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Melting Ice

von

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darkness

Hallo :)
 

Ein kleines Vorwort bevor es losgeht~

Da die FF eigentlich ein RPG ist und dieses RPG noch nicht abgeschlossen, kann es später unter Umständen zu Verzögerungen kommen. Die ersten paar Kapitel sind allerdings schon fertig und warten nur darauf hochgeladen zu werden.
 

Viel Spaß bei 'Melting Ice'
 

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Murrend saß Ruki auf der Couch im Proberaum und sah alle paar Sekunden auf die Uhr. "Langsam könnte Aoi mal herkommen", knurrte er angepisst und verschränkte die Arme. Es war nicht das erste mal, dass Aoi zu spät kam. Eigentlich kam er fast immer zu spät. Ruki hatte schon öfters vorgeschlagen, einfach die Probe eine halbe Stunde nach hinten zu verschieben und Aoi nichts zu sagen, dann wären alle pünktlich und Ruki würde sich nicht Tag für Tag darüber ärgern.
 

Er hatte überhaupt keinen Nerv für so was. Seine eigenen Probleme erdrückten ihn immer mehr und seit einiger Zeit wollte er nur noch Ruhe. Die Probe schnell hinter sich bringen und dann einfach sein Hirn ausschalten und an nichts denken. Aber dass das nur ein dämlicher Wunsch war, das wusste Ruki auch.

Egal was er auch tat um sich abzulenken, es scheiterte.
 

Die Dunkelheit, die ihn schon so lange gefangen hielt, schien endlos. Zuerst war es nur ein Schatten, der wie ein grauer Schleier über ihm lag, aber je mehr Zeit verging, desto größer wurde der Schatten, bis er das ganze Licht verdrängt hatte und Ruki in vollkommener Schwärze zurückließ.
 

Während Ruki in seinen Gedanken versunken war, wuselte Uruha ungeduldig im Proberaum hin und her und murmelte aufgebracht etwas vor sich hin. Reita saß wie immer auf der Couch und warf ab und zu einen Blick zur Tür, durch die Aoi noch immer nicht gekommen war.

Ruki hasste diese Warterei, er hatte wirklich besseres zu tun als den ganzen lieben langen Tag hier zu sitzen und seine Zeit zu verschwenden.
 

Nach gefühlten fünf Stunden des Wartens öffnete sich die Tür und Aoi platzte rein. Ruki murrte als er die Entschuldigung hörte.

"Ist doch jeden Tag dasselbe", meckerte er, bequemte sich dann aber von der Couch und stellte sich an seinen Platz. "Mich würde mal interessieren was du immer treibst, dass du permanent zu spät kommst" Ruki war angepisst, was ihm sogar ein Blinder an der Nasenspitze angesehen hätte. Wie zu erwarten antwortete Aoi nicht auf Rukis Frage und werkelte plötzlich sehr interessiert an seinem Verstärker herum.
 

An dieser Stelle mischte sich Reita mit einem breiten Grinsen in das Gespräch ein, wenn man Rukis Maulen und Aois Schweigen als Gespräch bezeichnen konnte. "Jetzt sag schon, Aoi. Wird ja nicht so sein, dass du und Manabu die ganze Zeit am vögeln seid!", meinte der Bassist dann.
 

Ruki hörte nur mit einem Ohr zu und eigentlich interessierte es ihn auch gar nicht ob Aoi mit Manabu vögelte oder nicht. Er wollte nur nach Hause und nicht noch ewig und drei Tage hier stehen und darauf warten, dass Aoi endlich fertig wurde.

"Könnt ihr das Gespräch über Aois Bettleben auf später verlegen? Ich will anfangen", knurrte Ruki nur und funkelte die anderen an.
 

Zu seinem Glück begannen sie dann tatsächlich mit der Probe. Noch mehr Verzögerungen hätten seiner ohnehin schon schlechten Laune nicht gut getan und die anderen wussten das. Zumal wollte er sowieso so schnell wie möglich nach Hause, da sie seiner Meinung nach viel zu oft probten und irgendwann hatte selbst er keine Lust mehr.
 

Nach mehreren Stunden mit nur einer kleinen Pause dazwischen war die Probe endlich zu Ende. Erleichtert packte Ruki seinen Kram zusammen, verabschiedete sich und fuhr nach Hause.

Dort angekommen zog er sich erstmal seine Schuhe und Jacke aus und schmiss sich dann aufs Sofa.

Endlich war er wieder alleine und musste auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen, am wenigsten auf sich selbst. Und auch wenn Ruki die Einsamkeit verabscheute, weil sie ihm immer wieder zeigte, wie tief er bereits in der Dunkelheit versunken war, so war sie doch der einzige Ort, an dem Ruki so sein konnte, wie er wirklich war. Hier würde ihn Niemand für das verurteilen, was er sich Tag für Tag antat, um sich wenigstens ein bisschen lebendig zu fühlen.
 

Als er das nächste Mal einen Blick aus dem Fenster warf, war es draußen bereits dunkel, doch war dies nichts im Vergleich zu der Dunkelheit, die gerade in ihm herrschte. Abermals war er in seinen düsteren Gedanken gefangen und fragte sich, warum er immer noch weiterkämpfte und nicht einfach aufgab. Vielleicht war es der klägliche Rest Hoffnung, der ihm noch geblieben war und an den er sich klammerte wie ein Ertrinkender.
 

Langsam, beinahe sanft zog er das Messer über seinen rechten Oberschenkel und sah dem Blut dabei zu, wie es auf seine hellen Fliesen tropfte. Er fühlte keinen Schmerz, er fühlte gar nichts mehr. Dennoch erfüllte ihn der Anblick mit Genugtuung, denn sein Blut zeigte ihm, dass er noch lebte, dass sein Herz noch schlug, auch wenn es sich anfühlte wie ein Scherbenhaufen.
 

Doch eine Sache würde Ruki niemals tun, er würde sie nie an Stellen verletzen, die sichtbar für andere waren. Er wollte nicht, dass jemand sein Geheimnis herausfand und würde es auch niemals öffentlich zur Schau stellen wie so viele andere, die nur Mitleid haben wollten. Ruki wollte kein Mitleid, er wollte sich nur lebendig fühlen. Und er wollte vergessen, doch das würde er niemals können.
 

Nach unzähligen weiteren Schnitten, die gar nicht aufhören wollten zu bluten, ließ Ruki das Messer einfach fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ihm war etwas schwindelig, doch das würde wieder vorbeigehen, denn das war es bis jetzt immer. Noch hatte er die Grenze nicht überschritten, noch war er nicht verzweifelt genug um einen Schlussstrich zu ziehen.
 

Er atmete zittrig aus und wartete auf irgendetwas, das ihm zeigte, dass alles wieder gut war, dass er sich nicht mehr selbst verletzen musste, aber wieder einmal war er nur einem Wunsch verfallen, der nicht in Erfüllung gehen würde.

Egal wie sehr er sich zerschnitt, er gab kein Entkommen. Er konnte die Leere in sich einfach nicht füllen.
 

Als das Schwindelgefühl sich verflüchtigte, erhob Ruki sich und beseitigte die Spuren, die er hinterlassen hatte. Doch die Narben, die nach dieser Tat auf seiner Seele entstanden waren, würden sich nicht einfach so wegwischen lassen. Jeder Schnitt bedeutete eine weitere Narbe, nicht nur äußerlich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KyosGiftzwerg
2010-05-06T01:16:56+00:00 06.05.2010 03:16
und wie gehts weiter??? *auf heißen kohlen sitz*
bin gespannt!
ist übrigens gut geschrieben ^^

lg
Von:  -Luna-Fee-
2010-05-05T20:03:21+00:00 05.05.2010 22:03
hört sich fürden anfang interessan
an bin gespannt wies weiter geht

lg


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