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Der Junge in mir

-Junge sein macht viel mehr Spaß-
von

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Unannehmlichkeiten

Kapitel 4: Unannehmlichkeiten

Die gesamten acht Schulstunden verbrachte ich schweigend. Obwohl Jake, Tim, August und Hannah mich immer fragten, was denn mit mir los sei. Ich lächelte sie immer lieb an und schüttelte nur den Kopf. Was mir allerdings misslang, war das Schweigen von Jo. Er ließ sich von mir runter ziehen. Sogar sein allgegenwärtiges Grinsen war verschwunden. Er unterhielt sich weder mit Jake, noch mit seiner Verehrerin Juliane.

Ich ließ ihn den ganzen Tag nicht aus den Augen. Warum war er so mies drauf? Doch nicht etwa wirklich, weil ich nicht auf seine kleinen Spielchen reagiert hatte, oder? Ich verdrehte die Augen bei dem Gedanken an den heutigen Morgen. Es war seine eigene Schuld. Ich war kein Morgenmensch, meist jedenfalls. Ich mochte morgens keine blöden Spiele.

Seufzend schloss ich die Augen und ließ mein Kopf auf die Bank nieder sinken. Es ließ mir einfach keine Ruhe.

“Herr Leut.”, sagte jemand. Ich ignorierte es gekonnt und biss mir auf die Unterlippe. Was, wenn er doch nur wegen mir so drauf war? Halt! Hatte ich etwa Schuldgefühle? Nein, das konnte nicht sein!

“Herr Leut!”, sagte man etwas lauter. Ich öffnete die Augen und lauschte. War das etwa an mich gerichtet?

“Herr Leut!”, schrie man jetzt und ich zuckte zusammen. Dann hob ich den Kopf und sah meinen Lehrer direkt vor mir stehen. Ups!

“Ähm… ja?”, nuschelte ich.

“Herr Leut, es kann nicht sein, dass sie in meinem Unterricht schlafen!”, meinte Herr Knobloch streng und ich hob abwehrend die Hände.

“Ich habe doch gar nicht geschlafen! Ich habe nur meine Augen ein wenig ausgeruht.”, meinte ich treudoof. Die Klasse murmelte und ich vernahm ein unterdrücktes Glucksen hinter mir.

“Das ist das selbe!”, meinte der ach so strenge Lehrer und drehte sich wieder zur Tafel um.

“Meinen sie nicht das Gleiche?”, fragte ich ihn. Shit! Warum konnte ich nicht einfach meine Klappe halten? Ja, ich war verdammt vorlaut und das war eindeutig nicht gut für ein Mädchen wie mich.

“Bitte?”, fragte mich der Grauhaarige, nachdem er sich mir zugewandt hatte. Ich grinste ihn an.

“Na, das Selbe und das Gleiche! Sie kennen doch die Regel: Das Gleiche kann nie das Selbe sein, da das Selbe …”

“Herr Leut! Wenn sie mich weiter mit ihrem unzivilisiertem Gequatsche nerven, dann können sie den Rest des Unterrichts beim Direktor verbringen!”, meinte er ungehalten in meine kleine Rede hinein.

“Aber Sie haben …” Weiter kam ich nicht, denn Jo hatte seine Hand auf meinen Mund gedrückt.

“Er hat es verstanden!”, sagte er leise, den Blick auf den Lehrer gerichtet. Dieser nickte und Jo blickte mich böse an, als der Grauhaarige wieder der Tafel zuwandte.

“Kannst du nicht einmal deine große Klappe halten?”, zischte er mir leise zu und ich starrte ihn mit großen Augen an. “Du gerätst so nur in große Schwierigkeiten!”, meinte er immer noch flüsternd. Dann wandte er sichtlich genervt den Kopf zur Tafel und ich blickte ihn immer noch fragend an. Dann drehte ich auch meinen Kopf wieder Richtung Tafel und lies den Rest der Stunde schweigend an mir vorüber ziehen.
 

Als es klingelte, stand ich schnell auf und packte meine Sachen. Ich flüsterte Jo noch ein “Tut mir Leid” ins Ohr und machte mich dann schleunigst auf den Weg nach Hause. Ich lief nach Hause, freute mich, dass ich sofort in den Fahrstuhl springen und auf den Knopf für die achtzehnte Etage drücken konnte. Während der Fahrt kramte ich meinen Schlüssel hervor und stieg nach einem leisen, aber dennoch verheißungsvollem ‘Pling’, aus. Dann schlurfte ich in meine Wohnung und suchte mein klingelndes Telefon aus der Hosentasche.

Jo rief an. Ich seufzte und drückte auf den roten Hörer. Ich hatte keine Lust auf die Spielchen, die er gerade mit mir abzog, also stellte ich es auf stumm und pfefferte es auf mein Bett.

Ich zog mir Schuhe und Jacke aus und stellte mich in die Küche, um abzuwaschen. Schließlich stapelten sich bei mit Teller und Tassen von vier Tagen.

Als es an der Tür klingelte zuckte ich erschrocken zusammen. Wer wollte sich denn jetzt wieder mit mir streiten? Ich trocknete meine Hände ab und ging um die Ecke. Wieder klingelte es und ich schüttelte den Kopf. So nicht! Nicht mit mir! Ich stellte den Ton der Anlage ab und nahm mir meine Schlafsachen. Dann machte ich mich bettfertig und schnappte mir ein Buch. Mal sehen, ob ich diese Nacht schlafen konnte.
 

Mein Wecker holte mich aus meinem Halbschlaf und ich seufzte leise. Wieso jetzt? Ich hatte gerade die Phase kurz vorm Einschlafen erreicht! Verdammt noch mal! Seufzend streckte ich den Arm aus und brachte meinen Wecker zum schweigen. Dann erhob ich mich, ging zum Fenster, um es zu öffnen und schnappte mir meine Klamotten und ein Handtuch. Ich ging duschen, trocknete mich ab und umwickelte meinen Brustkorb mit dem Verband, den ich zuvor aus dem Schrank genommen hatte.

Mit frischen Sachen ausgerüstet, hängte ich das nasse Handtuch über die Duschstange und kippte das Fenster an. Kurz darauf fing ich an meine Stulle zu schmieren und mein Trinken abzufüllen. Ich packte alles ordentlich in meinen Schulrucksack und machte mich dann ans anziehen der Schuhe und meiner Jacke.

Ich schloss die Tür hinter mir, steckte meinen Schlüssel ein und ging zum Fahrstuhl, welcher auch gleich angerauscht kam. Ich stellte mich hinein, und fuhr in das Erdgeschoss. Als ich jedoch aus dem Fahrstuhl trat, entwich mir ein entsetzter Schrei. Vor mir lag Jo. Zusammengekauert auf dem Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NaBi07
2010-07-02T18:09:44+00:00 02.07.2010 20:09
O.O

omg

der arme jo. Der hat doch tatsächlich da übernachtet.

Aber warum ist sam eigentlich so mies drauf?? hab ich da was verpasst?
liegt das etwa immer noch mit der befragung zum verband zusammen oder etwa wegen Jo´s rummotzerei brgl. der klamotten??

hö?


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