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Der Junge in mir

-Junge sein macht viel mehr Spaß-
von

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Bettgeflüster

Kapitel 14: Bettgeflüster
 

“Hallo Sam!”, meinte mein Gegenüber und ich machte noch einen Schritt nach hinten. Nein. Wieso jetzt? “Wir haben uns lange nicht mehr gesehen!”, meinte er und im nächsten Moment hatte er seine Hand fest um mein Handgelenk gelegt. Der Weißhaarige Junge wollte nicht, dass ich wegrannte. Das wusste ich nur zu gut. Leider. Leider kannte ich ihn.

“Was willst du hier, Marcus?”, fragte ich ihn und er fing lauthals an zu lachen.

“Ach, Sammy-Schatz. Das müsstest du doch theoretisch wissen, nachdem ich dich drei Jahre lang gesucht habe, ohne einen geringsten Hinweis, wo du hingehst. Du kannst dich darauf verlassen, dass dich dein früheres Leben jetzt einholt! Ich brauche dich, Sam!” Ich blickte ihn verwirrt und schockiert an. Dann schluckte ich hart und schwer.

“Erstens: Ich weiß, dass ich dir nichts wert bin, also wieso sollte ich dir glauben, dass du, gerade DU, Marcus, mich drei Jahre lang gesucht hättest. Zweitens: Wenn du es doch getan hättest, dann wäre ich schon längst wieder in deiner Gewalt, weil du, wenn du jemanden suchst, diesen nach drei Tagen gefunden hast, egal welche Strecke dazwischen liegt. Und Drittens: Ich habe keinerlei Lust, wieder in mein ‘früheres Leben’ zuschlüpfen. Was denkst du, warum ich hier bin? In dieser Gestalt? Als Mädchen wäre ich vermutlich genauso dran wie damals bei dir.”, schrie ich ihn halb an, die letzten Worte jedoch etwas leiser sagend. Der Weißhaarige lächelte mich überfreundlich an und ich konnte mir ein seufzen gerade so verkneifen. Ich und meine große Klappe.

“Oh Sammy, wie ich dich vermisst habe!”, sagte er und zog mich näher zu sich, was, obwohl ich mich so stark ich konnte dagegen wehrte, ihm ohne große Anstrengung gelang. Ich hasste ihn. Er war derjenige, der mich zwei Jahre lang gedemütigt, verletzt und zu allem Überfluss auch noch vergewaltigt hatte. Ich schlug um mich, den plötzlich auftretenden Schmerz in meinem Handgelenk völlig missachtend. “Ganz ruhig, Kleine!”, meinte er halb lachend und ich hob mein Knie, um ihn jenes in die einzige verletzliche Stelle an seinem Körper zu rammen, die er besaß. Als er kurz in sich zusammensackte, nutzte ich die Gelegenheit, mich aus seinem Griff zu befreien und davonzurennen. “Miststück!”, schrie er mir noch hinterher, aber ich schüttelte im Laufen nur den kopf. Ich wollte nicht hören. Vor Allem wollte ich ihn nicht Hören.

Vor dem Restaurant meines Vaters hielt ich an und holte noch einmal tief Luft. Wieso musste Marcus Silverstone gerade jetzt auftauchen? Jetzt, wo ich gerade kurz davor war, entlarvt zu werden? Wenn ich jetzt an Janie dachte, konnte ich nur den Kopf in den Nacken legen und tief aufatmen. Nein, alles war besser, als ein Leben unter der Gewalt von Silver. Ich musste mich bemühen, den Gedanken an ihn zu verdrängen. Dann ging ich mit gesenktem Kopf in das Restaurant hinein. Mein Vater wartete schon auf mich.
 

Um 23:27 verließ ich das Restaurant und schluckte leicht. Auch, wenn mein Vater nichts gemerkt hatte, so meinte ich allerdings, dass Damon mich die ganze Zeit fragend von der Seite betrachtet hatte, wenn ich in die Küche kam. Ich hatte versucht, mein bestes Lächeln aufzusetzen, aber irgendwie hatte es meine Augen nicht erreicht. Ich war vollkommen neben der Spur. Heute auch die Erste, die ging.

Auf dem Weg nach Hause blickte ich auf mein Handy und seufzte leise. Was war denn heute mit den Leuten los? Wieso um alles in der Welt rief mich Sam achtmal an und schickte mir drei verfluchte SMS? Warum ich denn nicht ranginge? Weshalb ich mich nicht bei ihm melde? Was er falsch gemacht hätte? Ich schüttelte den Kopf und steckte das Handy wieder weg. Ich wollte nicht sauer auf ihn sein, war es eigentlich auch gar nicht. Aber warum hatte ich so ein komisches Gefühl im Bauch? Wieso dachte ich die ganze Zeit an das Mädchen, welches das Privileg hatte, den ganzen Tag mit ihm zusammen zu sein.

Moment! Hatte ich wirklich gerade Privileg gesagt? Oh, was war nur los mit mir? Ich schüttelte den Kopf und erinnerte mich an Silver. Was würde er wohl noch anstellen, nur um mich wieder zum Mädchen zu machen, das ihm jeden Wunsch von den Augen ablas? Ich wusste es nicht und langsam bekam ich Kopfschmerzen vom vielen Nachdenken! Zuhause angekommen, zog ich mich aus, stellte meinen Wecker und duschte mich ausgiebig, dabei mal wieder ein Lied vor mich her summend. Diesmal allerdings von Miley Cyrus: 7 thing I hate about you. Ich trocknete mich ab, zog mein Schlafshirt an und rollte mich auf meinem Bett zusammen, das Lied immer wieder vor mich her murmelnd.

Ich war kurz vorm einschlafen, die Augen hatte ich schon geschlossen, klingelte es an der Tür. Ich zog sie Stirn kraus und schüttelte den Kopf. Nein, ich wollte jetzt nicht. Ich wollte schlafen, verdammt!

Es klingelte erneut und ich erhob mich seufzend und nahm den Hörer der Sprechanlage in die Hand.

“Ja?”, fragte ich und ich war mir sicher, dass es reichlich verschlafen klang. Mir aber egal!

“Hey, ich hätte gedacht, dass du schon schläfst!”, murmelte man in die Anlage und ich erkannte leider nicht, wer mir das sagte. Ich seufzte leise auf.

“Tu ich aber nicht, also, was gibt es?”, fragte ich zurück.

“Kann ich hochkommen? Ich will das nicht zwischen Tür und Angel besprechen.”, meinte man auf der anderen Seite und ich war leicht irritiert. War es wirklich ein Mädchen, dass mich da gerade besuchen wollte?

“Ich weiß nicht recht.”, sagte ich nur. Ich hatte keinerlei Lust meinen Verband jetzt wieder um zu machen und mich wieder ordentlich anzuziehen.

“Sam, hast du überhaupt eine Ahnung, wer hier steht?”, wurde ich angeschnauzt und ich wich erschrocken von der Anlage zurück.

“Nein, und ich will es auch gar nicht wissen, wenn man mich deswegen gleich so anschreit! Das kann ich nämlich nicht leiden, kapiert?” Ich hörte ein Seufzen auf der anderen Seite und holte noch einmal tief Luft. “Du kannst auch gehen, wenn du nicht weiterreden willst, oder wenn ich dich verletzt haben sollte oder sonst etwas. Mir doch egal!” Ich wollte gerade den Hörer auf die Anlage knallen. Als meine Gesprächspartnerin jedoch leise lachte, überlegte ich es mir dann doch anders.

“Hier ist Janie. Kann ich hochkommen?” Janie? Oh! Ich atmete erleichtert auf und drückte den Summer.

“Achtzehnter Stock!”, setzte ich noch dran, bevor ich den Hörer wieder weglegte. Ich fuhr mir mit der Hand über das Gesicht. Was wollte sie um diese Uhrzeit noch hier? Musste sie nicht schon längst im Bett sein? Morgen war doch Schule! Langsam ging ich zu der Wohnungstür und machte sie auf, um mich in den Rahmen zu setzen. Ich war müde. Ich wollte jetzt nicht reden. Schon gar nicht mit Janie. Mit einem sechzehnjährigen Mädchen, dass mein Geheimnis wusste und auch noch Jos Schwester war. Ach, wann war das alles so kompliziert geworden?

“Hey!”, wurde ich leise angesprochen und ich blickte nach oben, genau in Janies graue Augen. Diese lächelte leicht und hockte sich vor mich. “Ist dir nicht kalt?”, fragte sie mich und ich schüttelte nur den Kopf. Sie seufzte leise, stand wieder auf und reichte mir ihre Hand. “Lass uns reingehen, ja?” Ich nickte, ergriff ihre Hand und ließ mich von ihr hochziehen. Gemeinsam betraten wir meine Wohnung und Janie blickte sich neugierig um. Ich setzte mich auf mein Bett und Janie setzte sich kurz darauf neben mich, nickte anerkennend. “Schön hast du es hier! Etwas einfarbig, aber sonst: recht ansehnlich!”, meinte sie dann.

“Ja, danke!”, meinte ich und stand auf, nur um mich dann im Schneidersitz hinzusetzen. “Also, was verschafft mir die Ehre deines Besuches und woher hast du meine Adresse?”, fragte ich sie und stützte meine Arme auf meine Knie, um mein Kopf auf die Hände zu legen.

“Jo hat einen Zettel mit deiner Adresse an seiner Wand hängen.”, meinte sie und zuckte die Schultern. “Und der Grund meines Besuches ist ebenfalls mein Brüderchen.” Ich zog verwirrt die Stirn kraus und linste zu dem Mädchen, das neben mir saß.

“Wieso wegen Jo? Was hat er denn schon wieder angestellt?”, fragte ich sie. Jo war nicht wirklich trinkfest, zog sich aber trotzdem immer viel zu viel rein. Bis zum Erbrechen. Ich glaube, dass ist sogar sein Motto.

“Nun ja. Hat dir August von der Blondine erzählt?” Ich setzte mich gerade hin und sah sie irritiert an.

“Hannah hat es mir gesagt. Was ist mit der Blondine?” Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun. Plötzlich fing Janie laut zu lachen an und ich zog die Augenbrauen hoch. Hatte SIE getrunken? “Was ist so lustig?”

“Er wollte mit ihr schlafen, hat es aber nicht auf die Reihe bekommen und sie ist wutschnaubend zur Tür hinaus. Nur in BH und Slip. Das war echt zum Schreien, sag ich dir!” Wie? Er konnte nicht? Langsam machte sich ein Lächeln in meinem Gesicht breit. Mein Bauch fing plötzlich wieder an zu kribbeln und mein Herzschlag legte an Schnelligkeit zu. Fuck, was war denn nur los mit mir? Ich schüttelte den Kopf und sah Janie streng an.

“Deswegen bist du zu mir gekommen? So spät? Hättest du nicht anrufen können?”, fragte ich Janie, die sich jetzt auf die Unterlippe biss und den Blick senkte.

“Das wollte ich noch fragen: Kann ich heute bei dir übernachten? Jo ist gerade echt sauer auf mich, so, wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich will heute nicht nach Hause. Bitte, Sam!” Ich seufzte und legte den Kopf in den Nacken. Dann blickte ich auf die Uhr und nickte langsam.

“Von mir aus! Ich müsste sogar noch ein paar Klamotten haben, die dir passen könnten.” Janie blickte auf und sah mich erstaunt an.

“Du hast noch Mädchensachen?”, fragte sie mich. Ich lächelte und nickte.

“Ja, ich habe meine BHs noch nicht verbrannt.”, meinte ich und sie musste lachen. Ich stimmte mit ein und erhob mich, um ihr noch ein paar Schlafsachen zu geben.

“Sag doch mal Soooo!”, erklang mein Handy, als ich Janie ein Shirt und eine Boxer reichte, die sie nur misstrauisch betrachtete. “Solahahar!” Ich nahm das Handy von meinem Schreibtisch und lugte auf das Display. “Energihihi!”

“Dein Bruder!”, sagte ich leise zu Janie, die sofort den Blick hob um mich anzustarren.

“Solarenergie!”, klingelte es weiter. Janie schüttelte nur den Kopf, aber ich hatte schon den grünen Hörer gedrückt.

“Hey, Jo!”, sagte ich und setzte mich zu Janie, die nervös auf ihrer Unterlippe kaute.

“Du bist noch wach! Gut!”, sagte er und ich zog die Stirn kraus.

“Wieso gut? Was ist los?”, fragte ich gleich und Janie sah mich gespannt an.

“Meine Schwester ist weg. Schon seit einer Stunde! Sie hat sich nicht abgemeldet oder einen Zettel geschrieben. Sie ist irgendwo und ich mache mir Sorgen! Kannst du mir helfen, sie zu suchen?”, fragte er und ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen.

“Dann hab ich meinen Teil schon erledigt!”, sagte ich leise und Janie legte den Kopf auf meine Schulter.

“Wie meinst du das?”, fragte Jo und ich musste grinsen.

“Janie sitzt neben mir.”, antwortete ich ihm. Ein Schnauben kam vom anderen Ende.

“Was macht sie bei dir? Sie soll nach Hause kommen! Mum und Dad machen sich Sorgen und ich auch!”, sagte er und ich konnte mir vorstellen, wie er die Zähne fest auf einander presste, um nicht zu schreien. Janie nahm mir das Telefon aus der Hand und atmete einmal tief durch.

“Ich schlafe heute hier! Mach dir keine Sorgen, Sam wird mich schon nicht anfallen, ist schließlich auch nur ein Mä…” Ich hielt ihr die Hand auf den Mund und sie verstummte sofort, um sich sofort wieder auf die Lippe zu beißen. “ähm… ein mä… mächtig müder… Mensch.”, stotterte sie, als ich die Hand wieder wegnahm. Ich lachte leise und nahm das Telefon wieder an mich.

“Ich pass schon auf sie auf.”, versicherte ich Jo und schickte Janie mit einer Geste der Hand ins Badezimmer, um sich endlich fertigzumachen. Sie folgte meiner Anweisung sofort.

“Ich zähl auf dich, Kumpel! Sie ging als Jungfrau und so will ich sie auch wiederhaben!”, murmelte er und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

“Als ob gerade sie DIE Richtige wäre, nicht wahr?! Mach dir nichts vor. Ich werde ihr kein Haar krümmen!”, sagte ich und Jo schnaubte wieder nur.

“Das will ich doch stark hoffen. Schlaft gut, Sam!” Damit legte er auf.

“Du auch, Jo!”, murmelte ich, bevor ich das Telefon weglegte und mich rücklings auf das Bett schmiss. Verdammt, wieso war mir plötzlich so schlecht? ARGH!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  NaBi07
2010-07-02T20:01:39+00:00 02.07.2010 22:01
hahahaha XDD

da versagt jo doch glattim bett! der arme, der soll sich eh lieber an sam halten!

O.O *schock*

Die arme wurde vergewaltigt?? du meine güte!! kein wunder dass sie sich versteckt.
Dieser marco soll bleiben wo der pfeffer wächst!

aber alle achtung. Sam ist tapfer und versucht weiter zu machen, obwohl er sie gefunden hat.

>.<

jo beschütze sie!! aber pronto!
Von:  Kyo_without_love
2010-06-29T20:08:18+00:00 29.06.2010 22:08
das wärs noch gewesen XD
hamma kapitel
bitte schreib schneeelll weiter bin gespannt :3

Lg
Kyoko
Von:  blue_fullmoon
2010-06-29T13:28:53+00:00 29.06.2010 15:28
Lol :D Fast hätte sie sich verbabbelt:D. ich fand das kapitel ziemlich gut und freu mich schon auf das nächste^^



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