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Werbespot mit "DARK MOON"

Ein FF für Hybie
von

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Nach einer relativ kurzen Nacht und einem wilden Traum erwachte Ren am nächsten Morgen, um wie gewohnt zum Set zu gehen. Als er ankam war Kyoko, die im Übrigen auch ziemlich übernächtigt aussah, ebenfalls schon am Set. Sie sprachen kein Wort miteinander und versuchten sich aus dem Wege zu

gehen.

Rens Manager Yashiro Yukihito entging die angespannte Atmosphäre

zwischen den beiden nicht und bemühte sich täglich auf's Neue

herauszufinden, was passiert war, doch selbst aus Kyoko konnte er beim besten Willen nichts entlocken. Überaus ungewöhnlich akzeptierte Yashiro letztendlich die Situation fürs Erste und hoffte das es sich beim gemeinsamen Dreh des Werbespots am nächsten Tage doch gelegt hätte und die beiden mit ihrer Professionalität über ihren scheinbaren Disput stehen konnten und gute Arbeit für die Dark Moon Werbeproduktion für ASICs abliefern würden.
 

Das Team drehte den Spot in einem historischen Schloss bei Nagano. In zwei Bussen reisten die meisten Darsteller bereits am Donnerstag an. Ogata Hiroaki hatte einen zusätzlichen Tag Dreh frei für die gesamte Crew gegeben, damit diese in Ruhe die weite Reise antreten konnte und sich an die neue Umgebung noch etwas gewöhnen konnten, bevor sie am nächsten Tag sehr hohen Anforderungen genügen mussten. Derartige Massenszenen kamen im Drehalltag eher selten vor, so dass es für den Grossteil der Schauspieler eine Premiere werden würde. Es war nur ein einziger Drehtag für den zweieinhalbminütigen Werbespot geplant. Doch es wurde mehr Material gebraucht, um die besten Szenen zusammen scheiden zu können, genügend Photos für die Kampangnen in Zeitschriften und Magazinen zu machen und eine eventuelle Fortsetzung ohne erneuten Dreh veröffentlichen zu können. De facto würde das Team von 5 Uhr morgens bis spät abends ihr bestes geben müssen.
 

Das Geheimnis, wer die ehrenvolle Rolle des Aschenputtels übernahm, wurde bis zur letzen Sekunde wie ein Schatz gehütet. Doch das lag daran, dass allein Rory Takarada die Besetzung kannte.

Er hatte zusammen mit dem Geschäftsführer von ASICS eine passende

Schauspielerin ausgewählt.

Doch ASICS Geschäftsführer befand sich auf Geschäftsreise in Amerika und hatte das Geheimnis mit sich genommen, so dass es in Asien bisher nur einen einzigen Menschen gab, der die Besetzung kannte. Doch es hätte gegen Takaradas Person verstossen, hätte er nicht seine Freude dabei gehabt zu schweigen und der Schauspielerin allein es erst kurz vor Drehbeginn durch die Blume mitzuteilen.

Rory genoss seine Rolle nur zu sehr und frühstückte gemütlich im Speisesaal des Schlosses, während die Schauspieler in der Maske waren, die Beleuchter die letzten Spots anbrachten, die Kamaramänner die Schienen aufbauten, die Garderobeisten die Kleider verteilten und eben alle um ihn herum wuselten. Ren Tsuruga ging in seiner Garderobe nochmals seinen Text durch, doch er kannte ihn bereits auswendig. Pünktlich um halb 7 begab er sich, wie alle anderen Darsteller auch in den Ballsaal des Schlosses.

Rory liess es sich nicht nehmen das gesamte Team zu begrüssen und anschliessend einzuschwören. Eine halbe Stunde später endete der LME-Chef mit:

„Viel Spass und macht mir keine Schande. Es ist eine grosse Verantwortung, die nun auf euch lastet, tragt sie gemeinsam im Bewusstsein das Beste für Dark Moon, LME und den von euch allen geliebt und verehrten Rory Takarada zu leisten. Enttäuscht mich nicht.“

Ein TOI TOI TOI bekam die Crew von ihm nicht zu hören, da Rory einen Dank für seine gutgemeinten Worte erwartete und selbstverständlich auch bekam. Ein DANKE, welches die verschiedensten Färbungen von wahrer Dankbarkeit, geheuchelter Höflichkeit bis zur meist überwiegenden Nervosität und ehrlicher Freude alles im Chor beinhaltete. Es war wie Musik in Rory Takaradas Ohren, so dass er sich mit einem breiten Lächeln auf seinen Thron setzte. Und während der Regisseur allen Anwesenden „TOI TOI TOI“ wünschte, winkte Rory Kyoko zu sich, die ein einem dunkelblauen Ballkleid unweit von ihm stand und den gesagten Worten lauschte. Doch sie sah Takaradas Aufforderung und kam ihr in der Rolle einer Adeligen nach. Elegant und würdevoll schritt sie zum Thron, machte einen tiefen Knicks und verweilte mit gesenktem Blicke unterhalb des Podestes, auf dem das königliche Paar sass.

„Was ist ihr Begehr, eure Hoheit?“, fragte sie zutiefst ergeben.

Rory lächelte belustigt, doch wenn er ehrlich war, so hatte er von ihr nichts Anderes erwartet. Er nickte ihr zu, so dass Kyoko sich erhob und winkte sie nochmals näher zu sich heran. Takarada wollte es vermeiden, dass jemand das Gespräch mitverfolgte, auch wenn alle anderen momentan in die andere Richtung sahen, um den letzten Anweisungen des Regisseurs zu lauschen um einen Probelauf für Licht und Kamera zu machen.

„Begebt euch unverzüglich in den linken Flügel, erstes Stockwerk, dritte Tür auf der rechten Seite. Der grüne Salon. Fragt nicht und sprecht mit Niemanden. Es eilt. Euer König verlässt sich auf euch“, sprach der

LME-Chef ganz in seiner königlichen Rolle.

Kyoko knickste, entfernte sich mit geneigtem Haupte drei Schritte rückwärts und verschwand eilends aus dem Saal.

Rory Takarada achtete darauf, dass niemand Kyoko beobachtet, doch keiner achtete auf die Dame in blau. Doch er wusste, dass sie jeder zuvor gesehen hatte, schliesslich wurde die Anwesenheit aller zuvor kontrolliert. Langwierig und eigentlich überflüssig, doch darauf konnte heute trotz der

knapp bemessenen Zeit nicht verzichtet werden.
 

Kyoko eilte durch das Schloss, stieg schnellen Schrittes mit gerafftem Rock die Treppe herauf zum linken Flügel und folgte dem Korridor bis zur besagten dritten Tür auf der rechten Seite. „Grüner Salon“ stand an einem Schilde rechts der Flügeltür. Als Kyoko dank des Museumsschildes sicher sein konnte, das rechte Zimmer gefunden zu haben, blickte sie sich nochmals um. Flur auf und ab, es war niemand zu sehen, sie spitzte die Ohren, doch alles was sie vernahm, war ihr beschleunigtes Herzklopfen und die tiefen Atemzüge von sich selbst. Und so holte Kyoko noch einmal tief Luft, sprach sich Mut zu und ergriff die hochgelegene Türklinke. Kyoko drückte sie nach unten und stiess die Tür nach innen auf. Kyoko erschrak, doch sofort besann sie sich eines besseren, trat ein und schloss sorgfältig die Tür hinter sich. Doch als sie sich umdrehte, glich der grüne Salon nach wie vor einer exquisiten Garderobe. Kyoko schritt elegant durch den Raum, auf den Spiegel und die Schminkkommode zu. Neben Make-Up, einem Drehbuch und einer kleinen schwarzen Schachtel lag ein Briefumschlag auf dem Tisch. Drauf stand in verschnörkelter Kalligraphie „Kyoko“. Kyoko ergriff den Umschlag, drehte ihn um und nahm das seidene, nach Rosen duftende Pergamentpapier vorsichtig heraus. Darauf stand nur ein einziger Satz, doch Kyoko erkannte die Handschrift Rory Takaradas

„Deine zweite Haselnuss“.

Kyoko lächelte ungläubig. Sie liess sich auf dem Schemel fallen, las die Worte erneut. Doch was nutzte es, sie hatte nicht genügend Zeit, um sich weiter damit auseinanderzusetzten, so dass sie aus dem dunkelblauen Ballkleid schlüpfte und die historische Unterwäsche, sicher eine originalgetreue Nachbildung, versuchte sie sich einzureden, anlegte und das Korsett bestmöglich allein straf zog. Kyoko öffnete soeben das schwarze mit Samt beschlagene Kästchen, als sie im Spiegel das Kleid entdeckte und sich erschrocken umdrehte. Sie hielt sich an der Kommode fest, dabei fiel die Pralinenschachtel herab, doch Kyoko war so gebannt, das sie dies überhaupt nicht wahrnahm.

„Ein silbergewölbtes Kleid, mit Schleppe zum Ball“, sprach sie ganz fasziniert von diesem Anblick. Es war traumhaft schön, nicht so wie im Film, es war noch tausendmal schöner.
 

Momose tanzte mit Ren, doch dieser entschuldigte sich und ging zurück zu dem Throne des Königs. Ren diskutierte mit Rory als seinen Vater über diese Veranstaltung, während die Gäste weiterhin zur Musik des Streichquartettes tanzten. Die Musiker waren vielfach ausgezeichnete Absolventen der angesehensten Musikhochschulen aus ganz Japan. Es war ihr erstes Engagement und gleich für einen internationalen Fernsehspot, den ASICS wollte das Material, für die USA und Teile Europas noch synchronisieren lassen, vorausgesetzt der Spot würde gut werden. So spielten die Musiker mit viel Freude auf, die Gäste tanzten vergnügt, der König, alias Rory Takarada sprach erhitzt mit seinem Sohn, der von Ren gespielt wurde und die vielen Kameras zeichneten von verschiedenen Positionen zeitgleich das Geschehen auf. Zwei Bedienstete in roten Uniformen öffneten beide Seiten der grossen Flügeltüre, als der Prinz kopfschüttelnd von seinem Vater davon stürmte.

Doch auf halbem Wege, erstarrte Ren und auch die Musiker hörten auf zu spielen, die Gäste drehten sich verwundert um und Momose gefror zu Stein. Zur Tür herein schwebte eine bildschöne Prinzessin in einem silbernen Kleide mit eleganten und doch sehr sportlichen Schuhen, welche eine nicht zu definierende Farbe hatten. Von allen Seiten, in verschiedenen

Winkeln, bei anderem Lichteinfall schimmerten die ASICS Tanzschuhe anders. Doch die wenigsten Anwesenden achteten lediglich auf das Schuhwerd der Dame. Ein hellblauer Schleier verbarg den grössten Teil ihres Gesichtes. Die brünetten Haare waren kunstvoll zu einer Hochsteckfrisur drapiert und das Kleid mit Schleppe betonte die tadellose Figur des hübschen Wesens. Ren stolperte über seine eigenen Füsse als er sich wieder in Bewegung setzte. Die Prinzessin lächelte hinter ihrem Schleier, machte einen Knicks vor ihrer Hoheit. Diese drehte eine Runde um die unbekannte Schöne, denn bisher erkannte der Prinz sein Aschenputtel nicht. Ren forderte die Schöne zu einem Tanze auf und diese machte einen weiteren tiefen Knicks und ergriff die Hand des Prinzen.

Die Musik erklang erneut, doch die anderen Anwesenden trauten sich noch nicht gleich wieder zu tanzen. Die meisten sahen noch dem über das Parkett schwebenden Paar zu. Sie passten perfekt zueinander, das musste selbst Momose blass vor Neid zugeben. Doch auch sie kam einer Aufforderung nach und wirbelte erneut elegant über die Tanzfläche, auch wenn sie sich den Halse, wie die meisten Frauen und ausnahmslos alle Männer nach dem tanzenden Paar im Mittelpunkt umdrehten. Selbst alle Kameramänner vergassen ihre eigentlichen Einstellungen und verfolgten den Prinzen mit seiner Begleitung. Wie im Drehbuch angegeben, versuchte Ren als Prinz herauszufinden, wer sich hinter dem Schleier verbarg und so flötete die unbekannte Prinzessin alsbald der Prinz verlauten liesse seine Braut gefunden zu haben:

„Zuerst müsst ihr ein Rätsel lösen…“

Bei diesen Worten, stellten die beiden ihren Tanz ein, nur um einen Tanz der ganz anderen Art zu beginnen. Die künftige Braut im silbernen Kleide, ging um den Prinzen herum, drehte einen Ring am Finger nervös umher, während sie den ratlosen Prinzen die Frage stellte, wer das beschriebene war. Doch der Prinz und auch Ren konnten keine Antwort finden, so dass die Schöne meinte:

„Das ist sehr schade, denn solang ihr die Antwort auf meine Frage nicht kennt, kann ich euch nicht heiraten.“

In diesem Moment wandte die Dame sich zum Gehen, doch Ren, der soeben die Stimme erkannte, ergriff die Flucht und stürmte hinaus.
 

Die meisten Anwesenden drohten ebenfalls aus ihren Rollen zu fallen, doch da ertönte sogleich das „CUT“ Und noch bevor die in Silber gekleidete Unbekannte von neugierigen Menschen umzingelt war, verschwand auch sie eiligst durch die Tür.
 

Rory Takarada erhob sich von seinem Thron und verwies zur Ruhe. Er wollte soeben alle einschliesslich des soeben wieder erschienen Ren für die Disziplinlosigkeit schelten, als der Regisseur das Wort ergriff und sich begeister zeigte:

„Grossartig. Eine andere Fassung von Aschenputtel, sehr gewagt, höchst modern und doch klassisch. Geniale Interpretation. Ich gratuliere, genau das sucht ASICS! Ich muss natürlich noch einen Blick auf die Aufnahmen werfen, doch ich denke, wir haben es soweit im Kasten.“

Rory zögerte nicht lange und ging eilends auf den Regisseuren zu, doch nicht ohne Ren auf dem Wege dorthin mit einem strafenden Blicke zu versehen. Ren wusste, dass er sich trotz der gelungenen Aufnahme auf ein Gespräch mit Rory Takarada treffen werden müsse. Seine Gefühle hatten Ren eiskalt erwischt, so dass er noch immer etwas neben sich stand. Doch er hatte seine Fassung schnell an der frischen Luft zurück erlangt und ebenso seine Professionalität wiedergefunden.

Nur Kyoko die sich angeregt mit Momose unterhielt verwirrte ihn, doch diese hatte er die letzten Tage schon erfolgreich ausblenden können, so dass es ihm auch jetzt nicht sonderlich schwer fiel. Also schloss er sich dem Regisseur und Rory an, um die gemachten Aufnahmen gleich hier vor Ort zu sichten. Als Star war es nicht schwierig vorab vor allen anderen sehen zu können, wie die Ergebnisse der Arbeit aussahen. Kyoko in ihrem dunkelblauen Kleid jedoch, sprach mit Momose über die Unbekannte im silbernen Kleide und schaffte es somit den Eindruck erwecken zu können, nie weg gewesen zu sein. Momose fragte sie zwar kurz mal, mit wem sie getanzt hatte, doch Kyoko zeigte auf einen Mann, der selbst jetzt noch von Damen umringt war und mit so gut wie jeder Frau im Raume getanzt hatte, so dass es für Momose, die ebenfalls die Gesellschaft dieses Herren erfahren hatte, keine Zweifel an Kyokos Aussage gab. Sie stellte lediglich fest:

„Ich wusste gar nicht, was für zwielichtige Typen bei Dark Moon mitwirken.“ Doch sogleich ergriff sie wieder das eigentlichem Gesprächsthema auf und fragte offen: „Wer war diese Prinzessin nun? Hast du sie erkannt? Ach, wenn ich nur wüsste, wer sie ist…“, sprach Momose ohne grosse Unterbrechung weiter.

Kyoko jedoch träumte noch weiter von dem silbernen Kleid, mit Schleppe zum Ball.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-05-14T10:11:27+00:00 14.05.2010 12:11
Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz verstehe, warum der Regisseur es für eine geniale Interpretation hält, wenn Ren aus dem Raum läuft... Aber gut, das ist eben Kunst. ^^
Das Ende ist ein wenig zu offen für meinen Geschmack, aber zu mindestens deuten sich die Tendenzen ausreichend an.
Und das Kapitel selber gefiel mir, vor allem Eifersucht und Neid der anderen Damen. Kyoko hat es verdient auch mal im Mittelpunkt zu stehen. :)
Alles in allem eine hübsche Geschichte.
Mls,
Julie :D

Von:  Kyoko-Hizuri
2010-03-21T08:56:09+00:00 21.03.2010 09:56
suuuper kap^^
richtig schön, aber ich hoffe doch, dass das nicht das Ende dieser ff ist?
meiner Meinung nach fehlt da noch ein ganzes Stück (selbst für ein offenes Ende)
na ja^^, mehr zu kritisieren hab ich nicht
eine schöne ff, schreib bitte noch weitere über Skip beat...*grins*
Kyo-hizu


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