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Wie du mir, so ich dir!

Mafia, Freundschaft, Überlebenskampf & Zuneigung
von

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Target 23: Nachspiel

„Wir sind gerettet!“, seufzte Tsuna lautstark. Schon wollte er sich langsam wieder auf den Rücken fallen lassen, da verpasste ihm Reborn einen Kinnhaken. Augenblicklich wurde Tsuna in die Luft befördert und landete praktischerweise auf seinen Füssen. „Dame-Tsuna, glaub nicht, dass du so einfach davon kommst!“

„Hii, Reborn! Wo warst du überhaupt die ganze Zeit?“

„Ich habe natürlich Dino geholt.“

„Eh?! Und Hibari?“

„Der kam von alleine“, meinte der Arcobaleno. Hibari entging wirklich nichts, wenn es um sein geliebtes Namimori ging. Ein Wunder, dass er nicht sein ganzes Disziplinkomitee im Schlepptau hatte.

Reborn beobachtete die jungen Vongola genau, welche sich untereinander austauschten, von Zeit zu Zeit von Dinos Männern unterbrochen. War es ein Fehler gewesen, Tsuna so lange alleine zu lassen? Er hatte gehofft, dass sein Schüler nun so weit war, zumindest für einen Moment alleine klarzukommen. Das bot Reborn genug Zeit sich um Geschäfte zu kümmern, die längst fällig waren, die er mit Dame-Tsuna im Schlepptau aber schlecht erledigen konnte. Hatte der Hitman sich getäuscht? Nur einen Augenblick später, und es wäre Tsuna folgenschwer an den Kragen gegangen. Gleichermassen seiner kleinen Familie, deren Mitglieder auf dem Boden verstreut oder den Gegnern unbewaffnet gegenüber standen. Vor ihnen lag eindeutig eine Zeit des intensiven Trainings.
 


 

Luchia gähnte herzhaft. Sie hatte ihr Bett selten so willkommen geheissen und freute sich auf die verdiente Erholung. Die langen Ärmel ihres Pyjamas herunter krempelnd löschte sie das Licht im Wohnzimmer. Durch die Jalousinen drang helles Mondlicht, genug um den Weg zu ihrem Schlafzimmer zu finden. Doch sie kam nur bis in die Hälfte, völlig unerwartet klingelte das Telefon. Welcher Idiot rief denn mitten in der Nach noch an? Eilends stolperte Luchia zurück zur Kommode neben der Tür und griff zum Hörer. Sie hatte keine Lust, sich morgen von Giulia anschreien zu lassen, weil deren Schönheitsschlaf gestört wurde. Wütend schnaubte sie im Flüsterton: „Wer da?“

„Guten Morgen!“, flötete Luca ihr zu.

„Se-sensei? Es ist ein Uhr in nachts!“

„Oh“, der Mann schien kurz zu überlegen, „ups. Ich habe gerade in meinem Lieblingscafé gebruncht.“

„Wow“, Luchia hüpfte von einem Fuss auf den Anderen, da ihre Beine unglaublich müde waren, hielt aufgrund der Schmerzen im Rücken jedoch sofort wieder inne, „schön für dich. Ist was? Ich habe vor heute noch zu schlafen, bevor die Schule beginnt.“

„Wie Pflichtbewusst von dir. Dass ich das nochmals erleben darf!“

„Sensei“, mahnte sie ihn.

„Ja, ja, schon gut. Ich habe sowieso nicht ewig Zeit. Iemitsus Team hat mir vorhin von eurem Kampf erzählt.“ Schon? Es war doch erst wenige Stunden her, Luchia war gleich nachdem Dinos Leute sich um ihre Wunden gekümmert hatten nach Hause gegangen. Auf das ganze Drama danach hatte sie keine Lust gehabt. Zudem konnte sie sich kaum bewegen, selbst Dinos Sanitäter hatten geraten einige Tage zuhause zu bleiben.

„Wie geht es dir?“, wollte Luca mit tiefer Stimme wissen. Das kam unerwartet, er redete nur so, wenn er es ernst meinte.

„Sensei… Ist etwas vorgefallen?“

„Oh, nein, nein, alles bestens hier!“ Das Mädchen konnte ihren Lehrer vor dem inneren Auge abwinken sehen. Er klang wieder wie immer. „Ich habe mir bloss Sorgen gemacht.“ Dass er dies einfach so zugab… Irritiert wartete Luchia einen Moment, konnte aber aufgrund ihrer Erschöpfung keinen klaren Gedanken fassen. Müde brachte sie hervor: „Was?“

„Ich würde mir nie verzeihen, wenn dir etwas passiert. Du weißt, dass ich dich wie meine eigene Tochter liebe.“ Wieder wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Es war so gar nicht Lucas Art. Träumte sie bereits? Sie presste ihre Finger vorsichtig auf den Schnitt an ihrem Rücken. Nein, definitiv nicht. „Ich… Ich weiss.“

„Gut.“ Aus irgendeinem Grund klang er sehr zufrieden. Mehr, als ihr lieb war. „Wie läuft’s mit den Vongola?“

Ein abrupter Themawechsel. „Äh, gut, glaube ich.“

„Sie bedeuten dir sehr viel“, stelle Luca fest. Luchia musste sich setzen. Ob es an seiner Aussage oder an ihrer Erschöpfung lag, war ihr unklar. Sie hoffte nur, dass das Kabel lang genug war und ihr die Telefonstation nicht gleich auf den Kopf fallen würde. Ein Moment verstrich, den sie brauchte um Lucas Aussage zu verdauen. Dann riss sie sich zusammen: „J-ja.“

„Und was ist mit dem Ring?“ War das der Grund, weshalb er anrief? Hatte jemand es bemerkt?

„Sensei, ich… Ich glaube, ich konnte eine Schneeflamme entzünden. Nur für eine Millisekunde, aber…“ Stille. Luchia konnte seine Anspannung fühlen. Also hatte er es doch nicht gewusst, seine Intuition war vielleicht an der Frage schuld. „Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll… Es hat sich so speziell angefühlt. Ich weiss es einfach, irgendwie.“

„Und was hast du vor?“ Luca klang ein wenig verunsichert.

„Ich weiss nicht genau. Aber… Ich will nicht gegen Basil kämpfen, auf keinen Fall. Trotzdem, vielleicht, ich… Ich glaube, ich möchte trotzdem Tsunas Wächter werden, falls das mit der Flamme klappt.“ Bis zu dieser Sekunde war es ihr selbst nicht klar gewesen. Doch jetzt, wo sie es ausgesprochen hatte, war es ihr voller Ernst. Aquila zu besiegen war eine Sache, aber ihre Freunde zu schützen hatte momentan erste Priorität. Welche Ironie. Zweieinhalb Jahre hatte sie versucht sich abzuschotten, nur um innerhalb weniger Monate in das Muster zu verfallen, gegen das sie sich so sehr gesträubt hatte. Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und der ganze Kram. Nur wenige Monate und Tsuna und seine Familie hatten sie vom Sinn dieser Worte überzeugt.

„Ich verstehe“, unterbrach Luca endlich die Stille. „In diesem Fall möchte ich, dass du mir etwas versprichst.“ Er wusste genau, wie viel ihr ein Versprechen bedeutete.

„Wa-was?“

„Ich möchte, dass du unser Ziel vergisst. Verlass diesen stumpfsinnigen Plan, schwör von unserem, nein, meinem Vorhaben ab. Geh zu den Vongola, werde ihr Wächter. Es ist richtig, das spürst du selbst am besten.“

„Wa-warte! Sensei, was faselst du da für einen Scheiss? Seit zehn Jahren sind wir daran, ich werde doch nicht einfach, du kannst doch nicht-?!“

„Luchia.“ Seine Stimme war fest, er duldete keinen Widerspruch. „Vergiss nicht, wer du warst. Behalte deine Vergangenheit im Herzen, aber richte deinen Kopf geradeaus, nach vorne. Halte deinen Verstand in der Gegenwart, und schau in die Zukunft. Nichts ist mehr so wie es einst war. Die Dinge sind anders, als sie vor fast drei Jahren waren, als ich dich nach Japan schickte. Mal ehrlich, die Dinge sind anders, wie sie noch bei meinem Besuch waren. Vergiss das nicht. aber ich möchte, dass du lebst, dass du glücklich bist. Das ist etwas, was ich dir nicht bieten kann, aber die Vongola können es, da bin ich sicher.“

„Se-sensei…“ Sie wusste nicht warum, aber Luchia war den Tränen nahe. Das war alles zu viel, besonders nach dem heutigen Tag.

„Wie viele Male willst du noch Sensei vor dich hin stammeln? Wie alt bist du eigentlich?“ Da war sie wieder, seine verspielte Seite.

„Ey du-“

„Versprich es mir einfach. Bitte.“ Eine Stille brach an, die länger dauerte als jede bisherige.

„Ich… Ich verspreche es.“ Es war nicht annähernd so schwer wie erwartet. Augenblicklich machte sich eine Erleichterung in ihr breit. Sie war nie ganz von ihrem Plan überzeugt gewesen, hatte aber alles daran gesetzt, Luca dabei zu helfen. Genau genommen bestand bis jetzt ihr ganzes Leben daraus.

„Danke.“ Er klang so unglaublich erleichtert, ihm musste ein tonnenschwerer Stein vom Herzen gefallen sein. „Nun denn, ich sollte langsam auflegen, ich will die Rechnung gar nicht sehen.“

„Soll, soll ich Giulia etwas ausrichten?“

„Nein.“ Die Antwort kam zu schnell. Das bemerkte auch Luca. „Ich meine, nicht jetzt. Ich werde mich darum kümmern. Wenn wir schon dabei sind, eine Bitte hab ich noch. Ich weiss, dass du sie nicht ausstehen kannst, und sie dich noch viel weniger. Aber bitte, habe Geduld mit ihr und gib ihr noch eine Chance. Sie kann eigentlich ganz nett sein, wenn sie will. Es wäre schön, wenn du den ersten Schritt machst, immerhin bist du die Ältere.“

„Das ist ein extrem beschissenes Argu-“

„Hab ein Auge auf sie, bis sie wieder bei ihrer Familie ist, ja?“ Darauf hatte Luchia nun wirklich keine Lust.

„Es ist nicht so, dass sie dich wirklich hasst. Es gibt da bloss einige Indifferenzen, die ihr beide erfassen müsst, um miteinander auszukommen.“

„Jaah“, murrte sie genervt, „ist ja gut. Aber sie soll sich gefälligst benehmen.“

„Gut, ich sage ihr dann, dass sie sich nicht an den Jungen hängen soll, den du magst.“

„Wa-was soll das heissen?“ Beinahe hätte sie die Stimme erhoben. Zum Glück kam nichts Gescheites dabei raus, ihre Stimmbänder schienen vom Kampf ebenfalls mitgenommen zu sein. Luca auf der anderen Seite der Welt lachte bloss.

„War doch nur ein Scherz! Aber so wie es sich anhört, muss ich mir doch ein paar Gedanken machen… Alt genug für sowas wärst du zumindest.“

„S-s-sensei!“ Sie konnte die Röte in die Wangen kriechen fühlen.

„Ist ja gut, ich mach Schluss. Erhole dich. Gute Nacht, Luchia.“

„Warte, eine Frage. Und wehe du legst jetzt auf, ich habe dir heute genug versprochen.“ Luchias Drohung brachte normalerweise nicht viel. Sie war ziemlich überrascht, dass Luca nicht zu lachen begann und auflegte. „Als du mich hier her geschickt hast, wusstest du bereits über die Vongola Bescheid? Und warum hast du mich wirklich fortgeschickt?“ Ihre Stimme blieb fest, sie war überzeugt von ihrer Aussage. Luca am anderen Ende atmete tief durch.

„Nun gut, wie du willst.“ Obwohl der Mann schon vor einer Viertelstunde behauptet hatte, nicht viel Zeit zu haben, brauchte er weitere zehn Minuten, um einige seiner alten und neuen Überlegungen zu schildern. Schweigend lauschte Luchia seinen Worten. Sie versuchte dabei zu bleiben, aber ihr Kopf wurde schwerer und schwerer, er donnerte mehrere Male an die Kommode hinter ihr, bevor Luca seine Erzählung beendete. „Hörst du mir überhaupt noch zu?“

„J-ja“, antwortete sie mit Verzögerung.

„Pff, ich glaube, das reicht. Ab ins Bett, denk morgen darüber nach.“

„Oi, behandle mich nicht wie ein kleines Kind!“

„Gute Nacht, Luchia.“

Endlich. Seufzend entgegnete sie ebenfalls: „Gute Nacht, Sensei.“ Erfreut darüber, nun endlich entlassen zu sein nahm sie den Hörer vom Ohr um ihn in die Station zu stellen. Bereits im Halbschlaf nahm sie die letzten Worte ihres Lehrers nur Unterbewusst auf, um sich an einem späteren Zeitpunkt daran zu erinnern.

„Addio, Luchia.“
 


 

Seinem Blick zufolge gefiel es dem jungen Mann überhaupt nicht, wie sie aussahen. Deshalb überliessen Aleister und Valeria ihrem Retter mit Vorliebe das erste Wort. „Abelino-sama“, meinte dieser, „ich habe sie gebracht, wie gewünscht. Soll ich-“

„Ich werde mir deinen Bericht später anhören“, unterbrach ihn der junge Mann mit dem roten Schopf am gegenüberliegenden Tischende. „Nimm Platz, Antonio.“ Der Helfer der Fratelli Zwillinge entgegnete eine kleine Verbeugung, worauf ihm die Kapuze vom Kopf rutschte. Eilig zog der Junge, der nicht älter denn fünfzehn Jahre sein konnte, sie wieder über den Kopf. Seine meeresgrünen Augen wanderten zu Boden, er mochte es nicht, vor all diesen Leuten zu stehen. So war Antonio irrsinnig froh darüber, sich an den Tisch setzen zu dürfen.

Abelinos Aufmerksamkeit war voll und ganz auf die Zwillinge gerichtet. Erwartungsvoll musterte er sie. „Erzählt mir, was ihr herausgefunden habt.“

Aleister und Valeria waren heilfroh, dass er direkt zur Sache kam. Beinahe hatten sie in ihrem letzten Kampf einen Rückschlag erlitten, wäre Antonio nicht aufgetaucht und hätte für genug Ablenkung zur Flucht gesorgt. Eine Niederlage hätten sie sich auf keinen Fall leisten können.

„Wir haben sämtliche Wächter und ihre Helfer ausfindig gemacht. Ausserdem haben wir einiges über ihre Fähigkeiten und ihren Kampfstil gelernt“, begann Valeria zu schildern.
 


 

Tsuna konnte kaum glauben, dass Reborn ihn tatsächlich zur Schule jagte. Wenn er auch nicht mehr als ein paar Schrammen vom Kampf gestern davon trug, schränkte der Muskelkater seine Beweglichkeit dennoch ziemlich ein. Gokudera und Yamamoto hatten es doch schön; kein Reborn, der sie so früh morgens aus dem Haus hetzte-

„Juudaime! Guten Morgen!“

„Yo, Tsuna!“

Im… Im Ernst? Ungläubig blieb Tsuna auf der Stelle stehen und blickte über die Schulter. Da kamen doch ohne Witz seine beiden Freunde angelaufen! Sie begrüssten ihn mit einem Strahlen, dass er nach dem gestrigen Ereignis keinem zutraute. „Hii! Gokuder-kun, Yamamoto, was tut ihr denn hier?“

„Haha, wir gehen natürlich zur Schule, und du?“, antwortete der Baseballer. Genervt fuhr Gokudera ihn von der Seite an: „Oi, Baseballfreak, was ist denn das für eine behinderte Frage? Wo soll Juudaime denn sonst hin gehen?“ Darauf entgegnete Yamamoto nur ein Lachen. Erstaunt wartete Tsuna auf seine Freunde. Erst jetzt fiel ihm auf, wie ein Verband unter Gokuderas Ärmel hervorblitzte, Yamamoto hatte sogar seine ganze linke Hand einbandagiert. Wieder einmal verspürte der zukünftige Vongolaboss ein unangenehmes Stechen, ausgelöst durch das schlechte Gewissen. Immerhin war all dies seine Schuld. Er hatte sie da mit rein gezogen, er-

Ein Schlag auf den Hinterkopf beförderte ihn nicht nur Kopfvoran auf den Asphalt, sondern auch zurück in die Realität. „Hiii! Reborn?!“ Er hatte doch glatt geglaubt, den kleinen Arcobaleno abgehängt zu haben.

„Schau nicht so blöd aus der Wäsche, Dame-Tsuna! Es hätte dich noch blöder treffen können.“

„Reborn, wa-?“ Dann sah er es. Reborn trug ein Kaktusganzkörperanzug, der von oben bis unten mit echten Stacheln besetzt war.

„HIII! Was soll der Aufzug?“

„Wegen ein paar Kratzern wird nicht geschwänzt. Ab ins Klassenzimmer mit euch, sonst…“ Tsuna brauchte sich den Rest nicht anzuhören. Gefügig düste er davon, seine zwei Freunde dicht an seinen Fersen.

Verhältnismassig früh kamen sie so im Klassenzimmer an. Die meisten Schüler waren schon da, immerhin kamen sie heute nicht als Letzte. Kyoko begrüsste Tsuna lächelnd, was diesem eine warme Röte in die Wangen trieb. Luchia winkte und lächelte ihm schwach zu, starrte dann aber wieder aus dem Fenster. Alles in allem ein normaler Morgen. Tsuna war beinahe froh, dass Reborn ihn dazu gezwungen hatte herzukommen. Sonst wäre ihm Kyokos süsses Lächeln entgangen. Apropos süsses Lächeln, irgendetwas störte ihn. Sichtlich schockiert liess Tsuna seine Freunde stehen und näherte sich Kyokos Pult. Etwas an ihrem Lächeln diesen Morgen war irritierend.

„Ky-kyoko-chan“, stammelte er, fand überraschenderweise dann aber Ruhe, „stimmt etwas nicht?“ Ertappt sah ihn das Mädchen an. Sie senkte den Blick und meinte kopfschüttelnd: „Nein, es ist nichts.“

„Bist du sicher?“ Seine Standhaftigkeit überraschte sie. Kyoko mochte es, wenn Tsuna Mut fand. „Es ist wirklich nichts Tragisches. Es ist nur so, dass Onii-san in den nächsten Wochen seinen Abschluss macht. Und es wird schon ganz schön komisch sein hier an der Schule, ohne ihn.“

„Eeeeeh?!“ Tsuna hatte ganz vergessen, dass Ryohei eine Stufe über ihnen war. Sofort traf ihn die Schuld. Steckte der Boxer etwa mitten in seinen Abschlussprüfungen und Tsuna hatte ihn mit dem blöden Mafiazeugs vom Lernen abgehalten? „Hiii! Das-das-daran habe ich gar nicht gedacht!“

Kyoko winkte ab. „Macht doch nichts. Wie gesagt, nichts Schlimmes, nur so ein seltsames Gefühl.“

Er hätte wissen müssen, dass es keinen so perfekten Start in den Tag gab. Nach Kyokos Geständnis wurde ihm das spätestens klar, als sich ein Kopf zwischen ihn und Yamamoto drängte. Bevor er reagieren konnte hakte sich jemand bei ihm und seinem Regenwächter ein. Breit grinsend flötete die Person: „Guten Morgen, Tsunayoshi-kun, Takeshi-kun~!“

„Ehhh? G-Giulia?“ Das war doch der Name des seltsamen Mädchens, nicht? „Oh, Tsunayoshi-kun, du erinnerst dich noch an meinen Namen!“

„Ah, Tsuna-kun, ist das eine Freundin von dir?“, fragte Kyoko überrascht. Wie schrecklich! Was machte sie bloss denken? Tsuna konnte auf keinen Fall zulassen, dass Giulia sich in Kyokos Gegenwart so an ihn klammerte.

„Was tust du hier?!“, sprach jemand Tsunas Gedanken aus. Verärgert bahnte Luchia sich einen Weg zwischen den bereits seltsam drein schauenden Mitschülern.

„Ich“, Giulia liess von ihm und – sehr zur Zufriedenheit der Fangirls – Yamamoto ab, um an sich herunter zu deuten, denn sie trug eine Naminori Schuluniform. „Von heute an bin ich auch eine Schülerin der Namimori-Mittelschule! Ich gehe sogar mit euch in eine Klasse.“ Das konnte kein Zufall sein. Tsuna wollte bereits nach Reborn rufen, der sich sicher irgendwo in einem seiner Verstecke rumtrieb, da fügte Giulia an: „Luca hat das arrangiert.“

„Davon hat er mir aber nichts gesagt“, presste Luchia aus zusammengebissenen Zähnen hervor. Luca hatte sie so lange vom Schlaf abgehalten, so viele seltsame Dinge von sich gegeben, aber fand dies nicht erwähnenswert? Es war ihr anzusehen, wie sehr die Tatsache sie ankotzte.

„Na und? Er muss doch keine Rechenschaft vor dir ablegen.“ Damit machte Giulia die Sache nicht gerade einfacher. Tsuna war froh, dass Luchia sich dennoch zurückhielt, denn sie entgegnete nichts, starrte das andere Mädchen nur finster an.

„Da hat’s dir wohl die Sprache verschlagen. Wundert mich nicht, immerhin hattest du ja genug Zeit mit ihm um zu lernen wann es besser ist, den Mund zu halten.“

„Benimm dich einfach“, forderte Luchia erbost. Sie versuchte den Worten keine Beachtung zu schenken, was schwerer war als es klang. Giulia verzog keine Miene, klimperte nur zuckersüsss mit den Wimpern. Unschuldig bestätigte sie: „Immer doch, immerhin weiss ich wenigstens, was sich schickt und was nicht. Ich brauche niemanden der auf mich aufpasst.“

Luchia stiess einen derben Lacher aus. „Na klar. Deshalb wurde Luca-sensei auch beauftragt auf dich aufzupassen, und hat mir wiederum die Aufgabe verpasst, eine Auge auf dich zu haben während er weg ist.“

„Pff“, Giulias lieblicher Ausdruck spannte sich unnatürlich, „wer’s glaubt wird selig. Du kannst nicht einmal auf dich selbst aufpassen, wie willst du dich da um jemand anderen kümmern?“ Um die Sache ein für alle Mal zu Ende zu bringen hob sie die Hand, stellte sich auf die Zehenspitzen und machte Anstalten, Luchia den Kopf zu tätscheln. Wie zu erwarten, kam sie nicht weit. Luchia fing den Arm über ihrem Kopf ab und riss ihn unsanft nach unten. Erschrocken kreischte Giulia auf.

„Sawada, Hoseki, was ist hier los?!“ Auch das noch. Musste der Lehrer gerade jetzt… Moment, wieso ging er ausgerechnet auf Tsuna los? Er hatte doch gar nichts damit zu tun! Er war genauso ein unfreiwilliger Schaulustiger wie alle anderen. „Solch ein Verhalten dulde ich nicht! Ihr könnt nach der Stunde-“

„Ushio-sensei“, unterbrach Luchia den Lehrer, „bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten. Ich übernehme die volle Verantwortung.“ Sie hatte Giulia losgelassen. Der Lehrer spitzte die Lippen, überlegte einen Moment, aber nicht lange genug, dass Tsuna oder einer seiner Freunde sich etwas hätten einfallen lassen können. Schon wies er an: „Hoseki, vor die Tür. Wir werden uns nach dem Unterricht unterhalten. Und der Rest von euch, an die Platze! Es hat geklingelt, die Stunde hat angefangen. Heute darf ich euch diese reizende junge Dame vorstellen, eine Austauschschülerin aus Italien: Giulia Jacuzzi.“
 

Es war nicht fair. Nichts war jemals fair, das sollte sich doch langsam wissen. Luchia schob die Tür zu und lehnte sich an die Wand vor dem Klassenzimmer. Es war nicht gerade so, dass sie es bereute, nicht drinnen hocken zu müssen. Trotzdem hatte es Giulia fertig gebracht, ihr am ersten Tag, noch vor der ersten Stunde Ärger einzubrocken. Wenn Luca sie nicht darum gebeten hätte…

Du kannst nicht einmal auf dich selbst aufpassen, wie willst du dich da um jemand anderen kümmern?

Es tat weh, so weh. Die Worte versetzten ihr einen schmerzhaften Stich ins Herzen. Sie wünschte sich, Giulia läge daneben, sie wünschte es sich aus vollem Herzen. Aber die Tussi behielt leider Recht. Luchia konnte niemanden schützen. Gestern, da waren sie zu sechst von drei Typen beinahe zerquetscht worden, und sie hatte nicht helfen können. Woran lag es? War sie zu schwach? Sie trainierte doch jeden einzelnen Tag, ohne Ausnahme.

Die Last der Gedanken drückte auf ihre Schultern. Dazu kam ein Brennen an ihrem Rücken, das sie schon fast vergessen hatte. Je negativer ihre Gedanken wurden, desto mehr nahmen auch die Schmerzen zu. Sie war wirklich schwach, sie hatte den Gegner nicht kommen hören, sondern sich einfach aufschlitzen lassen. Verbissen liess sie sich an der Wand hinunter gleiten und zog die Knie eng an den Körper.

Vorsichtig zog Luchia den Ring hervor, welcher an einer Kette an ihrem Gürtel hing. Wieso genau besass sie dieses Ding überhaupt? Wie war man bloss auf die Idee gekommen, ihr eine Hälfte zu geben? Sie war es niemals wert, ein Wächter zu werden. Wieso hatte man den vollständigen Ring nicht einfach Basil gegeben? Er konnte sich keine grössere Ehre vorstellen, und hatte sich diese nur zu sehr verdient. Wie kam es also, dass jemand – laut Luca mussten es entweder Iemitsu oder der Neunte gewesen sein, sie besassen als Einzige die Berechtigung dazu – wie kam es, dass man sie zu einem Kandidaten ernannt hatte?

Ein schockierender Gedanke kam ihr. Luca hatte in letzter Zeit eng mit den Vongola zusammengearbeitet. Konnte es sein… Hatte er ihnen womöglich alles vom Vorfall erzählt? So wirklich alles? Dachten sie deshalb, dass Luchia irgendwie die Fähigkeit oder zumindest ein Anrecht auf den Platz hatte? Hoffentlich nicht. Denn dann erwartete sie nur eine bittere Enttäuschung. Sie war kein bisschen wie ihr Vater oder Luca oder wen auch immer sie sich darunter vorstellten. Sie war ein Niemand. Jemand, der nichts richtig auf die Reihe brachte, einfach bloss das unfähige Mädchen, das sich schreckliche Mühe gab und dennoch nichts erreichte. Einfach bloss Luchia.

Ehe sie noch weiter im Selbstmitleid versinken konnte, wurde die Tür zum Klassenzimmer aufgeschoben. War die Stunde denn schon vorbei? Sie konnte sich nicht daran erinnern, die Glocke läuten gehört zu haben. Es wäre nicht unbedingt von Vorteil, wenn die Anderen sie so sähen. Zum Glück ging die Tür gleich wieder zu, und sie hörte eine einzelne Person auf sich zukommen. Schon von weitem war sie am Geruch zu erkennen, weshalb Luchia sich nicht die Mühe machte, auf die Beine zu kommen.

„Tseh, behindertes Weib.“ Etwa einen Meter neben ihr blieb Gokudera stehen, um sich an die Wand zu lehnen. Er fischte sich ein Päckchen Zigaretten aus der Hosentasche und zündete eine davon an. Luchia versuchte ihn gar nicht erst davon abzuhalten, das hatte bisher noch nie funktioniert. „Oi, was starrst du so?“

Ertappt richtete sie den Blick wieder zu Boden. „Ich dachte nur nicht, dass sie noch jemand anderen als mich zum Rausschmiss bringen würde.“

„Hat sie auch nicht.“ Gokudera sog den Rauch ein und blies ihn durch die Nasenlöcher wieder aus. „Dieser Kacklehrer hat es gewagt Juudaime vor allen zu demütigen. Das kann ich als Rechte Hand nicht durchgehen lassen.“ Natürlich. Für Tsuna, was sonst? Es war immerhin nicht das Erste Mal. Sie war beinahe enttäuscht. Daraufhin brach ein längeres Schweigen ein.

„Was zur Hölle machst du eigentlich da unten?“, wurde die Stille vom Sturmwächter unterbrochen. Man könnte fast meinen, er wäre doch tatsächlich interessiert… Luchia entgegnete ein Schulterzucken. Die schlagartige Bewegung tat ihrem Rücken nicht gut, ein schmerzverzerrter Ausdruck huschte kurz über ihr Gesicht, den sie unverzüglich überspielte.

„Oi-“

„Was willst du?“, fuhr das Mädchen Gokudera an, was von unten hinauf nicht gerade furchteinflössend wirkte.

„Was der Klammeraffe vorhin sagte…“ Es war umgehend klar, wen er damit meinte.

„Das geht dich nichts an, ist persönlich.“

„Soweit bin ich auch schon gekommen, dämliche Tagträumerin. Aber es geht mich sehr wohl etwas an. Wenn du schon den ganzen Tag mit Juudaime abhängst-“ Da war es wieder. Sein geliebter Juudaime. Säuerlich wandte sich Luchia ab. „Hey, hörst du mir überhaupt zu?“

„Ich muss dir nicht zuhören um zu wissen, was du sagen wirst“, warf sie ihm vor. Sie erhob sich vorsichtig aus der sitzenden Position, um zu gehen. Sie hatte Gokudera bereits den Rücken zugewandt als er feststellte: „Ihr letzter Satz, da hat’s dir eine geputzt.“ Luchia hielt inne.

„Sie hat etwas Bestimmtes gemeint, oder?“

„Ich gehe nach Hause.“ Gokudera konnte kaum seinen Satz vollenden, da stolzierte sie bereits davon. Sah aus, als ob er einen Nerv getroffen hatte.
 


 

Als keiner mehr in Sicht war, fluchte Giulia leise auf Italienisch. Wenn es nach ihr ginge, hätte sie Luchias Tasche einfach in der Schule gelassen, wo sie doch einfach abgehauen war. Aber Tsunas süssen, grossen Glubschaugen hatte sie nicht abschlagen können, während er sie bat, die Tasche mitzunehmen. Und warum musste dieser Junge auch alles so attraktive Freunde haben? Schnauben warf Giulia sich eine Haarsträhne elegant hinter die Schulter. Sie spürte wie jemand zu ihr hinüber grinse, aber prompt die Flucht ergriff.

„Hier geblieben!“, forderte die Italienerin und packte den Jungen wortwörtlich am Kragen. Antonio versuchte sich aus ihrem Griff zu ringen, erfolglos. „Warum läufst du immer weg? Gebührt deiner Lebensretterin nicht ein wenig Dank?“

„Ich – äh, dass… Hallo Giulia“, gab er sich schliesslich geschlagen. Unbeholfen kratzte er sich am Hinterkopf.

„Du läufst mir aber ganz schön oft über den Weg. Man könnte glatt meinen, du tust das mit Absicht.“ Giulia überliess ihrem Augenbrauenspiel die Aufgabe, den Jungen zu verwirren.

„Naja, nein, also-“

„Ich mach doch nur Spass!“ Sie klopfte ihm auf die Schulter. „Schön dich zu sehen. Und, was treibst du so?“ Verlegen kratzte Antonio sich die Wange, bis er an eine Stelle geriet, die mit einem Pflaster verdeckt war. Dort verzog er das Gesicht.

Giulia stemmte die Fäuste auf die Hüften. Den Jungen genau inspizierend stellte sie fest: „Mann, was hast du nur wieder angestellt? Ich würde dich ja wieder mitnehmen um einen Blick darauf zu werfen, aber im Moment lebe ich nicht allein.“ Da kam ihr eine andere Idee. „Aber du könntest auf einen Kaffee oder so vorbei kommen?“

„Ich, äh… Das wäre keine so gute Idee.“

„Nicht so schüchtern“, Giulia zog ihn bereits am Ärmel herbei, „es ist schönes Wetter und wir haben einen kleinen Balkon. Perfekt und ein bisschen rumzuhängen!“ Sie mochte den Jungen. Trotz seiner Schüchternheit und seinem seltsamen Verhalten war er eigentlich ganz nett und süss. Er schien nicht viele Freunde zu haben, da er nie von jemandem erzählte und stets alleine unterwegs war. Ein Grund mehr, ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen. So schleppte Giulia ihn ohne Widerstand zu dulden zu ihrer Wohnung. Oder besser gesagt Luchias Wohnung, in welcher Giulia sich einquartiert hatte. Vor der Tür blieb sie stehen und warnte: „Einfach nicht rum brüllen. Meine, äh, Mitbewohnerin mag keinen Besuch.“

„Ist es wirklich in Ordnung, dass ich hier bin?“

„Keine Bange! Da wir jetzt zu zweit hier sind, habe ich genauso viel Recht meinen Besuch zu bringen, wie sie ihren fernzuhalten.“ Antonio wollte ihre Logik bereits hinterfragen, kam aber nicht dazu. Er wurde in die Wohnung geschubst und auf dem Sofa platziert. Unbeholfen sah er sich um. Es schien ein ganz normales Wohnzimmer zu sein, wenn auch spärlicher dekoriert, als er es bei Giulia erwartet hätte. Genau dies erklärte sie: „Es ist leider noch ein bisschen… Leer. Aber keine Angst, die Retterin ist da. Ich besorg noch ein wenig Dekoration, dann sieht es nächstes Mal heimeliger aus.“ Sie sprach bereits von einem nächsten Mal, dabei fand Antonio es weiterhin eine schlechte Idee, überhaupt hier zu sein.

„So, wo waren wir?“ Giulia setzt sich auf den Sessel am rechten Ende der Couch. „Du hast mir erzählt, du machst Sport, was denn genau?“

„Ich mache… Kampfsport.“

„Wow! Das ist ja cool! Welche Art denn?“

„Verschiedenes“, winkte Antonio ab, „u-und was ist mit dir? Machst du Sport, Giulia-san?“ Eine Art, vom Thema wegzukommen.

„Hmm, ich hab mal getanzt, aber das wurde mir zu anstrengend. Vielleicht versuche ich es aber mal wieder, wer weiss was noch passiert.“

„Eines wissen wir beide“, fand eine dritte Stimme. Giulia schreckte auf. Sie erahnte Unheil und blickte in den kurzen Flur, wo sie im Halbdunkeln Luchia an eine Wand lehnen sah. Sie ignorierte Antonio vollkommen: „Was habe ich dir gesagt? Du bist seit drei Tagen hier und brichst schon Regel Eins?“ Ihre Stimme klang müde, aber nicht minder bedrohlich wie sonst. Der bequemen Kleidung und den zerzausten Haaren nach hatte sie wirklich ein Nickerchen hinter sich.

„Regel Eins? Ach bitte, wo sind wir hier, dass du einfach so Regeln aufstellen kannst?“ Giulia funkelte sie an.

„Du vergisst wohl, dass das meine Woh-“

„Bezahlst du sie? Ist sie auf deinen Namen eingelöst? Du magst dich vielleicht ach so erwachsen und toll fühlen, aber du bist genauso minderjährig wie ich auch. Das ist Luigis Wohnung, die er sich hart verdient, also solange er nicht-“

„Gi-Giulia.“ Antonio zog an ihrem Ärmel. Bei der ganzen Sache hatte sie völlig vergessen, dass er noch neben ihr sass. Augenblicklich errötete sie, denn es war ihr peinlich, sich so gezeigt zu haben. Was musste Antonio bloss von ihr denken?

„Entschuldige bitte“, sie setzte ein peinlich berührtes Lächeln auf, „das ist meine Mitbewohnerin, Luchia. Luchia, das ist Antonio, ein… Ein Freund.“ Ein Junge, den ich halbtot in einer Gosse gefunden habe hörte sich wohl nicht so gut an. Beunruhigt beobachte Giulia wie Luchia langsam auf sie zu geschlurft kam und Antonio eine Hand hinhielt. „Tag.“

Antonio hatte den Kopf gesenkt und starrte mit grossen Augen auf die Hand vor seiner Nase. Es kam Giulia so vor, als ob er plötzlich erbleicht wäre, aber sie konnte sich nicht vorstellen warum. Musste sie sich einbilden. Nach langem Zögern ergriff der Junge endlich die Hand und stotterte: „Antonio. F-freut mich, dich kennenzulernen.“ Dabei sah er Luchia immer noch nicht direkt an, worauf diese Giulia einen fragenden Blick zuwarf.

„Er ist nur ein bisschen schüchtern, aber das wird schon.“

„Von mir aus. Hast du dem Gast wenigstens etwas Zutrinken angeboten?“ Den versprochenen Kaffee hatte Giulia glatt vergessen, aber das würde sie sogleich nachholen. Luchia beobachtete sie dabei argwöhnisch. Sie würde Giulia den Besuch nicht verderben, aber abends gab es eine Standpauke. Luca-sensei hatte ihr beim Einzug nicht ohne Grund verboten, Leute mitzubringen.



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