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Sanji Tales 4

Teil 4: Charokes Rache
von

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Freunde

Das ist kein Mitleid, sondern Freundschaft.
 

In Gedanken wiederholte Sanji diesen Satz. Es dauerte eine Weile bis die Bedeutung dieser Worte zu ihm durchgedrungen war.

Freundschaft… vielleicht bedeutete dieses Wort, dass Zorro ihn doch mochte? Oder hatte er es nur so gesagt? Jedenfalls hatte er ihn noch nicht losgelassen, aber das würde sich schnell ändern, wenn er nicht bald reagierte. Sanji beschloss, sich nicht länger den Kopf zu zerbrechen und die Situation zu genießen. Noch immer das Wort >Freundschaft< im Kopf, entspannte er sich.
 

Der Schwertkämpfer schmunzelte, drückte den Smutje etwas fester an sich. Ein paar Minuten verharrten sie so. Als sie die Umarmung lösten und sich ansahen, glitzerten Sanjis Augen.
 

„Was hat dieser Mistkerl mit dir gemacht?“
 

„Du sollst doch nicht fragen“, murmelte der Schiffskoch.
 

„Gut“, sagte der Andere, „fang an zu reden, dann frag ich auch nicht.“
 

Super! Nicht nur, dass Zorro drei Ohrringe und drei Schwerter besaß. Er hatte auch noch die Angewohnheit um drei Ecken zu denken.

Sanji schüttelte den Kopf.
 

„Ich kann nicht.“
 

„Du willst nicht“, behauptete Zorro frech und hatte damit voll ins Schwarze getroffen.
 

„Hör einfach auf!“
 

Es war so schön gewesen mal wieder gehalten zu werden. Zu spüren, dass jemand für ihn da war. Und jetzt drohte die Situation zu eskalieren.
 

„Nein, ich höre nicht auf!“
 

Als Sanji daraufhin die Kombüse verlassen wollte, hinderte ihn Zorro daran, indem er ihn erneut umarmte.
 

„Okay, du hast gewonnen, ich frag nicht mehr. Aber bitte lauf jetzt nicht weg, okay?“
 

Sanji wurde ernst.
 

„Zorro?“
 

„Hm?“
 

„Hast du das vorhin so gemeint oder hast du es nur so gesagt?“
 

„Wovon redest du?“
 

„Du hast gesagt, dass wir Freunde sind…“
 

Angestrengt lauschend wartete er auf eine Antwort. Doch es kam keine. Zumindest keine verbale. Zorro drückte ihn mit einer Hand fester an sich, strich mit der anderen vorsichtig über seinen Rücken.
 

„Ich will nicht, dass alles wieder von vorne anfängt.“
 

„Mach dir keine Sorgen, jetzt hast du ja mich, also ich mein, du hast ja jetzt uns.“
 

An Sanjis ernstem Gesichtsausdruck hatte sich nichts geändert und als er Zorro in die Augen schaute, hatte sich seine Stimme zu einem Flüstern gesenkt.
 

„Du hättest mir nicht helfen sollen. Charoke wird sich rächen, ich weiß es. Das macht er immer.“
 

„Ach was, ich pass schon auf.“
 

„Er ist nicht allein.“
 

„Na und?“
 

Was hatte der Smutje bloß? Wäre ja wohl nicht das erste Mal, dass sie mehr als einen Gegner vor sich hatten.
 

„Zorro, die kämpfen nicht fair. Gegen die kommen wir nicht an.“
 

„Wie viele sind es denn überhaupt?“
 

„Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall Charoke selbst und die Zwillinge, Tareo und Soreo. Glaub mir, die sind nicht zu unterschätzen.“
 

„Du machst dir Sorgen wegen drei Männer?“
 

„Ich mach mir Sorgen, weil sie hinterhältig und skrupellos sind.“
 

„Da wären sie nicht die Ersten.“
 

„Bitte versteh doch. Diesmal ist es anders. Wir können Nami und Robin nicht rund um die Uhr beschützen.“
 

„Was haben die Beiden damit zu tun?“
 

„Charoke wird auch sie nicht verschonen.“
 

„Selbst wenn das so ist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die Beiden kommen schon zurecht.“
 

„Gegen die nicht.“

Zorro seufzte. Sanjis Sturheit war ihm nicht unbekannt, aber das hier war nahezu lächerlich.
 

„Was, also, schlägst du vor?“
 

„Misch dich nicht mehr ein. Wenn er zurückkommt wird er sich als Erstes an dir rächen wollen, aber wenn ich mit ihm gehe, lässt er dich und die Anderen in Ruhe.“
 

Im nächsten Moment lag Sanji am Boden – der Schwertkämpfer hatte ihm eine kräftige Ohrfeige verpasst – nur um kurz darauf von Zorro aufgehoben und gegen die Wand der Kombüse gedrückt zu werden.
 

„Du wirst dir ja wohl kaum einbilden, dass ich das zulasse.“
 

„Lieber schlägst du mich?“
 

„Hatte gehofft, dass es dein Gehirn wieder an die richtige Stelle bringt“, antwortete Zorro trocken, „hat es funktioniert?“
 

„Warum willst du mich nicht verstehen?“
 

„Nein, Sanji, ich glaube, du hast noch immer nicht ganz verstanden, was ich vorhin zu dir gesagt hab.“
 

Kraftlos sank Sanji in Zorros Arme, wurde erneut von dem Schwertkämpfer gehalten.
 

„Du hast gesagt, dass wir Freunde sind.“
 

„Richtig. Und jetzt gehen wir zu den Anderen.“
 

Dieser Satz führte dazu, dass die Kraft in Sanjis Körper zurückkehrte. Er riss Zorro herum, drückte ihn seinerseits gegen die Wand und funkelte ihn böse an, während er sagte:
 

„Genau das, werden wir mit Sicherheit nicht tun.“
 

„Gut, wie du willst. Dann übernehme ich deine heutige Nachtwache. Du würdest dir eh nur sonst was dabei abfrieren.“
 

Mit diesen Worten verließ der ehemalige Piratenjäger die Kombüse der Flying Lamb.

Eigentlich hatte Zorro behaupten wollen, dass der Smutje sich seinen hübschen Hintern abfrieren würde, traute sich aber nicht. Der Schwertkämpfer der Strohhutbande war ganz bestimmt kein Feigling, aber einem anderen Mann – und erst recht nicht diesem sturen Smutje – seine Liebe zu gestehen, gehörte nicht zu den Dingen auf seiner wollte-ich-immer-schon-mal-tun-Liste. Nein, Zorro mochte seine Knochen an den Stellen an denen sie gerade waren und wollte, dass sie auch genau da blieben.
 

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Glatte Erpressung, dachte Sanji, nachdem Zorro die Kombüse verlassen hatte. Er machte sich ans Kochen – es sollte gleich Abendessen geben – und dachte darüber nach, was als Nächstes passieren würde:

Jetzt kochte er, dann würde er alle zum Essen rufen, er würde das Essen mit allen möglichen und nichtmöglichen Mitteln gegen Ruffy verteidigen – damit seine anderen Freunde und er selbst auch etwas davon abbekamen, Lysop würde zusammen mit Chopper den Abwasch machen, Nami würde an ihren Seekarten zeichnen, Robin irgendein Buch lesen, Zorro trainieren und er selbst würde sich in die Kombüse setzen, um ein paar neue Rezepte in sein Kochbuch zu schreiben.

Auf dieses Kochbuch war Sanji sehr stolz – es war ein Geburtstaggeschenk vom alten Jeff gewesen, das Letzte, was er ihm geschenkt hatte. Irgendwann danach war er mit Ruffy und Yosaku davon gesegelt.

Vielleicht würden Ruffy, Lysop und Chopper noch ein wenig Karten spielen, bevor es Zeit war ins Bett zu gehen. Aber die Zeit dazu würde kommen, alle würden sich hinlegen und schlafen – außer Zorro. Der Schwertkämpfer würde sich ins Krähennest verziehen. Er würde allein sein, während alle anderen schliefen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Charoke und/oder die Zwillinge diese Tatsache ausnutzten und dabei unentdeckt blieben war groß.
 

Und genauso, wie Sanji es befürchtet hatte, kam es auch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Roe
2010-04-05T20:11:55+00:00 05.04.2010 22:11
So, hallo erstmal.
Tut mir Leid das es diesmal etwas länger gedauert hat den Kommentar zu schreiben, ich fürchte ich kam erst jetzt dazu dein neues Kapitel zu lesen...
Wie auch immer. Inhaltlich gefällt mir sehr gut wie es hier weitergeht. Sanjis Angst und Zorros Hartnäckigkeit sind sehr ünberzeugend rüber gebracht, auch wenn ich es besser gefunden hätte wenn Zorro selbst noch nicht ganz klar gewesen wäre was er für Sanji empfindet, aber so gefällt es mir auch.

Ich bin jetzt gespannt was im nächsten chapter passiert, und verbleibe als treue leserin die sich auch auf das nächste chapter freut
LG
-Rose


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