nun verloren hatte. Doch dem war nicht so.

Denn gerade ein diesem Moment drückte sie mit all ihrer Kraft auf die Wand hinter ihr, denn es war keine Wand, sondern die Tür. Mit einem nicht gerade sanften Ruck ging die Tür auf und Chrome rannte den Flur entlang. Raus hier, einfach Raus. Dort würde ihr vielleicht ein weiterer Schritt einfallen.

Der Mann blinzelte kurz verwirrt, riss sich dann aber wieder zusammen und folgte dem Mädchen durch den Flur, er verlor sie aber aus den Augen. Er blieb kurz stehen. Ein kühler Wind stricht ihm ums Gesicht.

Der Ausgang, kam es ihm sofort in den Sinn. Und wie er dachte stand das Tor offen. Ohne zu zögern lief er darauf zu und trat in die noch frische Nacht. Nur wenige Meter vor ihm stand Chrome, scheinbar auf dem Präsentierteller. Der Mann gab kurz wieder dieses seltsame Lachen von sich und machte sich sprungbereit.

Aber er hatte sich zu früh gefreut. Urplötzlich krachten riesengrosse Ranken aus dem Boden und schlugen nach ihm. Erschrocken öffnete sich sein Mund und er hechtete aus dem Weg. Doch eine der Ranken verfehlte ihn nur kurz und schleuderte ihn mit der Wucht ihres Aufpralls gegen die Gebäudewand. Überrascht und gereizt knirschte der Mann mit den Zähnen. Wieder schlugen die Ranken nach ihm. Dieses Mal jedoch war er vorbereitet. Er lief geradewegs auf die seltsamen Gewächse zu und zerschnitt sie mit seinem Schwert in tausend Stücke. An den Stellen, an denen er die Pflanzen berührt hatte, waren sie seltsamer weise vereist. Was genau hatte dieser Mann für eine Kraft, wenn er so viel noch unbekannte Dinge beherrschte?

Er hob seinen Arm und liess durch dessen schwenken spitze Eissplitter auf Chrome los, wie er es gestern bereits getan hatte. Doch Chrome war noch nicht am Ende ihrer Kräfte. Sie schwang den Trident und blockte durch eine Kreisbewegung die Splitter ab. Sie Schlug auf den Boden und konzentrierte sich, um eine bessere Illusion zu erschaffen. Aber auf einmal stand der Mann direkt hinter ihr und versetzte ihr einen Tritt in den Rücken. Schmerzerfüllt stöhnte Chrome auf und fiel auf die Knie. Der Mann stand nun über ihr.

„Schade. War etwas interessanter als gester-“

„O! Was ist hier los, pyan?“, kam es plötzlich von hinten. Der Mann drehte sich um.

„Ken… Chikusa…“

Erst jetzt bemerkten die eben erst angekommenen Jungen die am Boden liegende Chrome. Sofort wechselten sie in ihre Kampfstellung, als sie sich vom Schock erholt hatten.

„Wie nett. Noch mehr Spielgefährten? Chsss…“
 

Es dunkelte schon langsam ein, denn mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Zug ging die Fahrt vom Flughafen zum Hause Sawada länger als erwartet. Nun sassen –oder besser gesagt knieten- sie alle am Tisch. Tsuna starrte immer noch ungläubig zwischen seinem Vater, Luca und Luchia hin und her, während Yamamoto und Gokudera sich um irgendetwas stritten. Gleichzeitig schrie Ryohei den weinenden Lambo an, er solle doch lachen, was diesen aber nur noch mehr zum heulen brachte. Iemitsu und Luca nahmen gemütlich ein Schlückchen Sake zu sich, während Basil versuchte alle zu beruhigen. Hibari war nicht da, was irgendwie logisch zu sein schien und Chrome hatten sie nicht erreichen können. Bis auf diese zwei waren die Wächter aber vollständig anwesend.

Luchia kniete vor sich hin, mit dem Gefühl dass ihre Füsse gleich absterben würden. Es schien sich niemand darum zu bemühen, ein anständiges Gespräch auf die Reihe zu bringen, weshalb auch sie keine Anstalten dazu machte. Lieber schaute sie sich im Raum umher.

Alle sassen an einem quadratischen, niedrigen Tisch, der in der Mitte des Raumes stand. An der Wand gegenüber hatte es eine kleine Kommode mit einem Fernseher darauf. Gleich an der anliegenden Wand waren grosse Fenstertüren, die in den Garten führen. Ein grünliches Sofa stand gegenüber dem Fernseher. Während sie sich so umsah, dachte sie daran, wie normal alles hier war. Es war kaum zu glauben, dass ein so durchschnittlicher, japanischer Junge wie Tsuna einmal einer der mächtigsten Männer der Welt sein würde. Schier unvorstellbar.

Plötzlich fühlte sie ein seltsames Kribbeln in der Seite. Unauffällig kratzte sie über die vernarbte Haut unter ihrem T-Shirt um den Juckreiz zu unterdrücken. Doch es half kein bisschen. War das etwa ein Zeichen? Bestimmt würde Luca sie wieder für verrückt halten. Er war Arzt, also würde er alles, was nicht biologisch nachvollziehbar war für Einbildung erklären. Unschlüssig blickte sie auf den Holztisch vor ihr, als endlich jemand das Wort ergriff.

„Genug geplaudert“, begann Iemitsu, „wollen wir nun einmal zur Hauptsache kommen.“
 

Chrome blinzelte kurz und versuchte ihre schweren Augenlider offen zu behalten. Das Bewusstsein entglitt ihr. Nur wenige Meter weiter lagen Ken und Chikusa, beide bewusstlos und nicht minder schwer verletzt als sie selbst. Krampfhaft versuchte sie sich zu besinnen, jedoch ohne Erfolg.

„War das schon alles?“ Drang die Stimme des Mannes dumpf in ihr Unterbewusstsein.

„Kufufu~ Nicht ganz.“

Überrascht blickte der Mann in die schwarze Nacht. Dort wo gerade eben noch das verletzte Mädchen gelegen hatte, stand nun ein blauhaariger Junge vor ihm, der ihn mit seinem blauen und roten Auge anstarrte.

„Kufufu~ Was hast du meiner süssen, kleinen Chrome angetan? Das passt mir so gar nicht. Nimm dich lieber in Acht.“

„Wer bist du? Auch eine Illusion der Kleinen?“

„Kufufu~ Eine Illusion ist in einer anderen Illusion verborgen, worin wiederum eine neue Illusion liegt. Erschaffen ist eine Illusion in der Illusion. Sie liegt versteckt in der Wahrheit, während die Wahrheit versteckt und von Lügen umhüllt ist. Das ist … Der Nebel.“

„Was soll das? Ich mag keine Poesie. Lass uns weiter machen, wer auch immer du sein magst, chssss…“
 

Iemitsu kratzte sich an seinem kleinen Kinnbart, als er zu erzählen begann: „Ihr wurdet wahrscheinlich noch nicht darüber informiert, aber die Vongolafamilie befindet sich im Moment in einer sehr schwierigen Situation. Mehrere Aussenposten wurden ohne Vorwarnung attackiert, wir erlitten fatale Schäden und Verluste. Wir haben keine Ahnung wer die Angreifer sind, jedoch sind sie stark. Sehr stark sogar. Und mächtig. Darum fürchteten wir einen Anschlag auf das Hauptquartier, was jedoch glücklicherweise ausblieb. Trotzdem, neue Erkenntnisse haben ergeben, dass einige Spuren hier nach Japan führen. Es ist anzunehmen, dass nicht das Hauptquartier oder der Neunte der Kern ihres Vorhabens sind. Anscheinend haben sie es auf die neue, zehnte Generation, also auf euch abgesehen.“

Erschrocken schnappten einige nach Luft, als sie dies erfuhren. Das hatten sie nicht erwartet. Weiter fuhr Iemitsu fort: „Das ist der Grund, warum wir Luca um Hilfe gebeten haben. Er ist Experte und besitzt viele Informationen. Zum Glück sind wir zwei alte Freunde, was es mir erleichtert hat, ihn auf unsere Seite zu ziehen. Bitte behandelt ihn mit grösstem Respekt. Er ist übrigens auch Arzt, nur für den Notfall.“

Tsuna wurde ganz bleich. „Hiii! Sie sind hinter uns her? Was sollen wir machen?! Ich will noch nicht sterben!“

„Juudaime! Keine Sorge. Ich werde dich als deine Rechte Hand mit allen Mitteln beschützen!“, rief Gokudera ihm mit glänzenden Augen hinzu.

„Maa, ganz ruhig ihr beiden. So schlimm wird’s schon nicht sein, haha“, fügte Yamamoto völlig unbeschwert hinzu.

„Das muss ich kyokugen dringend Kyoko erzählen!“, schrie Ryohei in die Luft vor sich, während Lambo nur meinte: „Lambo-san will Süsses! Tsuna spiel mit mir!“

Luchia konnte sich nur Kopfschüttelnd mit der Hand an die Stirn fassen. Sie hatte viel von den Vongola gehört und dache eine Zeit lang sogar, dieses seltsame, normale oder auch kindische Verhalten in der Schule sei nur Deckung. Wie sehr sie sich da doch geirrt hatte…
 

Ein letztes Mal sprühten Funken, die Waffen klirrten beim Aufeinandertreffen. Beide Partien sprangen zurück, sich mühselig noch auf den Beinen haltend.

„Kufufufufuf~“

„Chss… Du bist stärker als ich gedacht hatte. Trotzdem, ich habe was ich brauche.“

„Du gehst schon?“

Ein letztes Grinsen war im Mondlicht zu sehen, bevor der Mann verschwand, ohne weitere Spuren seines Daseins zu hinterlassen.

„Interessant…“ Mit diesen Worten begann Mukuro langsam zu verschwinden. Es war, als löse er sich in Nebel auf. Gerade dort, wo er bis vorhin noch gestanden hatte erschien Chrome. Sie spähte kurz aus ihren halb geschlossenen Augen, bevor sie seitwärts fiel, direkt auf den harten…

Jemand fing sie auf.

„Sieht aus als bräuchten die drei hier meine Hilfe.“
 

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Obwohl ich versucht habe etwas Action reinzubringen, hat das Kapitel viel zu wenig Handlung. Ich versuche das im nächsten Kapitel besser zu machen! >.<



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