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Der Junge in mir

-Junge sein macht viel mehr Spaß-
von

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Erkenntnisse

STOPP!!!!

ANGEHALTEN!!!
 

Dieses Kapitel ist aus der Sicht von Jo geschrieben... Wer es nicht lesen möchte, soll es bitte auch nicht! Ich will niemanden dazu zwingen...

Allen anderen wünsche ich viel Spaß!
 

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Kapitel 23: Erkenntnisse
 

“Mensch, Jo! Du starrst jetzt schon seit fast zwei Stunden auf das Meer. Seit einer Stunde ist keine Sonne mehr da, die du beim untergehen beobachten kannst.”, meinte Elias nun neben mir und ich nickte stumm. Wo war er? Seit Montagabend hatte niemand mehr etwas von Sam gehört. Schon dreizehn SMS hatte ich ihm geschickt. Auf keine hatte ich eine Antwort erhalten. Meine Anrufe blieben ebenfalls unbeantwortet. “Komm schon, was ist los, Jo?”, fragte Eli mich nun. Ich seufzte noch einmal, bevor ich das Handy aus der Tasche zog und auf das dunkle Display starrte.

“Hast du etwas von ihm gehört?”, fragte ich ihn leise und löste die Tastensperre. Eli seufzte leise und zittrig.

“Nein.”, sagte er. Ich drückte auf den grünen Hörer des Telefons.

“Ich bin grad nicht da. Aber ich ruf zurück, wenn..” Ich nahm das Handy wieder runter und drückte auf den roten Hörer. Seit heute Mittag war sein Handy ausgeschalten und nur die dumme Mailbox ging ran.

“Ich verstehe nicht wirklich, warum du dir so große Sorgen machst. Sam ist stark, egal was er macht. Und wenn er sich denkt, er muss nicht zur Schule und sich nicht bei seinen Freunden melden, dann lass ihn. Lass ihm die Zeit.”, murmelte Eli neben mir und ich atmete tief die Meerluft ein. Dann drehte ich mich um und sah zu dem Feuer, welches einen Grillabend abschloss.

“Ich mach mich langsam auf den Weg. Morgen ist wieder Schule.” Damit ging ich langsam über die Wiese auf das Haus zu.

“Dafür hast du dich noch nie interessiert!”, schrie mir Elias hinterher. Ich zuckte die Schultern und verschwand. Es war mir gerade alles zu viel. Sam hatte sich seit zwei Tagen nicht gemeldet und seltsamer Weise habe ich zu nichts Lust. Weder Sex, noch die Steaks heute Abend konnten mich aufmuntern. Ständig gingen meine Gedanken zu Sam. Zu seinen Wunden, die ich ihm zugefügt hatte. Zu seinem Körper, der so dünn und zerbrechlich unter mir bebte, als ich auf ihn einschlug. Dieses Gefühl, dass mich zum Verzweifeln brachte, ich wurde es nicht los. Dieses Gefühl, als würde mein Herz gleich zerbrechen, meine Brust verlassen wollen, mich im Stich lassen und lieber zu einer anderen Person gehören, als zu mir.

Mit hängenden Schultern irrte ich durch die Straßen. Komischer Weise hatte ich heute keinen Alkohol getrunken, war nicht besoffen, bekifft, oder sonst etwas. Ich war nur ziemlich am Boden. Wieso zog er mich so runter? Wieso konnte er mich dazu bringen, auszurasten? Ich hasste ihn dafür.

Ich drehte meine Runden im Park, ließ mich ab und zu seufzend auf eine der Bänke fallen und stand gleich wieder davon auf, weil meine Gedanken trotzdem weiterkreisten und noch schneller und lauter werden zu schienen.

Als ich bei mir zuhause ankam, schlich ich mich in mein Zimmer und ließ mich dort auf mein Bett fallen. Verdammt, was war denn nur los mit mir. Ich seufzte tief, rollte mich auf den Rücken und fuhr mir mit der Hand über das Gesicht.

“Hey.”, kam es leise von meiner Zimmertür und ich drehte den Kopf in die Richtung. Im Türrahmen lehnte Janie, diesmal in einem ordentlichen Pyjama, aus dem nichts raushüpfen konnte, und sah mich treudoof an. Gott, wieso hatte sie diesen Blick auch drauf? Und weshalb bitte erinnerte mich dieser Blick so sehr an Sam, dass ich schon wieder so ein Stechen in der Brustgegend fühlte?

“Hey.”, antwortete ich ihr und setzte mich auf, die Beine zu einem Schneidersitz verschränkt. Janie biss sich auf die Unterlippe, stieß sich vom Rahmen ab und kam dann auf mich zu, um sich neben mich auf mein Bett fallen zu lassen.

“Du bist früher da, als ich erwartet hatte.”, sagte sie leise und zeigte auf die Uhr, die über meiner Tür hing. Es war gerade einmal kurz vor halb elf. Ich schnaubte. “Ist irgendetwas passiert?”, fragte sie. Ich schüttelte den Kopf und ließ mich wieder nach hinten fallen. “Jonas, was ist los?”, fragte sie leise und ich hörte leichte Beunruhigung mitschwingen. Ich seufzte leise.

“Hast du in letzter Zeit etwas von Sam gehört?”, fragte ich sie. Das schwarzhaarige Mädchen neben mir nickte. Ich sah sie fragend an. “Wann?” Sie atmete tief ein und dachte angestrengt nach.

“Montag morgen. Als Sam mich bei sich hat schlafen lassen.”, meinte sie und ich grummelte, als sie mich schon wieder an diese ganzen blöden Geschehnisse erinnerte. “Wieso fragst du? Was ist mit Sam?” Wieso hatte ich eine kleine Schwester, die immer gleich wissen wollte, was hinter meinen Fragen und Antworten steckte? Ich grummelte nochmals, aber leider ließ meine Schwester nicht locker, sondern piekte mich auffordernd in die Seite. “Sag schon!”, forderte sie.

“Ich hab ihn seit Montag Abend nicht mehr gesehen.”, sagte ich leise. “Sam geht nicht ans Telefon, antwortet nicht auf SMS und war weder in der Schule, noch bei unseren Treffen. Ich weiß nicht, wie ich es am besten ausdrücken soll, aber…” Ich seufzte gequält auf, als sich Janie auf mich stürzte und mich panisch ansah.

“Wie jetzt? Seit Montag Abend?” Ich nickte. Plötzlich fing sie ganz unvermittelt an ganz breit zu grinsen. Okay, jetzt machte sie mir eindeutig Angst. “Aber du vermisst Sam, hab ich recht?”, meinte sie dann kichernd. Ich schubste sie von mir und schüttelte schnell den Kopf. Vermissen? Vielleicht ein Kleines bisschen, aber das gab ich doch nicht vor meiner kleinen Schwester zu.

“Ich mache mir nur etwas Sorgen um ihn! Was, wenn er sich in Schwierigkeiten befindet? Wenn er ins Meer gefallen ist, obwohl er gar nicht schwimmen kann. Wenn er durch einen Autounfall im Krankenhaus liegt und niemanden erreichen kann, weil sein Handy zertrümmert wurde. Oh Gott, seit heute Mittag ist es aus, was wenn…” Weiter kam ich gar nicht, denn Janie drückte mir ihre Hand auf meinen Mund. Ich sah sie verstört an.

“Mal nicht gleich den Teufel an die Wand. Vielleicht will Sam einfach mal ein wenig Abstand zu allem.”, meinte sie und drückte mich wieder auf die Matratze, um sich dann an mich zu kuscheln und mir kurz mit den Händen durch die Haare zu fahren. “Woher willst du eigentlich wissen, dass Sam nicht schwimmen kann?”, fragte sie dann leise, aber ich zuckte die Schultern.

“Keine Ahnung. Er war nie mit uns Schwimmen, hatte für den Sportunterricht fast immer Entschuldigungen und war nie mit auf Klassenfahrten. Ich weiß nicht, ob er schwimmen kann.”, gab ich zu bedenken und knüpfte an meinen letzten Gedanken an: “Aber was, wenn wirklich etwas passiert ist?”, fragte ich leise. Janie kicherte leise.

“Du bist ein verliebter Trottel! Sam wird schon nichts passieren.”, sagte sie und erhob sich wieder. Moment, wie war das gerade? Verliebter Trottel?

“Ich bin nicht verliebt!”, meinte ich und setzte mich ebenfalls auf. Janie blickte mich nur empört an.

“Wenn du nicht verliebt bist, dann bisch die Kaiserin von China. Du hast dir noch nie so viele Sorgen um jemanden gemacht, außer um mich. Da musste etwas dahinter stecken. Du bist verliebt, du Narr, sieh es ein!” Damit war sie aus meinem Zimmer verschwunden und zog die Tür hinter sich zu.

“Verliebt?”, murmelte ich vor mich hin. Nein, das konnte nicht sein. Sam war doch ein Junge und das hieße ja, dass ich … Nein, das … Oh Gott.
 

Eine halbe Stunde später befand ich mich auf einer Parkbank und versuchte ansatzweise klar zu denken.

“Man, Jo! Wegen dir bin ich extra noch mal aus dem Bett gekrochen, weil du meintest, dass es sehr wichtig wäre, also, was ist los?”, fragte mich Jake nun schon zum dritten Mal in dieser Nacht. Ich biss mir auf die Unterlippe und blickte in den dunklen Himmel.

“Wie hast du herausgefunden, dass du schwul bist?”, fragte ich leise in die stille Dunkelheit hinein. Jake hielt kurz die Luft an, dann lachte er leise.

“Wieso fragst du mich das?”, startete er den Gegenangriff. Ich zuckte die Schultern und blickte auf meine Hände.

“Ich wollte es nur mal so wissen.”, sagte ich dann und lehnte mich ein Stück weiter nach vorne, um auch mal meine Schuhspitzen betrachten zu können. Gott, es war so verflucht peinlich, hier zu sitzen und mit Jake über Homosexualität zu reden. Wieder lachte der Junge neben mir leise.

“Nun gut, ich bin mir dessen bewusste geworden, als sich unseren Gemeinschaftskundereferendar an mir vergriffen hatte.”, schmunzelte er und ich hob den Blick zur Seite, um ihn irritiert anzusehen.

“Was?”, fragte ich ihn. Er hat sich an dir vergriffen? Sexuelle Belästigung?” Der Blondhaarige lachte wieder, nur etwas lauter.

“Ich hätte es vielleicht anders ausdrücken sollen. Er hat mich auf ein Eis eingeladen, ich habe die Einladung angenommen und danach sind wir halt zusammen im Bett gelandet. Der Wille war da. Auf beiden Seiten. Sozusagen eine zweiseitige Willenserklärung.”, witzelte er und ich seufzte tief. “So, und was ist jetzt mit dir? Warum willst du das wissen?”, fragte er mich und stupste mich mit dem Ellenbogen an. Wieder musste ich seufzen.

“Ich glaube, ich habe mich verliebt.”, murmelte ich vor mich hin und betrachtete wieder meine Schuhspitzen. Hm, die waren auch mal weißer gewesen. Jake fuhr mir kurz durch die Haare, dann seufzte auch er.

“Liebe. Es ist ein schönes Gefühl, nicht wahr. Wenn man weiß, dass da ein Mensch ist, mit dem man zusammen sein möchte, seine Zukunft zusammen mit diesem einen Menschen verbringen will. Wenn man weiß, dass man auch geliebt wird. Hach, das ist ein schönes Gefühl! Und, wer ist die Glückliche, die du dein Eigen nennst?” Ich starrte ihr irritiert an. Was?

“Du verstehst das Falsch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Person nichts anderes als rein freundschaftliche Gefühle für mich hegt.”, meinte ich leicht verwirrt. Woher weiß er so viel über Gefühle? Seit wann?

“Wer ist es denn?”, fragt er und wieder lag ein riesiges Grinsen auf seinen Lippen.

“Ich glaube, ich bin schwul.”, meinte ich ohne wirklichen Zusammenhang. Jake zog eine Augenbraue nach oben und blickte mich schweigend an. “Sam”, murmelte ich dann leise und fuhr mir mit der Hand durch die Haare.

“Ach ja, Sam. Scheint einigen den Kopf zu verdrehen, Jo. Aber ich glaube, um deine Neigungen musst du dir keinerlei Gedanken machen.” Ich sah ihn irritiert an. Hä? “Vielleicht solltest du dich einfach mal auf den Weg machen und mit Sam reden. Da sind noch einige Sachen zwischen euch zu klären.”, meinte Jake wieder und erhob sich. “Und nun entschuldige mich bitte, da wartet ein Bett auf mich.” Damit ging er und ließ mich im Park zurück. Wie sollte ich denn mit Sam reden, wenn ich ihn nicht erreichen konnte. Ein Gedankenblitz durchfuhr mich und ehe ich mich versah, befand ich mich auf dem Weg zu seiner Wohnung.
 

Mit einem leisen ‘Pling’ entließ mich der Fahrstuhl in die achtzehnte Etage und ich stürmte zu der Wohnung, deren Eingangstür einen großen Spalt offen stand. Ich rannte in das große Zimmer und blieb erschrocken stehen, als ich mich einem Mann Mitte 30 mit braunen Haaren und einer schwarzen Lederjacke gegenüber befand. Er blickte mich fragend an und ich sah mich verstört um. Ich war doch richtig, oder war das der falsche Stock?

“Wer bist du?”, fragte er mich und ich zuckte erschrocken zusammen. Wieso fragt er das?

“Wer sind Sie?”, stellte ich also die Gegenfrage und blickte mich weiter um. Ja, ich war hier eindeutig richtig. Das war Sams Einrichtung. “Wo ist Sam?”, setzte ich noch an meine Frage. Mein Gegenüber lächelte verbittert und hielt Sams Handy in die Höhe.

“Das wüsste ich auch gerne. Ich bin Maik Leut, Sams Vater. Ich konnte ihn seit Montag Nachmittag nicht erreichen und dachte mir, ich schau mal nach. Doch ich fand nur eine leere Wohnung vor.” Er nickte mir zu. “Du bist dran.” Ich schüttelte leicht überfordert den Kopf. Das war Sams Vater? Nun gut, beim genaueren Hinsehen bemerkte man viele Ähnlichkeiten.

“Mein Name ist Jonas Stranitz. Ich bin einer von Sams Mitschülern und versuche ihn ebenfalls schon seit Montag Abend zu erreichen.”, sagte ich und ließ mich erschöpft auf das Bett sinken. “Sie wissen also auch nicht, wo er sein könnte?”, fragte ich und sah ihn leicht lächeln, was mich stark an Sams Lächeln erinnerte. Er hob auffordernd die Hand und ging Richtung Tür, das Handy Sams immer noch in seiner Hand haltend.

“Wie wäre es mit einer Tasse Kaffee?”, fragte er mich. Erst zögerte ich, doch dann nickte ich und folgte ihm aus der Wohnung. Vielleicht könnte er mir noch etwas erzählen, was ich noch nicht wusste. Und ich glaube, das war eine Menge.
 

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Über Kommentare würde ich mich wieder tierisch freuen^^

LG, shinichi_san



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  NaBi07
2011-01-23T13:57:17+00:00 23.01.2011 14:57
jaaaaaaaaaa,

jo hat es endlich gerafft.
wie könnte ich da dieses kapi überspringen.
einfach witzig, wie er sich an jake wendet um sich irgendwie gewissheit zu verschaffen.
das jake sams geheimnis kennt ist ja nicht verwunderlich, denn schwule haben da scheinbar einen genauen blick für details und lassen sich nicht so einfach von äußerlichkeiten blenden.

was mike jo wohl erzählen wird?
und ob die beiden sam finden?

es bleibt spannend!
Von:  Ushia-sama2011
2010-09-15T15:02:28+00:00 15.09.2010 17:02
da bin ich mal gesppant was jjo jetzt erfahren wird,nämlich das sam ein mädchen ist.
Ich hofe das sie da wieder ganz schnell raus kommt und das mit jo regeln kann.

HAmmer kapitel


schreib bitte schnell weiter möchte wissen wie es weiter geht


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